[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung zum impulsförmigen Abstrahlen von Schallwellen
der im Oberbegriff genannten Art.
[0002] Bei aktiv arbeitenden Sonar-Ortungsanlagen in der Wasserschalltechnik soll ein möglichst
breiter Sektor mit Schallenergie überdeckt werden, um den Ort reflektierender Objekte
im Wasser oder am Meeresgrund in bezug auf Entfernung und Richtung zu bestimmen. Im
allgemeinen ist es üblich, eine Vielzahl von einzelnen elektroakustischen Wandlern
derart anzuordnen, daß die Gesamtheit ihrer Außenfläche als Basis angenähert einer
Zylinderwandung entspricht. Die Wandler werden konphas mit Sendesignalen angesteuert.
Reflektierte Anteile werden mit einander dicht benachbarten oder einander überlappenden
Empfangsrichtcharakteristiken mit sehr kleinem Öffnungswinkel empfangen und ausgewertet.
Aus konstruktiven Gründen ist jedoch ein Aufbau einer Sonar-Ortungsanlage mit einer
im wesentlichen ebenen Basis einer zylinderförmigen Basis vorzuziehen. Eine ebene
Basis ist bei Seegang einfacher dreiachsig raumfest zu stabilisieren, insbesondere
wenn auch die Empfangsbasis eine ebene Basis ist. Für manche Ortungsangabe ist es
vorteilhaft, die Wandler zum Senden der Schallwellen in die Bordwand eines Schiffes
einzubauen, die im wesentlichen als eben zu bezeichnen ist.
[0003] In der Diagnostik mit Ultraschall und zum Kartographieren des Meeresbodens werden
ebenfalls Sonaranlagen verwendet, bei denen Schallwellen in einem breiten Sektor ausgesendet
und gerichtet empfangen werden, bei denen es vorteilhaft ist, auch zum Senden eine
ebene Basis zu verwenden.
[0004] Bei konphaser Ansteuerung der Wandler einer ebenen Basis ist der Öffnungswinkel,
unter dem die Schallwellen abgestrahlt werden, durch die äußeren Abmessungen der Basis
bestimmt. Dieser Öffnungswinkel ist zu klein für die Aufgaben der vorher genannten
Sonaranlage. Aus der DE-PS 20 64 588 ist bereits eine Schaltanordnung bekannt, bei
der die Sendesignale gegeneinander derart verzögert werden, als wenn die Wandler nicht
auf einer ebenen Basis, sondern auf einer Zylinderbasis oder einer Kreisbasis angeordnet
wären. Zur Berechnung der Verzögerungen wird tangierend an die Basis beispielsweise
ein Kreisausschnitt gezeichnet, dessen Mittelpunkt der Scheitelpunkt des Sektors ist
und dessen Öffnungswinkel durch die Lage der äußersten Wandler auf der ebenen Basis
bestimmt ist. Es werden radiale Abschnitte zwischen der ebenen Basis und dem so konstruierten
Kreisausschnitt bestimmt und durch die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls geteilt
und liefern Verzögerungszeiten für die Sendesignale der einzelnen Wandler. Bei dieser
Ansteuerung der Wandler löst sich eine Schallwelle von der ebenen Basis, deren Wellenfront
durch die Krümmung des Kreisausschnitts bestimmt ist. Diese Wellenfronten würden auch
entstehen, wenn mit einer Kreisbasis von der Größe des Sektors gesendet würde.
[0005] Für jeden einzelnen Wandler ist ein spezielles Verzögerungsnetzwerk zwischen Sendegenerator
und Leistungsverstärker, beispielsweise in Form eines Schieberegisters, sowie eine
Kabelverbindung zwischen Leistungsverstärker und Wandler auf der Basis vorzusehen.
Diese Lösung ist aufwendig und kostenintensiv.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltanordnung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der der schaltungstechnische Aufwand an Verzögerungsnetzwerken,
Leistungsverstärkern und Kabelverbindungen reduziert wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 genannten
Maßnahmen gelöst.
[0008] Die Wandler sind nebeneinander längs einer Linie auf der ebenen Basis angeordnet.
Der äußerste Wandler wird gegenüber dem in der Mitte angeordneten Wandler mit einer
solchen Phasenverschiebung angesteuert, daß die Wellenfront der Schallwelle an der
äußersten Begrenzung des Sektors senkrecht zur Sektorbegrenzung liegt. Diese Phasenverschiebung
ist der maximale Phasenwert für das Sendesignal und gewählt zu

wobei 2
75
max der Öffnungswinkel des Sektors ist, innerhalb dessen Schallwellen abgestrahlt werden,
L die Länge der Basis und die mittlere Wellenlänge der abgestrahlten Schallwellen.
Für kleinere Öffnungswinkel beispielsweise unter 30° wird sin
max durch den Winkel
max approximiert. Die Schallwellen werden impulsförmig abgestrahlt und haben eine Bandbreite,
die durch die Länge des Sendeimpulses bestimmt ist. Diese Bandbreite ist im Vergleich
zur Mittenfrequenz des Schallimpulses gering, so daß es zulässig ist, die Mittenfrequenz
zur Berechnung des maximalen Phasenwertes zugrunde zu legen.
[0009] Die Phasenverschiebung der Sendesignale der Wandler nimmt quadratisch von der Mitte
der Basis ansteigend zu und ist durch eine Parabel zu bestimmen, deren Brennpunkt
gleich 1/4 des maximalen Phasenwertes 4)
max ist und deren Abszissenwerte die Wandlerorte sind. Der Phasenwert je Wandler beträgt
φ
i = φ
max(i/N)
2, wobei i = 0, ±1, ±N die Wandlerorte und 2N + 1 die Vielzahl der Wandler auf der
Basis ist. i ist in der Mitte der Basis gleich Null und am Ende der Basis ±N. Von
Wandler zu Wandler nimmt der Gradient der Phasenverschiebung oder der Phasensprung
zwischen den Sendesignalen von der Mitte nach außen zu den Seiten linear zu. Dadurch
ist eine gleichmäßige Verteilung der Wandler auf unterschiedliche Abstrahlrichtungen
der Schallwellen in das schallübertragende Medium gegeben.
[0010] Virtuelle Speichen, ausgehend von jedem Wandlerort auf der Basis, liegen senkrecht
zu der sich ausbreitenden Wellenfront und sind von Wandler zu Wandler um gleiche Winkelinkremente
geschwenkt. In der Mitte der Basis weist die Speiche in die Mittelsenkrechte, an ihrer
äußeren Begrenzung zu beiden Seiten des Sektors in Richtung des halben Öffnungswinkels.
[0011] Die nach der Parabel ermittelten Phasenwerte φ
i liegen beispielsweise zwischen 0 und 2900° und werden um modulo 2π bzw. Vielfache
von 360 vermindert. Verminderte Phasenwerte φ
i-r·360, r=0, 1, ..., die beispielsweise innerhalb eines Intervalls liegen, werden
als ein Restphasenwert betrachtet. Mit den verbleibenden Restphasenwerten φ werden
die Sendesignale für die Wandler beaufschlagt. Durch diese Maßnahme wird die Schallausbreitung
im Wasser längs der virtuellen Speichen nicht verändert, da es nur auf die Phasenbeziehungen
der Sendesignale benachbarter Wandler ankommt und nicht auf ihre Laufzeitunterschiede.
Beim Sendevorgang wird von allen Wandlern die volle Sendeleistung ohne Verzögerung
abgestrahlt. In weiterem Abstand sorgt die Ausbreitungszeit der Schallwelle dafür,
daß die "verschluckten" Vielfachen ausgeglichen sind und kein Unterschied besteht,
ob eine volle Phasenkompensation oder eine Restphasenkompensation vorgenommen wird.
Aber auch direkt vor der Basis im Nahbereich ist eine Auswertung bezüglich Entfernung
und Richtung möglich, da der Impuls sich längs der Speichen ausbreitet und die Wellenfront
auf jeder Speiche den gleichen Abstand zum Wandlerort auf der Basis aufweist.
[0012] Durch die Bestimmung der Restphasen und die Ansteuerung der Wandler mit Sendesignalen,
die nur um die Restphasen gegeneinander verschoben sind, ist die Anzahl der benötigten
Phasendrehglieder und Leistungsverstärker erheblich reduziert, da nicht mehr für jeden
Wandler ein individuelles phasenverzögerndes Netzwerk benötigt oder vorgesehen werden
muß. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Schaltanordnung nach Anspruch 1 besteht in
einer erheblichen Kostenreduktion und Platzersparnis. Beispielsweise wird bei einer
Basis mit 41 Wandlern und einem natürlichen Öffnungswinkel von 0,7° durch die Bereitstellung
von nur 10 Sendesignalen mit unterschiedlichen Restphasen, die auf die 41 Wandler
verteilt werden, ein Öffnungswinkel von 90 erzielt.
[0013] Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Schaltanordnung nach Anspruch
1 besteht darin, daß nicht nur der Hardwareaufwand und damit Kosten und Platzbedarf
für Bauelemente, sondern auch Fehlermöglichkeiten und Prüfarbeiten in den Schaltungen
wesentlich geringer sind als bei einer Lösung mit Laufzeitverzögerungen. Es werden
nur so viele Leistungsverstärker wie Restphasenwerte benötigt. Die Leistungsverstärker
sind in einem Elektronikteil untergebracht, der an einem geeigneten, zugänglichen
Ort installiert ist. Zur Basis mit den Wandlern, die in aller Regel örtlich an anderer
Stelle eingebaut ist, sind jeweils nur so viele Kabelverbindungen wie Leistungsverstärker
vorzusehen, so daß ihre Anzahl nicht durch die Vielzahl der Wandler bestimmt ist.
Da Elektronikteil und Basis, insbesondere bei einem Wasserfahrzeug, nicht direkt nebeneinander
angeordnet sind, ist eine Reduktion der Kabel besonders vorteilhaft, da Platzbedarf
und Materialkosten sowie technisch die Möglichkeit des Übersprechens herabgesetzt
sind.
[0014] Gemäß der vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schaltanordnung nach
Anspruch 2 sind die Wandler in der Basis so verschaltet, daß Wandler mit gleicher
Restphasenansteuerung miteinander verbunden sind und von der gleichen Kabelverbindung
gespeist werden.
[0015] Die Restphasenwerte, die zu einer Gruppe von Wandlern gehören, liegen innerhalb eines
Intervalls. Dieses Intervall wird nach einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Schaltanordnung nach Anspruch 3 entsprechend der Dämpfung zwischen Hauptkeule mit
dem gewünschten Öffnungswinkel und den außerhalb des Sektors der Hauptkeule liegenden
Nebenpegeln gewählt. Ist beispielsweise das Intervall bei einer Basis mit 200 Wandlern
auf einer Basislänge von ca. 2 m und einem Öffnungswinkel von 2ϑ
max= 10° mit 6 gewählt, so verändert sich die Nebenzipfeldämpfung von -40 dB um ca. 5
dB gegenüber der theoretischen Richtfunktion. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Schaltanordnung
nach Anspruch 3 besteht insbesondere darin, daß abhängig von der Aufgabenstellung
der Sonaranlage das Intervall und somit die Richtfunktion individuell festgelegt werden
kann.
[0016] Mit der Festlegung des Intervalls wird gemäß der vorteilhaften Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Schaltanordnung nach Anspruch 4 die Anzahl der Leistungsverstärker
bestimmt, die gleich dem 0,3fachen Wert der kompletten Phase von 360°, bezogen auf
das Intervall und aufgerundet auf eine ganze Zahl ist.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es nach der erfindungsgemäßen Schaltanordnung nach Anspruch
5, die Restphasenwerte als Mittelwerte mit einer zulässigen mittleren Streuung festzulegen
und daraus das Intervall zu bestimmen.
[0018] Soll im Betrieb der Sonaranlage zuerst mit einem Öffnungswinkel von beispielsweise
30° gesendet werden, um innerhalb dieses Sektors eine Vorabortung vorzunehmen, um
anschließend innerhalb eines kleineren Sektors von z.B. 20° oder 10° eine Feinortung
mit größerer Reichweite durchzuführen, so bietet die vorteilhafte Weiterbildung nach
Anspruch 6 die Möglichkeit, ohne neue Berechnungen mit den bereits ermittelten Restphasenwerten
eine Verdoppelung und Verdreifachung des kleinsten Öffnungswinkels durch Verdoppeln
und Verdreifachen des Restphasenwertes zu erhalten. Der Vorteil dieser Schaltanordnung
gemäß Anspruch 6 besteht insbesondere darin, daß keine Umschalter mit Ansteuerung
in der Basis für die Wandler vorgesehen zu werden brauchen, Prüfung und Wartung in
der nach dem Einbau schwer zugänglichen Basis sind somit nicht notwendig. Auch die
Leistungsverstärker werden unverändert weiterbetrieben, lediglich im Ansteuerungsteil
der Elektronik ist eine Umschaltung auf die doppelte oder dreifache Restphasenwerte
durchzuführen. Ein Vorteil besteht darin, daß keine Leistungen geschaltet zu werden
brauchen und einfache Logikschaltungen die Umschaltung bewerkstelligen.
[0019] Nach der vorteilhaften Weiterbildung der Schaltanordnung nach Anspruch 7 werden Phasendrehglieder
zur Realisierung der Phasenverschiebungen um die Restphasenwerte in konventioneller
Schaltungstechnik verwendet, die vorteilhaft auch für eine Nachrüstung bestehender
Anlagen geeignet sind. Die Phasendrehglieder sind mit diskreten Bauelementen aufgebaut
und stehen als Baugruppen zur Verfügung. Für eine Umschaltung auf Vielfache eines
kleinsten gewählten Öffnungswinkels gemäß Anspruch 8 sind die Baugruppen zum Realisieren
des kleinsten Öffnungswinkels mehrfach gleich aufzubauen und im Betrieb zu-und abschaltbar.
Der Vorteil besteht in der fertigungstechnischen Ersparnis und Verminderung der Prüfkosten,
da nicht jeweils für jeden Öffnungswinkel individuell verschieden aufgebaute Phasendrehglieder
benötigt werden, sondern Vielfache der gleichen Baugruppe.
[0020] Bei Verwendung von Rechnerbausteinen, z.B. Mikroprozessoren und ROMs oder RAMs, in
der Sonaranlage ist die vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schaltanordnung
nach Anspruch 9 vorzusehen. Die ermittelten Restphasenwerte werden in einer Wertetabelle
als komplexe Zahlen e
iφ abgespeichert. In einem Signalgenerator werden komplexe Sinussignale e
iωt bereitgestellt und mit den Restphasenwerten e
iφ multipliziert. e
iωt·e
iφ=e
iωt+φ. Realteil cos (ωt+φ) oder Imaginärteil sin (ωt+φ) werden zur Ansteuerung der Leistungsverstärker
benutzt. Der Vorteil dieser Signalverarbeitung besteht darin, daß die Wertetabellen
z.B. in ein ROM (read-only-memory) einmal eingespeichert werden. Eine Veränderung
im Betrieb ist überflüssig. Die Multiplikation mit Hilfe von Mikroprozessoren ist
schnell durchführbar. Die benötigten Rechenbausteine sind beim heutigen Stand der
Technik serienmäßig erhältlich. Ihre Ansteuerung gehört zu den üblichen Routinen.
Der geringe Hardwareaufwand und alle damit verbundenen Vorteile sind auch bei dieser
Lösung zu verzeichnen.
[0021] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels für eine Schaltanordnung zum
impulsförmigen Abstrahlen von Schallwellen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Skizze für eine ebene Basis und ihre parabolische Phasenansteuerung und
Fig. 2 ein Blockschaltbild für umschaltbare Öffnungswinkel.
[0022] In einem Koordinatensystem i, φ sind auf der i-Achse Wandlerorte von i = -N bis i
= + N eingezeichnet. Sie entsprechen den Wandlerorten von elektroakustischen Wandlern
auf einer ebenen Basis, die die Sendeantenne einer Sonaranlage bilden. Wenn alle N
Wandler konphas angesteuert würden, wäre ihr Öffnungswinkel durch die Basislänge 2N·d,
wobei d der Abstand zwischen den Wandlern ist und die Wellenlänge X bestimmt, wobei
der Mittenfrequenz eines abgestrahlten Schallimpulses zuzuordnen ist, dessen Bandbreite
B durch seine Impulsdauer bestimmt ist. Bei den hier betrachteten Frequenzen und verwendeten
Impulsdauern ist die Bandbreite klein gegenüber der Mittenfrequenz, so daß von einer
monochromatischen Schallabstrahlung ausgegangen werden darf, auch wenn ein FM-Sweep
ausgesendet wird.
[0023] Fig. 1 zeigt im unteren Teil das Koordinatensystem i,φ und im oberen Teil einen Sektor
mit einem Öffnungswinkel 2ϑ
max, wobei ϑ
max symmetrisch zur Scheitellinie des Sektors liegt, in dem Schallwellen von Wandlern
an Wandlerorten i = 0, ±1, ±2, ..., ±N abgestrahlt werden sollen.
[0024] Zur Vergrößerung des natürlichen Öffnungswinkels einer solchen Sonarbasis der Länge
2'N'd auf einen Wert 2·ϑ
max, der hier gleich 9
00 gewählt ist, werden die 2N + Wandler auf der Basis mit Sendesignalen angesteuert,
die gegeneinander um Phasenverschiebungen entsprechend den gepunktet eingezeichneten
Ordinatenwerten vom Wandlerort i zur Parabel P verzögert sind. Die Phasenverschiebungen
weisen im folgenden kein negatives Vorzeichen auf, sondern nur den Betrag, um den
gegenüber einem Wandler bei i = verzögert werden soll. Die Steigung der Parabel P
ist abhängig vom Öffnungswinkel 2
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max des Sektors. Ihre Steigung ist um so geringer, je kleiner der Öffnungswinkel 2ϑ
max gewählt wird.
[0025] Steigung und Brennpunkt einer Parabel sind unmittelbar geometrisch miteinander verknüpft.
Zur Konstruktion der Parabel P wird ihr Brennpunkt 0/1 4φ
max bestimmt. Der Wandler an der Position i = ±N erfährt die maximale Phasenverschiebung
φ
max. Damit die Wandler jeweils in Winkel ϑ
i strahlen, die von Wandler zu Wandler um den gleichen Betrag Δϑ zunehmen, ist die
Steigung der Parabel an der Stelle i = N gerade gleich dem Phasenunterschied gewählt,
der durch den Abstand N'd des äußeren Wandlers von der Mitte und den halben Öffnungswinkel
ϑ
max bestimmt ist. Dadurch ergibt sich ein maximaler Phasenwert φ
max
[0026] Der Brennpunkt der Parabel liegt bei φ
= 1 4φ
max
[0027] Der Wert φ
max ist um so größer, je größer ϑ
max ist. Die Steigung der Parabel wird für größere Öffnungswinkel 2φ
max größer. Ihr Brennpunkt liegt bei größeren Ordinatenwerten auf der φ -Achse. Die Phasenwerte
für die einzelnen Wandler berechnen sich zu φ
i = φ
max·( N )
2.
[0028] In Fig. 1 ist an jedem Wandlerort eine Speiche Si, S
2 bis S
N eingezeichnet. Diese Speichen sind gegenüber der Senkrechten um Vielfache eines Winkelimkrements

geschwenkt, der Winkel zwischen der Speiche und der Senkrechten ist abhängig vom Wandlerort
i ϑ
i = ϑ
max·(i N) und beträgt am Wandlerort i = N gerade gleich ∂
max.
[0029] Die Speichen S
1, S
2, ..., S
N schneiden sich in einem Punkt. Beim Senden breiten sich die Schallwellen vom jeweiligen
Wandlerort in Richtung der Speiche S aus und erreicht nach einer Zeit gleiche Abstände
A auf den Speichen S. Ihre Wellenfront W steht jeweils senkrecht auf den Speichen
S.
[0030] In der Nähe der Basis liegt die Wellenfront eines abgestrahlten "Wellenpakets" praktisch
parallel zur Basis, ihre Krümmung nimmt bei größeren Entfernungen zu und wirkt im
Fernfeld so, als wenn ein punktförmiger Wandler das impulsförmige Wellenpaket abgestrahlt
hat.
[0031] Nachdem die Phasenwerte φ
i abhängig vom Öffnungswinkel 2ϑ
max des Sektors, der Basislänge, der mittleren Wellenlänge der Schallwellen und dem Wandlerort
ermittelt ist, werden aus den Phasenwerten φ
i Restphasenwerte φ bestimmt. Von den Phasenwerten φ
i werden Vielfache von 2π oder 360 abgezogen und zu einem Restphasenwert φ zusammengefaßt,
wenn sie innerhalb eines vorgegebenen Intervalls liegen. Mit den Restphasenwerten
φ werden die Sendesignale beaufschlagt.
[0032] Zur Verdeutlichung wird im folgenden eine Sonaranlage, die innerhalb eines Sektors
mit einem Öffnungswinkel 2ϑ
max = 10° Schallwellen aussendet, dimensioniert. Die Basis weist 201 Wandler auf, die
im Abstand d = 0,7X angeordnet sind. Die Frequenz der Schallwellen beträgt 100 kHz,
die Impulsdauer 100 ms. Der natürliche Öffnungswinkel der Basis beträgt aufgrund ihrer
Abmessungen 0,4°.
[0033] Die Basis weist am Wandlerort i = 0 in der Mitte einen Wandler auf, rechts und links
davon sind N = 100 Wandler jeweils im Abstand d angeordnet. Die Sendesignale der beiden
äußersten Wandler müssen gemäß der parabolischen Ansteuerung nach Fig. 1 einen maximalen
Phasenwert φ
max aufweisen:

und in grad


[0034] Gegenüber dem mittleren Wandler an der Position i = 0 müssen die beiden äußeren Wandler
um 1100 verzögert angesteuert werden. Die Phasenwerte für die i Wandler rechts und
links der Basis ergeben sich zu


[0035] Die Phasenwerte φ
i werden um r·360° vermindert:


[0036] Die nachfolgende Tabelle 1 zeigt je Wandler i die verminderten Phasenwerte φ*
i, die jeweils zu Restphasenwerten φ in Gruppen 1 bis 20 zusammengefaßt sind. Die Restphasenwerte
φ sind verminderte Phasenwerte φ*
i, die innerhalb eines vorgebbaren Intervalls liegen.

[0037] Die zu einer Gruppe 1, 2, ..., 20 gehörenden Wandler i werden in der Basis elektrisch
verbunden und mit Sendesignalen beaufschlagt, deren Restphasenwerte φ in der nachfolgenden
Tabelle 2 angegeben sind. Die Restphasenwerte φ sind Mittelwerte der zu Gruppen zusammengefaßten,
verminderten Phasenwerte φ*
i der Tabelle 1, ihre Streuung σ ist in Tabelle 2 angegeben. Das Intervall für die
Restphasenwerte φ ist so gelegt worden, daß eine mittlere Streuung σ = 60 zugelassen
ist.

[0038] Aus der mittleren Streuung σ=6° wird eine minimale Anzahl der Leistungsverstärker
ermittelt.

[0039] Um alle Leistungsverstärker gleich zu belasten, wird m = 20 gewählt. Dann umfaßt
jede Gruppe 10 Wandler, nur die Gruppe 1 umfaßt 11 Wandler.
[0040] In Fig. 2 ist eine solche Sonaranlage als Blockschaltbild angegeben. Die Sonaranlage
strahlt Schallwellen innerhalb eines Sektors mit umschaltbarem Öffnungswinkel ϑ =10°,
2ϑ =20°, 3ϑ =30° ab. 201 Wandler sind äquidistant im Abstand d auf einer ebenen Basis
1000 angeordnet und symmetrisch zur Basismitte durchnumeriert. Die 201 Wandler werden
auf der Basis 1000 gemäß Tabelle 1 zu Gruppen 1 bis 20 zusammengeschaltet. Die Tabelle
1 weist die Wandlernummern von der Mitte i = 0 bis i = 100 auf, wobei i = 100 jeweils
die beiden äußeren Wandler der Basis 1000 kennzeichnet. Für einen Öffnungswinkel ϑ
werden die Restphasenwerte aus Tabelle 2 entnommen. Es werden also die Wandler an
den Wandlerorten i = 0, 1, 2, 3, 4 und 81 rechts und links zur Mitte der Basis zusammengeschaltet
und mit einem Restphasenwert von φ = 1 beaufschlagt. Diese Wandler bilden die Gruppe
1. Die Wandler an den Wandlerorten i = 31, 32, 33, 66 und 87 rechts und links zur
Mitte der Basis bilden die Gruppe 10 und sind mit einem Restphasenwert von 114" beaufschlagt.
Die Wandler an den Wandlerorten i = 56, 57, 80, 98 und 99 bilden die Gruppe 20 und
werden mit dem Restphasenwert § = 348° beaufschlagt.
[0041] Die entsprechenden Restphasenwerte φ sind durch zwanzig Phasendrehglieder 200 realisiert,
in denen die Restphasenwerte φ vermerkt sind. Sie werden mit Signalfolgen aus einem
Signalgenerator 210 beaufschlagt. Diese Signalfolgen sind beispielsweise 100 kHz-Schwingungen
oder FM-Sweeps von 90 kHz bis 110 kHz während einer vorgebbaren Impulsdauer. Durch
eine Steuereinheit 220 werden die Phasendrehglieder 200 mit zwanzig Leistungsverstärkern
300 verbunden, die über zwanzig Kabelverbindungen 400 mit den Gruppen 1 bis 20 der
Wandler auf der Basis 1000 verbunden sind.
[0042] Die Steuereinheit 220 steuert ein Schalternetzwerk an, mit dem bei Vergrößerung des
Öffnungswinkels von 10° auf 20° oder 30° entsprechende gleiche Phasendrehglieder mit
gleichen Restphasenwerten <p zugeschaltet werden.
[0043] Die Phasendrehglieder 200 sind in gleicher Weise durch Wertetabellen in Form von
ROMs (read-onlymemorys) und Mikroprozessoren zu realisieren, in denen die Phasenverschiebung
der Signalfolgen durch Multiplikation komplexer Zahlen erfolgt. In den ROMs werden
die Restphasenwerte als komplexe Zahl abgelegt. Bei Umschalten auf größere Öffnungswinkel
können die Restphasenwerte wieder um Modulo 2
7T vermindert abgelegt werden. Der Multiplizierer wird durch Mikroprozessoren realisiert.
Im Sendegenerator 210 werden Signalfolgen als komplexe Zahlen in digitaler Form bereitgestellt.
Das Steuerteil 220 sorgt per Programm für den richtigen Sendeablauf. Die Leistungsverstärker
300 und Kabelverbindungen 400 bleiben in gleicher Form erhalten.
1. Schaltanordnung zum impulsförmigen Abstrahlen von Schallwellen von einer Vielzahl
von elektroakustischen Wandlern einer ebenen Basis in einen Sektor mit vorgebbarem
Öffnungswinkel, der größer ist als der Öffnungswinkel bei konphaser Ansteuerung der
Wandler, mit phasenverzögernden Netzwerken vor Leistungsverstärkern für ihre Sendesignale,
wobei die Verzögerungen durch eine die Basis tangierende Kegelschnittfunktion bestimmt
sind, deren Symmetrieachse die Scheitellinie des Sektors ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend vom Öffnungswinkel (2ϑmax) ein maximaler Phasenwert (φmax) für den äußersten der Wandler gleich der halben auf die mittlere Wellenlänge der
Schallwellen bezogenen Basislänge multipliziert mit mal dem halben Öffnungswinkel
oder dem Sinus des halben Öffnungswinkels gewählt ist, daß die Phasenwerte (φi) für die Wandler von der Mitte der Basis nach außen entsprechend einer Parabel als
Kegelschnittfunktion quadratisch zunehmend ausgebildet sind und der Brennpunkt der
Parabel gleich des maximalen Phasenwerts (φmax) ist und daß die Phasenwerte um Vielfache von 2 vermindert innerhalb eines vorgebbaren
Intervalls als Restphasenwerte (φ) Verzögerungen für die Sendesignale sind und den
Sendesignalen als Phasenverschiebung aufprägbar sind.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Wandler
am Ort der Basis zu einer Gruppe elektrisch zusammengefaßt sind, deren verminderte
Phasenwerte im Intervall liegen.
3. Schaltanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Intervall
abhängig von einer gewünschten Nebenpegeldämpfung außerhalb des Sektors vorgebbar
ist.
4. Schaltanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Leistungsverstärker
durch das vorgegebene Intervall bestimmbar ist.
5. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Intervall aus einer zulässigen Streuung um den jeweiligen Restphasenwert abgeleitet
ist.
6. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum
weiteren Vergrößern des Öffnungswinkels um ganzzahlige Vielfache Vielfache der Restphasenwerte
die Verzögerungen für die Sendesignale sind und umschaltbar als Phasenverschiebungen
aufprägbar sind.
7. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
phasenverzögernde Netzwerke Phasendrehglieder zur Phasenverschiebung um die Restphasenwerte
zwischen Signalgenerator und Leistungsverstärker für die Wandler angeordnet sind.
8. Schaltanordnung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß Vielfache
der Phasendrehglieder mit gleicher Phasenverschiebung zuschaltbar sind.
9. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Restphasenwerte in einer Wertetabelle abspeicherbar sind, daß in einem Signalgenerator
so viele Sinussignale wie Restphasenwerte bereitstellbar sind, daß die Sinussignale
mit dem Restphasenwert aus der Wertetabelle durch Multiplikation phasenverschoben
auf Leistungsverstärker für die Wandler aufschaltbar sind.