[0001] Die Erfindung betrifft platten-, folien- oder bandförmiges Trägermaterial für Offsetdruckplatten,
bestehend aus vorbehandeltem Aluminium oder einer seiner Legierungen, das auf wenigstens
einer Seite eine hydrophile Beschichtung aus einem saure Seitengruppen enthaltenden
Polymeren tragt, ein verfahren zur Herstellung eines Trägermaterials sowie die Verwendung
eines Trägermaterials.
[0002] Trägermaterialien für Offsetdruckplatten werden entweder vom Verbraucher direkt oder
vom Hersteller vorbeschichteter Druckplatten ein- oder beidseitig mit einer lichtempfindlichen
Schicht (Kopierschicht) versehen, mit deren Hilfe ein druckendes Bild auf photomechanischem
Wege erzeugt wird. Nach Herstellung des druckenden Bildes trägt der Schichtträger
die druckenden Bildstellen und bildet zugleich an den bildfreien Stellen (Nichtbildstellen)
den hydrophilen Bilduntergrund für den lithographischen Druckvorgang.
[0003] An einen Schichtträger für lichtempfindliches Material zum Herstellen von lithographischen
Platten sind deshalb folgende Anforderungen zu stellen:
- Die nach der Belichtung relativ löslicheren Teile der lichtempfindlichen Schicht
müssen durch eine Entwicklung leicht zur Erzeugung der hydrophilen Nichtbildstellen
rückstandsfrei vom Träger zu entfernen sein.
- Der an den Nichtbildstellen freigelegte Träger muß eine große Affinität zu Wasser
besitzen, d.h. stark hydrophil sein, um beim lithographischen Druckvorgang schnell
und dauerhaft Wasser aufzunehmen und gegenüber der fetten Druckfarbe ausreichend abstoßend
zu wirken.
- Die Haftung der lichtempfindlichen Schicht vor, bzw. der druckende Teil der Schicht
nach der Belichtung muß in einem ausreichenden Maß gegeben sein, um eine hohe Druckauflage
zu garantieren.
[0004] Als Basismaterial für derartige Schichtträger können Aluminium-, Stahl-, Kupfer-,
Messing- oder Zink-, aber auch Kunststoff-Folien oder Papier verwendet werden. Diese
Rohmaterialien werden durch geeignete Bearbeitungsmaßnahmen, wie z.B. Körnung, Mattverchromung,
oberflächliche Oxidation und/oder Aufbringen einer Zwischenschicht, in Schichtträger
für Offsetdruckplatten überführt. Aluminium, das heute wohl am häufigsten verwendete
Basismaterial für Offsetdruckplatten, wird nach bekannten Methoden wie Trockenbürstung,
Naßbürstung, Sandstrahlen, chemische und/oder elektrochemische Behandlung oder eine
Kombination hiervon oberflächlich aufgerauht. Zur Steigerung der Abriebfestigkeit
kann das aufgerauhte Substrat noch einem Anodisierungsschritt zum Aufbau einer dünnen
Oxidschicht unterworfen werden.
[0005] In der Praxis werden die Trägermaterialien, insbesondere anodisch oxidierte Trägermaterialien
auf der Basis von Aluminium, oftmals zur Verbesserung der Schichthaftung, zur Steigerung
der Hydrophilie und/oder zur Erleichterung der Entwickelbarkeit der lichtempfindlichen
Schichten vor dem Aufbringen einer lichtempfindlichen Schicht einem weiteren Behandlungsschritt
unterzogen, dazu zählen beispielsweise die folgenden Methoden:
In der DE-C 907 147 (= US-A 2,714,066), der DE-B 14 71 707 (= US-A 3,181,461 und US-A
3,280,734) oder der DE-A 25 32 769 (= US-A 3,902,976) werden Verfahren zur Hydrophilierung
von Druckplattenträgermaterialien auf der Basis von gegebenenfalls anodisch oxidiertem
Aluminium beschrieben, in denen diese Materialien ohne oder mit Einsatz von elektrischem
Strom mit wäßriger Natriumsilikat-Lösung behandelt werden.
[0006] Aus der DE-A 11 34 093 (= US-A 3,276,868) und der DE-C 16 21 478 (= US-A 4,153,461)
ist es bekannt, Polyvinylphosphonsäure oder Mischpolymerisate auf der Basis von Vinylphosphonsäure,
Acrylsäure und Vinylacetat zur Hydrophilierung von Druckplattenträgermaterialien auf
der Basis von gegebenenfalls anodisch oxidiertem Aluminium einzusetzen. Es wird auch
der Einsatz von Salzen dieser Verbindungen erwähnt, aber nicht näher spezifiziert.
[0007] Der Einsatz komplexer Fluoride des Titans, Zirkons oder Hafniums gemäß der DE-B 13
00 415 (= US-A 3,440,050) führt ebenfalls zu einer zusätzlichen Hydrophilierung von
Aluminiumoxidschichten auf Druckplattenträgermaterialien.
[0008] Neben diesen besonders bekanntgewordenen Hydrophilierungsmethoden ist beispielsweise
auch noch der Einsatz folgender Polymeren auf diesem Anwendungsgebiet beschrieben
worden:
In der DE-B 10 56 931 wird der Einsatz von wasserlöslichen, linearen Mischpolymeren
auf der Basis von Alkyl-vinylethern und Maleinsäureanhydriden in lichtempfindlichen
Schichten für Druckplatten beschrieben. Besonders hydrophil sind von diesen Mischpolymeren
solche, bei denen die Maleinsäureanhydridkomponente nicht oder mehr oder weniger vollständig
mit Ammoniak, einem Alkalihydroxid oder einem Alkohol zur Reaktion gebracht wurde.
[0009] Aus der DE-B 10 91 433 ist die Hydrophilierung von Druckplattenträgermaterialien
auf der Basis von Metallen mit filmbildenden organischen Polymeren, wie Polymethacrylsäure
oder Natriumcarboxymethylcellulose oder -hydroxyethylcellulose bei Aluminiumträgern
oder einem Mischpolymeren aus Methylvinylether und Maleinsäureanhydrid bei Magnesiumträgern
bekannt.
[0010] Zur Hydrophilierung von Druckplattenträgermaterialien aus Metallen gemäß der DE-B
11 73 917 (= GB-A 907,718) werden zunächst wasserlösliche polyfunktionelle Amino-Harnstoff-Aldehyd-Kunstharze
oder sulfonierte Harnstoff-Aldehyd-Kunstharze verwendet, die auf dem Metallträger
in einen wasserunlöslichen Zustand ausgehärtet werden.
[0011] Zur Herstellung einer hydrophilen Schicht auf Druckplattenträgermaterialien werden
gemäß der DE-B 12 00 847 (= US-A 3,232,783) auf dem Träger zunächst a) eine wäßrige
Dispersion eines modifizierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes, eines alkylierten Methylol-Melamin-Harzes
oder eines MelaminFormaldehyd-Polyalkylenpolyamin-Harzes aufgebracht, darauf b) eine
wäßrige Dispersion einer Polyhydroxy- oder Polycarboxyverbindung, wie Natriumcarboxymethylcellulose,
und abschließend wird die so überzogene Unterlage c) mit einer wäßrigen Lösung eines
Zr-, Hf-, Ti oder Th-Salzes behandelt.
[0012] In der DE-B 12 57 170 (= US-A 2,991,204) wird ein Mischpolymeres als Hydrophilierungsmittel
für Druckplattenträgermaterialien beschrieben, das neben Acrylsäure-, Acrylat-, Acrylamid-
oder Methacrylamid-Einheiten noch Si-trisubstituierte Vinylsilan-Einheiten enthält.
[0013] Aus der DE-A 14 71 706 (= US-A 3,298,852) ist der Einsatz von Polyacrylsäure als
Hydrophilierungsmittel für Druckplattenträgermaterialien aus Aluminium, Kupfer oder
Zink bekannt.
[0014] Die hydrophile Schicht auf einem Druckplattenträgermaterial gemäß der DE-C 21 07
901 (= US-A 3,733,200) wird aus einem wasserunlöslichen hydrophilen Acrylat- oder
Methacrylat-Homopolymeren oder -Copolymeren mit einer Wasserabsorption von mindestens
20 Gew.-% gebildet.
[0015] In der DE-B 23 05 231 (= GB-A 1,414,575) wird eine Hydrophilierung von Druckplattenträgermaterialien
beschrieben, bei der auf den Träger eine Lösung oder Dispersion eines Gemisches aus
einem Aldehyd und einem synthetischen Polyacrylamid aufgebracht wird.
[0016] Aus der DE-A 23 08 196 (= US-A 3,861,917) ist eine Hydrophilierung von aufgerauhten
und anodisch oxidierten Aluminium-Druckplattenträgern mit Ethylen- oder Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
Polyacrylsäure, Carboxymethylcellulose, Natrium-poly(vinylbenzol-2,4-disulfonsäure)
oder Polyacrylamid bekannt.
[0017] In der DE-B 23 64 177 (= US-A 3,860,426) wird eine hydrophile Haftschicht für Aluminium-Offsetdruckplatten
beschrieben, die zwischen der anodisch oxidierten Oberfläche des Druckplattenträgers
und der lichtempfindlichen Schicht angeordnet ist und neben einem Celluloseether noch
ein wasserlösliches Zn-, Ca-, Mg-, Ba-, Sr-, Co- oder Mn-Salz enthält. Das Schichtgewicht
der hydrophilen Haftschicht an Celluloseether beträgt 0,2 bis 1,1 mg/dm
2, ein gleiches Schichtgewicht wird auch für die wasserlöslichen Salze angegeben. Das
Gemisch aus Celluloseether und Salz wird in wäßriger Lösung, gegebenenfalls unter
Zusatz eines organischen Lösemittels und/oder eines Tensids, auf den Träger aufgetragen.
[0018] Zur Verdichtung anodisch oxidierter Aluminiumoberflächen gemäß der US-A 3,672,966
werden nach ihrer Versiegelung zur Vermeidung von Sealbelägen wäßrige Lösungen von
Acrylsäure, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Polymaleinsäure oder Copolymeren von
Maleinsäure mit Ethylen oder Vinylalkohol eingesetzt.
[0019] Die Hydrophilierungsmittel für Druckplattenträgermaterialien nach der US-A 4,049,746
enthalten salzartige Reaktionsprodukte aus wasserlöslichen Polyacrylharzen mit Carboxylgruppen
und Polyalkylenimin-Harnstoff-Aldehyd-Harzen.
[0020] In der GB-A 1,246,696 werden als Hydrophilierungsmittel für anodisch oxidierte Aluminium-Druckplattenträger
hydrophile Kolloide, wie Hydroxyethylcellulose, Polyacrylamid, Polyethylenoxid, Polyvinylpyrrolidon,
Stärke oder Gummi arabicum, beschrieben.
[0021] Die EP-B 0 149 490 beschreibt zur Hydrophilierung Verbindungen, die neben Aminogruppen
zusätzlich Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen, Sulfogruppen oder Hydroxylgruppen enthalten,
geht aber von Monomeren aus und beschreibt ein Molekulargewicht von 1000 als Obergrenze.
[0022] Aus dem Stand der Technik ist auch der Einsatz von solchen Metallkomplexen zur Hydrophilierung
von Druckplattenträgermaterialien bekanntgeworden, die niedermolekulare Liganden aufweisen,
dazu zählen beispielsweise:
- Komplexionen aus zwei- oder mehrwertigen Metallkationen und Liganden, wie Ammoniak,
Wasser, Ethylendiamin, Stickstoffoxid, Harnstoff oder Ethylendiamintetraacetat nach
der DE-A 28 07 396 (= US-A 4,208,212),
- Eisencyanid-Komplexe wie K4(Fe(CN)6) oder Na3(Fe(CN)6) in Anwesenheit von Heteropolysäuren, wie Phosphormolybdänsäure oder ihren Salzen
und von Phosphaten nach der US-A 3,769,043 oder und US-A 4,420,549 oder
- Eisencyanid-Komplexe in Anwesenheit von Phosphaten und Komplexbildnern wie Ethylendiamintetraessigsäure
für elektrophotographische Druckplatten mit Zinkoxidoberfläche nach der US-A 3,672,885.
[0023] In der EP-A 0 069 320 (= US-A 4,427,765) wird ein Verfahren beschrieben, in dem Salze
von Polyvinylphosphonsäuren, Polyvinylsulfonsäuren, Polyvinylmethylphosphinsäuren
und anderen Polyvinylverbindungen als Nachbehandlungsmittel eingesetzt werden.
[0024] In der DE-A 26 15 075 (= GB-A 1,495,895) wird ein Verfahren zur Behandlung bildtragender
Offsetdruckplatten mit Polyacrylamid oder einer Mischung von Polyacrylamid und Polyacrylsäure
benutzt.
[0025] In der SU-A 647 142 wird ein Copolymeres aus Acrylamid und Vinyl-Monomeren zur Hydrophilierung
von Offsetdruckplatten eingesetzt.
[0026] Die DE-C 10 91 433 beschreibt ein Verfahren zur Nachbehandlung von Offsetdruckplattenträgern
mit Polymeren von Methacrylsäure, Methylvinylether und Maleinsäureanhydrid.
[0027] Acrylamid zur Behandlung von Druckplattenträgern wird auch in der DE-A 25 40 561
erwähnt.
[0028] Zum gleichen Zweck, insbesondere zur Verbesserung der Lagerfähigkeit von Druckplatten,
beschreibt die DE-A 29 47 708 u.a. Ni-Salzlösungen von Acrylamid und Acrylsäure sowie
Acrylamid und Vinylpyrrolidon.
[0029] All die oben beschriebenen Methoden sind jedoch mit mehr oder weniger großen Nachteilen
behaftet, so daß die so hergestellten Trägermaterialien oft nicht mehr den heutigen
Erfordernissen des Offsetdrucks hinsichtlich Entwicklerfestigkeit, Wasserführung,
Freilaufverhalten und Auflagebeständigkeit genügen:
- So muß nach der Behandlung mit Alkalisilikaten, die zu guter Entwickelbarkeit und
Hydrophilie führen, eine gewisse Verschlechterung der Lagerfähigkeit von darauf aufgebrachten
lichtempfindlichen Schichten hingenommen werden, und die Auflage einer so nachbehandelten
Druckplatte sinkt drastisch.
- Die Komplexe der Übergangsmetalle begünstigen zwar prinzipiell die Hydrophilie von
anodisch oxidierten Aluminiumoberflächen, sie haben jedoch den Nachteil, sehr leicht
in Wasser löslich zu sein, so daß sie beim Entwickeln der Schicht mit wäßrigen Entwicklersystemen,
die neuerdings in zunehmendem Maße Tenside und/oder Chelatbildner enthalten, die eine
große Affinität zu diesen Metallen besitzen, leicht entfernt werden können. Dadurch
wird die Konzentration der Übergangsmetallkomplexe auf der Oberfläche mehr oder weniger
stark reduziert, was zu einer Abschwächung der hydrophilen Wirkung führen kann.
- Bei der Behandlung von Trägern mit wasserlöslichen Polymeren ohne Verankerungsmöglichkeiten
führt deren gute Löslichkeit besonders in wäßrig-alkalischen Entwicklern, wie sie
überwiegend zum Entwickeln von positiv arbeitenden lichtempfindlichen Schichten verwendet
werden, ebenfalls zur deutlichen Abschwächung der hydrophilierenden Wirkung.
- Monomere, hydrophile Verbindungen, wie z.B. in der EP-B 149 490 beschrieben, haben
ganz allgemein den Nachteil, daß sie während des Entwicklungs- bzw. Druckprozesses
relativ schnell von der freigelegten Nichtbildstellenoberfläche weggewaschen werden
und ihre hydrophile Wirkung verlieren, da nicht genügend Verankerungsstellen in der
Oberfläche gegeben sind.
- Auch die Kombination eines Gemisches aus einem wasserlöslichen Polymeren, wie einem
Celluloseether, und einem wasserlöslichen Metallsalz führt, da die Schichtgewichte
und damit die Schichtstärke relativ hoch gewählt werden (siehe DE-B 23 64 177), zu
einer verminderten Kopierschichthaftung, die sich beispielsweise darin äußern kann,
daß beim Entwickeln Teile der Entwicklerflüssigkeit Bildstellen unterwandern.
[0030] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, Trägermaterialien für Offsetdruckplatten mit
guten Hydrophilierungseigenschaften herzustellen, die als Träger für positiv, negativ
oder elektrophotographisch arbeitende lichtempfindliche Schichten geeignet sind, ohne
daß ihre Lagerfähigkeit vermindert wird, Reaktionen zwischen dem Hydrophilierungsmittel
und der lichtempfindlichen Schicht auftreten oder die Schichthaftung verringert wird.
[0031] Die Erfindung geht aus von einem platten-, folien- oder bandförmigen Trägermaterial
für Offsetdruckplatten, bestehend aus mechanisch, chemisch oder elektrochemisch aufgerauhtem
und gegebenenfalls anodisiertem Aluminium oder einer seiner Legierungen, das auf wenigstens
einer Seite eine hydrophile Beschichtung aus einem saure Seitengruppen enthaltenden
Polymeren trägt.
[0032] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß das hydrophile Polymere mit wiederkehrenden
Einheiten zusätzlich zu den sauren Seitengruppen noch basische, zu einer Protonierung
befähigte Gruppen enthält.
[0033] Die Weiterbildung des Trägermaterials ergibt sich aus den Merkmalen der Ansprüche
2 bis 19.
[0034] Das Mischpolymere besteht zu mindestens 2 Mol% aus Einheiten mit einer basischen
Seitengruppe, gegebenenfalls nichtionischen Einheiten, und zu mindestens 2 Mol% aus
Einheiten mit einer sauren, zur Salzbildung - vorzugsweise mit einem zwei- oder höherwertigen
Metallkation - befähigten Seitengruppe.
[0035] Als Monomereinheiten mit basischen Seitengruppen kommen Verbindungen, die aliphatische
oder aromatische Aminogruppen, insbesondere tertiäre Aminogruppen, enthalten, in Betracht,
beispielsweise Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat und Vinylpyridin.
[0036] Als nicht-ionische Komponenten können Vinylverbindungen eingesetzt werden, z.B. Acrylsäureester,
wie Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl- und Decylacrylat sowie die entsprechenden Methacrylsäureester
und Styrol, Isopren und Butadien.
[0037] Als saure Komponenten kommen u.a. Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäuren in Betracht,
z.B. Acryl-, Methacryl-, Vinylphosphon-, Vinylsulfon-, Malein-, Itacon-, Vinylbenzoe-,
Vinylnaphthoe-, Vinylphenylsulfon-, Vinylphenylphosphon- und Zimtsäure.
[0038] Das Verhältnis der Monomereinheiten kann in weiten Bereichen variiert werden. So
können z.B. die Molverhältnisse der sauren zu den basischen Monomereinheiten von 2:98
bis 98:2 variiert werden. Besonders bevorzugt ist jedoch ein Verhältnis von etwa 1:1
(äquimolar). Dazu können im Mischpolymerisat noch nicht-ionische, neutrale Gruppen
zur Löslichkeitseinstellung zum Einsatz kommen.
[0039] Die sauren Gruppen bewirken eine gute Haftung auf dem (anodisierten) Aluminiumsubstrat;
die basischen Gruppen bewirken im sauren Wischwasser eine zusätzliche Hydrophilierung
der Nichtbildstellen sowie eine Haftverbesserung durch Wechselwirkung mit Schichtbestandteilen
in den Bildstellen. Dadurch, daß die Gruppen an einem Polymerengerüst verankert sind,
sind zahlreiche Verankerungsstellen zur Schicht und zum Träger gegeben, und die Gefahr
eines Wirkungsverlustes während des Druckprozesses verringert sich sehr stark. Das
mittlere Molekulargewicht liegt bei mindestens 1.000, bevorzugt zwischen 5.000 und
50.000.Doch können auch Polymere mit noch höherem mittleren Molekulargewicht als 50.000
mit technischem Vorteil verwendet werden. Die Mischpolymeren werden bevorzugt in Wasser
unter Zusatz von Säuren oder Laugen gelöst, so daß ein pH-Wert zwischen 1 und 13,
bevorzugt zwischen 3 und 10 eingestellt wird. Die beschriebenen Verbindungen können
auch in Form ihrer Metall- oder Ammoniumsalze eingesetzt werden, besonders bevorzugt
sind dabei die Salze zwei- und höherwertiger Metalle.
[0040] Zur Herstellung von Metallsalzen der Mischpolymeren werden die Metallkationen im
allgemeinen in Form ihrer Salze mit Mineralsäure-Anionen oder als Acetate eingesetzt;
dabei werden die zwei-, drei- oder vierwertigen, insbesondere die zweiwertigen, bevorzugt.
Die Kationen der Beschichtung sind insbesondere V5 + Bi
3+ -, A1
3+- , Fe
3+ -, Zr
4+- , Sn
4+- Ca
2+ -, Ba
2+ -, Sr
2+ -, Ti
3+- , Co
2+ -, Fe
2+ -, Mn
2+ -, Ni
2+ -, Cu
2+ -, Ce
4+-, Z
n2+- oder Mg
2+-lonen.
[0041] Die Herstellung dieser Umsetzungsprodukte kann auf einfache Weise in wäßriger Lösung
bei Temperaturen von 20 bis 100 C, vorzugsweise bei 25 bis 40 C, erfolgen. Zu der
wäßrigen Polymerenlösung wird das Metallsalz, gelöst in Wasser, bzw., falls notwendig,
gelöst in verdünnter Mineralsäure, langsam zugetropft. Dabei tritt die sofortige Umsetzung
der Reaktionskomponenten zu den vorher beschriebenen Produkten ein. Der schnelle Reaktionseintritt
kann sich - in Abhängigkeit vom eingesetzten Metallkation - in sofort eintretender
Farbänderung der Lösung oder durch Niederschlagsbildung zeigen.
[0042] Zur Reinigung können die Produkte durch Neutralisieren der Reaktionslösung mit verdünnten
Alkalihydroxid- oder Ammoniaklösungen ausgefällt werden, wobei die nichtumgesetzten
Ausgangsprodukte in der Lösung zurückbleiben. Die Ausbeuten dieser Reaktionen liegen
über 90 %. Es ist auch möglich, statt der beschriebenen Säureformen der Polymeren
deren Salzformen mit einem einwertigen Kation, wie Natrium- oder Ammoniumsalz, einzusetzen.
[0043] Zur Behandlung der Aluminiumoberfläche zur Herstellung der erfindungsgemäßen Trägermaterialien
für Offsetdruckplatten werden die wäßrigen Lösungen der Mischpolymeren mit Konzentrationen
von 0,001 bis 10 %, vorzugsweise mit Konzentrationen von 0,1 bis 1 %, eingesetzt.
[0044] Die Behandlung dieser Substrate mit den Lösungen erfolgt zweckmäßigerweise durch
Tauchen von Formaten oder durch Durchführen des Substratbandes durch ein Bad dieser
Lösungen. Dabei erweisen sich Temperaturen von 20 bis 95 C, vorzugsweise von 40 bis
80 C, und Verweilzeiten von 1 s bis 10 min, vorzugsweise von 2 s bis 1 min, für den
praktischen Einsatz am günstigsten. Eine Steigerung der Badtemperatur beschleunigt
die Chemisorption der Mischpolymeren und der Polymer-Metall-Komplexe auf dem Substrat.
Dadurch ist es möglich, insbesondere bei einer kontinuierlichen Bandbehandlung, die
Verweilzeiten erheblich zu reduzieren. An die Tauchbehandlung schließt sich dann zweckmäßig
ein Spülschritt mit Wasser an. Das derart behandelte Substrat wird anschließend zweckmäßig
bei Temperaturen von 110 bis 130 C getrocknet. Der pH-Wert wird zwischen 1 bis 13,
bevorzugt auf einen pH-Wert von 3 bis 10, und insbesondere auf einen Wert von 4 bis
8, eingestellt.
[0045] Die Behandlung des Aluminiumsubstrates mit den Salzen der Copolymeren kann auch als
Zweistufen-Prozeß durchgeführt werden. Dabei wird das Substrat im ersten Schritt beispielsweise
in eine 0,01- bis 10%ige, vorzugsweise 0,1- bis 5%ige, wäßrige Lösung des Ausgangspolymeren
getaucht. Danach kann das Substrat ohne vorherige Spülung oder Trocknung in ein zweites
Bad überführt werden, das eine 0,1%ige bis gesättigte, vorzugsweise 0,5- bis 10%ige,
wäßrige Salzlösung mit den weiter oben aufgeführten mehrwertigen Metallionen enthält.
Die Spülung und Trocknung wird wie beim Ein-Stufen-Verfahren durchgeführt. Bei der
Zwei-Stufen-Behandlung werden die oben beschriebenen Umsetzungsprodukte auf dem Substrat
während der Behandlung gebildet. Durch diese Verfahrensvariante können auch die in
stark sauren Medien schwer löslichen Umsetzungsprodukte von dreiwertigen Metallionen
auf das Substrat aufgebracht werden.
[0046] Eine Bestimmung des Gewichts der aufgebrachten hydrophilen Beschichtung ist problematisch,
da bereits geringe Mengen des aufgebrachten Produkts deutliche Effekte zeigen und
verhältnismäßig stark in und an der Oberfläche des Trägermaterials verankert sind.
Es kann jedoch davon ausgegangen werden, daß die aufgebrachte Menge deutlich unter
1 mg/dm
2 liegt, insbesondere unter 0,8 mg/dm
2.
[0047] Die so hergestellten erfindungsgemäßen Trägermaterialien können dann mit verschiedenen
lichtempfindlichen Schichten zur Herstellung von Offsetdruckplatten beschichtet werden.
[0048] Als geeignete Substrate zur Herstellung der erfindungsgemäßen Trägermaterialien zählen
solche aus Aluminium oder einer seiner Legierungen. Dazu gehören beispielsweise:
- "Reinaluminium" (DIN-Werkstoff Hr. 3.0255), d.h. bestehend aus ≧ 99,5 % AI und den
folgenden zulässigen Beimengungen von (maximale Summe von 0,5 %) 0,3 % Si, 0,4 % Fe,
0,03 % Ti, 0,02 % Cu, 0,07 % Zn und 0,03 % Sonstigem, oder
- "AI-Legierung 3003" (vergleichbar mit DIN-Werkstoff Nr. 3.0515), d.h. bestehend
aus ≧ 98,5 % Al, den Legierungsbestandteilen 0 bis 0,3 % Mg und 0,8 bis 1,5 % Mn und
den folgenden zulässigen Beimengungen von 0,5 % Si, 0,5 % Fe, 0,2 % Ti, 0,02 % Zn,
0,1 % Cu und 0,15 % Sonstigem.
[0049] Jedoch ist das erfindungsgemäße Verfahren auch auf andere Aluminiumlegierungen anwendbar.
[0050] Die in der Praxis sehr häufig anzutreffenden Aluminiumträgermaterialien für Druckplatten
werden im allgemeinen vor Aufbringen der lichtempfindlichen Schicht noch mechanisch
(z.B. durch Bürsten und/oder mit Schleifmittel-Behandlungen), chemisch (z.B. durch
Ätzmittel) oder elektrochemisch (z.B. durch Wechselstrombehandlung in wäßrigen HCI-
oder HN0
3-Lösungen) aufgerauht. Für die vorliegende Erfindung werden insbesondere Aluminium-Druckplatten
mit elektrochemischer Aufrauhung eingesetzt.
[0051] Im allgemeinen liegen die Verfahrensparameter in der Aufrauhstufe in folgenden Bereichen:
die Temperatur des Elektrolyten zwischen 20 und 60 C, die Wirkstoff-(Säure-, Salz-)Konzentration
zwischen 5 und 100 g/I, die Stromdichte zwischen 15 und 130 A/dm
2, die Verweilzeit zwischen 10 und 100 s und die Elektrolytströmungsgeschwindigkeit
an der Oberfläche des zu behandelnden Werkstücks zwischen 5 und 100 cm/s; als Stromart
wird meistens Wechselstrom eingesetzt, es sind jedoch auch modifizierte Stromarten,
wie Wechselstrom mit unterschiedlichen Amplituden der Stromstärke, für den Anoden-
und Kathodenstrom möglich.
[0052] Die mittlere Rauhtiefe R
z der aufgerauhten Oberfläche liegt dabei im Bereich von etwa 1 bis 15 um, insbesondere
im Bereich von 2 bis 7 um.
[0053] Die Rauhtiefe wird nach DIN 4768 (in der Fassung vom Oktober 1970) ermittelt, die
Rauhtiefe R
z ist dann das arithmetische Mittel aus den Einzelrauhtiefen fünf aneinandergrenzender
Einzelmeßstrecken. Die Einzelrauhtiefe ist definiert als der Abstand zweier Parallelen
zur mittleren Linie, die innerhalb der Einzelmeßstrecken das Rauhheitsprofil am höchsten
bzw. am tiefsten Punkt berühren. Die Einzelmeßstrecke ist der fünfte Teil der senkrecht
auf die mittlere Linie projizierten Länge des unmittelbar zur Auswertung benutzten
Teils des Rauhheitsprofils. Die mittlere Linie ist die Linie parallel zur allgemeinen
Richtung des Rauhheitsprofils von der Form des geometrisch-idealen Profils, die das
Rauhheitsprofil so teilt, daß die Summe der werkstofferfüllten Flächen über ihr und
der werkstofffreien Flächen unter ihr gleich sind.
[0054] Nach dem elektrochemischen Aufrauhverfahren schließt sich dann in einer weiteren,
gegebenenfalls anzuwendenden Verfahrensstufe eine anodische Oxidation des Aluminiums
an, um beispielsweise die Abrieb- und Haftungseigenschaften der Oberfläche des Trägermaterials
zu verbessern. Zur anodischen Oxidation können die üblichen Elektrolyte, wie H
2S0
4, H
3P0
4, H
2C
20
4, Amidosulfonsäure, Sulfobernsteinsäure, Sulfosalicylsäure oder deren Mischungen,
eingesetzt werden. Es wird beispielsweise auf folgende Standardmethoden für den Einsatz
von H
2S0
4 enthaltenden wäßrigen Elektrolyten für die anodische Oxidation von Aluminium hingewiesen
(s. dazu z.B. M. Schenk, Werkstoff Aluminium und seine anodische Oxidation, Francke
Verlag - Bern, 1948, Seite 760; Praktische Galvanotechnik, Eugen G. Leuze Verlag -
Saulgau, 1970, Seite 395 ff. und Seiten 518/519; W. Hübner und C.T. Speiser, Die Praxis
der anodischen Oxidation des Aluminiums, Aluminium Verlag - Düsseldorf, 1977, 3. Auflage,
Seiten 137 ff.):
- Das Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren, bei dem in einem wäßrigen Elektrolyten
aus üblicherweise ca. 230 g H2 S04 pro 1 Liter Lösung bei 10 bis 22 °C und einer Stromdichte
von 0,5 bis 2,5 A/dm2 während 10 bis 60 min anodisch oxidiert wird. Die Schwefelsäurekonzentration in der
wäßrigen Elektrolytlösung kann dabei auch bis auf 8 bis 10 Gew.-% H2S04 (ca. 100 g/I H2S04) verringert oder auch auf 30 Gew.-% (365 g/I H2S04) und mehr erhöht werden.
- Die "Hartanodisierung" wird mit einem wäßrigen H2S04 enthaltenden Elektrolyten einer Konzentration von 166 g/1 H2S04 (oder ca. 230 g/I H2S04) bei einer Betriebstemperatur von 0 bis 5 C, bei einer Stromdichte von 2 bis 3 A/dm2, einer steigenden Spannung von etwa 25 bis 30 V zu Beginn und etwa 40 bis 100 V gegen
Ende der Behandlung und während 30 bis 200 min durchgeführt.
[0055] Neben den im vorhergehenden Absatz bereits genannten Verfahren zur anodischen Oxidation
von Druckplattenträgermaterialien können beispielsweise noch die folgenden Verfahren
zum Einsatz komen: die anodische Oxidation von Aluminium in einem wäßrigen, H
2S0
4 enthaltenden Elektrolyten, dessen Al
3+- lonengehalt auf Werte von mehr als 12 g/I eingestellt wird (nach der DE-A 28 11
396 = US-A 4,211,619), in einem wäßrigen, H
2S0
4 und H
3P0
4 enthaltenden Elektrolyten (nach der DE-A 27 07 810 = US-A 4,049,504) oder in einem
wäßrigen, H
2S0
4 und A1
3'-Ionen enthaltenden Elektrolyten (nach der DE-A 28 36 803 = US-A 4,229,226).
[0056] Zur anodischen Oxidation wird bevorzugt Gleichstrom verwendet, es kann jedoch auch
Wechselstrom oder eine Kombination dieser Stromarten (z.B. Gleichstrom mit überlagertem
Wechselstrom) eingesetzt werden. Die Schichtgewichte an Aluminiumoxid bewegen sich
im Bereich von 1 bis 10 g/m
2, entsprechend einer Schichtdicke von etwa 0,3 bis 3,0 um.
[0057] Als lichtempfindliche Schichten sind grundsätzlich alle Schichten geeignet, die nach
dem Belichten, gegebenenfalls mit einer nachfolgenden Entwicklung und/oder Fixierung,
eine bildmäßige Fläche liefern, von der gedruckt werden kann. Sie werden entweder
beim Hersteller von vorsensibilisierten Druckplatten oder direkt vom Verbraucher auf
eines der üblichen Trägermaterialien aufgebracht.
[0058] Neben den auf vielen Gebieten verwendeten Silberhalogenide enthaltenden Schichten
sind auch verschiedene andere bekannt, wie sie z.B. in "Light-Sensitive Systems" von
Jaromir Kosar, John Wiley & Sons Verlag, New York 1965 beschrieben werden: die Chromate
und Dichromate enthaltenden Kolloidschichten (Kosar, Kapitel 2); die ungesättigte
Verbindungen enthaltenden Schichten, in denen diese Verbindungen beim Belichten isomerisiert,
umgelagert, cyclisiert oder vernetzt werden (Kosar, Kapitel 4); die photopolymerisierbare
Verbindungen enthaltenden Schichten, in denen Monomeren oder Präpolymeren gegebenenfalls
mittels eines Initiators beim Belichten polymerisieren (Kosar, Kapitel 5); und die
o-Diazochinone, wie Naphthochinondiazide, p-Diazochinone oder Diazoniumsalz-Kondensate
enthaltenden Schichten (Kosar, Kapitel 7). Zu den geeigneten Schichten zählen auch
die elektrophotographischen Schichten, d.h. solche, die einen anorganischen oder organischen
Photoleiter enthalten. Außer den lichtempfindlichen Substanzen können diese Schichten
selbstverständlich noch andere Bestandteile, wie z.B. Harze, Farbstoffe oder Weichmacher
enthalten. Insbesondere können die folgenden lichtempfindlichen Massen oder Verbindungen
bei der Beschichtung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Trägermaterialien
eingesetzt werden:
positiv arbeitende, o-Chinondiazid-, bevorzugt o-Naphthochinondiazid-Verbindungen,
die beispielsweise in den DE-C 854 890, 865 109, 879 203, 894 959, 938 233, 1 109
521, 1 144 705, 1 118 606, 1 120 273 und 1 124 817 beschrieben werden;
negativ arbeitende Kondensationsprodukte aus aromatischen Diazoniumsalzen und Verbindungen
mit aktiven Carbonylgruppen, bevorzugt Kondensationsprodukte aus Diphenylamindiazoniumsalzen
und Formaldehyd, die beispielsweise in den DE-C 596 731, 1 138 399, 1 138 400, 1 138
401, 1 142 871, 1 154 123, den US-A 2,679,498 und 3,050,502 und der GB-A 712 606 beschrieben
werden;
negativ arbeitende, Mischkondensationsprodukte aromatischer Diazoniumverbindungen,
beispielsweise nach der DE-A 20 24 244, die mindestens je eine Einheit der allgemeinen
Typen A(-D)n und B, verbunden durch ein zweibindiges, von einer kondensationsfähigen
Carbonylverbindung abgeleitetes Zwischenglied, aufweisen. Dabei sind diese Symbole
wie folgt definiert: A ist der Rest einer mindestens zwei aromatische carbo-und/oder
heterocyclische Kerne enthaltenden Verbindung, die in saurem Medium an mindestens
einer Position zur Kondensation mit einer aktiven Carbonylverbindung befähigt ist.
D ist eine an ein aromatisches Kohlenstoffatom von A gebundene Diazoniumsalzgruppe;
n ist eine ganze Zahl von 1 bis 10 und B der Rest einer von Diazoniumgruppen freien
Verbindung, die in saurem Medium an mindestens einer Position des Moleküls zur Kondensation
mit einer aktiven Carbonylverbindung befähigt ist;
positiv arbeitende Schichten, die eine bei Bestrahlung Säure abspaltende Verbindung,
eine Verbindung, die mindestens eine durch Säure abspaltbare C-O-C-Gruppe aufweist
(z.B. eine Orthocarbonsäureestergruppe, eine Carbonsäureamidacetalgruppe oder eine
Acetalgruppe) und gegebenenfalls ein Bindemittel enthalten; negativ arbeitende Schichten
aus photopolymerisierbaren Monomeren, Photoinitiatoren, Bindemitteln und gegebenenfalls
weiteren Zusätzen. Als Monomeren werden dabei beispielsweise Acryl- und Methacrylsäureester
oder Umsetzungsprodukte von Di-isocyanaten mit Partialestern mehrwertiger Alkohole
eingesetzt, wie es beispielsweise in den US-A 2,670,863 und 3,060,023 und den DE-A
20 64 079 und 23 61 041 beschrieben wird. Als Photoinitiatoren eignen sich u.a. Benzoin,
Benzoinether, Mehrkernchinone, Acridinderivate, Phenazinderivate, Chinoxalinderivate,
Chinazolinderivate oder synergistische Mischungen verschiedener Ketone. Als Bindemittel
können eine Vielzahl löslicher organischer Polymeren Einsatz finden, z.B. Polyamide,
Polyester, Alkydharze, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenoxid, Gelatine
oder Celluloseether;
negativ arbeitende Schichten gemäß der DE-A 30 36 077, die als lichtempfindliche Verbindung
ein Diazoniumsalz-Polykondensationsprodukt oder eine organische Azidoverbindung und
als Bindemittel ein hochmolekulares Polymeres mit seitenständigen Alkenylsulfonyl-oder
Cycloalkenylsulfonylurethan-Gruppen enthalten.
[0059] Es können auch photohalbleitende Schichten, wie sie z.B. in den DE-C 11 17 391, 15
22 497, 15 72 312, 23 22 046 und 23 22 047 beschrieben werden, auf die Trägermaterialien
aufgebracht werden, wodurch hochlichtempfindliche, elektrophotographische Schichten
entstehen.
[0060] Die aus den erfindungsgemäßen Trägermaterialien erhaltenen beschichteten Offsetdruckplatten
werden in bekannter Weise durch bildmäßiges Belichten oder Bestrahlen und Auswaschen
der Nichtbildbereiche mit einem Entwickler, vorzugsweise einer wäßrigen Entwicklerlösung,
in die gewünschte Druckform überführt. Überraschenderweise zeigen Offsetdruckplatten,
deren Basisträgermaterialien erfindungsgemäß behandelt wurden, gegenüber solchen Platten,
die zum Vergleich mit hochpolymerer Acrylsäure, mit polymerer Vinylphosphonsäure oder
nur mit heißem Wasser behandelt wurden, einen deutlich geringeren Farbschleier und
eine verbesserte Hydrophilie. Auch die Haftung der lichtempfindlichen Schicht auf
der Oberfläche des Trägers war bei den erfindungsgemäß behandelten Mustern besser
als bei den Vergleichsproben.
Beispiele zur Herstellung eines aufgerauhten und anodisierten Druckplattenträgers
[0061]
A1: Ein walzblankes Aluminiumband (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255) der Dicke 0,3 mm wird
mit einer wäßrigalkalischen 2%igen Beizlösung bei erhöhter Temperatur von etwa 50
bis 70 °C entfettet. Die elektrochemische Aufrauhung der Aluminiumoberfläche erfolgt
mit Wechselstrom und in einem HN03 enthaltenden Elektrolyten; dabei wird eine Oberflächenrauhigkeit mit einem Rz-Wert von 6 um erhalten. Die anschließende anodische Oxidation wird entsprechend dem
in der DE-A 28 11 396 beschriebenen Verfahren in einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten
durchgeführt; das Oxidgewicht beträgt etwa 3,0 g/m2. Ein so hergestellter Träger ist in den Tabellen 2 und 3 mit der Nummer 1 bezeichnet.
Das derart vorbereitete Aluminiumband wird anschließend durch ein 60 °C warmes Bad
aus einer 0,5%igen Lösung geführt, die eines der erfindungsgemäßen Polymeren oder
eine der Vergleichssubstanzen (A bis C), die mit H3P04 oder NaOH auf einen pH-Wert von 5 bis 6 eingestellt wurden, enthält. Die Zusammensetzungen
dieser Lösungen sind in Tabelle 1 aufgelistet. Die Verweilzeit im Bad beträgt 30 s.
Danach wird in einem Spülschritt die überschüssige Lösung mit Leitungswasser entfernt
und das Band mit Heißluft bei Temperaturen zwischen 100 und 130 C getrocknet.
A2: Ein walzblankes Aluminiumband (DIN-Werkstoff Nr. 3.0515) der Dicke 0,3 mm wird
mit einer wäßrigalkalischen 2%igen Beizlösung bei erhöhter Temperatur von etwa 50
bis 70 °C entfettet. Die elektrochemische Aufrauhung der Aluminiumoberfläche erfolgt
mit Wechselstrom und in einem Salzsäure enthaltenden Elektrolyten; dabei wird eine
Oberflächenrauhigkeit mit einem Rz-Wert von 6 um erhalten. Die anschließende anodische Oxidation wird entsprechend dem
in der DE-A 28 11 396 beschriebenen Verfahren in einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten
durchgeführt; das Oxidgewicht beträgt etwa 3,0 g/m2. Ein so hergestellter Träger ist in den Tabellen 2 und 3 mit der Nummer 2 bezeichnet.
Das derart vorbereitete Aluminiumband wird anschließend durch ein 50 °C warmes Bad
aus einer 0,5%igen Lösung geführt, die eines der erfindungsgemäßen Polymeren oder
eine der Vergleichssubstanzen (A bis C), die mit H3P04 oder NaOH auf einen pH-Wert zwischen 5 und 6 eingestellt wurden, enthält. Die Zusammensetzungen
dieser Lösungen sind in Tabelle 1 aufgelistet.
A3: Ein walzblankes Aluminiumband (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255) der Dicke 0,2 mm wird
mit einer wäßrigalkalischen 2%igen Beizlösung bei erhöhter Temperatur von etwa 50
bis 70 °C entfettet. Anschließend wir der Träger unter Anwendung schneidender Körnmittel
gebürstet. Dabei wird eine Oberflächenrauhigkeit mit einem Rz-Wert von 4 um erhalten. Die anschließende anodische Oxidation erfolgt nach dem in
der DE-C 16 71 614 (= = US-A 3,511,661) beschriebenen Verfahren in einem Phosphorsäure
enthaltenden Elektrolyten. Das Oxidgewicht beträgt 0,9 g/m2. Das derartig bearbeitete Aluminiumband wird in Bleche der Größe 50 x 45 cm geschnitten.
Ein so hergestellter Träger ist in Tabelle 2 mit der Nummer 3 bezeichnet. Die derartig
vorbereiteten Träger werden in ein 60 °C warmes Bad einer wäßrigen Lösung von 0,4
% eines der in Tabelle 1 unter A bis N angeführten Nachbehandlungsmittel, das mit
H3P04 oder NaOH auf einen pH-Wert zwischen 5 und 6 eingestellt wurde, getaucht. Die Verweilzeit
im Bad beträgt 60 s. Danach wird in einem Spülschritt die überschüssige Lösung mit
entsalztem Wasser entfernt und der Träger an der Luft getrocknet.


[0062] Die unter A1 bis A3 beschriebenen Trägermaterialien, die jeweils mit 13 verschiedenen
Lösungen behandelt wurden, ergaben insgesamt 39 nachbehandelte Träger. Sie sind zusammen
mit den weiter unten erläuterten Meßergebnissen in Tabelle 2 aufgeführt.
[0063] Anstelle der unter AI bis A3 beschriebenen Tauchbehandlung wurden einige Träger einer
elektrochemischen Nachbehandlung unterworfen, die im folgenden beschrieben wird.
Elektrochemische Behandlung
[0064] Träger aus dem Beispiel A2 werden in eine 0,2%ige Lösung der Präparate A bis N (Tabelle
1) bei 40 ° C getaucht. Die Träger werden als Anode geschaltet und mit 10 Volt Gleichstrom
20 s behandelt. Danach wird in einem Spülschritt die überschüssige Lösung mit entsalztem
Wasser entfernt, und die Träger werden an der Luft getrocknet. In Tabelle 3 sind die
so hergestellten Träger und die Ergebnisse der unten beschriebenen Messungen zusammengestellt.
[0065] Mit jedem der nach den Beispielen gewonnenen Trägermaterialien wurden folgende Messungen
durchgeführt:
Prüfung der Alkaliresistenz der Oberfläche
[0066] Als Maß für die Alkaliresistenz einer Aluminiumoxidschicht gilt die Auflösegeschwindigkeit
der Schicht in Sekunden in einer alkalischen Zinkatlösung. Die Schicht ist umso alkalibeständiger,
je länger sie zur Auflösung braucht. Die Schichtdicken sollten in etwa vergleichbar
sein, da sie natürlich auch einen Parameter für die Auflösegeschwindigkeit darstellen.
Man bringt einen Tropfen einer Lösung aus 500 ml H
20 dest., 480 g KOH und 80 g Zinkoxid auf die zu untersuchende Oberfläche und bestimmt
die Zeitspanne bis zum Auftreten von metallischem Zink, was an einer Schwarzfärbung
der Untersuchungsstelle zu erkennen ist. Dieser "Zinkattest" ist in der Spalte 4 der
Tabelle 2 erwähnt. Diese Methode ist beispielsweise in der US-A 3,940,321, Spalten
3 und 4, Zeilen 29 bis 68 und Zeilen 1 bis 8 beschrieben.
Prüfung der Hydrophilie der Trägermaterialien
[0067] Die Prüfung wird anhand von Randwinkelmessungen gegenüber einem aufgesetzten Wassertropfen
durchgeführt. Dabei wird der Winkel bestimmt zwischen der Trägeroberfläche unter dem
Tropfen und einer durch den Berührungspunkt des Tropfens gelegten Tangente; er liegt
im allgemeinen zwischen 0 und 90 °. Die Benetzung ist umso besser je kleiner der Winkel
ist.
[0068] Auf diese Randwinkelmessungen beziehen sich die Angaben in Spalte 5 der Tabelle 2.
Beschichtung der Träger mit lichtempfindlichen Materialien:
[0069]
D1: Ein Stück eines jeden der in den Träger-Beispielen A1 bis A3 beschriebenen Träger
wird mit folgender Lösung beschichtet:
6,6 Gew.-Teile Kresol-Formaldehyd-Novolak (mit dem Erweichungsbereich 105 bis 120
C nach DIN 53 181),
1,1 Gew.-Teile des 4-(2-Phenyl-prop-2-yl)-phenylesters der Naphthochinon(1,2)-diazid-(2)-sulfonsäure-(4),
0,6 Gew.-Teile 2,2'-Bis-(naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-sulfonyloxy-(5))-dinaphthyl-(1,1')-methan,
0,24 Gew.-Teile Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-sulfochlorid-(4),
0,08 Gew.-Teile Kristallviolett,
91,36 Gew.-Teile Lösemittelgemisch aus 4 Vol.-Teilen Ethylenglykolmonomethylether,
5 Vol.-Teilen Tetrahydrofuran und 1 Vol.-Teil Butylacetat.
[0070] Die beschichteten Träger werden im Trockner bei Temperaturen bis 120 C getrocknet.
Die so hergestellten Druckplatten werden unter einer Positivvorlage belichtet und
mit einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
5,3 Gew.-Teile Natriummetasilikat x 9 H20
3,4 Gew.-Teile Trinatriumphosphat x 12 H20
0,3 Gew.-Teile Natriumdihydrogenphosphat (wasserfrei)
91,0 Gew.-Teile Wasser.
[0071] Die erhaltenen Druckformen werden optisch im Hinblick auf evtl. in den Nichtbildstellen
noch vorhandene Farbstoffreste (Blauschleier) beurteilt. Das Ergebnis ist in Spalte
6 der Tabelle 2 aufgeführt.
D2: Ein Stück eines jeden der in den Träger-Beispielen A1 bis A3 beschriebenen Träger
wird mit der folgenden negativ arbeitenden lichtempfindlichen Schicht versehen:
16,75 Gew.-Teile einer 8%igen Losung des Umsetzungsproduktes eines Polyvinylbutyrals
mit einem Molekulargewicht von 70 000 bis 80 000, bestehend aus 71 Gew.-% Vinylbutyral-,
2 Gew.-% Vinylacetat- und 27 Gew.-% Vinylalkohol-Einheiten, mit Propenylsulfonylisocyanat.
2,14 Gew.-Teile 2,6-Bis-(4-azido-benzal)-4-methylcyclohexanon,
0,23 Gew.-Teile (R)Rhodamin 6 GDN extra und
0,21 Gew.-Teile 2-Benzoylmethylen-1-methyl-ß-naphthothiazolin in
100 Vol.-Teile Ethylenglykolmonomethylether und
50 Vol.-Teile Tetrahydrofuran
[0072] Die Träger werden getrocknet, wie unter dem Punkt D1 beschrieben.
[0073] Das Trockenschichtgewicht beträgt 0,75 g/m
2. Die Reproduktionsschicht wird unter einer Negativvorlage 35 s lang mit einer Metallhalogenid-Lampe
von 5 kW Leistung belichtet. Die belichtete Schicht wird mittels eines Plüschtampons
mit einer Entwicklerlösung folgender Zusammensetzung
5 Gew.-Teile Natriumlaurylsulfat
1 Gew.-Teil Natriummetasilikat x 5 H20
94 Vol.-Teile Wasser
entwickelt.
[0074] Die Nichtbildstellen der erhaltenen Druckformen werden optisch im Hinblick auf evtl.
noch vorhandene Schichtreste beurteilt. Das Ergebnis dieser Beurteilung im Vergleich
zum Stand der Technik (A) steht in Spalte 7 der Tabelle 2.
[0075] In der Tabelle 2 bedeuten die Zeichen
- schlechter als der Stand der Technik gemäß dem Vergleichsbeispiel der Lösung A
o gleich gut wie der Stand der Technik gemäß dem Vergleichsbeispiel der Lösung A
+ besser als der Stand der Technik gemäß dem Vergleichsbeispiel der Lösung A.
D3: Ein gemäß Beispiel 15 der Tabelle 2 hergestellter, anodisch oxidierter Träger
wird zur
[0076] Herstellung einer elektrophotographisch arbeitenden Offsetdruckplatte mit folgender
Lösung beschichtet:
10 Gew.-Teile 2,5-Bis-(4'-diethylaminophenyl)-1,3,4-oxadiazol,
10 Gew.-Teile eines Mischpolymerisats aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem
Erweichungspunkt von 210 C,
0,02 Gew.-Teile (R)Rhodamin FB (C.1.45 170),
300 Gew.-Teile Ethylenglykolmonomethylether
[0077] Die Träger werden getrocknet, wie unter dem Punkt D1 beschrieben.
[0078] Die Schicht wird im Dunkeln mittels einer Corona auf etwa 400 V negativ aufgeladen.
Die aufgeladene Platte wird in einer Reprokamera bildmäßig belichtet und anschließend
mit einem elektrophotographischen Suspensionsentwickler entwickelt, der eine Dispersion
von 3,0 Gew.-Teilen Magnesiumsulfat in einer Lösung von 7,5 Gew.-Teilen Pentaerythritharzester
in 1200 Vol.-Teilen eines Isoparaffingemisches mit einem Siedebereich von 185 bis
210 * C darstellt. Nach Entfernen der überschüssigen Entwicklerflüssigkeit wird der
Entwickler fixiert und die Platte während 60 s in eine Lösung aus
35 Gew.-Teilen Natriummetasilikat x 9 H20,
140 Gew.-Teilen Glycerin,
550 Vol.-Teilen Ethylenglykol und
140 Vol.-Teilen Ethanol
getaucht. Die Platte wird dann mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespült, wobei die
nicht mit Toner bedeckten Stellen der Photoleiterschicht entfernt werden. Die Platte
ist dann druckfertig. Die Nichtbildstellen der Platte zeigen eine gute Hydrophilie
und lassen auch nach der Einwirkung alkalischer Lösungen keine Zeichen eines Angriffs
erkennen. Es lassen sich mit der Druckform mehrere zehntausend Drucke erzielen.

[0079] Die Tabelle 2 zeigt, daß die erfindungsgemäßen Produkte in vielen Eigenschaften besser
sind als der Stand der Technik, in keiner jedoch schlechter als dieser.

[0080] Die Tabelle 3 zeigt, daß bei den elektrochemisch nachbehandelten Trägern entsprechend
gute Werte wie in Tabelle 2 erhalten werden, wobei insbesondere die Werte für den
Zinkattest noch verbessert sind. Außer den vorbeschriebenen Tests, die mit allen Trägern
durchgeführt wurden, wurden Träger, die nach den Beispielen 1 bis 3 der Tabelle 2
hergestellt worden waren, wie im Beispiel D1 beschrieben, mit einer positiv arbeitenden
lichtempfindlichen Schicht beschichtet und durch Belichten und Entwickeln Druckformen
hergestellt. Damit wurden Druckversuche unternommen, die einwandfreie Drucke bis zu
einer Druckauflage von 210.000 lieferten. Eine Druckform, die mit einem Träger des
Vergleichsbeispiels A (Tabelle 2) in analoger Weise hergestellt wurde, zeigte ein
schlechteres Freilaufverhalten. Nach 170.000 Drucken wurden feine Rasterpunkte nicht
mehr richtig wiedergegeben.
1. Platten-, folien- oder bandförmiges Trägermaterial für Offsetdruckplatten, bestehend
aus mechanisch, chemisch oder elektrochemisch aufgerauhtem und gegebenenfalls anodisiertem
Aluminium oder einer seiner Legierungen, das auf wenigstens einer Seite eine hydrophile
Beschichtung aus einem saure Seitengruppen enthaltenden Polymeren trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß das hydrophile Polymere mindestens 2 Mol% Einheiten mit sauren Seitengruppen und
zusätzlich zu den sauren Seitengruppen noch mindestens 2 Mol% Einheiten mit basischen,
zu einer Protonierung befähigten Gruppen enthält.
2. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophile Polymere
ein Mischpolymeres aus einer mit basischen Gruppen versehenen Monomereinheit und einer
saure Gruppen tragenden Monomereinheit ist.
3. Trägermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das basische Gruppen
tragende Monomere eine Aminogruppe enthält.
4. Trägermaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aminogruppe mindestens
eine Alkyl- oder Arylgruppe enthält
5. Trägermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das saure Gruppen tragende
Monomere eine Carboxylgruppe enthält.
6. Trägermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das saure Gruppen tragende
Monomere eine Sulfonsäuregruppe enthält.
7. Trägermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das saure Gruppen tragende
Monomere eine Phosphonsäuregruppe enthält.
8. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymere neben
den sauren und basischen Seitengruppen noch zusätzliche Einheiten ohne Säure/Base-Wirkung
enthält.
9. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymere ein
mittleres Molekulargewicht von mindestens 1.000 hat.
10. Trägermaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymere
ein mittleres Molekulargewicht von 5.000 bis 50.000 hat.
11. Trägermaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymere
ein Molekulargewicht von mehr als 50.000 hat.
12. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomerenverhältnis
der im Mischpolymeren vorhandenen basischen Monomereinheiten zu den sauren Monomereinheiten
im Bereich von 2:98 bis 98:2 liegt.
13. Trägermaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
der basischen zu den sauren Monomereinheiten äquimolar ist.
14. Trägermaterial nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
der ionischen zu den nicht-ionischen Monomereinheiten von 4:96 bis zu 100:0 reicht.
15. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sauren Seitengruppen
als Metallsalze mit Metallkationen vorliegen.
16. Trägermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das Metallkation der Beschichtung ein V5+- Bi3+ -, Al3+- , Fe3+ -, Zr4+ -, Sn4+ -, Ca2+ -, Ba2+ -, Sr2+ -, Ti3+ -, Co2+ -, Fe2+ -, Ce4+-, Mn2+-, Ni2+-, Cu2+-, Zn2+- oder Mg2+-lon ist.
17. Verfahren zur Herstellung eines Trägermaterials für Offsetdruckplatten nach einem
der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium oder eine seiner
Legierungen mit den gelösten Mischpolymeren in einer Konzentration von 0,02 bis 5,0
Gew.-% in wäßriger, gegebenenfalls saurer Lösung durch Tauch- oder elektrochemische
Behandlung beschichtet und die Schicht anschließend getrocknet wird.
18. Verfahren zur Herstellung eines Trägermaterials nach einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminium oder eine seiner Legierungen zuerst
mit einer 0,01- bis 10,0%igen Lösung der erfindungsgemäßen Polymeren und anschließend
mit einer 0,1 %igen bis gesättigten, vorzugsweise wäßrigen Lösung eines Salzes mit
den Kationen V5+, Bi3+, Al3+, Fe3+, Zr4+, Sn4+, Ca2+, Ba2+, Sr2+, Ti3+, Co2+, Fe2+, Mn2+, Ni2+, Cu2+, Ce4+, Zn2+ oder Mg2+ behandelt und die aus den Umsetzungsprodukten erzeugte Schicht getrocknet wird.
19. Verwendung eines Trägermaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 16 für die Beschichtung
mit lichtempfindlichen Substanzen.