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EP 0 470 335 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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12.02.1992 Patentblatt 1992/07 |
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Anmeldetag: 06.05.1991 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: C25B 9/04 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE DE FR GB IT NL SE |
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Priorität: |
09.08.1990 DE 4025253
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Anmelder: Heraeus Elektrochemie GmbH |
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D-63450 Hanau (DE) |
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Erfinder: |
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- Börner, Ferdinand
W-6463 Freigericht 3 (DE)
- Klose, Gerhard
W-6463 Freigericht 4 (DE)
- Lofink, Karlheinz
W-6467 Hasselroth 2 (DE)
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Vertreter: Kühn, Hans-Christian |
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Heraeus Holding GmbH,
Stabsstelle Schutzrechte,
Heraeusstrasse 12-14 63450 Hanau 63450 Hanau (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Stromzuleiter für eine Elektrode |
(57) Ein Stromzuleiter für Elektroden in elektrochemischen Zellen weist einen Kern (1)
aus elektrisch gut leitendem Werkstoff, wie z. B. Kupfer, auf, welcher von einem rohrförmigen
Titan-Körper (2) flächenhaft berührend umhüllt ist, wobei die dem Kern abgekehrte
Oberfläche des Titan-Körpers mit der Elektrode verbunden ist. Der Titan-Körper weist
eine Öffnung (8) auf, durch die ein Haltebolzen (9) aus Titan in eine Aussparung des
Kerns eingebracht ist, wobei der Rand der Öffnung mit dem Metallbolzen hermetisch
dicht verschweißt ist. Anwendung beim Aufbau oder bei der Reparatur von Anoden für Diaphragma-Zellen.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Stromzuleiter für eine Elektrode einer elektrochemischen
Zelle, der einen Kern aus einem elektrisch gut leitenden Werkstoff aufweist, der von
einem rohrförmigen Ventilmetallkörper flächenhaft berührend umhüllt ist, wobei die
dem Kern abgekehrte Oberfläche des Ventilmetallkörpers mit der Elektrode verbunden
ist und der Kern eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Kontakt-Bolzens aufweist.
[0002] Aus der DE-OS 30 11 643 ist eine Elektrolyse-Einrichtung mit vom Elektrolyten durchströmten
Zellenräumen bekannt, in denen Anoden als Platten-Pakete über stromzuführende Mittel-Bolzen
zwischen jeweils zwei Kathoden Platten-Paketen angeordnet sind und wobei die gegeneinander
versetzten Elektroden-Platten jeweils in die gegenpoligen Platten-Spalten hineinragen,
wobei die Mittel-Bolzen aus einem Kern aus hochleitfähigem Kupfer mit einem aufgezogenen
Mantel aus Titan bestehen. Die Mittel-Bolzen weisen an ihrem Außenmantel Kontakt-Laschen
auf, die zur Befestigung der Anoden-Platten dienen und aus platiniertem Titan bestehen.
Der Kupfer-Kern der Mittel-Bolzen ist mit einer Bohrung versehen, in welche ein zur
Kontaktierung vorgesehener Schrauben-Körper eingebracht wird.
[0003] Eine weitere ähnliche Anordnung ist aus der US-PS 3940328 bekannt, in der ein rohrförmiger
Ventilmetallkörper einen hohlzylindrischen Kupfer- kern umschließt; die Außenfläche
des mantelförmigen Ventilmetallkörpers ist dabei durch Punktschweißung mit Verbindungselementen
aus Streckmetall zu den ebenen dimensionsstabilen aktiven Elektrodenteilen versehen.
[0004] Bei diesen bekannten Vorrichtungen kann es im Verlaufe der Zeit dazu kommen, daß
der Verbund zwischen Kupfer und Titan sich verschlechtert, entweder durch eindringende
Luft und anschließende Erhitzung oder aber durch Erhitzung mittels Überströmen oder
aber mittels Erhitzung beim Reaktivieren von Anoden sowie durch Alterungsvorgänge;
hieraus ergibt sich eine Vergrößerung des Spannungsabfalls. Beim Überschreiten vorgegebener
Grenzwerte des Spannungsabfalls war bisher ein verhältnismäßig kostspieliges Heraustrennen
des Stromzuleiters aus den aktiven Teilen der Elektrode erforderlich.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Verbesserung des Stromüberganges zwischen
Kern und Mantelleiter eines Stromzuleiters für Anoden zu schaffen.
[0006] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 4 angegeben.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen der Metall-Bolzen und die Bohrung im
Kern eine zylindrische Oberfläche auf, wobei der Durchmesser des Metall-Bolzens dem
der Bohrung entspricht. Der Metall-Bolzen ist dabei mittels Paßsitz in der Bohrung
befestigt.
[0008] Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß eine Verbesserung des Stromübergangs
zwischen Kern und Ventilmetall-Körper sowohl beim Aufbau neuer Stromzuleiter als auch
in bereits montierten Elektroden, d. h. auch Reparaturen, möglich ist. Aufgrund der
Vielzahl eingesetzter Elektrolysezellen bei Großelektrolyse-Anlagen, wie sie in der
Praxis üblich sind, läßt sich somit auch nur bei geringfügiger Verringerung des Spannungsabfalls
pro Elektrode eine hohe Energieersparnis erzielen.
[0009] Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Figur näher erläutert. Die
Figur zeigt einen teilweise im Längsschnitt dargestellten Stromzuleiter.
[0010] Gemäß der Figur wird der Stromzuleiter aus einem zylinderförmigen Kern 1 aus Kupfer
gebildet, welcher mit einem aufgezogenen mantelförmigen Ventilmetallkörper 2 versehen
ist. Der Ventilmetallkörper 2 besteht aus Titan und weist aufgeschweißte Kontakt-Laschen
3 aus Titan auf, welche zur Verbindung mit den hier nicht dargestellten Anoden-Platten
dienen und beispielsweise mittels Schraubvorrichtungen mit diesen elektrisch und mechanisch
fest verbunden werden. Entlang der Längsachse des Kerns 1 befindet sich im oberen
Teil des Stromzuleiters ein Gewinde 4, in welches ein Schraubkörper 5 aus elektrisch
gut leitendem Material mit einer gegenüber dem Elektrolyten inerten Oberflächenbeschichtung
eingesetzt ist; der Schraubkörper 5 dient zum elektrischen Anschluß des Stromzuleiters
an das Stromversorgungssystem. Der den Stromzuleiter in seinem oberen Bereich umfassende
Flansch 6 dient im Zusammenhang mit dem Flansch 7 des Schraub-Bolzens zur Abdichtung
der Gewindeöffnung im Kupferkern.
[0011] Der Ventilmetallkörper 2 des Stromzuleiters weist im Bereich seiner beiden Enden
Öffnungen 8 auf, durch die zylindrische Metall-Bolzen 9 aus Titan in Bohrungen 10
des Kerns 1 getrieben sind. Die Bolzen 9 befinden sich im Paßsitz der Bohrung 10,
so daß die gesamte Mantelfläche der Bolzen 9 der Stromübertragung dient. Die nach
außen gerichteten Enden der Bolzen 9 sind im Bereich der Öffnungen 8 des Ventilmetallkörpers
2 mit diesem hermetisch dicht verschweißt. Auf diese Weise wird aus dem Bereich des
Kerns der Strom über die Metall-Bolzen 9 durch die Schweißpunkte im Bereich der Öffnung
8 auf den Ventilmetallkörper 2 geleitet und von dort an die Kontakt-Laschen 3 und
an die Elektroden weitergegeben.
[0012] Vor der Einbringung weist der Metall-Bolzen 9 einen geringfügig größeren Durchmesser
auf als die ihn aufnehmende Bohrung 10 im Kern 1. Der Metall-Bolzen 9 wird durch Einhämmern
in die Bohrung 10 eingebracht und nach Versenkung des Bolzens 9 in der Öffnung 8 des
Ventilmetallmantes 2 wird zwischen dem Bolzen 9 und dem Rand der Öffnung 8 durch Schweißverbindung
eine hermetisch dichte Schweißverbindung hergestellt.
1. Stromzuleiter für eine Elektrode einer elektrochemischen Zelle, der einen Kern
aus einem elektrisch gut leitenden Werkstoff aufweist, der von einem rohrförmigen
Ventilmetallkörper flächenhaft berührend umhüllt ist, wobei die dem Kern abgekehrte
Oberfläche des Ventilmetallkörpers mit der Elektrode verbunden ist und der Kern eine
Ausnehmung zur Aufnahme eines Kontakt-Bolzens aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilmetallkörper eine Öffnung (8) aufweist, durch die ein Metall-Bolzen (9)
in eine Aussparung (10) des Kerns (1) eingebracht ist, wenigstens dessen im eingebrachten
Zustand der Öffnung (8) benachbarte Oberfläche aus Ventilmetall besteht und daß der
Rand der Öffnung (8) mit dem Metall- Bolzen (9) hermetisch dicht verschweißt ist.
2. Stromzuleiter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metall-Bolzen (9)
vollständig aus Ventilmetall besteht.
3. Stromzuleiter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilmetallkörper (2) und die Ventilmetall-Oberfläche des Metall-Bolzens (9) aus
Titan, Tantal, Niob oder einer Legierung auf der Basis eines dieser Metalle besteht.
4. Stromzuleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern (1) aus Kupfer, Aluminium oder einer Legierung auf der Basis eines dieser Metalle
besteht.
