[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abhebe-und Entgratvorrichtung für Falzziegel-Revolverpressen
mit einer Abhebeplatte, einer Saugplatte und einem die Saugplatte umgebenden Messerrahmen,
wobei Saugplatte und Messerrahmen relativ zueinander bewegbar sind.
[0002] Bei einer derartigen bekannten Abhebe- und Entgratvorrichtung ist der Messerrahmen
fest mit der Abhebeplatte verbunden, die ihrerseits mit der Presse fest verbunden
ist. Die Saugplatte wird zum Pressen und Entgraten eines Falzziegels aus keramischer
Masse pneumatisch in den Messerrahmen eingefahren. Die Saugplatte wird dann mit einem
Vakuum beaufschlagt, um den gepreßten und entgrateten Falzziegel von der zugehörigen
Unterform abheben zu können. Beim Ablegen des gepreßten Falzziegels auf einen Rahmen
wird die Saugplatte mit Druckluft beaufschlagt und gleichzeitig aus dem Messerrahmen
ausgefahren.
[0003] Sowohl die Entfernung verbleibender Tonmasse von den Messern des Messerkastens als
auch die schonende Ablage des Falzziegelformlings auf dem Transportrahmen wirft hierbei
Probleme auf.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, die eine einwandfreie Reinigung der Messer des Messerkastens und
eine schonende Ablage der Falzziegelformlinge gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Saugplatte fest mit der
Abhebeplatte und damit unbeweglich gegenüber dieser verbunden ist, und daß der Messerrahmen
gegenüber der Saugplatte ausfahrbar und zurückziehbar angeordnet ist.
[0006] Vorteilhaft ist der Messerrahmen im Bereich der Messerkanten auf einer am Umfang
der Saugplatte angeordneten geölten Filzeinlage derart gleitend angeordnet, daß die
Messerkanten über die Unterkante der Filzeinlage zurückziehbar sind.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Messer des Messerkastens ständig
durch die in Kontakt mit ihnen stehende geölte Filzeinlage geölt und etwa noch haftende
Tonrückstände beim Zurückziehen des Messerrahmens gegenüber der Saugplatte abgestreift.
Beim Ablegen des Falzziegelformlings wird dieser von der Saugplatte durch Ablassen
des Vakuums und zusätzliche Drucklufteinspeisung zuverlässig und schonend gelöst und
abgelegt, ohne daß sich die Saugplatte gegenüber der mit der Presse verbundenen Abhebeplatte
bewegt.
[0008] Vorteilhaft ist der Messerrahmen mittels Stangenführungslagern gegenüber der Saugplatte
bewegbar geführt, wobei zweckmäßig vier Stangenführungslager vorgesehen sind. Die
Führungsfunktion ist damit ausschließlich den Stangenführungslagern in Verbindung
mit der Filzeinlage zugeordnet, eine Führung über den Ausfahrantrieb weder erforderlich
noch vorgesehen.
[0009] Zwischen der Saugplatte und dem Messerrahmen ist zweckmäßig eine Druckluftzylinderanordnung
zum Ausfahren und Zurückziehen des Messerrahmens angebracht.
[0010] Die Druckluftzylinderanordnung besteht vorteilhaft aus zwei Druckluftkolbenzylindern,
die, wie bereits erwähnt, keine Führungsfunktionen übernehmen müssen und dementsprechend
einfach und robust ausgebildet sein können.
[0011] Vorteilhaft ist der Ausfahr- und Zurückziehantrieb des Messerrahmens getrennt von
der Betriebspneumatik der Saugplatte steuerbar. Hierdurch läßt sich die Relativbewegung
zwischen Messerrahmen und Saugplatte je nach den betrieblichen Erfordernissen getrennt
und unabhängig von dem eigentlichen Ablegevorgang des Falzziegelformlings steuern.
[0012] Die Saugplatte und der Messerrahmen sind zweckmäßig voneinander elektrisch isoliert
angeordnet, um die beiden Teile mit Gleichspannungen unterschiedlicher Polaritäten
zur Verbesserung der Ablösung von Tonmasse beaufschlagen zu können.
[0013] Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel und anhand der Zeichnungen
näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Teilschnittansicht einer erfindungsgemäßen Abhebe- und Entgratvorrichtung
mit zurückgezogenem Messerrahmen,
Fig. 2 eine Ansicht wie in Fig. 1 mit ausgefahrenem Messerrahmen, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 bei abgenommener Abhebeplatte.
[0014] Die in der Zeichnung dargestellte bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abhebe-und Entgratvorrichtung, auch als Saugkopf bezeichnet, weist eine Abhebeplatte
1 und eine daran befestigte Saugplatte 2 auf. Im Oberteil der hohlen Saugplatte ist
ein Vakuumanschluß 3 sowie ein Preßluftanschluß 4 vorgesehen. Die Unterseite der Saugplatte
2 weist Saugbohrungen 5 zum Falzziegelformling 6 hin auf.
[0015] Die Saugplatte 2 ist von einem relativ zu dieser bewegbaren Messerrahmen 7 umgeben.
Der Messerrahmen 7 ist mittels zweier Druckluftkolbenzylinder 8 aus der in Fig. 1
dargestellten Stellung gegenüber der Saugplatte 2 gesteuert in die in Fig. 2 dargestellte
Stellung ausfahrbar und hieraus wieder in die Stellung gemäß Fig. 1 zurückziehbar.
[0016] Die Führung des Messerrahmens 7 gegenüber der Saugplatte 2 erfolgt durch vier Stangenführungslager
9, die auf die Abhebeplatte 1 und die Saugplatte 2 verbindenden Bolzen 10 gleiten.
[0017] In den Seitenwandungen der Saugplatte 2 ist eine Filzeinlage 11 angebracht, auf der
Messer 12 des Messerrahmens 7 gleiten. Zum ölen der Filzeinlage 11 sind in den Seitenwandungen
der Saugplatte 2 Bohrungen vorgesehen, die von einem zentralen Ölanschluß zum ständigen
oder intermittierenden Ölen der Filzeinlage 11 versorgt werden. Durch das Gleiten
der Messer auf der geölten Filzeinlage 11 bleiben wenig Tonreste an den Messern 12
haften, und etwa noch haftende Tonreste werden beim Zurückziehen des Messerkastens
7 gegenüber der Saugplatte 2 an der unteren Kante der Filzeinlage 11 abgestreift.
[0018] Die Messer 12 des Messerrahmens 7 sind durch eine Isoliereinlage 14 gegenüber der
Saugplatte 2 elektrisch isoliert. Durch Anlegen von Gleichspannungen entgegengesetzter
Polaritäten an die Saugplatte 2 einerseits und die Messer 12 andererseits läßt sich
die Reinigungswirkung auf die Messer 12 weiter verbessern.
[0019] Der Ausfahr- und Zurückziehantrieb des Messerrahmens 7 ist getrennt von der Betriebspneumatik
der Saugplatte 2 steuerbar. Hierdurch kann die Bewegung des Messerrahmens 7 unabhängig
von der Betätigung der Betriebspneumatik der Saugplatte 2 und angepaßt den jeweiligen
günstigsten Voraussetzungen für das Ansaugen und Ablegen des Falzziegelformlings 6
gesteuert werden.
[0020] Dadurch, daß bei der beschriebenen Vorrichtung beim Ablegen des Falzziegelformlings
6 keine Bewegung der Saugplatte 2 gegenüber der Abhebeplatte 1 erfolgt, wird der Falzziegelformling
6 besonders schonend auf dem zugehörigen Tragrahmen abgelegt.
1. Abhebe- und Entgratvorrichtung für Falzziegel-Revolverpressen mit
- einer Abhebeplatte (1),
- einer Saugplatte (2) und
- einem die Saugplatte (2) umgebenden Messerrahmen (7), wobei Saugplatte und Messerrahmen
(1) relativ zueinander bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Saugplatte (2) fest mit der Abhebeplatte (1) und damit unbeweglich gegenüber
dieser verbunden ist,
- und daß der Messerrahmen (7) gegenüber der Saugplatte ausfahrbar und zurückziehbar
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Messerrahmen (7) im Bereich der Messerkanten auf einer
am Umfang der Saugplatte (2) angeordneten geölten Filzeinlage (11) derart gleitend
angeordnet ist, daß die Messerkanten über die Unterkante der Filzeinlage (11) zurückziehbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Messerrahmen (7) mittels Stangenführungslagern (9)
gegenüber der Saugplatte (2) bewegbar geführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß vier Stangenführungslager (9) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Saugplatte (2) und dem Messerrahmen (7) eine
Druckluftzylinderanordnung (8, 8) zum Ausfahren und Zurückziehen des Messerrahmens
(7) angebracht ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Saugplatte (2) und dem Messerrahmen (7) zwei
Druckluftkolbenzylinder (8) zum Ausfahren und Zurückziehen des Messerrahmens (7) angebracht
sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausfahr-und Zurückziehantrieb des Messerrahmens (7)
getrennt von der Betriebspneumatik der Saugplatte (2) steuerbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Saugplatte (2) und der Messerrahmen (7) voneinander
elektrisch isoliert angeordnet sind.