Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Wicklung, insbesondere Wicklung für Hochfrequenzübertrager,
die aus flachen unter Zwischenlage von Isolierschichten übereinanderliegenden Leiterschichten
besteht, welche mit den Isolierschichten einen flexiblen Streifen bilden, von dem
zur Bildung der Windungen der Wicklung einzelnen Abschnitte übereinandergefaltet sind.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Wenn eine Wicklung für Hochfrequenzübertrager aus einem Draht von kreisförmigem Querschnitt
hergestellt wird, dann macht sich der Skineffekt stark bemerkbar. Der Skineffekt bewirkt,
daß der Strom bei hohen Frequenzen zur Oberfläche des Leiters hin verdrängt wird.
Dadurch wird der ausgenutzte Querschnitt des Drahtes erheblich verringert. Außerdem
erfordert eine aus Draht gewikkelte Spule einen Wickelkörper.
[0003] Es ist bekannt, Wicklungen für Hochfrequenzübertrager aus flachen, unter Zwischenlage
von Isolierschichten übereinanderliegenden Leiterschichten herzustellen. Die Ausbildung
der Wicklung aus flachen Leiterschichten vermindert den Skineffekt, da keine oberflächenferne
Querschnittsteile vorhanden sind. Bei bekannten Hochfrequenzübertragern dieser Art
sind die Leiterschichten von Leiterbahnen gebildet nach Art gedruckter Schaltungen
auf mehrschichtigen Leiterplatten angebracht sind. Die Herstellung solcher mehrschichtiger
Leiterplatten ist sehr aufwendig. Die Leiterbahnen sind voneinander getrennte Wicklungsabschnitte,
die durch geeignete Durchführungen zwischen den verschiedenen Lagen der mehrlagigen
Leiterplatte miteinander verbunden werden müssen. Das ist aufwendig.
[0004] Die DE-A-3 148 192 betrifft eine elektrische Spule, die aus Leiterbahnen aufgebaut
ist. Die Spulenwindungen sind als spiralige Leiterabschnitte nebeneinander als gedruckte
Schaltung auf einer bandförmigen Isolierstoffolie aufgebracht. Durch Faltung der Isolierstoffolie
wird erreicht, daß von den Leiterbahnen das innere, eine Kontaktfläche aufweisende
Ende mit einer Kontaktfläche am Anfang des benachbarten Spulenabschnitts zu kontaktieren
ist.
[0005] Diese Spule erfordert die Herstellung von Leiterbahnen mit der Technik gedruckter
Schaltungen. Die Spule besteht aus getrennten Abschnitten, die über Kontaktflächen
miteinander elektrisch verbunden werden müssen. Die Leiterbahnen sind nicht in der
Weise ausgebildet, daß bei einem vorgegebenen Querschnitt der Einfluß des Skineffekts
reduziert wird.
[0006] Die US-A-2 943 966 zeigt eine Folie mit als gedruckte Schaltung aufgebrachten, im
wesentlichen u-förmigen, miteinander verbundenen Leiterabschnitten. Die Folie ist
durch eine Isolierschicht abgedeckt. Die Folie wird zickzackförmig so gefaltet, daß
die Leiterabschnitte eine Spule mit einer Mehrzahl von Windungen bildet. Durch die
US-A-2 943 966 ist auch bekannt, zwei solche Folien unter zwischenlage einer Isolierschicht
aufeinanderzulegen und gemeinsam zickzackförmig zu falten, um einen Transformator
zu erhalten. Bei der Zickzackfaltung liegen jeweils solche Leiterabschnitte auf aneinander
angrenzenden Flächenteilen, die sich zu einer vollen Windung ergänzen.
[0007] Eine ähnliche Anordnung zeigt die US-A-3 002 260.
[0008] Auch hier sind die Leiterabschnitte als gedruckte Schaltungen hergestellt.
[0009] Die DE-A-2 260 496 beschreibt elektrische Transformatoren oder Drosseln, bei denen
flächige Isolierstoffträger beidseitig mit elektrischen Leiterbahnen versehen ist.
Die Leiterbahnen besitzen bei einer festgelegt gedachten Drehrichtung auf einer Fläche
eine vom Außenrand nach innen und auf der anderen Fläche eine von innen zum Außenrand
spiralförmig steigende Tendenz. Die beiden Seiten sind so verbunden, daß der Drehsinn
auf beiden Seiten gleich ist.
[0010] Die DE-A-906 831 beschreibt eine Spule, bei welcher auf einem flexiblen Streifen
aus isolierendem Material auf beiden Seiten Abschnitte mit spiraligen Leiterbahnen
vorgesehen sind. Die Leiterbahnen jedes Abschnitts sind durch den Streifen hindurch
miteinander verbunden. Die Leiterbahnen der einzelnen Abschnitte sind hintereinandergeschaltet,
so daß eine zusammenhängende Leitung gebildet ist. Die Abschnitte sind durch Isolierlack
o. dergl. abgedeckt und zickzackförmig so gefaltet, daß eine Spule entsteht.
[0011] Die US-A-4 581 598 zeigt einen torischen Luftkerntransformator mit radial auswärts
sich erstrekkenden Substraten. Jedes Substrat weist Wicklungen auf, die sich von einem
Ende zum anderen erstrecken, wobei jede Wicklung eine Lötöse zur Verbindung mit einer
entsprechenden Lötöse des benachbarten Substrats aufweist. Die Substrate sind gefaltete,
flexible Teile.
[0012] Die DE-A-2 632 039 zeigt eine Spule in Form einer flexiblen, gedruckten Leiterplatte.
Die DE-A 1 006 951 zeigt eine breitbandige Hochfrequenz-Transformationsleitung mit
gedruckten Schaltungen, die stetig oder stufenweise inhomogene Leitungen bilden.
Offenbarung der Erfindung
[0013] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, den Aufbau und die Herstellung
von Wicklungen, insbesondere für Hochfrequenzübertrager mit flachen Leiterschichten
zu vereinfachen.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Leiterschichten von einem
flächigen, mäanderförmig zugeschnittenen Metallstreifen mit aneinander anschließenden
u-förmigen, je einen bogenförmigen Mittelteil zwischen Schenkeln aufweisenden Bereichen
gebildet sind, die beiderseits von den Isolierschichten abgedeckt ist.
[0015] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0016] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf die
zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
[0017] Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig.1 zeigt eine Draufsicht auf einen Teil eines zu der Wicklung zu faltenden Streifens.
Fig.2 zeigt die zu einer ersten Windung der Wicklung übereinandergefalteten ersten
beiden Abschnitte des Streifens.
Fig.3 ist eine Seitenansicht der Wicklung.
Fig.4 zeigt schematisch einen Schnitt durch den Streifen mit dem Metallstreifen und
den Isolierschichten.
Fig.5 zeigt eine andere Form des Streifens.
Fig.6 zeigt in Seitenansicht die Faltung des Streifens von Fig.5 zur Bildung der Wicklung.
Bevorzugte Ausführungen der Erfindung
[0018] In Fig.1 ist mit 10 ein Streifen bezeichnet, aus dem eine Hochfrequenzwicklung, insbesondere
eine Wicklung für Hochfrequenzübertrager, durch Falten hergestellt wird. Der Streifen
10 enthält eine Leiterbahn 12 und zu beiden Seiten der Leiterbahn 12 Isolierschichten
14 und 16. Die Leiterbahn 12 ist, wie aus Fig.1 ersichtlich ist, als flächig zugeschnittener,
durchgehender mäanderförmiger Metallstreifen 18 ausgebildet. Der Metallstreifen 18,
eine Kupferschicht, besteht aus aneinander anschließenden u-förmigen, je einen bogenförmigen
Mittelteil 20 zwischen Schenkeln 22 und 24 aufweisenden Bereichen 26, 28, 30, 32 usw.
Die Bereiche 26, 28, 30, 32 usw sind beiderseits von den Isolierschichten 14 und 16
abgedeckt.
[0019] Bei der Ausführung nach Fig.1 bis 4 ist der Streifen 10 zwischen den aneinander anschließenden
Schenkeln 24 und 22 aufeinanderfolgender u-förmiger Bereiche 26 und 28 oder 38 und
30 uder 30 und 32 usw. des Metallstreifens 18 unter 45° zur Längsachse dieser Schenkel
24, 22 gefaltet. Die Faltlinien sind in Fig.1 mit 34 und 36 bezeichnet. Dabei ist
der jeweils obere der u-förmigen Bereiche 28, 30,32 in stets gleichem Drehsinn um
90° gegen den darunterliegenden u-förmigen Bereich 26, 28 bzw. 30 verdreht angeordnet.
[0020] Die Isolationsschichten 14 und 16 sind von Streifen 38, 40 mit auf Lücke zueinander
angeordneten rechteckigen Ausnehmungen 42, 44 gebildet. Dabei liegen die Ausnehmungen
42, 44 jeweils zwischen den in gleicher Richtung orientierten u-förmigen Bereichen
28 und 32 bzw. 26 und 30 des Metallstreifens 18. Die inneren Ecken 42 oder 48 der
Ausnehmungen 42 bzw. 44 liegen jeweils auf den Faltkanten 34 oder 36. Die Streifen
38 und 40 der Isolierschichten 14 und 16 weisen fluchtende, kreisrunde Durchbrüche
50 auf, die an die Innenkanten der u-förmigen Bereiche 26, 28, 30 und 32 angepaßt
sind.
[0021] Fig.2 zeigt zwei aufeinandergefaltete Bereiche 26 und 28. Der Bereich 28 ist längs
der unter 45
0 zu der Längsachse der Schenkel 22 und 24 verlaufenden Faltkante 34 über den Bereich
26 gelegt. Der Bereich 26 bildet ein in Fig.1 nach oben offenes "U" mit den Schenkeln
22A und 24A. Der Bereich 28 bildet ein in Fig.1 nach rechts hin offenes "U" mit den
Schenkeln 22B und 24B. Die beiden "U" sind somit um 90° im Uhrzeigersinn gegeneinander
verdreht. Der Bereich 30 ist wieder längs der Faltkante 36 über den Bereich 28 gelegt.
Bereich 30 ist in Fig.2 der Deutlichkeit halber nur abgebrochen dargestellt. Der Bereich
30 bildet ein in Fig.2 nach unten offenes "U". Das "U" ist somit weiter im Uhrzeigersinn
um 90° gegen das "U" des Bereichs 28 verdreht. Die Bereiche 26, 28, 30, 32 usw. werden
somit "spiralig" übereinandergefaltet. Die "U"-Bogen schließen die Durchbrüche 50
der Streifen 38 und 40 ein. Es ergibt sich somit eine durchgehende, gewendelte Leiterbahn
um die im gefalteten Zustand fluchtenden Durchbrüche 50 der verschiedenen Abschnitte
herum.
[0022] Ein gerades Stück 52 des Metallstreifens 18 in Verlängerung des Schenkels 22 des
Bereichs 26 bildet eine Anschlußklemme. Ein entsprechendes gerades Stück 54 in Verlängerung
des Schenkels 24 des letzten u-förmigen Bereichs 56 bildet eine weitere Anschlußklemme
(Fig.3).
[0023] Bei der Ausführung nach Fig.5 und 6 ist ein mäanderförmiger Metallstreifen 58 ähnlich
der von Fig.1 vorgesehen. Der Metallstreifen 58 kann betrachtet werden als ein Steifen,
der längs seiner Ränder 60 und 62 alternierend von der einen oder von der anderen
Seite her mit u-förmigen Ausschnitten 64 bzw. 66 versehen ist. Es werden dabei Abschnitte
gleicher Länge gebildet, die in Fig.5 durch die gestrichelten Linien 68 und 70 begrenzt
sind und abwechselnd einen nach oben oder nach unten in Fig.5 offenen Ausschnitt 64
bzw. 66 aufweisen. Auf diesen mäanderförmigen Metallstreifen 58 ist auf beiden Seiten
je ein Streifen 72, 74 von flexiblen Isolierschichten aufgebracht. Die Streifen 72
und 74 haben hier gerade durchgehende Kanten und im Bereich der Ausschnitte 64 und
66 kreisrunde, fluchtende Durchbrüche 76. Die Durchbrüche 76 sind an die Krümmung
der Bögen der Ausschnitte 64, 66 angepaßt.
[0024] Wie aus Fig.6 ersichtlich ist, ist der Streifen 78 bestehend aus dem Metallstreifen
58 und den Streifen 72, 74 von Isolierschichten längs der Linien 68, 70 zickzackförmig
gefaltet. Dabei fallen die Ausschnitte 64 und 66 übereinander und begrenzen zusammen
mit den Durchbrüchen 76 einen zentralen Durchgang 80 von kreisförmigem Querschnitt.
Um diesen zentralen Durchgang herum bildet der gefaltete Metallstreifen 58 eine schraubenförmige
Leiterbahn, die eine Hochfrequenzwicklung darstellt. Mit dem Durchgang 80 kann diese
Wicklung auf einen Kern eines Übertragers aufgesetzt werden.
[0025] Der Metallstreifen kann bei beiden Ausführungen aus dünnem, faltbaren Kupferblech
gestanzt und mit den flexiblen Isolierschichten verklebt werden. Der Metallstreifen
kann aber auch mittels einer Ätztechnik geformt werden.
1. Wicklung, insbesondere Wicklung für Hochfrequenzübertrager, die aus flachen unter
Zwischenlage von Isolierschichten (14,16) übereinanderliegenden Leiterschichten (12)
besteht, welche mit den Isolierschichten (14,16) einen flexiblen Streifen bilden,
von dem zur Bildung der Windungen der Wicklung einzelnen Abschnitte übereinandergefaltet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterschichten (12) von einem flächigen, mäanderförmig
zugeschnittenen Metallstreifen (18) mit aneinander anschließenden u-förmigen, je einen
bogenförmigen Mittelteil (20) zwischen Schenkeln (22,24) aufweisenden Bereichen (26,28,30,32)
gebildet sind, die beiderseits von den Isolierschichten (14,16) abgedeckt ist.
2. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen längs der Mittellinien
(68,70) der Schenkel der u-förmigen Abschnitte zickzackförmig gefaltet ist.
3. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen zwischen den
aneinander anschließenden Schenkeln (22,24) aufeinanderfolgender u-förmiger Bereiche
(26,28,30,32) des Metallstreifens (18) unter 45° zur Längsachse dieser Schenkel (22,24)
gefaltet ist, so daß der jeweils obere der u-förmigen Bereiche (28,30,32) in stets
gleichem Drehsinn um 90° gegen den darunterliegenden u-förmigen Bereich (26,28,30)
verdreht angeordnet ist.
4. Wicklung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolationsschichten (14,16)
von Streifen (38,40) mit auf Lücke zueinander auf gegenüberliegenden Seiten angeordneten
rechteckigen Ausnehmungen (42,44) gebildet sind, wobei die Ausnehmungen (42,44) jeweils
zwischen den in gleicher Richtung orientierten u-förmigen Bereichen (28,32 bzw. 26,30)
des Metallstreifens (18) liegen und mit ihren inneren Ecken (46,48) auf den Faltkanten
(34,36) liegen.