(19)
(11) EP 0 469 386 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.02.1992  Patentblatt  1992/06

(21) Anmeldenummer: 91111899.0

(22) Anmeldetag:  17.07.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25B 23/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.07.1990 DE 4024031

(71) Anmelder: Karl M. Reich, Maschinenfabrik GmbH
72607 Nürtingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Farian, Gerhard
    W-7441 Grossbettlingen (DE)
  • Haas, Günter
    W-7448 Wolfschlugen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hand-Schraubgerät


    (57) Bei einem Hand-Schraubgerät (1) ist der sich senkrecht zur Motorachse (3-3) erstreckende Handgriff (17) im Bereich des Schwerpunkts des Schraubgeräts (1) angeordnet und die Schraubklinge (5) ist versetzt zur Motorachse (3-3) zwischen dieser und dem Handgriff (17) in einem Führungsvorsatz (7) gelagert.
    Damit läßt sich das Schraubgerät (1) sicher und ermüdungsfrei halten, die drückende Hand fluchtet mit der Schraubklinge (5), so daß ein einwandfrei senkrechtes Einschrauben der Schraube (11) gewährleistet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hand-Schraubgerät gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Aus der DE-OS 33 33 427 ist dazu ein Schraubgerät bekannt, bei dem der Handgriff etwa in der Mitte des Antriebsmotors angeordnet ist.

    [0003] Bei weiteren bekannten Schraubgeräten liegt der Handgriff am von der Schraubeinheit entgegengesetzten Ende des Antriebsmotors, sodaß also der Schwerpunkt des Schraubgeräts wesentlich vor der den Handgriff umfassenden Hand liegt.

    [0004] Es ist damit nahezu unmöglich, ein solches Schraubgerät nur mit einer Hand zu halten, wobei noch als weiterer Nachteil hinzukommt, daß bei den bekannten Geräten die Achse der Schraubklinge deutlich über der Achse des Antriebsmotors angeordnet ist. Damit ergibt sich beim Einschraubvorgang ein Kippmoment, das zu einer Schrägstellung der einzudrehenden Schraube führen kann.

    [0005] Für ein ermüdungsfreies Arbeiten mit den bekannten Schraubgeräten ist es also immer notwendig, dieses mit beiden Händen zu halten.

    [0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Hand-Schraubgeräts der eingangs genannten Art, das mit einer Hand zum Einsatz in jeder Richtung sicher gehalten werden kann und mit dem ein bequemes und ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0008] Das erfindungsgemäße Hand-Schraubgerät wird z.B. beim waagrechten Schrauben unter seinem Schwerpunkt gehalten und die Wirkungslinie der drückenden Hand fluchtet im wesentlichen mit der Schraubklinge, also mit der einzudrehenden Schraube, sodaß also auch in ungünstigen Arbeitspositionen ein ermüdungsfreies Arbeiten mit einer Hand möglich ist und die andere Hand dazu benützt werden kann, z.B. das anzuschraubende Werkstück festzuhalten.

    [0009] Dies ist besonders wichtig beim Anschrauben von z.B. Gipskartonplatten, bei denen mit dem erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät ein absolut rechtwinkliges Eindrehen der Schrauben nötig und möglich ist. Dabei ist gewährleistet, daß die Schraubenköpfe die Deckkartonschicht nicht durchbrechen oder überstehen.

    [0010] Bei dem erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät mit Getriebe ist also der Antriebsmotor gegenüber der Achse der Schraubklinge um den Getriebeabstand hochgesetzt, wobei der Handgriff im wesentlichen im Bereich des Getriebes angeordnet ist und sich bis in die unmittelbare Nähe der Achse der Schraubklinge erstreckt, sodaß die haltende Hand in etwa mit der Schraubklinge fluchtet.

    [0011] Zum ermüdungsfreien Aus- und Einschalten des Schraubgeräts ist eine Schaltleiste vorgesehen, mit der es möglich ist, den Schalter ohne Zwangshaltung in jeder Arbeitsposition bedienen zu können.

    [0012] Beim erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät sind für das Magazin zwei gegeneinander versetzte Befestigungspositionen vorgesehen. Damit ist es möglich, das Schraubgerät den verschiedensten Anwendungen anzupassen, eine einwandfreie Sicht auf die Schraubstelle zu ermöglichen und bei starkem, lang anhaltendem Axialdruck, z.B. bei Bohrschrauben, einen Griffwulst am Führungsvorsatz für die zweite Hand zur Druckunterstützung anzubringen.

    [0013] Es ist außerdem möglich, die Schraubeinheit gegenüber dem Antriebsmotor ohne Werkzeugeinsatz zu verdrehen, sodaß bei verschiedenen Arbeitspositionen immer die günstigste Griffposition gewährleistet ist.

    [0014] Zwischen Antriebseinheit und Führungsvorsatz kann eine Verlängerungsvorrichtung vorgesehen sein, mit der es möglich ist, das Schraubgerät auch bei Schraubarbeiten an der Decke oder am Fußboden bequem zu bedienen.

    [0015] Beim erfindungsgemäßen Hand-Schraubgerät ist es ohne weiteres möglich, verschiedene Schraubeinheiten mit demselben Antriebsmotor zu verbinden oder diese mit steckbaren Vorsätzen zu versehen, mit denen einzelne Schrauben eingeschraubt werden können.

    [0016] Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.

    [0017] Es zeigen:

    Fig. 1 Hand-Schraubgerät von der Seite

    Fig. 2 Hand-Schraubgerät von oben

    Fig. 3 Zweites Ausführungsbeispiel eines Hand-Schraubgeräts, von der Seite

    Fig. 4 Zweites Ausführungsbeispiel eines Hand-Schraubgeräts, von oben



    [0018] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schraubgerät 1 wird durch einen elektrischen Antriebsmotor 2 mit Achse 3-3 angetrieben. Er wirkt über ein Zahnradgetriebe 4 auf eine Schraubklinge 5 mit Achse 6-6, die in einem Führungsvorsatz 7 drehbar gelagert ist. Der Führungsvorsatz 7 besteht aus einer schwenkbar mit dem Antriebsmotor 2 verbundenen Führungshülse 8, in der ein Lagerkörper 9 axial verschiebbar gelagert ist.

    [0019] Am Lagerkörper 9 ist eine Zuführvorrichtung 10 für die Schrauben 11 angeordnet, die in ein Werkstück 12 eingeschraubt werden sollen.

    [0020] Die Schrauben 11 sind durch ein Kunststoffband 13 miteinander verbunden und als Rolle in einem Magazin 14 gespeichert, das an einer Befestigungsfläche 15 der Führungshülse 8 befestigt ist.

    [0021] Führungsvorsatz 7 mit Führungshülse 8 und Lagerkörper 9 sowie Magazin 14 sollen zusammen als Schraubeinheit 16 bezeichnet werden.

    [0022] Mit dem Antriebsmotor 2 ist im Bereich von Zahnradgetriebe 4 ein im wesentlichen sich senkrecht zur Motorachse 3-3 erstreckender Handgriff 17 verbunden, wobei sich der Übergangsbereich 18 zwischen Antriebsmotor 2 und Handgriff 17 sich bis in die unmittelbare Nähe der verlängert gedachten Achse 6-6 der Schraubklinge 5 erstreckt.

    [0023] Am Handgriff 17 ist eine Schaltleiste 19 schwenkbar angeordnet, mit dem der Antriebsmotor 2 ein- und ausgeschaltet werden kann.

    [0024] Die Fig. 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des Hand-Schraubgeräts, bei dem das Magazin 14 an einer zweiten Befestigungsfläche 20 der Führungshülse 8 über einen Winkel 21 befestigt ist. Damit ist es möglich, an der ersten Befestigungsfläche 15 der Führungshülse 8 einen Griffwulst 22 anzubringen, sodaß das Schraubgerät in bestimmten Anwendungsfällen auch mit der zweiten Hand gehalten werden kann.


    Ansprüche

    1. Hand-Schraubgerät mit einem Antriebsmotor, mit dem über ein Getriebe eine parallel zur Motorachse angeordnete Schraubklinge gekuppelt ist, mit einer mit dem Antriebsmotor verbundenen Schraubeinheit, die einen Führungsvorsatz mit einer Zuführvorrichtung für die in einem Magazin gespeicherten Schrauben aufweist und mit einem am Motorgehäuse im wesentlichen senkrecht zur Motorachse befestigten Handgriff, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Antriebsmotor (2) und die Schraubeinheit (16) vom Handgriff (17) aus im wesentlichen in entgegengesetzten Richtungen erstrecken, sodaß dieser im Bereich des Schwerpunkts des Schraubgeräts (1) mit diesem verbunden ist und daß die Schraubklinge (5) versetzt zur Motorachse (3-3) und zwischen dieser und dem Handgriff (17) im Führungsvorsatz (7) gelagert ist.
     
    2. Hand-Schraubgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Übergangsbereich (18) zwischen Antriebsmotor (2) und Handgriff (17) bis in die unmittelbare Nähe der verlängert gedachten Achse (6-6) der Schraubklinge (5) erstreckt.
     
    3. Hand-Schraubgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Antriebsmotor (2) und Schraubklinge (5) ein Zahnradgetriebe (4) vorgesehen ist und daß der Handgriff (17) im wesentlichen im Bereich des Getriebes (4) angeordnet ist.
     
    4. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Betätigen des Schalters für den Antriebsmotor (2) am Handgriff (17) eine Schaltleiste (19) schwenkbar gelagert ist.
     
    5. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubeinheit (16) schwenkbar am Antriebsmotor (2) gelagert ist.
     
    6. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsvorsatz (7) mindestens zwei gegeneinander versetzte Befestigungsflächen (15, 20) zum Befestigen des Magazins (14) aufweist.
     
    7. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Führungsvorsatz (7) ein Griffwulst (22) befestigbar ist.
     
    8. Hand-Schraubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Antriebsmotor (2) und Führungsvorsatz (7) eine Verlängerungsvorrichtung anbringbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht