[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von Brenngas mit Sauerstoffgas
insbesondere bei Niedrigdruck-Brenngasversorgung « 100 mbar) und unter Anwendung des
Coanda-Effekts, d.h. daß einem Saug-Misch-Rohr über den gesamten Querschnitt bis auf
einen Ringspalt benachbart zur Wand des Saug-Misch-Rohres Niederdruck-Brenngas zugeführt
wird, während gleichzeitig über den Ringspalt Sauerstoffgas mit höherem Druck eingespeist
wird und so eine zusätzliche Ansaugung von Brenngas entsteht.
[0002] Erfindungsgemäß relevante Brennstoffe sind dabei prinzipiell alle gasförmigen Brennstoffe,
insbesondere betrifft die Erfindung jedoch Brenngase, die aus technischen Gründen
häufiger nur mit Niederdruck verfügbar sind, wie z.B. Erdgas. Der Begriff Sauerstoffgas
umfaßt erfindungsgemäß Luft, sauerstoffangereicherte Luft sowie vor allem reinen Sauerstoff.
[0003] In der Verbrennungs- und Feuerungstechnik ist im Gegensatz zur Autogentechnik vor
allem die Erzeugung einer bestimmten Feuerungsleistung (MJ/sec = MW) das Ziel. Dabei
kann die Problemstellung auftreten, daß mit einem nur niedrig vorgespannten Brenngas,
d.h. mit Brenngasdrücken wesentlich niedriger als 100 mbar, gearbeitet werden muß.
Infolgedessen entsteht unter Umständen das Problem, daß die für eine bestimmte Feuerungsleistung
notwendige Menge an Brenngas nicht ohne weiteres aus der Brenngasversorgung verfügbar
ist.
[0004] Für diesen Fall ist es denkbar, Treibdüsenbrenner einzusetzen. Treibdüsenbrenner
sind vor allem aus der Autogentechnik bekannt. Die dort verwendeten Injektionsbrenner
haben jedoch wesentlich die Zielsetzung eine gute Vermischung von Brenn-und Sauerstoffgas
zu bewirken und werden auch aus sicherheitstechnischen Gründen dort bevorzugt angewendet.
Ein wesentlicher Punkt bei Treibdüsenbrennern besteht eben jedoch auch darin, daß
von den zweien, für eine Verbrennung notwendigen Medien, nämlich dem Brenngas und
dem Sauerstoffgas, eines vom anderen mittels des bekannten Saugeffekts in erhöhtem
Maße herangeführt werden kann. Prinzipiell sind dazu der ansaugende Effekt eines kompakten,
zentral strömenden Strahls auf seine Umgebung sowie der Coanda-Effekt bekannt (siehe
Lehrbuch "Industrieofen- und Brennerbau" J.H.Brunklaus, Vulkan Verlag Essen, 4.Auflage,
Jan.1975, Seiten 101 bis 103, insbesondere Bilder 100 und 101).
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein leistungsfähiges, sicheres
und gut regelbares Verbrennungsverfahren für eine Niedrigdruck-Brenngasversorgung
anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung auf der Basis des Coanda-Effekts
und basierend auf der Hochdruckverfügbarkeit des Sauerstoffgases gelöst, wobei jedoch
nur ein primärer Teil der zur Verbrennunng notwendigen Menge an Sauerstoffgas zur
Ausbildung des Coanda-Effekts über den Ringspalt innerhalb des Saug-Misch-Rohres zugeführt
wird, während ein sekundärer Teil erst dem das Saug-Misch-Rohr verlassenden Gasgemisch
zugeführt wird, wobei die Werte für
- Druck und Menge des primären Sauerstoffgases
- Druck und Menge des sekundären Sauerstoffgases
abhängig vom verfügbaren Brenngasdruck, der gewünschten Einstellung der Verbrennung
und der Verbrennungsleistung sowie dem Anwendungszweck und sicherheitstechnischen
Eckdaten eingestellt werden.
[0007] Mit dieser zweigeteilten Sauerstoffgaszufuhr unter Anwendung des Coanda-Effekts erhält
man weitreichende Möglichkeiten zur Erzeugung einer leistungsstarken Verbrennung auch
bei Niedrigdruck-Brenngasversorgung. Der Ablauf im einzelnen ist dabei wie folgt:
Der über den Ringspalt (5') entstehende Ringstrom des primären Sauerstoffgases fließt
an der Wand des Saug-Misch-Rohres entlang und haftet an dieser. Im Innern dieses Stromes
entsteht dabei eine Drucksenke, die eine Ansaugung des zentral zugeführten Brenngases
zur Folge hat. Je nach Druck bzw. Menge des Primär-Sauerstoffgases wird in dieser
Situation mehr oder weniger Brenngas angesaugt. Der zu einer in der Regel stöchiometrisch
auszulegenden Verbrennung fehlende Sauerstoff wird dann noch in Gestalt des sekundären
Sauerstoffgases außerhalb des Saug-Misch-Rohres zugeführt. Durch diese Vorgehensweise
ergeben sich folgende Effekte:
- Bereitstellung einer erhöhten Menge an Brenngas im Vergleich zur Menge ohne Coanda-Ringstrom
- weitreichende Möglichkeiten zur Regelung der Ansaugung und Verbrennung durch die
Aufteilung in primäres, ansaugendes Sauerstoffgas und sekundäres Sauerstoffgas
- gute Vermischung von Sauerstoffgas und Brenngas bereits in der Ansaugphase.
[0008] Eine weitere Möglichkeiten schaffende Weiterbildung des erfindugsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß auch der für die Erzeugung des Coanda-Effekts notwendige Ringspalt
in seiner Größe variiert wird. Dadurch ergibt sich neben den im Hauptanspruch genannten
Parametern eine weitere Einflußgröße ein entsprechendes Verbrennungsverfahren zu optimieren.
[0009] In einer sicherheitstechnisch günstigen Ausgestaltung wird erfindugsgemäß höchstens
soviel primäres Sauerstoffgas zugeführt, daß im Gasgemisch im Saug-Misch-Rohr maximal
soviel Sauerstoff enthalten ist, daß die Zündgrenze unterschritten bleibt. Bei Erdgas
bedeutet dies beispielsweise einen Sauerstoffanteil von maximal 40 %.
[0010] Prinzipiell ist aber auch eine Entzündung und Verbrennung im Saug-Misch-Rohr zulässig,
solange der Gasstrahl im Saug-Misch-Rohr nicht bis ganz zu seinem Rand brennt, d.h.
noch unbrennbare Teile des ursprünglichen Coanda-Rand-gasstroms als schützende Gasschicht
für das Saug-Misch-Rohr wirken. Jedoch gilt für den Volumengasstrom v des primären
Sauerstoffgasstromes, wenn dieser aus reinem Sauerstoff besteht, daß dieser der Gleichung

gehorchen muß, wobei vg der gesamte Gasvolumenstrom und Z die Zündgrenze in % sind,
wenn die obengenannte Schutzfunktion noch vorhanden sein soll. Für sauerstoffangereicherte
Luft ist die Gleichung entsprechend umzuinterpretieren.
[0011] Mit Vorteil wird in diesem Zusammenhang der Druck des primären Sauerstoffgases zwischen
0,3 und 15 bar, Vorzugsweise zwischen 0,5 und 4 bar eingestellt.
[0012] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einem,
die äußere Hülle bildenden Außenrohr (1), in dem ein zweites Rohr, das sogenannte
Saug-Misch-Rohr, unter Freilassung eines Ringkanals angeordnet ist, welcher für die
Zufuhr des sekundären Sauerstoffgases vorgesehen ist, und besitzt innerhalb dieses
zweiten Rohres ebenfalls unter Freilassung eines weiteren Ringkanals ein Innenrohr,
wobei dieses Innenrohr bereits weit vor den austrittsseitigen Enden von Außenrohr
und dem etwa gleichlang sich erstreckenden zweiten Rohr endet und sich so eine Mischkammer
im vorderen, austrittsseitigen Bereich des so gebildeten Brennerkopfes ergibt, in
die das primäre Sauerstoffgas aus dem inneren Ringkanal und das Brenngas aus dem Zentralkanal
unter Ausbildung des Coanda-Effekts eintreten und wobei Einrichtungen vorhanden sind,
wodurch die druck- und mengenmäßige Einstellung des primären und des sekundären Sauerstoffgases
möglich ist.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind zwei
getrennte Zufuhrleitungen (11, 12) für die Zuleitung von primärem und sekundärem Sauerstoffgas
zu den entsprechenden Ringkanälen vorgesehen und in diesen Zufuhrleitungen jeweils
geeignete Druck-Einstellventile angeordnet.
[0014] In einer dazu alternativen Gestaltungsvariante ist nur eine Zufuhrleitung für das
Sauerstoffgas mit darin angeordnetem Einstellventil vorgesehen ist, wobei mittels
durchflußbestimmenden Einbauten in den Ringkanälen (5, 3) das Sauerstoffgas in zwei
geeignete Fraktionen aufgeteilt wird.
[0015] Mit den beiden ebengenannten Vorrichtungsvarianten kann das erfindungsgemäße Verfahren
jeweils erfolgreich betrieben werden, wobei die erste Variante die Möglichkeit liefert,
die beiden wesentlichen Verfahrensparameter auch im laufenden Betrieb zu ändern, während
bei der letzteren Variante nach einmaliger Installation geeigneter Einbauten, z.B.
Stauringe in den Ringkanälen, sich eine feste Grundeinstellung bei einer Sauerstoffgaszufuhr
auf einem bestimmten Druckniveau ergibt.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das Saug-Misch-Rohr (2) mehrteilig
ausgebildet, nämlich aus einem vorderseitigen Diffusor, einem Verbindungsstück mit
Gewindebereich und einem Basisrohr. Auch das Innenrohr (4) ist vorteilhaft zweiteilig
aus einem Basisrohr mit aufgesetzter, außenseitig angeschrägter Düsenlippe zusammengesetzt.
[0017] Diese mehrteilige Ausgestaltung des Saug-Misch-Rohres, insbesondere mit Gewindestück
ermöglicht es, den Ringspalt, der das Treibsauerstoffgas austreten läßt, in seiner
Weite zu variieren. Vorteilhafte Spaltbreiten liegen dabei zwischen 0.05 und 5 mm,
vorzugsweise zwischen 0.1 und 1 mm.
[0018] Besonders günstig ist es darüber hinaus, wenn der Diffusor (2a) ausgangsseitig einen
Öffnungswinkel zwischen 4 und 15 °, vozugsweise 6 und 9 °, besitzt und eine Länge
L, die mit Vorzug der Gleichung

gehorcht, wobei d der Diffusordurchmesser an der engsten Stelle und x der Öffnungswinkel
zur Achse hin ist. Mit diesen Spalt- und Diffusormaßgaben sind optimale Ergebnisse
für eine Feuerung auf Niederdruck-Brenngas- Basis erreichbar.
[0019] Anhand der Figuren wird im folgenden das erfindungsgemäße Verfahren und eine erfindungsgemäße
Vorrichtung beispielhaft näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Sauerstoff-Brenngasverbrennungseinrichtung mit Brenner
und Gaseversorgung (schematisch)
Figur 2 einen erfindungsgemäßen Brennerkopf im Detail in einer Schnitt-Seitenansicht.
[0021] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Verbrennungs- oder Feuerungseinrichtung mit einem
Brenner B und eine Gaseversorgung G. In seiner prinzipiellen Ausgestaltung besteht
der Brenner B aus einem Außenrohr 1, einem innerhalb diesem konzentrisch angeordneten,
Saug-Misch-Rohr 2 und einem weiteren, ebenfalls konzentrisch angeordneten Innenrohr
4, wobei diese Rohre auf einem Fußteil 8 aufgebaut sind und zwischen den Rohren Ringkanäle
3, 5 gebildet sind. Diese Ringkanäle sind über Zuleitungen 11, 12 mit Sauerstoffgas
versorgbar, während der Zentralkanal 7 über eine Zuleitung 13 mit einer Brenngasversorgung
verbunden ist (in Figur 2 sind entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern
bezeichnet). In den Zuleitungen 11, 12 sind Einstellventile 15, 16 angeordnet, die
über eine Einstelleinheit 17 justierbar sind. Gegebenenfalls können die den Brenner
B bildenden Rohre in ihrer gegenseitigen Orientierung durch Abstandshalter 9 stabilisiert
sein. Dadurch, daß das Innenrohr 4 kürzer ausgebildet ist als die beiden äußeren Rohre
1,2 ergibt sich auf der gasaustrittsseitigen Seite des Brenners B eine Innenkammer
6, in die das über den Ringkanal 5 einströmende, primäre Sauerstoffgas und das aus
dem Zentralkanal 7 zufließende bzw. angesaugte Brenngas zunächst eintreten.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft nun wie folgt ab:
Aus der Brenngaszuleitung 13 steht beispielsweise Erdgas mit einem Druck weit unterhalb
100 mbar, beispielsweise etwa 20 mbar, zur Verfügung. Als Sauerstoffgas ist z.B. reiner
Sauerstoff mit Drucken bis zu 30 bar verfügbar. Größere Feuerungsleistungen, etwa
über 0.5 MJ/sec, sind bei diesem Brenngasdruck und bei bei konventioneller Feuerungsgestaltung
nicht ohne weiteres möglich. Führt man jedoch die Feuerung gemäß der vorliegenden
Erfindung durch, d.h. führt man über den inneren Ringkanal 5 mit einer Kanalweite
von etwa 0.5 mm Sauerstoff in einem Druckbereich von 0.5 bis 4 bar zu, so ergibt sich
aufgrund des besagten Coanda-Effektes ein erhöhter Zustrom von Erdgas aus dem Zentralkanal
7, so daß höhere Feuerungsleistungen möglich sind. Dabei kann ein Mehrfaches, prinzipiell
bis 40-faches, an Erdgas aus der Niederdruckversorgung entnommen werden, als vergleichsweise
bei einer Erdgaszufuhr ohne zusätzlich angewandten Coanda-Effekt möglich wäre. Nach
der Verbrennungsgleichung von Erdgas

ist hierbei insgesamt ein CH
4 : 0
2-Verhältnis von etwa 1 : 2 einzuhalten. In diesem Gesamtrahmen, also dem Verbrennungsverhältnis,
der notwendig anzusaugenden Menge von Erdgas für eine bestimmte Feuerungsleistung
sowie sicherheitstechnisch bedingten Eckdaten - z.B. das Gemisch im Saug-Misch-Rohr
sollte unterhalb seiner Zündgrenze bleiben - sind nun die erfindungsgemäß variablen
Parameter, nämlich der Druck und die Menge des primären und sekundären Sauerstoffs
einzustellen. Eine Verbrennung im Mischraum wird bei Erdgas als Brenngas dabei dadurch
verhindert, daß im Mischraum maximal ein Sauerstoffgehalt von 40 % zugelassen wird.
[0023] Mit der erfindugsgemäßen Aufteilung des Sauerstoffs in zwei Fraktionen sowie den
zugehörigen Einstellmöglichkeiten über die Einstellventile 15, 16
und über eine Ringspaltvariation läßt sich also einerseits die Erdgasansaugung leicht
auf das Bedürfnis im jeweiligen Anwendungsfall einstellen, während andererseits der
zur Verbrennung noch fehlende Sauerstoff problemlos zudosiert werden kann. Typische
Aufteilungsverhältnisse zwischen primärem und sekundärem Sauerstoff liegen dabei zwischen
Verhältnissen von 1 : 1 bis 1 : 5. Wegen den auftretenden Mengenverhältnissen, den
zuzuführenden Mengen und bereitzustellenden Drucken und Feuerungsleistungen ist das
erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft mit reinem Sauerstoff als Sauerstoffgas
durchzuführen.
[0024] In Figur 2 ist schließlich eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Brennerkopfes detailliert dargestellt.
[0025] Bei dem gezeigten Brennerkopf ist das Saug-Misch-Rohr und das Innenrohr 4 mehrteilig
ausgebildet. Das Saug-Misch-Rohr setzt sich aus einem gasaustrittsseitigen Diffusor
2a, einem Verbindungsstück 2b mit Gewindebereich 10 und einem Basisrohr 2c zusammen,
während das Innenrohr 4 aus einem Basisrohr 4a mit aufgesetzter, außenseitig angeschrägter
Düsenlippe 4b gebildet ist. Die angeschrägte Außenseite der Düsenlippe 4b und das
brennerinnenseitige Ende des Diffusors 2a, der sich zunächst im Querschnitt verjüngt
und sich zur Austrittsseite hin wieder erweitert, bilden in dieser Ausgestaltung den
erfindungswesentlichen Coanda-Ringspalt 5', der in dieser Brennerkonstruktion aufgrund
des Gewindestücks 10 auf dem Verbindungsstück 2b und dem darin verschieden weit einschraubbaren
Diffusor verstellbar ist. Mit dem auf diese Weise erhaltenen Variationsparameter kann
ein zu gestaltendes Niederdruck-Verbrennungsverfahrens zusätzlich optimiert werden.
[0026] Insgesamt ergeben sich mit der vorliegenden Erfindung also erweiterte Möglichkeiten
zur Gestaltung von Verbrennungs- und Feuerungsverfahren, wobei das erfindungsgemäße
Verfahren sowie die zugehörige Vorrichtung insbesondere auf Anwendungssituationen
abzielt, in denen nur eine Brenngasversorgung auf niedrigem Druckniveau zur Verfügung
steht.
1. Verfahren zum Verbrennen von Brenngas mit Sauerstoffgas insbesondere bei Niedrigdruck-Brenngasversorgung
« 100 mbar) unter Anwendung des Coanda- Effekts, d.h. daß einem Saug-Misch-Rohr (2)
über den gesamten Querschnitt bis auf einen Ringspalt benachbart zur Wand des Rohres
Niederdruck-Brenngas zugeführt wird, während gleichzeitig über den Ringspalt Sauerstoffgas
mit höherem Druck mit dem Effekt einer Erhöhung der Brenngaszufuhr eingespeist wird,
dadurch gekennzeichnet, daß nur ein primärer Teil des zur Verbrennunng notwendigen
Sauerstoffgases über den Coanda-Ringspalt (5') innerhalb des Saug-Misch-Rohr (2) zugeführt
wird, während ein sekundärer Teil erst dem das Saug-Misch-Rohr verlassenden Gasgemisch
zugeführt wird, wobei die Werte für
- Druck und Menge des primären Sauerstoffgases
- Druck und Menge des sekundären Sauerstoffgases
abhängig vom verfügbaren Brenngasdruck, der gewünschten Einstellung der Verbrennung
und der Verbrennungsleistung sowie dem Anwendungszweck und sicherheitstechnischen
Eckdaten eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich der Coanda-Ringspalt
in seiner Größe variiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß maximal soviel primäres
Sauerstoffgas zugeführt wird, daß im im Saug-Misch-Rohr sich bildenden Gasgemisch
höchstens soviel Sauerstoff enthalten ist, daß die Zündgrenze unterschritten bleibt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck des
primären Sauerstoffgases zwischen 0,3 und 15 bar, vorzugsweise zwischen 0,5 und 4
bar eingestellt. wird.
5. Sauerstoff-Brenngas-Verbrennungsvorrichtung für die Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche mit mehreren ineinander angeordneten
rohrartigen Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem die äußere Hülle bildenden
Außenrohr (1) ein zweites Rohr, nämlich ein Saug-Misch-Rohr (2), unter Freilassung
eines Ringkanals (3) angeordnet ist, welcher für die Zufuhr des sekundären Sauerstoffgases
vorgesehen ist, und innerhalb des Saug-Misch-Rohres ein Innenrohr (4) ebenfalls unter
Bildung eines Ringkanals (5) und eines diesen Kanal abschließenden Coanda-Ringspalts
(5') installiert ist, wobei dieses Innenrohr bereits erheblich vor den austrittsseitigen
Enden des Außenrohres (1) und des etwa gleich langen Saug-Misch-Rohres endet und so
eine Innenkammer (6) im vorderen Bereich des so gebildeten Brennerkopfes gebildet
ist, in die das über den inneren Ringkanal (5) zugeführte primäre Sauerstoffgas und
das Brenngas aus dem Zentralkanal (7) unter Ausbildung des Coanda-Effekts eintreten
und wobei Einrichtungen vorhanden sind, die die getrennte druck- und mengenmäßige
Einstellung des primären und des sekundären Sauerstoffgases bewirken oder ermöglichen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei getrennte Zufuhrleitungen
(11, 12) für die Zuleitung von primärem und sekundärem Sauerstoffgas zu den entsprechenden
Ringkanälen (5, 3) vorgesehen sind und in diesen Zufuhrleitungen Einstellventile (15,
16) angeordnet sind
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine Zufuhrleitung
für Sauerstoffgas mit darin angeordnetem Einstellventil vorgesehen ist und mittels
durchflußbestimmender Einbauten in den Ringkanälen (5, 3) das Sauerstoffgas in zwei
geeignete Fraktionen aufgeteilt wird.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Saug-Misch-Rohr
(2) aus einen vorderseitigen Diffusor (2a), einem Verbindungsstück (2b) mit Gewindebereich(10)
und einem Basisrohr (2c) sowie daß das Innenrohr (4) aus einem Basisrohr (4a) mit
aufgesetzter, außenseitig angeschrägter Düsenlippe (4b) zusammengesetzt ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
des Coanda-Ringspaltes (5') 0.05 bis 5 mm, vorzugsweise 0.1 bis 1 mmm, beträgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Diffusor ausgangsseitig
einen Öffnuhgswinkel x zwischen 4 und 15 °, vozugsweise 6 und 9 °, aufweist und eine
Länge L, die der Gleichung

wobei d der Diffusordurchmesser an der engsten Stelle und x der Öffnungswinkel zur
Achse hin ist.