[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckgerät, insbesondere Tischstempelgerät, bei welchem
eine Druckwalze gegen zu bedruckende Blätter, Belegbündel oder eine Druckform andrückbar
und auf der zu bedruckenden Fläche oder ihrer Rückseite abrollbar ist, wobei aus einer
Position der Druckwalze mit Abstand zu einer Druckfläche eine Andrückbewegung gegen
die Druckfläche hin erfolgt, die über ein Steuerelement mit schräger Steuerfläche
gesteuert ist.
[0002] Ein derartiges Druckgerät ist aus der DE-PS 29 19 029 bekannt. Die Andrückbewegung
ist dabei dadurch realisiert, daß ein die Druckwalze aufweisender Steuerwagen bei
seiner Hin- und Herbewegung in Kulissenführungen geführt ist, die an ihrem Anfang
und an ihrem Ende jeweils schräg verlaufen, also die schrägen Steuerflächen aufweisen.
Somit wird die Druckwalze zwangsgesteuert und macht unabhängig von der Dicke der zu
bedrukkenden Belege oder Belegbündel immer diesselbe Zustellbewegung zu der zu bedruckenden
Fläche hin.
[0003] Da die Druckwalze ihre größte Zustellbewegung schon etwas außerhalb der Druckform,
gegen welche die Belegbündel oder dergleichen angelegt sind, erreicht, kann sich vorallem
ein relativ dickes Belegbündel an der Kante der Druckform abbiegen und bei der sich
anschließenden Vorschubbewegung der Druckwalze dieser zunächst einen relativ hohen
Widerstand entgegensetzen, der vergleichbar damit ist, daß ein Rad auf eine Stufe
oder Schwelle auflaufen muß. Dies läßt sich auch nicht dadurch vermeiden, daß die
Druckwalze in ihrem Druckwagen federnd gelagert ist.
[0004] Ein Anheben erst im Bereich der das Widerlager bildenden Druckform oder dergleichen
ist deshalb nicht praktikabel, weil die Größe der Druckformen von Gerät zu Gerät verschieden
sein können sollen.
[0005] Somit ist die größtmögliche Dicke von Belegbündeln bei einem derartigen Druckgerät
stark eingeschränkt.
[0006] Aus der DE-PS 24 02 100 ist ein Druckgerät bekannt, bei welchem statt einer Kulissenführung
Kniehebel zum Andrücken der Druckwalze dienen. Auch daraus ergeben sich immer gleichbleibende
feste Hubbewegungen der Druckwalze und somit dieselben Probleme, wenn ein Belegbündel
eine relativ beschränkte Dicke überschreiten soll.
[0007] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Druckgerät der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei welchem die Vorteile einer präzisen Zustellbewegung der Druckwalze
erhalten bleiben, insbesondere die Zustellung auch schon etwas außerhalb der Druckform,
eines Klischees oder dergleichen Widerlager für die Belege erfolgen kann, wobei dennoch
die Dicke des Beleges oder eines Belegbündels vergrößert sein, aber auch ein Einzelblatt
präzise bedruckt werden kann.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß die Druckwalze in einem
Halterahmen oder dergleichen Gehäuse in dessen Längserstreckungsrichtung relativ zu
diesem in gleichbleibender Höhenlage parallel zu der Ebene der Druckfläche verstellbar
ist und daß der Halterahmen seinerseits in seinem Abstand zu den zu bedruckenden Blättern
mittels des den Halterahmen direkt oder indirekt erfassenden und relativ dazu verstellbaren
Steuerelementes mit Steuerfläche bis zum Andrücken der Druckwalze gegen die zu bedruckenden
Blätter oder Bündel hin bewegbar ist.
[0009] Die Zustellbewegung und die Hin- und Herbewegung der Druckwalze sind also aufgeteilt
dadurch, daß die Druckwalze an dem Halterahmen in einer geradlinigen Bewegung hin-
und herbewegt werden kann, während die eigentliche Zustellbewegung durch die Bewegung
dieses Rahmens durchgeführt wird. Dabei kann die Steuerung so erfolgen, daß die Zustellung
nur bis gegen die zu bedrukkenden Blätter oder Belegbündel erfolgt, also dikkere Belege
und Belegbündel ebenso beaufschlagt werden können, wie ein Einzelblatt.
[0010] Besonders einfach läßt sich diese präzise Beaufschlagung sowohl eines Einzelblattes
als auch eines dicken Belegbündels dadurch realisieren, daß innerhalb des Antriebes
des Steuerelementes eine Federung vorgesehen ist, die bei einem vom Druckwerk ausgehenden
Widerstand und bei weitergehendem Antrieb spann- oder auslenkbar ist. Der Antrieb
ist also federnachgiebig, so daß nicht die zunächst angedrückte Druckwalze an dem
schwellenartigen Widerstand eines über die Kante der Druckplatte abgebogenen Belegbündels
gegen ihre eigene Federung zurückgedrückt werden muß, was aufgrund des relativ ungünstigen
Angriffspunktes an ihrem Umfang eine starke Kraft erforderlich macht, sondern schon
beim Andrücken selbst berücksichtigt dieser Antrieb die jeweils verschiedenen Stärken
oder Dicken der Belege. Da die eigentliche Hin- und Herbewegung der Druckwalze von
ihrer Zustellbewegung entkoppelt ist, weil die Zustellbewegung der Druckwalze indirekt
durch die Zustellbewegung des Halterahmens erfolgt, läßt sich diese Zustellbewegung
und der Antrieb dafür gut abfedern, ohne den eigentlichen Druckantrieb für die Druckwalze
zu beeinträchtigen.
[0011] Das die schräge Steuerfläche aufweisende Steuerelement kann durch einen Zug- und
Druckhebel und/oder durch einen Schwenkhebel oder dergleichen direkt oder indirekt
angetrieben sein. In einem solchen Hebelgetriebe läßt sich die gewünschte Federung
zur Anpassung dieses Antriebes an unterschiedliche Belegbündel einfach anordnen, weil
einerseits der eigentliche Kraftangriff und Antrieb seine gleichbleibenden Auslenk-
oder Antriebsbewegungen beibehalten und durchführen kann und andererseits innerhalb
eines solchen Hebelantriebes über eine Federung dafür gesorgt werden kann, daß der
Abtrieb zwar seine größtmögliche, aber auch eine verminderte Hubbewegung - je nach
Dicke eines Belegbündels - durchführen kann.
[0012] Der insbesondere rechteckige Halterahmen kann bevorzugt etwa rechtwinklig zu der
von ihm umschlossenen Ebene und vorzugsweise parallel zu sich selbst bewegbar sein.
Dies erlaubt es, einen die Druckwalze enthaltenden Wagen beispielsweise an zwei parallelen
Holmen eines solchen Halterahmens sehr einfach z.B. in einem Langschlitz oder dergleichen
zu führen, durch den einerseits die Hin- und Herbewegung der Druckwalze präzise und
sicher geführt werden kann, andererseits aber auch die Zustell- und Rückführbewegung
über die Verstellung des Halterahmens auf die Druckwalze übertragen werden kann.
[0013] Die Steuerfläche kann ggf. gewunden sein und vorzugsweise die Form eines Gewindes
haben und das dieses Gewinde aufweisende Steuerelement kann insbesondere mittels einer
als Zug- und Schubhebel ausgebildeten Stange über eine Verzahnung oder Wickelschnur
oder Kubel oder dergleichen verdrehbar sein.
[0014] Bevorzugt und besonders zweckmäßig ist es jedoch im Interesse einer Koppelung der
Zustellbewegung mit der eigentlichen Druckbewegung, wenn die schräge Steuerfläche
als geradlinige Steuerkante eines Schiebers ausgebildet ist, der mit dieser Steuerfläche
keilförmig ist und insbesondere an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Halterahmens
jeweils einen vorzugsweise mit einer Rolle ausgestatteten Vorsprung des Halterahmens
untergreift in dem Sinne, daß beim Verschieben des schmaleren Teiles dieses Schiebers
in Richtung seiner größeren Breite der Halterahmen in Richtung auf die Druckfläche
hin angehoben wird. Dabei greift die Steuerfläche an Vorsprüngen an, die an Holmen
des Halterahmens vorstehen, die rechtwinklig zu den die Langschlitze aufweisenden
Holmen stehen. Diese Anordnung ist somit sehr einfach und erlaubt auch eine preiswerte
Herstellung und Montage. Eine Hin- und Herbewegung des die schrägen Steuerflächen
aufweisenden Schiebers führt zu der gewünschten Zustellbewegung des Halterahmens und
damit der von diesem in Druckrichtung geführten Druckwalze, so daß lediglich die Bewegung
des Steuerschiebers und die Verstellung der Druckwalze beim Druckvorgang zeitlich
aufeinander abgestimmt werden müssen, was sowohl elektronisch als auch vorallem zwangsgesteuert
mechanisch erfolgen kann.
[0015] Damit die Zustellbewegung je nach Belegbündel unterschiedlich groß ausfallen kann,
aber dennoch die Rückführbewegung nach dem Druckvorgang ebenfalls schnell und einfach
erfolgt, ist es zweckmäßig, wenn die Zustellbewegung des Halterahmens und der Druckwalze
gegen die Rückstellkraft wenigstens einer an dem Halterahmen oder einem mit ihm verbundenen
Teil angreifenden Feder und/oder gegen die Schwerkraft erfolgt. Da also die Rückstellbewegung
aus der Druckposition in die Ausgangslage nicht zwangsgesteuert ist, sondern lediglich
durch die Rückstellkräfte der entsprechenden Steuerung folgt, kann sie aus je nach
Dicke der Belegbündel unterschiedlicher Lage durchgeführt werden.
[0016] Für einen symmetrischen Angriff an dem Halterahmen einerseits und eine möglichst
einfache Übertragung des Antriebes auf das Steuerelement andererseits ist es vorteilhaft,
wenn ein gabelförmiger Steuerschieber mit zwei beabstandeten parallelen schrägen Steuerflächen
vorgesehen ist, der einen gemeinsamen Zughebel aufweist, an welchem ein insbesondere
kurbelgesteuertes Hebelgetriebe angreift, dessen Verstellhebel einerseits schwenkbar
an dem Zughebel des Steuerschiebers und andererseits an einer Zugfeder befestigt ist
und der gegen die Kraft der Zugfeder durch eine einseitige Kurven- oder Nockenscheibe
gegen die Kraft dieser Feder in Druckposition verstellbar ist und daß bei einem Widerstand
gegen die Druckwalze die Zugfeder weiter spannbar ist.
[0017] Über die Kurven- oder Nockenscheibe erfolgt also jeweils im richtigen Zeitpunkt die
Zustellbewegung der Druckwalze, weil dann der Zughebel zurückgezogen und somit der
Halterahmen mit der Druckwalze zugestellt werden, wobei aber die innerhalb dieses
Antriebes vorhandene Zugfeder dafür sorgt, daß der Antrieb an der Kurvenscheibe auch
dann ungestört weiterlaufen kann, wenn die Druckwalze aufgrund der Dicke eines Belegbündels
nicht mehr weiter zugestellt werden kann.
[0018] Es ist also gewissermaßen eine Kombination einer Zwangssteuerung mit dennoch selbsttätiger
Anpassung der Druckwalze an unterschiedliche Belegbündel vorgesehen, so daß die Vorteile
zwangsgesteuerter Druckwerke für solche Druckgeräte erhalten bleiben, aber die Dicke
der zu bedruckenden Belege erheblich gesteigert werden kann.
[0019] Damit unter dem Druck des eigentlichen Druckvorganges keine ungewollte Verschiebung
des Steuerelementes in Richtung seiner Ausgangslage erfolgt, ist es zweckmäßig, wenn
der Steigungswinkel der schrägen Steuerfläche in Verbindung mit der Feder des Verstellantriebes
so abgestimmt und gewählt sind, daß die jeweilige Position der Druckwalze durch Selbsthemmung
fixiert ist.
[0020] Der Steigungswinkel der schrägen Steuerfläche im ersten Bereich dieser Steuerfläche
kann einer Zustellung der Druckwalze bis zu einem Belegbündel größter Dicke etwa entsprechen
und größer als der Steigungswinkel der sich anschließenden Steuerfläche sein. Dadurch
wird erreicht, daß die Zustellbewegung zunächst schneller erfolgt, während die eigentliche
Andrückbewegung in erwünschter Weise mit einem langsameren Vorschub und somit feinfühliger
durchgeführt wird.
[0021] Für die zeitliche Zuordnung der Andrückbewegung und der Druckbewegung ist es zweckmäßig,
wenn der Getriebeantrieb zum Zustellen der Druckwalze mit deren Vorschubantrieb gekoppelt
ist, insbesondere die Kurvenscheibe zum Zustellen des Druckwerkes mit einem Dreh-
und Schwenkantrieb für die Hin- und Herbewegung der Druckwalze derart in Wirkverbindung
ist, daß das Zustellen der Druckwalze bei der ersten Vorschubbewegung erfolgt. Dabei
kann der vorzugsweise in einem Langschlitz des Halterahmens verschieb- oder verfahrbare
Druckwagen mit der Druckwalze mittels einer Kurbelschwinge von einer Exzenterscheibe
hin-und herbewegbar sein und der Abstand der Kurbelschwinge und eines mit ihr zusammenwirkenden
Gleitsteines vom Drehmittelpunkt dieser Exzenterscheibe, also der Schwenkhub der Kurbelschwinge
kann verstellbar und auf die Druckbreite einstellbar sein. Es kann also die Exzentrizität
der zum Antrieb der Kurbelschwinge dienenden Exzenterscheibe verändert werden, was
den Hub dieser Kurbelschwinge und somit die Länge des Vorschubes der Druckwalze verändert.
Dadurch ist eine Anpassung an die jeweilige Druckform in der Weise möglich, daß die
Druckwalze nur einen geringen ersten Weg bis zum Rand der Druckform zurücklegen muß.
Dies trägt dazu bei, auch beim Einlegen dicker Belegbündel keinen geknickten Bereich
am Rande der Druckform mit der Druckwalze überrollen zu müssen und unschöne Abdrucke
an dem Belegbündel zu erzeugen.
[0022] Beispielsweise kann die Länge des Verstellweges der Druckwalze auf die entsprechende
Länge des Druckklischees oder dergleichen oder eine geringfügig größere Länge von
einem Hundertstel bis einem Zehntel des Durchmessers der Druckwalze einstellbar sein.
Selbst ein Einzelblatt kann somit nur wenig am Ende eines Druckklischees durch die
zugestellte Druckwalze abgeknickt werden, da diese mit einem unmittelbaren Nachbarbereich
ihres größten Durchmessers bereits an den Rand eines Druckklischees angedrückt wird
und somit bei ihrem Vorschub nur eine sehr kleine Ausweichbewegung durchführen muß.
Für eine einfache Koppelung und Verbindung der Zustellbewegung und der Vorschubbewegung
ist es zweckmäßig, wenn ein Antriebsrad für die Nockenscheibe zur Verstellung des
Steuerelementes und die Exzenterscheibe 1 : 1 übersetzt und insbesondere als miteinander
kämmende Zahnräder ausgebildet sind. Ihre dadurch gegenläufige Drehbewegung kann durch
entsprechende Anordnung der jeweiligen Steuerbereiche der Kurven- oder Nockenscheibe
einerseits und die entsprechende Lagerung der Kurbelschwinge andererseits so abgestimmt
werden, daß die Zustellbewegung und die Abhebebewegung der Druckwalze jeweils zu Beginn
und am Ende von deren Vorschub erfolgt.
[0023] Besonders zweckmäßig ist es dabei für eine von der Druckbewegung möglichst unabhängige
Zustellbewegung, wenn die Zustellbewegung und die entsprechende Rückstellung der Druckwalze
und die dazu erforderliche Lage der Kurvenscheibe so abgestimmt sind, daß diese Bewegungen
im Bereich der jeweiligen Umkehr oder Totlage der Kurbelschwinge für die Hin- und
Herbewegung des Druckwagens erfolgt. Die Zustellbewegung wird also weitestgehend an
den äußersten Anfang bzw. das äußerste Ende der Hin- und Herbewegung der Druckwalze
verlegt, so daß die Hin- und Herbewegung entsprechend so kurz wie möglich bleiben
kann.
[0024] Die schräge Steuerfläche kann u.U. dahingehend ausgestaltet sein, daß sich unterschiedliche
Geschwindigkeiten der Zustellbewegung ergeben. Beispielsweise kann die schräge Steuerfläche
zur Veränderung der Zustellgeschwindigkeit während der Zustellbewegung gebogen oder
gewölbt sein, insbesondere in ihrem Anfang stärker als in ihrem weiteren Verlauf geneigt
sein. Es läßt sich dann zunächst eine schnelle, aber dann allmählich etwas verlangsamende
Zustellbewegung erzielen, während die weitere Andrückbewegung wiederum je nach Krümmung
und Orientierung der Steuerfläche daran angepaßt sein kann, ob dickere oder dünnere
Belegbündel zu bedrucken sind.
[0025] In all diesen Fällen ist jedoch erfindungsgemäß realisiert, daß die zur Zustellung
der Druckwalze dienende gefederte Zugbewegung in eine quer zu ihrer Bewegungsrichtung
verlaufende, etwa senkrecht zu der zu bedruckenden Fläche gerichtete Zustellbewegung
umgelenkt ist.
[0026] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung und dabei vorallem des Halterahmens
und seiner Führung während seiner Zustell- und Rückführbewegung, die vorallem ein
Verkippen des Halterahmens vermeidet, kann darin bestehen, daß der die Führung für
den Druckwagen aufweisende Halterahmen an seinen quer zur Führung des Druckwagens
befindlichen Stirnseiten oder Holmen die mit den Steuerflächen zusammenwirkenden Rollen
aufweist, deren Achse verlängert ist und in einen in Richtung der Hubbewegung orientierten
Langschlitz des Gerätegehäuses eingreift, und daß der die Schrägfläche an dem Steuerschieber
jeweils gegenüberliegende Schmalseite dieses Steuerschiebers auf einem am Gerätegehäuse
gelagerten Gleitelement oder einer Rolle abgestützt ist, deren Achse in einen entgegen
der Hubbewegung orientierten Langschlitz des Halterahmens eingreift, so daß also der
Halterahmen bei seiner Hubbewegung gegenüber dieser letzteren Achse verschiebbar ist,
während er gleichzeitig die Achse des an ihm gelagerten Gleitelementes oder der an
ihm gelagerten Rolle in dem Langschlitz des Gerätegehäuses mitnimmt. Da beide Achsen
in ihren Langschlitzen seitlich fest geführt sind, und einen Abstand zueinander haben,
kann der Halterahmen bei seinen Hin- und Herbewegungen nicht gekippt werden.
[0027] Vorallem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und
Maßnähmen ergibt sich ein Druckgerät, mit dem sowohl ein Einzelblatt als auch sehr
dicke Belegbündel bedruckt werden können, ohne daß es am Beginn des Druckvorganges
einen starken Widerstand zwischen Druckwalze und an der Kante der Druckform aufliegenden
Belegbündel in dem Sinne gibt, daß die Druckwalze aufgrund der Belegdicke erheblich
ausgelenkt werden muß oder das Belegbündel zu stark an die Kante der Druckform andrückt.
Da die Zustellbewegung zwar einerseits zwangsgesteuert und zeitlich auf die Vorschubbewegung
abgestimmt, aber in sich gefedert ist, können Belegbündel in einem weiten dicken Bereich
mit gleichbleibender Qualität bedruckt werden, da die eigentliche Andrückkraft weitgehend
gleichbleibt. Da die Hin- und Herbewegung in ihrem Hub weitgehend auf die entsprechende
Länge der Druckform einstellbar ist, kann die Druckwalze in dem Augenblick das Belegbündel
erreichen, in dem schon ein größerer Teil ihres Durchmessers im Bereich dieser Druckform
liegt und ihre höchste Stelle nur noch wenig vor der Kante der Druckform angeordnet
ist.
[0028] Das Merkmal den Hub der Hin- und Herbewegung der Druckwalze einstellbar zu machen,
verbessert somit das Druckgerät und die damit erreichbaren Möglichkeiten in Kombination
mit dem besonderen Zustellantrieb erheblich, weil eine parallel zur zu bedruckenden
Fläche an den Druckrollenumfang angelegte Tangente bei Beginn der Abrollbewegung gegenüber
der Abdruckebene bei Beginn der Abrollbewegung selbst dann nur ganz geringfügig in
das Druckwerk verlegt ist, wenn gar kein Beleg eingelegt ist. Entsprechend gering
ist der erste Widerstand beim Beginn der Vorschubbewegung der Druckwalze. Weitere
Ausgestaltungen sind Gegenstand weiterer Ansprüche.
[0029] Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten
anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter Darstellung:
Fig. 1 eine teilweise im Querschnitt gehaltene Ansicht auf die Stirnseite eines erfindungsgemäßen
Druckgerätes mit der Blickrichtung quer zur Vorschubbewegung der Druckwalze während
des Druckvorganges,
Fig. 2 eine teilweise im Längsschnitt gehaltene Seitenansicht des Druckgerätes gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Druckgerätes von unten mit Blick auf den
die Druckwalze und den Druckwagen enthaltenden Halte - rahmen sowie eine damit gekoppelte
Kurbelschwinge mit Getriebeteilen für den Antrieb, wobei sich das Druckgerät in einer
Ausgangslage oder Grundstellung befindet,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht auf die Unterseite des Druckgerätes,
wobei sich die Kurbelschwinge und die Getriebeteile in der Position befinden, die
dem Druckende entspricht,
Fig. 5 eine Draufsicht des Halterahmens mit einem die Druckwalze enthaltenden Druckwagen,
Fig. 6 eine Ansicht des Halterahmens auf eine einen Vorsprung zum Zusammenwirken mit
einem Steuerelement aufweisende Schmalseite in Ausgangslage und
Fig. 7 die der Fig. 6 entsprechende Ansicht in Drucklage mit Blick auf die Mantelfläche
der Druckwalze,
Fig. 8 einen Schnitt durch den Druckwagen mit Druckwalze,
Fig. 9 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung eines Gerätes in Ruhestellung mit
abgewandelter Übertragung des Antriebes auf den Steuerschieber,
Fig. 10 einen Querschnitt durch ein Druckgerät gemäß der Linie A-B in Fig. 9 und
Fig. 11 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung, wobei Halterahmen, Druckrolle und
Steuerschieber in Ruhestellung sind.
[0030] Ein im Ganzen mit 1 bezeichnetes Druckgerät, beispielsweise ein Tischstempelgerät,
weist eine Druckwalze 2 auf, die gegen zu bedruckende Blätter oder Belegbündel 3 (Fig.
7) andrückbar ist und auf der zu bedruckenden Fläche oder ihrer Rückseite abrollbar
ist. In noch zu beschreibender Weise erfolgt die Andrückbewegung aus einer Position
der Druckwalze 2 mit Abstand zu einer Druckfläche (Fig. 6) gegen die Druckfläche hin.
Im Ausführungsbeispiel wird dabei der Druck nicht unmittelbar von der Druckwalze 2
selbst bewirkt, sondern in dem Druckgerät 1 ist eine Druckform 4, die in einem Ausschnitt
auch noch Druckräder 5 enthält, also eine Abänderung des Druckes erlaubt. Somit könnte
man die Druckwalze 2 auch als Andrückrolle bezeichnen, da sie die Belege und Belegbündel
3 gegen diese Druckform 4 preßt und dadurch den Abdruck auf der dieser Druckwalze
2 abgewandten Belegseite bewirkt, im Ausführungsbeispiel über ein Fahrbband 2a.
[0031] Die Druckwalze 2 ist in einem Halterahmen 6 oder ähnlichem Gehäuse in dessen Längserstrekkungsrichtung
relativ zu diesem Halterahmen 6 in gleichbleibender Höhenlage parallel zu der Ebene
der Druckfläche oder der Druckform 4 verstellbar und man erkennt in Fig. 1 deutlich
einen Langschlitz 7, der parallel zu den Rändern 8 des in Längsrichtung des Halterahmens
6 verlaufenden Begrenzungs-Holmes 9 verläuft und die erwähnte ausschließlich geradlinige
Hin- und Herbewegung der Druckwalze 2 relativ zu dem Halterahmen 6 ermöglicht.
[0032] Zusätzlich ist jedoch der Halterahmen 6 seinerseits in seinem Abstand zu den zu bedruckenden
Blättern mittels eines den Halterahmen 6 erfassenden und relativ dazu verstellbaren
Steuerelementes 10 gegen die zu bedruckenden Blätter oder Belegbündel 3 hin soweit
bewegbar, bis die Druckwalze 2 angedrückt ist. Je nach Dicke des Belegbündels 3 kann
also die erwähnte Zustellbewegung des Halterahmens 6 unterschiedlich groß ausfallen,
d. h. in dem Druckgerät 1 ist in noch zu beschreibender Weise eine selbsttätige Anpassung
der Zustellbewegung an die jeweilige Belegdicke vorgesehen.
[0033] Um über die gesamte Länge der Druckwalze eine gleichmäßige Andrückbewegung sicherzustellen,
ist dabei der insbesondere rechteckige Halterahmen 6 etwa rechtwinklig zu der von
ihm umschlossenen Ebene und parallel zu sich selbst, im Ausführungsbeispiel auf- und
ab, bewegbar und zustellbar. Das diese Bewegung bewirkende Steuerelement 10 hat eine
schräge Steuerfläche 11, so daß aufgrund seiner Verstellbarkeit die Neigung dieser
Steuerfläche zu der entsprechenden Verstellbewegung des Halterahmens 6 führt. Dabei
kann dieses Steuerelement 10 in noch zu beschreibender Weise durch einen Zug- und
Druckhebel 12 betätigt und mit seiner schrägen Steuerfläche 11 relativ zu dem Halterahmen
6 bewegt werden, um die Neigung der Steuerfläche 11 im Sinne einer Zustellbewegung
wirksam werden zu lassen.
[0034] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß innerhalb des noch zu beschreibenden Antriebes
des Steuerelementes 10 eine Federung vorgesehen ist, die bei einem vom Druckwerk und
der Druckwalze 2 ausgehenden Widerstand und bei weitergehendem Antrieb spann- oder
auslenkbar ist, so daß beim Andrücken der Druckwalze 2 gegen ein Belegbündel 3 großer
Dicke der Zustellantrieb weiterlaufen kann, ohne daß es zu einer unerwünschten Verpressung
der Belege kommt. Diese Federung innerhalb des Antriebes des Steuerelementes 10 trägt
also dazu bei, in gewissen Grenzen beliebig dicke Belegbündel 3 jeweils mit etwa gleichbleibendem
Druck beaufschlagen zu können, ohne daß an dem eigentlichen Antrieb überhöhte Reaktionskräfte
auftreten.
[0035] Zwar könnte die schräge Steuerfläche 11 gewunden und in Form eines Gewindes auf einem
Bolzen aufgebracht sein, der dann durch Drehung und eine entsprechende Mutter oder
dergleichen die gewünschte Umlenkung der Zugbewegung des Zughebels 12 in die etwa
senkrecht dazu gerichtete Zustellbewegung des Halterahmens 6 durchführen könnte, jedoch
ist im Ausführungsbeispiel die schräge Steuerfläche 11 als im wesentlichen geradlinige
Steuerkante eines Schiebers 13 ausgebildet, der mit dieser Steuerfläche 11 etwa keilförmig
gestaltet ist, wie man es gut in den Fig. 6 und 7 erkennt. Ein solcher Schieber 13
greift im Ausführungsbeispiel an zwei einander gegenüberliegenden - stirnseitigen
- Seiten des Halterahmens 6 jeweils unter einen im Ausführungsbeispiel mit einer Rolle
14 ausgestatteten Vorsprung 15 des Halterahmens 6 in dem Sinne, daß beim Verschieben
des schmaleren Teiles dieses Schiebers 13 aus seiner in Fig. 6 dargestellten Position
in Richtung seiner größeren Breite gemäß Fig. 7 der Halterahmen 6 in Richtung auf
die Druckfläche hin angehoben wird. Die Anordnung einer Rolle 14 auf dem von dem Schieber
13 und der schrägen Steuerfläche 11 untergriffenen Vorsprung 15 vermindert dabei die
aufzuwendenden Reibkräfte.
[0036] Zum Zustellen des Halterahmens braucht also lediglich an beiden Stirnseiten des Halterahmens
6 synchron ein Schieber 13 mit den schrägen Steuerflächen verschoben zu werden, während
für die Rückstellbewegung in die Ruheposition eine umgekehrte Bewegung des Schiebers
13 vorzusehen ist. Eine solche Hin- und Herbewegung des zu dem Steuerelement 10 gehörenden
Schiebers 13 läßt sich auch antriebsmäßig sehr leicht durchführen und gut auf die
Hin- und Herbewegung der Druckwalze 2 bei dem eigentlichen Druckvorgang sowie danach
abstimmen.
[0037] Die Zustellbewegung des Halterahmens 6 und der Druckwalze 2 erfolgt dabei gegen die
Rückstellkraft wenigstens einer an dem Halterahmen 6 oder einem mit diesem verbundenen
Teil angreifenden Feder 16, so daß eine Zwangsführung für diese Rückstellbewegung
entfallen kann. Dies begünstigt es, die Zustellbewegung jeweils abhängig von der Dicke
des Belegbündels 3 und gewissermaßen durch dieses selbst begrenzt durchführen zu können.
In den Fällen, in denen die Zustellbewegung des Halterahmens 6 von unten nach oben
erfolgt, wie es auch für das Ausführungsbeispiel zutrifft, kann auch die Schwerkraft
die Rückstellbewegung unterstützen.
[0038] In Fig. 6 und 7 erkennt man die Federn 16, die als Zugfedern ausgebildet sind und
mit zwei Enden am Gehäuse 17 des Druckgerätes 1 verankert sind und V-förmig über den
Vorsprung 15 oder eine Fortsetzung davon am Halterahmen 6 geführt sind. Bei der Zustellbewegung
des Halterahmens 6 werden somit die beiden abwärtsgerichteten Abschnitte dieser Zugfeder
16 gespannt, so daß diese Federspannung für die Rückstellbewegung zur Verfügung steht.
[0039] In Fig. 3 erkennt man, daß die beiden Schieber 13 zu einem gabelförmigen Steuerschieber
mit zwei beabstandeten parallelen schrägen Steuerflächen 11 vereinigt sind und dieser
Steuerschieber einen gemeinsamen Zughebel 12 aufweist, so daß die synchrone Verstellung
der beiden Steuerflächen 11 von selbst gegeben ist.
[0040] An dem Zughebel 12 greift ein kurbelgesteuertes Hebelgetriebe an, zu dem ein einerseits
schwenkbar an dem Zughebel 12 des Steuerschiebers 13 und andererseits an einer Feder
18 befestigter Verstellhebel 19 gehört, der als Doppelhebel ausgebildet ist. Dieser
ist gegen die Kraft der Feder 18 durch eine Kurven- oder Nockenscheibe 20 in Druckposition
verstellbar, wobei bei einem Widerstand gegen die Druckwalze 2 die Feder 18 weiter
spannbar ist, ohne daß der Zughebel 12 weiter bewegt werden muß.
[0041] Man erkennt in Fig. 3, daß der Verstellhebel 19 über ein in seiner Richtung orientiertes
Langloch 21 an dem Zughebel 12 angreift und dabei quer zu dessen Orientierung steht.
Mit Abstand zu dem Langloch 21, welches von einem entsprechenden Vorsprung 22 an dem
Zughebel 12 durchsetzt ist, befindet sich eine mit der Steuerkurve der Kurvenscheibe
20 zusammenwirkende Rolle 23 und in noch etwas größerer Entfernung von der Angriffsstelle
an dem Zughebel 12 ist die Schwenklagerung 24 dieses Verstellhebels 19 angeordnet.
Von dieser Schwenklagerung 24 geht ein unter einem Winkel stehender zweiter Schenkel
25 des Verstellhebels 19 ab, in dessen Endbereich die als Zugfeder ausgebildete Feder
18 angreift. Diese Zugfeder setzt den Verstellhebel 19 derart unter Federkraft, daß
sein die Rolle 23 und das Langloch 21 aufweisender erster Schenkel von dem Halterahmen
6 weg verschwenkt werden kann, so wie die Steuerkurve eine entsprechende Einsenkung
hat. Gelangt also nach einer Drehung der Kurvenscheibe 20 in Richtung des Pfeiles
Pf 1 eine entsprechende Absenkung der Steuerkurve in den Bereich der Rolle 23, kann
der Verstellhebel 19 entsprechend verschwenkt und dadurch der Zughebel 12 aus seiner
in Fig. 3 dargestellten Position nach rechts in Richtung des Pfeiles Pf 2 gezogen
werden, wodurch die Schieber 13 über ihre schräge Steuerfläche 11 den Halterahmen
6 zustellen. Es leuchtet ein, daß die Zustellbewegung zwar durch die Steuerkurve der
Kurvenscheibe 20 zeitlich gesteuert wird, aber eine zwanghafte Kraftübertragung vermieden
wird, so daß die Zustellbewegung in Abhängigkeit der Dicke eines Belegbündels 3 erfolgt.
[0042] Steigt die Steuerkurve von einem mittelpunktsnahen Verlauf wieder auf einen größeren
Durchmesser, wird der erste Schenkel des Verstellhebels 19 umgekehrt und gegen die
Kraft der Feder 18 verschwenkt und dadurch gleichzeitig der Steuerschieber 13 so zurückverschoben,
daß die Federn 16 den Halterahmen 6 wieder von der Druckfläche wegbewegen können.
[0043] Aus den Fig. 6 und 7 erkennt man, daß die Neigung der schrägen Steuerfläche 11 relativ
gering ist. Man kann daraus erkennen, daß sie gering genug ist, um die jeweilige Position
der Steuerschieber 13 des Steuerelementes 10 durch Selbsthemmung festzulegen. Besondere
Maßnahmen zur Festlegung der jeweiligen Position des Steuerschiebers können somit
entfallen. Dabei genügt es, wenn der Steigungswinkel der schrägen Steuerflächen 11
in Verbindung mit der Feder 18 des Verstellantriebes so abgestimmt und gewählt sind,
daß die jeweilige Position der Druckwalze 2 durch Selbsthemmung fixiert ist. Die Feder
18 kann also die jeweilige Festlegung einer sich ergebenden Lage des Steuerschiebers
13 unterstützen.
[0044] Dabei erkennt man in Fig. 6 und 7 außerdem, daß der Steigungswinkel der schrägen
Steuerfläche 11 im ersten Bereich 11 dieser Steuerfläche 11, der einer Zustellung
der Druckwalze 2 bis zu einem Belegbündel 3 größter Dicke etwa entspricht, größer
als der Steigungswinkel der sich anschließenden Steuerfläche 11 ist. In dieser ersten
Bewegungsphase des Steuerelementes 10 und des von dem Zughebel 12 entsprechend bewegten
Schiebers 13 erfolgt also die Zustellbewegung für die Druckwalze 2 mit größerer Geschwindigkeit,
was erwünscht und zweckmäßig ist, weil es sich insoweit um einen Leerhub handelt.
Die eigentliche weitergehende Andrückbewegung erfolgt dann aufgrund der geringeren
Steigung der Steuerfläche 11 entsprechend langsamer und außerdem in vorteilhafter
Weise in einem Bereich, in dem diese Steuerfläche 11 aufgrund der geringen Steigung
eine Selbsthemmung gegen eine entgegengesetzte Verstellung aufgrund der von der Druckwalze
2 ausgehenden Gegenkraft hat.
[0045] Aus den Fig. 3 und 4 wird auch in Verbindung mit Fig. 2 deutlich, daß der Getriebeantrieb
zum Zustellen der Druckwalze 2 mit dem Vorschubantrieb dieser Druckwalze 2 gekoppelt
ist. Im Ausführungsbeispiel ist nämlich die Kurvenscheibe 20 zum Zustellen der Druckwalze
2 mit einem Dreh-und Schwenkantrieb für die Hin- und Herbewegung dieser Druckwalze
2 derart in Wirkverbindung, daß das Zustellen der Druckwalze 2 bei der ersten Vorschubbewegung
erfolgt oder bereits erfolgt ist. Die Zustellbewegung und die entsprechende Rückstellung
der Druckwalze 2 und die dazu erforderliche Lage der Kurvenscheibe 20 in Relation
zu dem Vorschubantrieb für die Druckwalze 2 sind dabei im Ausführungsbeispiel so abgestimmt,
daß diese Bewegungen im Bereich der jeweiligen Umkehr oder Totlage einer Kurbelschwinge
26 für die Hin-und Herbewegung des die Druckwalze 2 enthaltenden Druckwagens 27 erfolgt.
Theoretisch macht dabei der Druckwagen 27 bzw. die Druckwalze 2 aufgrund der in diesem
Bereich etwa tangentialen Lage der Kurbelschwinge 26 an ihre Antriebsscheibe eine
geringfügige Hin- und Herbewegung, die jedoch in aller Regel sogar innerhalb des in
einem solchen Antrieb vorhandenen Spieles liegen dürfte. Durch die erwähnten Maßnahmen
und ihre Kombination kann also trotz der Koppelung der beiden Antriebe eine gewissermaßen
entkoppelte Durchführung der Bewegungen erreicht werden.
[0046] Der in dem Langschlitz 7 des Halterahmens 6 - gegenüber dem Halterahmen 6 geradlinig
und in gleichbleibender Höhe - verschiebbare oder verfahrbare Druckwagen 27 mit der
Druckwalze 2 ist also mittels der Kurbelschwinge 26 hin- und herbewegbar, wobei die
Kurbelschwinge 26 von einer Exzenterscheibe 28 hin- und her verschwenkt werden kann.
Um den Hin- und Herweg des Druckwagens 27 auf unterschiedlich lange Druckformen einstellen
zu können und vorallem die Druckwalze jeweils möglichst nah an den Anfang einer solchen
Druckform zustellen zu können, ist in vorteilhafter Weise der Abstand der Kurbelschwinge
26 und eines mit ihr zusammenwirkenden Gleitsteines 29 vom Drehmittelpunkt 30 dieser
Exzenterscheibe 28 verstellbar, d.h. die Exzentrizität dieses Gleitsteines 29 gegenüber
der Exzenterscheibe 28 und damit der Schwenkhub der Kurbelschwinge 26 sind verstellbar
und auf die Druckbreite einstellbar. Dies trägt mit dazu bei, auch relativ dicke Belegbündel
3 bedrucken zu können, weil die Mitte der Druckwalze in ganz geringe Entfernung von
dem Anfang der Druckform eingestellt werden kann, so daß es nicht oder kaum noch zu
einer Verformung des Belegbündels 3 zwischen der angedrückten Druckwalze und dem Beginn
der Druckform kommen kann. Die Länge des Verstellweges der Druckwalze 2 ist also auf
die entsprechende Länge des Druckklischees oder dergleichen oder eine geringfügig
größere Länge von z.B. einem Hundertstel bis einem Zehntel des Durchmessers der Druckwalze
2 einstellbar, was auf einfache Weise durch die Verstellbarkeit der Exzentrizität
des Antriebs-Gleitsteines 29 für die Kurbelschwinge 26 geschehen kann.
[0047] In Fig. 3 und 4 erkennt man außerdem, daß ein Antriebsrad für die Kurvenscheibe 20
vorgesehen ist, auf dessen Fläche die eigentliche Kurvenscheibe und vorallem die Kurve
angeordnet ist und das zur Verstellung des Steuerelementes 10 dient. Dieses Antriebsrad
31 ist an der Außenseite verzahnt und kämmt mit der ebenfalls am Umfang verzahnten
Exzenterscheibe 28, wobei diese beiden Scheiben 1 : 1 übersetzt sind. Die Verdrehung
der Kurvenscheibe und ihres Antriebsrades 31 in Richtung des Pfeiles Pf 1 bewirkt
also eine gleich große Verstellung der Exzenterscheibe 28 in entgegengesetzter Drehrichtung.
Somit bedarf es nur noch einer entsprechenden zusammenpassenden Zuordnung der Rolle
23 und des Gleitsteines 29 am jeweiligen Umfang dieser beiden Scheiben oder Räder
28 und 31, um die gewünschte Zuordnung der verschiedenen Bewegungen zueinander zu
erlangen.
[0048] Außerdem kann ein einziger Antriebsmotor 32 mit einem Antriebsritzel 33 an einer
dieser Zahnräder, im Ausführungsbeispiel dem Antriebsrad 31, angreifen, um einerseits
die zur Zustellung der Druckwalze 2 dienende gefederte Zugbewegung an dem Zughebel
12 mit Hilfe der Feder 18 zu steuern, die in eine quer zu ihrer Bewegungsrichtung
verlaufende, etwa senkrecht zu der zu bedruckenden Fläche gerichtete Zustellbewegung
der Druckwalze 2 umgelenkt wird, und gleichzeitig die Exzenterscheibe zu verdrehen,
die nach einer Verdrehung um einen bestimmten Winkel den Druckwagen entsprechend weit
in der einen Richtung befördert hat, wonach durch die Umkehrung der Schwenkbewegung
der Kurbelschwinge 26 die entsprechende Rückstellbewegung erfolgt.
[0049] Insgesamt ergibt sich aufgrund dieser Anordnung und Ausgestaltung folgende Arbeitsweise:
In Abhängigkeit von der Breite f eines Druckwerkes, das im Ausführungsbeispiel aus
der Druckform 4 und den Druckrädern 5 besteht, ist der waagerechte Weg h der Druckwalze
2 mittels des verstellbaren, an dem Gleitstein 29 angreifenden Kurbelzapfens (Fig.
3) einzustellen und dabei ist vor und hinter dem Druckwerk ein Übermaß a dieses Weges
vorzusehen, so daß sich ergibt h = f + 2a. Der Kurbelzapfen 34 ist dabei in einem
radial angeordneten bogenförmigen Schlitz 35 der als Kurvenzapfenscheibe dienenden
Exzenterscheibe 28 einstellbar und wird nach erfolgter Einstellung mittels eines Bolzengewindes
und einer Mutter festgezogen. Diese Kurvenzapfenscheibe ist über nicht näher dargestellte
Distanzteile mit der eigentlichen gezahnten Exzenterscheibe 28 fest verbunden. Der
Antrieb erfolgt über die die Steuerkurve aufweisende Kurvenscheibe 20 und deren Verzahnung
im Übersetzungsverhältnis 1 : 1. Die Steuerkurve ist dabei im Ausführungsbeispiel
mit der Kurvenscheibe 20 fest verbunden.
[0050] Der Kurbelzapfen 34 ist in einer Bohrung des Kulissensteines oder Gleitsteines 29
drehbar. Bei Drehung der Exzenterscheibe 28 bewegt sich der Gleitstein 29 in bekannter
Weise in dem Langloch 36 der Kurbelschwinge 26.
[0051] Der Druckwagen 27 mit der Druckwalze 2 ist an dem Halterahmen 6 mittels vier Rollen
37 hin-und her verfahrbar.
[0052] Seine Bewegung erfolgt dabei entlang den Langschlitzen 7.
[0053] Innerhalb des Druckwagens 27 ist die Druckwalze in einem etwa senkrecht zur zu bedruckenden
Fläche geführten Schieber 38 gelagert, der unter der Wirkung von wenigstens einer,
im Ausführungsbeispiel von zwei Druckfedern 39 steht, deren Federkraft auf die gewünschte
Durchdruckleistung des Druckgerätes 1 abgestimmt ist und die man in Fig. 8 erkennt.
[0054] Nach Einführen des zu bedruckenden Beleges oder Belegbündels 3 in eine Öffnung zwischen
der Druckform 4 und der Druckwalze 2 wird der Antriebsmotor 32 gestartet. Über sein
Antriebsritzel 33 wird die Kurvenscheibe 20 und die Exzenterscheibe 28 mit der Kurbelschwinge
26 entsprechend angetrieben. Nach Drehung um den Winkel a hat der Verstellhebel 19
unter der Wirkung der Zugfeder 18 eine Schwenkbewegung ausgeführt und den Steuerschieber
13 nach hinten gezogen, so daß der Halterahmen 6 über die schräge Steuerfläche 11
des Steuerschiebers 13 angehoben, d.h. der zu bedruckenden Fläche zugestellt ist.
Die Hubbewegung des Halterahmens 6 und der Druckwalze 2 wird dabei durch die Dicke
des eingeschobenen Belegbündels 3 begrenzt.
[0055] Ist nur ein einziges zu bedruckendes Blatt eingelegt, führt der Steuerschieber 13
einen entsprechend längeren Weg und damit die Andruckwalze einen größeren Hub, nämlich
den in dem Druckgerät 1 vorgesehenen gesamten Hub aus. Bei einem dickeren Belegbündel
3 bewegt sich hingegen die Druckwalze 2 nur soweit, wie es das dabei zusammengedrückte
Bündel 3 zuläßt. Der Andruck der Druckwalze gegen das Belegbündel 3 ist dabei von
der Zugkraft der Feder 18 und dem Steigungswinkel y der schrägen oder schiefen Steuerfläche
11 des Steuerschiebers 13 abhängig, der etwa 4° bis 5° betragen kann.
[0056] Während die Steuerkurve der Kurvenscheibe 20 um den Winkel a verdreht wird, wird
auch die Exzenterscheibe 28 und der Kurbelzapfen 34 um diesen Winkel weiterbewegt.
Die Hälfte dieses Winkels ist jeweils symmetrisch zur Totlage angeordnet, die in Fig.
3 dargestellt ist. Entsprechend gering sind die Schwenk-Ausschläge der Kurbelschwinge
26 in dieser Bewegungsphase.
[0057] Die weitere Drehung der Kurvenscheibe 20 und der Exzenterscheibe 28 um den Winkel
β führt zu der eigentlichen horizontalen Druckbewegung der Druckwalze oder Andruckrolle
2. Die Endstellung dieser Bewegungsphase ist in Fig. 4 dargestellt. Bei der weiteren
Bewegung wird der Steuerschieber 13 über den nun als Schubhebel wirksamen Zughebel
12 von der Doppelkurve wieder in entgegengesetzter Richtung geschoben. Dadurch wird
sich die Druckwalze 2 im gleichen Verhältnis absenken, wie sich der Steuerschieber
13 in seine Ursprungslage zurückbewegt. Mit geringer Verzögerung beginnt auch die
Rückstellbewegung des Druckwagen 27 bzw. der Druckwalze 2 in Richtung ihrer in Fig.
3 dargestellten Ausgangslage. Nach genau einer Umdrehung der gezahnten Kurvenscheibe
20 und Exzenterscheibe 28 ist ein Druckzyklus abgeschlossen.
[0058] Das Druckgerät 1, z.B. ein Tischstempelgerät, hat eine Druckwalze 2, die gegen zu
bedruckende Belege oder Blätter andrückbar ist, welche ihrerseits an einer Druckform
4, ggf. Druckrädern 5, anlegbar ist. Die zur Zustellung der Druckwalze 2 dienende
gefederte Verstellbewegung ist dabei in eine senkrecht zur zu bedruckenden Fläche
gerichtete Zustellbewegung umlenkbar. Dies geschieht dadurch, daß die Druckwalze 2
in einem Halterahmen 6 geradlinig hin- und her verfahrbar ist und der Halterahmen
6 seinerseits in seinem Abstand zu der Druckform 4 kurz vor Beginn des eigentlichen
Druckvorganges verstellbar und damit die Druckwalze 2 an den zu bedruckenden Blättern
3 andrückbar ist. Dazu greift an dem Halterahmen 6 ein schräge Steuerflächen 11 aufweisendes
Steuerelement 10 an, dessen Verstellbewegung zweckmäßigerweise zu Beginn und in umgekehrter
Richtung am Ende des eigentlichen Druckvorganges erfolgt.
[0059] Vor allem in den Figuren 1 und 2 erkennt man noch, daß der die Führung oder den Langschlitz
7 für den Druckwagen 27 aufweisende Halterahmen 6 an seinen quer zur Führung des Druckwagens
27 befindlichen Stirnseiten oder Holmen die mit den Steuerflächen 11 zusammenwirkenden
Rollen 14 aufweist, deren Achse insbesondere verlängert ist und in einen in Richtung
der Hubbewegung orientierten Langschlitz 40 des Garätegehäuses 17 eingreift, und daß
die der Schrägfläche 11 an dem Steuerschieber 13 jeweils gegenüberliegende Schmalseite
dieses Steuerschiebers auf einem am Gerätegehäuse 17 gelagerten Gleitelement oder
einer Rolle 42 abgestützt ist, deren Achse in einen entgegen der Hubbewegung orientierten
Langschlitz 41 des Halterahmens 6 eingreift. Dadurch wird der Halterahmen 6 in seiner
Position parallel zu sich selbst gegen Verkippen gesichert.
[0060] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 9 bis 11 sind Teile, die bei dem vorangegangenen
Ausführungsbeispiel in gleicher oder analoger Weise vorhanden sind, mit gleichen Bezugszahlen
versehen oder nicht mehr besonders beschrieben und erläutert.
[0061] Der Verstellhebel 19 ist in diesem Ausführungsbeispiel wiederum auf einem gestellfesten
Bolzen 24 schwenkbar gelagert. Über den als Bolzen und Rolle ausgebildeten Vorsprung
22 und den Druck- oder Zughebel 12 kann wiederum der Steuerschieber 13 aus der in
Fig. 11 mit durchgezogenen Strichen dargestellte Lage in die strichpunktiert angedeutete
Position verschoben werden.
[0062] Auf dem Bolzen 24 ist außerdem ein Rollenhebel 43 schwenkbar gelagert. Der Verstellhebel
19 weist einen Anschlagbolzen 19' auf, der diesen Rollenhebel 43 seitlich in der Weise
übergreift, daß der Verstellhebel 19 sich unter der Wirkung einer an dem Rollenhebel
43 angreifenden Feder 44 an den Rollenhebel 43 anlegt.
[0063] Der Rollenhebel 43 trägt die Rolle 23, die in einer Rollenbahn 45' einer Steuerkurve
45 des Antriebsrades 31 eingreift und darin abläuft. In der in Fig. 9 dargestellten
Lage befindet sich diese Rolle 23 an der Stelle der Steuerkurve 45 mit dem kleinsten
Rollenbahnradius, also dem Drehpunkt des Antriebsrades 31 am nächsten.
[0064] Sowohl der Rollenhebel 43 als auch der Verstellhebel 19 werden unter der Wirkung
einer Zugfeder 46 spielfrei in die dargestellte Grundstellung gezogen.
[0065] Der Verstellhebel 19 ist also in diesem Falle mittelbar durch die Kurven- oder Nockenscheibe
20 und durch die an dieser vorgesehene, nutförmige Steuerkurve 45 beaufschlagt, weil
die mit der Steuerkurve 45 zusammenwirkende Rolle 23 an dem Rollenhebel 43 befestigt
ist, an welchem das von dem Verstellhebel 19 abgewandte Ende der Feder 46, die in
gewissem Umfang mit der Feder 18 vergleichbar ist, in dem Sinne angreift, daß bei
einem Widerstand gegen die Druckwalze 2 der Verstellhebel 19 stillsteht und der Rollenhebel
43 weiterbewegbar und die Feder 46 weiterspannbar ist.
[0066] Der Rollenhebel 43 ist seinerseits gegen die Rückstellkraft der Rückstellfeder 44
auslenkbar und der Rollenhebel 43 weist die schon erwähnte einseitige, durch den Anschlagstift
19' bewirkte Kupplung in Rückstellrichtung in dem Sinne auf, daß durch die Rückverschwenkung
des Rollenhebels 43 in seine Ausgangslage auch der Verstellhebel 19 zurückverschwenkt
wird.
[0067] Nach dem Start des Druckvorganges dreht sich das Antriebsrad 31 mit der Steuerkurve
45 in Richtung des in Fig. 9 erkennbaren Pfeiles Pf1. Die Rolle 23 folgt dabei der
stark ansteigenden Rollenbahn 45 zunächst radial nach außen. über die Spannkraft der
Feder 44 folgt der Verstellhebel 19 dem Rollenhebel 43 solange, bis der Steuerschieber
13 aufgrund der Anlage der Druckwalze 2 an dem Druckgut nicht mehr weiterbewegt werden
kann. Der Rollenhebel 43 legt jedoch immer zwangsweise den gleichen vollen Schwenkwinkel
zurück, der durch den Verlauf der Rollenbahn 45 vorgegeben ist.
[0068] Der Verstellhebel 19 und der Rollenhebel 43 sind also nicht starr miteinander verbunden,
sondern einerseits über den einseitig wirkenden Anschlagstift 19' und andererseits
über die Feder 44 gekoppelt.
[0069] Während der Zustellbewegung der Druckwalze 2 bleibt je nach Papierstapeldicke der
Steuerschieber 13 und damit auch der Verstellhebel 19 gegenüber dem Rollenhebel 43
zurück. Der entsprechende Wegunterschied wird über die Feder 44 ausgeglichen, indem
diese dabei länger wird.
[0070] Eine Abwandlung dieses Prinzips könnte darin bestehen, daß der Verstellhebel 19 durch
ein mittels Feder fixiertes Gelenk von dem Rollenhebel abgeteilt ist und bei einem
Widerstand gegen die Druckwalze der Rollenhebel an dem Gelenk gegenüber dem Verstellhebel
auslenk-, knick- oder schwenkbar ist. In diesem Falle wäre gewissermaßen der Rollenhebel
und der Verstellhebel ein sich fortsetzendes Teil mit der erwähnten Knickmöglichkeit
gegen Federkraft an dem genannten Gelenk.
[0071] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 beaufschlagt der aus zwei Teilen bestehende
oder indirekt angetriebene Verstellhebel 19 bei seiner Verschwenkung den Druck- und
Zugehebel 12 im Sinne einer Druckbelastung und die schrägen Steuerflächen 11 steigen
von ihren dem Druck-und Zughebel 12 abgewandten freien Ende zu diesem Druck- und Zughebel
12 hin an, d.h. bei der Zustellbewegung wird der Steuerschieber 13 gerade entgegengesetzt
zu der Richtung bewegt, die beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 vorgesehen ist.
[0072] Ein erheblicher Vorteil der Ausführungsform gemäß den Figuren 9 bis 11 besteht darin,
daß das Druckgerät leiser arbeiten kann, weil die Zustellung der Druckwalze 2 günstiger
gestaltet ist und ein steiler Abfall der Steuerkurve vermieden werden kann, durch
welchen der Steuerschieber entsprechend schlagertig abfallen kann.
1. Druckgerät (1), insbesondere Tischstempelgerät, bei welchem eine Druckwalze (2)
gegen zu bedruckende Blätter, Belegbündel (3) oder eine Druckform (4), ggf. mit Druckrädern
(5), andrückbar und auf der zu bedruckenden Fläche oder ihrer Rückseite abrollbar
ist, wobei aus einer Position der Druckwalze (2) mit Abstand zu einer Druckfläche
eine Zustell- und Andrückbewegung gegen die Druckfläche hin erfolgt, die über ein
Steuerelement (10) mit schräger Steuerfläche (11) gesteuert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckwalze (2) in einem Halterahmen (6) oder dergleichen Gehäuse in dessen
Längserstreckungsrichtung relativ zu diesem in gleichbleibender Höhenlage parallel
zu der Ebene der Druckfläche verstellbar ist und daß der Halterahmen (6) seinerseits
in seinem Abstand zu den zu bedruckenden Blättern (3) mittels des den Halterahmen
(6) direkt oder indirekt erfassenden und relativ dazu verstellbaren Steuerelementes
(10) bis zum Andrücken der Druckwalze gegen die zu bedruckenden Blätter oder Bündel
(3) hin bewegbar ist.
2. Druckgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Antriebes
des Steuerelementes (10) eine Federung (18) vorgesehen ist, die bei einem von der
Druckwalze (2) ausgehenden Widerstand und bei weitergehendem Antrieb spann- oder auslenkbar
ist.
3. Druckgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die schräge
Steuerfläche (11) aufweisende Steuerelement (10) durch einen Zug- und Druckhebel (12)
und/oder durch einen Schwenkhebel oder dergleichen direkt oder indirekt angetrieben
ist.
4. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der insbesondere
rechteckige Halterahmen (6) etwa rechtwinklig zu der von ihm umschlossenen Ebene und
vorzugsweise parallel zu sich selbst bewegbar und zustellbar ist.
5. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfläche
(11) gewunden ist und vorzugsweise die Form eines Gewindes hat, und daß das dieses
Gewinde aufweisende Steuerelement insbesondere mittels einer als Zug- und Schubhebel
ausgebildeten Stange über eine Verzahnung oder Wickelschnur oder Kurbel oder dergleichen
verdrehbar ist.
6. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schräge
Steuerfläche (11) als im wesentlichen geradlinige Steuerkante eines Schiebers (13)
ausgebildet ist, der mit dieser Steuerfläche (11) keilförmig ist und insbesondere
an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Halterahmens (6) jeweils einen vorzugsweise
mit einer Rolle (14) ausgestatteten Vorsprung (15) des Halterahmens (6) in dem Sinne
und mit der Wirkung untergreift, daß beim Verschieben des schmaleren Teiles dieses
Schiebers (13) in Richtung zu seiner größeren Breite der Halterahmen (6) in Richtung
auf die Druckfläche hin angehoben wird.
7. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zustellbewegung
des Halterahmens (6) und der Druckwalze (2) gegen die Rückstellkraft wenigstens einer
an dem Halterahmen (6) oder einen mit ihm verbundenen Teil angreifenden Feder (16)
und/oder gegen die Schwerkraft erfolgt.
8. Druckgerät nach einen der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein gabelförmiger
Steuerschieber (13) mit zwei beabstandeten parallelen schrägen Steuerflächen (11)
vorgesehen ist, der einen gemeinsamen Zughebel (12) aufweist, an welchem ein insbesondere
kurbelgesteuertes Hebelgetriebe angreift, dessen Verstellhebel (19) einerseits schwenkbar
an dem Zughebel (12) des Steuerschiebers (13) und andererseits an einer Feder (18)
befestigt ist und der gegen die Kraft der Feder (18) durch eine Kurven- oder Nockenscheibe
(20) in Druckposition verstellbar ist, und daß bei einen Widerstand gegen die Druckwalze
(2) die Feder (18) weiter spannbar ist.
9. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel
der schrägen Steuerfläche (11) in Verbindung mit der Feder (18) des Verstellantriebes
so abgestimmt und gewählt sind, daß die jeweilige Position der Druckwalze (2) durch
Selbsthemmung fixiert ist.
10. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel
der schrägen Steuerfläche (11) im ersten Bereich (11 a) dieser Steuerfläche (11),
der einer Zustellung der Druckwalze (2) bis zu einem Belegbündel (3) größter Dicke
etwa entspricht, größer als der Steigungswinkel der sich anschließenden Steuerfläche
(11) ist.
11. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Getriebeantrieb zum Zustellen der Druckwalze (2) mit dem Vorschubantrieb der Druckwalze
(2) gekoppelt ist, insbesondere die Kurvenscheibe (20) zum Zustellen der Druckwalze
(2) mit einem Dreh- und Schwenkantrieb für die Hin-und Herbewegung der Druckwalze
(2) derart in Wirkverbindung ist, daß das Zustellen der Druckwalze (2) bei der ersten
Vorschubbewegung erfolgt oder erfolgt ist.
12. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
vorzugsweise in einem Langschlitz (7) des Halterahmens (6) verschieb- oder verfahrbare,
die Druckwalze (2) tragende Druckwagen (27) mittels einer Kurbelschwinge (26) von
einer Exzenterscheibe während des Druckvorganges hin- und herbewegbar ist und daß
der Abstand der Kurbelschwinge (26) und eines sie erfassenden Kurbelzapfens sowie
eines mit ihr zusammenwirkenden Gleitsteines (29) vom Drehmittelpunkt (30) dieser
Exzenterscheibe (23), also der Schwenkhub der Kurbelschwinge (26), verstellbar und
auf die Druckbreite einstellbar ist.
13. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge des Verstellweges der Druckwalze (2) nach ihrer Zustellung auf die entsprechende
Länge der Druckform (4) oder eine geringfügig größere Länge, die die Länge der Druckform
(4) etwa um ein Hundertstel bis ein Zehntel des Durchmessers der Druckwalze (2) übertrifft,
einstellbar ist.
14. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Antriebsrad (31) für die Kurvenscheibe (20) zur Verstellung des Steuerelementes (10)
und die Exzenterscheibe (28) 1 : 1 miteinander übersetzt und insbesondere als miteinander
kämmende Zahnräder ausgebildet sind.
15. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zustellbewegung und die entsprechende Rückstellung der Druckwalze (2) und die dazu
erforderliche Lage der Kurvenscheibe (20) so abgestimmt sind, daß diese Bewegungen
im Bereich der jeweiligen Umkehr oder Totlage der Kurbelschwinge (26) für die Hin-
und Herbewegung des Druckwagens (27) erfolgt.
16. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
schräge Steuerfläche (11) zur Veränderung der Zustellgeschwindigkeit während der Zustellbewegung
gebogen oder gewölbt ist, insbesondere an ihrem Anfang stärker geneigt ist als in
ihrem weiteren Verlauf.
17. Druckgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die zur Zustellung der Druckwalze (2) dienende Antriebsbewegung, insbesondere die
gefederte Zugbewegung des Zughebels (12), in eine quer zu ihrer Bewegungsrichtung
verlaufende, etwa senkrecht zur zu bedruckenden Fläche gerichtete Zustellbewegung
mittels des/der Steuerelemente (10) umgelenkt ist.
18. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Führung oder den Langschlitz (7) für den Druckwagen (27) aufweisende Halterahmen
(6) an seinen quer zur Führung des Druckwagens (27) befindlichen Stirnseiten oder
Holmen die mit den Steuerflächen (11) zusammenwirkenden Rollen (14) aufweist, deren
Achse insbesondere verlängert ist und in einen in Richtung der Hubbewegung orientierten
Langschlitz (40) des Gerätegehäuses (17) eingreift, und daß die der Schrägfläche (11)
an dem Steuerschieber (13) jeweils gegenüberliegende Schmalseite dieses Steuerschiebers
auf einem am Gerätegehäuse (17) gelagerten Gleitelement oder einer Rolle (42) abgestützt
ist, deren Achse in einen entgegen der Hubbewegung orientierten Langschlitz (41) des
Halterahmens (6) eingreift.
19. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verstellhebel (19) mittelbar durch die Kurven- oder Nockenscheibe und eine an dieser
vorgesehene, nutenförmige Steuerkurve (45) beaufschlagt ist und die mit der Steuerkurve
(45) zusammenwirkende Rolle (23) an einem Rollenhebel (43) befestigt ist, an welchem
das von dem Verstellhebel (19) abgewandte Ende der Feder (46) in dem Sinne angreift,
daß bei einem Widerstand gegen die Druckwalze (2) der Verstellhebel (19) stillsteht
und der Rollenhebel (43) weiterbewegbar und die Feder (46) weiterspannbar sind.
20. Druckgerät nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenhebel (43)
seinerseits gegen eine Rückstellkraft, insbesondere die Kraft einer Rückstellfeder
(44), auslenkbar ist und daß der Verstellhebel (19) und der Rollenhebel (43) eine
einseitige, durch einen Anschlag oder dergleichen, insbesondere einen Anschlagstift
(19) bewirkte Kupplung, in Rückstellrichtung in dem Sinne aufweisen, daß durch die
Rückverschwenkung des Rollenhebels (43) in seine Ausgangslage der Verstellhebel (19)
mitverschwenkbar ist.
21. Druckgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verstellhebel (19) durch ein mittels Feder fixiertes Gelenk von dem Rollenhebel (43)
abgeteilt ist und bei einem Widerstand gegen die Druckwalze (2) der Rollenhebel (43)
an dem Gelenk gegenüber dem Verstellhebel (19) auslenk-, knick- oder schwenkbar ist.
22. Druckgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der aus zwei Teilen bestehende oder indirekt angetriebene Verstellhebel (19) bei seiner
Verschwenkung den Druck- und Zughebel (12) im Sinne einer Druckbelastung beaufschlagt
und die schrägen Steuerflächen (11) von ihren dem Druck- und Zugehebel (12) abgewandten
freien Enden zu diesem Druck- und Zughebel (12) hin ansteigen.