[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei Hochdruckentladungslampen mit einer Metallhalogenidfüllung kann es durch die
Metallhalogenide, insbesondere wenn die Füllung Natrium enthält, zu einer Korrosion
der Dichtungsfolien kommen. Durch die Korrosion wird die Folie zerstört und das Entladungsgefäß
undicht, was zu einem Ausfall der Lampe führt. Die Korrosion der Dichtungsfolien wird,
wie bisher angenommen, durch eine thermische Diffusion der Metallhalogenid-Verbindungen
aus dem Entladungsraum in den Quetschungsbereich verursacht. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß bei zwei nebeneinander in einer Quetschung angeordneten Dichtungsfolien, die sich
auf unterschiedlichem Potential befinden, wie dies bei einem einseitig gequetschten
Entladungsgefäß der Fall ist, zusätzlich eine Korrosion durch einen weiteren Effekt
erzeugt werden kann.
[0003] In dem Buch "Electric Discharge Lamps" von John F. Waymouth, M.I.T. Press (1971)
wird aufgeführt, daß sich zwischen den nebeneinander angeordneten Folien ein Gleichstrompotential
ausbilden kann. Da das Quarzglas durch die Erwärmung im Lampenbetrieb schwach leitfähig
ist, kommt es zu einem elektrolytischen Stromfluß zwischen den Dichtungsfolien. Dieser
Stromfluß fördert das Eindringen von Metallionen, insbesondere Natriumionen in die
Quetschung, so daß auch auf diese Weise eine Korrosion erzeugt werden kann.
[0004] Beide Effekte sind temperaturabhängig; bei Lampen mit kleinen Leistungsstufen und
damit kleinen Dichtungsfolienabständen überwiegt jedoch der zweite Effekt.
[0005] Aus dem DE-Gbm 88 05 183.8 ist bekannt, daß durch Umhüllung der Elektrodenschäfte
im Bereich der Quetschung bis hin zu den Dichtungsfolien mittels isolierender Röhrchen
aus z.B. Quarzglas eine thermische Diffusion der Metallhalogenid-Verbindungen aus
dem Entladungsraum in den Quetschungsbereich weitgehend unterbunden werden kann. Dadurch
kann der erste Effekt zur Zerstörung der Dichtungsfolien durch Korrosion ausgeschaltet
werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es eine Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe zu schaffen,
bei der auch der oben aufgeführte zweite Effekt für die Korrosion durch einen elektrolytischen
Stromfluß zwischen den Dichtungsfolien weitgehend unterbunden werden kann.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs
gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Duch die Schaffung eines Abschnitts in der Quetschung zwischen den beiden Dichtungsfolien
ohne bzw. mit einer sehr geringen Quarzglasmasse von höchsten 0,3 mm Dicke wird der
elektrolytische Stromfluß zwischen den Folien beim Betrieb der Lampe weitgehend unterbrochen.
Eine Zerstörung der Dichtungsfolien aufgrund einer durch den elektrolytischen Stromfluß
verursachten Korrosion wird damit unterbunden.
[0009] Untersuchungen an Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampen mit solchen Abschnitten
unterschiedlicher Geometrie haben ergeben, daß dieser Abschnitt zwischen den Dichtungsfolien
mindestens 0,05 mm breit sein muß. Andererseits darf der Abschnitt eine Breite nicht
überschreiten, die mindestens 0,2 mm kleiner als der Abstand der beiden Dichtungsfolien
voneinander ist. Ansonsten kann es zu Undichtigkeiten im Bereich der Folien kommen.
Optimale Ergebnisse werden erzielt, wenn der Abschnitt am äußeren Ende der Quetschung
beginnt und mindestens bis zum elektrodenseitigen Ende der Dichtungsfolien reicht.
Keinesfalls darf der Abschnitt ohne bzw. mit einem höchstens 0,3 mm dicken Quarzglas
näher als 0,5 mm an das elektrodenseitige Ende der Quetschung heranreichen, sonst
ist keine ausreichende Abdichtung des Entladungsraumes mehr gegeben.
[0010] Der Abschnitt kann auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. Läßt die Stabilität
des Entladungsgefäßes bzw. der Quetschung einen Abschnitt ohne Quarzglas zu, so wird
vorteilhaft nach Fertigstellung des Entladungsgefäßes mittels einer Trennscheibe oder
eines Lasers ein der erforderlichen Geometrie dieses Abschnitts entsprechender Schlitz
in der Quetschung erzeugt. Soll dagegen in diesem Abschnitt die Dicke auf höchstens
0,3 mm gehalten werden, so wird dieser Abschnitt vorteilhaft durch eine entsprechende
Quetschbackengeometrie während des Quetschvorganges erzeugt.
[0011] Die Erfindung ist anhand der nachfolgenden Figuren näher veranschaulicht.
[0012] In der Figur 1 ist in Seitenansicht ein einseitig gequetschtes Entladungsgefäß einer
erfindungsgemäßen Hochdruckentladungslampe dargestellt. Das Entladungsgefäß 1 aus
Quarzglas weist zwei Elektroden aus Wolfram auf, wobei jede Elektrode aus einem geraden
Schaft 2, 3 und einem gewendelten Elektrodenkopf 4, 5 besteht und aus einem Stück
Draht gefertigt ist. Die beiden Elektrodenköpfe 4, 5 sind einander zugewandt. Die
freien Enden der Elektrodenschäfte 2, 3 sind an die einen Enden von jeweils einer
Molybdändichtungsfolie 6, 7 angeschweißt. An die anderen Enden der Dichtungsfolien
6, 7 sind Stromzuführungsdrähte 8, 9 - ebenfalls aus Wolfram - angeschweißt. Die beiden
Elektrodenschäfte 2, 3, die Molybdändichtungsfolien 6, 7 und die Stromzuführungsdrähte
8, 9 sind im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet. Das Entladungsgefäß 1
ist durch eine Quetschung 10 verschlossen, in die die Enden der beiden Elektrodenschäfte
2, 3, die Dichtungsfolien 6, 7 und die Enden der Stromführungsdrähte 8, 9 eingequetscht
sind. In der Mitte zwischen den Molybdändichtungsfolien 6, 7 weist die Quetschung
10 einen Abschnitt 11 ohne Quarzglas mit rechteckigen Abmessungen auf. Dieser Abschnitt
11 beginnt am äußeren Ende der Quetschung und verläuft mit seinen Längseiten parallel
zu den Stromzuführungen 8, 9 und Dichtungsfolien 6, 7.
[0013] In der nachfolgenden Tabelle sind für die Entladungsgefäße einer 35 W-, einer 70
W- und einer 150-W-Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe Abmessungen für die Quetschung,
die Molybdändichtungsfolien und eine optimale Größe des Abschnitts ohne Quarzglas
zusammengestellt:

[0014] Figur 2 zeigt eine Draufsicht von unten auf ein einseitig gequetschtes Entladungsgefäß
einer weiteren erfindungsgemäßen Hochdruckentladungslampe. Das Entladungsgefäß 12
ist mit einer Quetschung 13 mit I-förmigem Querschnitt verschlossen, in die die Molybdändichtungsfolien
14, 15 und die Wolframstromzuführungen 16, 17 der beiden Elektroden eingequetscht
sind. In der Mitte der Quetschung 13 ist zwischen den beiden Dichtungsfolien 14, 15
und den Stromzuführungen 16, 17 ein rechteckiger Abschnitt 18 vorgesehen, in dem die
Quetschung eine Dicke von kleiner gleich 0,3 mm aufweist.
1. Hochdruckentladungslampe mit einem einseitig gequetschten Entladungsgefäß (1, 12)
aus Quarzglas, in dessen Quetschung (10, 13 ) zwei Elektroden mittels Dichtungsfolien
(6, 7; 14, 15) gasdicht eingeschmolzen sind, wobei jeweils das eine Ende der Dichtungsfolien
(6, 7; 14, 15) mit dem Schaft (2, 3) einer Elektrode und das andere Ende mit einer
Stromzuführung (8, 9; 16, 17) verbunden ist, der Entladungsbogen zwischen den beiden
Elektroden quer zu Lampenlängsachse verläuft und das Entladungsgefäß (1, 12) eine
Füllung aus zumindest einem Edelgas, Metallhalogeniden und Quecksilber enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß die Quetschung (10, 13) einen zwischen den beiden Dichtungsfolien
(6, 7; 14, 15) sich in Lampenlängsachse erstreckenden länglichen Abschnitt (11, 18)
aufweist, in dem das Quarzglas eine gegenüber der übrigen Quetschung (10, 13) verringerte
Dicke von höchstens 0,3 mm bis 0 mm besitzt.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt
(11, 18) mindestens eine Breite von 0,05 mm hat.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt
(11, 18) eine Breite besitzt, die mindestens um 0,2 mm kleiner ist als der kleinste
Abstand der beiden Dichtungsfolien (6, 7; 14, 15).
4. Hochdruckentladungslampe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abschnitt (11, 18) am äußeren Ende der Quetschung (10, 13)
beginnt und mindestens bis zum elektrodenseitigen Ende der Dichtungsfolien (6, 7;
14, 15) reicht.
5. Hochdruckentladungslampe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abschnitt (11, 18) mindestens 0,5 mm vor dem elektrodenseitigen
Ende der Quetschung (10, 13) endet.