[0001] Die Erfindung betrifft eine Greiferwebmaschine gemäss dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Bei heute weit verbreiteten Greiferwebmaschinen wird der Schussfaden durch einen
Bringer- und einen Holergreifer eingetragen, wobei für eine präzise übergabe des Fadens
im mittleren Bereich des Webfachs gesorgt werden muss. Mit der Hilfe von Führungszähnen
kann insbesondere auch bei breiten Webmaschinen eine sichere Übergabe des Schussfadens
erreicht werden. Es sind schon verschiedene Formen von Führungszähnen bekannt (siehe
z.B. DE-AS-1 279 565). Nachteil der bekannten Führungszähne ist, dass die Eintragsbänder
geführt werden und dass dabei deren Ränder durch den streifenden Kontakt beschädigt
werden. Besonders bei faserverstärkten Kunststoffbändern legt die Reibbeanspruchung
Fasern frei, die sehr abrasiv wirken. Beschädigte Eintragsbänder sind Ursache vieler
Kettfadenbrüche.
[0003] Führungszähne können auch bei Webmaschinen vorteilhaft sein, wenn der Schusseintrag
nur einseitig mit einem Bringergreifer erfolgt und die übernahme des Schussfadens
ausserhalb des Webfachs mittels einer stationären Vorrichtung erfolgt.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Greiferwebmaschine zu schaffen, bei welcher der
Greifer mittels Führungszähnen geführt wird, ohne dass durch diese Führung eine Beschädigung
des Eintragsbandes an dessen Rändern entsteht. Diese Aufgaben wird erfindungsgemäss
durch das Merkmal des Kennzeichens von Anspruch 1 gelöst.
[0005] In den abhängigen Ansprüchen 2 bis 12 sind verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemässen Greiferwebmaschine gekennzeichnet.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 einen Ausschnitt aus einer Weblade mit erfindungsgemässen Führungszähnen,
Fig.2 einen Querschnitt durch Webfach, Bringerkopf und Weblade mit Führungszähnen
wie in Fig.1,
Fig.3 bis Fig.5c verschiedene Kufenprofile mit zugehörigen Führungszähnen und
Fig.6 Querschnitt durch eine Führungsschiene für eine besondere Ausführungsform der
Greiferkufe.
[0007] Die Führungszähne 20 und 21 in Fig.1 sind mit einem Befestigungselement 30 an der
Weblade 1 befestigt. Solche Führungszähne sind über die gesamte Breite der Weblade
1 angebracht. In Fig.2 ist dargestellt, wie die Greiferkufe 10 innerhalb des Webfachs,
das durch die obern Kettfäden 7a und die untern Kettfäden 7b gebildet wird, einerseits
durch den Führungszahn 20 gegen das Riet 2 und andererseits durch den Führungszahn
21 in Richtung Gewebestütze 5 oder Gewebe 8 abgestützt wird.
[0008] Die Führungszähne können gleichmässig mit konstanten Abständen angeordnet sein, wobei
die beiden Führungszähne 20 und 21 bevorzugt alternierend auftreten. Bei Greiferwebmaschinen,
bei denen die Schussfadenübergabe von Bringer- zu Holergreifer erfolgt, ist es vorteilhaft,
im mittleren Bereich des Webfachs die Führungszähne gehäufter, d.h. mit geringeren
Abständen, anzuordnen; denn dort soll die Lage der Greifer besonders genau unter Kontrolle
gebracht werden.
[0009] In Fig.2 ist schematisch ein Querschnitt durch einen Bringergreiferkopf 3 dargestellt,
der an der Oberseite des Eintragsbandes 4 angebracht ist. Die innern Komponenten des
Greiferkopfs, z.B. die Fadenklemme, sind mit dem Kästchen 3a angedeutet. Dank der
Greiferkufe 10 weist das Eintragsband 4 einen grössern Abstand von den untern Kettfäden
7b auf und befindet sich nicht unmittelbar über ihnen, wie dies im Webfach (strichpunktiert
gezeichnete Kettfäden 7a′, 7b′) bei bisherigen Greiferwebmaschinenohne geführte Greifer
- der Fall ist. Dank der Führungszähne 20, 21 ist eine Kettfadenstütze 6′ nicht nötig,
wodurch sich die Webfachgeometrie verbessern lässt, indem der Winkel f grösser als
der entsprechende Winkel f′ bei den bisherigen Webmaschinen gewählt werden kann.
[0010] Da bei schnelllaufenden Webmaschinen die Fachschliessbewegung schon während der Greiferauszugsbewegung
einsetzt, legen sich die untern Kettfäden, falls das Eintragsband 4 keinen Abstand
von ihnen hat, an der Bandkante an, was zu beschädigenden Abnutzungserscheinungen
am Eintragsband und demzufolge zu vermehrtem Auftreten von Kettfadenbrüchen führt.
Dieser Nachteil eines direkten Kontakts zwischen Kettfäden und Bandkanten ist nun
bei der erfindungsgemässen Webmaschine entschärft aber noch nicht vollständig behoben.
Da jedoch eine Aufrauhung der Bandkanten durch die Führungszähne eliminiert ist, wird
bei den verbleibenden Kontakten zwischen Eintragsband und Kettfäden die Häufigkeit
der Fadenbrüche beträchtlich reduziert. Damit die Berühung zwischen Kettfäden 7b und
Greiferkufe 10 möglichst harmlos ausfällt, muss das Kufenprofil an den exponierten
Stellen an der Unterseite gleichmässig abgerundet sein.
[0011] Beim öffnen des Webfachs treten die Führungszähne 20, 21 zwischen den Kettfäden 7b
des Unterfachs durch. Damit dabei Probleme wie Kettfadenbrüche oder Hängenbleiben
der Kettfäden ausbleiben, müssen die Führungszähne geeignet geformt sein. Insbesondere
müssen die Kanten, die mit den Kettfäden in Berührung treten, abgerundet oder angeschrägt
sein. Die Spitzen der Führungszähne, die hinter der Greiferkufe mit dem flexiblen,
etwas durchhängenden Eintragsband in streifenden Kontakt treten können, müssen solcherart
geformt sein, dass die empfindlichen Bandkanten unberührt bleiben, dass also die allenfalls
auftretende Berührung etwas zum Bandinnern hin versetzt ist.
[0012] Die Länge der Greiferkufe 10 in Bandrichtung muss nicht mit der Länge des Greiferkopfes
übereinstimmen. Vorteilhaft ist, wenn die Kufe 10 länger ist, sodass immer mehrere
Führungszähne 20, 21 mit ihr in Kontakt sind. Die Kufe 10 soll möglichst lang sein,
nämlich so lang, wie es die Platzverhältnisse zwischen dem antreibenden Bandrad und
der Weblade zulassen. Eine lange Kufe bedeutet eine willkommene Versteifung des Eintragsbandes
hinter dem Greiferkopf. Damit durch eine lange Kufe der Greifer nicht zu massereich
wird, kann sie als Hohlkörper ausgebildet werden. Die Masse der Kufe 10 wird mit Vorteil
so gewählt, dass der bezüglich Greiferkopf 3 und Kufe 10 gemeinsame Schwerpunkt unterhalb
der Bandebene zu liegen kommt. Mit dem tief liegenden Schwerpunkt wird vermieden,
dass es, wie es für die bisherigen Greiferwebmaschinen bekannt ist, zu einem Abheben
des Greiferkopfs von der Gleitauflage kommt.
[0013] Die Führungszähne, die einer ständigen Reibbeanspruchung durch die Kettfäden ausgesetzt
sind, müssen aus einem widerstandsfähigen Material gefertigt werden, vorzugsweise
aus einer abriebfesten Metalllegierung. Damit durch die Gleitbewegung der Greiferkufe
10 an den Führungszähnen keine Abnutzung entsteht, soll die Kufe 10 aus einem weichern
Material, z.B. aus einem Kunststoff, hergestellt werden.
[0014] Das Querschnittsprofil der Greiferkufe 10 kann konvex sein, wie dies in Fig.2 der
Fall ist. Ein anderes Beispiel zeigt Fig.3, wo die Führung nur an den Flanken der
Kufe 10 erfolgt. Die gestreckte Form der Führungszähne 20, 21 eignet sich gut für
ein widerstandsarmes Eindringen in das Webfach. In der Fig.3 wie auch in den folgenden
Figuren sind neben der Kufe 10 nur die Eintragsbänder 4 dargestellt; die Greiferköpfe
sind weggelassen. Fig.4 gibt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Gleitflächen der
Führungszähne 20, 21 sichelförmig ausgebildet sind. Die dazu komplementäre Form des
Kufenprofils macht - für den Fall, dass der Schwerpunkt über der Bandebene liegt -
ein Abheben des Greifers von der Gleitauflage unmöglich.
[0015] Ein andere Möglichkeit, das Abheben des Greifers zu unterdrücken, besteht auch in
folgendem: In die Greiferkufe 10 legt man Permanentmagnete ein. Die Führungszähne
20 werden aus einem ferromagnetischen Material ganz oder teilweise gefertigt. Diese
magnetische Abhebesicherung wird mit Vorteil mit der Ausführungsform der Fig.5a ausgeführt;
denn dort ist es einfach, zwischen zentral in der Kufe 10 eingelegten Magneten und
Führungszähnen 20 eine geringe Distanz einzurichten.
[0016] Die Figuren 5a bis 5c zeigen Querschnitte durch Greiferkufen 10, die eine Längsnut
in der Unterseite aufweisen. Die Längsnut in Fig.5a erweitert sich gegen unten. Die
in die Längsnut eingreifenden Führungszähne 20 können alle gleich ausgebildet sein.
Dies gilt auch für die schwalbenschwanzförmige Längsnut der Fig.5b. Selbstverständlich
können auch in diesem Fall ungleiche Führungszähne 20, 21 verwendet werden, wie es
in Fig.5c gezeigt ist. Statt eines trapezförmigen Querschnitts kann die Längsnut der
Greiferkufe 10 selbstverständlich auch einen rechteckigen aufweisen.
[0017] Die Führung ausserhalb des Webfachs kann mittels einer mehrere Zentimeter langen
Schiene erfolgen. In Fig.6 ist als Ausführungsbeispiel das Querschnittsprofil einer
solchen Führungsschiene 25 mit einem entsprechenden Querschnittsprofil der Greiferkufe
10 dargestellt. Innerhalb des Webfachs kann die Führung durch Zähne 20 wie in Fig.5a
erfolgen (stichpunktiert dargestellt). Mit einem Kufenprofil wie in Fig.4 ist es natürlich
auch möglich, dass die gleichen Gleitflächen für die Führungsschiene 25 wie auch für
die Führungszähne 20, 21 benutzt werden.
1. Greiferwebmaschine mit mindestens einem Eintragsband (4) zum Bewegen eines Greiferkopfes
(3) und mit Führungszähnen (20, 21) als Gleitauflage für den Greifer,
dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer im Kopfbereich mit einer Kufe (10) ausgestattet
ist, deren Querschnittsprofil sich zumindest teilweise formschlüssig an die Gleitfläche
der Führungszähne (20, 21) anlegt, und dass zwischen den Rändern des Eintragsbandes
(4) und den Führungszähnen (20, 21) kein Kontakt besteht.
2. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 mit konvexem Kufenprofil.
3. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2 mit sichelförmigen Gleitflächen der Führungszähne
(20, 21), die ein Abheben des Greifers von der Gleitauflage verhindern.
4. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit ungleichen Führungszähnen
(20, 21), wobei die einen Führungszähne (20) die Greiferkufe (10) rietseitig und die
andern (21) gewebeseitig abstützen.
5. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 mit einer Längsnut in der Unterseite der Greiferkufe
(10), in welche die Führungszähne (20) eingreifen.
6. Greiferwebmaschine nach Anspruch 5 mit Führungszähnen (20), die schwalbenschwanzartig
in die Längsnut der Greiferkufe (10) eingreifen.
7. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit Führungsschiene (25), die
sich ausserhalb des Webfachs befindet und dort die Greiferkufe (10) führt, wobei zwischen
den Rändern des Eintragsbandes (4) und der Führungsschiene (25) kein Kontakt besteht.
8. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit ferromagnetischen Führungszähnen
und Permanentmagneten in der Greiferkufe (10).
9. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit Eintragsbändern für einen
Bringer- und einen Holergreifer.
10. Greiferwebmaschine nach Anspruch 9 mit einer Anordnung der Führungszähne (20,21),
die im mittleren Bereich des Webfachs eine dichtere Verteilung als am Rand aufweist.
11. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit Führungszähnen (20, 21),
die aus einem abriebfesteren Material als die Greiferkufen (10) gefertigt sind.
12. Greiferwebmaschine nach Anspruch 11 mit metallischen Führungszähnen (20, 21) und Greiferkufen
(10) aus Kunststoff.