[0001] Der Gegenstand des Schutzrechts ist ein neuer Rundfunkempfänger mit einem Radiodatensignaldecoder
und -speicher für die alternativen Frequenzangaben im Radiodatensignal.
[0002] Als Einsatzgebiet des neuen Rundfunkempfängers ist in erster Linie an das Kraftfahrzeug
gedacht. In dem älteren Patent DE 39 17 236 ist ein Rundfunkempfänger mit einem Speicher
beschrieben, in dem neben dem ein bestimmtes Programm kennzeichnenden PI-Code die
diesem Programm zugeordneten alternativen Frequenzen abgelegt sind. Jedem Speicherplatz
für eine Frequenz ist zudem ein Bewertungsspeicher zugeordnet. In diesem Speicher
wird die Häufigkeit vermerkt, mit welcher die einzelnen alternativen Frequenzen in
letzter Zeit eingestellt worden sind.
[0003] Ist beim Betrieb des Rundfunkempfängers während der Fahrt in diesem eine der selteneren
alternativen Frequenzen des gewünschten Programms von der Senderwahlautomatik eingestellt
worden und verschlechtert sich deren Empfang, so bietet die ältere Erfindung die Möglichkeit,
den Empfänger auf die alternative Frequenz mit der größten Häufigkeitszahl umzuschalten,
da diese wohl am ehesten guten Empfang gewährleistet.
[0004] Für die Lösung dieser Aufgabe, direkt auf den Sender mit dem wahrscheinlich besten
Empfang umzuschalten, zeigt die durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnete
Erfindung einen anderen Weg.
[0005] Die Erfindung wird anhand eines
in Figur 1 dargestellten Blockshaltbildes und einer
in Figur 2 dargestellten Speicheraufteilung näher erläutert.
[0006] Der erfindungsgemäße Rundfunkempfänger ist an einer Antenne 1 zum Empfang der Trägerfrequenz
des Senders angeschlossen auf den der Tuner 2 von einer Senderwahlautomatik 3 eingestellt
ist. An Ausgang des Tuners 2 ist das MPX-Signal, die Modulation der empfangenen Trägerfrequenz,
annehmbar. Dieses Signal wird, einerseits über den Stereodecoder 4 und den NF-Verstärker
5 vom Lautsprecher 6 zu Gehör gebracht und andererseits über einen 57-kHz-Filter 7
und einem RDS-Demodulator 8 zum RDS-Decoder 9 geführt. Ein Ausgang des RDS-Decoders
9 ist mit einem Steuereingang der Senderwahlautomatik 3 verbunden.
[0007] Die Senderwahlautomatik 3 ist darüber hinaus an einen Ausgang des Tuners 2 angeschlossen,
an dem ein Signal über die Qualität der empfangenen Trägerfrequenz, z. B. über Feldstärke,
Mehrwegeempfang und dergleichen, abnehmbar ist.
[0008] Der Tuner 2 und die Senderwahlautomatik 3 stellen somit eine Art Regelkreis dar.
Diese dient der Wahl der am besten zu empfangenen Trägerfrequenz eines einmal eingestellten
Programms, das durch den zugeordneten PI-Code im Radiodatensignal gekennzeichnet ist.
[0009] Bekanntlich wird das Radiodatensignal bisher im UKW-Bereich des Rundfunks ausgestrahlt.
UKW-Trägerfrequenzen haben eine nur begrenzte Reichweite. Andererseits stehen im UKW-Bereich
nur eine begrenzte Anzahl von Trägerfrequenzen zur Verfügung. Daher werden UKW-Trägerfrequenzen
in einem bestimmten räumlichen Abstand zur Übertragung unterschiedlicher Programme
benutzt. Ein auf eine bestimmte Frequenz abgestimmtes Autoradio würde z. B. auf einer
längeren Reiseroute unterschiedlich Programme zu Gehör bringen. Dazwischen läge ein
Reiseabschnitt, auf welchem die Qualität des empfangenen Sendersignals sehr zu wünschen
übrig läßt, wenn es nicht gar ganz verschwindet.
[0010] Die über das Radiodatensignal dem Rundfunkempfänger mitgeteilten alternativen Frequenzen
für das gerade eingestellte Rundfunkprogramm bietet nun die Möglichkeit, bei schlechter
werdendem Empfang der gerade eingestellten-Trägerfrequenz auf eine der alternativen
Frequenzen umzuschalten, in der Hoffnung, daß der Empfang auf der neugewählten Trägerfrequenz
besser ist. Bevor das Programm in dieser neugewählten alternativen Frequenz jedoch
zu Gehör gebracht wird, muß geprüft sein, ob die Frequenz am Empfangsort tatsächlich
auch das gewünschte Programm überträgt oder ob am Empfangsort bereits auf dieser Frequenz
ein anderes Programm mit einem anderen PI-Code empfangen wird. Es muß also überprüft
werden, ob der PI-Code erhalten geblieben ist. Während der Überprüfungszeit bleibt
das Autoradio Stummgeschaltet. Um die Dauer der Programmunterbrechung möglichst kurz
zu halten, sind in dem neuen Rundfunkempfänger zusätzliche Lernkreise vorgesehen,
die mit dem in Figur 2 dargestellten Speicher wie folgt zusammenarbeiten.
[0011] Zu jeder Senderwählautomatik 3 gehören mehrere Stationstasten 10, mit denen der Fahrer
bestimmte Trägerfrequenzen im Tuner 2 einstellen kann. In einem nicht näher erläuterten
Programmierschritt sind diese Trägerfrequenzen zuvor den jeweiligen Stationstasten
zugeordnet. Diese Frequenzangabe ist in einem Frequenzspeicher 11 abgelegt worden.
[0012] Mit der Festlegung der Frequenz ist aber der Stationstaste 10 zugleich ein bestimmtes
Programm zugeordnet. Damit gehört zu jeder Stationstaste 10 auch ein ganz bestimmter
PI-Code, der in einem PI-Codespeicher 12 abgelegt werden kann. In dem Radiodatensignal
werden auch die zu diesem PI-Code gehörenden alternativen Frequenzangaben übertragen,
für deren Ablage ein AF-Speicher 13 vorgesehen ist.
[0013] Die genannten Speicher sind meistens in den Mikroprozessorbausteinen der Senderwählautomatik
3 integriert.
[0014] Fällt die Empfangsqualität auf der mit der Stationstaste eingestellten Trägerfrequenz
bei der Reise unter eine vorgegebene Schwelle, dann erhält der Mikroprozessor in der
Senderwählautomatik 3 vom Tuner einen Startbefehl für ein Programm zur Einstellung
einer gutempfangbaren alternativen Frequenz des gleichen Programms.
[0015] In dem AF-Speicher 13 sind diese alternativen Frequenzen rein dem Zufall nachgeordnet.
Daher beginnt das Programm mit der Einstellung einer beliebigen der alternativen Frequenzen.
[0016] Um dieser Einstellung eine Richtung zu geben, verfügt die erfindungsgemäße Sendereinstellautomatik
3 über Lernspeicher 14 für jede gespeicherte alternative Frequenz, unter denen sich
natürlich auch die über die Stationstaste eingestellte Frequenz befindet.
[0017] Diese Lernspeicher 14 sind zunächst leer. Fällt die Empfangsqualität nach der Neubelegung
der Stationstaste erstmals unter die vorgegebene Schwelle, dann wird der Lernspeicher
14, de zu der bisher eingestellten Frequenz gehört, aktiviert. Ist nun nach dem erwähnten
Zufallszugriff auf eine deranderen alternativen Frequenzen eine mit guter Empfangsqualität
gefunden und der Tuner darauf endgültig eingestellt, dann wird diese Sprungfrequenz
in dem Lernspeicher 14 eingegeben.
[0018] Dieser Vorgang wiederholt sich auf einer längeren Fahrt oder auch in gebirgiger Gegend
bei kürzeren Fahrten häufiger. Bei einem solchen Wechsel der Einstellung des Tuners
2 wird auch irgendwann die Frequenz wieder eingestellt, die im Frequenzspeicher 11
abgelegt ist. Wird nach deren erneuten Einstellung die Empfangsqualität wiederum zu
schwach, steht in dem Lernspeicher 14 nun eine Information über eine Frequenz zur
Verfügung, die bevorzugt eingestellt werden sollte, weil der Wechsel zu dieser Sprungfrequenz
schon einmal erfolgreich war. Eine Überprüfung des PI-Codes auf dieser wieder eingestellten
Sprungfrequenz kann damit unterbleiben. Der neueingestellte Sender kann somit unmittelbar
durchgeschaltet werden.
[0019] Ist die im Lernspeicher 14 abgelegte Sprungfrequenz am momentanen Empfangsort wegen
schlechter Qualität nicht einstellbar, dann kehrt das Programm zur Wahl einer beliebigen
anderen alternativen Frequenz zurück.
[0020] In gebirgiger Gegend ist häufiger zu erwartet, daß die im Lernspeicher 14 abgelegte
Sprungfrequenz nicht empfangbar ist. Man kann daher auch jeder alternativen Frequenz
mehrere Lernspeicher zuordnen. In diesem Fall verbindet man zweckmäßigerweise mit
jedem der Lernspeicher 14 einen Zähler 15, der die Häufigkeit zählt, mit der die im
Lernspeicher eingelesene Sprungfrequenz erfolgreich eingestellt worden ist. Beim nächstfälligen
Frequenzsprung wird dann der Lernspeicher mit dem höchsten Zählerstand für die neue
Einstellung bevorzugt.
[0021] Wie sich aus der Darstellung ergibt, ist es für die Erfindung unbeachtlich, ob der
Inhalt des Frequenzspeichers 11 bei der Programmierung einer Stationstaste bestimmt
wurde oder bei einer anderen Handabstimmung des Rundfunkempfängers eingelesen wurde.
[0022] Bei entsprechend ausreichendem Speicherplatz verfügt der Rundfunkempfänger nach einer
längeren Betriebsdauer über eine Matrix, in der für jeden PI-Code die alternativen
Frequenzen und die diesem zugeordneten Sprungfrequenzen aufgelistet sind.
[0023] Bewegt sich der Fahrer in einem Gebiet, in dem auf einer der vom RDS-Decoder gelieferten
alternativen Frequenz schon ein anderes Programm empfangbar ist, so wird das Aufsuchen
dieser Frequenz weitgehend vermieden, weil diese Frequenz nicht als Sprungfrequenz
eingetragen wird. Denn das Einlesen der Sprungfrequenz in den Lernspeicher 14 erfolgt
erst, wenn bei dem ersten zufälligen Aufsuchen einer alternativen Frequenz auch die
Übereinstimmung der PI-Code festgestellt wurde.
1. Rundfunkempfänger mit einem Radiodatensignaldecoder und Speicher für die alternativen
Frequenzangaben im Radiodatensignal und mit einem Mikroprozessor mit einem Programm
zum Wechseln auf eine alternative Frequenz, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Speicher für eine alternative Frequenzangabe (13) ein Lernspeicher (14)
zugeordnet ist, zur Aufnahme derjenigen Sprungfrequenz auf die der Rundfunkempfänger
nach einem Wechsel eingestellt ist.
2. Rundempfänger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Speicher (13) für eine alternative Frequenzangabe mehrere Lernspeicher (14)
zugeordnet sind.
3. Rundfunkempfänger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Lernspeicher mit einem Zähler (15) verbunden ist, in dem die Häufigkeit
der Wechsel auf die eingetragene Sprungfrequenz gezählt werden.