Greiferwebmaschine mit Eintragsbändern
[0001] Die Erfindung betrifft eine Greiferwebmaschine mit mindestens einem Eintragsband
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei heute weit verbreiteten Greiferwebmaschinen trägt der Bringergreifer den Schussfaden
in den mittleren Bereich des Webfachs ein, wo er ihn dem Holergreifer übergibt. Die
Greiferköpfe gleiten dabei mit den Eintragsbändern, an deren Oberseite sie befestigt
sind, auf der durch Kettfäden und Ladebahn gebildeten Unterlage. Um eine Beschädigung
der untern Kettfäden zu verhindern, kann die Bandführung im Webfach auch auf einer
Gleitunterlage geschehen, die aus plattenförmigen, parallel zu den Kettfäden ausgerichteten
Unterstellzähnen besteht. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf Greiferwebmaschinen
mit Bringer- und Holergreifern; sie sind aber auch auf Webmaschinen anwendbar, bei
denen der Schusseintrag nur einseitig mit einem Bringergreifer erfolgt und die Übernahme
des Schussfadens ausserhalb des Webfachs mittels einer stationären Vorrichtung ausgeführt
wird.
[0003] Im Eintrittsbereich des Webfachs findet die maximale Beschleunigung der Greiferköpfe
statt. Durch die dabei auftretenden Trägheitskräfte entstehen Drehmomente, die auf
die flexiblen Eintragsbänder mit der möglichen Folge einwirken, dass die Greiferköpfe
von der Ladebahn abheben.
[0004] Es ist nicht zu vermeiden, dass einzelne Kettfäden im Oberfach wegen Spannungsverlust
nicht mit den übrigen Kettfäden zusammen in einer Ebene gestreckt bleiben. Durchhängende
Kettfäden sind der Gefahr ausgesetzt, von den Greifern zerschnitten zu werden. Dies
ist besonders dann der Fall, wenn die Greiferköpfe abheben. Um die Häufigkeit der
Kettfadenbrüche zu verringern, muss dafür gesorgt werden, dass das Abheben der Greiferköpfe
unterbleibt.
[0005] Aus der US-PS 4126159 beispielsweise ist bekannt, mit Magneten stabilisierende Kräfte
auf die Bewegung der Greifer auszuüben. Mit solchen Mitteln lässt sich auch ein Abheben
unterdrücken. Mit der Verwendung von Magneten handelt man sich jedoch neue Probleme
ein (z.B. Anregung von Schwingungen, Entmagnetisierung von Permanentmagneten, zusätzlicher
Energiebedarf bei Elektromagneten, grössere Masse der Greiferköpfe wegen Verwendung
von ferromagnetischem Material). Es ist Aufgabe der Erfindung, einfachere Mittel zu
schaffen, mittels derer ein Abheben der Greiferköpfe auf harmlosere Abhebehöhen verringert
oder noch besser ganz verhindert werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch das Merkmal des Kennzeichens von Anspruch
1 gelöst. Die Bandführung zwischen Bandrad und Webfach wird für beide Greifer mit
einer Neigung versehen, durch die sich der Greifer leicht schräg abfallend in das
Webfach einstossen lässt. Dabei muss gegenüber den bisherigen Webmaschinen die Ladebahn
bezüglich den Bandrädern etwas tiefer angeordnet sein.
[0007] In den abhängigen Ansprüchen 2 bis 9 sind verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemässen Greiferwebmaschine gekennzeichnet.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand der figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 eine perspektivische Darstellung der Holerseite im Bereich des Webfachs der
erfindungsgemässen Greiferwebmaschine und
Fig.2 die längsgeschnittene Bandführung und den Holergreiferkopf im Randbereich der
Weblade.
[0009] In Fig.1 erkennt man folgende Komponenten: den Greiferkopf 1 des Holergreifers, der
mit der Geschwindigkeit v ins Webfach eingeschoben wird; das Eintragsband 2, dessen
oszillierende Bewegung das Bandrad 3 antreibt; das Riet 4 und die Ladebahn 5 der Weblade;
die Bandführung 6 mit den beiden führungsnuten 7a und 7b, in denen die Ränder des
Eintragsbandes 2 gleiten.
[0010] Die Bandführung 6 ist bezüglich der Horizontalen 10 geneigt; über die Länge c weist
sie eine Höhendifferenz d auf. Wie Versuche gezeigt haben, genügt ein Gefälle (= Quotient
d:c) von 2 bis 8 Promille - je nach Drehzahl der Webmaschine und Gewicht des Greiferkopfs
-, das Abheben des Greifers beträchtlich zu reduzieren.
[0011] In Fig.2, wo wieder alle Komponenten wie in Fig.1 mit Ausnahme des Bandrads 3 und
des Webfachs zu sehen sind, werden die am Greiferkopf 1 auftretenden Kräfte durch
Pfeile G, H und I angedeutet. Da im Eintrittsbereich des Webfachs die Geschwindigkeitsänderung
des Greifers am grössten ist, ergibt sich dort für die Trägheitskraft I, die bekanntlich
zur Beschleunigung proportional ist, ein maximaler Wert. Wegen der Lage des Schwerpunkts
S des Greiferkopfs 1 über dem Eintragsband 2, übt die Trägheit I auf das flexible
Eintragsband ein Biegemoment aus, das die Tendenz zum Abheben verursacht. Der Wirkung
der Trägheit I wirkt einerseits das Gewicht G des Greiferkopfs 1 entgegen und andrerseits
eine Kraft H, die sich durch das Biegen des Eintragsbandes 2 zwischen der Ausgangsöffnung
der Bandführung 6, nämlich Punkt A, und dem hintern Ende des Greiferkopfs 1, nämlich
Punkt B, ergibt. Diese Biegung des Eintragsbandes 2 zwischen den Punkten A und B hängt
von der neigung ab, mit der die Bandführung 6 erfindungsgemäss versehen worden ist.
Je gösser das Gefälle dieser neigung, desto grösser wird die Biegekraft H. Durch geeignete
Wahl des Gefälles der Bandführung 6 lässt sich daher die Trägheit I durch die zusätzlich
zum Gewicht G wirkende Biegekraft H ausgleichen.
[0012] In der zurückgezogenen Lage befindet sich der Greiferkopf 1 vollständig innerhalb
der Bandführung 6. Daher darf die Ladebahn 5 nicht höher liegen als die untere Kante,
die die Austrittsöffnung der Bandführung 6 beim Punkt A aufweist; denn sonst entstehen
offensichtlich Probleme beim Übertritt des Greiferkopfs 1 von der Bandführung 6 auf
die Ladebahn 5. In Fig.2 ist die Ladebahn 5 etwas tiefer angeordnet dargestellt. Je
höher die Ladebahn 5 liegt, desto grösser ist die Biegung des Eintragsbandes 2 zwischen
den Punkten A und B und desto grösser fällt die Biegekraft H aus. Um eine möglichst
grosse Biegekraft H zu erhalten, muss daher die Ladebahn 5 auf gleicher Höhe wie die
untere Kante bei Punkt A angeordnet sein.
[0013] Eine grosse Biegekraft H kann zu einer Beschädigung der Kettfäden des Unterfachs
führen, da diese Kraft, soweit sie nicht durch die entgegengesetzt wirkende Trägheit
kompensiert wird, über die untern Kettfäden auf die Ladebahn 5 ausgeübt wird. Es ist
daher unter Umständen von Vorteil, wenn die Ladebahn 5 nicht in die höchste, maximal
mögliche Lage gebracht wird, sondern wie in Fig.2 dargestellt, in einer etwas tieferen
Lage angeordnet wird.
[0014] Für grössere Abstände zwischen den Punkten A und B wird die Biegekraft H kleiner.
Man kann daher auch durch Verschieben der Austrittsöffnung der Bandführung 6 die Biegekraft
H beeinflussen und so ein Anpassung hinsichtlich der Trägheit I vornehmen.
[0015] Bei einem Artikelwechsel wird bei Bedarf auch die Drehzahl der Webmaschine verändert,
und die Greiferköpfe werden durch andere ersetzt. Im allgemeinen wird dann auch eine
Anpassung des Gefälles der Bandführungen 6, deren Abstand von der Weblade und der
Ladebahnhöhe angezeigt sein. Es ist daher von Vorteil, wenn die Greiferwebmaschine
so konstruiert ist, dass die neigung der Bandführungen 6, der Abstand zwischen Bandführung
6 und Weblade und/oder die Höhe der Ladebahn 5 einstellbar sind.
[0016] Alle Ausführungen, die oben bezüglich des Holergreifers gemacht worden sind, gelten
selbstverständlich in entsprechender Weise auch für den Bringergreifer. Da der Bringerkopf
in der Regel eine grössere Masse als der Holerkopf hat und da deshalb auch eine grössere
Trägheitskraft entsteht, ist es von Vorteil, auf der Bringerseite die Bandführung
mit einer entsprechend grösseren neigung zu versehen.
1. Greiferwebmaschine mit mindestens einem Eintragsband (2), das im Webfach durch eine
Gleitauflage gestützt wird, und mit einem am Eintragsband (2) befestigtem Greiferkopf
(1), dessen Schwerpunkt (S) über der Bandoberseite liegt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Eintragsband (2) zum Webfach hin geneigt geführt
ist.
2. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 mit einer Bandführung (6) zwischen Bandrad (3)
und Webfach, dessen Gefälle mindestens 2 Promille beträgt.
3. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Ladebahn (5), die mindestens einen
Millimeter tiefer liegt als die untere Kante der Austrittsöffnung der Bandführung
(6).
4. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Ladebahn (5), die im wesentlichen
auf gleicher Höhe liegt wie die untere Kante der Austrittsöffnung der Bandführung
(6).
5. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Ladbahn (5), deren Höhe einstellbar
ist.
6. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 5 mit einer Bandführung (6)
zwischen Bandrad (3) und Webfach, deren Neigung einstellbar ist.
7. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1, 2, 5 oder 6 mit einer Bandführung (6),
deren Abstand zur Weblade einstellbar ist.
8. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit Eintragsbändern (2) für einen
Bringer- und einen Holergreiferkopf (1).
9. Greiferwebmaschine nach Anspruch 8 mit Bandführungen (6), deren Neigungen verschieden
sind.