[0001] Die Erfindung betrifft ein verfahren zur Kühlung von heißen Prozeßgasen, wobei die
Prozeßgase in eine mit Kühlelementen ausgerüstete stationäre Wirbelschicht geleitet
werden, im Staubraum über der Wirbelschicht ein Teil der im Gasstrom suspendierten
Feststoffe abgeschieden und in die Wirbelschicht zurückgeführt wird, und aus dem Abgas
in einer Entstaubung Feststoff abgeschieden und in die Wirbelschicht zurückgeleitet
wird.
[0002] Bei manchen Prozessen fallen heiße Prozeßgase an, deren Kühlung beträchtliche Schwierigkeiten
bereitet. So können Prozeßgase kondensierbare Bestandteile oder mitgerissene flüssige
Tröpfchen, z.B. Metalle oder Schlacke, enthalten, die bei Abkühlung an den Kühlflächen
zu Ansätzen führen. Die Prozeßgase können Feinstäube mit schlechten Fließeigenschaften
enthalten, die bereits bei Prozeßgas-Temperatur oder bei Abkühlung ebenfalls zu Ansätzen
führen. Weiterhin können die Prozeßgase S0
3 enthalten, oder es wird S0
3 bei der Abkühlung gebildet und es tritt eine unerwünschte Sulfatisierung auf.
[0003] Aus der DE-PS 34 39 600 ist ein Verfahren zur Kühlung von Prozeßgasen aus der Vergasung
von kohlenstoffhaltigen Feststoffen bekannt, bei dem das heiße Prozeßgas in eine stationäre
Wirbelschicht aus schwefelbindenden Feststoffen geleitet und dort abgekühlt wird.
In der Wirbelschicht sind Kühlelemente angeordnet, die von einem Kühlmedium durchflossen
werden. Als Fluidisierungsgas wird ein Teilstrom des aus dem Wirbelschichtreaktor
austretenden Prozeßgases zurückgeführt. Das Prozeßgas wird von der Seite oder von
oben in die Wirbelschicht eingeleitet. Das aus der Wirbelschicht austretende, gekühlte
Prozeßgas wird in einem Zyklon entstaubt, in einem Wärmetauscher weiter gekühlt und
in eine Gasreinigung geleitet. Der im Zyklon und in der Gasreinigung abgeschiedene
Feststoff wird in die Wirbelschicht zurückgeführt. Ein Kontakt zwischen Prozeßgas
und Kühlflächen wird nicht vermieden, wodurch die Gefahr von Ansätzen besteht. Die
Mischung zwischen Prozeßgas und Feststoff ist nicht optimal.
[0004] Aus der US-PS 3 977 846 ist es bekannt, ein Kohlenwasserstoffe enthaltendes Prozeßgas
in einer stationären Wirbelschicht zu kühlen, wobei im unteren Teil der Wirbelschicht
Kühlflächen angeordnet sind, die von einem Kühlmedium durchflossen werden. Als Fluidisierungsgas
wird ein kohlenwasserstofffreies Fremdgas verwendet. Das Prozeßgas wird oberhalb der
Kühlflächen mittels in der Wirbelschicht angeordneter Düsen eingeleitet. Die Düsen
sind zur Vermeidung von Ansätzen thermisch isoliert. Das aus dem Reaktor austretende,
gekühlte Prozeßgas wird in einen Staubabscheider geleitet. Mit kondensierten Kohlenwasserstoffen
beladener Feststoff wird aus dem Wirbelbett abgezogen und frischer Feststoff wird
in das Wirbelbett chargiert. Durch korrosive Bestandteile und Feststoffe im Prozeßgas
ist ein starker Verschleiß der Düsen zu erwarten. Außerdem besteht die Gefahr von
Verstopfung.
[0005] Aus der US-PS 4 120 668 ist es bekannt, ein geschmolzene Salzpartikel und flüchtige
Bestandteile enthaltendes Prozeßgas in einer stationären Wirbelschicht zu kühlen,
wobei das Prozeßgas als Fluidisierungsgas in die Wirbelschicht eingeleitet wird. Oberhalb
der Einleitung des Prozeßgases sind Kühlflächen in der Wirbelschicht angeordnet. Das
gekühlte Gas wird in einem Zyklon entstaubt und der abgeschiedene Feststoff in die
Wirbelschicht zurückgeführt. Ein Teil des Feststoffes wird nach unten aus der Wirbelschicht
abgezogen und frischer Feststoff wird in die Wirbelschicht chargiert. Auch hier gelten
die vorstehend genannten Nachteile.
[0006] Aus der WO 88/08741 ist es bekannt, Prozeßgase in einer zirkulierenden Wirbelschicht
zu kühlen, wobei das Prozeßgas in einer Mischkammer mit rezirkuliertem, gekühltem
Prozeßgas und rezirkuliertem, gekühltem Feststoff gekühlt wird, wobei der Boden der
Mischkammer konisch ausgebildet ist und eine Öffnung zur Einleitung des Prozeßgases
und des rezirkulierten Gases hat. Die aus der Mischkammer austretende Suspension kann
im oberen Teil des Reaktors an Kühlflächen weiter abgekühlt werden, anschließend in
Zyklonen der Feststoff abgeschieden und in den Reaktor zurückgeführt werden und ein
Teilstrom des Gases in den Reaktor rezirkuliert werden. Die Suspension kann auch ohne
weitere Kühlung ausgetragen werden, der Feststoff in Zyklonen abgeschieden und in
den Reaktor zurückgeführt werden, das Gas gekühlt und ein Teil in den Reaktor rezirkuliert
werden. Die Suspensionsdichte der zirkulierenden Wirbelschicht wird durch Rückführung
von 75 bis 100 % der Prozeßgasmenge und durch Rückführung von Feststoff in einer Menge
von 0,92 bis 11,5 kg/Nm
3 auf 1 bis 5 kg/m
3 und niedrigere Werte eingestellt. Das durch die große Gasrückführung bedingte große
Volumen der Abgase führt zu einer aufwendigen Gasreinigung. Wegen der geringen Suspensionsdichte
wird eine relativ große Wärmeaustausch-Fläche benötigt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, heiße Prozeßgase in möglichst wirtschaftlicher
Weise unter Vermeidung von Ansatzbildung und Sulfatbildung abzukühlen.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die mit Kühlelementen
ausgerüstete stationäre Wirbelschicht ringförmig und wannenförmig ausgebildet ist,
durch den Anströmboden der Wanne Fluidisierungsgas in die Wirbelschicht geleitet wird,
das Prozeßgas durch die zentrale Öffnung der Wirbelschicht eingeleitet wird, gekühlter
Feststoff aus der Wirbelschicht über den inneren Rand der Wanne in den Prozeßgasstrom
fließt und von diesem in den Staubraum über der Oberfläche der Wirbelschicht mitgerissen
wird, der im Staubraum abgeschiedene Feststoff in die ringförmige Wirbelschicht zurückfällt,
das den restlichen Feststoff enthaltende und gekühlte Gas in einen mit Kühlflächen
ausgerüsteten Gaskühler geleitet wird, das aus dem oberen Teil des Gaskühlers austretende
Gas in einen Staubabscheider geleitet wird, und der abgeschiedene Feststoff in die
stationäre Wirbelschicht zurückgeführt wird. Die stationäre Wirbelschicht zeichnet
sich durch einen deutlichen Dichtesprung zwischen dichter Phase und darüber befindlichem
Staubraum aus. Die ringförmige Ausgestaltung der stationären Wirbelschicht kann sowohl
rund als auch rechteckig oder mehreckig erfolgen. Die in der Wirbelschicht angeordneten
Kühlflächen werden zweckmäßigerweise auswechselbar angeordnet. Die Kühlflächen können
als Verdampfer und/oder Überhitzer geschaltet werden. Die Kühlflächen bestehen im
allgemeinen aus Rohrbündeln. Die Wände der Wanne sind mit Kühlrohren versehen. Die
innere Wand der Wanne bildet die zentrale Öffnung der Wirbelschicht, durch die das
Prozeßgas eingeleitet wird. Über den Rand der inneren Wand der Wanne fließt der gekühlte
Feststoff aus der stationären Wirbelschicht in die zentrale Öffnung, wird mit dem
Prozeßgas-Strom vermischt und als dichte Suspension in einem zentralen Strahl in den
Staubraum über der Wirbelschicht mitgerissen. Dabei erfolgt eine rapide und starke
Abkühlung des Prozeßgases. Durch die Volumenvergrößerung im Staubraum wird der Feststoff
aus dem zentralen Strahl zum größten Teil im Staubraum abgeschieden, fällt in die
stationäre Wirbelschicht zurück und wird dort wieder gekühlt. Die Abkühlung des Prozeßgases
auf die im Staubraum gewünschte Temperatur erfolgt durch entsprechende Kühlung des
Feststoffes in der stationären Wirbelschicht und durch Einleiten einer entsprechenden
Menge von Feststoff in die zentrale Öffnung. Die Wand des Staubraumes wird durch Kühlrohre
gekühlt. Das den restlichen Feststoff enthaltende Gasgemisch aus Prozeßgas und Fluidisierungsgas
wird in einen Gaskühler geleitet und dort weiter gekühlt. Der Gaskühler ist vorzugsweise
über dem Staubraum angeordnet. Der Gaskühler ist mit Wandkühlung versehen und kann
zusätzlich eingehängte Kühlflächen haben. Ein Teil des noch im Gas suspendierten Feststoffes
scheidet sich im Gaskühler ab, fällt in den Staubraum und von dort in die stationäre
Wirbelschicht. Als Kühlmedium wird im allgemeinen Wasser verwendet und der Gaskühler
als Verdampfer geschaltet. Das abgekühlte Gas enthält nur noch relativ geringe Feststoffmengen.
Es wird in einen Staubabscheider, wie z.B. Zyklon, Filter oder EGR, geleitet, dort
weitgehend entstaubt und als Abgas abgeleitet oder einer weiteren Gasreinigung zugeführt.
Der im Staubabscheider abgeschiedene Feststoff wird ganz oder teilweise in die stationäre
Wirbelschicht zurückgeführt. Je nach Zusammensetzung des Prozeßgases wird ein Teil
des Feststoffes abgezogen und durch frischen Feststoff ersetzt. Dadurch wird verhindert,
daß sich der Feststoff zu stark mit abgeschiedenen Stoffen anreichert. Als Fluidisierungsgas
kann jedes Gas verwendet werden, das bei der Kühlung bzw. bei nachgeschalteten Prozessen
nicht stört. In den Fällen, wo Luft für die Weiterbehandlung des Abgases erforderlich
ist, wie z.B. bei Gasen mit hohen S0
2-Gehalten, oder nicht stört, kann Luft als Fluidisierungsgas verwendet werden. Ansonsten
kann auch ein Teil des Abgases rezirkuliert werden. Dieses muß vorher von Stoffen
gereinigt werden, welche den Anströmboden beschädigen würden. Um die Fluidisierungsgas-Menge
möglichst gering zu halten, ist es zweckmäßig, die Korngröße des Feststoffes in der
Wirbelschicht kleiner als 1 mm mit dso unter 0,5 mm zu halten.
[0009] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Suspensionsdichte in der stationären
Wirbelschicht 300 bis 1500 kg/m
3 Reaktorraum, vorzugsweise 500 bis 1000 kg/m
3, beträgt. In diesen Bereichen werden besonders gute Betriebsbedingungen erzielt,
da hohe Wärmeübergangszahlen vorliegen.
[0010] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß dem Prozeßgasstrom 1 bis 10 kg/Nm
3 Feststoff, vorzugsweise 2,5 bis 6 kg/N
M3, aus der stationären Wirbelschicht zugeführt werden. Diese Bereiche ergeben die gewünschte
schnelle Abkühlung des Prozeßgases ohne die Notwendigkeit sehr großer Kühlflächen.
[0011] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Beladung des aus dem oberen
Teil des Gaskühlers austretenden Gases 0,1 bis 1 kg Feststoff, vorzugsweise 0,2 bis
0,6 kg Feststoff/Nm
3, beträgt. Dadurch wird ein relativ geringer Druckverlust im Gaskühler und eine gute
Abkühlung des Gases erzielt.
[0012] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß das Volumen des durch den Anströmboden
in die stationäre Wirbelschicht geleiteten Fluidisierungsgases 10 bis 30 %, vorzugsweise
15 bis 20 %, des Volumens des Prozeßgases beträgt. Dadurch ist der Energiebedarf für
das Fluidisierungsgas relativ gering, und bei rückgeführtem Abgas verringern sich
außerdem die Kosten für die erforderliche Gasreinigung.
[0013] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß der im Staubabscheider abgeschiedene
Feststoff gesteuert in die stationäre Wirbelschicht zurückgeführt wird. Die im Staubabscheider
pro Zeiteinheit abgeschiedene Menge an Feststoff ist nicht konstant. Bei einer direkten,
ungesteuerten Rückführung kann die schwankende Menge zu verschlechterten Ergebnissen
führen. Dies wird durch die gesteuerte, gleichmäßige Zurückführung vermieden. Zwischen
Staubabscheider und Rückführungsleitung in der Wirbelschicht wird ein Zwischengefäß
angeordnet, das als Puffer dient und aus dem der Feststoff gesteuert abgezogen wird.
Der Feststoff im Zwischengefäß wird zweckmäßigerweise leicht fluidisiert.
[0014] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die zentrale Öffnung der stationären
Wirbelschicht durch feuerfeste Auskleidung isoliert ist. Die zentrale Öffnung besteht
aus einem Blechmantel, der auf der Außenseite mit Kühlflächen ausgestattet ist. Auf
der Innenseite des Blechmantels wird eine feuerfeste Auskleidung angebracht. Dadurch
wird die Bildung von Ansätzen aus erstarrten Bestandteilen des Prozeßgases vermieden.
Im Prozeßgas enthaltene schmelzflüssige Bestandteile, die sich auf der Auskleidung
abscheiden, fließen wieder in den Reaktor zurück.
[0015] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß als Wirbelbett-Material Feststoffe
eingesetzt werden, die eine Weiterverarbeitung zusammen mit den abgeschiedenen Materialien
ermöglichen.
[0016] Die Erfindung wird anhand einer Figur und eines Beispiels näher erläutert.
[0017] Die Figur zeigt schematisch ein Kühlsystem zur Durchführung des Verfahrens im Längsschnitt.
In die ringförmige Wanne (1) wird von dem Gebläse (2) Fluidisierungsluft durch den
Anströmboden geblasen. In der Wanne (1) sind Kühlelemente (3) angeordnet. Die innere
Wand der Wanne (1) bildet eine zentrale Zuführung (4) für das Prozeßgas. Aus der in
der Wanne (1) befindlichen stationären Wirbelschicht (5) fließt Feststoff über den
inneren Rand der Wanne (1) in die Zuführung (4) in den Prozeßgasstrom (6) und mischt
sich mit diesem zu einer dichten Suspension, wobei gleichzeitig eine schnelle und
starke Abkühlung des Prozeßgases erfolgt. Diese Suspension wird als zentraler Strahl
in den Staubraum (21) geblasen, wo infolge Volumenvergrößerung der größte Teil des
Feststoffes abgeschieden wird und wieder in die Wirbelschicht (5) zurückfällt. Das
den restlichen Feststoff enthaltende Gas strömt in den Gaskühler (7), der mit schematisch
dargestellter, durchgehender Wandkühlung (8) und eingehängten Kühlflächen (9) ausgerüstet
ist. Über den Auslaß (10) strömt das weiter gekühlte Gas in den Zyklon (11). Der abgeschiedene
Feststoff fällt in das Zwischengefäß (12), das als Puffer dient. Über das Austragsorgan
(13) und Leitung (14) wird Feststoff in geregelter Menge in die Wirbelschicht (5)
zurückgeführt. Das von Staub befreite Gas wird über Leitung (15) abgeführt. Über Leitung
(16) wird ein Teil des Feststoffes aus der Wirbelschicht abgezogen. Aus dem Bunker
(17) kann frischer Feststoff zum Anfahren und zum Ausgleich der Betthöhe in die Wirbelschicht
(5) zugeführt werden. Das Gas kann im Kühler (18) noch weiter abgekühlt werden, wobei
z.B. Speisewasser aufgeheizt wird. Die Kühlelemente zur Kühlung der Außenwand der
Wanne (1) und der Wand des Staubraumes (21) sind nur schematisch durch die oberen
Rohre (19) und die unteren Rohre (20) dargestellt.
BEISPIEL
[0018] Es wird ein Abgas aus der Verhüttung von Bleierz in einem QSL-Reaktor gekühlt. Das
Abgas fällt mit einer Temperatur von 1010 bis 1050°C in einer Menge von 21800 Nm
3/h an. Die Staubbeladung beträgt 215 g/Nm
3. Die Zusammensetzung ist:

[0019] Das Abgas wird durch die Zuführung (4), die einen Durchmesser von 100 cm hat, eingeblasen.
Durch den Anströmboden der Wanne (1) werden 5000 Nm
3/h Luft mit einer Temperatur von 60 C und einem Druck von 250 mbar in die stationäre
Wirbelschicht geblasen. In der Wirbelschicht sind Kühlbündel (3) mit einer Fläche
von 42 m
2 angeordnet. Aus der Wanne (1) fließt gekühlter Feststoff mit einer Temperatur von
etwa 480 C in die Zuführung (4) in solcher Menge, daß die Feststoffbeladung des Abgases
etwa 5 kg/Nm
3 beträgt. Von der mit dem Abgas zugeführten Wärme von 5,27 MW werden etwa 3,78 MW
an die Kühlbündel in der Wirbelschicht abgeführt. Das abgekühlte Abgas tritt mit einer
Temperatur von 600 C und einer Geschwindigkeit von 5,5 m/s in den Gaskühler (7) ein,
der mit 250 m
2 Kühlflächen ausgerüstet ist. Das weiter abgekühlte Abgas verläßt den Gaskühler (7)
über Auslaß (10) mit einer Temperatur von 350 C, einer Staubbeladung von 0,5 kg/Nm
3 mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s. Das über Leitung (15) aus dem Zyklon (11) abgeführte
Gas hat eine Staubbeladung von 5 bis 10 g/Nm
3. Aus dem Zwischenbehälter (12) werden 13,4 t/h mit einer Temperatur von 350 C in die
Wirbelschicht (5) zurückgeführt. Aus der Wirbelschicht (5) werden 4,5 t/h Feststoff
über Leitung (16) abgezogen. Die erzeugte Dampfmenge beträgt 12,1 t/h bei 40 bar und
250 C. Als Feststoff wird zum Anfahren Sand mit einer Korngröße unter 1 mm in die
Wanne (1) eingeführt.
[0020] Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Kühlung der Prozeßgase mit relativ
kleinen Wärmeaustauscher-Flächen und geringer zusätzlicher Gasmenge unter Vermeidung
von Ansatzbildung und Sulfatisierung erfolgt. Bei einem Stillstand des vorgeschalteten
Aggregates und damit verbundenem Ausfall des Prozeßgases kann das Durchfallen von
Feststoff aus der Wirbelschicht in die vorgeschalteten Aggregate durch Verringerung
oder Abschalten des Fluidisierungsgases verhindert werden.
1. Verfahren zur Kühlung von heißen Prozeßgasen, wobei die Prozeßgase in eine mit
Kühlelementen ausgerüstete stationäre Wirbelschicht geleitet werden, im Staubraum
über der Wirbelschicht ein Teil der im Gasstrom suspendierten Feststoffe abgeschieden
und in die Wirbelschicht zurückgeführt wird, und aus dem Abgas in einer Entstaubung
Feststoff abgeschieden und in die Wirbelschicht zurückgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Kühlelementen ausgerüstete stationäre Wirbelschicht ringförmig und wannenförmig
ausgebildet ist, durch den Anströmboden der Wanne Fluidisierungsgas in die Wirbelschicht
geleitet wird, das Prozeßgas durch die zentrale Öffnung der Wirbelschicht eingeleitet
wird, gekühlter Feststoff aus der Wirbelschicht über den inneren Rand der Wanne in
den Prozeßgasstrom fließt und von diesem in den Staubraum über der Oberfläche der
Wirbelschicht mitgerissen wird, der im Staubraum abgeschiedene Feststoff in die ringförmige
Wirbelschicht zurückfällt, das den restlichen Feststoff enthaltende und gekühlte Gas
in einen mit Kühlflächen ausgerüsteten Gaskühler geleitet wird, das aus dem oberen
Teil des Gaskühlers austretende Gas in einen Staubabscheider geleitet wird, und der
abgeschiedene Feststoff in die stationäre Wirbelschicht zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspensionsdichte in
der stationären Wirbelschicht 300 bis 1500 kg/m3 Reaktorraum, vorzugsweise 500 bis 1000 kg/m3, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Prozeßgasstrom
1 bis 10 kg/Nm3 Feststoff, vorzugsweise 2,5 bis 6 kg/NM3, aus der stationären Wirbelschicht zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beladung
des aus dem oberen Teil des Gaskühlers austretenden Gases 0,1 bis 1 kg Feststoff,
vorzugsweise 0,2 bis 0,6 kg Feststoff/Nm3, beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen
des durch den Anströmboden in die stationäre Wirbelschicht geleiteten Fluidisierungsgases
10 bis 30 %, vorzugsweise 15 bis 20 %, des Volumens des Prozeßgases beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der im
Staubabscheider abgeschiedene Feststoff gesteuert in die stationäre Wirbelschicht
zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale
Öffnung der stationären Wirbelschicht durch feuerfeste Auskleidung isoliert ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirbelbett-Material
Feststoffe eingesetzt werden, die eine Weiterverarbeitung zusammen mit den abgeschiedenen
Materialien ermöglichen.