[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweiwalzenmaschine, insbesondere Rollenpresse,
bestehend aus zwei in einem Gehäuse drehbar gelagerten, gegenläufig angetriebenen
Walzen mit auf den Antriebszapfen der Walzen aufgesteckten Getrieben, die zur Aufnahme
der Reaktionsmomente mit Drehmomentenstützen versehen sind, die als Hebelplatten zweiarmig
ausgebildet und einerseits mit den Getrieben fest ver bunden sind und andererseits
über Hebelarme und Hebel mit einer Torsionswelle drehbeweglich verbunden sind.
[0002] Bei einer Zweiwalzenmaschine gemäß der deutschen Patentanmeldung P 39 01 060.0 sind
die auf den Antriebszapfen der Walzen aufgesteckten Getriebe zur Aufnahme der Reaktionsmomente
mit Drehmomentenstützen versehen, die aus Hebelplatten mit zwei diametral gegenüberliegenden,
gleich lang ausgebildeten Armen bestehen, welche jeweils mit dem Getriebe fest verbunden
sind.
[0003] Gemäß der aus dem KHD Humboldt Wedag-Prospekt 11-304d bekannten Rollenpresse HW-RP
sind diese oben erwähnten Hebelplatten ebenfalls mit zwei gleich langen, einander
diametral gegenüberliegenden Armen versehen und einerseits mit den Getrieben fest
verbunden und andererseits über Hebel und Hebelarme mit einer Torsionswelle drehbeweglich
verbunden. Durch diese Ausbildung und Anordnung der Drehmomentenstützen wird bei einem
Betrieb der Zweiwalzenmaschine eine querkraftfreie Abstützung der Getriebe erreicht,
jedoch kann aus Platzgründen jeweils nur ein Getriebe an einer Seite der Zweiwalzenmaschine
angeordnet werden. Dies ist wiederum mit einem erhöhten Platzbedarf verbunden.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer weitergehenden Verbesserung der eingangs
angeführten Zweiwalzenmaschinen, insbesondere in konstruktiver Hinsicht und in ihrer
Wirkungsweise.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die über Gestänge und Hebelarme mit der Torsionswelle
drehbeweglich verbundenen Hebelplattenarme ungleich lang ausgebildet sind. Durch diese
ungleich lange Ausbildung der Hebelplattenarme können sehr vorteilhaft beide Getriebe
für die Walzen auf einer Seite an der Zweiwalzenmaschine nebeneinander angeordnet
werden, wodurch nicht nur eine erheblich kompaktere Bauweise der Zweiwalzenmaschine
insgesamt erreicht wird, sondern wodurch auch ohne Behinderung der Ausweichbewegung
der Loswalze gegenüber der Festwalze sowohl die Walzenlager als auch der Maschinenrahmen
von Querkräften freigehalten wird.
[0006] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die mit der Torsionswelle
in Verbindung stehenden Hebelarme ungleich lang ausgebildet. Durch diese ungleich
lange Ausbildung der Hebelarme, die mit der Torsionswelle in Verbindung stehen, kann
sehr vorteilhaft das Lager der Welle vom Gewicht des Getriebes und des Motors teilweise
oder sogar vollständig entlastet werden.
[0007] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
eines in Zeichnungsfiguren schematisch näher dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
[0008] Es zeigt:
Fig. 1 eine mit ungleich langen Hebelplattenarmen ausgebildete Drehmomentenstützenanordnung
gemäß der Erfindung bei einer Walzenpresse in Seitenansicht;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 in Fig. 1;
[0009] Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Zweiwalzenmaschine aus zwei, in einem in der Zeichnung
nicht näher dargestellten Gehäuse, drehbar gelagerten, gegenläufig angetriebenen Walzen
(1 und 2) mit auf den Antriebszapfen (3 und 4) der Walzen aufgesteckten Getrieben
(5 und 6). Die Getriebe (5 und 6) sind zur Aufnahme der Reaktionsmomente mit Drehmomentenstützen
versehen, die als Hebelplatten (7 und 8) zweiarmig ausgebildet und einerseits mit
den Getrieben (5 und 6) fest verbunden sind und andererseits über Gestänge (9, 10)
und Hebelarme (11, 12) mit einer Torsionswelle (13) drehbeweglich verbunden sind.
Da die an der Hebelplatte (7) angreifenden Gestänge (9, 10) und Hebelarme (11, 12)
identisch gleich ausgebildet sind, wie die an der Hebelplatte (8) angreifenden Gestänge
und Hebelarme, wurden sie der einfachheithalber in der Zeichnung mit denselben Bezugsziffern
versehen. Die in der Zeichnung auf der rechten Seite dargestellte Torsionswelle (13)
ist jedoch unabhängig von der in der Zeichnung auf der linken Seite dargestellten
Torsionswelle (14) im Maschinenrahmen (15) drehbar gelagert. Gemäß der Erfindung sind
die über die Gestänge (9, 10) und Hebelarme (11, 12) mit der jeweiligen Torsionswelle
(13 bzw. 14) drehbeweglich verbundenen Hebelplattenarme (16 und 17) ungleich lang
ausgebildet. Diese ungleichlange Ausbildung der als Drehmomentenstützen dienenden
Hebelplattenarme (16, 17) ermöglicht sehr vorteilhaft eine äußerst platzsparende Anordnung
der Aufsteckgetriebe (5 und 6) an einer Seite der Zweiwalzenmaschine und dadurch eine
sehr kompakte, raumsparende Bauweise der Zweiwalzenmaschine insgesamt. Ferner sind
hierbei, wie insbesondere die Figuren 2 und 3 zeigen, die mit der Torsionswelle (13
bzw. 14) in Verbindung stehenden Hebelarme (11 und 12) ungleich lang ausgebildet,
und zwar weist der Hebelarm (11), der über das Gestänge (9) mit dem äußeren länger
ausgebildeten Hebelplattenarm (16) verbunden ist, eine kürzere Hebelarmlänge (r) auf
als der Hebelarm (12) mit der Hebelarmlänge (R), welcher über das Gestänge (10) mit
den kurz ausgebildeten Hebelplattenarm (17) gelenkig verbunden ist. Durch diese ungleichlange
Ausbildung der Hebelarme (11 und 12) kann sehr vorteilhaft das Lager der Welle vom
Eigengewicht des Getriebes und des Antriebsmotors teilweise oder vollständig entlastet
werden. Dabei wird durch die im Betrieb der Zweiwalzenmaschine auftretenden Reaktionsmomente
(Pfeil 18) das Gestänge (9) auf Druck und das Gestänge (10) auf Zug beansprucht. Durch
diese erfindungsgemäße ungleichlange Ausbildung der Hebelplattenarme (16 und 17),
die zur Aufnahme der von den Steckgetrieben (5 und 6) ausgehenden Reaktionsmomente
über die Gestänge (9, 10) und Hebelarme (11 und 12) mit der Torsionswelle (13 bzw.
14) drehbeweglich verbunden sind, wird nicht nur eine in ihrem konstruktiven Aufbau
sehr einfache und besonders platzsparende Drehmomentenabstützung erreicht, sondern
auch eine stets funktionstüchtige querkraftfreie Arbeitsweise gewährleistet. Auch
können diese erfindungsgemäß ausgebildeten Drehmomentenstützen bei bereits bestehenden
Zweiwalzenmaschinen, insbesondere bei Rollenpressen, noch nachträglich sehr leicht
angebracht werden.
1. Zweiwalzenmaschine, insbesondere Rollenpresse, bestehend aus zwei in einem Gehäuse
drehbar gelagerten, gegenläufig angetriebenen Walzen, mit auf den Antriebszapfen der
Walzen aufgesteckten Getrieben, die zur Aufnahme der Reaktionsmomente mit Drehmomentenstützen
versehen sind, die als Hebelplatten zweiarmig ausgebildet und einerseits mit den Getrieben
fest verbunden sind und andererseits über Gestänge und Hebelarme mit einer Torsionswelle
drehbeweglich verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die über Gestänge (9, 10)
und Hebelarme (11, 12) mit der Torsionswelle (13, 14) drehbeweglich verbundenen Hebelplattenarme
(16, 17) ungleich lang ausgebildet sind.
2. Zweiwalzenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Torsionswelle
(13, 14) in Verbindung stehenden Hebelarme (11, 12) ungleich lang ausgebildet sind.