[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern der Abgasrückführung in einer
Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es sind Vorrichtungen zur Steuerung der Abgasrückführung mittels eines in der Abgasrückführleitung
angeordneten Steuerventils bekannt, welches durch aus dem Saugrohr der Brennkraftmaschine
entnommenen Unterdruck steuerbar geöffnet werden kann. So beschreibt die DE-PS 31
18 787 eine derartige Vorrichtung, wobei der das Steuerventil ansteuernde Unterdruck
in Abhängigkeit von in einem Steuergerät verarbeiteten Motorbetriebsparametern ein-
und ausgeschaltet wird, das heißt das Steuerventil geöffnet und geschlossen wird.
Um nicht nur ein An- oder Abschalten der Abgasrückführung zu erhalten, muß das den
Unterdruck beeinflussende Ventil als Verhältnis- oder Proportionalventil ausgebildet
sein, welches auch Zwischenstellungen einnehmen kann.
[0003] Dabei ist es von Nachteil, daß nicht nur ein aufwendiges Ventil eingesetzt werden
muß, sondern daß auch eine entsprechende Steuerlogik mit Verarbeitung aller benötigten
Referenzgrößen zur Anwendung kommen muß.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zum
Steuern der Abgasrückführung so zu verbessern, daß die Abgasrückführrate betriebspunktabhängig
ohne zusätzlichen Aufwand an Steuerparametern eines Steuergerätes dosiert werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale gelöst. Weitere Vorteile und Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung hervor.
[0006] Das im Abgasrückführkanal zwischen dem Abgaskanal und dem Ansaugkanal einer Brennkraftmaschine
angeordnete Steuerventil weist zur Betätigung des Ventilglieds zwei mechanisch gekoppelte
Membraneinrichtungen auf, von denen die eine mit einem steuerbaren konstanten Unterdruck
beaufschlagt wird und die zweite Membraneinrichtung über einen Steuerkanal mit dem
Abgaskanal verbunden ist. Der Abgasgegendruck der Brennkraftmaschine beaufschlagt
die zweite Membraneinrichtung derart, daß das Ventilglied entgegen der Kraft der das
Steuerventil durch Unterdruck öffnenden ersten Membraneinrichtung betriebspunktabhängig
in Richtung auf seine Schließstellung bewegt wird. Der die erste Membraneinrichtung
beaufschlagende Unterdruck ist in Abhängigkeit von verschiedenen Motorbetriebsparametern
an- und abschaltbar.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Figur 1 schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Steuern der
Abgasrückführung,
Figur 2a eine Diagrammdarstellung des Ventilhubs des Abgasrückführventils in Abhängigkeit
von Motorlast und Drehzahl,
Figur 2b eine Diagrammdarstellung des Ventilhubs des Abgasrückführventils in Abhängigkeit
von Motorlast und Drehzahl mit stufenweiser Abschaltung der Abgasrückführung.
[0008] In der Figur 1 ist schematische eine Vorrichtung zum Steuern der Abgasrückführung
einer Brennkraftmaschine dargestellt. Mit 1 ist eine Brennkraftmaschine bezeichnet,
die einen Ansaugkanal 2 sowie einen Abgaskanal 3 aufweist. In einem Abgasrückführungskanal
4, welcher den Ansaugkanl 2 mit dem Abgaskanal 3 verbindet, ist ein Steuerventil 5
zur Steuerung des Abgasdurchflusses durch den Abgasrückführungskanal 4 angeordnet.
Das Steuerventil 5 weist zwei über Federn 6 bzw. 7 vorgespannte Membraneinrichtungen
8 und 9 auf, mittels welcher der Schaft 10 des Ventils 11 betätigt werden kann und
in entsprechender Weise den Abgasrückführungskanal 4 freigibt bzw. schließt. Die Membraneinrichtung
9 ist als Unterdruck-Membraneinrichtung ausgebildet, welche über eine Unterdruckleitung
12 mit durch eine Unterdruckpumpe 13 erzeugtem Unterdruck versorgt wird. An dieser
Unterdruckpumpe 13 können in nicht näher dargestellter Weise auch noch weitere Verbraucher
14 angeschlossen sein. An die Unterdruckleitung 12 kann zusätzlich ein Speicher 15
angeschlossen sein, der ein bestimmtes Vakuumvolumen schafft und durch eine Dynamikverbesserung
ein schnelleres Schalten des Steuerventils 5 ermöglicht. Im Verlauf der Unterdruckleitung
12 ist ein über einen Anschluß 16 mit der Umgebungsluft verbundener Konstantdruckregler
17 angeordnet, der den Unterdruck in der Leitung 12 auf einem konstanten, einstellbaren
Niveau hält und dfür sorgt, daß Druckschwankungen in der Unterdruckleitung 12, die
eine Verstellung des Steuerventils 5 zur Folge hätten und damit die Abgasruckführrate
verändern würden, ausgeglichen werden. Die Einstellbarkeit des Konstantdruckreglers
17 ermöglicht den Ausgleich von Toleranzen im System und die Reduzierung von Seriensystemdruckschwankungen.
Desweiteren ist in der Unterdruckleitung 12 eine Steuereinrichtung 18 vorgesehen,
die aus einem elektromagnetisch gesteuerten 3/2-Wege-Ventil besteht. Wird die Steuereinrichtung
18 aktiviert, so wird die Membraneinrichtung 9 mit Unterdruck aus der Unterdruckleitung
12 in Richtung der Pfeile 26 beaufschlagt, öffnet entgegen der Kraft der Feder 7 über
den Schaft 10 das Ventil 11 und ermöglicht so die Rückführung von Abgas aus dem Abgaskanal
3 über den Abgasrückführkanal 4 in den Ansaugkanal 2. Über den Konstantdruckregler
17 wird die Höhe des Unterdrucks in der Leitung 12 derart eingestellt, daß das Steuerventil
5 bei aktivierter Steuereinrichtung 18 bis zu einer gewünschten Höhe öffnet. Die Öffnung
des Ventils 11 über den Unterdruck stellt eine Sicherheit bei einem eventuellen Ausfall
der Abgasrückführregelung dar, da bei einem Ausfall des Unterdruckes das Ventil 11
zwangsläufig in seine Schließstellung gebracht wird und die Abgasrückführung unterbrochen
ist. Damit ist in jedem Falle die Fahrbarkeit der Brennkraftmaschine auch bei Ausfall
der Steuerung gewährleistet. Der Abgasgegendruck im Abgaskanal 3 wird an einer Entnahmestelle
19 entnommen, über eine Leitung 20 der zweiten Membraneinrichtung 8 zugeführt und
wirkt in Richtung der Pfeile 22 entgegen der Kraft der Feder 6. Auf diese Weise wird
mit steigendem Abgasgegendruck, welcher dem Motorbetriebspunkt entspricht, das Steuerventil
5 gegen den in der ersten Membraneinrichtung 9 wirkenden Unterdruck immer mehr geschlossen
und damit die Abgasrückführrate gesenkt. So wird die Abgasrückführrate in einfacher
Weise dem jeweiligen Motorbetriebspunkt entsprechend gesteuert.
[0009] Die aus einem elektromagnetisch (21) betätigten 3/2-Wegeventil bestehende und im
Ruhezustand gezeichnete Steuereinrichtung 18 kann in nicht dargestellter Weise angesteuert
werden. Dies kann über ein Steuergerät erfolgen, welches unterschiedliche Informationen
und Parameter über den Betrieb der Brennkraftmaschine auswertet. So kann das in der
Unterdruckleitung 12 vorgesehene Thermoventil 22, das die Aktivierung des Steuerventils
5 in Abhängigkeit von der Kühlmitteltemperatur der Brennkraftmaschine steuert, dadurch
ersetzt werden, daß ein ohnehin in den meisten Fällen zur Verfügung stehendes Signal
eines Kühlmitteltemperatursensors als eine der Eingangsgrößen des erwähnten Steuergeräts
verwendet wird. Unterhalb einer vorgebbaren Temperaturschwelle wird die Unterdruckbeaufschlagung
der Membraneinrichtung 9 unterbrochen, so daß die Abgasrückführung bei kalter Brennkraftmaschine
zur Verbesserung des Startverhaltens ausgeschaltet ist.
[0010] Eine weitere Beeinflussungsmöglichkeit der Abgasrückführung wird dadurch realisiert,
daß die Steuereinrichtung 18 über das nicht gezeigte Steuergerät drehzahlabhängig
betätigt wird, zum Beispiel derart, daß die Steuereinrichtung erst bei Überschreiten
einer vorbestimmten Drehzahlschwelle aktiviert wird, das bedeutet, daß die Abgasrückführung
unterhalb dieser Drehzahlschwelle ausgeschaltet ist und somit das Start- und Leerlaufverhalten
der Brennkraftmaschine insbesondere in der Höhe und beim Rangierbetrieb verbessert
wird.
[0011] Zur Vermeidung von Rauchbildung, die durch mangelnden Sauerstoffgehalt bei Abgasrückführung
im Vollastbereich hervorgerufen wird, kann über einen einfachen Vollastkontakt, wie
er zum Beispiel als Mikroschalter an der Einspritzpumpe der Brennkraftmaschine angeordnet
ist, ein Signal an das Steuergerät gegeben werden, das die Steuereinrichtung 18 deaktiviert
und in der Folge die Abgasrückführung ausschaltet.
[0012] Das beschriebene Steuerverhalten ist in der Figur 2a in einer Diagrammdarstellung
des Ventilhubs des Abgasrückführventils in Abhängigkeit von Motorlast M und Drehzahl
n beschrieben. Mit 22 sind die Linien konstanten Ventilhubs bezeichnet. Mit steigender
Drehzahl n steigt der Abgasgegendruck und schließt dementsprechend das Steuerventil
5, das heißt reduziert den durch die Linien 23 dargestellten Ventilhub von seinem
Maximum bis auf Null. Deutlich sichtbar ist die oben beschriebene Abschaltung der
Abgasrückführung, das heißt das Schließen des Steuerventils unterhalb der vorgebbaren
Drehzahlschwelle n
s.Ebenfalls erkennbar ist die unterhalb der Vollastkennlinie 24 verlaufende Lastabschaltung
25 mittels des weiter oben erwähnten Mikroschalters zur Vermeidung der Rauchbildung
im Vollastbereich. Das von der Vollastkennlinie begrenzte Kennfeld ist demgemäß in
zwei Bereiche unterteilt. In einem Bereich zwischen der Vollastkennlinie und der Lastabschaltkennlinie
sowie unterhalb der Drehzahlschwelle n
s wird die Membraneinrichtung des Steuerventils nicht mit dem Unterdruck beaufschlagt,
sondern ist über die in Ruhestellung befindliche Steuereinrichtung mit dem Umgebungsdruck
verbunden, so daß das Steuerventil geschlossen und die Abgasrückführung somit gesperrt
ist. In einem zweiten Bereich , der von der Lastabschaltkennlinie 25 nach oben sowie
nach unten von der Drehzahlschwelle n
s begrenzt ist, findet eine Abgasrückführung statt in dem Maße, wie das Steuerventil
geöffnet ist zwischen den eingezeichneten Stellungen "max" und "0". Der Öffnungsgrad
ist dabei direkt abhängig vom Abgasgegendruck.
[0013] Aus Sicherheitsgründen kann auch eine Zwangsabschaltung bei einem bestimmten wählbaren
nicht eingezeichneten Schwellwert n
s1 vorgesehen werden.
[0014] Das Diagramm aus Figur 2b zeigt ein ähnliches Steuerverhalten und weist dieselben
Bezugszeichen auf mit dem Unterschied, daß die Abschaltung der Abgasrückführung zum
Vollastbereich hin an der Lastabschaltkennlinie, wie im Bild zu sehen ist, in der
Art einer gestuften Kennlinie erfolgt. Diese gestufte Abschaltung kann zum Beispiel
durch eine UND-Verknüpfung von mehreren Last-und Drehzahlschaltern erfolgen, so daß
die Deaktivierung der Steuereinrichtung für bestimmte Drehzahlen n
x, ny und n
z bei entsprechenden unterschiedlichen Lastwerten erfolgt. Auf diese Weise entsteht
die mit x, y und z bezeichnete Stufung der Lastabschaltkennlinie 25. Eine derartig
gestufte Abschaltung der Abgasrückführung verbessert das Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine
speziell im unteren Drehzahlbereich, ohne daß auf eine Abgasrückführung als Ganzes
in diesem Bereich verzichtet werden müßte.
[0015] Durch die direkte Abhängigkeit der Betätigung des Steuerventils 5 vom Abgasgegendruck
wird außerdem ein Toleranzausgleich geschaffen bezüglich der immer im System vorkommenden
Gegendruckschwankungen, zum Beispiel infolge von Ablagerungen von Partikeln im Abgaskanal.
[0016] In äquivalenter Weise können anstelle der beschriebenen Stellkraft Pneumatik-Unterdruck
für das Steuerventil 5 selbstverständlich auch andere Stellkräfte, wie zum Beispiel
Hydraulik, elektromagnetische Stellkräfte oder Überdruck verwendet werden.
[0017] Die beschriebene Steuerungsvorrichtung kann zusätzlich auch noch mit einer Drosselklappe
im Ansaugkanal kombiniert werden, wodurch infolge des höheren Druckgefälles eine höhere
Abgasrückführrate erzielbar ist.
1. Vorrichtung zum Steuern der Abgasrückführung in einer einen Ansaugkanal und einen
Abgaskanal aufweisenden Brennkraftmaschine, mit einem den Ansaugkanal und den Abgaskanal
miteinander verbindenden Abgasrückführungskanal, in welchem ein Steuerventil für den
Abgasdurchfluß vorgesehen ist, mit Einrichtungen zum Ermitteln und zum Abgeben von
der Motordrehzahl, der Motor-Kühlmitteltemperatur und der Motorlast entsprechenden
Signalen sowie mit einer Steuereinrichtung, welche das mit einer ersten Unterdruck-Membraneinrichtung
versehene Steuerventil steuerbar mit einem Unterdruck versorgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (5) eine zweite Membraneinrichtung (8) aufweist, welche mit der
ersten Membraneinrichtung (9) mechanisch verbunden ist und entgegen der vom Unterdruck
hervorgerufenen Kraft wirkt, wobei die zweite Membraneinrichtung (8) über einen Steuerkanal
(20) mit dem Abgaskanal (3) verbunden ist und vom Abgasgegendruck der Brennkraftmaschine
(1) beaufschlagt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (18) in Abhängigkeit von der Motor-Kühlmitteltemperatur
angesteuert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (18) in Abhängigkeit von der Motorlast (M) angesteuert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (11) bei Nullast vollständig geöffnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (18) in Abhängigkeit von der Motordrehzahl (n) angesteuert
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (5) unterhalb einer vorbestimmten Drehzahlschwelle (ns) geschlossen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (18) aus einem elektromagnetisch (21) betätigbaren 3/2-WegeVentil
besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der das Steuerventil (5) beaufschlagende Unterdruck mittels eines Reglers (17)
auf einen konstanten Wert einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Unterdruckkreis ein Speicherelement (15) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (5) in Abhängigkeit von der Motordrehzahl bei unterschiedlichen
Lastzuständen geschlossen ist.