(19)
(11) EP 0 469 268 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.02.1992  Patentblatt  1992/06

(21) Anmeldenummer: 91109446.4

(22) Anmeldetag:  08.06.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B22D 11/10, B22D 41/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 02.08.1990 DE 4024520

(71) Anmelder: DIDIER-WERKE AG
D-65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Lührsen, Ernst
    W-6208 Bad Schwalbach (DE)
  • Schneider, Ulrich
    W-8560 Lauf (DE)

(74) Vertreter: Brückner, Raimund, Dipl.-Ing. 
c/o Didier-Werke AG Lessingstrasse 16-18
65189 Wiesbaden
65189 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbindung zwischen dem Auslauf eines metallurgischen Gefässes und einem Schutzrohr oder Eintauchausguss


    (57) Bei einer Verbindung zwischen dem Auslauf (2) eines metallurgischen Gefäßes und einem daran anschließenden Schutzrohr oder einem Eintauchausguß (3) soll die Abdichtung vereinfacht und eine Dichtigkeitsüberwachung erreicht werden. Oberhalb und unterhalb eines Ringraums (7), dem Inertgas zugeführt wird, sind kompressible Dichtringe (5, 6) angeordnet. Eine Anzeigeeinrichtung (11) überwacht den im Ringraum (7) herrschenden Gasdruck.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindung zwischen dem Auslauf eines metallurgischen Gefäßes und einem daran anschließenden Schutzrohr oder einem Eintauchausguß, wobei der Auslauf und das Schutzrohr bzw. der Eintauchausguß durch einen Sitz miteinander verbunden sind und im Bereich des Sitzes ein zu diesem konzentrischer Ringraum mit Zuleitung für ein Inertgas angeordnet ist und eine Dichtung vorgesehen ist.

    [0002] Eine derartige Verbindung ist in der DE 32 26 047 C2 beschrieben. Dort ist der Sitz ein Paßsitz. Bei einem solchen ist die gewünschte Gasdichtigkeit kaum zu gewährleisten. Schon kleinere Partikel im Paßsitz beeinträchtigen die Gasdichtigkeit beträchtlich. Außerdem führt der Paßsitz dazu, daß das Schutzrohr bzw. der Eintauchausguß beim Abnehmen vom Auslaufkonus klemmt und bei größerer Krafteinwirkung brechen kann.

    [0003] In der DE 36 20 413 C2 ist fur Ausgußverschlüsse und Gaseinführungen an metallurgischen Gefäßen ein Blähfaserfilz vorgeschlagen.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Verbindung der eingangs genannten Art die Abdichtung zu vereinfachen und eine Dichtigkeitsüberwachung zu erreichen.

    [0005] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Verbindung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß oberhalb und unterhalb des Ringraums ein kompressibler Ring als Dichtring angeordnet ist und daß in der Zuleitung des Inertgases eine Anzeigeeinrichtung für einen im Ringraum anstehenden Gasdruck angeordnet ist.

    [0006] Die Dichtringe gewährleisten die notwendige Dichtigkeit des Sitzes auch dann, wenn zwischen dem Auslauf ud dem Schutzrohr bzw. Eintauchausguß Unebenheiten bestehen. Im Zusammenwirken mit dem im Ringraum herrschenden Gasdruck des Inertgases stellen die Dichtringe sicher, daß die auslaufende Metallschmelze nicht mit Luft in Berührung kommt und also nicht oxidiert.

    [0007] Der im Ringraum anstehende Gasdruck wird durch die Anzeigeeinrichtung überwacht. Wenn entweder der obere Dichtring oder der untere Dichtring undicht werden sollten, erfolgt eine Anzeige. Solange nur einer der Dichtringe undicht wird, besteht noch nicht die Gefahr, daß die Metallschmelze mit Luft in Berührung kommt. Eine Anzeige erfolgt also schon vor einem Zustand, in dem beide Dichtringe undicht sind und damit Luftsauerstoff von der auslaufenden Schmelze durch den Sitz angesaugt wird.

    [0008] Vorzugsweise bestehen die kompressiblen Dichtringe aus keramischem Fasermaterial. Sie sind insbesondere durch den Ringraum überbrükkende Distanzstege miteinander verbunden. Dadurch ist es möglich, beide Ringe als Baueinheit zu montieren. Diese können vor dem Ansetzen des Schutzrohrs bzw. Eintauchausgusses an dem Auslauf an diesem oder an dem Schutzrohr bzw. dem Eintauchausguß befestigt sein. In Ausgestaltung der Erfindung bildet ein einstückiges Ringbauteil beide Ringe und gegebenenfalls die Distanzstege.

    [0009] Die beiden Dichtringe können vor dem Ansetzen des Schutzrohres bzw. Eintauchausgusses an den Auslauf an diesem oder an dem Schutzrohr bzw. dem Eintauchausguß befestigt sein.

    [0010] Vorzugsweise liegt der untere Dichtring an einer Stufe des Schutzrohrs bzw. Eintauchausgusses an. Es ist dadurch die richtige Lage der Dichtringe bei der Montage einfach zu erreichen.

    [0011] Die Dichtringe weisen in der Praxis eine gewisse Gasdurchlässigkeit auf. Wegen des im Ringraum herrschenden Gas-Überdrucks des Inertgases führt dies jedoch nicht dazu, daß Luft von der Schmelze angesaugt wird. In Ausgestaltung der Erfindung entsteht durch eine unterschiedliche Gasdurchlässigkeit der kompressiblen Dichtringe ein gerichteter Gasstrom, vorzugsweise in das Schutzrohr bzw. den Eintauchausguß.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich aus der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 einen Längsschnitt einer Verbindung zwischen einem Auslaufstein und einem Eintauchausguß im Längsschnitt und

    Figur 2 einen Schnitt der Dichtringe längs der Linie 11-11 nach Figur 1.



    [0013] Am Boden (1) eines metallurgischen Gefäßes ist ein konischer Auslaufstein (2) befestigt. Über diesen ist ein Eintauchausguß (3) mit seinem sich entsprechend der Konizität des Auslaufsteins (2) erweiternden oberen Ende (4) geschoben.

    [0014] Zwischen dem Eintauchausguß (3) und dem Auslaufstein (2) sitzen ein oberer Dichtring (5) und ein unterer Dichtring (6). Die Dichtringe (5, 6) sind kompressibel und bestehen aus keramischem Fasermaterial.

    [0015] Zwischen den Dichtringen (5, 6) besteht ein Ringraum (7), der durch eine Stufung (8) des Eintauchausgusses (3) erweitert ist.

    [0016] In den Ringraum (7) mündet ein radialer Kanal (9) des Eintauchausgusses (3). An diesen ist eine Gasleitung (10) für Inertgas angeschlossen. In der Gasleitung (10) liegt eine Anzeigeeinrichtung (11) für den im Ringraum (7) herrschenden Gasdruck.

    [0017] Die beiden Dichtringe (5, 6) sind über Distanzstege (12) miteinander verbunden. Diese erstrekken sich durch den Ringraum (7), ohne diesen abzusperren. Die beiden Dichtringe (5, 6) und die Distanzstege (12) sind als einstückiges Bauteil aus dem keramischen Fasermaterial hergestellt. Der untere Dichtring (6) sitzt auf einer in dem Eintauchausguß (3) ausgebildeten Stufe (13) auf.

    [0018] Die Montage des Eintauchausgusses (3) an dem Auslaufstein (2) geschieht etwa folgendermaßen:

    [0019] In den Eintauchausguß (3) wird die Baueinheit, bestehend aus oberem und unterem Dichtring (5, 6) und den Distanzstegen (12), eingeschoben, bis der untere Dichtring (6) auf der Stufe (13) aufsteht. Die Distanzstege (12) liegen dann im Bereich der den Ringraum (7) erweiternden Stufung (8).

    [0020] Anschließend wird der Eintauchausguß (3) auf den Auslaufstein (2) geschoben und in dieser Stellung in an sich bekannter Weise befestigt. Das Fasermaterial der Dichtringe (5, 6) wird dabei komprimiert. Danach läßt sich die Gasleitung (10) anschließen.

    [0021] Im Betrieb wird der Ringraum (7) mit Inertgas beaufschlagt. Je nach der Gasdurchlässigkeit der Dichtringe (5, 6), der Pressung der Dichtringe (5, 6) und dem beim Gießen im Eintauchausguß (3) herrschenden Unterdruck stellt sich an der Anzeigeeinrichtung (11), die von einem Druckmesser gebildet ist, ein bestimmter Überdruck ein.

    [0022] Tritt am Dichtring (5) oder am Dichtinrg (6) eine Undichtigkeit auf, dann sinkt der Gasdruck ab und die Anzeigeeinrichtung (11) gibt ein Alarmsignal ab.


    Ansprüche

    1. Verbindung zwischen dem Auslauf eines metallurgischen Gefäßes und einem daran anschließenden Schutzrohr oder einem Eintauchausguß, wobei der Auslauf und das Schutzrohr bzw. der Eintauchausguß durch einen Sitz miteinander verbunden sind und im Bereich des Sitzes ein zu diesem konzentrischer Ringraum mit Zuleitung für ein Inertgas angeordnet ist und eine Dichtung vorgesehen ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß oberhalb und unterhalb des Ringraums (7) ein kompressibler Ring (5, 6) als Dichtring angeordnet ist und daß in der Zuleitung (10) des Inertgases eine Anzeigeeinrichtung (11) für einen im Ringraum (7) anstehenden Gasdruck angeordnet ist.
     
    2. Verbindung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die kompressiblen Dichtringe (5, 6) aus keramischem Fasermaterial bestehen.
     
    3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der obere und der untere Dichtring (5, 6) durch den Ringraum (7) überbrückende Distanzstege (12) miteinander verbunden sind.
     
    4. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die kompressiblen Ringe (5, 6) vor dem Verbinden von Auslauf (2) und Schutzrohr bzw. Eintauchausguß (3) auf dem Auslauf (2) befestigt sind.
     
    5. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die kompressiblen Ringe (5, 6) vor dem Verbinden von Auslauf (2) und Schutzrohr bzw. Eintauchausguß (3) in dem Schutzrohr bzw. Eintauchausguß (3) befestigt sind.
     
    6. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der untere Dichtring (6) an einer Stufe (13) des Schutzrohrs bzw. Eintauchausgusses (3) anliegt.
     
    7. Verbindung nach einem der vorhergehenden
    Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß durch unterschiedliche Gasdurchlässigkeit der kompressiblen Dichtringe (5, 6) ein gerichteter Gasstrom, vorzugsweise in das Schutzrohr bzw. in den Eintauchausguß (3), entsteht.
     
    8. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein einstückiges Ringbauteil die beiden Dichtringe (5, 6) und gegebenenefalls die Distanzstege (12) bildet.
     




    Zeichnung