(19)
(11) EP 0 467 124 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.01.1992  Patentblatt  1992/04

(21) Anmeldenummer: 91110629.2

(22) Anmeldetag:  27.06.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 31/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 16.07.1990 US 553717

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Guaraldi, Glenn Alan
    Kingston, NH 03848 (US)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
D-69115 Heidelberg
D-69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schnell hin- und herbwegliche Hebwalze


    (57) In einer Offsetdruckmaschine dreht sich der Plattenzylinder (14) gleichmäßig mit einem Minimum an Torsionsbeeinträchtigung, verursacht durch Aufschlag der sich hin und herbewegenden Hebwalze (22) auf die Reibwalze (24). Die Hebwalze wird mit hoher Geschwindigkeit hin- und herbewegt, um der Reibwalze eine rasche Aufeinanderfolge von Torsionsschocks zu verleihen und dadurch das Rädergetriebe in einen stabilisierten Betriebszustand zu drängen, wobei ein Niveau der Torsionsschwingung gehalten wird, welches sich infolge der Hinundherbewegung der Hebwalze nicht wesentlich ändert.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine, insbesondere eine verbesserte, sich hin-und herbewegende Hebwalze für eine Druckmaschine.

    [0002] Eine Druckmaschine umfaßt im allgemeinen eine Farbkastenwalze, welche Farbe aus einem Farbkasten aufnimmt, einen Plattenzylinder, welcher ein zu druckendes Bild trägt, und eine Anzahl Farbübertragwalzen zum Übertragen der Farbe von der Farbkastenwalze auf den Plattenzylinder. Eine Hebwalze überträgt Farbe direkt von der Farbkastenwalze auf eine Farbübertragwalze, welche gewöhnlich eine sich axial hin- und herbewegende Reibwalze ist, und eine Anzahl zusätzliche Farbübertragwalzen übertragen die Farbe weiter von der Reibwalze auf den Plattenzylinder. Um Farbe von der Farbkastenwalze aufzunehmen und diese auf die Reibwalze aufzubringen, wird die Hebwalze hin- und herbewegt zwischen einer Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der Farbkastenwalze steht, und einer anderen Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der Reibwalze steht.

    [0003] Der Plattenzylinder dreht sich mit der Oberflächengeschwindigkeit der laufenden, zu bedruckenden Bahn. Die Reibwalze und die weiteren Farbübertragwalzen, welche durch ein gemeinsames Rädergetriebe mit dem Plattenzylinder, angetrieben werden, laufen mit relativ hoher Geschwindigkeit. Jedoch dreht sich die Farbkastenwalze mit einer wesentlich niedrigeren Umfangsgeschwindigkeit als die Farbübertragwalzen. Die sich hin- und herbewegende Hebwalze bewegt sich deshalb von der Farbkastenwalze zu der Reibwalze mit einer Umfangsgeschwindigkeit, welche niedriger ist als die der Reibwalze. Der Aufschlag der sich relativ langsam bewegenden Hebwalzenfläche auf die sich schneller bewegende Reibwalzenfläche erzeugt eine Torsionsschwingung in letzterer. Diese Torsionsschwingung wird durch das Rädergetriebe auf den Plattenzylinder übertragen. Wie bekannt, daß, wenn der sich drehende Plattenzylinder mit dieser Torsionsschwingung belastet wird, die von dem Plattenzylinder erfolgende Übertragung des eingefärbten Druckbildes beeinträchtigt werden kann.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile des Standes der Technik zu eliminieren.

    [0005] Die vorliegende Erfindung sieht ein Farbwerk vor, in welchem die Übertragung eines eingefärbten Druckbilds von einem Plattenzylinder möglichst ohne Beeinträchtigung durch Torsionsschwingungen beim Aufschlag einer Hebwalze auf eine Farbübertragwalze erfolgen kann.

    [0006] Gemäß der Erfindung umfaßt ein Farbwerk für das Übertragen von Farbe auf einen drehbaren Plattenzylinder eine Farbkastenwalze zum Aufnehmen von Farbe aus einem Farbkasten, eine Farbübertragwalze, und eine Hebwalze, welche zwischen einer ersten und einer zweiten Position bewegbar ist. In der ersten Position steht die Hebwalze in farbübertragendem Kontakt mit der Farbkastenwalze und nicht in einem solchen Kontakt mit der Farbübertragwalze. In der zweiten Position steht die Hebwalze in farbübertragendem Kontakt mit der Farbübertragwalze, jedoch nicht in einem solchen Kontakt mit der Farbkastenwalze. Die Hebwalze wird in einem Zyklus von der ersten zur zweiten Position und zurück zur ersten Position bewegt. Eine Hinundherbewegungseinrichtung bewegt die Hebwalze mit relativ hoher Geschwindigkeit, im Vergleich zur Bewegung der Hebwalzen im Stand der Technik.

    [0007] Die Erfindung minimiert die Auswirkungen, welche die sich hin- und herbewegende Hebwalze auf den Plattenzylinder hat, denn die schnelle Sequenz der Aufschläge der Hebwalze auf die Farbübertragwalze zwingt das Farbwerk, einen stabilisierten Betriebszustand zu erreichen, in welchem die durch diese Aufschläge verursachte Torsionsschwingung auf relativ gleichbleibendem Niveau gehalten wird. Dies ist zum Unterschied der im Stand der Technik erfahrenen Schwankungen zwischen Belastung und Entlastung durch Torsionsschwingungen mit jedem intermittierenden Aufschlag der Hebwalze.

    [0008] Die Hebwalze wird vorzugsweise mit einer Schnelligkeit, Welche etwa einem Viertel eines Zyklus pro Umdrehung des Plattenzylinders entspricht, hin- und herbewegt, und sie funktioniert erfahrungsgemäß am effektivsten, wenn sie mit einer Schnelligkeit in dem Bereich von etwa einem Viertel bis zwei Zyklen pro einer Umdrehung des Plattenzylinders hin- und herbewegt wird.

    [0009] In der vorliegenden Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Hebwalze vorzugsweise für einen Zeitraum in der zweiten Position, d.h. in farbübertragendem Kontakt mit der Farbübertragwalze gehalten wird, in welchem die Hebwalze sich weniger als zwei vollständige Umdrehungen um ihre Achse dreht. Außer der Minimierung des hieroben beschriebenen beeinträchtigenden Effekts der Hebwalze auf den Plattenzylinder ermöglicht es dieses Merkmal der Erfindung für die Hebwalze, einen gleichmäßigeren Farbfilm auf die Farbübertragwalze zu übertragen. Durch häufigere Farbaufträge entwickelt sich zunehmend ein gleichmäßiger Film, und ein Zustand von zuviel Farbabgabe der Hebwalze an die Farbübertragwalze, wobei sich Farbkügelchen auf letzterer formen, wird dadurch vermieden.

    [0010] Nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung wird eine sich hin- und herbewegende Dosierwalze in farbübertragendem Kontakt mit einer Farbübertragwalze gestützt, während erstere in den und aus dem farbübertragenden Kontakt mit der Farbkastenwalze bewegt wird. Vorzugsweise kann der Preßdruck zwischen den sich kontaktierenden Flächen der Dosierwalze und der Farbübertragwalze durch einen Reguliermechanismus eingestellt werden. Eine Regulierung des Preßdrucks zwischen den sich kontaktierenden Dosierwalzen-und Farbübertragwalzenflächen ermöglicht und steuert den Schlupf zwischen diesen Flächen, welcher ein Ergebnis der Differenz in Umfangsgeschwindigkeit beim Kontakt der Dosierwalze mit der Farbkastenwalze ist. Die auf der Oberfläche der Farbübertragwalze entstandene Torsionsschwingung kann reduziert werden, weil die Dosierwalze gegenüber der Farbübertragwalze schlüpfen darf, während die Dosierwalze mit der sich langsamer bewegenden Oberfläche der Farbkastennwalze in Kontakt steht.

    [0011] Diese und andere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden durch die folgende Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend erläuterten Zeichnungen weiter verdeutlicht.

    Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Farbwerks mit der bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung; und

    Fig. 2 ist eine schematische Darstellung eines Farbwerks mit einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.



    [0012] In Fig. 1 ist ein Farbwerk 10 nach vorliegender Erfindung dargestellt. Das Werk 10 ist eine Offsetdruckmaschine und umfaßt eine Anzahl Walzen für das Übertragen von Farbe aus einem Farbkasten 12 auf einen Plattenzylinder 14, welcher ein zu druckendes Bild trägt, und einen Gummituchzylinder 16, welcher das eingefärbte Bild von dem Plattenzylinder 14 auf eine sich bewegende Papierbahn 18 überträgt.

    [0013] Es wird eine Farbkastenwalze 20 mit relativ langsamer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, um Farbe aus dem Farbkasten 12 aufzunehmen. Eine Hebwalze 22 wird zwischen der Farbkastenwalze 20 und einer Farbübertragwalze hin- und herbewegt, um Farbe von der Farbkastenwalze 20 auf die Farbübertragwalze zu übertragen. In der bevorzugten Ausgestaltung ist die Farbübertragwalze, an welche die sich hin- und herbewegende Hebwalze Farbe abgibt, eine sich axial hin- und herbewegende Reibwalze 24. Eine Reihe anderer Farbübertragwalzen 26 überträgt Farbe von der Reibwalze 24 auf eine Gruppe Farbauftragwalzen 28, welche wiederum die Farbe auf den Plattenzylinder 14 übertragen. Die Reibwalze 24, die anderen Farbübertragwalzen 26, die Farbauftragwalzen 28 und der Plattenzylinder 14 werden von einem gemeinsamen Rädergetriebe angetrieben und drehen sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die höher ist als die Geschwindigkeit der Farbkastenwalze 20.

    [0014] Das Farbwerk 10 umfaßt weiter ein Feuchtwasserreservoir 30 und eine Reihe Feuchtwasser- Übertragwalzen 32 zum Übertragen eines Feuchtwasserfilms auf den Plattenzylinder 14. Ein zweiter Gummituchzylinder 34 ist in Fig. 1 nur zum Teil gezeigt, um ein dem ersten Farbwerk 10 ähnliches zweites Farbwerk zum gleichzeitigen Bedrucken der Rückseite der Papierbahn 18 darzustellen.

    [0015] Die Hebwalze 22 wird durch einen Hinundherbewegungsmechanismus 36 gestützt. Dieser Mechanismus 36 umfaßt ein auf einer Base 40 drehbar gelagertes Stützglied 38, wobei dessen eines Ende die Hebwalze 22 stützt und dessen anderes Ende drehbar auf einem Arm 42 gelagert ist. Ein Exzenter 44 ist an einer Achse 46 befestigt und in dem Arm 42 so gelagert, daß dieser den Arm 42 hin- und herbewegt in Reaktion auf die durch eine Antriebseinrichtung (nicht gezeigt) bewirkte Umdrehung der Achse 46. Die Hinundherbewegung des Arms 42 bewirkt wiederum die Hinundherbewegung der Hebwalze 22 durch das drehbare Stützglied 38.

    [0016] Der Hinundherbewegungsmechanismus 35 bewegt die Hebwalze 22 zurück und nach vorne zwischen einer in Fig. 1 mit schwarzen Linien gezeigten ersten Position und einer in gestrichelten Linien gezeigten zweiten Position. Wenn in der ersten Position die Oberfläche der Hebwalze 22 in farbübertragendem Kontakt mit der Oberfläche der Farbkastenwalze 20 steht, wird die Hebwalze 22 von der Farbkastenwalze 20 angetrieben. Die Hebwalze 22 befindet sich in einer ersten Position, um eine Farbmenge aufzunehmen und wird dann in eine zweite Position bewegt, wo sie in farbübertragendem Kontakt mit der Reibwalze 24 steht. Die Farbe wird also von der Hebwalze 22 auf die Reibwalze 24 übertragen und anschließend auf den Plattenzylinder 14 und den Gummituchzylinder 16. Ein Hebezyklus ist beendet, wenn die Hebwalze 22 in die erste Position, wo sie zur erneuten Aufnahme von Farbe in farbübertragendem Kontakt mit der Farbkastenwalze 20 steht, zurückbewegt wird.

    [0017] Beim Antrieb der sich in der ersten Position befindlichen Hebwalze 22 durch die sich relativ langsam drehende Farbkastenwalze 20, erreicht die Hebwalze 22 eine Umfangsgeschwindigkeit, die geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Reibwalze 24. Wenn die Hebwalze 22 in die zweite Position bewegt wird, wo sie in farbübertragendem Kontakt mit der Reibwalze 24 steht, beschleunigt die Reibwalze 24 die Hebwalze 22 auf die Umfangsgeschwindigkeit der Reibwalze 24. Der Aufschlag der sich langsam drehenden Hebwalzenoberfläche gegen die sich schnell bewegende Reibwalzenoberfläche erzeugt einen Torsionsschock, welcher das gleichmäßige Drehen der Reibwalze 24 beeinträchtigt. Da die Reibwalze 24, die anderen Farbübertragwalzen 26, die Farbauftragwalzen 28 und der Plattenzylinder 14 von einem gemeinsamen Rädergetriebe zusammen angetrieben werden, wird eine auf die Reibwalze 24 ausgeübte Torsionsschwingung durch das Rädergetriebe auf die anderen Walzen übertragen. Die sich hin- und herbewegende Hebwalze 22 hat diesen Effekt auf das Rädergetriebe, wenn immer sie in die Position des farbübertragenden Kontakts mit der Reibwalze 24 bewegt wird.

    [0018] In der praktischen Anwendung der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, daß eine mit großer Schnellheit erfolgende Hinundherbewegung der Hebwalze 22 eine entsprechend schnelle Folge von Torsionsschocks auf die Reibwalze 24 niederbringt mit dem Resultat, daß eine auf das Rädergetriebe übertragene Torsionsschwingung nicht vollkommen gedämpft ist, bevor der nächstfolgende Torsionsschock erfolgt. Dies hat den Effekt, daß nachhaltig Torsionsschwingung in das Rädergetriebe geleitet wird, die schnell wechselt in Reaktion auf schnelle Hinundherbewegung der Hebwalze 22, jedoch steigt oder verringert sich diese nicht wesentlich in der kurzen Zeit zwischen den Aufschlägen der Hebwalze 22. Somit drängt eine schnelle Hinundherbewegung der Hebwalze 22 das Farbwerk 10 in einen stabilisierten Betriebszustand, wobei ein relativ konstantes Niveau der Torsionsschwingung das Rädergetriebe zwischen der Reibwalze 24 und dem Plattenzylinder 14 belastet. Der Plattenzylinder 14 wird dann das eingefärbte Druckbild gleichmäßiger auf den Gummituchzylinder 16 übertragen als dies bei den Systemen im Stand der Technik der Fall war, wo Rädergetriebe mit der Belastung und Entlastung durch Torsionsschwingungen bei jedem einzelnen Aufschlag einer Hebwalze geschockt werden.

    [0019] Nach der vorliegenden Erfindung wird die Hebwalze 22 in einem Hebezyklus von der ersten Position zu der zweiten Position und zurück zu der ersten Position hin- und herbewegt mit einer Geschwindigkeit, welche die Geschwindigkeit im Stand der Technik um ein Sechstel eines Hebezyklus pro Umdrehung des Plattenzylinders übersteigt. Vorzugsweise wird die Hebwalze mit einer Geschwindigkeit von ca. einem Viertel eines Hebezyklus pro Umdrehung des Plattenzylinders 14 hin-und herbewegt und erweist sich als effektiv funktionierend in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen ca. einem Viertel und zwei Hebezyklen pro Umdrehung des Plattenzylinders 14.

    [0020] Es hat sich auch herausgestellt, daß bei einer schnellen Hinundherbewegung der Hebwalze 22 durch das häufige Aufnehmen und Deponieren kleinerer Mengen Farbe eine gleichmäßigere Farbschicht auf die Reibwalze 24 aufgetragen wird. Vom Stand der Technik ist bekannt, daß eine Hebwalze während zwei voller Umdrehungen derselben mit einer Reibwalze in Kontakt gehalten wird, um eine relativ große Menge Farbe zu übertragen. Dadurch entsteht manchmal ein Zustand, bekannt als Hebwalzenschwingung, wobei ein Niederschlag von Kügelchen Farbe von der Reibwalze 24 und den folgenden Farbübertragwalzen glattgerieben werden muß. Hebwalzenschwinging wird bei Anwendung der vorliegenden Erfindung vermieden, indem die Hebwalze 22 mit der Reibwalze 24 in Kontakt gehalten wird für einen Zeitraum, der kürzer ist als zwei volle Umdrehungen der Hebwalze 22.

    [0021] Ein weiteres Farbwerk 50 mit einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. In dieser Ausführung wird eine sich hin- und herbewegende Dosierwalze 52 von einem Rahmen 56 gestützt in einer Position des kontinuierlich farbübertragenden Kontakts mit einer Reibwalze 58. Eine Reguliereinrichtung umfaßt ein Lagerteil 60, in welchem eine Zapfenwelle 62 der sich hin- und herbewegenden Dosierwalze 52 gelagert ist. Das Lagerteil 60 kann regulierbar in einer Nut 64 in dem Rahmen 58 positioniert werden, um die Stützposition der sich hin- und herbewegenden Dosierwalze 52 in bezug auf die Reibwalze 58 radial einzustellen. Die Regulierung der sich hin-und herbewegenden Dosierwalze 52 auf dem Rahmen 56 steuert den Grad, in welchem die Oberfläche der Dosierwalze 52 in den getriebenen Wälzkontakt mit der Oberfläche der Reibwalze 58 gepreßt wird. Es versteht sich von selbst, daß der getriebene Wälzkontakt einen Farbfilm zwischen den einander kontaktierenden Walzenoberflächen einschließt.

    [0022] Der Rahmen 56 ist um die Reibwalzenachse 66 drehbar und verbunden mit einem sich hin- und herbewegenden Mechanismus 68, welcher zwischen einer in gestrichelter Linie gezeigten ersten Position und einer in schwarzer Linie gezeigten zweiten Position zu bewegen ist. Die Hinundherbewegung des Rahmens 56 wird erreicht, indem eine Antriebseinrichtung (nicht gezeigt) eine Achse 70 dreht. Ein Exzenter 72 ist mit der Achse 70 verbunden und in einem Arm 74 gelagert, um dem Arm 74 und dem drehbar verbundenen Rahmen 56 Hinundherbewegung zu verleihen. Die sich hin- und herbewegende Dosierwalze 52 wird in farbübertragendem Kontakt mit der Farbkastenwalze 20 gehalten, wenn der Rahmen 56 sich in der ersten Position befindet, und wird von dem farbübertragenden Kontakt mit der Farbkastenwalze 20 abgehalten, wenn der Rahmen 56 sich in der zweiten Position befindet.

    [0023] Die sich hin- und herbewegende Dosierwalze 52 überträgt Farbe auf die Reibwalze 58, während erstere von der Reibwalze 58 angetrieben wird. Wenn der Rahmen 56 sich von der zweiten Position auf die erste Position zurückbewegt, um die Dosierwalze 52 in einen farbübertragenden Kontakt mit der Farbkastenwalze 20 zu bewegen, übt die sich langsam bewegende Farbkastenwalzenoberfläche 20 einen Widerstand gegen die Oberfläche der sich hin- und herbewegenden Dosierwalze 52, welche von einer sich schneller bewegenden Oberfläche der Reibwalze 58 angetrieben wird, aus. Dies verursacht einen gegen die Reibwalze 58 gerichteten Torsionsschock, welcher durch das Rädergetriebe auf den Plattenzylinder 14 übertragen wird. Entsprechend der Erfindung wird der Rahmen 56 zwischen der ersten und zweiten Position mit großer Schnelligkeit hin- und herbewegt, um das Farbwerk 50 in einen gleichmäßigen Betriebszustand zu drängen, wie oben im Zusammenhang mit dem Betrieb des Farbwerks 10 beschrieben, wobei der beeinträchtigende Effekt der Torsionsschwingung minimiert wird.

    [0024] Außerdem ermöglicht es die Reguliereinrichtung, den Preßdruck zwischen den einander kontaktierenden Oberflächen der Dosierwalze 52 und der Reibwalze 58 so einzustellen, daß die Dosierwalze 52 von der Reibwalze 58 angetrieben wird, wobei der Dosierwalze 52 in bezug auf die Reibwalze ein gesteuerter Schlupf erlaubt wird, in Reaktion auf den Widerstand der sich langsam bewegenden Farbkastennwalzenoberfläche in der ersten Position. Der Grad, zu welchem die Reibwalze 58 die Dosierwalze 52 durch Oberflächenkontakt antreibt, wird durch das Aufschlagen der Dosierwalze 52 auf die Farbkastenwalze 20 gesenkt. Dies verringert den Torsionsschock zwischen den einander kontaktierenden Walzenflächen und folglich senkt das Niveau der anhaltenden Torsionsschwingung in dem Rädergetriebe.

    [0025] Die Erfindung ist im Zusammenhang mit den bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Jedoch können dem Fachmann beim Lesen der vorangehenden Beschreibung Änderungen und Modifikationen offensichtlich werden. Es versteht sich von selbst, daß solche Änderungen und Modifikationen in den durch die anhängenden Patentansprüche festgelegten Rahmen der Erfindung fallen.

    TEILELISTE



    [0026] 

    10 Farbwerk

    12 Farbkasten

    14 Plattenzylinder

    16 Gummituchzylinder

    18 Papierbahn

    20 Farbkastenwalze

    22 Hebwalze

    24 Reibwalze

    26 Farbübertragwalzen

    28 Farbauftragwalzen

    30 Feuchtwasserreservoir

    32 Feuchtwasserü-bertragwalzen

    34 zweiter Gummituchzylinder

    35 Hinundherbewegungsmechanismus

    36 Hinundherbewegungsmechanismus

    38 Stützglied

    40 Base

    42 Arm

    44 Exzenter

    46 Achse

    50 Farbwerk

    52 Dosierwalze

    56 Rahmen

    58 Reibwalze

    60 Lagerteil

    62 Zapfenwelle

    64 Nut

    66 Reibwalzenachse

    68 Hinundherbewegungsmechanismus

    70 Achse

    72 Exzenter

    74 Arm




    Ansprüche

    1. Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine, welches die folgenden Merkmale aufweist: einen Farbkasten (12) mit einem Vorrat an Farbe;

    eine Farbkastenwalze (20) zum Aufnehmen von Farbe aus dem genannten Farbkasten;

    eine von der genannten Farbkastenwalze beabstandete Reibwalze (24);

    eine Hebwalze (22) zum Übertragen von Farbe von der genannten Farbkastenwalze zur genannten Reibwalze, wobei die genannte Hebwalze bewegbar ist zwischen einer ersten Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der genannten Farbkastenwalze steht, und einer zweiten Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der genannten Reibwalze und nicht mit der genannten Farbkastenwalze steht;

    und einen Mechanismus (35) zum Bewegen der genannten Hebwalze durch einen Zyklus von der genannten ersten zur genannten zweiten Position und zurück zur genannten ersten Position mit einer Geschwindigkeit, welche die gleiche oder höher ist als ein Viertel eines Zyklus pro Umdrehung des genannten Plattenzylinders (14).


     
    2. Farbwerk nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die genannte Geschwindigkeit in einem Bereich von ca. einem Viertel bis zwei Zyklen pro Umdrehung des genannten Plattenzylinders liegt.
     
    3. Farbwerk nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die genannte Hebwalze (22) kontinuierlich in farbübertragendem Kontakt mit der genannten Reibwalze (24) gehalten wird.
     
    4. Farbwerk nach Aanspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es ferner ein Stützglied (38) einschließt zum Stützen der genannten Hebwalze (22) im Antriebskontakt mit der genannten Reibwalze (24) und zum Regulieren der genannten Walzen, um einen Schlupf zwischen den Oberflächen der genannten Walzen zu erlauben.
     
    5. Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine, welches die folgenden Merkmale aufweist: einen Farbkasten (12) mit einem Vorrat an Farbe;
    eine Farbkastenwalze (20) zum Aufnehmen von Farbe aus dem genannten Farbkasten;
    eine Reibwalze (24);
    eine Hebwalze (22) zum Übertragen von Farbe von der genannten Farbkastenwalze zur genannten Reibwalze, wobei die genannte Hebwalze bewegbar ist zwischen einer ersten Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der genannten Farbkastenwalze und nicht mit der genannten Reibwalze steht, und einer zweiten Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der genannten Reibwalze und nicht mit der genannten Farbkastenwalze steht; und einen Mechanismus (35) zum Bewegen der genannten Hebwalze durch einen Zyklus von der genannten ersten zur genannten zweiten Position und zurück zur genannten ersten Position mit einer Geschwindigkeit von ca. einem Viertel eines Zyklus pro Umdrehung des genannten Plattenzylinders (14).
     
    6. Farbwerk nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die genannte Geschwindigkeit in einem Bereich von ca. einem Viertel bis zwei Zyklen pro Umdrehung des genannten Plattenzylinders liegt.
     
    7. Farbwerk nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der genannte Bewegungsmechanismus 36 die genannte Hebwalze 22 in der genannten zweiten Position hält für einen Zeitraum, in welchem die genannte Hebwalze sich weniger als zweimal dreht.
     
    8. Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine, welches die folgenden Merkmale aufweist: einen Farbkasten (12) mit einem Vorrat an Farbe;
    eine Farbkastenwalze (20) zum Aufnehmen von Farbe aus dem genannten Farbkasten; eine Reibwalze (24);
    eine Hebwalze (22) zum Übertragen von Farbe von der genannten Farbkastenwalze auf die genannte Reibwalze, wobei die genannte Hebwalze zwischen einer ersten Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der genannten Farbkastenwalze steht, und einer zweiten Position, wo diese in farbübertragendem Kontakt mit der genannten Reibwalze und nicht mit der genannten Farbkastenwalze steht;
    und einen Mechanismus (35) zum Bewegen der genannten Hebwalze durch einen Zyklus von der genannten ersten Position zur genannten zweiten Position und zurück zur genannten ersten Position, einschließlich einen Mechanismus (36) zum Halten der genannten Hebwalze in der genannten zweiten Position für einen Zeitraum, in welchem die genannte Hebwalze sich weniger als zweimal dreht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht