[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechseln von wenigstens einer vollen Vorgarnspule
an einer Spinnmaschine, bei welchem der Vorgarnanfang einer neuen Vorgarnspule auf
eine definierte Länge abgelängt und von einer Greifeinrichtung übernommen wird, die
den Vorgarnanfang einer Einführungsstelle der Spinnmaschine zustellt und die den Vorgarnanfang
mittels eines Blasluftstromes an einer Führungsfläche der Greifeinrichtung hält, sowie
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Es ist eine Greifeinrichtung bekannt (EP-A 0 213 962), die eine V-förmige Führungsnut
aufweist, deren Nutengrund als Führungsfläche ausgebildet ist.ln einer Seitenwandung
der V-Führungsnut liegt eine Blasöffnung, aus der ein Blasluftstrom ausgeblasen wird,
der den Vorgarnanfang an der Führungsfläche hält. Bei dem bekannten Verfahren wird
der an der Führungsfläche gehaltene Vorgarnanfang gegen das noch in ein Streckwerk
einer Spinnstelle einer Spinnmaschine einlaufende alte Vorgarn angelegt, so daß er
von dem alten Vorgarn mit in das Streckwerk eingezogen wird. Das bekannte Verfahren
setzt somit voraus, daß von der zu wechselnden alten Vorgarnspule noch ein Vorgarnrest
in das Streckwerk der Spinnstelle hinein läuft. Wenn jedoch die alte Vorgarnspule
völlig aufgebraucht sein sollte, so ist mit dem bekannten Verfahren ein automatisches
Ansetzen des Vorgarnanfangs der neuen Spule nicht möglich. Ein Vorgarnspulenwechsel
wird bevorzugt von einem verfahrbaren Wartungsgerät durchgeführt. Da es schwierig
ist, sicherzustellen, daß das verfahrbare Wartungsgerät immer dann an der betreffenden
Spinnstelle ist und einen Vorgarnspulenwechselvorgang durchführen kann, wenn gerade
noch eine ausreichende Vorgarnmenge auf der alten Vorgarnspule vorhanden ist, besteht
die Gefahr, daß die Wartungsvorrichtung bereits leergelaufene alte Vorgarnspulen antrifft,
so daß dann ein automatisches Ansetzen des Vorgarns nicht durchgeführt werden kann.
Um dieses mit möglichst hoher Sicherheit auszuschließen, ist es daher bei dem bekannten
Verfahren und der bekannten Vorrichtung notwendig, ein Signal für einen Vorgarnspulenwechselbedarf
bereits dann zu geben, wenn noch eine relativ große Vorgarnmenge auf der alten Vorgarnspule
vorhanden ist. Da dann jedoch in vielen Fällen ein Vorgarnspulenwechsel sehr frühzeitig
durchgeführt wird, d.h. mit einer relativ großen Vorgarnmenge auf der alten Vorgarnspule,
bedarf es weiterer Maßnahmen, um die Vorgarnreste auf der ausgewechselten alten Vorgarnspule
zu entfernen und möglichst für eine Wiederverwertung zurückzugewinnen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit dem die Sicherheit des Ansetzen des Vorgarnanfangs erhöht wird und
mit dem auch dann noch ein automatisches Ansetzen möglich ist, wenn kein einlaufendes,
altes Vorgarn mehr vorhanden sein sollte.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Vorgarnanfang auf eine derartige Länge
abgelängt wird, daß er die Führungsfläche überragt und daß der Blasluftstrom eine
im wesentlichen in Verlängerung der Führungsfläche gerichtete Blasrichtung aufweist.
[0005] Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß der Vorgarnanfang einer vollen Vorgarnspule
nicht nur eine definierte Lage einnimmt und sich an ein altes, noch einlaufendes Vorgarn
anlegen kann, sondern auch, daß er soweit von der Greifeinrichtung abragt, daß er
bis in den Bereich eines Einzugswalzenpaares eines Streckwerkes einer Spinnstelle
gebracht werden kann, so daß auch dann noch ein Einzug des Vorgarnanfangs in das Streckwerk
erfolgt, wenn kein altes Faserband mehr vorhanden sein sollte.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der Vorgarnanfang nach
der Übernahme in eine Saugöffnung der Greifeinrichtung eingesaugt wird, die sich im
Bereich des Endes der Führungsfläche der Greifeinrichtung befindet, und daß der Vorgarnanfang
beim Übergeben an die Einführungsstelle aus der Saugöffnung ausgeblasen und mittels
des Blasluftstromes zu der Einführungsstelle hin ausgerichtet wird. Aufgrund dieser
Ausgestaltung wird erreicht, daß der Vorgarnanfang nach der Übernahme an einer definierten
Stelle gehalten wird und gegen äußere Einflüsse geschützt ist. Der Vorgarnanfang befindet
sich somit während der gesamten Bewegung der Greifeinrichtung an einer definierten
Stelle, so daß er nicht verlorengehen oder beschädigt werden kann.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bei einer Vorrichtung zum Wechseln von
wenigstens einer Vorgarnspule, die eine den an einer Ablängeinrichtung auf eine definierte
Länge gebrachten Vorgarnanfang einer neuen Vorgarnspule aufnehmende und einer Einführungsstelle
zuführende Greifeinrichtung enthält, deren Greifkopf einen Führungsschlitz mit einer
gekrümmten Führungsfläche und eine den Vorgarnanfang an der Führungsfläche haltende
Blasdüse aufweist, vorgesehen, daß die Mündung der Blasdüse im Bereich des Endes der
Führungsfläche angeordnet ist und eine im wesentlichen in Verlängerung der Führungsfläche
gerichtete Blasrichtung für den die Führungsfläche überragenden Vorgarnanfang aufweist.
Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, einen Vorgarnanfang sicher an ein einlaufendes
Vorgarn anzulegen und dabei gleichzeitig in den Bereich von Einzugswalzen eines Streckwerkes
zu bringen, so daß der Vorgarnanfang sicher eingezogen wird. In gleicher Weise ist
es auch möglich, dann noch ein automatisches Einführen des Vorgarnanfangs durchzuführen,
wenn das alte Vorgarn bereits ausgelaufen ist.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Einführungsstelle
mit einem Einlauftrichter versehen ist, der wenigstens eine Abströmöffnung für eingeblasene
Blasluft aufweist. Dadurch wird sichergestellt, daß sich die eingeblasene Blasluft
nicht in dem Einlauftrichter staut oder in dem Einlauftrichter zurückströmt, wodurch
ein sicheres Einführen des Vorgarnanfangs verhindert werden könnte.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Blasdüse an eine
Luftversorgungsleitung angeschlossen ist, die über eine Umschalteinrichtung an eine
Druckluftquelle oder eine Saugluftquelle anschließbar ist. Wenn die Blasdüse an die
Saugluftquelle angeschlossen ist, so nimmt sie den Vorgarnanfang auf und hält ihn
während der Bewegung der Greifeinrichtung. Wird dagegen die Blasdüse an die Druckluftquelle
angeschlossen, so richtet sie den Vorgarnanfang derart aus, daß er an der Einführstelle
übernommen werden kann.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines verfahrbaren Wartungsgerätes, das
an einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine einen Vorgarn-Spulenwechsel durchführt,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Greifeinrichtung des Wartungsgerätes
nach Fig. 1,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht in Richtung des Pfeiles 111 der Greifeinrichtung
nach Fig. 2,
Fig. 4 eine Teilansicht der Greifeinrichtung während der Übernahme des Vorgarnanfangs
einer neuen Vorgarnspule,
Fig. 5 eine Teilansicht der Greifeinrichtung während des Übergebens des Vorgarnanfangs
an ein Streckwerk der Spinnstelle der Spinnmaschine,
Fig. 6 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI auf einen dem Streckwerk vorgeschalteten
Einlauftrichter des Streckwerkes und
Fig. 7 einen Schaltplan eines Pneumatikschaltkreises zur wahlweisen Beaufschlagung
von Blasdüsen der Greifeinrichtung mit Druckluft oder Saugluft.
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Spinnstelle einer Ringspinnmaschine (10) enthält ein Streckwerk
(11), in welches ein Vorgarn (12) einläuft, das in dem Streckwerk (11) auf die gewünschte
Garnfeinheit verstreckt wird. Das verstreckte Vorgarn läuft über einen Fadenführer
(13) zu einem um einen Spinnring (14) herumlaufenden Läufer, von welchem es zu einer
Spulenhülse (15) gelangt, auf der es mit einer Kopswicklung aufgewickelt wird. Die
Spulenhülse (15) ist auf eine zu Drehungen angetriebene Spindel (16) aufgesteckt.
Der Spinnring (14) ist auf einer zur Erzeugung einer Kopswicklung Hub- und Senkbewegungen
ausführenden Ringbank (17) angeordnet.
[0012] Das Vorgarn (12) wird von einer Vorgarnspule (18) abgezogen, die während des normalen
Spinnbetriebs an einem Hängehalter eines Spulengatters (19) hängt. In Fig. 1 ist jedoch
bereits eine Phase eines Spulenwechselvorgangs dargestellt, während welcher die nahezu
abgelaufene Vorgarnspule (18) von einem verfahrbaren, der betreffenden Spinnstelle
zustellbaren Wartungsgerät (20) dem Gatter (19) entnommen und an einen Hängehalter
einer entlang der Ringspinnmaschine (10) verlaufenden Fördereinrichtung (21) übergeben
worden ist.
[0013] Der Spulenwechselvorgang erfolgt in der Weise, wie es durch die DE-A 37 34 264 bekannt
und beschrieben ist. Das Wartungsgerät (20) ist so ausgebildet, wie es in den deutschen
Patentanmeldungen P 39 11 764.2 und P 39 11 765.0 beschrieben ist. Ein Manipulator
(22) hat zunächst eine neue, volle Vorgarnspule (23) der Transporteinrichtung (21)
entnommen und an eine Zwischenspeichereinrichtung (24) des Wartungsgerätes (20) übergeben.
Danach hat der Manipulator (22) die alte Vorgarnspule (18) von dem Gatter (19) abgeholt
und an die Transporteinrichtung (21) übergeben. Das Vorgarn (12) der alten Vorgarnspule
(18) läuft während dieser Zeit weiter über Vorgarnführer (25, 26) in das Streckwerk
(11) ein.
[0014] Die Zwischenspeichereinrichtung (24) des Wartungsgerätes (20) ist als eine Vorbereitungsstation
ausgebildet, wie dies in der Patentanmeldung P 39 11 765.0 beschrieben worden ist.
Der Vorgarnanfang der neuen, vollen Vorgarnspule (22) wird mittels einer Saugdüse
(27) gesucht und an definierter Stelle bereitgehalten. Dieser Stelle wird dann eine
Greifeinrichtung (28) des Manipulators (22) zugestellt, die den Vorgarnanfang der
Vorgarnspule (23) übernimmt. Anschließend nimmt der Manipulator (22) diese Vorgarnspule
(23) auf, die er dann dem Gatter (19) zuführt und dort in den Hängehalter einhängt.
Wie mit gestrichelten Linien dargestellt ist, erfolgt während dieser Übergabe der
Vorgarnspule (23) ein Ansetzen des Vorgarnanfangs, d.h. ein Zustellen des Vorgarnanfangs
zu dem Einlaufbereich des Streckwerkes (11). Dieser von der Greifeinrichtung (28)
durchzuführende Arbeitsgang wird im nachstehenden noch näher erläutert werden. Danach
verfährt der Manipulator (22) zu dem Hängehalter des Gatters (19), wobei die Greifeinrichtung
(28) das neue Vorgarn um die Vorgarnführer (25,26) herumlegt.
[0015] Zu erwähnen ist noch, daß das Wartungsgerät (20) so ausgelegt ist, daß es gleichzeitig
einen Vorgarnspulenwechsel an mehreren Spinnstellen durchführt, beispielsweise an
sechs Spinnstellen. Diesen mehreren Spinnstellen sind Vorgarnspulen (18) des Gatters
(19) zugeordnet, d.h. Vorgarnspulen der hinteren Vorgarnspulenreihe. In gleicher Weise
kann das Wartungsgerät (20) einen Spulenwechsel an mehreren Spinnstellen ausführen,
die von Vorgarnspulen (29) einer vorderen Vorgarnspulenreihe mit Vorgarn versorgt
werden.
[0016] Die in Fig. 2 und 3 dargestellte Greifeinrichtung (28) des Manipulators (22) entspricht
in ihrem Grundaufbau der Greifeinrichtung, die in der deutschen Patentanmeldung P
39 11 764.2 dargestellt und beschrieben ist. Die Greifeinrichtung (28) besitzt einen
Schwenkarm (30), der mittels Schwenkhaltern (31) auf einer Welle (32) schwenkbar gelagert
ist. Einer der Backen der Schwenkhalter (31) ist mit einer kreisbogenförmigen Außenverzahnung
(32) versehen, in die ein angetriebenes Zahnrad (33) eingreift, durch dessen Antrieb
der Schwenkarm (30) verschwenkbar ist. Der Schwenkarm (30) besitzt im Bereich seines
Greifkopfes eine V-förmige Führungsnut (34), deren Boden als eine gekrümmte Führungsfläche
(35) für das neue Vorgarn ausgebildet ist. An dem Greifkopf ist ein Ansatz (36) angebracht,
der die gekrümmte Führungsfläche (35) verlängert. In dem Schwenkarm (30) ist ein Klemmhebel
(37) um eine Schwenkachse (38) verschwenkbar gelagert, dessen unteres Ende mit einer
gabelartigen Aussparung (39) einen Zapfen (40) umgreift. Der Zapfen (40) ist auf einer
ein Innengewinde aufweisenden Hülse (41) angebracht, deren Innengewinde in ein Außengewinde
einer drehfest mit einer Welle (42) verbundenen Hülse (43) eingreift. Durch Antreiben
der Welle (42) kann die Gewindehülse (41) mit dem Zapfen (40) hin-und herverschoben
werden, so daß der Klemmhebel (37) Klemmbewegungen ausführt, wie dies in der Patentanmeldung
P 39 11 764.2 beschrieben ist. Er kann einmal das neue Vorgarn klemmen, in einer Zwischenstellung
das neue Vorgarn freigeben und in der gegenüberliegenden Stellung das alte Vorgarn
klemmen, so daß dies nach einem Ansetzen zertrennt wird.
[0017] Der Ansatz (36) des Greifkopfes der Greifeinrichtung (28) ist mit einer Luftdüse
(44) versehen, deren Mündung auf der dem Vorgarnanfang zugeordneten Seite der Führungsfläche
(35) liegt und die mit einer Neigung gegenüber der Führungsfläche (35) zurückgesetzt
ist. Die Luftdüse (44) ist über eine flexible Leitung (45) an ein Luftversorgungsrohr
(46) angeschlossen. Die Luftdüse (44) ist mit ihrer Form und ihrer Mündung so ausgerichtet,
daß ein von ihr ausgeblasener Blasluftstrom wenigstens annähernd in Verlängerung der
Führungsfläche (35) gerichtet ist, d.h. etwa parallel zu dem Nutengrund der V-förmigen
Führungsnut (34).
[0018] Die Übernahme des Vorgarns der vollen Vorgarnspule (23), die in Fig. 4 dargestellt
ist, erfolgt nach dem Prinzip, das in den deutschen Patentanmeldungen 39 11 764.2
und 39 11 765.0 beschrieben ist. Die Greifeinrichtung (28) wird von unten in vertikaler
Bewegung dem Vorgarn der vollen Spule (23) zugestellt, das zwischen der Saugdüse (27)
und einem Vorgarnführer (47) gehalten ist. Dabei legt sich das Vorgarn an die Führungsfläche
(35) des Greifkopfes der Greifeinrichtung (28) an. Nach Schließen des Klemmhebels
(37) wird dieses Vorgarn jetzt gehalten. Aufgrund einer Relativbewegung zwischen der
Saugdüse (27) und der Greifeinrichtung (28) wird anschließend das Vorgarn durch Auseinanderziehen
durchtrennt. Dabei ist die Klemmstelle des Klemmhebels (37) so gelegt, daß ein pinselartiger
Vorgarnanfang entsteht, der die Führungsfläche (35) überragt. Spätestens zu diesem
Zeitpunkt wird die Luftdüse (44) mit Saugluft beaufschlagt, so daß der über die Führungsfläche
(35) überstehende Teil des Vorgarnanfangs in die Luftdüse (44) eingesaugt wird, wie
dies in Fig. 4 dargestellt ist. Der Vorgarnanfang bleibt dann in die Luftdüse (44)
eingesaugt, so daß die Greifeinrichtung (28) auch gegebenenfalls sehr schnelle Bewegungen
durchführen kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß der Vorgarnanfang seine Position
verläßt oder gar an einem anderen Bauelement hängen bleibt und beschädigt wird.
[0019] Beim Übergeben des Vorgarnanfangs an das Streckwerk (11) der Spinnstelle wird die
Luftdüse (44) mit Druckluft beaufschlagt, so daß der Vorgarnanfang aus ihr wieder
ausgeblasen und gestreckt gehalten ist. Die Blasrichtung der Luftdüse (44) verläuft
in Fortsetzung der Führungsfläche (35), wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Der pinselartige
Vorgarnanfang kann dann bis in den Bereich der Umfangsfläche der Einzugswalzen eines
Streckwerkes (11) zugestellt worden, so daß er sich an diese in den Klemmspalt hineinlaufende
Einzugsfläche anlegen kann. Bevorzugt wird eine Anlage dabei an die Oberwalze des
Einzugswalzenpaares vorgesehen, die mit einem gummiartigen, einen hohen Reibwert aufweisenden
Belag versehen ist. Der Vorgarnanfang kann dann nach Lösen der ersten Klemmung des
Klemmhebels (37) in das Streckwerk (11) eingezogen werden. Er kann sich dabei mit
dem noch einlaufenden alten Vorgarn (12) verbinden, oder aber, wenn das alte Vorgarn
(12) bereits ausgelaufen ist, ohne dieses alte Vorgarn (12) eingezogen werden.
[0020] Wenn der Vorgarnanfang sicher in das Streckwerk (11) eingelaufen ist, wird das alte
Vorgarn (12) zertrennt, wie dies in der deutschen Patentanmeldung 39 11 746.2 beschrieben
worden ist. Hierzu wird der Klemmhebel (37) in eine Positon gebracht, daß er das alte
Vorgarn klemmt, so daß dieses durch das weiterlaufende Einzugswalzenpaar des Streckwerkes
(11) auseinandergezogen und zertrennt wird.
[0021] Wie in Fig. 5 dargestellt ist, ist in der Regel dem Einzugswalzenpaar eines Streckwerkes
ein Einlauftrichter (48) vorgeschaltet. Um zu verhindern, daß der von der Luftdüse
(44) ausgeblasene Blasluftstrom sich in dem Einlauftrichter (48) staut oder sogar
zurückströmt, wird vorgesehen, daß der Einlauftrichter (48) mit einer Abströmöffnung
versehen ist. Diese Abströmöffnung ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ein
etwa V-förmiger Schlitz (49), mit dem der Einlauftrichter (48) zu der Umfangsfläche
der gegenüberliegenden Einzugswalze des Streckwerkes (11) offen ist. Damit wird ein
Abströmen der eingeblasenen Blasluft möglich, ohne daß die Führung des einlaufenden
Vorgarns in axialer Richtung des Einzugswalzenpaares beeinträchtigt ist.
[0022] In Fig. 7 ist schematisch eine pneumatische Schaltung dargestellt, mit der die Luftdüsen
(44) mehrerer Greifeinrichtungen des Wartungsgerätes entweder mit Saugluft oder mit
Druckluft versorgt werden können. Ein Gebläse oder ein Membranverdichter (50) ist
sowohl mit seiner Druckseite als auch mit seiner Saugseite über ein Magnetventil (51)
mit der Luftversorgungsleitung (46) verbindbar, die zu den Luftdüsen (44) führt. Zwischen
dem Magnetventil (55) und der Luftversorgungsleitung (56) ist ein Filter (52) angeordnet.
Da der Filter (52) im wesentlichen nur dann benötigt wird, wenn eine Saugluftströmung
an den Luftdüsen (44) anliegt, kann dieser Filter auch zwischen dem Magnetventil (51)
und dem Unterdruckanschluß des Gebläses oder des Membrankompressors (50) angeordnet
werden. In der Saugleitung und in der Druckleitung ist jeweils vor dem Magnetventil
ein Regulierventil (53, 54) angeordnet, so daß sowohl die Werte des Blasluftstromes
als auch die Werte der Besaugung einstellbar sind.
1. Verfahren zum Wechseln von wenigstens einer vollen Vorgarnspule an einer Spinnmaschine,
bei welchem der Vorgarnanfang einer neuen Vorgarnspule auf eine definierte Länge abgelängt
und von einer Greifeinrichtung übernommen wird,die den Vorgarnanfang einer Einführungsstelle
der Spinnmaschine zustellt und die den Vorgarnanfang mittels eines Blasluftstromes
an einer Führungsfläche der Greifeinrichtung hält, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorgarnanfang auf eine derartige Länge abgelängt wird, daß er die Führungsfläche überragt,
und daß der Blasluftstrom eine im wesentlichen in Verlängerung der Führungsfläche
gerichtete Blasrichtung aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorgarnanfang nach der
Übernahme in eine Saugöffnung der Greifeinrichtung eingesaugt wird, die sich im Bereich
des Endes der Führungsfläche der Greifeinrichtung befindet, und daß der Vorgarnanfang
beim Übergeben an die Einführungsstelle aus der Saugöffnung ausgeblasen und mittels
des Blasluftstroms zu der Einführungsstelle hin ausgerichtet wird.
3. Vorrichtung zum Wechseln von wenigstens einer Vorgarnspule, die eine den von einer
Ablängeinrichtung auf eine definierte Länge gebrachten Vorgarnanfang einer neuen Vorgarnspule
aufnehmende und einer Einführungsstelle zuführende Greifeinrichtung enthält, deren
Greifkopf einen Führungsschlitz mit einer gekrümmten Führungsfläche und eine den Vorgarnanfang
an der Führungsfläche haltende Blasdüse aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mündung der Blasdüse (44) im Bereich des Endes der Führungsfläche (35) angeordnet
ist und eine im wesentlichen in Verlängerung der Führungsfläche gerichtete Blasrichtung
für den die Führungsfläche überragenden Vorgarnanfang aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführungsstelle
mit einem Einlauftrichter (48) versehen ist, der wenigstens eine Abströmöffnung (49)
für eingeblasene Blasluft aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüse (44)
an eine Luftversorgungsleitung (46) angeschlossen ist, die über eine Umschalteinrichtung
(51) an eine Druckluftquelle oder Saugluftquelle (50) anschließbar ist.