[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Verbinder zum Anschluß elektrischer
Leiter, insbesondere von Rasterstegleitungen, mit einem Isolierstoffgehäuse für eine
der Polzahl entsprechende Anzahl von Kontaktelementen, die jeweils mindestens einen
Anschlußschenkel aufweisen, der an einem Verbinderträger wie Schaltungsplatte fest
verankerbar ist, wobei das Isolierstoffgehäuse auf einem Lagerabschnitt des Kontaktelements
zwischen einer ersten und einer zweiten Einstellung verschieblich gelagert ist und
wobei das Kontaktelement federelastische Klemmschenkel zur Bildung einer Klemmzone
mit gegeneinander am Leiter angreifenden Klemmkanten aufweist.
[0002] Ein elektrischer Verbinder dieser Art ist beispielsweise aus der DE-PS 31 18 057
bekanntgeworden. dort ist das Kontaktelement im wesentlichen U-förmig gebogen, wobei
ein verlängerter U-Schenkel als Anschlußschenkel in einer Leiterplatte verlötet ist.
Die abgekröpfte Verlängerung dieses Schenkels dient als Lagerabschnitt für das Isolierstoffgehäuse,
welches an diesem entlang verschoben werden kann. In der leiterplattenfernen Einstellung
des Isolierstoffgehäuses ist eine im U-Scheitel des Kontaktelementes angeordnete Klemmzone
mit zwei einander gegenüberliegend den Leiter kontaktierenden Klemmkanten geöffnet.
Nach dem Einstecken des Leiters wird das Isolierstoffgehäuse in seine leiterplattennahe
Einstellung, also gegen die Leiterplatte bewegt. Dabei wirkt ein Schaltstück des Isolierstoffgehäuses
auf den federnden freien Schenkel des Kontaktelementes ein und drückt die U-Schlaufe
zusammen, so daß sich die Klemmzone um den Leiter schließt und ihn festhält. Will
man den Leiter wieder aus dem Verbinder entfernen, zieht man das Isolierstoffgehäuse
von der Leiterplatte in die leiterplattenferne Einstellung zurück, wodurch die Klemmzone
entlastet wird und der Leiter abgezogen werden kann.
[0003] Der elektrische Verbinder nach der DE-PS 31 18 057 ist an sich sehr vorteilhaft.
Er gestattet eine schlanke, allerdings hohe Bauweise. Die bekannte Anordnung und Ausgestaltung
findet deshalb ihre Grenzen mit zunehmender Miniaturisierung, die inzwischen zu Rastermaßen,
also zu Abständen zwischen zwei benachbarten Kontaktelementen, die bei 1,25 oder gar
1 mm Teilung liegen, tendiert und zu sehr niedrigen Bauhöhen.
[0004] Folglich liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen
Verbinder der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art zu schaffen, der
sich zum besonders festen, jedoch wiederlösbaren Anschluß elektrischer Leiter bei
stark miniaturisierter Bauform eignet. Außerdem wird Wert darauf gelegt, daß der Anschluß
der Leiter rasch und einfach vorgenommen werden kann.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie und im wesentlichen dadurch, daß
nahe dem Anschlußschenkel des Kontaktelements zwei sich gabelzinkelartig von diesem
weg in Richtung zum einzusteckenden Leiter hin erstreckende, Federschenkel angeformt
sind, deren aufeinanderzu gerichtete frei Endabschnitte die Klemmkanten aufweisende
Klemmschenkel ausbilden und den Leiter zangenartig zwischen sich fassen.
[0006] Dabei sind bevorzugt die Klemmkanten an in Steckrichtung des Leiters vorn liegenden
Enden von mit dem einzusteckenden Leiter zusammenwirkenden Gleitschrägen angebracht,
derart, daß der Leiter selbst die Klemmschenkel auseinanderspreizen kann.
[0007] Weitere Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0008] Im Unterschied zum Stand der Technik dient die Relativbeweglichkeit des Isolierstoffgehäuses
zum Kontaktelement nicht mehr zum Öffnen und Schließen der Kontaktzone durch deren
Biegung. Der Anschluß elektrischer Leiter kann durch einfaches Hineinstecken der abisolierten
Leiterenden in die Leitereinstecköffnung des Isolierstoffgehäuses erfolgen. Die abisolierten
Leiterenden können dabei die Federschenkel mit ihren zangenartig angeordneten Klemmschenkeln
entgegen der Federrückstellkraft auseinanderdrücken und sind bei Erreichen der Endlage
in der Klemmzone von beiden Seiten zangenartig festgeklemmt. Die Klemmzone ist den
freien Enden der Federschenkel zugeordnet, so daß es keines im Klemmbereich raumbeanspruchenden
U-förmigen Federgebildes bedarf. Ein besonderer Vorteil besteht auch darin, daß das
Isolierstoffgehäuse für den Leiteranschluß nicht zunächst in eine erste Endeinstellung
und nach Einstecken der Leiter in eine zweite Verriegelungsstellung geschoben werden
muß. Die verschiebliche Anordnung des Isolierstoffgehäuses auf dem Lagerabschnitt
des am Verbindungsträger fixierten Kontaktelementes hat bei der Erfindung den wesentlichen
Zweck, daß in der entsprechenden verbinderträgerfernen Einstellung des Isolierstoffgehäuses
die Klemmzone völlig freigegeben wird, so daß das abisolierte Leiterende leicht wieder
aus dem Verbinder gelöst werden kann.
[0009] Die Erfindung versteht sich im übrigen am besten anhand der nachfolgenden Beschreibung
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels. In den Zeichnungen zeigen
jeweils in erheblich vergrößertem Maßstab:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen auf einer Leiterplatte befindlichen elektrischen
Verbinder mit noch nicht angeschlossenem Leiter,
Fig. 2 eine Seitenansicht in Richtung des Ansichtspfeiles 11 der Fig. 1,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Verbinder nach Fig. 1 entsprechend dem Ansichtspfeil
111 in Fig. 1,
Fig. 4 den Verbinder nach Fig. 1 mit angeschlossenem Leiter,
Fig. 5 den Verbinder nach Fig. 4 bzw. Fig. 1 bei einer Einstellung des Isolierstoffkörpers
zum leichten Wiederlösen des Leiters, und
Fig. 6 eine schaubildliche Darstellung eines Kontaktelements.
[0010] Der in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete elektrische Verbinder weist ein Isolierstoffgehäuse
11 und eine der Polzahl entsprechende Anzahl von Kontaktelementen 12 auf. Bei dem
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen vierpoligen
elektrischen Verbinder mit einem Isolierstoffgehäuse 11 und vier gleichgearteten Kontaktelementen
12, die, wie es die Fig. 2 und 3 zeigen, parallel hintereinander angeordnet sind.
[0011] Jedes Kontaktelement 12 weit im wesentlichen die Gestalt einer dreizinkigen Gabel
auf. Deren Gabelstiel ist von einem Anschlußschenkel 13 zur Befestigung an einem Verbinderträger
14 ausgebildet. Üblicherweise handelt es sich wie dargestellt bei dem Anschlußschenkel
13 um eine Lötbeinchen des Kontaktelements 12 und bei dem Verbinderträger 14 um eine
Leiterplatte.
[0012] Die beiden äußeren "Gabelzinken" sind von zwei symmetrisch zueinander am Anschlußschenkel
13 angeformten beweglichen Federschenkeln 15 dargestellt. Die dritte, mittig angeordnete
Gabelzinke dient als Lagerabschnitt 16 zur Halterung und beweglichen Führung des Isolierstoffgehäuses
11. Dieser Lagerabschnitt 16 wird rittlings von Reiterleisten 17 umgriffen, die ihn
seitlich flankieren. Jede Reiterleiste 17 weist in ihrem zum Verbinderträger 14 weisenden
Endbereich einen Arretiervorsprung 18 auf, der mit einem nockenartigen Anschlag 19
zusammenwirkt, welcher an der Innenseite jedes Federschenkels 15 angeordnet ist. Dadurch
wird die verbinderträgerferne Einstellung des Isolierstoffgehäuses 11 begrenzt bzw.
gesichert (Fig. 5).
[0013] Beim Ausführungsbeispiel ist der Anschlußschenkel 13 zentral unterhalb, also in gerader
Verlängerung des Zentralstegs 16 und damit auch zentral zwischen den beiden Federschenkeln
15 angeordnet, so daß sich die Schubkräfte bei der Bewegung des Isolierstoffgehäuses
11 ohne Biegemoment auf das am Verbinderträger 14 festgehaltene Kontaktelement 12
und dessen Befestigungszone übertragen können. Dies ist aus Stabilitätsgründen von
besonderem Vorteil.
[0014] Wie außerdem ersichtlich ist, weist das Isolierstoffgehäuse 11 für jeden Federschenkel
15 des Kontaktelements 12 einen kammerartigen Aufnahmeraum 21 auf, in dessen Mitte
die Reiterleisten 17 des Isolierstoffgehäuses 11 angeordnet sind, deren Innenseiten
Gleitbahnen für die Bewegung des Isolierstoffgehäuses 11 entlang dem kontaktelementseitigen
Lagerabschnitt, dem Zentralsteg 16, darstellen.
[0015] Jeder Federschenkel 15 weist im Bereich seines freien Endes einen Klemmschenkel 22
mit scharfer Klemmkante 24 auf. Die beiden Klemmschenkel 22 können einen Leiter 26,27
zangenartig zwischen sich fassen. Die Klemmschenkel 22 sind bezüglich der isolierstoffgehäuseseitigen
Leitereinstecköffnung 25 so angeordnet ist, daß das durch die Öffnung 25 eingesteckte
abisolierte Ende 26 eines elektrischen Leiters 27 gegen eine zur Klemmkante 24 weisende
Gleitschräge 30 drückt und den Klemmschenkel 22 und somit den Federschenkel 15 entgegen
seiner Federrückstellkraft nach außen drückt.
[0016] Geht man davon aus, daß die Klemmkante 24 scharf ist und ein wenig in das Material
des abisolierten Leiterendes 26 eintritt, läßt sich der Leiter 26,27 nicht ohne weiteres
wieder aus der stabilen Verbindung herausziehen. Um dennoch auf einfache und schonende
Weise den Leiter vom Verbinder 10 lösen zu können, zieht man das Isolierstoffgehäuse
11 aus seiner verbinderträgernahen Einstellung (Fig. 1 oder 4) in seine verbinderträgerferne
Einstellung nach Fig. 5. Während dieser Bewegung sorgen mit den nockenförmigen Anschlägen
19 der Federschenkel 15 zusammenwirkende Steuerbahnen 29 an den Reiterleisten 17 des
Isolierstoffgehäuses für eine Spreizung der Federschenkel 15. Das hat zur Folge, daß
die Klemmschenkel 22 mit ihren Klemmkanten außer Eingriff des Leiters 26 gelangen,
der somit kraft- und zerstörungsfrei aus vom Verbinder 10 entnommen werden kann.
[0017] Der dargestellte Leiter 26, 27 ist beim Ausführungsbeispiel Bestandteil einer Flachbandleitung,
bei der die Isolierungen 33 aller parallel nebeneinander liegender Einzelleiter üblicherweise
in stoffschlüssiger Verbindung miteinander stehen. Zum Anschluß solcher Flachbandleitungen
ist der dargestellte und beschriebene elektrische Verbinder besonders geeignet.
[0018] Grundsätzlich können aber auch andere elektrische Leiter angeschlossen werden. Solche
Leiter, deren abisolierte Abschnitte nicht sehr knickempfindlich sind, lassen sich
in den Verbinder 10 einstecken, dessen Isolierstoffgehäuse 11 sich entsprechend Fig.
1 in der verbinderträgernahen Einstellung befindet. Verwendet man Leiter mit knickempfindlichen
Anschlußenden, die nicht zuverlässig in der Lage sind, die Federschenkel 15 des Kontaktelementes
12 zur Seite zu bewegen, läßt sich gleichwohl eine Verbindung vornehmen, indem man
nämlich zunächst das Isolierstoffgehäuse 11 in die verbinderträgerferne Einstellung
entsprechend Fig. 5 bringt, den Leiter jetzt einsteckt und anschließend Leiter und
Isolierstoffgehäuse 11 gleichzeitig gegen den Verbinderträger 14 bewegt.
[0019] Fig. 6 verdeutlicht die besondere Gestaltung des Kontaktelements 12. Besonders wichtig
hierbei ist die ebenenverkröpfte Anordnung der beiden Klemmschenkel 22 gegenüber sämtlichen
anderen, in einer Parallelebene angeordneten Abschnitten des Kontaktelements 12. Die
Abkröpfung 31 gestattet einerseits die lange Ausbildung des Zentralstegs 16 und gleichzeitig
die Verwendung langer, daneben liegender abisolierter Leiterenden 26. Zugleich kommt
eine Kontakflächenvergrößerung dadurch zustande, daß das Leiterende 16 auch außerhalb
der Klemmzone K elektrisch leitende Verbindung zum Zentralsteg 16 herstellen kann.
1. Elektrischer Verbinder zum Anschluß elektrischer Leiter, insbesondere von Rasterstegleitungen,
mit einem Isolierstoffgehäuse für eine der Polzahl entsprechende Anzahl von Kontaktelementen,
die jeweils mindestens einen Anschlußschenkel aufweisen, der an einem Verbinderträger
wie Schaltungsplatte fest verankerbar ist, wobei das Isolierstoffgehäuse auf einem
Lagerabschnitt des Kontaktelements zwischen einer ersten und einer zweiten Einstellung
verschieblich gelagert ist und wobei das Kontaktelement federelastische Klemmschenkel
zur Bildung einer Klemmzone mit gegeneinander am Leiter angreifenden Klemmkanten aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß nahe dem Anschlußschenkel (13) des Kontaktelements (12)
zwei sich gabelzinkenartig von diesem weg in Richtung zum einzusteckenden Leiter hin
erstreckende Federschenkel (15) angeformt sind, deren aufeinanderzu gerichtete frei
Endabschnitte die Klemmkanten (24) aufweisende Klemmschenkel (22) ausbilden und den
Leiter (26) zangenartig zwischen sich fassen.
2. Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmkanten (24) an
in Steckrichtung des Leiters (26) vorn liegenden Enden von mit dem einzusteckenden
Leiter (26) zusammenwirkenden Gleitschrägen (30) angebracht sind, derart, daß der
Leiter (26) selbst die Klemmschenkel (22) auseinanderspreizen kann.
3. Verbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Lagerabschnitt
des Kontaktelements (12) als Zentralsteg (16) zwischen den Federschenkeln (15) erstreckt.
4. Verbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralsteg (16) in
Verlängerung des Anschlußschenkels (13) angeordnet ist.
5. Verbinder nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschenkel
(22) bezüglich des Zentralstegs (16) ebenenverkröpft angeordnet ist.
6. Verbinder nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
das Isolierstoffgehäuse (11) mittels den Zentralsteg (16) des Kontaktelements (12)
rittlings übergreifenden sowie ihn seitlich flankierenden Reiterleisten (17) auf diesem
verschieblich geführt ist.
7. Verbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reiterleisten (17) Arretiervorsprünge
(18) zur Begrenzung der verbinderfernen Einstellung des Isolierstoffgehäuses (11)
aufweisen, die mit Anschlägen (19) an den Federschenkeln (15) des Kontaktelements
(12) zusammenwirken.
8. Verbinder nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reiterleisten
(17) mit Steuerbahnen (29) zur Spreizöffnung der Feder- und Klemmschenkel (15, 22)
versehen sind.
9. Verbinder nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, gekennzeichnet durch verbinderlängsmittelebenensymmetrische
Ausbildung des insgesamt einstückigen Kontaktelementes (12).