[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben und Senken sowie zum schwimmenden
Transportieren von Schwerstlasten, insbesondere von Brückensegmenten beim Bau von
Brücken über Gewässer.
[0002] Beim Bau von Brücken ist es üblich, die jeweils zwei Pfeiler verbindenden Brückensegmente
ohne Stützgerüst zu erstellen. Bekannt ist beispielsweise der sogenannte Spannbetonvorbau,
bei dem das Brückensegment von zwei Seiten her in Richtung auf die Mitte zwischen
zwei Pfeilern vorrückend gebaut wird. Dieses Verfahren ist bei sehr großen Spannweiten
nicht und bei mittleren Spannweiten nur dann sicher beherrschbar, wenn nur der Raum
zwischen zwei Pfeilern überbrückt werden muß und jenseits beider Pfeiler eine tragfähige
Konstruktion vorhanden ist.
[0003] Eine andere bekannte Methode besteht darin, die jeweils ersten Brückensegmente zunächst
auf dem festen Boden und die anschließenden Segmente auf bereits fertigen Brückenteilen
zu erstellen und dann in Richtung auf den jeweils nächsten freien Pfeiler vorzuschieben.
Dieses Verfahren hat ebenfalls dort Grenzen, wo die Spannweiten übermäßig groß werden
und vor allem dort, wo die Gewichte der einzelnen Segmente die Grenzen der Tragfähigkeit
der bereits fertiggestellten Brückenteile erreichen oder gar übersteigen.
[0004] Die bekannten Verfahren versagen jedenfalls dort, wo große Gewässer in besonderer
Höhe überbrückt werden müssen und die Breite der Straße auf der Brücke sowie deren
Tragfähigkeit Brücksegmente mit einem Gewicht von beispielsweise 7000 Tonnen erfordern.
[0005] Sieht man einmal von der in solchen Fällen wirtschaftlich und auch technisch nicht
darstellbaren Lösung eines Baus auf Gerüsten ab, so wird man die hier erforderlichen
Segmente, die nachstehend auch als Schwerstlasten bezeichnet sind, auf dem Land zu
bauen, dann zur Einbaustelle transportieren und vor Ort anheben sowie dann auf jeweils
zwei Pfeilern absetzen. Konventionelles und mobiles Hebezeug für die Überbrückung
von Höhenunterschieden von etwa 50 Metern und zum Handhaben von Segmenten mit Abmessungen
von weit über 100 Metern Länge mal etwa 25 Meter Breite und etwa 6 Meter Höhe, das
einen wirtschaftlichen Bau einer solchen Brücke ermöglichen würde, ist nicht bekannt.
[0006] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die
das Heben und Senken von Schwerstlasten sowie deren Transport insbesondere beim Bau
von Brücken über Gewässer auf wirtschaftlich vertretbare Weise ermöglicht.
[0007] Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich aus durch ein Hubwerk mit
mindestens einem Portal, dessen Portalstützen auf zwei mindestens um die Breite der
Schwerstlast beabstandeten Schuten stehen und mit diesen verbunden sind, mit mindestens
einem diskontinuierlich höhenverstellbaren Tragorgan je Portal, das an der Portalbrücke
befestigt ist und mit mindestens einer Feststellvorrichtung für jedes Tragorgan, welches
unabhängig von der Einrichtung zur diskontinuierlichen Höhenverstellung des/der Tragorgane
ist und mit Einrichtungen zum Verändern der Eintauchtiefen der beiden Schuten durch
Fluten oder Lenzen; außerdem erfordert die Lösung gleichzeitig ein Tragwerk, welches
mindestens einen aus trennbaren Segmenten bestehenden Stützturm aufweist, dessen Höhe
schrittweise durch Hinzufügen oder Herausnehmen von Segmenten diskontinuierlich veränderbar
ist, der auf seinem jeweils obersten Segment eine Aufnahmevorrichtung für die Schwerstlast
aufweist, dem ein Hebezeug zum Einfügen bzw. Herausnehmen von Segmenten zugeordnet
ist und der entweder auf festem Untergrund oder ebenfalls auf einer Schute steht.
[0008] Der Kerngedanke dieser Lösung besteht darin, daß man die Schwerstlast mit Hilfe ausreichend
dimensionierter Schwimmkörper, die zunächst abgesenkt und dann angehoben werden und
nach dem Befestigen der Schwerstlast an den Tragorganen des Hubwerkes um einen beispielsweise
3 Meter großen Schritt anhebt, die Schwerstlast dann auf ein Tragwerk absetzt, welches
in entsprechenden Schritten höhenverstellbar ist, nach dem Absetzen der Schwerstlast
auf dem Tragwerk die Schwimmkörper des Hubwerkes flutet, wodurch die Tragorgane entlastet
werden. Daraufhin werden die Tragorgane lastfrei auf den nun verringerten lichten
Abstand zwischen der Oberseite des Hubwerkes und der Schwerstlast verkürzt sowie festgesetzt.
Hiernach wiederholt sich der geschilderte schrittweise Vorgang solange, bis die erforderliche
Hubhöhe zum Einsetzen der Schwerstlast beispielsweise in ein Brückenbauwerk erreicht
ist.
[0009] Wie sich auch aus den nachstehenden Ausführungen ergibt, handelt es sich bei den
für die Lösung benötigten Komponenten um solche, die trotz der ungewöhnlich großen
zu handhabenden Lasten herkömmlich und leicht beschaffbar sind. Schuten für den hier
genannten Zweck kann man chartern. Hub- und Tragwerke lassen sich mit herkömmlichen
Mitteln und unter Anwendung herkömmlicher Berechnungsverfahren erstellen und die Beweglichkeit
der Vorrichtung ist so groß, daß man die Brückensegmente von einer landseitigen Fertigungsstelle
ohne große Schwierigkeiten und Kosten über größere Entfernungen zum Einbauort transportieren
und dort dann anheben kann.
[0010] Die Erfindung läßt eine Vielzahl von Ausgestaltungsmöglichkeiten zu.
[0011] So ist vorgesehen, daß das Tragwerk zwei beabstandete Stütztürme aufweist, die auf
jeweils einer Seite des Hubwerkes angeordnet sind. Dabei kann vorgesehen sein, daß
das von den beiden Stütztürmen und zwei sie tragenden weiteren Schuten gebildete Tragwerk
als zweites Hubwerk ausgebildet ist und daß die Schwerstlast während des Hubvorganges
beim schrittweisen Anheben abwechselnd während des einen Schrittes auf den Stütztürmen
aufliegt und während des nächsten Schrittes von den Tragorganen gehalten ist. Alternativ
hierzu ist es möglich, daß die Schwerstlast während des Hubvorganges schrittweise
anhebbar ist und zwischen jeweils zwei Schritten auf den Stütztürmen aufliegt. Im
erstgenannten Fall ist zusätzlich vorgesehen, daß jede einen Stützturm tragende Schute
in ihrer Eintauchtiefe durch Fluten und Lenzen veränderbar ist.
[0012] Die Tragorgane können aus einem Satz von parallel zueinander angeordneten und vertikal
verlaufenden Kletterstangen bestehen, der jeweils einem Portal des Hubwerkes zugeordnet
sind und deren Kletterstangen gemeinsam die Schwerstlast tragen und mit ihren jeweiligen
oberen Enden an der Portalbrücke an unterschiedlichen Stellen ihrer Längserstreckung
schrittweise befestigbar, insbesondere festklemmbar sind. Hierbei kann vorgesehen
sein, daß jede Kletterstange durch Längsteilung in mehrere, fest miteinander verbindbare
Segmente unterteilt ist und daß die oberhalb einer in der Portalbrücke angeordneten
Befestigungsvorrichtung befindlichen Segmente der Kletterstangen während des Hubvorganges
abnehmbar und beim Senken hinzufügbar sind.
[0013] Eine andere erfindungsgemäße Lösung der obengenannten Aufgabe zeichnet sich aus durch
ein Hubwerk mit mindestens einem Portal, dessen Portalstützen auf zwei mindestens
um die Breite der Schwerstlast beabstandeten Schuten stehen und mit diesen verbunden
sind, mit mindestens einem höhenverstellbaren Tragorgan je Portal, das als Zahnstange
ausgebildet ist und mit einem Zahnstangenantrieb je Tragorgan, der an der Portalbrücke
befestigt ist.
[0014] Bevorzugt wird, daß das Hubwerk mindestens ein Paar von in Längsrichtung seiner Schuten
beabstandete Portale aufweist. In einem Ausführungsbeispiel ist hierbei ist vorgesehen,
daß jedes Tragorgan ein durchlaufendes Seil aufweist, das ausgehend von einer feststehenden
Feststellvorrichtung im Bereich des Hubwerkes zunächst zu einem an der Portalbrücke
angeordneten ersten Trägerrohr geführt ist, an dessen Außenumfang es teilweise anliegt
und von dort aus unter Bildung einer Vielzahl von nach unten hängenden parallelen
Schlaufen von dem ersten Trägerrohr um ein von den Schlaufen getragenes zweites tieferes
Trägerrohr verläuft und schließlich über die Oberfläche des ersten Trägerrohres zu
einer zweiten Feststellvorrichtung geführt ist.
[0015] In beiden bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind je Portal zwei Tragorgane
vorgesehen. Die unteren Enden der Tragorgane jedes Portals sind mittels eines, etwa
parallel zur Portalbrükke verlaufenden Hubträgers verbunden, der als Träger für die
Schwerstlast ausgebildet ist.
[0016] Weiterhin ist in einer der Ausführungsformen vorgesehen, daß die genannten Trägerrohre
unverdrehbar sind und sich vorzugsweise an ihren Enden in Sätteln abstützen und daß
die Sättel entweder an der Portalbrücke oder am Hubträger derart befestigt sind, daß
sich die der Portalbrücke zugeordneten Sättel aller ersten Trägerrohre unterhalb dieser
Trägerrohre befinden und die dem Hubträger zugeordneten Sättel der zweiten Trägerrohre
oberhalb dieser zweiten Trägerrohre angeordnet sind.
[0017] Rechnerisch hat es sich als sehr zweckmäßig erwiesen, jedem ersten (oberen) Trägerrohr
eine Rüttelvorrichtung zuzuordnen, die diesem Trägerrohr und den zugeordneten Schlaufen
des Seiles eine überwiegend vertikal gerichtete Schwing- oder Stoßbewegung vermittelt,
welche die ruhende Reibung zwischen Seil und Trägerrohr vermindert.
[0018] Hierbei sollte die Rüttelvorrichtung aus zwei Teilen bestehen, die auf jeweils ein
Ende des zugeordneten ersten Trägerrohres einwirken und diese Enden abwechselnd geringfügig
von dem zugeordneten Sattel abheben. Vorgesehen ist, daS die Rüttelvorrichtung bzw.
jeder ihrer Teile eine rotierende Nockenscheibe aufweist, deren Nocken das Trägerrohr
im wesentlichen vertikal beaufschlagen und daß die Nocken der beiden Teile der Rüttelvorrichtung
derart gegeneinander versetzt sind, daß die Enden des zugeordneten Trägerrohres abwechselnd
von dem zugeordneten Sattel abgehoben werden.
[0019] Ein weiteres bevorzugtes Merkmal besteht darin, daß jede Feststellvorrichtung eine
Klemmvorrichtung für das zugeordnete Seil aufweist, welche zwischen dem ersten Trägerrohr
und dem zugeordneten freien Seilende angeordnet ist und daß jede Feststellvorrichtung
einen Seilstrammer aufweist, welcher zum Straffziehen des Seiles während des Betriebes
der Rüttelvorrichtung betätigbar ist, wobei der Seilstrammer aus einer vorzugsweise
elektrisch betriebenen Winde besteht.
[0020] Will man beim Brückenbau mit nur einer Schute für das Tragwerk auskommen, kann man
den erforderlichen zweiten Stützturm während des Einbringens der Schwerstlast am unteren
Ende eines Brückpfeilers fest verankern, so daß sich die von einem Brückensegment
gebildete Schwerstlast dann auf einem festen und einem schwimmenden Stützturm abstützt,
während sie nicht vom Hubwerk getragen wird.
[0021] Erwähnenswert ist schließlich noch eine wirtschaftlich günstige Lösung des Problems
der schrittweisen Erhöhung bzw. Erniedrigung der Stütztürme. Hierfür ist vorgesehen,
daß das Hebezeug zum Einfügen und Herausnehmen von Segmenten der Stütztürme im Bereich
der Stütztürme auf der Schwerstlast angeordnet ist.
[0022] Die vorstehend primär angesprochene Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung
mit Hub- und Tragwerk ist die preiswertere Lösung des Problems. In manchen Fällen
kann aber die erforderliche Hubzeit zu groß sein. Die zweite vorgeschlagene Lösung
mit kontinuierlichen Hubeinrichtungen arbeitet erheblich schneller und ist im übrigen
in gleicher Weise wie die erstgenannte Lösung zur problemlosen Erledigung der gewünschten
Transport- und Hubleistungen geeignet. Wegen der speziellen Details der zweiten Lösung
wird auf die diesbezüglichen Unteransprüche Bezug genommen.
[0023] Die Erfindung ist nachstehend anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen in unterschiedlich stark
schematisierter Darstellung:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Vorrichtung zum Heben und Senken sowie zum schwimmenden
Transportieren von Brückensegmenten;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer Abwandlung der Vorrichtung mit
einem ortsfesten und einem auf einer Schute bewegbaren Stützturm;
Fig. 3 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 oder 2, bei der nur das
Hubwerk gezeigt ist;
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht zur Darstellung eines Seilsystems als
Tragorgan;
Fig. 5 eine Seitenansicht auf ein Ende eines ersten Trägerrohres mit dort befindlicher
Rüttelvorrichtung und
Fig. 6 einen die Zeichenebene senkrecht durchsetzenden Schnitt durch das in Fig. 5
dargestellte Ende eines ersten Trägerrohres mit Rüttelvorrichtung.
Fig. 7 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer
Vorrichtung zum Heben und Senken von Schwerstlasten;
Fig. 8 eine Stirnansicht analog Fig. 3 der Ausführungsform gemäß Fig. 7;
Fig. 9 eine Draufsicht auf die zweite Ausführungsform mit ergänzenden Querträgern
auf den Portalbrücken;
Fig. 10 eine schematische Seitenansicht einer der in der zweiten Ausführungsform benutzten
Hubeinheiten in stark vergrößertem Maßstab und
Fig. 11 im ebenfalls vergrößerten Maßstab eine Seitenansicht einer der Hubeinrichtungen.
[0024] Die nachstehende Beschreibung des einen Ausführungsbeispiels beschränkt sich im wesentlichen
auf die Erläuterung der Komponenten, die zum Heben und Senken sowie zum Transport
und Einbau von Brückensegmenten gedacht sind, welche ein Gewicht von vielen tausend
Tonnen haben sowie Abmessungen, die gar nicht oder nur unter sehr erschwerten Umständen
nach herkömmlichen Methoden gebaut, transportiert und eingebaut werden können. Der
nachstehend benutzte Begriff "Brückensegment" oder "Segment" betrifft also Brückenbauteile
dieser Art.
[0025] Die hier interessierenden Brückenbausegmente werden aus Beton am Ufer des zu überbrückenden
Gewässers hergestellt. Als Herstellort dient eine speziell hergerichtete oder angelegte
Landzunge, die etwas breiter ist als die Breite des herzustellenden Brückensegmentes
und bei der die Tiefe des Gewässers auf beiden Seiten für die nachstehend geschilderten
Zwecke ausreichend groß ist. Die Länge der Landzunge muß mindestens der Länge des
herzustellenden Brückensegmentes entsprechen und wird in der Praxis ein Mehrfaches
dieser Länge sein, um eine kontinuierliche Fertigung zu ermöglichen. Auch ist vorstellbar,
daß mehrere solche Landzungen parallel zueinander von der Küstenlinie in das Gewässer
hineinragen und zwischen sich ausreichend breite und tiefe Kanäle haben.
[0026] Das Problem besteht darin, die fertigen Brükkensegmente nacheinander zwischen die
fertiggestellten Brückenpfeiler zu verbringen und dort soweit anzuheben, daß die Segmente
anschließend auf den Pfeilern abgesetzt und miteinander zur Herstellung der Brücke
verbunden werden können.
[0027] Die zum Heben und Senken sowie zum schwimmenden Transportieren der Brückensegmente
dienende Vorrichtung besteht im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 aus einem Hubwerk
10 und einem Tragwerk 60.
[0028] Das Hubwerk 10 besitzt ausweislich der Fig. 3 zwei lenz- und flutbare Schuten 11,
12. Nicht dargestellte Flutventile und/oder Pumpen 13 (Fig. 4) gestatten es, die Eintauchtiefe
der Schuten 11, 12 um etwa 3 bis 4 Meter zu verändern. Dieses Maß wird nachstehend
auch als Schritthöhe bezeichnet.
[0029] Die beiden Schuten 11, 12 sind parallel zueinander verlaufend angeordnet und haben
einen solchen lichten Abstand voneinander, der ausweislich Fig. 3 größer ist als die
in dieser Figur erkennbare Breite eines Brückensegments 15. Verbunden sind die beiden
Schuten 11, 12 mittels zweier Portale 16, 18. Jedes Portal weist zwei Portalstützen
20, 22 sowie eine die beiden Stützen oben übergreifende Portalbrücke 24 auf. Die beiden
Portalstützen 20, 22 stehen auf den beiden Schuten 11, 12 auf und haben eine Höhe,
die größer ist als die Höhe des in der Herstellung befindlichen Brückenbauwerks.
[0030] Fig. 1 zeigt, daß im Ausführungsbeispiel zwei dieser Portale das Hubwerk bilden.
Denkbar ist es, daß weitere Paare von Portalen auf den beiden Schuten 11, 12 untergebracht
werden, wenn es die äußeren Bedingungen erfordern.
[0031] Das Hubwerk 10 weist an jedem Portal zwei Tragorgane 26 auf, die in dem Ausführungsbeispiel
von Seilsystemen der nachstehend beschriebenen Art gebildet sind. Die oberen Enden
der Tragorgane 26 sind an der Portalbrücke befestigt (Fig. 3). Ihre unteren Enden
sind an einen Hubträger 28 angeschlossen, welcher parallel zu und unterhalb der Portalbrücke
an jeweils einem Paar von Tragarmen 26 aufgehängt ist. Fig. 3 läßt erkennen, daß der
Hubträger 28 länger ist als die Breite des auch als Schwerstlast zu bezeichnenden
Brückensegmentes 15.
[0032] Wie schon erwähnt, bestehen die Tragorgane 26 im Ausführungsbeispiel aus Seilsystemen
in einer Anordnung gemäß Fig. 4. Hierbei ist darauf hinzuweisen, daß die Darstellung
in Fig. 4 bezüglich der Lage der Endpunkte und der noch zu erörtenden Feststellvorrichtung
überaus schematisch ist und nur der Erläuterung des Prinzips dienen soll.
[0033] Jedes Seilsystem besteht aus einem einzigen Seil. Dessen eines Ende ist im Ausführungsbeispiel
in einer ersten Feststellvorrichtung gehalten. Diese weist gemäß Fig. 4 eine beispielsweise
elektrisch betriebene Seilwinde 30 mit relativ geringer Hubkraft auf. Diese Seilwinde
ist auf einer der Schuten 11, 12 befestigt. In einer nachstehend noch zu beschreibenden
Weise dient die Seilwinde nicht dem Heben oder Senken der Last, sondern durch ihre
Auslegung lediglich zur Straffung des Seils 32. Zu der angesprochenen Feststellvorrichtung
gehört im Ausführungsbeispiel neben der Seilwinde 30 eine Klemmvorrichtung 34. Sie
kann in die Seilwinde 30 integriert sein, ist aber bevorzugt etwas vom freien Ende
des Seils 32 beabstandet. Mit dieser Klemmvorrichtung kann das Seil 32 festgelegt
und die Seilwinde 30 in einem Störungsfall ohne Einfluß auf die Funktion des Tragorgans
ausgewechselt werden. In Fig. 4 ist durch Pfeile angedeutet, wie die Klemmvorrichtung
wirken soll.
[0034] Ausgehend von der beschriebenen Feststellvorrichtung läuft das Seil 32 nach oben
in Richtung auf die Portalbrücke 24. Dort befindet sich ein festes und unverdrehbar
gehaltenes erstes Trägerrohr 36. Das Seil 32 ist um dieses erste Trägerrohr 36 herumgeführt,
verläuft von dort nach unten zu einem in der Höhe verstellbaren zweiten Trägerrohr
37, von dort wieder nach oben zum ersten Trägerrohr. Je nach der Größe der zu haltenden
Schwerstlast sind mit dem Seil 32 eine Vielzahl paralleler Schlaufen in der beschriebenen
Weise um die beiden Trägerrohre herumgelegt. Zuletzt ist das Seil 32 vom ersten (oberen)
Trägerrohr wieder nach unten in Richtung auf eine zweite Feststellvorrichtung geführt,
die der aus Seilwinde 30 und Klemmvorrichtung 34 bestehenden beschriebenen Klemmvorrichtung
entspricht. Sie ist ebenfalls auf einer der Schuten 11, 12 befestigt. Es ist darauf
hinzuweisen, daß beide Feststellvorrichtungen durchaus auf einer Schute angeordnet
sein können, d. h. abweichend von der Darstellung in Fig. 4.
[0035] Die Trägerrohre 36, 37 verlaufen in Längsrichtung der Schuten 11, 12 und damit in
Längsrichtung der Schwerstlast 15, wie man aus den Fig. 1 und 3 entnehmen kann. Im
wesentlichen sind sich die beiden Trägerrohre gleich. Ihre Enden sind in Sätteln 38
gelagert, wie man am besten in Fig. 6 für das erste Trägerrohr 36 erkennt. Die Verdrehsicherung
für die Trägerrohre ist in beliebiger herkömmlicher Weise zu gestalten und in den
Zeichnungen nicht dargestellt. Zu erwähnen ist bezüglich der Lagerung der Trägerrohre,
daß das untere Trägerrohr 37 in den erwähnten Schlaufen des Seiles 32 hängt und daß
die von dem zweiten Trägerrohr 37 aufzunehmende, von dem Hubträger 28 eingeleitete
Last über einen sich oben auf das zweite Trägerrohr 37 auflegenden Sattel entsprechend
dem Sattel 38 eingeleitet wird.
[0036] Die Vielzahl der Schlaufen jedes Seiles 32 um die zugeordneten Trägerrohre bewirkt
in Verbindung mit der Unverdrehbarkeit der Trägerrohre, daß zwischen Seil und Trägerrohren
eine außerordentlich hohe Reibkraft wirkt, die selbst beim Tragen eines Viertels der
Schwerstlast 15 sicherstellt, daß auf die Winden 30 der Feststellvorrichtung kaum
noch Seilkräfte wirken. Wenn das Seil 32 aber zu dem nachstehend noch zu beschreibenden
Zweck gestrafft werden muß, so muß zumindest bei besonders großen Lasten für eine
starke Verminderung der Haftreibung zwischen Seil und Trägerrohren gesorgt werden.
Im Ausführungsbeispiel geschieht dies mittels einer Rüttelvorrichtung 40, wie sie
in den Fig. 5 und 6 angedeutet ist.
[0037] Das erste Trägerrohr 36 ist um ein geringes Maß vertikal beweglich in seinem Sattel
38 gehalten. Parallel zur Achse 42 des ersten Trägerrohres 36 verläuft unterhalb des
ersten Trägerrohres eine Nockenwelle 44, deren Mittelachse 45 parallel zur Achse 42
verläuft. Mittels eines Antriebes 46 ist die Nockenwelle 44 verdrehbar. Der Antrieb
46 beinhaltet ein nicht gesondert dargestelltes Getriebe, so daß die im Einzelfall
erforderliche Drehzahl der Nockenwelle 44 erreicht werden kann.
[0038] Im Bereich der beiden Enden des ersten Trägerrohres 36 weist die Nockenwelle 44 jeweils
eine Nockenscheibe 48 auf, die mit zwei radial von der Nockenscheibe abstehenden Nocken
50 besetzt ist. Anordnung und Verlauf der Nocken 50 sind besonders gut in Fig. 6 zu
erkennen. Bevorzugt wird, daß das Nockenpaar der einen Nockenscheibe der Nockenwelle
44 um 90° gegenüber dem Nockenpaar der anderen Nockenscheibe 48 der Nockenwelle 44
verdreht ist.
[0039] Wird die Nockenwelle 44 angetrieben (im Uhrzeigersinn in Fig. 6), so wird zunächst
das eine Ende des ersten Trägerrohres 36 zunehmend aus dem Sattel 38 angehoben und
fällt nach dem Durchlauf jedes Nockens mit hoher Beschleunigung in den Sattel zurück.
Wegen der relativen Verdrehung der Nockenpaare an den beiden Enden des ersten Trägerrohres
führt dieses also eine schwingende Kippbewegung aus. Das Ergebnis ist, daß sich die
von dem Seil 32 auf das Trägerrohr ausgeübte Kraft stark verringert, wodurch die Haftreibung
zwischen Seil und Trägerrohr entsprechend verringert wird. Da die Bewegung des ersten
Trägerrohres über die Schlaufen des Seiles 32 auf das zweite Trägerrohr übertragen
wird, wird auch dort eine entsprechende Verringerung der Haftreibung zu verzeichnen
sein.
[0040] Zu den Fig. 5 und 6 ist noch darauf hinzuweisen, daß sich die Rüttelvorrichtung 40
und die dem ersten Trägerrohr 36 zugeordneten Sättel 38 im Obergurt 52 der Portalbrücke
24 befinden und dort ihrer Funktion entsprechend festgelegt sind. Auch ist in Fig.
6 zu sehen, daß das erste Trägerrohr 36 im Ausführungsbeispiel umlaufende Rillen 54
aufweist. Sofern man überhaupt eine Rillung vorsieht, würde es aber genügen, sie nur
auf dem oberen Halbumfang des ersten und auf dem unteren Halbumfang des zweiten Trägerrohres
vorzusehen.
[0041] Um das angestrebte Ziel zu erreichen, die Schwerstlast 15 heben, senken und transportieren
zu können, bedarf es neben dem Hubwerk 10 des bereits angesprochenen Tragwerkes 60.
[0042] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 besteht dieses aus zwei weiteren Schuten 62,
63. Jede dieser Schuten trägt einen aus voneinander lösbaren Segmenten 65' bestehenden
Stützturm 66. An seinem oberen Ende wird jeder Stützturm durch ein Lager 67 abgeschlossen,
das zur Aufnahme der Schwerstlast 15, d. h. also des Brückensegmentes ausgelegt ist.
Die Höhe der Segmente 65 entspricht etwa der einleitend erwähnten Schritthöhe beim
Lenzen der gefluteten Schuten 11, 12.
[0043] Ausgehend von der oben geschilderten Situation, bei der ein Brückensegment 15 auf
der erwähnten Landzunge fertiggestellt ist, läuft der Gesamtvorgang bis zum Einbringen
dieses Brückensegmentes zwischen zwei Pfeilern etwa wie folgt ab:
An den beiden stirnseitigen Enden des fertiggestellten Brückensegmentes befindet sich
je ein landfester Stützturm, der zunächst nur aus einem Segment 65 nebst Lager 67
besteht. Oben auf dem fertigen Brückensegment befindet sich ein in den Zeichnungen
nicht dargestelltes Hebezeug in Form einer Laufkatze o. dgl. Der Einfachheit halber
sei angenommen, daß sich an jedem Ende des Brükkensegmentes 15 eine solche Laufkatze
befindet und so ausgebildet ist, daß sie Segmente 65 in den Bereich zwischen Brückensegment-Ende
und Stützturm 66 verbringen kann, soweit dort Platz vorhanden ist. Im übrigen kann
die Anordnung zunächst so getroffen sein, daß das Brückensegment 15 so gebaut wird,
daß es mit seinen Enden schon im Bauzustand auf den beiden Lagern 67 ruht. Es leuchtet
ohne weiteres ein, daß dies aber nicht notwendig ist und ein Unterschieben der Stütztürme
66 unter das angehobene Brückensegment 15 denselben Zweck erfüllt.
[0044] Nach Fertigstellung des Brückensegmentes 15 wird das Hubwerk 10 mit Schlepperhilfe
an die Landzunge herangefahren und so positioniert, daß sich die beiden Schuten 11,
12 beiderseits der Landzunge und damit beiderseits des Brückensegments 15 befinden.
Zuvor schon und auch zu diesem Zeitpunkt werden die Hubträger 28 in Position unter
das Brückensegment 15 gebracht und mit den Tragorganen 26 verbunden. Daraufhin werden
die Schuten 11, 12 geflutet, so daß sie um die Schritthöhe absinken. Nun treten die
Rüttelvorrichtungen 40 und die Seilstrammer 30 in Tätigkeit; sie ziehen die Seile
32 soweit an, daß die Hubträger 28 von unten am Brückensegment 15 anliegen, ohne daß
sie aber schon eine Last aufnehmen.
[0045] Nun werden die Schuten 11, 12 mittels der Pumpen 13 gelenzt und bewegen sich um die
Schritthöhe nach oben. Da die Seile 32 wegen der Haftreibung und der Feststellvorrichtung
ihre Lage beibehalten, wird nun mittels der Hubträger 28 das Brückensegment 15 um
die Schritthöhe angehoben. Sobald dies geschehen ist, werden die beiden ortsfesten
Stütztürme des Tragwerks 60 um jeweils ein Segment 65 erhöht. Die Lager 67 der Stütztürme
66 befinden sich nun wieder unmittelbar unterhalb der Enden des Brückensegments 15.
[0046] Nunmehr werden die beiden Schuten 11, 12 wieder geflutet und sinken dabei um die
Schritthöhe ab. Die Folge ist, daß sich das Brückensegment 15 auf die Lager 67 auflegt
und die Tragorgane 26 des Hubwerkes (abgesehen von den Eigengewichten) lastlos werden.
Nun treten wieder die Seilstrammer und Rüttelvorrichtungen in Tätigkeit und bewegen
die Seile nach oben, bis sich die Hubträger wieder von unten gegen das Brückensegment
15 legen. Nun werden die Schuten 11, 12 wieder gelenzt, wodurch sich das Brückensegment
15 mitsamt dem Hubwerk 10 weiter hebt.
[0047] Solange sich das Brückensegment 15 noch über der Landzunge befindet, wird man das
Segment nur um das notwendige Maß anheben, beispielsweise um über ein stirnseitig
davor liegendes Segment hinwegzukommen. Gleichzeitig kommt man über den seeseitigen
Stützturm 66 hinweg.
[0048] Das Brückensegment 15 läßt sich nun mit dem Hubwerk 10 bis in den Bereich von zwei
fertigen Brückenpfeilern durch Schlepperhilfe bewegen. In den Bereich der Brücke werden
nun entweder zwei der in Fig. 1 gezeigten Schuten 62, 63 mit Stütztürmen 66 von zunächst
noch geringer Höhe gebracht, um für das (weitere) Anheben des Brückensegmentes 15
als Tragwerk zu fungieren. Alternativ kann einer der Stütztürme 66 entsprechend der
Abwandlung gemäß Fig. 2 an einem der beiden Brückenpfeiler angeordnet werden, so daß
hierbei nur ein auf einer Schute 62 schwimmender Stützturm 66 eingesetzt werden muß.
In der zuvor schon beschriebenen Weise findet nun ein schrittweises Anheben der Hubvorrichtung,
ein daran anschließendes Absetzen des Brückensegmentes 15 auf den jeweils erhöhten
Stütztürmen 66, ein Straffen der Seile der Tragorgane 26 nach vorangegangenem Fluten
der Schuten 11, 12 statt. Somit wird das Segment 15 wie schon beschrieben schrittweise
nach oben befördert, ohne daß es des Einsatzes irgendwelcher großer Winden o. dgl.
bedürfte, die ohnehin in der benötigten Größe nicht verfügbar wären. Die maximale
Hubhöhe des Hubwerkes 40 reicht aus, um das Brückensegment 15 am Ende des Vorganges
über zwei Brückenpfeiler zu heben und dann auf die Pfeiler durch Fluten der Schuten
11, 12 abzusenken.
[0049] Alternativ kann das Einbringen des Brückensegmentes 15 in das Brückenbauwerk dadurch
beschleunigt werden, daß man die Schuten 62, 63 genauso wie die Schuten 11, 12 als
flut- und lenzbare Schuten ausbildet. Das Heben der Brückensegmente 15 wird dadurch
doppelt so schnell wie mit einfachen schwimmenden Schuten 62, 63 ablaufen. Es versteht
sich, daß bei dieser zweiten Alternative ein ortsfester Stützturm 66 entsprechend
Fig. 2 nicht benutzbar ist. Andererseits ist es bei Einsatz der ersten Alternative
möglich, daß man Stütztürme 66 im Brückenbereich beidseitig an den Brückenpfeilern
befestigt und somit keine zusätzlichen Schuten 62, 63 benötigt.
[0050] Die andere Lösung der gestellten Aufgabe, wie sie anhand der Figuren 7 bis 11 nachstehend
beschrieben wird, dient dem Ziel, unter Inkaufnahme eines erhöhten Gestehungsaufwandes
eine schnellere Bewältigung von Transport und Heben der Schwerstlasten zu ermöglichen.
In der folgenden Beschreibung sowie in den Figuren 7 bis 11 werden neue Bezugszeichen
nur solche für Elemente des Ausführungsbeispiels benutzt, die sich von denjenigen
des ersten Ausführungsbeispiels unterscheiden.
[0051] Die in Figur 9 gezeigte Draufsicht läßt erkennen, daß auch das zweite Ausführungsbeispiel
zwei Schuten 11, 12 aufweist, die zwei parallel beabstandete Portale 16, 18 tragen.
Jedes Portal besteht wiederum aus zwei Portalstützen 20, 22 und einer Portalbrücke
24. Für den Fall, daß man mit dem Hubwerk 10 nicht nur Brückenträger oder dergleichen
bewegen will sondern auch Caissons im Rahmen des Baus von Brückenpfeilern, so kann
man das Hubwerk 10 ausweislich Figur 9 mit zusätzlichen Querträgern 102, 104 ausrüsten,
die von den beiden Portalbrücken 24 getragen werden. Die beiden Querträger sind in
die anderen Figuren nicht eingezeichnet. Um einen Eindruck von den Dimensionen des
Hubwerkes zu vermitteln sei erwähnt, daß der Mittenabstand der beiden Schuten in dem
Ausführungsbeispiel 75 Meter und der Mittenabstand der beiden Portale 16, 18 49 Meter
beträgt.
[0052] Der wesentliche Unterschied der zweiten Ausführungsform von der einleitend beschriebenen
ersten Form besteht darin, daß an die Stelle eines diskontinuierlichen Hebens unter
Verwendung eines zusätzlichen Tragwerkes ein kontinuierliches Heben tritt. Die dabei
verwendeten Tragorgane 126 sind als Zahnstangen ausgebildet, von denen im Ausführungsbereich
je zwei pro Portal vorhanden sind. Jedem Tragorgan 126 bzw. jeder Zahnstange ist eine
Hubeinheit 110 zugeordnet und auf der Portalbrücke 24 befestigt. Die Befestigungspositionen
auf den Portalbrücken 24 sind in Figur 9 durch Punkte 112 angedeutet. Während des
Baus der Brückenpfeiler werden die Hubeinheiten 110 nicht auf den Portalbrücken benötigt
und werden deshalb auf die bereits erwähnten Querträger 102, 104 umgesetzt; die dortigen
Befestigungspositionen für die Hubeinheiten sind mit 113 bezeichnet. Es versteht sich,
daß im Bereich der Querträger 102, 104 Hebezeuge herkömmlicher Art vorgesehen sind,
mit denen das Umsetzen der Hubeinheiten von den Positionen 112 zu den Positionen 113
und wieder zurück zu bewerkstelligen ist.
[0053] Ausweislich der Figuren 10 und 11 weist jede Hubeinheit 110 im Ausführungsbeispiel
zwei Antriebsblöcke 114 auf, die fest miteinander verbunden sind. Jeder Antriebsblock
114 ist, wie die Figuren schematisch erkennen lassen, mit zwei elektrischen Antriebsmotoren
116, zwei Getrieben und zwei Ritzeln versehen. Alle Ritzel 118 jeder Hubeinheit 110
liegen senkrecht übereinander und tragen und heben oder senken jeweils eine Zahnstange
126. Unter Zwischenschaltung eines Distanzelementes 120 (Figur 11) sind die Hubeinheiten
110 auf den Portalbrücken 24 bzw. den Querträgern 102, 104 befestigt.
[0054] Nicht dargestellt ist, daß alle Hubeinheiten 110 gemeinsam so zu steuern sind, daß
sich die üblicherweise vier Zahnstangen 126 gemeinsam und mit gleicher Geschwindigkeit
bewegen.
[0055] Die Tragorgane oder Zahnstangen 126 des zweiten Ausführungsbeispiels sind bevorzugt
längsgeteilt und an den Trennstellen so miteinander verbunden bzw. verbindbar, daß
auch die Trennstellen problemlos durch die Hubeinheiten 110 hindurchlaufen und in
ständigem Kontakt mit den Ritzeln 118 bleiben. In der erläuterten Ausführungsform
ist weiterhin vorgesehen, daß jeder Hubeinheit 110 ein Zahnstangenmagazin 122 zugeordnet
ist, von denen in den Figuren 7 und 8 nur jeweils eins angedeutet ist.
[0056] Jedes dieser Magazine 122 beinhaltet Trenn-und Befestigungsvorrichtungen für einzelne
Zahnstangensegmente des Tragorgans 126 sowie Mittel zum Bewegen der Zahnstangensegmente
in die und aus der Fluchtlinie der Tragorgane 126.
[0057] In Figur 8 ist schließlich noch zu sehen, daß man zwischen die beiden Schuten 11,
12 eine Mittelschute 140 einschieben und mit Hilfe von vorzugsweise gelenkig angeordneten
Verbindungsträgern 142 mit den äußeren Schuten 11, 12 sicher verbinden kann. Im Bereich
ihrer Mittelachse weist die Mittelschute 140 mehrere Auflageböcke 144 auf, auf denen
die Schwerstlast 15 ruht, während das Hubwerk 10 die Schwerstlast von ihrem Herstellungs-
zu ihrem Einbauort transportiert.
[0058] Der Einsatz des Hubwerkes 10 gemäß der zweiten Ausführungsform ähnelt weitgehend
dem Einsatz der ersten Ausführungsform. Es versteht sich, daß die obenerwähnten landfesten
Stütztürme an den stirnseitigen Enden jedes fertiggestellten Brückensegmentes nun
entfallen können. Unter ein fertiggestelltes Brückensegment wird an zwei dafür vorgesehenen
Positionen jeweils ein Hubträger 28 geschoben. Dann wird das gesamte Hubwerk ohne
die Mittelschute 140 in der bereits beschriebenen Weise über der Landzunge positioniert.
Hierzu und zu allen anderen Transportaufgaben wird man üblicherweise Schlepper einsetzen.
Anschließend werden die unteren Enden von vier Tragorganen 126 mit den Hubträgern
28 gekoppelt, worauf die Hubeinheiten gemeinsam angetrieben werden. Sie heben die
Hubträger 28 zunächst von unten gegen die Schwerstlast 15 und heben diese dann um
das notwendige Maß an, bis das Hubwerk 10 aus dem Bereich der Landzunge herausgeschwommen
werden kann. Bei längeren Transportwegen wird man nun die Mittelschute 140 in den
Raum zwischen den Schuten 11, 12 einschieben und mit den Verbindungsträgern 142 festlegen.
Daraufhin kann dann die Schwerstlast bzw. das Brückensegment auf die Auflageböcke
144 abgesenkt werden, um dem gesamten Hubwerk während des Transportes einen möglichst
tiefen Schwerpunkt zu geben.
[0059] Wichtig hierbei ist es, daß ein Teil des Gewichtes des Brückensegmentes auch während
des Transportes von den äußeren Schuten getragen wird, um die Stabilität des Hubwerks
10 beim Transport zu optimieren. Zu diesem Zweck bleibt die Schwerstlast auch nach
dem Absenken auf die Auflageböcke partiell an den Tragorganen 126 hängen, und zwar
soviel, daß alle drei Schuten möglichst gleich belastet sind.
[0060] Nach dem Erreichen der Einbaustelle wird das Brückensegment 15 kontinuierlich angehoben
und durch Verfahren des gesamten Hubwerkes mit Schlepperhilfe über zwei Brückenpfeiler
gebracht, wo es dann mit Hilfe der Hubantriebe in seine endgültige Position abgesenkt
wird. Die mit dieser Ausführungsform erreichbare Hub- und Senkgeschwindigkeit liegt
bei etwa 50 cm/min.
1. Vorrichtung zum Heben und Senken sowie zum schwimmenden Transportieren von Schwerstlasten
(15), insbesondere von Brückensegmenten beim Bau von Brücken über Gewässer, gekennzeichnet
durch ein Hubwerk (10) mit mindestens einem Portal (16, 18), dessen Portalstützen
(20, 22) auf zwei mindestens um die Breite der Schwerstlast beabstandeten Schuten
(11, 12) stehen und mit diesen verbunden sind, mit mindestens einem diskontinuierlich
höhenverstellbaren Tragorgan (26) je Portal, das an der Portalbrücke (24) befestigt
ist und mit mindestens einer Feststellvorrichtung (30, 34) für jedes Tragorgan, welches
unabhängig von der Einrichtung zur diskontinuierlichen Höhenverstellung des/der Tragorgane
ist und mit Einrichtungen (13) zum Verändern der Eintauchtiefen der beiden Schuten
durch Fluten oder Lenzen, weiterhin gekennzeichnet durch ein Tragwerk (60), welches
mindestens einen aus trennbaren Segmenten (65) bestehenden Stützturm (66) aufweist,
dessen Höhe schrittweise durch Hinzufügen oder Herausnehmen von Segmenten diskontinuierlich
veränderbar ist, der auf seinem jeweils obersten Segment eine Aufnahmevorrichtung
(67) für die Schwerstlast aufweist, dem ein Hebezeug zum Einfügen bzw. Herausnehmen
von Segmenten zugeordnet ist und der entweder auf festem Untergrund oder ebenfalls
auf einer Schute (62, 63) steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tragwerk (60) zwei beabstandete Stütztürme (66) aufweist,
die auf jeweils einer Seite des Hubwerkes (10) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerstlast (15) mit den Stütztürmen (66) des Tragwerkes
(60) ein Portal bildet, das etwa senkrecht zu dem Portal/den Portalen des Hubwerkes
(10) ausgerichtet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerstlast
(15) während des Hubvorganges schrittweise anhebbar ist und zwischen jeweils zwei
Schritten auf den Stütztürmen (66) aufliegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß jede einen Stützturm (66) tragende Schute (62, 63) in
ihrer Eintauchtiefe durch Fluten und Lenzen veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragwerk
(60) zwei Stütztürme (66) auf jeweils einer Schute (62, 63) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das von den beiden Stütztürmen (66) und den beiden weiteren
Schuten (62, 63) gebildete Tragwerk (60) als zweites Hubwerk ausgebildet ist und daß
die Schwerstlast (15) während des Hubvorganges beim schrittweisen Anheben abwechselnd
während des einen Schrittes auf den Stütztürmen aufliegt und während des nächsten
Schrittes von den Tragorganen (26) gehalten ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebezeug
zum Einfügen und Herausnehmen von Segmenten (65) der Stütztürme (66) im Bereich der
Stütztürme auf der Schwerstlast (15) angeordnet ist.
9. Vorrichtung zum Heben und Senken sowie zum schwimmenden Transportieren von Schwerstlasten
(15), insbesondere von Brückensegmenten beim Bau von Brücken über Gewässer, gekennzeichnet
durch ein Hubwerk (10) mit mindestens einem Portal (16, 18), dessen Portalstützen
(20, 22) auf zwei mindestens um die Breite der Schwerstlast beabstandeten Schuten
(11, 12) stehen und mit diesen verbunden sind, mit mindestens einem höhenverstellbaren
Tragorgan (126) je Portal, das als Zahnstange ausgebildet ist und mit einem Zahnstangenantrieb
(130) je Tragorgan, der an der Portalbrükke (24) befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hubwerk (10) mindestens ein Paar von in Längsrichtung seiner Schuten beabstandete
Portale (16, 18) aufweist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Tragorgan (26) aus einem Satz von parallel zueinander
angeordneten und vertikal verlaufenden Kletterstangen besteht, der jeweils einem Portal
des Hubwerkes (10) zugeordnet ist und dessen Kletterstangen gemeinsam die Schwerstlast
(15) tragen und mit ihren jeweiligen oberen Enden an der Portalbrücke an unterschiedlichen
Stellen ihrer Längserstreckung schrittweise befestigbar, insbesondere festklemmbar
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Kletterstange durch Längsteilung in mehrere, fest
miteinander verbindbare Segmente unterteilt ist und daß die oberhalb einer in der
Portalbrücke angeordneten Befestigungsvorrichtung befindlichen Segmente der Kletterstangen
während des Hubvorganges abnehmbar und beim Senken hinzufügbar sind.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Tragorgan (26) des Hubwerkes von einem Seilsystem
gebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Seilsystem ein durchlaufendes Seil (32) aufweist,
das ausgehend von einer feststehenden Feststellvorrichtung (30, 34) im Bereich des
Hubwerkes (10) zunächst zu einem an der Portalbrücke angeordneten ersten Trägerrohr
(36) geführt ist, an dessen Außenumfang es teilweise anliegt und von dort aus unter
Bildung einer Vielzahl von nach unten hängenden parallelen Schlaufen von dem ersten
Trägerrohr um ein von den Schlaufen getragenes zweites Trägerrohr (37) verläuft und
schließlich über die Oberfläche des ersten Trägerrohres zu einer zweiten Feststellvorrichtung
(30, 34) geführt ist.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß je Portal (16, 18) zwei Tragorgane (26, 126) vorgesehen
sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Enden der Tragorgane (26, 126) jedes Portals
mittels eines, etwa parallel zur Portalbrücke verlaufenden Hubträgers (28) verbunden
sind, der als Träger für die Schwerstlast (15) ausgebildet ist.
17. Vorrichtung, mindestens nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerrohre
(36, 37) unverdrehbar sind und sich vorzugsweise an ihren Enden in Sätteln (38) abstützen
und daß die Sättel entweder an der Portalbrücke (24) oder am Hubträger (28) derart
befestigt sind, daß sich die der Portalbrücke zugeordneten Sättel aller ersten Trägerrohre
(36) unterhalb dieser Trägerrohre befinden und die dem Hubträger zugeordneten Sättel
der zweiten Trägerrohre (37) oberhalb dieser zweiten Trägerrohre angeordnet sind.
18. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß jedem ersten (oberen) Trägerrohr (36) eine Rüttelvorrichtung
(40) zugeordnet ist, die diesem Trägerrohr und den zugeordneten Schlaufen des Seiles
(32) eine überwiegend vertikal gerichtete Schwingbewegung o.dgl. vermittelt, welche
die ruhende Reibung zwischen Seil und Trägerrohr vermindert.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelvorrichtung (40) aus zwei Teilen besteht, die
auf jeweils ein Ende des zugeordneten ersten Trägerrohres (36) einwirken und diese
Enden abwechselnd geringfügig von dem zugeordneten Sattel (38) abheben.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelvorrichtung (40) bzw. jeder ihrer Teile eine
rotierende Nockenscheibe (48) aufweist, deren Nocken (50) das Trägerrohr (36) im wesentlichen
vertikal beaufschlagen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (50)
der beiden Teile der Rüttelvorrichtung (40) derart gegeneinander versetzt sind, daß
die Enden des zugeordneten Trägerrohres (36) abwechselnd von dem zugeordneten Sattel
(38) abgehoben werden.
22. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Feststellvorrichtung (30, 34) eine Klemmvorrichtung
für das zugeordnete Seil (32) aufweist, welche zwischen dem ersten Trägerrohr (36)
und dem zugeordneten freien Seilende angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Feststellvorrichtung (30, 34) einen Seilstrammer
aufweist, welcher zum Straffziehen des Seiles während des Betriebes der Rüttelvorrichtung
(40) betätigbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der Seilstrammer aus einer vorzugsweise elektrisch betriebenen
Winde besteht.
25. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 24 zum Einsatz beim Brückenbau,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Stütztürme (66) an einer Stelle
eines Brükkenpfeilers mit diesem verbunden ist, die einem benachbarten Pfeiler gegenüber
und benachbart zur Wasseroberfläche ist.
26. Vorrichtung mindestens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zahnstange
(126) aus mehreren stirnseitig lösbar miteinander verbundenen Zahnstangen-Elementen
besteht.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gezeichnet, daß auf der der Schwerstlast (15) abgekehrten Seite des Zahnstangenantriebs
(130) je ein Zahnstangenmagazin (122) zur Aufnahme einer Anzahl von Zahnstangen-Elementen
vorgesehen ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zahnstangenmagazin (122) Vorrichtungen zum Lösen bzw.
Befestigen von Zahnstangen-Elementen aneinander vorgesehen sind.
29. Vorrichtung mindestens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstangenantriebe
(130) versetzbar auf den Portalbrücken (24) des Hubwerkes (10) befestigt sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet, daß die Portalbrücken (24) durch senkrecht zu den Portalen
(16, 18) verlaufende Querträger (102, 104) miteinander verbunden sind und daß die
Querträger mit eigenen Aufnahmen (113) für Zahnstangenantriebe (130) versehen sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstangenantriebe (130) elektrisch betrieben sind.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet, daß je Zahnstangenantrieb (130) vier elektrische Antriebsmotoren
(116) mit jeweils einem Planetengetriebe vorgesehen sind.
33. Vorrichtung mindestens nach Anspruch 9 oder 31 oder 32,
dadurch gekennzeichnet, daß je Zahnstange mindestens vier Ritzel (118) in den Zahnstangenantrieben
vorgesehen sind.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schuten (11, 12) eine Mittelschute (140)
einfahrbar und mittels Verbindungsträgern (142) mit den äußeren Schuten (11, 12) verbindbar
ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Längsachse der Mittelschute (140) mehrere Auflageböcke
(144) zum Tragen der Schwerstlast während des horizontalen Transportes vorgesehen
sind.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschute
(140) während des horizontalen Transports nur einen solchen Teil des Gewichtes der
Schwerstlast trägt, daß die Belastung aller Schuten (11, 12, 140) möglichst gleich
groß ist.