[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schleifgerät, insbesondere zum Nachschärften von
Silierwagenmessern, mit einem Gestell, an dem um eine Hochachse schwenkbar eine zweiteilige,
ausziehbare Konsole vorgesehen ist, an der ein Antriebsmotor mit mindestens einer
Schleifscheibe um die Achse der Konsole verdrehbar und feststellbar gelagert ist,
und mit einem am Gestell vorgesehenen Aufspanntisch für das Werkstück. Silierwagenmesser
besitzen im allgemeinen eine mehr oder weniger gekrümmte, bogenförmig verlaufende
Messerschneide und müssen in der Regel mindestens nach zwei Arbeitstagen nachgeschliffen
werden. Silierwagenmesser unterschiedlicher Hersteller besitzen auch in der Regel
eine unterschiedliche Krümmung und unterschiedliche Länge. Manche Hersteller von Silierwagen
stellen auch ein Schleifgerät her, zu dem eine auf dem Aufspanntisch montierbare Aufnahmeeinrichtung
für den speziellen Messertyp gehört, so daß dann Silierwagenmesser dieser einen Formgebung
nachschleifbar sind. Für einen zweiten Messertyp des gleichen Herstellers ist dieses
Schleifgerät nur dann nutzbar, wenn die Aufnahmeeinrichtung auf dem Spanntisch gegen
eine andere Aufnahmeeinrichtung, die an den anderen Messertyp angepaßt ist, ausgetauscht
wird.
[0002] Ein solches Schleifgerät der eingangs beschriebenen Art ist bekannt. Die zweiteilige
Konsole besteht aus zwei teleskopisch ineinander verschiebbaren und feststellbaren
Rohrabschnitten. Der Rohrabschnitt mit dem größeren Durchmesser ist um eine Hochachse
schwenkbar am Gestell des Schleifgeräts gelagert und kann mit einer Verstelleinrichtung
in Richtung der Hochachse eingestellt werden. An dem Rohrabschnitt mit dem kleineren
Durchmesser ist quer zur Achse der Konsole der Antriebsmotor angeordnet, der auf einem
Wellenstummel eine als Topfscheibe ausgebildete Schleifscheibe trägt, die einen vergleichsweise
großen Durchmesser aufweist. Der Antriebsmotor kann mit seiner Achse stufenlos um
die Achse der Konsole gedreht werden, so daß die Schleifscheibe in die verschiedensten
Schleifpositionen zu dem Werkstück gebracht werden kann. Die Neigung der Motorachse
kann dabei in Stufen noch verstellt werden. An dem Gestell des Schleifgeräts ist ein
horizontal ausgerichteter Aufspanntisch für das zu schleifende Werkstück vorgesehen.
Obwohl die zweiteilige Konsole ausziehbar gestaltet ist, ist praktisch nur ein Radius,
auf welchem die Schleifscheibe um die Hochachse geführt wird, nutzbar. Weiterhin ist
nachteilig, daß der Schleifwinkel nur in Stufen verstellbar ist. Eine Neigungsverstellung
des Werkstücks ist nicht möglich. Die Schleifscheibe ist unnachgiebig, also nicht
gefedert, aufgehängt, so daß ein feinfühliges Arbeiten von Hand nicht möglich ist.
[0003] Ein ebenfalls zum Nachschärfen von Silierwagenmessern bekanntes Schleifgerät eines
anderen Herstellers weist einen Antriebsmotor mit einer Topfscheibe relativ großen
Durchmessers auf, der an einem Parallelogrammlenker federnd aufgehängt ist und um
eine Hochachse schwenkbar ist. Die Neigung der Motorachse und damit der Schleifscheibe
ist stufenlos in einem gewissen Bereich verstellbar. Der Schwenkradius um die Hochachse
ist festgelegt. Zu dem Aufspanntisch und dem betreffenden Typ von Silierwagenmesser
gehört eine an den jeweiligen Messertyp angepaßte Aufnahmeeinrichtung, bei deren Benutzung
das Silierwagenmesser in die vorgesehene Relativlage zu der Schleifscheibe kommt.
Mit diesem Schleifgerät läßt sich durch Variation des Anpreßdrucks per Hand entgegen
der federnden Aufhängung des Antriebsmotors zwar ein feinfühliges Arbeiten erzielen.
Nachteilig ist jedoch, daß nur ein Schwenkradius nutzbar ist und sich auch dieses
Schleifgerät nicht universell anwenden läßt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Universalschleifgerät zu schaffen,
mit dem einerseits gekrümmte Messer, beispielsweise Silierwagenmesser unterschiedlicher
Krümmungen, aber auch andere Messer, beispielsweise mit geradlinig oder wellenförmig
verlaufenden Schneiden, nachgeschärft werden können.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies bei dem Schleifgerät der eingangs beschriebenen Art dadurch
erreicht, daß der ausziehbare, den Antriebsmotor tragende Teil der Konsole vermittels
eines Führungswagens auf einer einstellbaren Schablone federnd abgestützt ist, und
daß der Aufspanntisch um eine Horizontalachse stufenlos schwenkbar gelagert ist. Die
Schablone ist auf verschiedene Kreisbogen, also Kreisbogen mit unterschiedlichen Krümmungen,
jeweils einstellbar. Die Krümmung wird entsprechend der Krümmung des zu schleifenden
Messers eingestellt, so daß über den Führungswagen der Antriebsmotor mit der Schleifscheibe
bei Bewegungen um die Hochachse exakt auf dem vorgesehenen Kreisbogen entsprechend
dem jeweiligen Messertyp geführt wird. Durch die federnde Abstützung ist ein feinfühliges
Nachschleifen möglich, wobei nur soviel Material von dem Messer weggenommen wird,
es es zum Nachschärfen erforderlich ist. Durch den stufenlos schwenkbaren Aufspanntisch
kann der Schneidwinkel des Messers, also der die Schneide am Messer bildende Winkel,
stufenlos gewählt werden. Das Schleifgerät wird damit für unterschiedliche Krümmungen
universell einsetzbar. Wenn die Schablone nicht in gekrümmter Form benutzt wird, sondern
in geradliniger Form oder die Schablone einen solchen geradlinig verlaufenden Teil
aufweist, dann wird die Schleifscheibe ebenfalls geradlinig geführt, so daß damit
gerade Messer geschliffen werden können. Vorteilhaft können bei dem neuen Schleifgerät
Schleifscheiben vergleichsweise geringerer Durchmesser angewendet werden, wodurch
wiederum der weitere Vorteil erzielt wird, daß Vertiefungen, z. B. an Wellenmessern,
ebenfalls nachgeschliffen werden können. Mit einer Topfscheibe relativ großen Durchmessers
wäre dies nicht möglich. Durch die mindestens zweiteilige ausziehbare Konsole ist
es weiterhin möglich, den Antriebsmotor mit Scheifscheibe in Richtung auf die Hochachse
sowie in Gegenrichtung während der Schleifarbeit zu bewegen bzw. zu führen, um auch
Schleifarbeiten quer zur Erstreckungsrichtung des Messers durchführen zu können. Dabei
ist es besonders sinnvoll, wenn die zweiteilige, ausziehbare Konsole zwei Teleskoprohre
unrunden Querschnitts aufweist, damit bei einer solchen Arbeitsweise trotzdem die
Motorachse gegen Verdrehung um die Konsolenachse gehindert ist. Diese zweiteilige,
ausziehbare Konsole unrunden Querschnitts wird immer dann wirksam, wenn der an der
Schablone eingestellte Kreisbogen einen anderen Radius aufweist, dessen Mittelpunkt
nicht in der Hochachse liegt. Es versteht sich, daß eine Fixierung zwischen den beiden
Teleskoprohren unrunden Querschnitts in der Regel nicht erfolgt, sondern hier eine
freie Verschieblichkeit mit der beschriebenen Führungsfunktion ausgenutzt wird.
[0006] Zusätzlich ist der Antriebsmotor an einem Rohr gelagert, das in dem Innern der beiden
unrunden Teleskoprohre verschiebbar und feststellbar gelagert ist. Hier ist also eine
Feststelleinrichtung zur Blockierung der Verdrehbarkeit des Rohrs um die Achse der
Konsole vorgesehen, so daß auf diese Art und Weise die Motorachse in ihrer Neigung
zur Vertikalen ein- und feststellbar ist. Damit ist es zugleich möglich, zwischen
einem ablaufenden und einem auflaufenden Schleifvorgang zu wechseln bzw. zu unterscheiden.
[0007] Der Antriebsmotor kann zusätzlich auf einem senkrecht zur Achse der Konsole verfahrbar
einstellbaren Schlitten gelagert sein. Damit ist es möglich, die mittlere Arbeitshöhe
bezüglich der federnden Aufhängung des Antriebsmotors relativ zum Werkstück einzustellen,
aus der heraus dann feinfühlig die Schleifscheibe auf das Werkstück durch Anwendung
manuellen Drucks entgegen der Feder absenkbar ist. Es ist sogar möglich, freilich
nur in einem gewissen Bereich, gekrümmte Messer nachzuschleifen, deren Schneide in
zwei Ebenen gekrümmt ist.
[0008] Der Aufspanntisch kann eine Spanneinrichtung zum Festspannen des Werkstücks aufweisen
und auf beiden Seiten je einen stufenlos verstellbaren Anschlag zur Abstützung des
Werkstücks tragen. Die Spanneinrichtung kann als Knebelspanne ausgebildet sein und
dient dazu, das Werkstück an einer Stelle auf dem Aufspanntisch festzuspannen. Die
übrige Abstützung des Werkstücks erfolgt über die beiden stufenlos einstellbaren Anschläge,
die feinfühlig verstellbar sind, so daß das Werkstück ggf. noch in seiner relativen
Lage zur Schleifscheibe über die Lage der Anschläge korrigiert werden kann.
[0009] Die Schablone ist zweckmäßig in Form eines Kreisabschnitts ausgebildet und weist
eine geradlinige Sehne und ein Kreisbogenstück aus flexiblem Material auf. Die geradlinige
Sehne wird im Zusammenhang mit dem Führungswagen für das Schleifen geradlinig verlaufender
Schneiden benutzt. Das Kreisbogenstück dagegen besteht aus flexiblem Material, um
es entsprechend den jeweiligen Anforderungen unterschiedlich gekrümmt zu biegen und
zu fixieren, damit dann über den Führungswagen die Abnahme der Führung für die Schleifscheibe
erfolgen kann. Die Schablone ist zweckmäßig abnehmbar vom Gestell angeordnet, so daß
das Einstellen der jeweiligen Krümmung des Kreisbogenstücks z. B. in einem Schraub
unter unmittelbarer vergleichender Anlage des zu schleifenden, gekrümmten Silierwagenmessers
leicht erfolgen kann. Zu diesem Zweck weist die Schablone Stellschrauben zur veränderlichen
Anpassung der Krümmung des Kreisbogenstücks auf. Es sind natürlich auch andere Ausführungsformen
möglich.
[0010] Die gesamte Konsole ist im Bereich der Hochachse um eine horizontale Achse schwenkbar
gelagert. Dies dient einmal dem Ausheben der Konsole, die in ausgehobenem Zustand
auf einem Absetzträger o. dgl. gelagert werden kann. Damit wird die Schablone zugänglich
und auswechselbar handhabbar. In ausgehobenem Zustand kann das Schleifgerät auch für
andere Schleifarbeiten benutzt werden, beispielsweise zum Nachschleifen von Bohrern.
Die zweite Funktion der beschriebenen Horizontalachse liegt in der Ermöglichung des
Federwegs des Antriebsmotors mit Schleifscheibe in vertikaler Richtung.
[0011] Die Schablone ist zweckmäßig vom Gestell abnehmbar und in zwei um 180° gedrehten
Lagen einsetzbar ausgebildet. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, gerade, konvex
oder konkav gekrümmte Messer nachzuschleifen.
[0012] Das Schleifgerät kann eine Einrichtung zur dosierten Beigabe von Kühlwasser aufweisen.
Zweckmäßig wird ein Antriebsmotor benutzt, der beidseitig mit Wellenstummeln versehen
ist, so daß zwei unterschiedliche Schleifscheiben im Zusammenhang mit einem Antriebsmotor
benutzbar sind, die auch beide je nach Zweckmäßigkeit zum Einsatz gebracht werden.
[0013] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im Folgenden beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine schematisierte Seitenansicht des Schleifgeräts,
Figur 2 eine Draufsicht auf die Schablone und
Figur 3 eine Draufsicht auf den Aufspanntisch.
[0014] Das in Figur 1 in Seitenansicht dargestellte Schleifgerät weist ein Gestell 1 auf,
welches beispielsweise als Tischplatte und mit Beinen versehen ausgebildet ist. An
dem Gestell 1 ist um eine Hochachse 2 eine Konsole 3 im Sinne eines Doppelpfeils 4
in horizontaler Ebene hin- und herschwenkbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist am Gestell
1 ein Rohrabschnitt 5 angeschweißt, in welchem ein Zapfenlager 6 die Schwenkbarkeit
um die Hochachse 2 ermöglicht. Das Zapfenlager 6 besitzt eine horizontale Achse 7,
mit deren Hilfe die Konsole 3 entsprechend einem Doppelpfeil 8 in einer Schar von
vertikalen Ebenen, die alle durch die Hochachse 2 gehen, schwenkbar ist. Mit diesem
Zapfenlager 6 steht ein Teleskoprohr 9 unrunden Querschnitts, also beispielsweise
ein Vierkantrohr, direkt in Verbindung, welches ein wesentlicher Bestandteil der Konsole
ist. In dem Teleskoprohr 9, welches lediglich um die Hochachse 2 gemäß Pfeil 4 schwenkbar
und andererseits um die Achse 7 gemäß Doppelpfeil 8 geschwenkt werden kann, ist ein
weiteres Teleskoprohr 10, welches ebenfalls unrunden Querschnitt aufweist, in Richtung
einer Achse 11 der Konsole 3 verschieblich, aber drehgesichert, geführt. Als drittes
Rohr weist die Konsole 3 ein Rohr 12 runden Querschnitts auf, welches gemäß Doppelpfeil
13 in dem Teleskoprohr 10 unrunden Querschnitts drehbar und axial verschieblich gelagert
ist. Das Rohr 12 kann in jeder beliebig ausgezogenen Stellung gemäß Doppelpfeil 14
und jeder beliebigen Winkelstellung gemäß Doppelpfeil 13 an dem Teleskoprohr 10 arretiert
werden, und zwar mit einer Feststelleinrichtung 15, die hier zur Verdeutlichung nur
als Feststellschraube angedeutet ist. Damit ist ersichtlich, daß nach dem Einstellen
der Feststelleinrichtung 15 aus den Rohren 10 und 12 eine Einheit gebildet wird, die
insgesamt gemäß Doppelpfeil 16 in Richtung der Achse 11 verschiebbar gelagert ist,
wobei dabei jedoch keine Verdrehmöglichkeit um die Achse 11 gegeben ist, weil dies
insoweit durch die unrunden Querschnitte der ineinandergleitenden Teleskoprohre 9
und 10 verhindert wird.
[0015] Von dem Rohr 12 wird ein Antriebsmotor 17 getragen, dessen Achse 18 in einer zur
Zeichenebene senkrechten Ebene gemäß Achse 18 stufenlos verstellbar und einstellbar
ist, was über die Feststelleinrichtung 15 geschieht. Gewöhnlich wird die Einstellung
so getroffen, daß die Achse 18 zur Vertikalen etwas geneigt angeordnet wird, damit
die im Einsatz befindliche Schleifscheibe entlang ihres Umfangs einen tiefsten Punkt
erreicht, an welchem sie in Kontakt mit dem zu schleifenden Werkstück tritt. Zwischen
dem Ende des Rohres 12 und dem Antriebsmotor 17 ist ein gemäß Doppelpfeil 19 vertikal
verstellbarer Schlitten 20 vorgesehen, dessen Einstellung über den Handrad 21 erfolgt.
Die Verstellrichtung gemäß Doppelpfeil 19 des Schlittens 20 ist parallel zur Achse
18 des Antriebsmotors 17, so daß der Schlitten 20 bei einer Schrägstellung der Achse
18 ebenfalls in diese Schrägstellung gelangt. Der Antriebsmotor 17 weist zwei Wellenstummel
22 und 23 auf, auf denen jeweils eine Schleifscheibe 24 bzw. 25 befestigt ist. Die
Schleifscheiben 24 und 25 können vorteilhaft unterschiedliche Durchmesser aufweisen,
aus unterschiedlichen Schleifmaterialien bestehen usw. Beide Schleifscheiben 24 oder
25 sind infolge der Drehbarkeit gemäß Doppelpfeil 13 in eine nach unten gerichtete
Arbeitsstellung absenkbar. Zur Handhabung ist am Antriebsmotor 17 ein Handgriff 26
angebracht.
[0016] Auf dem Tisch des Gestells 1 ist verdrehgesichert eine Schablone 27 angeordnet, die
in Figur 2 in Draufsicht dargestellt ist. Die Schablone 27 weist eine Platte 28 auf,
die auf ihrer Unterseite mindestens zwei abstehende Stifte 29 trägt, mit deren Hilfe
die Schablone 27 verdrehgesichert in die Tischfläche des Gestells 1 einsetzbar ist.
Die Schablone 27 weist eine geradlinig verlaufende Sehne 30 in Form eines auf die
Platte 28 hochkant aufgeschweißten Blechstreifens auf. Die Schablone 27 besitzt weiterhin
ein Kreisbogenstück 31 aus flexiblem Material. Das Kreisbogenstück 31 kann beispielsweise
in Form einer Blattfeder um ein Auge 32 an einem Bolzen 33 gelagert sein, wobei ein
Gegenlager 34, welches zweckmäßig das andere Ende der Blattfeder lose und führend
umschließt, gehalten ist. An der Platte 28 sind Gewindehülsen 35 befestigt, beispielsweise
angeschweißt, in welchen Verstellschrauben 36 mit ihrem Gewinde gelagert sind. Die
Verstellschrauben 36 durchsetzen Durchbrechungen 37 in der Sehne 30. Es sind hier
zwei Verstellschrauben 36 dargestellt, obwohl die Anzahl der Verstellschrauben auch
erhöht werden kann. Jede Verstellschraube 36 weist an ihrem vorderen Ende einen Schuh
38 auf, über welchen sie sich an dem Kreisbogenstück 31 abstützt. Es ist erkennbar,
daß durch mehr oder weniges weites Verdrehen der Verstellschrauben 36 in den ortsfesten
Gewindehülsen 35 nahezu jede beliebige Krümmung des Kreisbogenstücks 31 eingestellt
werden kann, wobei sich das freie Ende des als Blattfeder ausgebildeten Kreisbogenstücks
31 an dem Gegenlager 34 verschiebt und abstützt.
[0017] Mit dieser Schablone 27 arbeitet ein Führungswagen 39 zusammen, der zweckmäßig zwei
hintereinander angeordnete Rollen 40 aufweist, die jeweils um Hochachsen frei drehbar
an dem Führungswagen 39 gelagert sind und sich so auf die Krümmung des Kreisbogenstücks
31 einstellen. Am Führungswagen 39 ist die Konsole 3 über ihr Teleskoprohr 10 mit
einem Lagerstift 41, der in eine Bohrung 42 im Führungswagen 39 eingreift, geführt,
wobei zwischen Führungswagen 39 und Lagerstift 41 eine oder mehrere Feder 43 eingeschaltet
sind. Die Feder 43 hält das Gewicht der Konsole 3 mit dem Antriebsmotor 17 in vertikaler
Richtung in einer neutralen Stellung. Durch Kraftanwendung am Handgriff 26 kann die
Feder 43 zusätzlich zusammengedrückt werden, wodurch die Schleifscheibe 24 feinfühlig
in der Arbeitsstellung abgesenkt wird. Es versteht sich, daß zur Herbeiführung einer
Grundeinstellung der Schlitten 20 entsprechend eingestellt wird.
[0018] An dem Gestell 1 ist um eine Achse 44 schwenkbar ein Aufspanntisch 45 vorgesehen,
der zur Aufnahme eines zu schleifenden Werkstücks 46 mit seiner Schneide 47 dient.
Am Aufspanntisch 45 ist eine Spanneinrichtung 48 vorgesehen, die als Knebelspanner
o. dgl. ausgebildet sein kann. Es genügt hier, die Spanneinrichtung 48 an einem Punkt
zur Einwirkung kommen zu lassen. Im Bereich der rechten und linken Seite des Aufspanntischs
45 sind Anschläge 49 und 50 vorgesehen, die über manuell betätigbare Verstellspindeln
51 und 52 in Richtung der Doppelpfeile 53 und 54 verstellbar sind. Die Anschläge 48
und 50 übergreifen das Werkstück 46 auf dem Aufspanntisch 45, wie es Figur 3 zeigt,
und dienen dazu, das Werkstück 46, welches hier in Form eines Silagewagenmessers dargestellt
ist, genau ausgerichtet anzuordnen und während des Schleifvorgangs zu halten. Eine
Stelleinrichtung 55 dient der stufenlosen Einstellung und Feststellung eines Neigungswinkels
um die Achse 44 gemäß Doppelpfeil 56. Damit kann der Winkel der Schneide 47 feinfühlig
eingestellt werden.
[0019] Über eine Einrichtung 57 kann Kühlwasser an der Schleifstelle dosiert zugegeben werden.
[0020] Die Arbeitsweise des Schleifgeräts gestattet das Schleifen der Schneide 47 eines
Werkstücks 46 wie folgt:
[0021] Zunächst wird die Konsole 3 um die Achse 7 entsprechend Doppelpfeil 8 nach oben abgeschwenkt
und auf einem hier nicht näher dargestellten Lagerbock aufgelagert, so daß die Schablone
27 frei zugänglich und vom Gestell 1 abnehmbar wird. Durch Anhalten des zu schleifenden
Werkstücks 46 an dem Kreisbogenstück 31 und durch Verdrehen der Verstellschrauben
36 wird das Kreisbogenstück 31 in eine der Form der Schneide 47 entsprechende Kreisbogenform
gebracht. Sodann wird die Schablone 27 wieder am Gestell 1 eingebaut. Die Konsole
3 wird sodann so abgesenkt, daß die beiden Rollen 40 sind auf die Schiene des Kreisbogenstücks
31 aufsetzen. Das Werkstück 46 wird auf den Aufspanntisch 45 aufgespannt und die Feststelleinrichtung
15 wird gelöst, so daß der Antriebsmotor 17 mit dem Rohr 12 soweit ausgezogen werden
kann, bis die vorgesehene Relativlage einer der beiden Schleifscheiben 24 und 25 zu
der nachzuschärfenden Schneide 47 gegeben ist. Dann wird die Feststelleinrichtung
15 wieder angezogen und es wird eine Höhenkorrektur des Schlittens 20 mit Hilfe des
Zahnrads 21 herbeigeführt, und zwar derart, daß bei einer Verschwenkbewegung gemäß
Doppelpfeil 4 die Schleifscheibe 24 noch keinen Kontakt zu der nachzuschärfenden Schneide
47 hat. Da sich bei der Schwenkbewegung gemäß Doppelpfeil 4 die Schleifscheibe 24
zwar auf einem ähnlichen, aber gemäß Hebegesetz in seiner Krümmung veränderten Kreisbogen
im Vergleich zu dem Kreisbogenstück 31 geführt wird, kann mit einiger Übung die Kreisbogenscheibe
31 so abweichend zu der Krümmung der Schneide 47 bzw. des Werkstücks 46 eingestellt
werden, daß letztendlich der zugehörige Kreisbogen genau durch die Schleifscheibe
24 beschrieben wird. Geringfügige Abweichungen sind nicht schädlich, weil sich hierdurch
nur die Kontaktfläche zwischen Schleifscheibe 24 und Schneide 47 geringfügig ändert.
Gleichzeitig oder nachträglich kann noch die Neigung des Aufspanntischs 45 und damit
auch der Schneide 47 eingestellt und festgestellt werden. Sodann erfolgt der Schleifvorgang,
indem durch Krafteinwirkung am Handgriff 26 einerseits die Schwenkbewegung gemäß Doppelpfeil
4 ausgeführt wird und andererseits eine von oben nach unten in Richtung auf das Werkstück
46 ausgeübte Zusatzkraft zur Anwendung gebracht wird, die die Feder 43 geringfügig
weiter zusammenpreßt. Damit ist ein feinfühliger Schleifvorgang und ein Nachschärfen
der Schneide 47 möglich. Durch manuelle Kraftanwendung kann auch die Höhenlage der
verschiedenen Bereiche der gekrümmten Schneide 47 ausgeglichen werden. Man erkennt,
daß auf diese Art und Weise räumlich eng begrenzte Vertiefungen, z. B. an einem Wellenmesser
o. dgl., nachgeschliffen werden können. Wenn die Schneide 47 geradlinig begrenzt ist,
wird der Führungswagen 39 in Verbindung mit der Sehne 30 eingesetzt. Dabei entsteht
eine annähernd geradlinige Bewegung für die Schleifscheibe 24, die in allen Fällen
ausreichend genau ist. Man erkennt, daß durch einen um 180° gedrehten Einsatz der
Schablone 27 statt konkav auch konvex geschliffen werden kann. Sollte die Relativeinstellung
zwischen der Schleifscheibe und dem Werkstück 46 noch nachträglich einer Korrektur
bedürfen, so kann dies durch Verstellung der Anschläge 49 und 50 leicht herbeigeführt
werden, um die jeweilige Anpassung zu erzielen.
Bezugszeichenliste:
[0022]
1 = Gestell
2 = Hochachse
3 = Konsole
4 = Doppelpfeil
5 = Rohrabschnitt
6 = Zapfenlager
7 = Achse
8 = Doppelpfeil
9 = Teleskoprohr
10 = Teleskoprohr
11 = Achse
12 = Rohr
13 = Doppelpfeil
14 = Doppelpfeil
15 = Feststelleinrichtung
16 = Doppelpfeil
17 = Antriebsmotor
18 = Achse
19 = Doppelpfeil
20 = Schlitten
21 = Handrad
22 = Wellenstummel
23 = Wellenstummel
24 = Schleifscheibe
25 = Schleifscheibe
26 = Handgriff
27 = Schablone
28 = Platte
29 = Stift
30 = Sehne
31 = Kreisbogenstück
32 = Auge
33 = Bolzen
34 = Gegenlager
35 = Gewindehülse
36 = Verstellschraube
37 = Durchbrechung
38 = Schuh
39 = Führungswagen
40 = Rolle
41 = Lagerstift
42 = Bohrung
43 = Feder
44 = Achse
45 = Aufspanntisch
46 = Werkstück
47 = Schneide
48 = Spanneinrichtung
49 = Anschlag
50 = Anschlag
51 = Verstellspindel
52 = Verstellspindel
53 = Doppelpfeil
54 = Doppelpfeil
55 = Stelleinrichtung
56 = Doppelpfeil
57 = Einrichtung
1. Schleifgerät, insbesondere zum Nachschärfen von Silierwagenmessern, mit einem Gestell,
an dem um eine Hochachse schwenkbar eine zweiteilige, ausziehbare Konsole vorgesehen
ist, an der ein Antriebsmotor mit mindestens einer Schleifscheibe um die Achse der
Konsole verdrehbar und feststellbar gelagert ist, und mit einem am Gestell vorgesehenen
Aufspanntisch für das Werkstück, dadurch gekennzeichnet, daß der ausziehbare, den
Antriebsmotor (17) tragende Teil (12, 10) der Konsole (3) vermittels eines Führungswagens
(39) auf einer einstellbaren Schablone (27) federnd abgestützt ist, und daß der Aufspanntisch
(45) um eine Horizontalachse (44) stufenlos schwenkbar gelagert ist.
2. Schleifgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiteilige, ausziehbare
Konsole (3) zwei Teleskoprohre (9, 10) unrunden Querschnitts aufweist.
3. Schleifgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor
(17) an einem Rohr (12) gelagert ist, das in dem Innern der beiden unrunden Teleskoprohre
verschiebbar und feststellbar gelagert ist.
4. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antriebsmotor (17) auf einem senkrecht zur Achse (11) der Konsole (3) verfahrbar einstellbaren
Schlitten (20) gelagert ist.
5. Schleifgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufspanntisch (45)
eine Spanneinrichtung (48) zum Festspannen des Werkstücks (46) aufweist und auf beiden
Seiten je einen stufenlos verstellbaren Anschlag (49, 50) zur Abstützung des Werkstüdks
(46) trägt.
6. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schablone (27) in Form eines Kreisabschnitts ausgebildet ist und eine geradlinige
Sehne (30) und ein Kreisbogenstück (31) aus flexiblem Material aufweist.
7. Schleifgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone (27) Stellschrauben
(36) zur veränderlichen Anpassung der Krümmung des Kreisbogenstücks (31) aufweist.
8. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Konsole (3) im Bereich der Hochachse (2) um eine Horizontalachse (79 schwenkbar gelagert
ist.
9. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schablone (27) vom Gestell (1) abnehmbar und in zwei um 180° gedrehten Lagen einsetzbar
ausgebildet ist.
10. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einrichtung (57) zur dosierten Beigabe von Kühlwasser vorgesehen ist.