[0001] Die Erfindung betrifft eine flüssigkeitsgekühlte Kokille für das Stranggießen von
Metallen, insbesondere Stahl.
[0002] Je nach zu erzeugendem Strangformat (Strangabmessung) werden üblicherweise zur Herstellung
von Knüppel-, Bloom- und Rundsträngen Rohrkokillen, für die Herstellung von Brammen
Plattenkokillen benutzt.
[0003] Unabhängig vom Strangformat werden die Kokillen in Gießrichtung oszilliert. Dabei
wird eine sinusförmige Kokillenbewegung bevorzugt, wobei die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung
der Kokille größer als die in der Regel konstante Strangabzugsgeschwindigkeit ist
(negativ strip).
[0004] Die Frequenz und die Hubhöhe der Oszillationsbewegung wird dabei auf die Strangabzugsgeschwindigkeit
abgestimmt. So sind beispielsweise bei Brammenformaten der Abmessung 250 mm x 2000
mm bei Strangabzugsgeschwindigkeiten von 1,3 m/min eine Frequenz von ca. 100 Schwingungen
pro Minute bei Hubhöhen (Amplitude einer Schwingung) von 4 bis 15 mm gebräuchliche
Werte. Hinsichtlich der Frequenz sind auch schon höhere Schwingungszahlen vorgeschlagen
worden. Die Realisierung scheiterte aber bisher an der Größe der zu bewegenden Masse.
Für das angegebene Brammenformat beträgt die zu bewegende Masse ca. 30 t. Bei Rohrkokillen,
wie sie zur Erzeugung von Rundsträngen oder auch Rechtecksträngen im Knüppel- oder
Bloomformat (100 - 500 mm 0 bzw. 100 x 100 - 400 x 400 mm) benutzt werden, ist zwar
die Masse der Kokille geringer und liegt zwischen 1,3 - 2,5 t, jedoch sind auch hier
vergleichbare Schwierigkeiten festzustellen, wenn eine bestimmte Höhe der Schwingungsfrequenz
bei niedrigen Hubhöhen und hohen Strangabzugsgeschwindigkeiten von z. B. 4 m/min und
mehr unter Beibehaltung des "negativ strip", also Voreilung der Kokille gegenüber
der Strangabzugsgeschwindigkeit beim Abwärtshub, gewährleistet werden soll.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei flüssigkeitsgekühlten, oszillierbar
gelagerten Kokillen die Aufhängung der Kokillen unter Einbeziehung der Oszillationseinrichtung
in der zu bewegenden Masse zu verringern, um höhere Schwingungszahlen bei geringstmöglichem
Kraftbedarf einstellen zu können.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Kokille gemäß Gattungsbegriff des Anspruches
1 mit den Maßnahmen des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Anhand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele der Erfindung darstellen, soll die
Erfindung näher erläutert werden.
[0008] Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Plattenkokille für Brammen,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des durch die Erfindung näher beschriebenen Bereichs
der Kokille nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Einzeldarstellung einer Stütz- und Halteplatte nach Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht nach dem Schnitt A-A nach Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt B-B nach Fig. 1,
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Rohrkokille,
Fig. 7 einen Schnitt C-C nach Fig. 6.
Fig. 8 eine Prinzipdarstellung der Lage der Federelemente.
Fig. 9 einen Längsschnitt durch die montierten Federelemente,
Fig. 10 eine Aufsicht auf Figur 9 sowie die
Fig. 11 a-c Einzelheiten der Anordnung von einer, zwei bzw. drei Federn.
[0009] In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Plattenkokille besteht aus der formgebenden Wandung 1
in Form von Kupferplatten, die den Formhohlraum für den zu erzeugenden Strang bilden.
Die Kupferplatten 1 sind an Stützplatten 2 befestigt. Die Kupferplatten 1 sind wassergekühlt.
Die Kühlflüssigkeit wird über flexible Leitungen und die Anschlüsse 14 und den Strömungskanal
15 (Fig. 2) den Stützplatten 2 der Breitseiten zu- bzw. von diesen abgeführt. Die
Versorgung der Kupferplatten 1 der Schmalseiten 3 kann in gleicher Weise erfolgen.
Die Schmalseiten 3 sind zwischen den Breitseitenplatten 1, 2 eingespannt und werden
von Verstelleinrichtungen 5, mit denen die Breite der zu erzeugenden Bramme festgelegt
wird, getragen, die ihrerseits an Spannelementen 13, die die Stützplatten 2 außerhalb
der Strömungskanäle 15 verbinden, befestigt sind. An den Außenseiten, also den dem
Gießraum abgewandten Seiten der Stützplatten 2 ist eine Vielzahl von Federelementen
7 - hier Blattfedern - einseitig befestigt. Natürlich können als Federelemente auch
Schichtkörper verwendet werden, die aus Blattfedern mit einvulkanisierten Zwischenschichten
aus Elastomeren gebildet sind. Die Blattfedern sind mit Abstand voneinander über die
Fläche gleichmäßig verteilt angeordnet und erstrecken sich quer zur Gießrichtung.
Mit ihren anderen Enden sind die Blattfedern an einer Tragplatte 6 befestigt. Die
Tragplatten 6 sind wiederum über federbeaufschlagte, hydraulisch entkoppelbare Anstell-
10 und Justierelemente 11 (s. Fig. 5) an einem ortsfesten, die Tragplatten 6 und die
Schmalseitenplatten 3 umgreifenden Grundrahmen 12 befestigt. Durch die Anstell- und
Justierelemente 10, 11 ist eine Einstellung und Ausrichtung der Breitseiten auf verschiedene
Brammendicken bei entsprechenden Schmalseitenplatten 3 gegeben. Die zur Oszillation
notwendige Einrichtung 16, 17, nach Fig. 2 und 5 in Form eines Hydraulikzylinders
16 als Antrieb über einem Hebel 17, greift an der oder den Stützplatten 2 am Fuß der
Kokille an.
[0011] Durch diese prinzipielle Lösung wird erreicht, daß nur noch der eigentliche Kristallisator,
also die Kupferplatten mit den zugehörigen Stützplatten einschließlich der Verstelleinrichtung
für die Schmalseiten durch die Oszillationseinrichtung zu bewegen sind. Gegenüber
den herkömmlichen Brammenkokillen wird eine Reduzierung der zu bewegenden Masse um
ca. 60 % erzielt. Dadurch kann einerseits eine höhere Schwingungszahl erzielt werden,
andererseits der Antrieb (16) der Oszillationseinrichtung kleiner gebaut und auf dem
Grundrahmen (12) befestigt werden. Damit ist gleichzeitig eine Verkürzung bzw. eine
Verringerung der zur Übertragung der Kräfte vom Antrieb auf die Kokille sonst nötigen
Mechanik gegeben. Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, daß das Kühlwasser den
oszillierenden Platten (1, 2, 3) vom Grundrahmen (12) aus über Schlauchverbindungen
14 durch die Tragplatten (6) und einen auf der Rückseite der Stützplatten (2) angebrachten
Strömungskanal 15 zugeführt wird. Durch die Wasserführung über die Breitseiten ist
die Verwendung mehrerer Schlauchverbindungen möglich, so daß die Wasserverteilung
und Druckangleichung weitestgehend im nichtoszillierenden Bereich der Kokille geschehen
und der Strömungsquerschnitt an den bewegten Stützplatten minimiert werden kann. Außerdem
ist es möglich, die obere und untere Federblechreihe geschlossen auszuführen und die
Seiten durch elastische Elemente anzudichten, um die innerhalb dieses Bereiches befindlichen
Bauteile vor den außerordentlich aggressiven Umgebungseinflüssen im Anlagenbereich
zu schützen.
[0012] Bei der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Rohrkokille besteht die Wandung 1, die
den Formhohlraum für den zu erzeugenden Strang bildet, aus einem Kupferrohr kreisrunder
Querschnittsform mit gekrümmter Längsachse 19. Natürlich können auch Rohre mit rechteckiger
oder polygonaler Querschnittsform und gerader Längsachse 19 verwendet werden. Das
Kupferrohr 1 ist in an sich bekannter Weise von einem Wasserleitmantel 20 umgeben
und wird über an den Rohrenden vorgesehene Flansche 18 und einer das Kupferrohr 1
und den Wasserleitmantel 20 umschließenden rohrförmigen Stützplatte 2 gehalten. Die
Flansche 18 haben in der Draufsicht eine rechteckige Form. An zwei sich einander gegenüberliegenden
Seiten der Flansche 18 sind die Federelemente 7, auch hier als Blattfedern ausgebildet,
quer zur Gießrichtung angeordnet. Die Federelemente 7 sind über Befestigungsleisten
8 an je einer Tragplatte 6, die mit einem Grundrahmen 12 verbunden ist, befestigt.
Die Kokille ist mittels eines Hydraulikzylinders 16, der einerseits an der Stützplatte
2 angreift und sich andererseits an der Tragplatte 6 über einen Verbindungssteg 21
abstützt, oszillierbar.
[0013] Hier ist also der Oszillationsantrieb 16 ohne Zwischenschaltung der üblichen Zwischengetriebe
oder Zwischengestänge direkt mit der zu oszillierenden Masse verbunden. Die Federelemente
7 sind mit ihrer Längsachse 7' so ausgerichtet, daß ihre gedachten Verlängerungen
sich im Krümmungsmittelpunkt 22 der Kokille, bzw. in einer durch den Krümmungsmittelpunkt
22 gelegten, senkrecht zu den Federelementachsen 7' verlaufenden Linie, schneiden.
Da bei einem Kokillenrohr mit gerader Achse 19 der "Krümmungsmittelpunkt" im Unendlichen
liegt, liegen die übereinander angeordneten, an den beiden Rohrenden befestigten Federelemente
7 insgesamt parallel zueinander.
[0014] Es liegt mit im Rahmen der Erfindung, bei einer Kokille mit gerader Achse 19, den
Flansch 18 in der Draufsicht mit polygonaler oder runder Umfangsbegrenzung auszubilden
und die Federelemente 7 in gleichmäßiger Verteilung derart anzuordnen, daß die Achsen
7' der Federelemente 7 auf einem Radiusstrahl liegen, der von der Achse 19 der Kokille
ausgeht.
[0015] Die Erfindung ist natürlich auch anwendbar bei einer Rohrkokille, bei der die Kühlung
durch in der Wandung 1 verlaufende Kühlkanäle erfolgt. Hier kann die rohrförmige Stützplatte
2 direkt an der Wandung 1 anliegen und die Befestigung der Federelemente analog in
der Weise erfolgen, wie bei der Brammenkokille beschrieben.
[0016] Wie aus den vorstehenden Darlegungen ersichtlich, ist, insbesondere bei Plattenkokillen,
die Verbindung zwischen feststehenden (Tragplatten) und bewegbaren (Stützplatten)
Kokillenteilen über die Federelemente so ausgelegt, daß
eine Relativbewegung der inneren zu den äußeren Platten in Gießrichtung um den zugrunde
gelegten Oszillationshub möglich ist,
die innere und äußere Platte eine gegen Biegung um die Hochachse (insbesondere aus
Thermospannungen) steife Einheit bilden,
radiale Kräfte aus ferrostatischem Druck und erforderlicher Vorspannung sowie
Scherkräfte in Richtung der längeren Brammenkante von der inneren auf die äußere Platte
übertragen werden können,
die Eigenfrequenz der Summen-Federsteifigkeit der Federblätter in Verbindung mit der
oszillierenden Masse der Kokille gerade der gewünschten höchsten Betriebsfrequenz
entspricht und
aus der dynamischen Null-Lage (statische Durchsenkung) heraus im Bereich der vorgesehenen
Oszillationsamplitude eine möglichst hohe Führungsgenauigkeit auf dem Gießradius gewährleistet
ist.
[0017] Anhand eines Beispiels soll die technische Auslegung einer Anlage nach der Erfindung
näher erläutert werden. Es soll ein Strang der Abmessung 1600 x 250 mm mit einer max.
Strangabzugsgeschwindigkeit von 3 m/min auf einer Bogenanlage mit 10500 mm Radius
erzeugt werden. Die oszillierende Masse ergibt sich aus dem zu vergie- ßenden Strangformat
und der konstruktiven Ausführung der verwendeten Kristallisatorplatten. Falls sich
unter anderen Voraussetzungen diese Parameter ändern, kann diesem Umstand durch entsprechende
Änderung der Federparameter Rechnung getragen werden. In bezug auf die Kokille sind
folgende Werte gewählt:
oszillierende Masse
m = 5000 kg
max. Hub
s = ± 2,2 mm
max. Frequenz
f = 6 Hz
Lenkerlänge
1 = 350 mm
Lenkerbreite
b = 70 mm
Anzahl Lenker
n = 2x8x14 = 224
[0018] Hub und Frequenz ergeben sich aus der zu erzielenden Gießgeschwindigkeit, wobei dem
zugrunde liegenden Konzept zufolge kleine Amplituden und hohe Frequenzen zu bevorzugen
sind, weil
mit steigender Betriebsfrequenz die zur Resonanz erforderliche Federsteifigkeit steigt
und damit die statische Durchsenkung sinkt und
mit geringerer Amplitude die Biegewechselbeanspruchung der Federblätter sinkt.
[0019] Lenkerlänge, -breite und -anzahl ergeben sich im wesentlichen aus dem verfügbaren
Einbauraum und der konstruktiven Ausführung der verwendeten Kristallisatorplatten,
hier sind abweichende Auslegungen durchaus möglich, wobei dann die Lenkerdicken entsprechend
anzupassen sind.
[0020] Aufgrund der vorstehenden Daten ergeben sich folgende erforderliche Werte:
Gesamt-Federrate
C = 7170 N/mm
Lenkerdicke
d = 3,6 mm
statische Absenkung
Ay = - 6,8 mm
[0021] Die erforderliche Gesamtfederrate des Systems errechnet sich für die gewünschte höchste
Betriebsfrequenz zu C = m x (2-ff x f)
2.
[0022] Bei einer derart ausgelegten Kokille ergibt sich eine Führungsgenauigkeit (Abweichung
der Kokillenkante vom Gießradius von < 10 um.
[0023] Die Führungsgenauigkeit ist also von den Abmessungen und den Einbaulagen der Lenker
abhängig. Die Lenker werden wie folgt angeordnet: Ausgehend von einer Ausrichtung,
bei der die Verlängerung der gedachten Verbindungslinien von inneren und äußeren Anlenkpunkten
aller Lenker auf den Gießmittelpunkt weisen, werden die kokillenseitigen Anlenkpunkte
um den Betrag der statischen Durchsenkung nach oben verschoben. Diese Anordnung ist
Voraussetzung für die geringe Abweichung aller Berührungspunkte zwischen Strang und
formgebender Wandung.
[0024] Unter statischer Durchsenkung ist dabei die Lageänderung der Federelemente durch
die Belastung mit der zu oszillierden Masse zu verstehen. Von der konstruktiven Null-Lage
ausgehend wird durch Versatz des Befestigungspunktes der Federelemente an der Stützplatte
um den Betrag der statischen Durchsenkung die dynamische Null-Lage, also der "Oszillationsmittelpunkt",
festgelegt. In Fig. 8 sind die beiden formgebenden Wandungen mit 1 bezeichnet, die
zwischen sich den Strang aufnehmen. Die formgebenden Wandungen sind an den Stützplatten
2 befestigt. Die Stützplatten 2 sind mit der Tragplatte 6 über Federelemente 7 verbunden.
[0025] In bezug auf die Lage der Feder und der Stützplatten 2 und Tragplatten 6 zueinander
ist die "konstruktive Null-Lage" mit a bezeichnet. Der Angriffspunkt der Blattfedern
7 an der Stützplatte ist um den Betrag der statischen Durchsenkung versetzt. Es ergibt
sich daraus die dynamische Null-Lage b. Die dynamische Null-Lage ist gleichzeitig
der Betriebspunkt, um den die Stützplatte 2 mit der formgebenden Wandung 1 oszilliert,
wobei der obere Totpunkt der Oszillation mit c und der untere Totpunkt der Oszillation
mit d bezeichnet sind. Für die vorbeschriebene Auslegung einer Kokille gemäß der Erfindung
empfiehlt sich insbesondere als Oszillationsantrieb ein Hydraulikzylinder. Da die
oszillierenden Platten aufgrund der Federauslegung im Resonanzbereich schwingen, kann
der Hydraulikzylinder klein ausgelegt werden, da im Grunde genommen nur die Reibung
zwischen Kokillenwandung und Strangschale überwunden werden muß. Da außerdem der Hydraulikzylinder
mit Betriebsdrücken unter 10 bar betrieben werden kann, ist als Kraftquelle beispielsweise
das Kühlwassersystem der Kokille oder das der Maschinenkühlung anwendbar. Ferner empfiehlt
sich die mit der Erfindung verwirklichbare Lösung aufgrund der Bauweise mit geringstem
Raumbedarf für die Anwendung in Mehrfach-Stranggießanlagen bei Knüppel- und Bloomformaten.
[0026] Als Vorteile der Erfindung insgesamt sind insbesondere folgende anzusehen,
minimale oszillierende Masse,
wenig oszillierende Bauteile und demzufolge geringere Einflüsse der Eigenfrequenz
an der Schwingung beteiligter Bauteile auf den Soll-Verlauf der Oszillation,
hohe Führungsgenauigkeit, durch die Bauart bedingte spielfreie und verschleißarme
Auslegung,
einfache Antriebe - es sind z. B. Plunger als Antriebselemente einsetzbar -, weil
die Oszillation durch die im System gespeicherte Feder- und kinetische Energie kurzzeitig
selbstgängig ist,
Verringerung der erforderlichen Antriebsleistung durch Ausnutzung der Resonanz,
aufgrund der hohen möglichen Frequenz bei kleinsten Amplituden eine Verbesserung der
Oberflächengüte bei gleichzeitig erhöhter Gießgeschwindigkeit.
[0027] Auch ist es möglich, nicht-sinusförmige Weg-Zeit-Verläufe der Kokillenoszillation
bei sinusförmiger kraftgesteuerter Anregung zu realisieren.
[0028] Nachfolgend soll noch die Ausbildung der Federelemente anhand der Figuren 9 - 11
erläutert werden. Wesentlich ist dabei, daß die Federelemente bei der Herstellung
als zusammenhängende Einheiten hergestellt werden können bzw. als Federpakete, die
dann nur noch in einfacher Wiese in die Klemmbacken einzuschieben sind, bevor eine
Verschraubung und damit Befestigung an entsprechenden Konsolen der Stützplatte bzw.
Tragplatte erfolgt. Für die Montage ergeben sich dabei keinerlei Unterschiede, ob
es sich um eine einzelne Feder bei dem Federelement handelt oder aber um eine Mehrfachanordnung
von beispielsweise zwei oder drei Federn. Für den Abstand bzw. die Lagerung des oder
der Federelemente(s) in den Klemmstücken und damit den klemmbacken sorgen entsprechend
dimensionierte Zwischenlagen.
[0029] In diesen Zeichnungen sind die Teile der Kokille, zwischen denen die Federelemente
angeordnet sind, nicht dargestellt.
[0030] Es ergibt sich im einzelnen aber aus der Figur 9, daß an der Stützplatte bzw. Tragplatte
Konsolen 117 angeordnet sind. Diese Konsolen bilden Auflageflächen für die Klemmbacken
111. Die Klemmbacken 111 weisen im Querschnitt gesehen eine kreisförmige Bohrung auf.
In dieser Bohrung sind Klemmstücke 112 angeordnet, die aus zwei Zylinderabschnitten
hergestellt werden. In ihrer Form sind, wie aus der Figur 9 ersichtlich, diese Klemmstücke
der Bohrung in den Klemmbacken angepaßt und weisen wiederum im Querschnitt gesehen
eine halbkreisförmige an der Bohrungsinnenwand anliegende Fläche auf sowie eine ebene
Fläche, die dem oder den Federelement(en) zugewandt ist (sind). Bei der Ausführung,
wie sie in Figur 9 dargestellt ist, sind zwei Federelemente 116 vorgesehen. Zwischen
diesen beiden Federelementen 116 befindet sich an der jeweiligen Enden, also im Bereich
der Klemmbacken bzw. Klemmstücke, eine diese auf Abstand haltende Zwischenlage 114.
Diese planparallele Zwischenlage wird bei der Herstellung dem Sollmaß des vorgesehenen
Federpaketes angepaßt.
[0031] Falls die Federelemente stets gleiche Abmessungen besitzen, können auch die Zwischenlagen
aus stets gleichbleibend dickem Flachmaterial hergestellt werden. In der Figur 11
ist abweichend von der Darstellung in Figur 9 nur ein Federelement vorgesehen, wobei
hier ober- und unterhalb entsprechende Zwischenlagen dargestellt sind. Zum Vergleich
entspricht die Figur 11 der Darstellung in Figur 9 und schließlich ist in der Figur
11 eine Anordnung mit drei Federelementen zu sehen, bei der entsprechend dünnere Zwischenlagen
zur Anwendung kommen. Bei der Fertigung der Federelemente werden durch die Klemmstücke
und das oder die Federelemente Durchgangslöcher gebohrt, und anschließend wird eine
Paßhülse 113 eingeschlagen, die dann jeweils an beiden Enden das Federelement bzw.
die Federelemente mit den Klemmstücken zusammenhält. Diese Einheit kann anschließend
seitlich in die Bohrungen in den Klemmbacken eingeschoben werden, und anschließend
werden die mit 115 angedeuteten Schrauben durch eine entsprechende Bohrung in den
Klemmbacken bzw. durch die Paßhülse und die Konsole 117 hindurchgeführt und beim Verschrauben
erfolgt damit nicht nur eine Justage, sondern auch eine feste Verbindung zwischen
den Federelementen und der Konsole über die Klemmstücke bzw. Klemmbacken. Wesentlich
ist, daß - und dies ergibt sich aus der Figur 9 - die Schrauben 115 einen geringeren
Durchmesser aufweisen als das Innenmaß der Paßhülse. Durch die in ihrer Form angepaßten
Flächen der Klemmstücke bzw. Klemmbakken und die Dimensierung der Klemmschrauben wird
erreicht, daß im Betrieb der Kokille sowohl axiale Kräfte als auch Biegemomente aus
den Federelementen reibschlüssig auf die Konsolen übertragen werden. Dabei wirkt die
beschriebene Anlenkung im Betrieb wie eine starre Verbindung. Die Wirkung als Dreh-
bzw. Dreh-Schub-Gelenk ist auf den Justiervorgang beschränkt.
1. Flüssigkeitsgekühlte Kokille für das Stranggießen von Metallen, insbesondere Stahl,
mit einer formgebenden Wandung aus einem insbesondere metallischen Werkstoff, die
an einer Stützplatte befestigt ist und mit Anschlüssen für eine Kühlflüssigkeit zur
Kühlung der Wandung versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Stützplatte (2) an der der Wandung (1) abgekehrten Seite Federelemente
(7), die gleichsinnig mit der Gießrichtung eine wesentlich geringere Steifigkeit gegenüber
den beiden Querrichtungen aufweisen, in gleichmäßiger Verteilung einseitig befestigt
sind,
die Federelemente (7) sich in einer Richtung quer zur Gießrichtung erstrecken,
die gegenüberliegenden Enden der Federelemente (7) an einer Tragplatte (6) befestigt
sind, die Tragplatte (6) mit einem ortsfesten Grundrahmen (12) verbunden ist und
an der Stützplatte (2) eine Oszillationseinrichtung (16, 17) angreift.
2. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung (1) rohrförmig ausgebildet ist und über die Stützplatte (2) beidendig
mit quer zur Rohrachse liegenden Flanschen (18) verbunden ist, die Flansche (18) der
Stützplatte (2) in der Draufsicht rechteckig und die Federelemente (7) an zwei einander
gegenüberliegenden Seiten der Stützplatte (2) bzw. der Flansche (18) befestigt sind.
3. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung (1) von Platten gebildet ist mit einander gegenüberliegenden, zwischen
zwei Breitseitenplatten (1, 2) gehaltenen, verschiebbar angeordneten Schmalseitenplatten
(3),
die Stützplatten (2) für die Wandung (1) der Breitseiten parallel zur Plattenebene
der Wandung (1) liegen,
die die Stützplatten (2) mit den Tragplatten (6) verbindenden Federelemente (7) in
reihenförmiger Anordnung sich über die Höhe und Breite der Platten (2, 6) erstrecken,
die Tragplatten (6) über federbeaufschlagte, hydraulisch entkoppelbare Anstell- (10)
und Justierelemente (11), die auf dem ortsfesten Grundrahmen (12) angeordnet sind,
gegeneinander anstellbar sind und der Grundrahmen (12) die Kokille umspannt.
4. Kokille nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmalseitenplatten (3) an ihren äußeren, mit den Breitseitenplatten (1, 2)
in Berührung stehenden Flächen mit Formelementen versehen sind, die formschlüssig
in Führungen (4) in der Wandung (1) eingreifen, die sich an der Oberkante der Breitseiten
quer zur Gießrichtung erstrecken.
5. Kokille nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federelemente (7) mit ihren Enden an der Stützplatte (2) und an der Tragplatte
(6) über Befestigungsleisten (8) verbunden sind, die mit Abstand parallel zueinander
und quer zur Gießrichtung angeordnet sind.
6. Kokille nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Stützplatte (2) und der Tragplatte (6) zwischen Reihen von mehreren mit
Abstand übereinander angeordneten Blattfedern (7) in Gießrichtung sich erstreckende
Versteifungsleisten (9) angeordnet sind.
7. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Außenseite der Stützplatte (2) in deren oberen und unteren Bereich sich
über die Stützplatte (2) erstreckende Strömungskanäle (15) angeordnet sind, die über
Ausnehmungen in der Stützplatte (2) mit Kühlkanälen zur Kühlung der Kupferplatten
(1) verbunden sind und Anschlüsse (14) für die Zu- und Abfuhr von Kühlmitteln aufweisen.
8. Kokille nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützplatten (2) außerhalb der Strömungskanäle (15) über Spannelemente (13)
verbunden sind, die Verstellvorrichtungen (5) für die Schmalseiten (3) zur Einstellung
unterschiedlicher Strangbreiten tragen.
9. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage der Federelemente (7) auf den Krümmungsmittelpunkt der Kokille ausgerichtet
ist und der Anlenkungspunkt der Federelemente (7) an der Stützplatte (2) um den Betrag
der statischen Durchsenkung derart versetzt ist, daß sie im belasteten Zustand eine
derartige Lage einnehmen, wie sie im unbelasteten Zustand bei Ausrichtung auf den
Krümmungsmittelpunkt bzw. eine durch den Krümmungsmittelpunkt gelegten Achse (22)
einnehmen würden.
10. Kokille nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betrag der Versetzung umgekehrt proportional dem Quadrat der Betriebsfrequenz
ist.
11. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtfedersteifigkeit der Federelemente (7) in Gießrichtung gerade so groß
gewählt ist, daß das schwingende System aus Federelementen (7) und oszillierender
Masse eine Eigenfrequenz in der Größe der geforderten höchsten Betriebsfrequenz aufweist.
12. Kokille nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federelemente (116) an ihren Enden in Klemmbacken (111) gehalten sind, die
mittels durch die Federelemente hindurchgehende Klemmschrauben (115) mit an der Stützplatte
bzw. Tragplatte befindlichen Auflageflächen bildenden Konsolen verbunden sind.
13. Kokille nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmflächen der Klemmbacken (111) - im Querschnitt gesehen - kreisförmige
Bohrungen sind, daß darin aus Zylinderabschnitten gebildete Klemmstücke (112) angeordnet
sind, die - im Querschnitt gesehen - jeweils eine halbkreisförmige an der Bohrungsinnenwand
anliegende Fläche sowie eine den Federelementen zugewandte ebene Fläche aufweisen,
daß zwischen den Klemmstücken (112) ein oder mehrere Federelement(e) (116) angeordnet
ist (sind), die durch eine oder mehrere Zwischenlagen (114) im Abstand voneinander
gehalten werden.
14. Kokille nach einem der Ansprüche 12 und 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmstücke (112) sowie die Federelemente (116) senkrecht zur Längsachse der
Federelemente (116) verlaufende Bohrungen aufweisen und daß die Klemmstücke und die
Federelemente durch die Bohrung hindurchgetriebene Paßhülsen (113), durch die die
Klemmschrauben (115) hindurchgeführt sind, verbunden sind.
15. Kokille nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser der Spannschrauben (115) kleiner ist als der lichte Innendurchmesser
der Paßhülse (113), so daß zwischen beiden ein Abstand vorhanden ist.