[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Variieren der Tropfenmasse in Tintenschreibeinrichtungen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bekannte Tintendruckköpfe, die nach dem Thermalwandlerprinzip (Bubble-Jet-Prinzip)
arbeiten und beispielsweise in der DE-OS 30 12 698 beschrieben werden, weisen eine
Vielzahl von Einzeldüsen auf, aus denen unter Einwirkung einer elektronischen Steuerung
definiert Einzeltröpfchen ausgestoßen werden. Den einzelnen Austrittsdüsen sind individuelle
kapillare Tintenkanäle zugeordnet, in denen mittels Aktoren Druckwellen in der Tintenflüssigkeit
erzeugt werden. Das Verfahren zum Druckaufbau in der Tintenflüssigkeit beruht auf
der Erzeugung von Mikrodampfbläschen. Im Boden eines jeden Tintenkanals befindet sich
in einem bestimmten Abstand zur Austrittsdüse als Aktor ein elektrothermisches Wandlerelement
(Heizelement) in Form eines elektrischen Dünnfilm-Heizwiderstandes, welches mit einem
Spannungsrechteckimpuls angeregt wird. Dadurch wird die unmittelbar über dem Wandlerelement
liegende Tintenflüssigkeit in einer dünnen Schicht auf hohe Temperaturen erhitzt.
Im Laufe der nachfolgenden Verdampfung der erhitzten Tintenflüssigkeit entsteht über
dem Wandlerelement eine Dampfblase (Bubble) mit hohem Innendruck, deren Expansion
einen Ausstoß eines Teils der in dem entsprechenden Tintenkanal befindlichen Flüssigkeit
aus der Austrittsdüse bewirkt. Da die Gasbläschen durch kurzzeitiges Bestromen der
Dünnfilm-Heizwiderstände erzeugt werden, besteht ein funktionaler Zusammenhang zwischen
der elektrischen Impulsenergie und dem zum Ausstoß von Einzeltröpfchen notwendigen
Druckimpuls. Die elektrische Impulsenergie ist bestimmt durch die an das Wandlerelement
angelegte Impulsspannung, durch den elektrischen Widerstand des Wandlerelementes (Dot-Widerstand)
und durch die Impulsdauer der angelegten Spannung. Um einen sicheren Tröpfchenausstoß
aus den Düsen zu gewährleisten, darf einerseits die Impulsenergie einen vorgegebenen
Wert nicht unterschreiten und andererseits soll die aufgrund des thermischen Wandlerprinzips
bedingte Erwärmung des Tintendruckkopfes durch unnötig hohe Impulsenergie nicht gesteigert
werden. Die maximale Betriebsfrequenz von solchen Tintendruckköpfen wird nämlich unter
anderem von der im Druckkopf erzeugten Verlustwärme begrenzt.
[0003] Sollen mit solchen Tintendruckeinrichtungen Schriften verschiedener Schriftqualitäten,
beispielsweise Schriften in einer sog. Entwurfsqualität (Draft Quality DQ) und in
einer sog. Schönschrift (Near Letter Quality NLQ) erzeugt werden, so ist es vorteilhaft,
Tintentröpfchen unterschiedlicher Volumina zu erzeugen. Damit ist bei hoher Druckgeschwindigkeit
und verminderter Auflösung, z.B. im Draft-Mode, durch größere Tintentröpfchen eine
verbesserte Schriftqualität (Schwärzungsgrad) möglich.
[0004] Außerdem werden solche Tintendruckeinrichtungen auch als Ausgabegeräte für Grafik
eingesetzt. Dies erfordert, daß sog. Grau- oder Farbstufen darstellbar sein müssen.
Dabei kann in beiden Fällen eine einfarbige oder eine mehrfarbige Darstellung vorgesehen
sein. Insbesondere besteht durch die Erzeugung von Tintentröpfchen unterschiedlicher
Volumina bei Farbdruck die Möglichkeit, eine Übersättigung des Papiers mit Lösungsmitteln
zu vermeiden und mehrere Graustufen durch ein kleineres Raster darzustellen, was die
Auflösung erheblich verbessert.
[0005] Die Erzeugung unterschiedlicher Tropfengrö- ßen, z.B. für die Wiedergabe von Halbtönen,
ist beim Betrieb des Heizelementes mit einem einzelnen rechtförmigen Heizimpuls aus
thermodynamischen Gründen nicht möglich. Der Betrieb des Heizelementes außerhalb des
Arbeitspunktes führt in diesem Fall entweder zur instabiler Tropfenbildung oder zu
einer erheblichen Beeinträchtigung der maximalen Druckfrequenz, die u.a. von der im
Kopf erzeugten Verlustwärme begrenzt wird.
[0006] Zur Erzeugung von Tintentröpfchen unterschiedlicher Größe ist es aus der EP-AI-O
203 534 bekannt, bei einer Tintenschreibeinrichtung mit piezoelektrischen Wandlerelementen,
die jeweils den Tintenkanälen des Schreibkopfes zugeordnet sind, diese mit einer einstellbaren
Anzahl von Ansteuerimpulsen anzusteuern. Die Folgefrequenz der Ansteuerimpulse ist
dabei auf die Resonanzfrequenz des Tintenkanals abgestimmt und die Ansteuerimpulse
folgen zeitlich derart aufeinander, daß ein durch nachfolgende Ansteuerimpulse bewirkter
Ausstoß einer kleinen Tintenmenge aus der Austrittsöffnung des Tintenkanals jeweils
noch vor der Ablösung des durch den ersten Ansteuerimpuls bewirkten Tintentröpfchens
von der Austrittsöffnung auftritt.
[0007] Aus der EP-BI-0124 190 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren einer n-Tongrauskala
mittels eines thermischen Tintenstrahldruckers bekannt, bei dem die Grautöne durch
mehrfaches Spritzen von Tropfen erzielt werden. Hierzu wird erst die gewünschte Anzahl
von Pulsen in einem Pulspaket festgelegt, die nötig ist, um einen Punkt einer bestimmten
Schattierung zu erzeugen und dann die Länge eines Austastintervalles nach Aussendung
des vorigen Paketes an den thermischen Tintenstrahldrucker abgewartet. Anschließend
wird ein Paket mit der gewünschten Anzahl von Pulsen und eine Pulswiederholungsrate
erzeugt, die größer ist als der Reziprokwert der Zeitspanne bis zum Abreißen des Tröpfchens
und dieses Paket wird an den Tintenstrahldrucker abgegeben.
[0008] Beim Erzeugen von Tintentröpfchen unterschiedlicher Größe mit Hilfe solcher Mehrfachtropfen,
die in schneller Folge durch mehrere Verdampfungsvorgänge als Strahl mit Knoten ausgestoßen
werden, wird als nachteilig angesehen, daß durch mehrfache Verdampfung lange Abkühlphasen
aufgrund der in den Thermalwandlerelementen auftretenden hohen Restwärme erforderlich
sind. Dies begrenzt die erreichbare Spritzfrequenz erheblich.
[0009] In der europäischen Patentanmeldung 89104480.2 wird vorgeschlagen, zur Variation
der Tropfengröße bzw. zur Steigerung des Wirkungsgrades die Flüssigkeit zunächst durch
einen oder mehrere Vorheizpulse niedriger Energie vorzuwärmen und dann die Verdampfung
durch einen gezielten Auslöseheizimpuls höherer Energie einzuleiten. Nachteilig hierbei
ist die gegenüber normalen Heizpulsdauern verlängerte Dauer der Vor- /Auslöseheizpulssequenz.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, für eine Tintendruckeinrichtung der eingangs genannten
Art, Maßnahmen zur Steigerung des thermo-/fluidmechanischen Wirkungsgrades und zur
Variation der aus den Austrittsdüsen ausgestoßenen Tintenmasse anzugeben, die auf
einfache Weise und ohne Einbußen hinsichtlich der Druckgeschwindigkeit die Wiedergabe
verschiedener Schriftqualitäten und Halbtonbilder bzw. Grau- und Farbstufen ermöglichen.
[0011] Diese Aufgabe wird gemäß den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0012] Bei konventioneller Heizung mit Rechteckspannungspulsen ist die Geschwindigkeit,
mit der sich die Oberfläche des Heizelementes, im folgenden als Dot-Oberfläche bezeichnet,
und die unmittelbar daran angrenzende Flüssigkeit erwärmt aufgrund der konstanten
Heizleistung (Wärmestrom) annähernd konstant. Da in der anfänglichen Aufheizphase
der Dot-Oberfläche nur wenig Wärme in tiefere Flüssigkeitsschichten eindringen kann,
ist das Temperaturprofil in der Flüssigkeit, zu dem Zeitpunkt, da die oberflächennahe
Flüssigkeit die Verdampfungstemperatur überschreitet, sehr steil. Durch die geringe
Eindringtiefe der Wärme in die Flüssigkeit ist der Wärmeinhalt der Flüssigkeit und
damit die Tropfenmasse und -geschwindigkeit nicht maximal.
[0013] Im Interesse einer schnellen Erwärmung auch tieferer Flüssigkeitsschichten sollte
die Dot-Oberfläche nach Auslösen des Heizpulses schnell eine hohe Temperatur erreichen,
ohne allerdings die Verdampfungstemperatur zu überschreiten. Mit zunehmender Annäherung
der Temperatur der Dot-Oberfläche an die Verdampfungstemperatur muß dann die Heizleistung
zeitabhängig so reduziert werden, daß die Verdampfungstemperatur an der Dot-Oberfläche
nicht überschritten wird. Die Verdampfung kann dann durch eine kurzzeitige Erhöhung
der Heizleistung direkt im Anschluß an die oben geschilderte Erwärmungsphase ausgelöst
werden. Die Heizpulsformung gemäß der Erfindung kann dabei sowohl aktiv als auch passiv
erfolgen.
[0014] Zur Vorheizung der Flüssigkeit eignen sich, analog zu der thermischen Zeitkonstanten
des Dünnschichtsystems, näherungsweise exponentiell abklingende Heizleistungsimpulse
besonders gut. Aufgrund der geringen Energiemengen (typisch ca. 35 uJ), die zur Auslösung
eines Verdampfungsvorganges nötig sind, können solche abklingenden Heizleistungsimpulse
auf einfache Art mit wenigen passiven Bauelementen (RC-Glieder) realisiert werden.
Durch Hinzufügen einer dem Heizdotwiderstand parallel geschalteten Induktivität kann
auf diese Weise auch der Zündpuls erzeugt werden. Die Ansteuerung eines solchen passiven
Netzwerkes erfolgt weiterhin mit der konventionellen, Rechteckspannungsimpulse erzeugenden
Tintendruckerelektronik. Bei einer Heizimpulsdauer von typisch 12 us ergeben sich
bei Verwendung einer solchen Schaltung gegenüber der konventionellen Ansteuerung der
Heizelemente mit Rechteckspannungsimpulsen ca. doppelte Tropfenfluggeschwindigkeiten
und doppelte Tropfenmassen.
[0015] Die Variation der Tropfenmasse ist auf einfache Weise durch Veränderung der Dauer
oder der Intensität der Vorwärmphase möglich.
[0016] Im Vergleich zur Ansteuerung mit Rechteckspannungsimpulsen ist es unter Verzicht
auf eine Variation der Tropfenmasse mit dem vorgestellten Verfahren aufgrund des höheren
thermo-fluidmechanischen Wirkungsgrades auch möglich, Tintentröpfchen gleicher Größe
mit entsprechend verkleinerter Heizelementoberfläche zu erzeugen. Da der Energiebedarf
pro Tropfenausstoß proportional zur Heizelementoberfläche ist, kann auf diese Weise
die maximale Tropfenausstoßfrequenz (= Druckgeschwindigkeit), die im wesentlichen
von der im Tintendruckkopf anfallenden Verlustwärme begrenzt wird, erhöht werden.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wozu
auf die Darstellungen verwiesen wird. Dort zeigen
Figur 1 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer nach dem Thermalwandlerprinzip arbeitenden
Tintendruckeinrichtung,
Figur 2 den prinzipiellen Aufbau eines Impulsformers gemäß der Erfindung,
Figur 3 das Impulsdiagramm dieser Anordnung,
Figur 4 eine Schaltungsanordnung für einen Impulsformer und
Figur 5 das zugehörige Impulsdiagramm.
[0018] Bei dem in der Figur 1 in vereinfachter Form wiedergegebenem Aufbau einer nach dem
Thermalwandlerprinzip arbeitenden Tintenschreibeinrichtung sind nur diejenigen Funktionseinheiten
dargestellt, die zum Verständnis der Erfindung nötig sind. Es sind dies im einzelnen
eine an einem Versorgungsnetz NE liegende Leistungselektronik LE, eine Schnittstellenanpassung
SA, an der Daten DA anliegen, eine zentrale Steuerung ZS und eine Tintendruckerelektronik
TE, die über einen noch näher zu beschreibenden Impulsformer IF die elektrothermischen
Wandlerelemente RH im Tintendruckkopf TK ansteuern. Die einzelnen Funktionseinheiten
sind mittels Datenbus DB, Adressbus AB und Steuerbus SB miteinander verbunden. Die
zentrale Steuerung ZS trägt alle Funktionsgruppen, die für die Steuerung der Druckeinrichtung
zuständig sind. So sind eine Zentraleinheit CPU, ein Programmspeicher ROM, ein Arbeitsspeicher
RAM, ein gepufferter Speicher einschließlich Batterie und auch die zugehörigen Bausteine,
wie z.B. Bustreiber, Buffer, Zwischenspeicher auf der zentralen Steuerung ZS angeordnet.
Außerdem trägt sie noch die Steckverbindung für eine Zeichengeneratorerweiterung ZGE.
[0019] In den Figuren 2 und 3 ist der prinzipielle Aufbau des Impulsformers IF und der damit
erzeugbare Impuls gezeigt. Er besteht aus zwei passiven Bauelementen, nämlich einem
Widerstand RV und einem Ladekondensator CV (Vorwärmkondensator), die über zwei voneinander
unabhängig betätigbare Umschalter mit dem elektrischen Wandlerelement verbindbar sind.
Das Wandlerelement wird durch seinen elektrischen Widerstand RH repräsentiert. Eine
Betriebsgleichspannung UB liegt einerseits über den ohmschen Widerstand RV an einem
Kontaktanschluß 11 des einpoligen Umschalters S1 und andererseits unmittelbar an dem
Kontaktanschluß 22 des einpoligen Umschalters S2. Die beiden anderen Anschlüsse 12,21
der Umschalter S1 und S2 sind galvanisch verbunden. An der Schaltzunge des Umschalters
S1 ist der Ladekondensator CV angeschaltet, dessen weiterer Anschluß mit einem Bezugspotential,
z.B. Masse verbunden ist. Zwischen den entsprechenden Anschlüssen (Schaltzunge des
Umschalters S2 und Bezugspotential) des Schalters S2 ist das Heizelement RH angeschaltet.
[0020] Im folgenden wird anhand der Figuren 2 und 3 eine Schaltfolge für einen Verdampfungsvorgang
erläutert. Befindet sich die Schaltzunge des Umschalters S1 in Stellung 11, so wird
der Ladekondensator (Vorwärmkondensator CV) über den Widerstand RV auf die Betriebsspannung
UB aufgeladen. Der ohmsche Widerstand RV dient dabei lediglich der Ladestrombegrenzung
und kann u.U. auch entfallen. Die Schaltzunge des Umschalters S2 befindet sich dabei
in der Stellung 21, so daß kein Strom in den Heizwiderstand RH fließen kann. Zum Zeitpunkt
to wechselt die Schaltzunge des Schalters S1 von der Stellung 11 auf die Stellung
12. Dadurch entsteht gemäß Figur 3 ein Spannungssprung am Heizelement RH. Der Kondensator
CV entlädt sich über den ohmschen Widerstand des Heizelementes. Die Spannung UH am
Heizelement sinkt vom Wert der Betriebsspannung UB exponentiell ab, bis zu einem Zeitpunkt
t1, an dem die Spannung UH noch nicht Null geworden ist. Dieser Impuls wird als Vorwärmimpuls
VJ bezeichnet. Zum Zeitpunkt t1 wird kurzzeitig (typisch 1-2 us) der Umschalter S2
geschaltet, so daß das Heizelement RH an der vollen Betriebsspannung UB liegt. Dies
hat einen steilen Zündimpuls zur Folge, der zur Auslösung der Verdampfung führt (Zündimpuls
ZJ mit einer Impulsdauer t2-t1 =typisch 1-2 us).
[0021] Mit dem Abschalten des Zündimpulses zum Zeitpunkt t2, durch Betätigen des Umschalters
S2, der dessen Kontaktzunge wieder in Stellung 21 bringt, wird auch der Umschalter
S1 betätigt, so daß sich dessen Kontaktzunge wieder in Stellung 11 befindet. Dadurch
wird der Kondensator CV für einen weiteren Tröpfchenausstoßvorgang aufgeladen und
die Kontaktzungen der Umschalter S1 und S2 befinden sich wieder in ihrer Anfangsposition.
[0022] Bei einem elektrischen Widerstandswert des Heizelementes von typisch 80Q und einer
Betriebsspannung UB=28 Volt ergibt sich mit einem Widerstand RV= 1 1 Kn und einer
Kapazität des Vorwärmkondensators CV=100 nF ein relativ kurzer Heizimpuls (Vorwärm-
und Zündimpuls) von typisch ca. 12 u.s.
[0023] Ein mögliches Ausführungsbeispiel für einen konkret nach obigem Prinzip funktionierenden,
passiven Impulsformers IF mit dazugehörigem Impulsdiagramm zeigen die Figuren 4 und
5. Die Ansteuerung dieses Netzwerkes erfolgt weiterhin mit in herkömmlichen Schaltungen
verwendeten Rechteckspannungspulsen RJ. Diese Spannungspulse steuern ein elektronisches
Schaltelement ES, beipielsweise einen Transistor oder Thyristor. Die Schaltstrecke
des elektronischen Schalters ES liegt in Reihe mit dem Vorwärmkondensator CV. Parallel
zu diesem Vorwärmkondensator liegt ein Entladewiderstand RE. Der weitere Anschluß
des Vorwärmkondensators CV ist einerseits über eine Reihenschaltung, bestehend aus
einer in Sperrrichtung gepolten Diode DI und dem Heizelement RH und andererseits über
eine Zündinduktivität LZ mit der Betriebsspannung UB verbunden. Zwischen der Kathode
der Diode DI und einem Spannungsteilerpunkt P zwischen der Zündinduktivität LZ und
dem Vorwärmkondensator CV ist ein Einkoppelkondensator CK geschaltet. Durch Leitendschalten
des elektronischen Schalters ES wird die Vorwärmphase eingeleitet. Der Vorwärmkondensator
CV lädt sich mit exponentiell abfallendem Verlauf (Vorwärmimpuls VI) über das in Reihe
mit dem Einkoppelkondensator CK geschaltete Heizelement RH und die Zündinduktivität
LZ auf.
[0024] Der gegenüber in der Figur 3 resultierende, negative Zündimpuls ZJ ergibt sich durch
die Gegeninduktion beim Abschalten der Zündinduktivität LZ, deren magnetisch gespeicherte
Energie über den Einkoppelkondensator CK in das Heizelement RH übertragen wird. Die
Diode DI dient der Rückstrombegrenzung, d.h. zur Vermeidung von Überschwingern nach
der ausgelösten Verdampfung zum Verdampfungszeitpunkt tV bei der Verdampfungstemperatur
TV (strichlierter Verlauf in Figur 5). Der dem Vorwärmkondensator CV parallel geschaltete
Widerstand RE stellt dabei die Entladung des Vorwärmkondensators CV in den Pausenzeiten
zwischen zwei aufeinander folgenden Heizimpulsen sicher , ohne den Ladevorgang des
Vorwärmkondensators zu beeinträchtigen.
[0025] Entsprechend der Anzahl vorhandener Heizelemente RH im Schreibkopf ist die gleiche
Anzahl solcher passiver Heizpulsformer (RCL-Netzwerk) nötig. Es ist aber auch möglich,
solche Heizimpulse durch aktive Netzwerke zu erzeugen, z.B. mit einer der Anzahl der
Heizelemente entsprechenden Zahl von Verstärkerelementen, die einem einzigen RCL-Netzwerk
der oben beschriebenen Art nachgeschaltet sind. Für elektrische Heizelemente mit einem
ohmschen Widerstand RH=80f2, die an einer Betriebsspannung UB=28 Volt liegen, haben
sich folgende Dimensionierungen der Netzwerkelemente als zweckmäßig erwiesen: LZ =
330 uH, CK = 150 nF, CV = 470 nF, RE = 1 KQ. Bei einer Heizimpulsdauer von 12 us können
mit diesem Netzwerk, gegenüber der konventionellen Ansteuerung der Heizelemente mit
Rechteckspannungsimpulsen ca. doppelte Tropfenfluggeschwindigkeiten und doppelte Tropfenmassen
erreicht werden.
1. Verfahren zum Variieren der Tropfenmasse in einer nach dem Thermalwandlerprinzip
arbeitenden Tintendruckeinrichtung, bei der in Tintenkanälen eines Tintendruckkopfes
eine Mehrzahl von einzeln impulsweise ansteuerbaren Heizelementen (RH) eine Tintenflüssigkeit
zeichenabhängig lokal erhitzen und dadurch ein bestimmtes Volumen an Tintenflüssigkeit
als Tröpfchen aus den die Tintenkanäle abschließenden Austrittsdüsen ausstoßen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizleistung der einzelnen Heizelemente (RH) in einer der
Vorwärmung der Tintenflüssigkeit dienenden Heizphase (Vorwärmimpuls VJ) umgekehrt
proportional zur Oberflächentemperatur des Heizwiderstandes (RH) so reduziert wird,
daß ein größtmöglicher Wärmestrom in die Tintenflüssigkeit fließt und hierbei noch
keine Verdampfung der Tintenflüssigkeit erfolgt,
daß die Verdampfung direkt im Anschluß an die Vorwärmphase (VJ) durch kurzzeitige
Erhöhung der Heizleistung (Zündimpuls ZJ) zu einem Zeitpunkt (t1) initiiert wird,
bei dem die Heizleistung der Vorwärmphase (VJ) noch einen Wert > O aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Heizleistung bewirkenden
Heizimpulse (VI, ZI) durch passive Netzwerke, bestehend aus einer RLC-Schaltung (Kondensator
CV, CK; Induktivität LZ; Widerstand RH,RV,RE) erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Variation der Tropfenmasse
durch Veränderung der Dauer und/oder der Intensität der Vorwärmphase (VJ) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündimpuls (ZJ)
durch eine parallel zu dem Heizwiderstand (RH) geschaltete Induktivität (LZ) erzeugt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmimpulse (VJ)
durch Umladung einer Kapazität (CV) erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündimpuls (ZJ) durch
passive Netzwerke erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündimpuls (ZJ) durch
aktive Netzwerke erzeugt wird.