[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abteufen einer
Bohrung in unterirdische Gesteinsformationen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
bzw. dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0002] Das Abteufen von Bohrungen mit einem über eine Teleskopverbindung axial relativ zum
Bohrrohrstrang begrenzt parallelverschieblichen Bohrwerkzeug verfolgt bei vorbekannten
Verfahren und Bohreinrichtungen unterschiedliche Ziele. Ein Hauptziel ist die Möglichkeit
zu Längenanpassungen (DE-GM 88 16 167), wie sie insbesondere bei dem Abteufen von
Bohrungen von schwimmenden Bohrplattformen aus erwünscht und notwendig ist. In einem
anderen Falle (US-PS 4 440 241) bezweckt die Längenveränderbarkeit eine Einstellung
des Abstandes zwischen einem ersten Stabilisator, der nahe dem Drehbohrmeißel angeordnet
ist, und einem zweiten Stabilisator oberhalb des ersten, um das Biegeverhalten des
Bohrwerkzeugs und damit den Anstellwinkel der Mittelachse des Drehbohrmeißels zur
Bohrlochachse und auf diese Weise den Bohrlochverlauf zu beeinflussen. Bei Schlagscheren
schließlich dient die Teleskopverbindung dazu, ein Bewegungsspiel für die Ausführung
von Schlägen zu schaffen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, das eine Erhöhung des Bohrfortschritts bei sich ändernden Bohrparametern
wie der Gesteinsfestigkeit ermöglicht.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen des Verfahrens wird auf die Ansprüche 2 bis
5 verwiesen.
[0005] Das Verfahren nach der Erfindung mit seiner obertägig gesteuerten Anpassung der Meißelandruckkraft
durch Veränderung der für die hydraulische Kraftableitung auf den Drehbohrmeißel maßgeblichen
hydraulischen Parameter gewährleistet eine Optimierung des Bohrfortschritts in Ansehung
der jeweils gegebenen Gesteinsfestigkeit, des Richtungsverlauf der Bohrung, der Ausbildung
und der Umlaufgeschwindigkeit des Drehbohrmeißels und sonstiger für den Bohrverlauf
maßgeblichen Bohrparameter. Dabei vergleichmäßigt sich die Belastung des Drehbohrmeißels
durch Ausschluß von Rückwirkungen des Bohrrohrstranges, der infolge seiner als Torsionsfeder
ständig axiale Schwingungen erzeugt, infolge der mechanischen axialen Abkopplung des
Bohrwerkzeugs.
[0006] Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine baulich einfache Bohreinrichtung
zu schaffen, bei der der Drehbohrmeißel des Bohrwerkzeugs unter für den Bohrvorgang
verbesserten Bedingungen und weitgehend frei von systemeignen Störeinflüssen arbeitet.
[0007] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch ein Bohrwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
6. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 7 bis
25 verwiesen.
[0008] Das Bohrwerkzeug ermöglicht bei baulich einfacher Ausbildung und zuverlässiger Arbeitsweise
eine von systemeignen Störeinflüssen weitgehend freie Beaufschlagung des Drehbohrmeißels
mit einer an die Formationsverhältnisse angepaßten Meißelandruckkraft. Da der unterhalb
der Teleskopvorrichtung gelegene Teil der Bohreinrichtung mit dem darüber befindlichen
Teil axial lediglich hydraulisch gekoppelt ist, sind alle Bestandteile oberhalb der
Teleskopvorrichtung lediglich auf Zug belastet mit der Folge einer erhöhten Standfestigkeit
der Bohreinrichtung, deren Gewinde entlastet sind. Die Schwerstangen haben hauptsächlich
nur noch die Aufgabe einer Ausknicksicherung wodurch sich die Bohreinrichtung vereinfacht.
Im übrigen ist eine außerordentlich feinfühlige obertägige Ermittlung des hydraulisch
aufgebrachten Meißelandrucks möglich, da die Reaktionskraft für die Meißelandruckkraft,
die durch das Gewicht des Bohrrohrstranges kompensiert wird, aus der Hakenlast leicht
und genau ableitbar ist.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
des Verfahrens sowie der Bohrvorrichtung anhand der Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele
des Gegenstands der Erfindung näher veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine abgebrochene Gesamtseitenansicht einer Bohreinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 einen axialen Halbschnitt durch eine erste erfindungsgemäße Ausführung einer
mit Mitteln zur Veränderung der axialen Druckkraftableitung aus der Bohrspülung versehenen
Teleskopvorrichtung,
Fig. 3 eine Darstellung ähnlich Fig. 2 einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführung
einer Teleskopvorrichtung mit Mehrfachanordnung von druckableitenden Mitteln,
Fig. 4 bis 6 Darstellungen einer dritten erfindungsgemäßen Ausführung in unterschiedlichen
Auszugslängen,
Fig. 7 bis 8 Darstellungen einer vierten erfindungsgemäßen Ausführungsform in unterschiedlichen
Auszugslängen, und
Fig. 9 bis 11 eine Darstellung ähnlich Fig. 2 einer fünften erfindungsgemäßen Ausführung
in unterschiedlichen Auszugslänge im Ausschnitt.
[0010] Die in Fig. 1 veranschaulichte Bohreinrichtung umfaßt ein Bohrwerkzeug 1, das über
Anschlußmittel in Gestalt eines Anschlußgewindes 2 mit einem Bohrrohrstrang 3 verbunden
und an seinem dem Bohrrohrstrang 3 abgewandten Ende mit einem Drehbohrmeißel 4 versehen
ist. Das rohrförmige Außengehäuse 5,6 des Bohrwerkzeugs ist in seinem unteren und
oberen Bereich je mit einem von Stabilisatorrippen bzw. -flügeln 7,8 gebildeten Stabilisator
versehen. Der Drehbohrmeißel 4 kann unmittelbar verdrehfest mit dem Außengehäuse 5,6
des Bohrwerkzeugs 1 verbunden sein und seinen Drehantrieb vom Bohrrohrstrang 3 erhalten.
Bevorzugt ist im Außengehäuse 5,6 jedoch ein Tieflochmotor irgendeiner bekannten oder
geeigneten Ausbildung, z.B. ein von der Bohrspülung betriebener Moineau-Motor oder
eine von der Bohrspülung betriebene Turbine, vorgesehen, mit dessen Abtriebswelle
9 der Drehbohrmeißel 4 verbunden ist. Das Außengehäuse 5,6 des Bohrwerkzeugs kann
mit seiner Längsmittelachse koaxial zur Drehachse der Teile 4,9 ausgerichtet sein,
wie dies in der Zeichnung dargestellt ist, jedoch besteht auch die Möglichkeit, das
Bohrwerkzeug als Richtbohrwerkzeug, insbesondere als Navigationsbohrwerkzeug auszugestalten,
bei dem durch Schräglagerung der Abtriebswelle 9 im Außengehäuseteil 5 und/oder durch
Abknickungen im Bereich der Außengehäuseteile 5,6 der Drehachse für die Teile 4,9
ein zur Bohrlochachse geringfügig abgewinkelter Verlauf vorgegeben wird.
[0011] Der lediglich mit seinem unteren Ende veranschaulichte Bohrrohrstrang 3 umfaßt bei
dem dargestellten Beispiel ein schweres Bohrgestänge 10, von dem mehrere übereinander
angeordnet sein können, Schwerstangen 11,12, einen Stabilisator 13 sowie bei dem dargestellten
Beispiel gemäß Fig. 1 zwei untereinander gleiche oder voneinander baulich verschiedene
Teleskopvorrichtungen 14,15. Diese haben in allen nachfolgend näher beschriebenen
Ausführungen jeweils ein äußeres Rohrteil 16, ein in diesem axial parallelverschieblich
geführtes inneres Rohrteil 17 und von Anschlußgewinden 18,19 gebildete Anschlußmittel
für einen Einbau in den unteren Bereich des Bohrrohrstranges 3. Anstelle eines solchen
Einbaus in den unteren Bereich des Bohrrohrstranges 3 und direkt oberhalb des Bohrwerkzeugs
1 kann auch eine einzelne Teleskopvorrichtung zwischen dem Bohrwerkzeug 1 und dem
Bohrrohrstrang 3 oder zwischen dem oberen und dem unteren Teil 6 bzw. 5 des Außengehäuses
des Bohrwerkzeugs 1 angeordnet werden.
[0012] Wie die Fig. 2 mit einer ersten Ausführung einer Teleskopvorrichtung 14 (bzw. 15)
erkennen läßt, sind zwischen dem aus untereinander verschraubten Rohrabschnitten 20,21,22
gebildeten äußeren Rohrteil 16 und dem inneren Rohrteil 17 Mittel zur rotatorischen
Kupplung beider Rohrteile 16,17 vorgesehen, die bei dem dargestellten Beispiel von
einer axialen Nut/Feder-Verbindung gebildet sind. Die Federn 23, von denen mehrere
regelmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sein können, sind bei dem Beispiel
nach Fig. 2 im äußeren Rohrteil 16 festgelegt, während die Nuten 24 am inneren Rohrteil
17 vorgesehen sind. Das äußere Rohrteil 16 bildet dabei das strangseitige und das
innere Rohrteil 17 das meißelseitige Bauteil.
[0013] Das meißelseitige Rohrteil 17, das in Fig. 2 in seiner Einschubendstellung im strangseitigen
Rohrteil 16 veranschaulicht ist, weist bei der Ausführung nach Fig. 2 eine Druckfläche
25 auf, die zur Ableitung einer resultierenden Meißelandruckkraft von durch den Bohrrohrstrang
3 und das Bohrwerkzeug 1 abwärts hindurchgeförderter Bohrspülung axial beaufschlagbar
ist. Diese Druckfläche 25 ist bei der Ausführung nach Fig. 2 von der der anströmenden
Bohrspülung zugewandten Kolbenfläche eines Ringkolbenteils 26 gebildet, der am Umfang
gegen einen Zylinder-Wandbereich 27 des strangseitigen Rohrteils 16 über Dichtungen
28 abgedichtet ist. Der Außendurchmesser des Ringkolbenteils 26 definiert dementsprechend
die wirksame hydraulische Fläche.
[0014] Der Ringkolbenteil 26 ist bevorzugt ein gesondertes, auswechselbar mit dem meißelseitigen
Rohrteil 17 verbundenes Bauteil, das ein Mittel zur Veränderung der für die hydraulische
Kraftableitung auf das meißelseitige Rohrteil 17 maßgeblichen hydraulischen Parameter
bildet und hierzu gegen ein solches mit einem anderen Außendurchmesser ausgewechselt
werden kann, und zwar gemeinsam mit dem den Zylinderwandbereich 27 des strangseitigen
Rohrteils 16 definierenden Rohrabschnitt 21, der infolge seiner Verschraubung mit
den Rohrabschnitten 20,22 ebenfalls leicht auswechselbar ist. Anstelle eines Teilewechsels
als Mittel zur Veränderung der Meißelandruckkraft oder zusätzlich dazu kann die Meißelandruckkraft
durch obertägig gesteuerte Veränderung des Volumenstroms in der Bohrspülung verändert
werden, was mit Hilfe der Förderpumpe für die Bohrspülung und in Abhängigkeit von
der Hakenlast des Bohrrohrstranges leicht und einfach durchführbar ist.
[0015] Anstelle einer einzigen Druckfläche kann das meißelseitige Rohrteil 17 auch mehrere,
axial im Abstand hintereinander angeordnete Druckflächen 29,30 umfassen, die jeweils
für sich von der anströmenden Bohrspülung eine Axialkraft ableiten, die additiv an
der Bildung der resultierenden Meißelandruckkraft beteiligt ist.
[0016] Eine derartige Ausführung veranschaulicht die Fig. 3, bei der gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen wie bei der Ausführung nach Fig. 2 bezeichnet sind. Die Druckflächen
29,30 sind an axial im Abstand hintereinander angeordneten Kolbenteilen 31,32 ausgebildet,
die ihrerseits über Dichtungen 28 zu Zylinderwandbereichen 27 im strangseitigen Rohrteil
16 hin abgedichtet sind. Die beiden Zylinderwandbereiche 27 sind voneinander durch
eine einwärts vorspringende Ringschulter 33 getrennt, die über Dichtungen 34 mit einem
Zylinder- wandbereich 35 an der Außenseite des meißelseitigen Rohrteils 17 in Dichtungseingriff
steht. Dementsprechend erstreckt sich zwischen der Ringschulter 33 und den Kolbenteilen
31,33 sowie zwischen den Zylinderwandbereichen 27,35 je ein Ringraum 36 bzw. 37, von
denen der Ringraum 36 über eine Entlastungsbohrung 38 mit dem Ringraum des Bohrlochs
in Verbindung steht. Der Ringraum 37 hingegen ist über eine Verbindungsbohrung 39
an den zentralen Bohrspülungskanal angeschlossen, der im Bereich der Teleskopvorrichtung
14,15 von den Teilen 16,17 umgrenzt wird. Auf diese Weise wirkt auf die Druckfläche
30 der gleiche Druck, nämlich der Bohrspülungsdruck, ein wie auf die Druckfläche 29,
so daß sich die aus den Drücken in der Bohrspülung abgeleiteten, axial abwärts gerichteten
Kräfte addieren. Auf der dem Ringraum 37 abgewandten Seite des Kolbenteils 32 befindet
sich ein Ringraum 40, der ebenso wie der Ringraum 40 in Fig. 2 mit dem Ringraum des
Bohrloches am unteren Ende des äußeren Rohrteils 16 in Verbindung steht.
[0017] Der innere Rohrteil 17 besteht bei dem dargestellten Beispiel aus Montagegründen
aus zwei untereinander verschraubten Abschnitten 41,42, wobei die Verschraubung über
den Kolbenteil 32 als gesondertes Zwischenstück vorgenommen ist. In Abwandlung von
der Ausführung nach Fig. 2 sind bei der Ausführung nach Fig. 3 die Federn 23 dem Abschnitt
42 des meißelseitigen Rohrteils 17 zugeordnet, wohingegen der Abschnitt 22 des strangseitigen
Rohrteils 16 mit den Nuten der rotatorischen Kupplung versehen ist. Der obere Abschnitt
des strangseitigen Rohrteils 16 ist in Fig. 3 ohne weitere Unterteilung veranschaulicht,
jedoch versteht sich, daß die in Fig. 2 dargestellte Unterteilung sinngemäß auch bei
einer Doppelkolbenausführung gemäß Fig. 3 vorgesehen sein kann.
[0018] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Mittel zur
Veränderung der hydraulischen Parameter durch Veränderung der Auszugslänge der Teleskopvorrichtung
14 bzw. 15 aktivierbar sind. Dies ermöglicht eine besonders einfache und schnell wirkende
Anpassung der Meißelandruckkraft an sich ändernde Bohrparameter lediglich in Abhängigkeit
von der Auszugslänge der Teleskopvorrichtung 14 bzw. 15, die obertägig leicht steuerbar
ist und ebenso wie die Veränderung des Drucks in der Bohrspülung eine stufenlose Veränderung
der Meißelandruckkraft durch Veränderung der Parameter für die hydraulische Druckableitung
ohne Betriebsunterbrechung ermöglicht. Die Veränderung der Meißelandruckkraft bei
unverändertem Druck in der Bohrspülung hat den Vorteil, daß der Druck der Bohrspülung
ausschließlich nach bohrspülungstechnischen Gesichtspunkten wie Meißelkühlung und
-säuberung sowie Bohrkleintransport gewählt werden kann.
[0019] Eine erste Möglichkeit zur Veränderung der hydraulischen Parameter in Abhängigkeit
von der Auszugslänge der Teleskopvorrichtung 14,15 ist in Fig.2 angedeutet und von
Bypasskanälen 43 in Gestalt von Radialbohrungen in der Wandung des strangseitigen
Rohrteils 16 gebildet, deren Eintrittsöffnungen vom Ringkolbenteil 26 abgedeckt sind,
wenn sich der meißelseitigen Rohrteil 17 in Einschubendstellung befindet. Diese Bypasskanäle
43 sind bei einem Ausfahren des meißelseitigen Rohrteils 17 der Teleskopvorrichtung
14,15 zur Herabsetzung des auf den Ringkolbenteil 26 an dessen Flächen 25 wirkenden
Drucks in der Bohrspülung fortschreitend freigebbar.
[0020] Anstelle von axial übereinander angeordneten Radialbohrungen als Bypasskanäle 43
kann auch ein sich axial erstreckender Bypass-Schlitz vorgesehen werden, der eine
gleichbleibende oder in Richtung zum Drehbohrmeißel 4 hin zunehmende Breite haben
kann.
[0021] Eine weitere Möglichkeit zur auszugsabhängigen Veränderung der hydraulischen Parameter
verwirklicht eine besonders vorteilhafte Ausführung, wie sie in den Fig. 4 bis 6 dargestellt
ist. Bei dieser Ausführung, die in ihrer Grundausbildung der nach Fig. 2 ähnlich ist,
ist dem strangseitigen Rohrteil 16 ein Düsenrohrkörper 50 zugeordnet, der in Einschubendstellung
des meißelseitigen Rohrteils 17 im strangseitigen Rohrteil 16 in das meißelseitige
Rohrteil 17 eingreift. Der Düsenrohrkörper 50 begrenzt entweder unmittelbar mit dem
Kolbenteil 26 des meißelseitigen Rohrteils 17 oder mit einem diesem zugeordneten Düsenringteil
51 einen axialen Ringspalt 52 für den Durchgang von Bohrspülung, dessen Durchflußquerschnitt
sich mit zunehmender Auszugslänge der Teleskopvorrichtung 14,15 stufenlos oder wie
bei dem dargestellten Beispiel in Stufen vergrößert.
[0022] Der Düsenrohrkörper 50 ist über eine mit Axialbohrungen 53 versehene, mittels eines
Sicherungsringes 54 im strangseitigen Rohrteil 16 festgelegte Büchse 55 abgestützt
und begrenzt mit seiner Außenseite innenseitig einen Ringraum 56 oberhalb der Büchse
55 und einen entsprechenden Ringraum 57 unterhalb dieser Büchse 55, durch welche Bohrspülung
hindurchtritt, die aus dem Ringspalt 57 über den Ringspalt 52 abströmt.
[0023] Der Düsenringteil 51 ist innenseitig mit einem Verschleißring 58 versehen, der die
Außenbegrenzung des Ringspaltes 52 bildet, und umfaßt eine sich abwärts erstreckende
Schürze 59, die mit der Innenseite des Kolbenteils 26 in Dichtungseingriff steht.
Gleichzeitig steht der Düsenringteil 51 im Bereich seines oberen Hauptteils in Dichtungseingriff
mit dem Zylinderwandbereich 27 des meißelseitigen Rohrteils 17, und infolge dieser
Ausbildung begrenzen der Düsenringteil 51, der Kolbenteil 26 und der Zylinderwandbereich
27 miteinander eine Ringkammer 60, die mit einem inkompressiblen Schmiermittel zur
Gleitbahnschmierung gefüllt ist. Das inkompressible Schmiermittel wirkt wie ein starres
Axialkraftübertragungsglied mit der Folge, daß der Düsenringteil 51 axialen Bewegungen
des Kolbenteils 26 aufgrund entsprechender Axialbewegungen des meißelseitigen Rohrteils
17 gleichzeitig und gleichförmig folgt.
[0024] Der Düsenringteil 51 hat allein die Aufgabe, eine Ringkammer 60 für Schmiermittel
zu bilden, die sich in ihrem Volumen an den fortschreitenden Verbrauch von Schmiermittel
anpaßt. Der Düsenringteil 51 kann entfallen, wenn eine Schmierung nicht erforderlich
ist. Anstelle der vom Düsenringteil 51 begrenzten Ringkammer 60 für Schmiermittel
oberhalb des Kolbenteils 56 kann eine solche Ringkammer auch unterhalb des Kolbenteils
26 vorgesehen und mittels eines an seiner Unterseite von der Bohrspülung beaufschlagten
Abschlußringes begrenzt sein. In einem solchen Falle bildet die Innenseite des Kolbenteils
26 oder ein an dieser vorgesehener Verschleißring die unmittelbare Außenbegrenzung
des Ringspaltes 52.
[0025] Der Düsenrohrkörper 50 weist einen Mittelteil 61 auf, dessen Außenseite den Ringspalt
52 an seiner Innenseite begrenzt, wenn sich die Teile wie in Fig. 4 in oder nahe der
Einschubendstellung befinden. Der Mittelteil 61 geht über eine Abschrägung 63 in einen
Fortsatz 62 mit verringertem Außendurchmesser über, der in einem mittleren Auszugsbereich
der Teile 16,17 zueinander, den Fig. 5 zeigt, die Innenbegrenzung für den Ringspalt
52 übernimmmt. Der Querschnitt des Ringspaltes ist in diesem Auszugsbereich größer
als jener, den der Ringspalt 52 in der Stellung der Teile gemäß Fig. 4, d.h. bei innenseitiger
Begrenzung durch den Mittelteil 61 des Düsenrohrkörpers 50, darbietet.
[0026] Werden die Rohrteile 16,17 noch weiter ausgezogen, wie das in Fig. 6 veranschaulicht
ist, dann gelangt das untere Ende des Düsenrohrkörpers 50 aus einer überlappenden
Stellung mit dem Düsenringteil 51 in eine Stellung oberhalb desselben mit der Folge,
daß ein freier Durchlaß 64 entsteht, der ein ungedrosseltes Abströmen von Bohrspülung
aus dem Ringraum 57 gestattet.
[0027] Im Bereich des unteren Endes des Düsenrohrkörpers 50 befindet sich eine Drosselstelle
65, die einen verengten Abflußquerschnitt für Bohrspülung aus dem axialen Innenkanal
66 des Düsenrohrkörpers definiert. Auf diese Weise bildet sich in der Bohrspülung
oberhalb des oberen Endes des Düsenrohrkörpers 51 ein durch Stauwirkung erhöhter Druck
aus, mit dem die Bohrspülung auch in Ringräume 56,57 gelangt und über den Düsenringteil
51 axial abwärts auf den Kolbenteil 26 einwirkt. Zwar mindert sich infolge der zunächst
stärker, dann schwächer gedrosselten Abströmung von Bohrspülung aus dem Ringraum 57
über den Ringspalt 52 der auf den Düsenringteil 51 einwirkende Druck, jedoch verbleibt
bis zum Herausbewegen des Düsenrohrkörpers 50 aus dem Düsenringteil 51 eine durch
Drosselwirkung erhöhte, auf den Kolbenteil 26 und damit den meißelseitigen Rohrteil
16 einwirkende Druckdifferenz.
[0028] Tritt im Zuge einer Bewegung des meißelseitigen Rohrteils 17 zum strangseitigen Rohrteil
16 aus der Stellung gemäß Fig. 4 in eine Stellung gemäß Fig. 5 eine Vergrößerung des
Querschnitts des Ringspaltes 52 auf, dann mindert sich der Druck im Ringraum 57 oberhalb
des Düsenringkörpers 51, und diese Veränderung der hydraulischen Parameter verringert
die auf den meißelseitigen Rohrteil 17 und damit auf den Drehbohrmeißel 4 axial abwärts
einwirkenden Kräfte. Bei einem Übergang der Teile von der Auszugsstellung nach Fig.
5 in die Auszugsstellung nach Fig. 6 werden hydraulische Parameter wirksam, die im
wesentlichen jenen nach Fig. 2 entsprechen. Maßgeblich für die Druckdifferenz sind
in Fig. 2 und Fig. 6 der Druck in der Bohrspülung unmittelbar oberhalb des Düsenringteils
51 und der Druck in der Bohrspülung im Ringraum eines Bohrlochs an der Außenseite
der Teleskopvorrichtung 14,15.
[0029] Anstelle der bei der Ausführung nach Fig. 4 bis 6 verwirklichten stufenweisen Änderung
der hydraulischen Parameter mit der Auszugslänge der Teleskopvorrichtung 14,15 kann
eine stufenlose Veränderung beispielsweise dadurch verwirklicht werden, daß der außenseitigen
Begrenzungsfläche des Ringspaltes 52 eine konische Verjüngung nach unten hin vorgegeben
wird, während die Innenbegrenzung des Ringspaltes 52 von einer gleichförmigen zylindrische
Außenfläche des Düsenrohrkörpers 50 gebildet ist.
[0030] Der Düsenrohrkörper 50 ist von der Büchse 55 als aufzieh- und absetzbares Bauteil
abgestützt, so daß sich über einen Austausch gegen ein Düsenrohrteil mit veränderter
Gestalt eine weitere Möglichkeit zur Veränderung der hydraulischen Parameter für eine
hydraulische Kraftableitung gegeben ist.
[0031] Eine andere Ausführung der Mittel zur Veränderung der für die hydraulische Kraftableitung
auf das meißelseitige Rohrteil 17 maßgeblichen hydraulischen Parameter zeigen die
Fig. 7 und 8, in denen mit der Ausführung nach Fig. 2 übereinstimmende Bauteile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind.
[0032] Im Unterschied zur Ausführung nach Fig. 2 bildet der Kolbenteil für die hydraulische
Ableitung axialer Kräfte auf den meißelseitigen Rohrteil 17 einen Differentialkolben
in Gestalt eines Ringkolbenteils , der abgedichtet zwischen koaxialen Zylinderwandbereichen
27,35 des meißelseitigen und des strangseitigen Rohrteils 16,17 angeordnet und zu
diesen beiden begrenzt relativ verschiebbar ist.
[0033] Der Zylinderwandbereich 35 des meißelseitigen Rohrteils 16 ist an seinem meißelseitigen
Ende mit einer Mitnahmeschulter 71 für den Ringkolbenteil 70 versehen, und der Zylinderwandbereich
27 des strangseitigen Rohrteils 16 weist eine Anschlagschulter 72 für den Ringkolbenteil
70 auf, die in einem an die Einschubendstellung angrenzenden Teilauszugsbereich des
Rohrteils 17 gegenüber dem Rohrteil 16 (Fig. 7) zur Seite des Drehbohrmeißels 4 hin
im Abstand vor der Mitnahmeschulter 71 am meißelseitigen Rohrteil 17 gelegen ist.
[0034] Der Ringkolbenteil 70 steht unter Einwirkung des Drucks der Bohrspülung an seiner
Druckfläche 25, und solange der Differentialkolben auf der Mitnahmeschulter 71 des
meißelseitigen Rohrteils 17 aufliegt, wirkt der Ringkolbenteil 70 wie ein fest mit
dem meißelseitigen Rohrteil 17 verbundener Kolbenteil, dessen Außendurchmesser die
wirksame hydraulische Fläche für die hydraulische Kraftableitung auf den meißelseitigen
Rohrteil 17 definiert.
[0035] Passiert am Ende des an die Einschubendstellung angrenzenden ersten Teilauszugsbereiches
die Mitnahmeschulter 71 die Anschlagschulter 72, so setzt sich der Ringkolbenteil
70 auf der Anschlagschulter 72 ab mit der Folge, daß für den zweiten Teilauszugsbereich
der Außendurchmesser des Zylinderwandbereiches 35 des meißelseitigen Rohrteils 17
die für diesen wirksame hydraulische Fläche definiert.
[0036] An ihrem der Mitnahmeschulter 71 abgewandten Ende ist der Zylinderwandbereich 35
des meißelseitigen Rohrteils 17 mit einem Anschlag 73 versehen, der den zweiten Teilauszugsbereich
für den meißelseitigen Rohrteil 17 begrenzt.
[0037] Die Fig. 9 bis 11 veranschaulichen eine abgewandelte Ausführung zu der nach Fig.
7 und 8, bei der eine Differential-Doppelkolbenkonstruktion verwirklicht ist. Auch
in Fig. 9 bis 11 sind den Teilen in Fig. 7 und 8 entsprechende Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Bei der Ausführung nach Fig. 9 bis 11 ist dem Ringkolbenteil
70 ein büchsenförmiger Zusatzkolbenteil 75 zugeordnet, der auf dem Zylinderwandbereich
35 des meißelseitigen Rohrteils 17 verschieblich ist. Der Zusatzkolbenteil 75 bildet
mit seiner Außenseite einen Zylinderwandbereich 76 für den Ringkolbenteil 70, der
an seinen meißelseitigen Ende mit einer Mitnahmeschulter 77 für den Ringkolbenteil
70 versehen ist. Dabei ist der Zusatzkolbenteil 75 nahe seinem meißelseitigen Ende
zum Zylinderwandbereich 35 des meißelseitigen Rohrteils 17 hin abgedichtet und umgreift
in seinem sich stromauf anschließenden oberen Bereich 78 den Zylinderwandbereich 35
des Rohrteils 17 im Abstand, so daß zwischen dem oberen Zusatzkolbenbereich 78 und
dem Zylinder- wandbereich 35 ein nach oben hin offener Ringraum 79 gebildet ist. Der
Ringraum 79 ist ebenso wie ein Ringraum 80 zwischen dem oberen Bereich 78 des Zusatzkolbenteils
75 und dem Zylinder- wandbereich 27 des strangseitigen Rohrteils 16 nach oben hin
offen und dementsprechend für Bohrspülung zugänglich.
[0038] In der in Fig. 9 veranschaulichten der Einschubendstellung nahen Stellung der Rohrteile
16,17 zueinander wirkt auf den meißelseitigen Rohrteil 17 eine axiale, von der Bohrspülung
abgeleitete hydraulische Kraft ein, die durch den Außendurchmesser des Ringkolbenteils
70 als die wirksame hydraulische Fläche definierende Größe bestimmt ist. Denn der
Ringkolbenteil 70 liegt auf der Mitnahmeschulter 77 des Zusatzkolbenteils 75 und letzterer
auf der Mitnahmeschulter 71 des meißelseitigen Rohrteils 17 auf, so daß beide Kolbenteile
wie fest mit dem Rohrteil 17 verbunden wirken.
[0039] Bei einer Auszugsbewegung des Rohrteils 17 relativ zum Rohrteil 16 bleiben die hydraulischen
Parameter unverändert, bis sich der Ringkolbenteil 70 auf der Anschlagschulter 72
am strangseitigen Rohrteil 16 auflegt und sich bei weiterer Abwärtsbewegung des Zusatzkolbenteils
75 von dessen Mitnahmeschulter 77 abhebt, wie das in Fig. 10 veranschaulicht ist.
Mit der axialen Trennung von Ringkolbenteil 70 und Zusatzkolbenteil 75 verringert
sich die effektive hydraulische Fläche für die Ableitung einer Axialkraft auf den
meißelseitigen Rohrteil 17 auf eine Größe, die durch den Außendurchmesser des Zylinderwandbereiches
76 des Zusatzkolbenteils 75 definiert ist.
[0040] Wird der meißelseitige Rohrteil 17 relativ zu dem strangseitigen Rohrteil 16 über
die Stellung der Teile gemäß Fig. 10 hinaus weiter ausgezogen, so gelangt der Zusatzkolbenteil
75 mit der Stirnfläche 81 an einem unteren Absatz 82 mit einer weiteren Anschlagschulter
83 am strangseitigen Rohrteil 16 in Eingriff, und bei einer weiteren Auszugs- bzw.
Abwärtsbewegung des meißelseitigen Rohrteils 17 wird der Zusatzkolbenteil 75 von der
Mitnahmeschulter 71 am Rohrteil 17 abgehoben mit der Folge, daß sich die wirksame
hydraulische Fläche für die Ableitung axialer Druckkräfte auf den meißelseitigen Rohrteil
17 auf einen Wert verringert, der durch den Außendurchmesser des Zylinderwandbereichs
35 des meißelseitigen Rohrteils 17 definiert ist. Dementsprechend sinkt die hydraulisch
auf den meißelseitigen Rohrteil 17 und damit als Meißelandruckkraft auf den Drehbohrmeißel
4 abgeleitete hydraulische Axialkraft in Stufen von einem maximalen Wert in der Stellung
der Teile gemäß Fig. 9 mit zunehmender Auszugslänge der Teleskopvorrichtung 14,15
auf einen mittleren Wert in der Stellung der Teile gemäß Fig. 10 auf schließlich einen
Mindestwert, wie er bei der Stellung der Teile zueinander gemäß Fig. 11 verwirklicht
ist. Nicht näher veranschaulichte Anschläge auf den Zylinderwandbereichen 35 und 76
können die maximale Auszugslänge einer Teleskopvorrichtung 14,15 begrenzen.
[0041] Um ein Optimum an Biegesteifigkeit für eine Teleskopvorrichtung 14,15 bei einem Optimum
an ableitbarer Axialkraft zu erzielen, werden der Außendurchmesser des strangseitigen
Rohrteils 16 und der die (größte) wirksame hydraulische Fläche für die Ableitung von
Axialkräften auf den meißelseitigen Rohrteil 17 definierende Durchmesser so aufeinander
abgestimmt, daß das Quadrat des Außendurchmessers des Rohrteils 16 geteilt durch das
Quadrat des Durchmessers der wirksamen hydraulischen Fläche einen Verhältniswert ergibt,
der im Bereich von 1,5 bis 2,5 liegt.
[0042] Wie eingangs schon dargelegt wurde, genügt in vielen Fällen eine einzige mit Mitteln
zur Axialdruckerzeugung versehene Teleskopvorrichtung 14 bzw. 15 innerhalb einer Bohreinrichtung,
jedoch können auch, wie das Fig. 1 zeigt, zwei oder mehr solcher Vorrichtungen 14,15
unmittelbar oder im Abstand hintereinander in die Bohreinrichtung eingefügt sein.
Dabei können die Vorrichtungen 14,15 eine gleiche oder eine unterschiedliche Ausbildung
und gleiche oder eine unterschiedliche Auslegung aufweisen, so daß unterschiedlichsten
Anforderungen an eine Veränderbarkeit der hydraulischen Parameter gegeben ist, die
für eine hydraulische Ableitung einer Meißelandruckkraft auf den Drehbohrmeißel 4
maßgeblich sind. Dabei können bei hintereinander angeordneten Teleskopvorrichtungen
14,15 diese eine Auslegung aufweisen, durch die sie erst nacheinander durch Ansprechen
auf unterschiedliche Parameter in Funktion treten.
1. Verfahren zum Abteufen einer Bohrung in unterirdische Gesteinsformationen, bei
dem ein stirnseitig mit einem Drehbohrmeißel versehenes über eine Teleskopverbindung
zumindest bereichsweise axial relativ zu einem Bohrrohrstrang parallelverschiebliches
Bohrwerkzeug durch den Bohrrohrstrang mit Bohrspülung versorgt und aus der Bohrspülung
eine hydraulische Meißelandruckkraft abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meißelandruckkraft in Abhängigkeit von sich während des Abteufens ändernden Bohrparametern
durch obertägig gesteuerte Veränderung der für die hydraulische Kraftableitung maßgeblichen
hydraulischen Parameter eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Kraftableitung
maßgeblichen hydraulischen Durchmesser verändert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der über die hydraulischen
Durchmesser wirksame Druck in der Bohrspülung verändert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulischen
Parameter durch änderung der Auszugsstellung der Teleskopverbindung werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Veränderung der hydraulischen Parameter der Volumenstrom der Bohrspülung als Steuergröße
in Abhängigkeit von der Hakenlast des Bohrrohrstranges verwendet wird.
6. Bohreinrichtung mit einem über Anschlußmittel (2) mit einem Bohrrohrstrang (3)
verbindbaren Bohrwerkzeug (1), das an seinem den Anschlußmitteln (2) abgewandten Ende
mit einem Drehbohrmeißel (4) versehen ist, und mit zumindest einer Teleskopvorrichtung
(14;15), die ein äußeres (16)und ein in diesem axial parallelverschieblich geführtes
inneres Rohrteil (17) sowie Mittel (23,24) zur rotatorischen Kupplung beider Rohrteile
(16,17) umfaßt, wobei das im Gleichgang mit dem Drehbohrmeißel (4) relativverschiebliche
meißelseitige Rohrteil (17) zur Ableitung einer resultierenden Meißelandruckkraft
zumindest eine von Bohrspülung axial beaufschlagbare Druckfläche (25;29,30) aufweist,
gekennzeichnet durch Mittel (26;31,32;43;50;70;75) zur Veränderung der für die hydraulische
Kraftableitung auf das meißelseitige Rohrteil (17) maßgeblichen hydraulischen Parameter
vorgesehen sind.
7. Bohreinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Teleskopvorrichtung
(14;15) zwischen dem Bohrwerkzeug (1) und dem Bohrrohrstrang (3) angeordnet ist.
8. Bohreinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Teleskopvorrichtung
(14;15) zwischen einem oberen und einem unteren Teil des Außengehäuses (5,6) des Bohrwerkzeugs
(1) eingesetzt ist.
9. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
meißelseitige Rohrteil das innere Rohrteil (17) der Teleskopvorrichtung (14;15) bildet
und an seinem dem strangseitigen äußeren Rohrteil (16) zugewandten Ende einen Ringkolbenteil
(26) mit einer der anströmenden Bohrspülung zugewandten Kolbenfläche (25) aufweist.
10. Bohreinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkolbenteil
(26) am Umfang gegen einen Zylinderwandbereich (27) des strangseitigen Rohrteils (16)
abgedichtet ist.
11. Bohreinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkolbenteil
(26) ein gesondertes, auswechselbar mit dem meißelseitigen Rohrteil (17) verbundenes
Bauteil bildet und der Zylinderwandbereich (27) des strangseitigen Rohrteils (17)
seinerseits an einen auswechselbar mit dem strangseitigen Rohrteil (16) verbundenen
Bauteil (21) ausgebildet ist.
12. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das meißelseitige Rohrteil (16) mehrere, axial im Abstand hintereinander angeordnete
Kolbenteile (31,32) umfaßt, die jeweils für sich eine Axialkraft ableiten, die additiv
an der Bildung der resultierenden Meißelandruckkraft beteiligt ist.
13. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Veränderung der hydraulischen Parameter durch Veränderung der Auszugslänge
der Teleskopvorrichtung (14;15) aktivierbar sind.
14. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
dem strangseitigen Rohrteil Bypasskanäle (43) für Bohrspülung zugeordnet sind, die
deren Eintrittsöffnungen vom Ringkolbenteil (26) abgedeckt und zur Herabsetzung des
auf den Ringkolbenteil (26) wirkenden Drucks in der Bohrspülung bei einem Ausfahren
des meißelseitigen Rohrteils (17) der Teleskopvorrichtung (14;15) fortschreitend freigebbar
sind.
15. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
dem strangseitigen Rohrteil ein Düsenrohrkörper zugeordnet ist, der in das meißelseitige
Rohrteil (17) eingreift und mit dem Kolbenteil (26) des meißelseitigen Rohrteils (17)
einen axialen Ringspalt (52) für den Durchgang von Bohrspülung beläßt, dessen Durchflußquerschnitt
sich mit zunehmender Auszugslänge der Teleskopvorrichtung (14;15) stufenlos oder in
Stufen vergrößert.
16. Bohreinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenrohrkörper
(50) über eine mit Axialbohrungen (54) versehene Büchse (55) im Abstand zur Innenfläche
des strangseitigen Rohrteils an diesem als aufzieh- und absetzbares, austauschbares
Bauteil abgestützt ist.
17. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolbenteil für die hydraulische Ableitung axialer Kräfte auf das meißelseitige
Rohrteil (17) als Differentialkolben (70;75) ausgebildet ist.
18. Bohreinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Differentialkolben
(70) von einem Ringkolbenteil (70) gebildet ist, der abgedichtet zwischen koaxialen
Zylinderwandbereichen (27,35) des strangseitigen und des meißelseitigen Rohrteils
(16,17) angeordnet und zu diesen beiden begrenzt relativ verschiebbar ist.
19. Bohreinrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder-
wandbereich (35) des meißelseitigen Rohrteils (16) an seinem meißelseitigen Ende eine
Mitnahmeschulter (71) für den Ringkolbenteil (70) und der Zylinderwandbereich (27)
des strangseitigen Rohrteils (16) eine Anschlagschulter (72) für den Ringkolbenteil
(70) aufweist, die in einem an die Einschubendstellung angrenzenden Teilauszugsbereich
der Teleskopvorrichtung (14,15) zur Seite des Drehbohrmeißels (4) hin im Abstand vor
der Mitnahmeschulter (71) am meißelseitigen Rohrteil (17) gelegen ist.
20. Bohreinrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder-
wandbereich (35) des meißelseitigen Rohrteils (16) an seinem der Mitnahmeschulter
(71) abgewandten Ende mit einem Anschlag (73) versehen ist.
21. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Ringkolbenteil (70) ein büchsenförmiger Zusatzkolbenteil (75) zugeordnet ist,
der auf dem Zylinderwandbereich (35) des meißelseitigen Rohrteils (17) verschieblich
ist und außenseitig einen Zylinderwandbereich (76) für den Ringkolbenteil (70) bildet,
der an seinem meißelseitigen Ende mit einer Mitnahmeschulter (77) für den Ringkolbenteil
(70) versehen ist, wobei der Zusatzkolbenteil (75) nahe seinem meißelseitigen Ende
zum Zylinderwandbereich (35) des meißelseitigen Rohrteils (17) hin abgedichtet ist
und mit seinem sich stromauf anschließenden oberen Bereich (78) den Zylinderwandbereich
(35) des meißelseitigen Rohrteils (17) im Abstand umgreift.
22. Bohreinrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß zur Seite des Drehbohrmeißels
(4) hin im Abstand vor der Anschlagschulter (72) am Zylinderwandbereich (27) des strangseitigen
Rohrteils (16) eine weitere Anschlagschulter (87) für einen Eingriff mit einem Absatz
(82) des Zusatzkolbenteils (75) vorgesehen ist.
23. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
das Quadrat des Außendurchmessers des strangseitigen Rohrteils (16) der Teleskopverbindung
(14,15) geteilt durch das Quadrat des Durchmessers der größten wirksamen hydraulischen
Fläche einen Verhältniswert im Bereich von 1,5 bis 2,5 ergibt.
24. Bohreinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere eine Axialkraft aus der Bohrspülung ableitende Teleskopvorrichtungen (14;15)
in Reihe hintereinander in den Bohrrohrstrang (3) und/oder das Außengehäuse (5,6)
des Bohrwerkzeugs (1) eingesetzt sind und eine gleiche oder eine unterschiedliche
Ausbildung und gleiche oder unterschiedliche Auslegung aufweisen.
25. Bohreinrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die hintereinander
angeordneten Teleskopvorrichtungen (14,15) eine Auslegung aufweisen, durch die sie
nacheinander unter Ansprechen auf unterschiedliche Parameter in Funktion treten.