[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Verschwenken lamellenartig angebrachter,
ein Wand- oder Dachelement bildender Plattenelemente, die von einer Schließstellung,
in der sie zusammen mit einem Traggestell ein geschlossenes Wand- oder Dachelement
ausbilden, mittels einer Verstelleinrichtung parallel zueinander auf eine Seite des
Wand- oder Dachelementes bis zum Erreichen einer Offenstellung verschwenkbar sind,
wobei jedes Plattenelement an mindestens einer an die Verstelleinrichtung angeschlossenen,
jeweils um ein Drehgelenk verschwenkbaren Tragstütze befestigt ist, alle Drehgelenke
in einer gemeinsamen Aufspannebene liegen und bei Betätigung der Verstelleinrichtung
mit Ausnahme des Drehgelenkes eines einzigen Plattenelementes die Drehgelenke aller
anderen Plattenelemente in einer gemeinsamen Aufspannebene verschiebbar sind.
[0002] Lamellenartig angeordnete, verschwenkbare Plattenelemente werden zur Ausbildung von
Wand-oder Dachelementen auf unterschiedlichen Gebieten eingesetzt, so etwa als Dächer
von Glashäusern für z.B. Gärtnereibetriebe, Ausstellungsräume o.ä., als Fassaden-Wandelemente,
als Raumteiler oder dgl., wobei die eingesetzten Plattenelemente aus den unterschiedlichsten
Materialien bestehen können, etwa aus Glasscheiben, durchsichtigen oder undurchsichtigen
Kunststoffplatten, Holzplatten, Aluminiumblechen o.ä.
[0003] Bei einer im Markt befindlichen Anordnung zur verschwenkbaren Halterung solcher lamellenartig
angebrachter, ein Wand- oder Dachelement bildender Plattenelemente sind diese jeweils
von Tragrahmen oder Tragstützen so gehaltert, daß sie um eine durch die Mitte ihrer
Seitenerstreckung laufende Drehachse verschwenkbar sind. Dabei sind alle Plattenelemente
an eine gemeinsame Verstelleinrichtung angeschlossen, mit der sie gleichzeitig und
parallel zueinander von einer Schließstellung, in der sie zusammen mit einem Traggestell
ein geschlossenes Wand- oder Dachelement ausbilden, bis zum Erreichen einer Offenstellung,
in der sie um bis zu 90° gegenüber der Schließstellung ausgerichtet sind, verschwenkt
werden können. Nachteilig ist bei dieser bekannten Anordnung jedoch, daß die einzelnen
Plattenelemente nur relativ geringe Höhenerstreckungen aufweisen dürfen, da bei ihrem
Verschwenken wegen der mittigen Anordnung der Drehachse jeweils die Hälfte des Plattenelementes
nach der eine Seite und die andere Hälfte des Plattenelementes nach der anderen Seite
des entsprechenden Wand- oder Dachelementes hin ausschwenken, wodurch beim Ausschwenken
auch ein gewisser Platzbedarf in den abzudeckenden Raum hinein besteht. Daneben hat
sich auch noch gezeigt, daß insbesondere die seitlichen Abdichtungen der um eine mittige
Achse verdrehbaren Plattenelemente nur mit Schwierigkeit und relativ großem Aufwand
einigermaßen hinlänglich ausgeführt werden können.
[0004] Eine andere bekannte Anordnung zur verschwenkbaren Halterung solcher lamellenartig
angebrachter Plattenelemente wird in der DE-A-35 00 114 beschrieben. Dabei werden
die einzelnen Plattenelemente von Tragstützen aus Draht gehaltert und vom Traggestell
aus in Gänze hochverschwenkt, d. h. es findet, anders als bei der zuvor erwähnten
Anordnung, beim Öffnen der Plattenelemente kein teilweises Einschwenken zur Rauminnenseite
hin mehr statt. Die Ausbildung der bei dieser bekannten Anordnung eingesetzten Tragstützen
aus Draht sowie die allen Plattenelementen gemeinsame Verstellvorrichtung zu deren
Öffnen und Schließen bedingen jedoch vergleichsweise kompliziert geformte Drahtteile
und führen dazu, daß Aufbau und Montage etwas aufwendig sind.
[0005] Die beiden bekannten Anordnungen gestatten zwar in der Offenstellung der Plattenelemente
eine großflächige Belüftung von Räumen, lassen es jedoch nicht zu, daß die in die
Offenstellung aufgeklappten Plattenelemente z. B. seitlich weggeschoben werden können,
um eine große freie Öffnungsfläche zu erreichen, was häufig erwünscht ist, etwa bei
Fassaden oder Gärtnereidächern.
[0006] Eine Anordnung der eingangs genannten Art ist aus der DE-A-1 912 397 bekannt. Bei
ihr ist der Abstand der Lamellen durch mehrere, über ihre Länge verteilt angeordnete
Scherengitter, an denen die Lamellen verdrehbar gehaltert sind, veränderbar; durch
Zusammenschieben bzw. Auseinanderziehen der Scherengitter sind die Lamellenachsen
somit zusammen- bzw. auseinanderfahrbar. Dabei sind die Lamellenachsen an ihren seitlichen
Enden mit über die Erstreckung der betreffenden Lamelle vorstehenden, angewinkelten
Verlängerungen versehen, die durch Achsführungsschlitze hindurch in eigens vorgesehene
Kulissen hineinragen, in denen sie mit ihrem Ende in einer Nut einer dort angebrachten
Verstellschiene gleitbar aufgenommen sind. Die Verstellschiene ist ihrerseits über
einen drehbar in der Kulisse gelagerten Hebel verschwenkbar, durch dessen Verschwenkung
eine entsprechende Verschwenkung der Lamellen - unabhängig von der Stellung der Scherengitter
- bewirkt wird. Diese bekannte Vorrichtung ist sehr kompliziert im Aufbau, infolge
der gegenseitigen Ausrichtungen von Scherengittern und seitlichen Kulissenführungen
mit verschwenkbaren Inneneinrichtungen schwierig in der Montage und erfordert wegen
der voneinander getrennten Betätigungen der Höhenverstellung der Lamellen und deren
Verschwenkstellung einen doppelten Bedienungsaufwand. Dies führt häufig dazu, daß
oftmals bei herabgelassenen Lamellen nur deren Verschwenkwinkel verstellt wird, die
Einstellung der Scherengitter und damit die Lage der Lamellenachsen jedoch ungeändert
bleibt.
[0007] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß bei ihr die Bedienung vereinfacht und gleichzeitig
mit wachsendem Verschwenkwinkel der Plattenelemente auch noch eine zunehmend größere,
von den Plattenelementen ungestörte Öffnungsfläche am betreffenden Wand- bzw. Dachelement
freigegeben wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Anordnung der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß die Größe des Verschwenkwinkels der Tragstützen in Abhängigkeit von
der Größe der Abstände der Drehgelenke aufeinanderfolgender Plattenelemente über die
Verstelleinrichtung derart einstellbar ist, daß diese Abstände zwischen einem Maximalabstand
bei Schließstellung der Plattenelemente und einem Minimalabstand bei Offenstellung
der Plattenelemente veränderbar sind und alle Plattenelemente bei Erreichen der Offenstellung
mit maximalem Anstellwinkel stapelartig nebeneinanderliegen, während sie bei Erreichen
der Schließstellung ihren minimalen Anstellwinkel einnehmen. Bevorzugt erfolgt dabei
die Verstellung kontinuierlich.
[0009] Die Erfindung bietet erstmals eine Lösung dafür, daß die lamellenartig angeordneten
Plattenelemente mit Hilfe nur einer Verstelleinrichtung nicht nur verschwenkt, sondern
dabei gleichzeitig auch noch seitlich bzw. nach oben oder unten wegbewegt werden können,
wobei dieses Wegbewegen in Abhängigkeit vom Öffnungsgrad der Plattenelemente völlig
selbsttätig stattfindet, ohne daß hierzu ein spezieller, zusätzlicher Bedienungsvorgang
erforderlich wäre. Da in aller Regel mit zunehmendem Verschwenkwinkel der Plattenelemente
auch eine stärkere Belüftung des zugeordneten Raumes gewünscht wird, ist eine entsprechende
Zunahme der völlig freien, ungestörten Öffnungsfläche, wie sie von der Erfindung erreicht
wird, besonders günstig. Gleichzeitig ist aber auch sichergestellt, daß bei Verschwenken
der Plattenelemente in deren Schließstellung automatisch das betreffende Wand-oder
Deckenelement innerhalb seiner Aufspannfläche von den geschlossenen Plattenelementen
vollständig bedeckt wird und keine in dieser Position (unerwünschte) freie Öffnungsfläche
mehr vorliegt.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der
Abstand zwischen den Drehgelenken aufeinanderfolgender Plattenelemente in einem vorgegebenen,
von der Schließstellung ausgehenden anfänglichen Verschwenkwinkelbereich der Plattenelemente
ungeändert bleibt, dabei dem Maximalabstand entspricht und erst bei diesen Bereich
übersteigenden Verschwenkwinkeln abnimmt. Hierdurch wird erreicht, daß ein seitliches
Verschieben der Plattenelemente erst ab einem gewissen Verschwenkwinkel der Plattenelemente
eintritt, d. h. es kann z. B. bei regnerischem Wetter durch Verschwenken der Plattenelemente
in eine Stellung innerhalb dieses anfänglichen Winkelbereiches eine Belüftung des
Raumes erreicht werden, ohne daß gleichzeitig eine freie Öffnungsfläche geschaffen
wird, in die z. B. Regen eindringen könnte, was insbesondere bei Dachelementen nicht
wünschenswert ist.
[0011] In weiterer vorzugsweiser Ausgestaltung der Erfindung ist ein Steuergestell vorgesehen,
an das alle Plattenelemente jeweils über ein Drehgelenk angeschlossen sind, wobei
dieses Steuergestell jede Änderung des Abstandes zwischen den Drehgelenken aufeinanderfolgender
Plattenelemente kontinuierlich in eine entsprechende Änderung des Schwenkwinkels der
beiden jeweils zugeordneten Tragstützen umsetzt. Ganz besonders bevorzugt wird dabei
das Steuergestell in Form einer scherengitterartigen Hebelkette ausgeführt und die
Tragstützen werden durch Verlängerungen von parallel im Scherengitter zueinander liegenden
Hebelarmen gebildet, die auf einer Seite des Scherengitters (von dessen Längs-Mittellinie
aus betrachtet) über das jeweils dort vorliegende Drehgelenk zwischen dem betreffenden
Hebelarm und dem anschließenden Hebelarm hinausragen, wobei dieses Drehgelenk das
Drehgelenk der betreffenden Tragstütze ausbildet, alle auf dieser Seite des Scherengitters
liegenden Drehgelenke an einem gemeinsamen Führungselement verschwenkbar befestigt
und mit Ausnahme eines lagefest am Führungselement befestigten Drehgelenkes alle anderen
Drehgelenke längs des Führungselementes verschiebbar gelagert sind, und daß ferner
ein anderes Drehgelenk mittels der Verstelleinrichtung längs des Führungselementes
verschoben werden kann, somit eine Verschiebebewegung dieses Drehgelenkes erzwingbar
ist. Diese Ausführungsform der Erfindung bietet eine überraschend einfache, leicht
herstellbar- und vorfertigbare, gleichermaßen einfach montierbare und hervorragend
funktionsfähige konstruktive Ausbildung der Erfindung, die infolge des eingesetzten
scherengitterartigen Hebelfachwerks auch eine sehr robuste und steife Konstruktion
darstellt, die - anders als bei der gattungsgemäßen Anordnung - auch unerwünschte
Elastizitäten, die bei der Ausbildung der einzelnen Anordnungselemente aus Drähten
unvermeidbar sind, nicht mehr aufweist, weshalb auch bei besonders steilem Einbau
keine unerwünschten Verspannungen in der Gesamtanordnung auftreten.
[0012] Eine andere, ebenfalls sehr vorteilhafte, bestens funktionsfähige und im Gesamtaufbau
relativ einfache Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, daß das Steuergestell
eine Hebelkette von an ihren Enden verschwenkbar aneinander befestigten, zickzackförmig
angeordneten Hebelarmen aufweist, wobei die Tragstützen durch Verlängerungen von in
der Hebelkette parallel zueinander liegenden Hebelarmen gebildet werden, die auf einer
Seite der Hebelkette (von der Längs-Mittellinie der Hebelkette aus gesehen) über das
jeweils dort vorliegende Drehgelenk zwischen dem betreffenden Hebelarm und dem anschließenden
Hebelarm hinausragen, wobei dieses Drehgelenk als Drehgelenk der betreffenden Tragstütze
dient, ferner die auf jeweils einer Seite der Hebelkette liegenden Drehgelenke an
einem gemeinsamen Führungselement längs desselben verschieblich gelagert sind, jedoch
ein Drehgelenk an einem Führungselement unverschieblich angebracht und über die Verstelleinrichtung
entweder eines der verschiebbaren Drehgelenke längs des zugeordneten Führungselementes
verfahrbar oder ein Führungselement zur Veränderung des Abstands zum anderen Führungselement
relativ zu diesem verstellbar ist.
[0013] Bei den vorgenannten bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung, bei denen Führungselemente
eingesetzt werden, ist es besonders von Vorteil, wenn das bzw. die Führungselement(e)
als Führungsstange(n) ausgebildet ist/sind, wodurch die Möglichkeit der Verwendung
handelsüblicher und leicht erhältlicher Teile geschaffen wird. Ganz besonders bevorzugt
ist dabei die das verfahrbare Drehgelenk tragende Führungsstange mittels der Verstelleinrichtung
verdrehbar und zumindest in ihrem dem verfahrbaren Bereich dieses Drehgelenkes entsprechenden
Abschnitt mit einem selbsthemmenden Schneckengewinde versehen, wobei das verfahrbare
Drehgelenk an einer mit diesem Schneckengewinde in Eingriff stehenden Schnekkenmutter
befestigt, einstückig mit ihr ausgebildet oder sonstwie an eine solche angeschlossen
ist.
[0014] Bevorzugt wird bei allen Ausgestaltungen der Erfindung die Verstelleinrichtung über
einen Motor betätigt, wodurch ein gesteigerter Komfort bei der Bedienung der erfindungsgemäßen
Anordnung erreicht wird.
[0015] Eine wieder andere, ebenfalls sehr vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen
Anordnung besteht auch darin, daß das Steuergestell eine Hebelkette von an ihren Enden
verschwenkbar aneinander befestigten, zickzackförmigen angeordneten Hebelarmen aufweist,
die mit ihren auf einer Seite der Hebelkette (von deren Längs-Mittellinie aus gesehen)
liegenden Enden miteinander über frei verschwenkbar Drehgelenke verbunden und mit
ihren auf der anderen Seite der Hebelkette liegenden Enden miteinander in Verschwenkrichtung
gegenläufig-formschlüssig verkoppelt sind, wobei ferner die Tragstützen durch Verlängerungen
von in der Hebelkette parallel zueinander liegenden Hebelarmen gebildet werden, die
auf einer Seite der Hebelkette für das dort jeweils vorliegenden Drehgelenk zwischen
dem betreffenden Hebelarm und dem folgenden Hebelarm hinausragen, wobei dieses Drehgelenk
gleichzeitig das Drehgelenk der betreffenden Tragstütze ausbildet, alle frei verschwenkbaren
Drehgelenke an einem gemeinsamen Führungselement angelenkt sowie (mit Ausnahme eines
einzigen, am Führungselement ortsfest angebrachten Drehgelenkes) längs des Führungselementes
verschiebbar gelagert sind und eines der verschiebbaren Drehgelenke mittels der Verstelleinrichtung
längs des Führungselementes verfahrbar ist. Bevorzugt werden hierbei zur Ausbildung
der gegenläufig-formschlüssigen Kopplung die miteinander zu verkoppelnden Enden der
beiden Hebelarme jeweils starr mit einem Zahnradprofil versehen und um den Mittelpunkt
des jeweiligen Zahnradprofiles verschwenkbar an einem gemeinsamen Verbindungselement
befestigt, wobei die beiden Zahnradprofile miteinander kämmen. Das Anbringen der entsprechenden
Zahnrad-Teilprofile am Ende der Hebelarme ist ohne Schwierigkeiten möglich, indem
solche Hebelarme etwa als Stanzteile ausgeführt werden. Bevorzugt werden hierbei die
Zahnradprofile so ausgebildet, daß der Durchmeser des Grundkreises der angebrachten
Zähne etwa der Breite des Hebels entspricht, so daß die Zähne, die dann am Ende des
jeweiligen Hebels halbkreisförmig angeordnet sind, an den Stellen, an denen sie in
die Längsseiten des Hebels einlaufen, radial nach außen überstehen, wodurch es möglich
wird, beide Hebel in eine zueinander parallele Lage, direkt nebeneinandeliegend, verschwenken
zu können. Hierdurch wird eine gegenläufig-formschlüssige Drehverbindung erzielt,
durch die - ähnlich wie bei der Führung von Zirkel-Schenkeln - eine erzwungene spiegelsymmetrische
Verschwenkung der beiden so miteinander gekoppelten Hebelarme stets gewährleistet
wird.
[0016] Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Anordnung so ausgeführt, daß der maximale Verschwenkwinkel
in Offenstellung der Plattenelemente etwas kleiner als 90° ist, was oftmals aus konstruktiven
Gründen bevorzugt wird.
[0017] Wenn bei der Erfindung das Steuergestell eine Hebelkette aufweist, dann können natürlich
alle in der Hebelkette parallel zueinander ausgerichteten, aufeinanderfolgenden Hebel
entsprechende Tragstützen zur Halterung von Plattenelementen aufweisen. Besonders
günstig ist es jedoch, wenn zwischen jeweils zwei Hebelarmen der Hebelkette, die aufeinanderfolgende
Tragstützen ausbilden, ein oder mehrere weitere, zu diesen ebenfalls parallele Hebelarme
zwischengeschaltet sind. Hierdurch läßt sich eine feinfühligere und weniger breit
laufende Ausbildung der betreffenden Hebelkette erreichen, was auch im Hinblick auf
die vielfach etwas beengten Einbauverhältnisse besonders wünschenswert sein kann.
[0018] Ganz besonders bevorzugt wird die Erfindung so ausgeführt, daß bei einer Veränderung
der Abstände zwischen den Plattenelementen die Verstellbewegungen der Drehgelenke
im wesentlichen mit kontanter Geschwindigkeit ausgeführt werden. Dies ist besonders
vorteilhaft, wenn als Steuergestell Hebelketten eingesetzt werden, weil sich damit
bei konstanter Antriebsbewegung der günstige Effekt erreichen läßt, daß am Anfang,
also aus der Schließstellung heraus sich eine relativ große Verschwenkbewegung der
Plattenelemente einstellt, während im Bereich auf die Offenstellung hin die Änderung
in der Verschwenkstellung der Plattenelemente, auf den Verschwenkweg bezogen, kleiner
als am Anfang ist.
[0019] Ganz besonders bevorzugt werden die Plattenelemente in ihrer Höhenlage übereinander
angeordnet und überdecken sich nur in ihrem Endbereich, das bzw. die Drehgelenk(e)
des unterstens Plattenelementes werden mittels der Betätigungseinrichtung verfahrbar
und das bzw. die Drehgelenk(e) des obersten Plattenelementes lagefixiert angebracht.
Dies bedeutet, daß die Plattenelemente beim Aufschwenken nach oben hin verschoben
und bei Erreichen der Öffnungsstellung oben an dem vom betreffenden Wand- oder Dachelement
begrenzten Öffnungsbereich übereinandergestapelt angeordnet sind. Es sind aber auch
Einsatzfälle denkbar, bei denen mit Vorteil die Verhältnisse umgekehrt verlaufen können,
d.h. daß bei übereinander angeordneten Plattenelementen das unterste Plattenelement
in seiner Höhenlage fixiert und das oberste verschiebbar angetrieben ist, so daß in
diesem Fall die Plattenelemente mit zunehmendem Verschwenkwinkel von oben nach unten
gefahren und bei Erreichen der Öffnungsstellung ganz am unteren Rand des vom betreffenden
Wand- oder Deckenelement umgrenzten Öffnungsbereichs angeordnet sind. Bei anderen
Einsatzzwecken, insbesondere im Falle von Trennwänden innerhalb von Räumen, kann es
auch vorteilhaft sein, die Plattenelemente nicht übereinander, sondern nebeneinander
anzubringen, so daß die Verschiebebewegung der Plattenelemente beim Auf- bzw. Zuschwenken
seitlich verläuft.
[0020] Die Erfindung macht es möglich, daß in einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung
die Verstelleinrichtung, das Steuergestell mit den Tragstützen und das bzw. die Führungselemente
als Baueinheiten zusammengefaßt und vorgefertigt werden können, was auch - anders
als bei Drahtkonstruktionen - keine Probleme bietet, da das Steuergestell jeweils
als entsprechend massives Teil ausgeführt werden kann und sich beim Transport keine
unerwünschten Verbiegungen o.ä. einstellen. Diese Baueinheiten werden dabei in Form
von in die Stützkonstruktion bzw. den Stützrahmen einsetzbaren Trägern ausgebildet,
so daß vor Ort nur die entsprechenden Träger an der Tragkonstruktion angebracht und
anschließend nur noch die querverlaufenden plattenförmigen Elemente an den entsprechenden
Drehgelenken befestigt werden müssen. Bei der Erfindung bietet sich darüberhinaus
sogar auch noch die Möglichkeit, ganze Wandelemente (also einschließlich des gesamten
Rahmens, der Verstelleinrichtung, des Motors, des bzw. der Steuerrahmen(s), des bzw.
der Führungselemente(s) sowie der Drehgelenke und der Plattenelemente) vorzufertigen,
zur Baustelle zu transportieren und erst vor Ort einzubauen. Hierdurch läßt sich auch
ein bei bisherigen Konstruktionen nicht erreichter, erheblicher Vorteil im Sinne einer
rationelleren Fertigung und einer beschleunigten Montage erhalten.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung in Prinzip beispielshalber noch
näher erläutert. Es zeigen:
die Figuren 1, 2 und 3 die perspektive Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Fassadenelements,
nämlich in Schließstellung (Fig.1), bei teilweiser Verschwenkung der Plattenelemente
(Fig.2) sowie in vollausgeschwenkter Stellung der Plattenelemente (Fig.3);
[0022] die Fig. 4, 5 und 6 jeweils einen prinzipellen Schnitt durch eine als Baueinheit
ausgebildete Rahmenstütze, wobei Fig. 4 den Schnitt längs Linie IV-IV aus Fig. 1,
Fig. 5 den Schnitt längs Linie V-V aus Fig. 2 und Fig. 6 den Schnitt längs Linie VI-VI
aus Fig. 3 illustrieren, sowie die Fig. 7, 8 und 9 jeweils prinzipielle, vergrößerte
Detailausschnitte aus erfindungsgemäßen Anordnungen, umfassend den Bereich zwischen
zwei aufeinander folgenden Plattenelementen, wobei als Steuergestell ein Scherengitter
(Fig. 7) bzw. ein Hebelzug mit einseitig gegenläufig-formschlüssigen Kopplungen zweier
Hebelenden (Fig.8) bzw. ein Hebelzug mit an ihren Enden verschwenkbar aneinander befestigten
Einzelhebeln, deren Drehgelenke beidseitig des Hebelzuges jeweils an einem Führungselement
längsverschieblich und verschwenkbar befestigt sind (Fig. 9), eingesetzt ist.
[0023] Das in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Fassaden-Wandelement weist einen Grundrahmen 1 auf,
auf dessen Vorderseite übereinander schuppenförmig angeordnete Plattenelemente 2 angebracht
sind, die in ihrer Schließstellung (Fig.1) jeweils die nachfolgenden Plattenelemente
in einem kleinen Bereich überdecken.
[0024] In den Figuren 2 und 3 ist das Wandelement aus Fig. 1 noch einmal dargestellt, wobei
Fig. 2 einen Zustand zeigt, in dem die einzelnen Plattenelemente 2 um einen relativ
kleinen Verschwenkwinkel angestellt und gleichzeitig mit Ausnahme des obersten Plattenelementes
2 alle anderen bereits etwas in Richtung auf des oberste, in seiner Höhenlage fixierte
Plattenelement angehoben sind. Dabei sind die Abstände zwischen den Drehgelenken aller
Plattenelemente 2 stets gleich groß, so daß auch von außen ein optisch gefälliges
Bild entsteht.
[0025] Fig. 3 zeigt schließlich das Wandelement aus den Fig. 1 und 2 mit vollständig aufgeklappten
Plattenelementen 2, die sich hier sowohl hinsichtlich ihres Verschwenkwinkels, wie
auch im Hinblick auf ihre hochgefahrene Position in der Offenstellung (obere Endstellung)
befinden. Fig. 3 läßt gut erkennen, daß die Plattenelemente 2 eng nebeneinanderliegend
angeordnet sind und unterhalb des untersten Plattenelementes eine relativ große freie
Durchtrittsöffnung, etwa zur Belüftung, ausgebildet wird. Dadurch, daß die Plattenelemente
2 nach vorne ausgeklappt sind, wird gleichzeitig auch noch der Vorteil erreicht, daß
selbst im Falle eines leichten Regens dieser, falls er relativ senkrecht oder mit
keiner zu starken Anstellung fällt, durch die von der freigegebenen Rahmenöffnung
oben aufgeklappten Plattenelemente 2 im Sinne eines kleinen "Vordaches" abgehalten
wird.
[0026] Der Rahmen 1 ist über seine Breite hinweg, wie Fig. 3 besonders gut zeigt, mit mehreren
senkrecht verlaufenden, einzelnen Rahmenstützen 1' versehen, die jeweils als auswechselbares
Bauteil ausgebildet sind und auch nachträglich, etwa als Zwischenstützen, eingebaut
werden können. Jeweils innerhalb einer solchen Zwischenstütze 1' sind im Sinne einer
Baueinheit alle für das Haltern, Verschwenken und den Antrieb der Plattenelemente
2 erforderlichen Elemente angebracht (in Fig.3 nicht im einzelnen dargestellt).
[0027] Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen nun jeweils einen Schnitt durch die bei den Darstellungen
der Fig. 1, 2 und 3 in der Draufsicht ganz rechts befindliche Endstütze 1', die in
den einzelnen, den Betriebszuständen der Fig. 1, 2 und 3 entsprechenden Lagen gezeigt
ist. Dabei ist die Schnittlinie jeweils so gelegt, wie sie durch die Schnittliniendarstellungen
in den Figuren 1 bzw. 2 bzw. 3 angedeutet ist.
[0028] Wie aus den Fig. 4 bis 6 erkennbar, wird in jeder Rahmenstütze 1' ein Steuergestell
6 in Form eines Scherengitters eingesetzt, wobei im Rahmen dieser scherengitterartigen
Hebelkette nach der Außenseite (in den Figuren 4 bis 6: nach rechts) und nach unten
geneigte Hebel der Hebelkette, die parallel zueinander liegen, auf die Außenseite
des Rahmenträgers 1' hin in Form von geeignet gestalteten Tragstützen 3 verlängert
sind, welche die einzelnen Plattenelemente verschwenkbar haltern. Die jeweils auf
der Außenseite der Hebelkette liegenden Drehgelenke 4, um welche die Tragstützen 3
verschwenkbar sind, sind allesamt (zusammen auch mit den anderen, zwischen ihnen liegenden
Drehgelenken auf der Außenseite des Scherengitters die keinen Tragstützen zugeordnet
sind) längsverschieblich an einer Führungsstange 5 angebracht, die über einen (nur
prinzipiell dargestellten) Elektromotor M je nach Wunsch in beide Drehrichtungen antreibbar
ist.
[0029] Während das Drehgelenk 4a der Tragstütze 3 des obersten Plattenelementes 2a als einziges
aller Drehgelenke in seiner Höhenlage unveränderlich an der verdrehbaren Führungsstange
5 angebracht ist, können alle anderen Drehgelenke 4 die genannte Verschiebebewegung
längst der Führungsstange 5 ausführen.
[0030] Das Drehgelenk 4b für die Tragstütze 3 des untersten Plattenelementes 2b ist einstückig
mit einer (nicht dargestellten) Mutter ausgebildet, die ein entsprechendes Innengewinde
für ein auf der Führungsstange 5 angebrachtes Schneckengewinde aufweist, mit dem sie
in Eingriff steht. Bei einer Verdrehung der Führungsstange 5 in eine der beiden Drehrichtungen
wird entsprechend das mit dieser Mutter verbundene Drehgelenke 4b längs der Führungsstange
5 nach oben bzw. unten verfahren. Alle anderen Drehgelenke 4 sind (mit Ausnahme des
obersten Drehgelenkes 4a) mit (in den Figuren ebenfalls nicht im einzelnen dargestellten)
Führungsbuchsen (ohne Innengewinde) verbunden, die auf der Führungssstange 5 frei
verschiebbar sitzen. Durch die Antriebsbewegung des untersten Drehgelenkes 4b erfolgt
über das Scherengitter 6 eine Zwangsführung aller Drehgelenkt 4 und damit auch der
mit diesen verbundenen Stützträgern 3 mit Plattenelementen 2 derart, daß bei einer
Verschiebung in beide Verschieberichtungen stets sichergestellt ist, daß der Abstand
zwischen allen aufeinanderfolgenden Drehgelenken 4 (und damit auch der zugehörigen
Plattenelemente 2) stets gleich groß (wenn auch insgesamt veränderlich) ist.
[0031] Es versteht sich von selbst, daß nur längs des Bereiches, der dem maximalen Verschiebeweg
L des durch die Verdrehung der Führungsstange 5 angetriebenen untersten Drehgelenkes
4b entspricht, auf der Führungsstange 5 ein selbsthemmendes Schneckengewinde vorzusehen
ist. In den sich hier dann anschließenden Folgebereichen kann die Führungsstange 5
auch gewindelos mit einem Durchmesser versehen sein, der dem Außendurchmesser des
Schneckengewindes entspricht, so daß die Führungsbuchsen, mit denen die anderen Drehgelenke
4 längs der Führungsstange 5 gleiten, problemfrei längs der ganzen Führungsstange
5 verschoben werden können.
[0032] In Fig. 4 ist die geschlossene Stellung der Plattenelemente 2 gezeigt, d. h. alle
Plattenelemente überdecken insgesamt so gut wie vollständig die gesamte vom Rahmen
1 umschlossene Fläche. Dabei ist die Ausrichtung der Plattenelemente 2 so, daß sie
jeweils mit ihrem untersten Endbereich das obere Ende des nächst unteren Plattenelementes
2 etwas überdecken, so daß insgesamt eine schuppenartige Überdeckung vorliegt. Hierbei
sind die Plattenelemente 2 relativ zur Führungsstange 5 um einen geringen Winkel amin
angestellt, liegen aber auch in dieser Anstellung bereits parallel zueinander.
[0033] Wie die Darstellungen der Fig. 5 und 6 im einzelnen zeigen, bleibt die parallele
Ausrichtung aller Plattenelemente 2, 2a und 2b bei allen Anstellwinkeln und speziell
auch in der oberen Endlage (Fig. 6) erhalten.
[0034] Wenn die Führungsstange 5 bei einer Verstellbewegung mit konstanter Drehzahl angetrieben
wird, führt dies dazu, daß aus der in Fig. 4 gezeigten Schließstellung heraus zunächst
ein rascheres Anwachsen des Anstellwinkels a (bezogen auf den Verschiebeweg des angetriebenen
Drehgelenkes 4b) erfolgt, wobei die Winkeländerung bei gleichem Verschiebeweg geringer
wird, je mehr sich die Anordnung ihrer oberen Endstellung nähert, in der, wie aus
Fig. 6 hervorgeht, die parallel im Scherengitter zueinander angebrachten Hebel nahezu
unmittelbar nebeneinanderliegen, was einen maximalen Anstellwinkel a
max der Plattenelemente dort ergibt.
[0035] Über den gesamten Verschiebeweg L hinweg stellt sich der maximale Abstand a
max zwischen den Drehgelenken 4 zweier aufeinanderfolgender Plattenelemente 2 in der
Schließstellung (Fig.4) und der kleinste Abstand amin in der oberen Schließstellung
(Fig.6) ein. Entsprechendes gilt auch für den Verschwenkwinkel a , wobei der geringste
Verschwenkwinkel amin ebenfalls in der Schließstellung und der größte Verschwenkwinkel
a
max in der oberen Öffnungsstellung vorliegen.
[0036] Durch das scherengitterartige Rahmengestell 6 wird ein kontinuierliches Anwachsen
des Verschwenkwinkels a mit zunehmendem Verschiebeweg in Richtung auf die obere Endstellung
hin erreicht, wobei jedem Punkt des Verschiebeweges ein ganz bestimmter Verschwenkwinkel
a zugeordnet werden kann.
[0037] In den Figuren 7, 8 und 9 sind am Beispiel zweier aufeinanderfolgender Plattenelemente
2 drei unterschiedliche Möglichkeiten für die Ausbildung des Steuergestells 6 dargestellt,
wobei jeweils nur der Ausschnitt zwischen zwei hintereinanderliegenden Plattenelementen
2 gezeigt ist.
[0038] Speziell wird in Fig. 7 der Fall gezeigt, der bei der Ausbildung des Steuergestells
6 in Form eines Scherengitters gegeben ist (wie auch in den Fig. 4 bis 6). Das Scherengitter
besteht aus einer Vielzahl hintereinander angeordneter Paare von X-förmig gekreuzten
Hebeln 7 und 8, wobei die Hebel 7, 8 jedes Hebelpaares gleich lang ausgebildet und
in ihrer Mitte verschwenkbar über ein Drehgelenk 9 miteinander verbunden sind. Jeweils
an den beiden in Längserstreckung des Scherengitters liegenden vorderen bzw. hinteren
Enden jedes Hebelpaares 7, 8 sind die entsprechenden Enden des anschließenden Paares
über Verschwenkgelenke 10 bzw. 4 angelenkt, so daß das ganze Scherengitter aus einer
Vielzahl parallel zueinander angeordneter, in zwei Hauptrichtungen ausgerichteter
Hebelarme 7 bzw. 8 besteht, die miteinander frei verschwenkbar gekoppelt sind.
[0039] Dabei sind die auf einer (nämlich im eingebauten Zustand: auf der Außen-) Seite des
Scherengitters liegenden Drehgelenke 4, an der Führungsstange 5 verschiebbar angebracht,
während die auf der gegenüberliegenden Seite liegenden Verschwenkgelenke 10 nur durch
die Hebel 7, 8, nicht aber durch zusätzliches Führungsglieder geführt werden. Wie
der Fig. 7 entnehmbar ist, sind im Scherengitter parallel zueinander liegende Hebel
8 über ihr von der Führungsstange 5 getragenes Drehgelenk 4 hinaus nach außen zur
Ausbildung von Tragsstützen 3 geeigneter Form verlängert, die eine verschwenkbare
Halterung für an ihnen befestigte Plattenelemente 2 (etwa in Form von Glasscheiben,
Isolierglasscheiben, Kunststoffplatten o.ä.) ausbilden. Dabei sind aufeinanderfolgende
Tragstützen 3 nicht an im Verlauf des Scherengitters direkt aufeinanderfolgenden Hebelarmen
8 angebracht, vielmehr ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel nur jeder vierte der
hintereinander im Scherengitter liegenden parallelen Hebelarme 8 zur Ausbildung einer
Tragstütze 3 verlängert. Auf diese Weise kann der zwischen den Gelenken 4 zweier aufeinanderfolgender
Tragstützen 3 liegende Abstand in a mehrere, kleiner ausgebildete und beim Zusammenschieben
des Scherengitters weniger breit auseinanderlaufende Hebelpaare 7, 8 unterteilt werden,
während bei einer Kopplung über ein einziges solches Hebelpaar beim Zusammenschieben
des Scherengitters erheblich mehr seitlicher Platz zu Auskragen der über die Gelenke
10 verbundenen Hebelarmenden erforderlich wäre.
[0040] In den Fig. 8 und 9 sind zwei weitere Alternativen für die Ausbildung des Steuerrahmens
6 gezeigt, wobei in beiden Fällen wiederum eine Hebelkette eingesetzt ist, die zickzackförmig
verläuft und aus hintereinanderliegenden Einzelhebeln 15 besteht, deren jeder an beiden
Enden mit dem jeweils anschließenden Hebel verschwenkbar gekoppelt ist. Wie bei Fig.
7 sind dabei die auf der einen (nämlich im eingebauten Zustand: der Außen-) Seite
liegenden Drehgelenke 4, auf einer Führungsstange 5 längsverschieblich angebracht,
während die gegenüberliegenden Enden der Hebel 15 beim Ausführungsbeispiel nach Fig.
8 in Drehrichtung miteinander formschlüssig-gegensinnig verkoppelt, beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 9 hingegen dort wiederum frei verschwenkbare Drehgelenke 14 vorgesehen sind.
Diese sitzen gemäß Fig. 9 jedoch ihrerseits ebenfalls längsverschieblich auf einer
weiteren Führungsstange 13. Der Antrieb der Anordnung zur Verstellung des Abstandes
a zwischen den Drehgelenken 4 zweier hintereinander angeordneter Tragstützen 3 für
die Plattenelemente 2 findet bei den in Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsbeispielen
durch eine entsprechende, geeignete Verschiebung eines (bevorzugt des untersten) Drehgelenkes
4 über eine Verstelleinrichtung statt, die im Falle der Figuren 7 und 8 mit der Führungsstange
5 identisch ist. Zu diesem Zweck ist die Führungsstange 5, wie bereits in Verbindung
mit den Fig. 4 bis 6 geschildert, bei den in Fig. 7 und 8 dargestellten Steuerrahmen
6 längs des gesamten Bewegungsbereiches des verfahrbaren bzw. angetriebenen Drehgelenkes
4b mit einem geeigneten (in den Figuren nicht gezeigten)selbsthemmenden Schneckengewinde
versehen, das mit einem entsprechenden Gegengewinde einer Führungshülse, an die das
betreffende Drehgelenk 4 angeschlossen ist, kämmt und je nach Richtung des Antriebs
der Führungsstange 5 eine entsprechende Verschiebebewegung längs derselben in der
einen oder anderen Richtung bewirkt.
[0041] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 9 erfolgt die Veränderung des Abstandes a zwischen
den Drehgelenken zweier aufeinanderfolgender Tragstützen 3 dadurch, daß der Abstand
A der Führungsstange 13, welche die (im eingebauten Zustand innenliegenden) Verschwenkgelenke
14 der Hebel 15 aufnimmt, und der anderen Führungsstange über eine (nicht gezeigte)
Verstelleinrichtung verändert wird. Wird der Abstand A vergrößert, verkürzt sich der
Abstand a zwischen den Tragstützen 3 infolge eines steileren Anstellens der Hebelarme
15 zueinander; umgekehrt wird bei einer Annäherung der Führungsstange 13 an die Führungsstange
5 ein Auseinanderfahren der Hebelkette wegen einer stärkeren Spreizung der miteinander
gekoppelten Hebelarme 15 bewirkt.
[0042] Die Verkoppelung der nicht an der Führungsstange 5 verschieblich gelagerten Enden
der Hebel 15 wird beim Ausführungsbeispiel der Fig. 8 dadurch erreicht, daß jedes
der dort liegenden Enden der Hebelarme 15 mit einem sich über etwa 180° erstreckenden
Zahnradprofil 11 bzw. 12 versehen ist, das bei der Herstellung des betreffendes Hebels
15 gleich an dessen Enden mitausgestanzt werden kann. Dabei sind die Enden zweier
zugeordneter Hebel 15 so angebracht, daß die (nach Form, Größe und Teilung identischen)
Zähne der Enden beider Hebel miteinander kämmen, wobei jedes solche Hebelende über
eine Schwenkachse 17 jeweils an einer gemeinsamen Halteplatte 16 befestigt ist. Wie
Fig. 8 ferner zeigt, sind dabei beidseits der Hebel 15 in diesem Endbereich zwei parallele
Halteplatten 16 angebracht, so daß der Zahneingriff seitlich über die Halteplatten
auch gegen Verschmutzung etwas abgesichert ist.
[0043] Die Ausbildung der Steuerrahmen 6 über Hebelfachwerke kann in vielen unterschiedlichen
Formen bzw. Anordnungen erfolgen, wobei sich hierbei jedoch stets der Vorteil ergibt,
daß über eine geeignete Gestaltung dieser Hebel eine gute Steifigkeit des gesamten
Hebelzuges erreicht und insbesonders das Auftretten unerwünschter oder übergroßer
Elastizitäten auch im Gesamt-Hebelwerk weitestgehend vermieden werden kann. Deshalb
können solche Anordnungen auch weitgehend im Rahmen vorgefertigter Baueinheiten hergestellt
und ggf. schon zusammen mit den Plattenelementen 2 (oder auch ohne diese) bis zur
Einsatzstelle gebracht und dort vor Ort eingebaut werden. Während des Transportes
besteht, anders als bei aus Draht gebildeten Elementen, nicht die Gefahr, daß durch
Transporterschütterungen eine Verbiegung an der Gesamtmechanik auftritt. Gerade die
Möglichkeit, solche Steuerungen im Rahmen von Fertigelementen einschließlich der erforderlichen
Verstellmechanik vorzufertigen und nur am Einsatzort als vorgefertigte Baueinheiten
einsetzen zu müssen, stellt einen besonders bemerkenswerten Vorteil dar.
1. Anordnung zum verschwenkbaren Haltern lamellenartig angeordneter, ein Wand- oder
Dachelement bildender Plattenelemente (2), die von einer Schließstellung, in der sie
zusammen mit einem Traggestell (1) ein geschlossenes Wand- oder Dachelement ausbilden,
mittels einer Verstelleinrichtung (5) parallel zueinander auf eine Seite des Wand-
oder Dachelementes bis zum Erreichen einer Offenstellung verschwenkbar sind, wobei
jedes Plattenelement (2) an mindestens einer an die Verstelleinrichtung (5) angeschlossenen,
jeweils um ein Drehgelenk (4; 4a; 4b) verschwenkbaren Tragstütze (3) befestigt ist,
alle Drehgelenke (4; 4a; 4b) in einer gemeinsamen Aufspannebene liegen und bei Betätigung
der Verstelleinrichtung (5) mit Ausnahme des Drehgelenkes (4a) eines einzigen Plattenelementes
(2a) die Drehgelenke (4, 4b) aller anderen Plattenelemente (2, 2b) in einer gemeinsamen
Aufspannebene verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe des Verschwenkwinkels
(a) der Tragstützen (3) in Abhängigkeit von der Größe der Abstände (a) der Drehgelenke
(4, 4a, 4b) aufeinanderfolgender Plattenelemente (2) über die Verstelleinrichtung
derart gesteuert wird, daß diese. Abstände (a) zwischen einem Maximalabstand (amax) bei Schließstellung der Plattenelemente (2, 2a, 2b) und einem Minimalabstand (amin)
bei Offenstellung der Plattenelemente (2, 2a, 2b) veränderbar sind und alle Plattenelemente
(2) bei Erreichen ihrer Offenstellung stapelartig mit maximalem Verschwenkwinkel (amax) nebeneinanderliegen, während sie bei Einnahme der Schließstellung ihren minimalen
Verschwenkwinkel einnehmen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuergestell (6) vorgesehen
ist, an dem jedes Plattenelement (2) über ein Drehgelenk (4) verschwenkbar befestigt
ist und das jede Änderung des Abstandes (a) zwischen den Drehgelenken (4) aufeinanderfolgender
Plattenelemente (2) in eine entsprechende Änderung des Schwenkwinkels (a) der zugeordneten
Tragstützen (3) umsetzt.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergestell in Form
eines Scherengitters (6) ausgebildet ist und die Tragstützen (3) durch Verlängerungen
von im Scherengitter (6) paralle zueinander liegender Hebelarme (8) gebildet werden,
die auf einer Seite des Scherengitters (6) über das jeweils dort vorliegende Drehgelenk
(4) zwischen dem betreffenden Hebelarm (8) und dem anschließenden Hebelarm (7) hinausragen,
wobei dieses Drehgelenk das Drehgelenk (4) der betreffenden Tragstütze (3) ausbildet,
alle auf dieser Seite des Scherengitters (6) liegenden Drehgelenke (4, 4') an ein
gemeinsames Führungselement (5) angeschlossen sowie mit Ausnahme eines Drehgelenkes
(4a) längs des Führungselementes (5) verschiebbar gelagert und ein weiteres Drehgelenk
(4b) über die Verstelleinrichtung längs des Führungselementes (5) verfahrbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergestell eine Hebelkette
(6) von an ihren Enden verschwenkbar aneinander befestigten, zickzackförmig angeordneten
Hebelarmen (15) aufweist, wobei die Tragstützen (3) durch Verlängerungen von in der
Hebelkette (6) parallel zueinander liegender Hebelarme (15) gebildet werden, die auf
einer Seite der Hebelkette (6) über das jeweilige Drehgelenk (4) zwischen dem betreffenden
Hebelarm (15) und dem anschließenden Hebelarm (15) hinausragen, wobei dieses Drehgelenk
das Drehgelenk (4) der betreffenden Tragstütze (3) ausbildet, die auf jeweils einer
Seite der Hebelkette (6) liegenden Drehgelenke (4, 4'; 14) an einem gemeinsamen Führungselement
(5; 13) längs desselben verschieblich gelagert sind, jedoch ein Drehgelenk (4, 4')
an einem Führungselement (5) unverschieblich angebracht und über die Verstelleinrichtung
entweder eines der verschiebbaren Drehgelenke (4, 4') längs des zugeordneten Führungselements
(13) verfahrbar oder ein Führungselement (13) in seinem Abstand (A) zum anderen Führungselement
(5) verstellbar ist.
5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergestell eine Hebelkette
(6) von an ihren Enden verschwenkbar aneinander befestigten, zickzackförmig angeordneten
Hebelarmen (15) aufweist, die mit ihren auf einer Seite der Hebelkette (6) liegenden
Enden miteinander über frei verschwenkbare Drehgelenke (4) verbunden und mit ihren
auf der anderen Seite der Hebelkette (6) liegenden Enden miteinander in Verschwenkrichtung
gegenläufig-formschlüssig verkoppelt sind, daß ferner die Tragstützen (3) durch Verlängerungen
von in der Hebelkette (6) parallel zueinander liegenden Hebelarmen (15) gebildet werden,
die auf einer Seite der Hebelkette (6) über das dort jeweils vorliegende Drehgelenk
(4) zwischen dem betreffenden Hebelarm (15) und dem anschließenden Hebelarm (15) hinausragen,
wobei dieses Drehgelenk das Drehgelenk (4) der betreffenden Tragstütze (3) ausbildet,
alle frei verschwenkbaren Drehgelenke (4, 4') an einem gemeinsamen Führungselement
(5) angebracht sowie mit Ausnahme eines Drehgelenkes (4a) längs des Führungselementes
(5) verschiebbar gelagert sind, und eines der verschiebbaren Drehgelenke (4) über
die Verstelleinrichtung längs des Führungselementes (5) verfahrbar ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung der gegenläufig
formschlüssigen Kopplung die zu koppelnden Enden der beiden Hebelarme (15) jeweils
starr mit einem Zahnradprofil (11; 12) versehen und um den Mittelpunkt des jeweiligen
Zahnradprofiles (11, 12) verschwenkbar (17) an einem gemeinsamen Verbindungselement
(16) befestigt sind, und daß beide Zahnradprofile (11; 12) miteinander kämmen.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
über einen Motor (M) antreibbar ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw.
die Führungselement(e) als Führungsstange(n) (5, 13) ausgebildet ist/sind.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die das verfahrbare Drehgelenk
(4b) tragende Führungsstange (5) mittels der Verstelleinrichtung verdrehbar sowie
zumindest in ihrem dem Verfahrbereich dieses Drehgelenkes (4b) entsprechenden Abschnitt
mit einem selbsthemmenden Schneckengewinde versehen sind und das verfahrbare Drehgelenk
(4b) an eine mit ihm in Eingriff stehende Schneckenmutter angeschlossen ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale
Verschwenkwinkel (amax) in Offenstellung der Plattenelemente (2) kleiner als 90 ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
jeweils zwei Hebelarmen (8; 15), die aufeinanderfolgende Tragstützen (3) ausbilden,
ein oder mehrere, zu diesen Hebelarmen (8; 15) ebenfalls parallele Hebelarme (8; 15)
zwischengeschaltet sind.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Veränderung der Abstände (a) zwischen den Plattenelementen (2) die Drehgelenke (4)
im wesentlichen mit konstanter Geschwindigkeit verschiebbar sind.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenelemente
(2) übereinander angeordnet, das bzw. die Drehgelenk(e) (4b) des untersten Plattenelementes
(2b) mittels der Betätigungseinrichtung (M, 5) verfahrbar und das bzw. die Drehgelenk(e)
(4a) des obersten Plattenelementes (2a) lagefixiert ist/sind.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
(M, 5), das Steuergestell mit den Tragstützen (3) und das bzw. die Führungselement(e)
(5; 13) zu einer Baueinheit zusammengefaßt sind.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Drehgelenken (4) aufeinanderfolgender Plattenelemente (2,2a,2b) der Maximalabstand
(amax) innerhalb eines vorgegebenen anfänglichen, von der Schließstellung ausgehenden Verschwenkwinkelbereiches
ungeändert bleibt und erst bei darüber anwachsenden Verschwenkwinkeln (a) der Plattenelemente
(2,2a,2b) abnimmt.