[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hand-Schraubgerät gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der DE-OS 33 33 427 ist dazu ein Schraubgerät bekannt, bei dem der Handgriff
etwa in der Mitte des Antriebsmotors angeordnet ist.
[0003] Bei weiteren bekannten Schraubgeräten liegt der Handgriff am von der Schraubeinheit
entgegengesetzten Ende des Antriebsmotors, sodaß also der Schwerpunkt des Schraubgeräts
wesentlich vor der den Handgriff umfassenden Hand liegt.
[0004] Es ist damit nahezu unmöglich, ein solches Schraubgerät nur mit einer Hand zu halten,
wobei noch als weiterer Nachteil hinzukommt, daß bei den bekannten Geräten die Achse
der Schraubklinge deutlich über der Achse des Antriebsmotors angeordnet ist. Damit
ergibt sich beim Einschraubvorgang ein Kippmoment, das zu einer Schrägstellung der
einzudrehenden Schraube führen kann.
[0005] Für ein ermüdungsfreies Arbeiten mit den bekannten Schraubgeräten ist es also immer
notwendig, dieses mit beiden Händen zu halten.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Hand-Schraubgeräts
der eingangs genannten Art, das mit einer Hand zum Einsatz in jeder Richtung sicher
gehalten werden kann und mit dem ein bequemes und ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht
wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Das erfindungsgemäße Hand-Schraubgerät wird z.B. beim waagrechten Schrauben unter
seinem Schwerpunkt gehalten und die Wirkungslinie der drückenden Hand fluchtet im
wesentlichen mit der Schraubklinge, also mit der einzudrehenden Schraube, sodaß also
auch in ungünstigen Arbeitspositionen ein ermüdungsfreies Arbeiten mit einer Hand
möglich ist und die andere Hand dazu benützt werden kann, z.B. das anzuschraubende
Werkstück festzuhalten.
[0009] Dies ist besonders wichtig beim Anschrauben von z.B. Gipskartonplatten, bei denen
mit dem erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät ein absolut rechtwinkliges Eindrehen der
Schrauben nötig und möglich ist. Dabei ist gewährleistet, daß die Schraubenköpfe die
Deckkartonschicht nicht durchbrechen oder überstehen.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät mit Getriebe ist also der Antriebsmotor
gegenüber der Achse der Schraubklinge um den Getriebeabstand hochgesetzt, wobei der
Handgriff im wesentlichen im Bereich des Getriebes angeordnet ist und sich bis in
die unmittelbare Nähe der Achse der Schraubklinge erstreckt, sodaß die haltende Hand
in etwa mit der Schraubklinge fluchtet.
[0011] Zum ermüdungsfreien Aus- und Einschalten des Schraubgeräts ist eine Schaltleiste
vorgesehen, mit der es möglich ist, den Schalter ohne Zwangshaltung in jeder Arbeitsposition
bedienen zu können.
[0012] Beim erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät sind für das Magazin zwei gegeneinander
versetzte Befestigungspositionen vorgesehen. Damit ist es möglich, das Schraubgerät
den verschiedensten Anwendungen anzupassen, eine einwandfreie Sicht auf die Schraubstelle
zu ermöglichen und bei starkem, lang anhaltendem Axialdruck, z.B. bei Bohrschrauben,
einen Griffwulst am Führungsvorsatz für die zweite Hand zur Druckunterstützung anzubringen.
[0013] Es ist außerdem möglich, die Schraubeinheit gegenüber dem Antriebsmotor ohne Werkzeugeinsatz
zu verdrehen, sodaß bei verschiedenen Arbeitspositionen immer die günstigste Griffposition
gewährleistet ist.
[0014] Zwischen Antriebseinheit und Führungsvorsatz kann eine Verlängerungsvorrichtung vorgesehen
sein, mit der es möglich ist, das Schraubgerät auch bei Schraubarbeiten an der Decke
oder am Fußboden bequem zu bedienen.
[0015] Beim erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät ist es ohne weiteres möglich, verschiedene
Schraubeinheiten mit demselben Antriebsmotor zu verbinden oder diese mit steckbaren
Vorsätzen zu versehen, mit denen einzelne Schrauben eingeschraubt werden können.
[0016] Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 Hand-Schraubgerät von der Seite
Fig. 2 Hand-Schraubgerät von oben
Fig. 3 Zweites Ausführungsbeispiel eines Hand-Schraubgeräts, von der Seite
Fig. 4 Zweites Ausführungsbeispiel eines Hand-Schraubgeräts, von oben
[0018] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schraubgerät 1 wird durch einen elektrischen
Antriebsmotor 2 mit Achse 3-3 angetrieben. Er wirkt über ein Zahnradgetriebe 4 auf
eine Schraubklinge 5 mit Achse 6-6, die in einem Führungsvorsatz 7 drehbar gelagert
ist. Der Führungsvorsatz 7 besteht aus einer schwenkbar mit dem Antriebsmotor 2 verbundenen
Führungshülse 8, in der ein Lagerkörper 9 axial verschiebbar gelagert ist.
[0019] Am Lagerkörper 9 ist eine Zuführvorrichtung 10 für die Schrauben 11 angeordnet, die
in ein Werkstück 12 eingeschraubt werden sollen.
[0020] Die Schrauben 11 sind durch ein Kunststoffband 13 miteinander verbunden und als Rolle
in einem Magazin 14 gespeichert, das an einer Befestigungsfläche 15 der Führungshülse
8 befestigt ist.
[0021] Führungsvorsatz 7 mit Führungshülse 8 und Lagerkörper 9 sowie Magazin 14 sollen zusammen
als Schraubeinheit 16 bezeichnet werden.
[0022] Mit dem Antriebsmotor 2 ist im Bereich von Zahnradgetriebe 4 ein im wesentlichen
sich senkrecht zur Motorachse 3-3 erstreckender Handgriff 17 verbunden, wobei sich
der Übergangsbereich 18 zwischen Antriebsmotor 2 und Handgriff 17 sich bis in die
unmittelbare Nähe der verlängert gedachten Achse 6-6 der Schraubklinge 5 erstreckt.
[0023] Am Handgriff 17 ist eine Schaltleiste 19 schwenkbar angeordnet, mit dem der Antriebsmotor
2 ein- und ausgeschaltet werden kann.
[0024] Die Fig. 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des Hand-Schraubgeräts, bei
dem das Magazin 14 an einer zweiten Befestigungsfläche 20 der Führungshülse 8 über
einen Winkel 21 befestigt ist. Damit ist es möglich, an der ersten Befestigungsfläche
15 der Führungshülse 8 einen Griffwulst 22 anzubringen, sodaß das Schraubgerät in
bestimmten Anwendungsfällen auch mit der zweiten Hand gehalten werden kann.
1. Hand-Schraubgerät mit einem Antriebsmotor, mit dem über ein Getriebe eine parallel
zur Motorachse angeordnete Schraubklinge gekuppelt ist, mit einer mit dem Antriebsmotor
verbundenen Schraubeinheit, die einen Führungsvorsatz mit einer Zuführvorrichtung
für die in einem Magazin gespeicherten Schrauben aufweist und mit einem am Motorgehäuse
im wesentlichen senkrecht zur Motorachse befestigten Handgriff, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Antriebsmotor (2) und die Schraubeinheit (16) vom Handgriff (17) aus
im wesentlichen in entgegengesetzten Richtungen erstrecken, sodaß dieser im Bereich
des Schwerpunkts des Schraubgeräts (1) mit diesem verbunden ist und daß die Schraubklinge
(5) versetzt zur Motorachse (3-3) und zwischen dieser und dem Handgriff (17) im Führungsvorsatz
(7) gelagert ist.
2. Hand-Schraubgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Übergangsbereich
(18) zwischen Antriebsmotor (2) und Handgriff (17) bis in die unmittelbare Nähe der
verlängert gedachten Achse (6-6) der Schraubklinge (5) erstreckt.
3. Hand-Schraubgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Antriebsmotor (2) und Schraubklinge (5) ein Zahnradgetriebe (4) vorgesehen ist und
daß der Handgriff (17) im wesentlichen im Bereich des Getriebes (4) angeordnet ist.
4. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Betätigen des Schalters für den Antriebsmotor (2) am Handgriff (17) eine Schaltleiste
(19) schwenkbar gelagert ist.
5. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schraubeinheit (16) schwenkbar am Antriebsmotor (2) gelagert ist.
6. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Führungsvorsatz (7) mindestens zwei gegeneinander versetzte Befestigungsflächen
(15, 20) zum Befestigen des Magazins (14) aufweist.
7. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
am Führungsvorsatz (7) ein Griffwulst (22) befestigbar ist.
8. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Antriebsmotor (2) und Führungsvorsatz (7) eine Verlängerungsvorrichtung anbringbar
ist.