[0001] Die Erfindung betrifft ein aus- und einfahrbares Turmbauwerk mit einer Mehrzahl von
Turmelementen, mit zumindest einer Hubvorrichtung, zumindest einem Turmelementemagazin
und zumindest einer Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in die Hubvorrichtung,
wobei die einzelnen Turmelemente einerseits zu einem statisch und stabilitätsmäßig
einheitlichen Turmelementeverbund verbindbar sowie andererseits in einem Magazin abstellbar
sind und wobei das zuerst aus dem Turmelementemagazin herausgeführte und in die Hubvorrichtung
eingeführte Turmelement ein oberes Abschlußelement bildet, das Ausfahren des Turmbauwerks
durch Einführen weiterer Turmelemente und Heben des Turmelementeverbundes erfolgt
und das zuletzt eingeführte Turmelement ein basisseitiges Abschlußelement bildet.
[0002] Ein solches aus- und einfahrbares Turmbauwerk ist aus der Literaturstelle CH 431
917 bekannt. Gemäß dieser Literaturstelle besteht der Turmelementeverbund aus einer
Mehrzahl von rohr- und stangenförmigen Turmelementen, welche an ihren beiden Enden
jeweils komplementäre Formschlußverbindungselemente aufweisen. Das Ausfahren des Turmbauwerks
erfolgt durch Aneinanderfügen der rohr- und stangenförmigen Turmelemente. Das Turmbauwerk
weist zum Zwecke des Ein- und Ausfahrens ferner eine Hubvorrichtung, ein einzelnes
Turmelementemagazin und eine einzelne Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in
die Hubvorrichtung auf. Die Hubbewegung wird durch einen koaxial zur Turmachse und
unterhalb der Turmbasis angeordneten Hubzylinder bewirkt. Dabei wird der Turmelementeverbund
von seitlich stützend wirkenden Rollenlagern in vertikaler Richtung geführt. Mit der
insofern bekannten Vorrichtung lassen sich zwar Maste, jedoch keine größeren Turmbauwerke
errichten, welche unter Umständen zudem schwere Lasten auf der Turmspitze tragen sollen,
da in Abhängigkeit von den Erfordernissen bezüglich Ausfahrhöhe, Biegefestigkeit,
Tragfähigkeit, sowie statischer Stabilität im Bereich der Turmbauwerkbasis ein Mindestdurchmesser
der Turmelemente bestimmt ist. Mit zunehmendem Durchmesser werden die Turmelemente
jedoch schwer, sperrig und somit unhandlich. Insbesondere die erforderliche Anpassung
des Turmelementemagazins und der Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in die
Hubvorrichtung an die erforderliche Größe bzw. das Gewicht der Turmelemente erreicht
bald unpraktikable und unwirtschaftliche Maße.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aus- und einfahrbares Turmbauwerk mit
einer Mehrzahl von Turmelementen zu schaffen, das keinen besonderen Beschränkungen
hinsichtlich der Dimensionen des Turmelementeverbundes unterworfen ist, allen Anforderungen
hinsichtlich statischer und dynamischer Stabilität genügt und schwere Lasten tragen
kann, dessen Elemente jedoch handhabbar und lagerbar sind.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das aus- und einfahrbare Turmbauwerk
eine Mehrzahl von Turmelementen, welche zu einer Schraubenwendelfläche aneinander
anreihbar sind, deren einzelne Windungen mit Hilfe von an den oberen und unteren Kanten
der Turmelemente als integrale Bausteine ausgebildeten Abstützbauteilen und Formschlußverbindungen
vereinigbar sind, zumindest eine Hubvorrichtung, zumindest ein Turmelementemagazin
und zumindest eine Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in die Hubvorrichtung
aufweist, wobei die einzelnen Turmelemente einerseits zu einem statisch und stabilitätsmäßig
einheitlichen Turmelementeverbund verbindbar sowie andererseits in einem Magazin abstellbar
sind, und wobei das zuerst aus dem Turmelementemagazin herausgeführte und in die Hubvorrichtung
eingeführte Turmelement ein oberes Abschlußelement bildet, das Ausfahren des Turmbauwerks
durch Einführen weiterer Turmelemente und Heben des Turmelementeverbundes erfolgt
und das zuletzt eingeführte Turmelement ein basisseitiges Abschlußelement bildet.
- Der Begriff Turmbauwerk im Sinne der Erfindung umfaßt langgestreckte Bauwerke verschiedenster
Abmessungen, welche vertikal vom Erdboden aufragen, also beispielsweise auch Maste.
Aus- und einfahrbar bedeutet, daß das Turmbauwerk ohne besondere weitere Maßnahmen
reversibel in Richtung der vertikalen Längserstreckung errichtet bzw. abgebaut werden
kann. Aus- und einfahrbare Turmbauwerke werden beispielsweise vorteilhaft eingesetzt,
wenn das Turmbauwerk nur in periodischen Zeitabständen benötigt wird, oder wenn eine
variable Turmbauwerkhöhe erforderlich ist.
[0005] Es versteht sich, daß oberhalb des oberen Abschlußelementes eine Last angeordnet
sein kann. Lediglich als Beispiel für eine Last sei ein windkraftgetriebener elektrischer
Generator genannt. Es versteht sich weiterhin, daß beim Ausfahren des Turmbauwerks
eine Last vor dem oberen Abschlußelement in die Hubvorrichtung eingeführt wird, und
daß die Unterseite der Last der obersten Windung der Schraubenwendelfläche angepaßt
und mit dieser verbindbar ist.
[0006] Die Erfindung nutzt die Erkenntnis, daß ein Turmbauwerk durch Zusammenfügen einer
Mehrzahl von Turmelementen errichtet werden kann, welche einerseits als Turmelementeverbund
eine näherungsweise zylinderförmige Mantelfläche auch mit besonders großen Abmessungen
bilden und welche andererseits einzeln leicht handhabbar und lagerbar sind, indem
die Anreihung der Turmelemente zu einer Schraubenwendelfläche, deren einzelne Windungen
vereinigbar sind, erfolgt. Eine solche Anordnung der Turmelemente ermöglicht ein zumindest
quasi-kontinuierliches Ein- und Ausfahren des Turmbauwerks.
[0007] Aus der Literaturstelle US-PS 3 451 182 ist eine zusammenschiebbare und ausfahrbare
Stange bekannt, die durch eine Schraubenwendelfläche gebildet ist. Die Schraubenwendelfläche
besteht aus einem einzigen, flexiblen Bauteil. Zum Aufbau eines Turmbauwerks ist eine
Schraubenwendelfläche aus einem einzigen Bauteil nicht geeignet, da das Bauteil aufgrund
geometrischer Zwänge eine Länge aufweisen muß, welche ein Vielfaches der Höhe eines
Turmbauwerks beträgt. Ferner mangelt es einer solchen Konstruktion an axialer Belastbarkeit
und Lasten können daher nicht sicher getragen werden.
[0008] Es ist hinsichtlich der Stabilität des Turmelementeverbundes vorteilhaft, wenn die
oberen und unteren Kanten der Turmelemente in Längsrichtung der Schraubenwendelfläche
gegeneinander versetzt sind. Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn mittels der Formschlußverbindungen
jeweils drei Turmelemente benachbarter Windungen der Schraubenwendelfläche schubfest
verbunden sind. Hierdurch werden auftretende Schub- und/oder Scherkräfte, welche in
Richtung der Schraubenwendelfläche wirken, weitgehend gleichmäßig innerhalb des Turmelementeverbundes
verteilt.
[0009] In einer einfachen Ausführung des erfindungsgemäßen Turmbauwerks sind die einzelnen
Windungen der Schraubenwendelfläche lediglich durch ihre Gewichtskraft aufeinander
abgestützt. Eine demgegenüber erhöhte Stabilität des Turmbauwerks bezüglich seitlich
am Turmbauwerk angreifenden Druck- oder Zugkräften läßt sich dadurch erreichen, daß
die einzelnen Windungen der Schraubenwendelfläche zusätzlich durch lösbare Sperrverbindungen
mit der jeweils darüber bzw. darunter liegenden Windung zugfest verbindbar sind. Durch
die Sperrverbindungen wird beispielsweise vermieden, daß sehr starker Wind die Formschlußverbindungen
benachbarter Windungen der Schraubenwendelfläche löst. Vorteilhafterweise weist jedes
Turmelement zumindest eine Sperrverbindung auf. Eine besonders geeignete zugfeste
Verbindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrverbindung einen bezüglich der
Schraubenwendelfläche innenliegenden Schwenkhebel mit zumindest zwei Schenkeln aufweist,
dessen Schwenkachse senkrecht an einem ersten Turmelement angeordnet ist, daß ein
Schenkel des Schwenkhebels im Bereich seines Schenkelendes einen nach außen weisenden
Zapfen aufweist, welcher durch Schwenkung des Schwenkhebels in eine zugeordnete Ausnehmung
eines darüberliegenden zweiten Turmelements in Eingriff kommt, und daß der zweite
Schenkel des Schwenkhebels einen Schlitz aufweist, welcher mit einem an einem dritten
Turmelement, welches dem ersten Turmelement nachgereiht ist, angeordneten Stift in
Eingriff kommt, wobei der Schwenkhebel beim Einsetzen des dritten Turmelements in
den Turmelementeverbund in eine das erste und das zweite Turmelement zugfest verbindende
Verriegelungsposition schwenkbar ist und beim Entfernen des dritten Turmelements in
eine Entriegelungsposition schwenkbar ist. In dieser Ausführungsform der Erfindung
erfolgt die zugfeste Verbindung bzw. die Lösung der Verbindung automatisch mit dem
Einfügen bzw. Entfernen von Turmelementen in/aus dem Turmelementeverbund.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Turmelemente Manipulier-Ausnehmungen oder -Beschläge aufweisen, mit welchen Lagerarme,
Manipulierarme und Hubarme in Eingriff bringbar sind. Besonders einfach herstellbare
Turmelemente sind dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützbauteile als verstärkte Kanten
mit ebenen Stirnflächen ausgebildet sind und/oder daß die Formschlußverbindungen als
an den Stirnflächen der Abstützbauteile angeordnete zylindrische Stifte und Bohrungen
ausgebildet sind.
[0011] Von Vorteil ist es, wenn die Hubvorrichtung innerhalb der Wandung des Turmelementeverbundes
angeordnet ist, da dadurch eine besonders kompakte Einrichtung geschaffen ist.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Turmbauwerks
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung einen koaxial zur Turmachse angeordneten
Stator mit radial nach außen weisenden und axial verschieblichen Trägern besitzt,
welche jeweils mit zumindest einem in radialer Richtung verschieblichen Hubarm ausgestattet
sind, und einen Rotor mit Steuerflächen aufweist, welche mit den Trägern und den Hubarmen
in Funktionskontakt stehen, wobei die Zahl der Träger zumindest gleich der Zahl der
Turmelemente ist, durch welche eine volle Windung der Schraubenwendelfläche gebildet
ist, wobei die Träger bezüglich des Turmelementeverbundumfangs gleichmäßig verteilt
sind und wobei die Steuerflächen nach der Maßgabe ausgebildet sind, daß bei Rotation
des Rotors in periodischer Aufeinanderfolge ein Turmelement von einem Hubarm von außerhalb
des Turmelementeverbundes in radialer Richtung eingeholt und zum Fluchten mit dem
Turmelementeverbund gebracht wird, das Turmelement dann in einer ersten Hubphase in
den Turmelementeverbund eingeführt wird und danach der gesamte Turmelementeverbund
in einer zweiten Hubphase ausgefahren wird. Ein solches Turmbauwerk zeichnet sich
durch einen automatisierbaren Betrieb des Ein- und Ausfahrvorgangs aus. Zum Ausfahren
des Turmbauwerks ist es lediglich notwendig, einen geeigneten Antrieb für den Rotor,
beispielsweise einen Elektromotor, mit den üblichen handwerklichen Maßnahmen anzuschließen.
Das Einfahren des Turmbauwerks kann unter Umständen ohne zusätzlichen Antrieb, lediglich
unter Wirkung der Gewichtskraft des Turmelementeverbundes erfolgen. Es versteht sich,
daß erforderlichenfalls eine Bremse für das Einfahren des Turmbauwerks und/oder eine
Verriegelung der Position des Turmelementeverbundes vorgesehen werden kann. Mittels
der Hubvorrichtung gemäß dieser Ausführungsform kann das Turmbauwerk stetig bzw. kontinuierlich
und mit wählbarer Geschwindigkeit aus- und eingefahren werden, wodurch auf besonders
vorteilhafte Weise die Anordnung der Turmelemente zu einer Schraubenwendelfläche genutzt
ist.
[0013] Ein eventuell problematisches Umsetzen eines Trägers in vertikaler Richtung um die
Breite der Schraubenwendelfläche am Ende eines Umgangs des Rotors wird vermieden,
wenn die Zahl der Träger der Hubvorrichtung doppelt so groß wie die Zahl der Turmelemente
einer Windung ist und wenn jeweils zwei Träger ein Trägerpaar bilden, welchen Steuerflächenpaare
am Rotor zugeordnet sind, wobei die einzelnen Steuerflächen der Steuerflächenpaare
gegeneinander bezüglich der Rotationsachse verdreht sind nach der Maßgabe, daß das
Einholen eines Turmelements und die erste Hubphase einerseits sowie die zweite Hubphase
andererseits wechselweise durch ein Trägerpaar erfolgt. Dabei überschneiden sich zumindest
die zweiten Hubphasen der Träger eines Trägerpaars während eines Umgangs des Rotors,
so daß jederzeit die neu eingefügten Turmelemente gestützt sind.
[0014] Vorteilhafterweise ist jedem Träger bzw. Trägerpaar ein Turmelementemagazin und eine
Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in die Hubvorrichtung zugeordnet.
[0015] Eine besonders raumsparende Lagerung der einzelnen Turmelemente ist dadurch gekennzeichnet,
daß ein Turmelementemagazin zumindest einen Lagerarm aufweist, an dem eine Mehrzahl
von Turmelementen senkrecht und ineinander angeordnet mit nach außen weisender konvexer
Seite und nach innen weisender konkaver Seite lagerbar sind.
[0016] Eine weiterhin besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Turmbauwerks
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in
die Hubvorrichtung zwei Manipulierarmsätze aufweist, welche radial und axial bezüglich
der Turmelementeverbundachse verschieblich sind und daß der Rotor Steuerflächen aufweist,
welche in Funktionskontakt mit den Manipulierarmsätzen stehen und nach der Maßgabe
ausgebildet sind, daß die Turmelemente durch wechselweise axiale und/oder radiale
Verschiebung der Manipulierarmsätze sukzessive von dem Turmelementemagazin in radialer
Richtung zur Hubvorrichtung hin bewegt werden und unter Berücksichtigung der Hubvorrichtungssteuerflächen
an die Hubvorrichtung übergeben werden. In dieser Ausführungsform kann ein vollautomatisch
aus- und einfahrendes Turmbauwerk gebildet werden, dessen Betrieb lediglich einen
entsprechenden Steuerbefehl von einer Bedienungsperson oder einer Steuereinrichtung
benötigt. Beispielsweise kann in Verbindung mit einem Instrument zur Messung der Windgeschwindigkeit
das Turmbauwerk automatisch eingefahren werden, wenn die Windgeschwindigkeit einen
bestimmten Grenzwert überschreitet.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen aus- und einfahrbaren Turmbauwerks,
Fig. 2 eine Aufsicht des Gegenstandes der Fig. 1,
Fig. 3 eine Detailansicht des Turmelementeverbundes und
Fig. 4 eine Teilansicht der Hubvorrichtung.
[0018] Der Fig. 1 entnimmt man ein aus- und einfahrbares Turmbauwerk 1 mit einer Mehrzahl
von Turmelementen 2, welche zu einer Schraubenwendelfläche aneinander gereiht sind
und deren einzelnen Windungen vereinigt sind. Zur Vereinfachung wurden die seitlichen
Turmelemente 2 nicht in schräger Projektion gezeichnet. Im Inneren des Turmelementeverbundes
ist eine Hubvorrichtung 3 mit einem Stator 4 und einem Rotor 5 angedeutet. An dem
Stator 4 axial verschieblich gelagert erkennt man zwei Träger 6, deren axiale Positionen
von Steuerflächen des Rotors 5 bestimmt sind. Die Träger 6 weisen Hubarme 7 auf, welche
in radialer Richtung verschieblich sind und deren Positionen ebenfalls von Steuerflächen
des Rotors 5 bestimmt werden. Der Fig. 1 entnimmt man ferner Turmelementemagazine
8, in denen Turmelemente 2 einzeln abstellbar sind. In den Turmelementemagazinen 8
befinden sich ferner Einrichtungen zum Einführen der Turmelemente 2 in die Hubvorrichtung
3, welche der Übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet sind. Das beim Ausfahren des
Turmbauwerks zuerst aus dem Turmelementemagazin herausgeführte und in die Hubvorrichtung
eingeführte Turmelement bildet ein oberes Abschlußelement 2a des Turmelementeverbundes.
Das zuletzt eingeführte Turmelement bildet ein basisseitiges Abschlußelement 2b. Auf
dem Turmelementeverbund ist ferner eine Last 9 eingezeichnet, welche von dem Turmelementeverbund
getragen wird. Dabei ist die Unterseite der Last 9 der Form der obersten Windung der
Schraubenwendelfläche des Turmelementeverbundes angepaßt und mit dieser verbunden.
[0019] Die Fig. 2 zeigt das aus- und einfahrbare Turmbauwerk der Fig. 1 in einer Aufsicht.
In dieser Darstellung erkennt man besonders deutlich, daß die Turmelemente 2 eine
Abknickung aufweisen, so daß die Turmelemente 2 sich zu einer Schraubenwendelfläche
aneinanderreihen lassen. Sternförmig um den Stator 4 sind eine Mehrzahl von Trägern
angeordnet, wobei jeweils einem Turmelement 2 der untersten Windung der Schraubenwendelfläche
zwei Träger 6 zugeordnet sind. Durch diese paarweise Anordnung der Träger 6 ist ein
problemloses Umsetzen der Hubarme 7 zwecks Einholen eines weiteren Turmelements 2
zum Einbau in den Turmelementeverbund möglich. In der Fig. 2 erkennt man weiterhin,
daß jedem Paar von Trägern 6 in sternförmiger Anordnung ein Turmelementemagazin 8
zugeordnet ist.
[0020] Die Detailansicht eines Turmelementeverbundes in der Fig. 3 verdeutlicht insbesondere
die Anordnung der Turmelemente 2 in dem Turmelementeverbund sowie die weitere Ausbildung
der Turmelemente 2. Es versteht sich, daß der gezeigte Ausschnitt eine Abwicklung
darstellt, um eine ebene Darstellung des Teilausschnitts der Schraubenwendelfläche
zu erhalten. Die Turmelemente 2 sind entlang der gestrichelten Linien abgeknickt.
Man erkennt, daß die oberen und unteren Kanten der Turmelemente in Längsrichtung der
Schraubenwendelfläche gegeneinander versetzt sind. Mittels Formschlußverbindungen
sind jeweils drei Turmelemente 2 benachbarter Windungen der Schraubenwendelfläche
schubfest miteinander verbunden. Durch diese Anordnung der Turmelemente 2 wird eine
besondere statische Stabilität des Turmelementeverbundes erreicht. Diese Stabilität
ist zusätzlich erhöht durch lösbare Sperrverbindungen 11, mit denen die einzelnen
Windungen der Schraubenwendelfläche mit der jeweils darüber bzw. darunterliegenden
Windung zugfest verbunden sind. Wie gezeichnet, weist jedes Turmelement 2 eine Sperrverbindung
11 auf. Eine solche Sperrverbindung 11 besteht aus einem Schwenkhebel 12 mit zwei
Schenkeln 13, 14, dessen Schwenkachse senkrecht an einem Turmelement 2 angeordnet
ist. Der Schenkel 13 eines Schwenkhebels 12 hat im Bereich seines Schenkelendes einen
nach außen weisenden Zapfen 15, welcher durch Schwenkung des Schwenkhebels 12 in eine
zugeordnete Ausnehmung 16 eines darüberliegenden Turmelements 2 in Eingriff kommt.
Der zweite Schenkel 14 des Schwenkhebels 12 weist einen Schlitz 17 auf, welcher mit
einem Stift 18 eines nachgereihten Turmelements 2 in Eingriff kommt. Im oberen Teil
der Fig. 3 erkennt man zwei Sperrverbindungen 11, welche in die Verriegelungsposition
geschwenkt sind. Im unteren Bereich der Fig. 3 erkennt man demgegenüber zwei Sperrverbindungen
11, welche sich in der Entriegelungsposition befindet und im Zuge des Einfügens eines
weiteren Turmelements 2 in die Verriegelungsposition geschwenkt werden. Es versteht
sich, daß mit der Entnahme eines Turmelements 2 die Sperrverbindung 11 gelöst wird.
Die Turmelemente 2 haben weiterhin Manipulierausnehmungen 19 mit welchen Lagerarme,
Manipulierarme und Hubarme in Eingriff bringbar sind. An den oberen und unteren Kanten
der Turmelemente 2 sind Abstützbauteile 20 als verstärkte Kanten mit ebenen Stirnflächen
ausgebildet. Die Formschlußverbindungen sind als an den Stirnflächen der Abstützbauteile
angeordnete zylindrische Stifte 21 und Bohrungen 22 ausgeführt.
[0021] Die Fig. 4 stellt eine Teilansicht der Hubvorrichtung 3 dar. Koaxial zum Turmelementeverbund
angeordnet ist ein Stator 4, mit Führungen 23, durch die Träger 6 axial verschieblich
geführt sind. Die Träger 6 weisen radial nach außen und verfügen über in radialer
Richtung verschiebliche Hubarme 7. Der Übersichtlichkeit halber ist nur ein Träger
6 der paarweise angeordneten Träger 6 dargestellt. Die Hubvorrichtung weist ferner
einen Rotor 5 mit Steuerflächen 24, 25 für die axiale Bewegung der Träger und für
die radiale Bewegung der Hubarme auf. Die Abnahme der Steuerinformation für die axiale
Verschiebung des Trägers 6 erfolgt mittels des Steuerstegs 26 von der zugeordneten
Steuerfläche 24. Die Steuerinformationen für die radialen Bewegungen der Hubarme 7
wird mittels des Schwenksteuerhebels 27 von der Steuerfläche 25 abgetastet. Es versteht
sich, daß für die beiden Träger 6 eines Trägerpaares jeweils verschiedene Steuerflächen
24, 25 vorgesehen sind, nach der Maßgabe, daß während eines Umlaufes des Rotors 5
stets zumindest ein Träger 6 ein zugeordnetes Turmelement 2 im Turmelementeverbund
hält bis eine unterliegende Windung der Schraubenwendelfläche angeführt ist.
[0022] In dem Ausführungsbeispiel ist ein erfindungsgemäßes Turmbauwerk angegeben, bei dem
der Rotor 5 um die Achse des Turmelementeverbundes rotiert, während der Stator 4,
der Turmelementeverbund aus Turmelementen 2, die Träger 6, die Turmelementemagazine
8 sowie die nicht dargestellten Einrichtungen zum Einführen der Turmelemente in die
Hubvorrichtung bezüglich einer Rotation um die Achse des Turmelementeverbundes starr
sind. Es versteht sich, daß eine kinematische Umkehrung, welche darin besteht, die
vorstehend genannten Bauteile bezüglich ihrer Rotierbarkeit zu vertauschen, gleichfalls
in den Rahmen der Erfindung paßt. In einem solchen Fall rotiert der Turmelementeverbund
aus Turmelementen 2 im Zuge des Aus- und Einfahrens des Turmbauwerks 1 mitsamt dem
Stator 4, den Trägern 6, den Turmelementemagazinen 8 und den Einrichtungen zum Einführen
der Turmelemente in die Hubvorrichtung. Auch weitere abgewandelte Ausführungsformen
eines aus- und einfahrbaren Turmbauwerks 1 gemäß dem Hauptanspruch verlassen nicht
den Rahmen der Erfindung.
1. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk (1) mit einer Mehrzahl von Turmelementen (2),
welche zu einer Schraubenwendelfläche aneinander anreihbar sind, deren einzelne Windungen
mit Hilfe von an den oberen und unteren Kanten der Turmelemente (2) als integrale
Bestandteile ausgebildeten Abstützbauteilen (20) und Formschlußverbindungen vereinigbar
sind,
mit zumindest einer Hubvorrichtung (3),
mit zumindest einem Turmelementemagazin (8) und
mit zumindest einer Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in die Hubvorrichtung,
wobei die einzelnen Turmelemente (2) einerseits zu einem statisch und stabilitätsmäßig
einheitlichen Turmelementeverbund verbindbar sowie andererseits in einem Magazin (8)
abstellbar sind, und
wobei das zuerst aus dem Turmelementemagazin (8) herausgeführte und in die Hubvorrichtung
(3) eingeführte Turmelement (2) ein oberes Abschlußelement (2a) bildet, wobei das
Ausfahren des Turmbauwerks (1) durch Einführen weiterer Turmelemente (2) und Heben
des Turmelementeverbundes erfolgt und wobei das zuletzt eingeführte Turmelement (2)
ein basisseitiges Abschlußelement (2b) bildet.
2. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die oberen und unteren Kanten der Turmelemente (2) in Längsrichtung der Schraubenwendelfläche
gegeneinander versetzt sind.
3. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Formschlußverbindungen jeweils drei Turmelemente (2) benachbarter
Windungen der Schraubenwendelfläche schubfest verbunden sind.
4. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Windungen der Schraubenwendelfläche zusätzlich durch lösbare Sperrverbindungen
(11) mit der jeweils darüber bzw. darunter liegenden Windung zugfest verbindbar sind.
5. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Turmelement (2) zumindest eine Sperrverbindung (11) aufweist.
6. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrverbindung (11) einen bezüglich der Schraubenwendelfläche innenliegenden
Schwenkhebel (12) mit zumindest zwei Schenkeln (13, 14) aufweist, dessen Schwenkachse
senkrecht an einem ersten Turmelement (2) angeordnet ist, daß ein Schenkel (13) des
Schwenkhebels (12) im Bereich seines Schenkelendes einen nach außen weisenden Zapfen
(15) aufweist, welcher durch Schwenkung des Schwenkhebels (12) in eine zugeordnete
Ausnehmung (16) eines drüberliegenden zweiten Turmelementes (2) in Eingriff kommt,
und daß der zweite Schenkel (14) des Schwenkhebels (12) einen Schlitz (17) aufweist,
welcher mit einem an einem dritten Turmelement (2), welches dem ersten Turmelement
(2) nachgereiht ist, angeordneten Stift (18) in Eingriff kommt, wobei der Schwenkhebel
(12) beim Einsetzen des dritten Turmelementes (2) in den Turmelementeverbund in eine
das erste und das zweite Turmelement (2) zugfest verbindende Verriegelungsposition
schwenkbar ist und beim Entfernen des dritten Turmelementes (2) in eine Entriegelungsposition
schwenkbar ist.
7. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Turmelemente (2) Manipulier-Ausnehmungen oder -Beschläge (19) aufweisen, mit
welchen Lagerarme, Manipulierarme und Hubarme (7) in Eingriff bringbar sind.
8. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützbauteile (20) als verstärkte Kanten mit ebenen Stirnflächen ausgebildet
sind.
9. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formschlußverbindungen als an den Stirnflächen der Abstützbauteile (20) angeordnete
zylindrische Stifte (21) und Bohrungen (22) ausgebildet sind.
10. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtung (3) innerhalb der Wandung des Turmelementeverbundes angeordnet
ist.
11. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtung (3) einen koaxial zur Turmachse angeordneten Stator (4) mit
radial nach außen weisenden und axial verschieblichen Trägern (6) besitzt, welche
jeweils mit zumindest einem in radialer Richtung verschieblichen Hubarm (7) ausgestattet
sind, und einen Rotor (5) mit Steuerflächen (24, 25) aufweist, welche mit den Trägern
(6) und den Hubarmen (7) in Funktionskontakt stehen, wobei die Zahl der Träger (6)
zumindest gleich der Zahl der Turmelemente (2) ist, durch welche eine volle Windung
der Schraubenwendelfläche gebildet ist, wobei die Träger (6) bezüglich des Turmelementeverbundumfangs
gleichmäßig verteilt sind und wobei die Steuerflächen (24, 25) nach der Maßgabe ausgebildet
sind, daß bei Rotation des Rotors (5) in periodischer Aufeinanderfolge ein Turmelement
(2) von einem Hubarm (7) von außerhalb des Turmelementeverbundes in radialer Richtung
eingeholt und zum Fluchten mit dem Turmelementeverbund gebracht wird, das Turmelement
(2) dann in einer ersten Hubphase in den Turmelementeverbund eingeführt wird und danach
der gesamte Turmelementeverbund in einer zweiten Hubphase ausgefahren wird.
12. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahl der Träger (6) der Hubvorrichtung (3) doppelt so groß wie die Zahl der
Turmelemente (2) einer Windung ist, und daß jeweils zwei Träger (6) ein Trägerpaar
bilden, welchen Steuerflächenpaare am Rotor zugeordnet sind, wobei die einzelnen Steuerflächen
(24, 25) der Steuerflächenpaare gegeneinander bezüglich der Rotationsachse verdreht
sind, nach der Maßgabe, daß das Einholen eines Turmelements (2) und die erste Hubphase
einerseits sowie die zweite Hubphase andererseits wechselweise durch ein Trägerpaar
erfolgen.
13. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1, bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Träger (6) bzw. Trägerpaar ein Turmelementemagazin (8) und
eine Einrichtung zum Einführen der Turmelemente in die Hubvorrichtung zugeordnet ist.
14. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Turmelementemagazin (8) zumindest einen Lagerarm aufweist, an dem eine Mehrzahl
von Turmelementen (2) senkrecht und ineinander angeordnet mit nach außen weisen der
konvexer Seite und nach innen weisender konkaver Seite lagerbar sind.
15. Aus- und einfahrbares Turmbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Einführen der Turmelemente (2) in die Hubvorrichtung zwei
Manipulierarmsätze aufweist, welche radial und axial bezüglich der Turmelementeverbundachse
verschieblich sind und daß der Rotor (5) Steuerflächen aufweist, welche in Funktionskontakt
mit den Manipulierarmsätzen stehen und nach Maßgabe ausgebildet sind, daß die Turmelemente
(2) durch wechselweise axiale und/oder radiale Verschiebung der Manipulierarmsätze
sukzessive von dem Turmelementemagazin (8) in radialer Richtung zur Hubvorrichtung
(3) hin bewegt werden und unter Berücksichtigung der Hubvorrichtungssteuerflächen
(24, 25) an die Hubvorrichtung (3) übergeben werden.