[0001] Die Erfindung betrifft einen Fersenbacken einer Sicherheitsskibindung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Unter einem Handöffnungshebel im Sinne der vorliegende Erfindung ist ein Hebel zu
verstehen, der nicht nur von Hand, sondern auch mittels eines Skistockes oder mit
dem Skistiefel oder Ski beaufschlagt ist.
[0003] Bei bekannten Fersenbacken dieser Art (siehe z.B. DE-OS 38 26 410) sind der Sohlenhalter
und der Handöffnungshebel an unterschiedlichen Querachsen im Gehäuse angeordnet, um
den unterschiedlichen Anforderungen an die Bewegungsabläufe dieser beiden Bauelemente
Rechnung zu tragen. Außerdem ist die Querachse des Sohlenhalters in einem relativ
großen Abstand von der Verbindungslinie zwischen dem Niederhalter und dem Trittsporn
angeordnet, wodurch das Freikommen des Skistiefels von der in der Öffnungslage befindlichen
Bindung erschwert ist, weil aus baulichen Gründen der Sohlenhalter nur in einem vergleichsweise
begrenzten Winkelbereich schwenkbar ist. Dies ist besonders nachteilig bei gegen die
Kraft einer Anschubfeder in Skilängsrichtung verschiebbaren Fersenbacken, die mit
einem Zangen-Vorderbacken zusammenarbeiten, weil sich in diesem Fall der Fersenbacken
während des Sicherheits- Öffnungsvorganges der Skistiefelsohle annähert.
[0004] Ein Nachteil bekannter Fersenbacken besteht weiter darin, daß bei der Handöffnung
der Handöffnungshebel erst eine vergleichsweise lange Leer-Winkelbewegung durchführen
muß, bevor ein Öffnungsmoment auf dem Sohlenhalter ausgeübt wird. Diese Verzögerung
bei der Öffnung des Sohlenhalters kann durch Vorsehen einer besonderen Sohlenhalter-Öffnungsfeder
zwar vermieden werden, doch ist hierzu in Form der Öffnungsfeder ein weiteres Bauelement
erforderlich.
[0005] Das Ziel der Erfindung besteht darin, einen Fersenbacken der eingangs genannten Gattung
zu schaffen, der von besonders einfachem und baulich wenig aufwendigem Aufbau ist,
gleichwohl aber ein sicheres und vor allem winkelmäßig weites Öffnen des Sohlenhalters
sowohl bei einer Sicherheits- als auch bei einer Hand-Öffnung gewährleistet.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 vorgesehen.
[0007] Durch Vorsehen nur einer einzigen Querachse sowohl für den Sohlenhalter als auch
für den Handöffnungshebel ist der bauliche Aufwand für die Herstellung des erfindungsgemäßen
Fersenbakkens erheblich herabgesetzt. Die Vereinigung der beiden Querachsen von Sohlenhalter
und Handöffnungshebel ermöglicht es außerdem, die Querachse sehr nahe der Skistiefelsohle
bei geschlossener Bindung anzuordnen, wodurch ein vergleichsweise großer Winkelschwenkweg
des Sohlenhalters ermöglicht wird, der einerseits eine sichere Trennung des Niederhalters
von der Skistiefelsohle im geöffneten Zustand gewährleistet und andererseits ein relativ
großwinkliges Hochschwenken des Trittsporns gestattet, wodurch auch das Einsteigen
in die Bindung nach einem Öffnungsvorgang erleichtert wird.
[0008] Aufgrund der Achsengleichheit zwischen Sohlenhalter und Handöffnungshebel ist es
außerdem möglich, daß die Betätigungsanschläge von Sohlenhalter und Handöffnungshebel
schon bei geschlossener Bindung aneinanderliegen, so daß schon vom Beginn der Schwenkbewegung
des in der Schließlage befindlichen Handöffnungshebels an eine Verschwenkung des Sohlenhalters
in Richtung der Öffnungslage bewirkt wird. Trotz des Fehlens einer Öffnungsfeder wird
also bei Betätigung des Handöffnungshebels unverzüglich die Öffnung des Sohlenhalters
herbeigeführt.
[0009] Aufgrund der Ausbildung nach Anspruch 2 kann der Handöffnungshebel einfach durch
Druck von oben betätigt werden, was beispielsweise von Hand, mit dem Skistock oder
durch Aufsetzen des anderen Skis oder Skistiefels erfolgen kann. Hierzu sollte die
obere Fläche des Betätigungsarms entsprechend großflächig ausgebildet sein.
[0010] Anspruch 3 kennzeichnet eine baulich besonders vorteilhafte Lösung, weil hierdurch
die Betätigungsanschläge in der Nähe des Trittsporns an einer Stelle angeordnet sind,
wo sie platzmäßig besonders günstig untergebracht werden können.
[0011] Besonders vorteilhaft ist die Ausführungsform nach Anspruch 4, weil hierdurch der
Handöffnungshebel über den von der Auslösefeder in die Öffnungslage vorgespannten
Sohlenhalter gegen den gehäusefesten Anschlag in der Öffnungslage gedrückt wird, so
daß ein klapperfreier Transport des mit dem erfindungsgemäßen Fersenbacken ausgestatteten
Skis in der geöffneten Lage gewährleistet ist, ohne daß für den Handöffnungshebel
eine eigene Rückstellfeder vorgesehen werden müßte.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist durch die Ansprüche 5 bis 8 gekennzeichnet.
Danach weist der Sohlenhalter einen deutlich größeren Winkelschwenkbereich auf als
der Handöffnungshebel. Die Erfindung macht hier von dem Umstand Gebrauch, daß der
Sohlenhalter nach Überschreiten des Totpunktes von der Auslösefeder weiter in die
Position der vollständigen Öffnung geschwenkt wird, so daß der Handöffnungshebel für
diesen Teil der Öffnungsbewegung des Sohlenhalters nicht mehr erforderlich ist. Demzufolge
kann der Handöffnungshebel kurz nach dem das Getriebe den Totpunkt überschritten hat,
bereits gegen seinen gehäusefesten Anschlag anstoßen, worauf dann der Sohlenhalter
mittels der Auslösefeder weiter in die vollständige Öffnungsposition verschwenkt wird.
Zu diesen Zweck ist dem Sohlenhalter ein entsprechender Winkelschwenkbereich zu geben,
dessen bevorzugte Dimensionierungen den Ansprüchen 6 und 7 zu entnehmen sind.
[0013] Die Lage der gemeinsamen Querachse ist vorteilhafterweise so gewählt, wie das in
den Ansprüchen 9 bis 11 angegeben ist.
[0014] Aufgrund der relativ nahen Anordnung der Querachse relativ zur Skistiefelsohle im
geschlossenen Zustand des Fersenbackens wird auch gewährleistet, daß der Betätigungsarm
des Handöffnungshebels im Vergleich zum Anschlagarm um ein Vielfaches länger ausgebildet
ist, wodurch ein die Handöffnungskraft erheblich reduzierendes Hebelverhältnis erzielt
wird.
[0015] So ist der Betätigungsarm vorzugsweise zumindest doppelt so lang wie der Anschlagarm,
vorzugsweise jedoch drei- bis fünf- und insbesondere etwa viermal so lang wie der
Betätigungsarm.
[0016] Nach Anspruch 12 ist das Getriebe des erfindungsgemäßen Fersenbackens in baulich
besonders vorteilhafterweise als Rastnocken-Kulissenbahn-Getriebe ausgebildet.
[0017] Die Ansprüche 13 und 14 bringen zum Ausdruck, daß es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft
ist, wenn weder der Sohlenhalter noch der Handöffnungshebel mit besonderen Öffnungs-und/oder
Rückstellfedern ausgestattet sein müssen.
[0018] Anspruch 15 kennzeichnet eine Ausführungsform, durch welche ein Klappern des Handöffnungshebels
bei geschlossener Bindung wirksam vermieden wird, weil die Auslösefeder den beweglichen
Teil des Getriebes, insbesondere den Schieber, insbesondere auch bei nicht eingestelltem
Skischuh, solange in die Schließstellung bewegt, bis der Steg aufgrund von über die
Betätigungsanschläge übertragenen Kräfte in Anlage an der Anschlagfläche kommt. Somit
wird der Handöffnungshebel bei geschlossener Bindung in einer bestimmten Position
federnd gehalten. Dies hat den Vorteil, daß Schläge, die zum Beispiel nach einem Sturz
auf die Bindung bzw. während des Skifahrens auf den Handöffnungshebel einwirken, durch
die Auslösefeder gedämpft werden.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt
Figur 1 eine teilweise geschnittene schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Fersenbackens in der Schließlage mit eingestelltem Skistiefel,
Figur 2 den gleichen Fersenbacken in der Öffnungslage,
Figur 3 den gleichen Fersenbacken während eines Handöffnungsvorganges kurz vor Erreichen
des Totpunktes und
Figur 4 einen Schnitt nach Linie IV - IV in Figur 1, wobei lediglich die unterhalb
der Mittellängsachse 10 befindliche Hälfte des Backens in Figur 4 dargestellt ist,
während die nicht dargestellte andere Hälfte spiegelbildlich zu der gezeigten Hälfte
ausgebildet ist.
[0020] Nach den Figuren 1 bis 3 ist auf einem Ski 11 die Grundplatte 27 eines erfindungsgemäßen
Fersenbackens mittels Schrauben 28 befestigt. Auf der Grundplatte 27 ist ein Bindungsgehäuse
12 mittels schematisch angedeuteter Gleitführungen 29 in Skilängsrichtung begrenzt
verschiebbar angeordnet. Eine mit ihrem hinteren Ende an einem der Grundplatte 27
befestigten Wiederlager 30 abgestützte Anschubfeder 31 beaufschlagt mit ihrem vorderen
Ende 32 das Bindungsgehäuse 12 in der Weise, daß es bei nicht eingestelltem Skischuh
gegen einen an der Grundplatte 27 befestigten vorderen Anschlag 33 gedrückt wird.
In dem geschlossenen Fersenbacken eingestelltem Skistiefel 25 (Figur 1) wird das Bindungsgehäuse
12 unter Zusammendrückung der Anschubfeder 31 um den Anschubweg A (Figur 1) nach hinten
verschoben, so daß zwischen dem Anschlag 33 und dem Gegenanschlag 34 am Bindungsgehäuse
ein entsprechender Abstand vorliegt.
[0021] Die den Anschubweg A gewährleisteten Bauteile sind in der Zeichnung nur schematisch
angedeutet. Die im allgemeinen für die Verstellung des Anschubweges und/oder der Anschubkraft
vorgesehenen Maßnahmen sind nicht im einzelnen gezeigt.
[0022] Das Bindungsgehäuse 12 weist einen Unterbringungsraum 35 für die Auslösefeder 16
auf, welche sich im wesentlichen in Längsrichtung des Skis 11 erstreckt. Im allgemeinen
kann die Vorspannkraft der Auslösefeder durch eine Einstellschraube verändert werden,
was aus Gründen einer vereinfachten Darstellung in der Zeichnung nicht wiedergegeben
ist.
[0023] Während sich das hintere Ende der Auslösefeder 16 an einem Wiederlager 36 des Bindungsgehäuses
12 abstützt, beaufschlagt das vordere Ende einen in Skilängsrichtung verschiebbar
im Hohlraum 35 angeordneten Schieber 17, der an seinem vorderen Ende eine Kulissenbahn
26 trägt, die unten mit einem vergleichsweise steilen Bereich beginnt und dann über
einen Totpunkt 26' in einen flacheren Bereich übergeht.
[0024] Die Kulissenbahn 26 wird durch die Auslösefeder 16 gegen einen Rastnocken 18 gedrückt,
der an einem Rastnockenarm 18' eines Sohlenhalters 13 ausgebildet ist, welcher um
eine Querachse 14 im vorderen Bereich des Bindungsgehäuses 12 verschwenkbar gelagert
ist. Der Sohlenhalter 13 ist an seinem vorderen Ende mit einem Niederhalter 13' versehen,
welcher bei geschlossener Bindung (Figur 1) die Skistiefelsohle 24 von oben beaufschlagt
und gegen eine auf dem Ski 11 angeordnete Standplatte 37 drückt.
[0025] Im unteren Bereich weist der Sohlenhalter einen Trittsporn 13" auf, auf den die Skistiefelsohle
24 in der geöffneten Position des Fersenbackens (Figur 2) aufgesetzt werden kann,
um eine Schließkraft auf den Sohlenhalter 13 auszuüben.
[0026] An der gleichen Querachse 14 wie der Sohlenhalter 13 ist ein Handöffnungshebel 15
schwenkbar gelagert, welcher einen sich in der geöffneten Lage nach Figur 2 im wesentlichen
in Skilängsrichtung erstreckenden Betätigungsarm 15' und einen sich in dieser Position
von der Querachse 14 schräg nach vorn und unten erstreckenden Anschlagarm 15" aufweist.
Der Betätigungsarm 15' ist etwa viermal so lang wie der Anschlagarm 15".
[0027] Während der Betätigungsarm 15' mit einer möglichst groß ausgebildeten Betätigungsoberfläche
38 ausgestattet ist, weist der wesentlich kürzere Anschlagarm 15" in seinem unteren
vorderen Bereich einen Betätigungsanschlag 20 auf, der mit einem gegenüberliegenden
Betätigungsanschlag 19 des Sohlenhalters 13 zusammenarbeitet, welcher sich unmittelbar
hinter dem Trittsporn 13" befindet.
[0028] In seinem hinteren Bereich ist der Betätigungsarm 15' mit einer unteren Anschlagfläche
39 versehen, die mit einem oberen Anschlag 21 am Bindungsgehäuse 12 in der Weise zusammenarbeitet,
daß die im wesentlichen horizontale Öffnungslage des Betätigungsarmes 15' durch Anliegen
der Anschlagfläche 39 an dem Anschlag 21 bestimmt ist.
[0029] Der Sohlenhalter 13 weist hinter dem Niederhalter 13' einen Halteanschlag 22 auf,
der in der geöffneten Position des Sohlenhalters 13 (Figur 2) an einem gegenüberliegenden
Halteanschlag 23 des Betätigungsarmes 15' des Handöffnungshebels 15 zur Anlage kommt.
[0030] Die Arbeitsweise des beschriebenen Fersenbackens ist wie folgt:
In der geöffneten Position nach Figur 2 drückt die Auslösefeder 16 über den unteren
steilen Teil der Kulissenbahn 26 und den Rastnocken 18 den Sohlenhalter 13 in die
geöffnete Stellung, wobei die Schwenkbewegung des Sohlenhalters 13 (in Figur 2 im
Uhrzeigersinn) durch das Aneinanderliegen der Anschläge 22, 23 bzw. 21, 39 begrenzt
wird.
[0031] In diesem Zustand kann die Bindung klapperfrei transportiert werden. Die sicher aneinander
Lage der Anschläge 22, 23 bzw. 21, 39 wird allein durch die Vorspannung der Auslösefeder
16 gewährleistet.
[0032] Von der geöffneten Position nach Figur 2 aus kann in Richtung des Pfeiles F die Sohle
24 eines Skistiefels 25 (Figur 1) auf den Trittsporn 13" aufgesetzt werden, worauf
unter Einwirkung der über die Skistiefelsohle 24 ausgeübten Kraft der Sohlenhalter
13 unter Zusammendrückung der Auslösefeder 16 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt
wird, bis der Rastnocken 18 den Totpunkt 26' der Kulissenbahn 26 erreicht hat. von
diesem Augenblick an kann sich die Auslösefeder 16 beim weiteren Verschwenken des
Sohlenhalters 13 entgegen dem Uhrzeigersinn wieder entspannen, so daß nunmehr der
Sohlenhalter 13 in die aus Figur 1 ersichtliche Schließlage schnappt, in welcher der
Niederhalter 13' die Skistiefelsohle 24 gegen die Standplatte 37 drückt.
[0033] Bei der Niederschwenkbewegung des Sohlenhalters 13 kommt bereits nach einem durch
die Größe des Spaltes 40 (Figur 2) bedingten Winkelweg der Betätigungsanschlag 19
des Sohlenhalters 13 mit dem Betätigungsanschlag 20 des Anschlagarmes 15" des Handöffnungshebels
15 in Eingriff, wobei sich die Halteanschläge 22, 23 voneinander entsprechend entfernen.
Nunmehr wird der Handöffnungshebel 15 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn bis in
die Position nach Figur 1 verschwenkt. Diese Schwenkbewegung des Handöffnungshebels
15 kann durch einen nicht gezeigten Anschlag so begrenzt sein, daß, sobald der Niederhalter
13' die Skistiefelsohle 24 gegen die Standplatte 37 drückt, der Handöffnungshebel
15 über die Halteanschläge 22, 23 gegen den betreffenden Anschlag gedrückt wird. Eine
besondere Rückstellfeder für den Handöffnungshebel ist also entbehrlich.
[0034] Die Sicherheitauslösung geht so vor sich, daß bei einer vorbestimmten aufwärts gerichteten
Kraft K (Figur 1) an der Skistiefelsohle 24 der Sohlenhalter 13 unter Zusammendrückung
der Auslösefeder 16 nach oben verschwenkt wird, bis nach Überschreiten des Totpunktes
26' der Sohlenhalter von selbst in die Öffnungslage nach Figur 2 schnappt.
[0035] Bei der willkürlichen Öffnung kann mittels der Hand, mittels des Skistockes oder
aber auch mittels des anderen Skistiefels oder Skis in Richtung des Pfeiles H (Figur
1, 3) von oben auf den Betätigungsarm gedrückt werden, worauf der Handöffnungshebel
15 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird und über die Betätigungsanschläge 19, 20 dem
Sohlenhalter 13 entsprechend mitnimmt. Der Form-und Kraftschluß zwischen dem Handöffnungshebel
15 und dem Sohlenhalter 13 bleibt bis zu dem Moment aufrechterhalten, wo der Rastnocken
18 ausgehend vom flachen Teil der Kulissenbahn 26 den Totpunkt 26' erreicht (Figur
3). Sobald der Rastnocken 18 den Totpunkt 26' überschritten hat und den steileren
Teil der Kulissenbahn 26 erreicht, kehrt sich das von der Auslösefeder 16 über den
Schieber 17 auf den Sohlenhalter 13 ausgeübte Drehmoment in ein Öffnungsmoment um,
so daß der Sohlenhalter 13 nunmehr unter Wirkung der Kraft der Auslösefeder 16 in
die Öffnungslage schnappt und dabei den gegebenenfalls noch von der Öffnungskraft
H beaufschlagten Handöffnungshebel 15 in die aus Figur 2 ersichtliche Öffnungslage
mitnimmt.
[0036] Der Rastnocken 18 und die Kulissenbahn 26 sind nach Figur 3 so angeordnet, daß der
durch den Rastnocken definierte Hebelarm 18" beim Erreichen des Totpunktes 26' auf
der Verbindungslinie 41 zwischen der Querachse 14 und dem Totpunkt 26' liegt, so daß
in dieser Position ein labiles Gleichgewicht zwischen einem Schließ- und einem Öffnungsmoment
vorliegt.
[0037] Figur 4 zeigt zum einen, daß der Schieber 17 durch seitliche Führungsstege 12' geführt
ist. Neben den auf beiden Seiten des Schiebers 17 vorgesehenen Stegen 12' erstrecken
sich die beiden Seitenschenkel des Anschlagarms 15" des Handöffnungshebels 15', welche
am vorderen Ende zur Bildung eines flachen Steges 20' rechtwinklig nach innen abgebogen
sind, um zum einen den Betätigungsanschlag 20 für den Betätigungsanschlag 19 des Sohlenhalters
13 und zum anderen eine auf der entgegengesetzten Seite vorgesehene Anschlagfläche
20" für eine vordere Anschlagfläche 17' des Schiebers 17 zu bilden, wobei die Flächen
17', 20" bei geschlossener Bindung in kraftübertragenden Eingriff kommen.
[0038] In der geschlossenen Position der Bindung nach Figur 1 wird von der Auslösefeder
16 über die Kulissenbahn 26 und den Rastnocken 18 ein Schließmoment auf den Sohlenhalter
13 übertragen, und zwar solange, bis erst die Betätigungsanschläge 19, 20 und im weiteren
Verlauf der Schließbewegung bei vorgeschobenen Schieber 17 und nach hinten verlagerten
Anschlagarm 15" auch die Flächen 17', 20" nach Figur 4 in Eingriff kommen. Von diesem
Moment ab ist eine weitere Bewegung des Schiebers 17 nach vorn ausgeschlossen, doch
kann bei Stößen auf die Bindung beispielsweise im Falle eines Sturzes der Steg 20'
bzw. der Anschlagarm 15" unter einem gewissen Rückwärtsschieben des Schiebers 17 federnd
nach hinten ausweichen.
[0039] Durch diese Maßnahme kann auch bei geschlossener Bindung ein klapperfreier Transport
gewährleistet werden.
[0040] Auch bei eingestelltem Schuh wird der Handöffnungshebel 15 dann bei geschlossener
Bindung in einer bestimmten Position federnd gehalten, wenn der Sohlenniederhalter
13' die Skistiefelsohle 24 von oben nur berührt, jedoch keine nach unten gerichtete
Klemmkraft ausübt.
[0041] Die besonders vorteilhafte Anordnung des Anschlagarms 15" nach Figur 4 hat somit
den Vorteil, daß Schläge, die zum Beispiel nach einem Sturz auf die Bindung bzw. während
des Skifahrens auf den Handöffnungshebel 15 einwirken, durch den Schieber 17 und die
Auslösefeder 16 gedämpft werden.
1. Fersenbacken einer Sicherheitsskibindung mit einem am Ski (11) vorzugsweise federnd
nach hinten ausweichbar angebrachten Gehäuse (12), an dem ein einen Niederhalter (13')
und vorzugsweise auch einen Trittsporn (13") aufweisenden Sohlenhalter (13) und ein
Handöffnungshebel (15) um jeweils eine Querachse (14) schwenkbar angebracht sind,
wobei der Sohlenhalter (13) über ein einen Totpunkt aufweisendes Getriebe (17, 18)
von einer Auslösefeder (16) normalerweise in eine Schließlage vorgespannt ist, aus
der er bei übermäßigem Vertikalkräften über den Totpunkt hinweg in eine Öffnungslage
schnappen kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sohlenhalter (13) und der Handöffnungshebel (15) um die gleiche, im vorderen
Bereich des Gehäuses (12) angeordnete Querachse (14) schwenkbar sind und im radialen
Abstand von der Querachse (14) miteinander zusammenwirkende Betätigungsanschläge (19,
20) aufweisen, über die ein Öffnungsmoment vom Handöffnungshebel (15) auf den Sohlenhalter
(13) übertragen wird.
2. Fersenbacken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handöffnungshebel (15) einen von oben nach unten schwenkbaren, sich von der
Querachse (14) zumindest mit einer wesentlichen Komponente nach hinten erstreckenden
Betätigungsarm (15') aufweist.
3. Fersenbacken nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Handöffnungshebel (15) ein sich von der Querachse (14) im wesentlichen in entgegengesetzter
Richtung wie der Betätigungsarm (15') erstreckende Anschlagarm (15") vorgesehen ist.
4. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handöffnungshebel (15) eine durch einen gehäusefesten Anschlag (21) bestimmte
Öffnungslage aufweist und der nach Überschreiten des Totpunktes (26') von der Auslösefeder
(16) in die Öffnungslage vorgespannte Sohlenhalter (13) sich über Halteanschläge (22,
23) an dem in der Öffnungslage befindlichen Handöffnungshebel (15) abstützt.
5. Fersenbacken nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei in Berührung befindlichen Betätigungsanschlägen (19, 20) die Halteanschläge
(22, 23) einen solchen Abstand aufweisen, daß beim Übergang von der Schließlage in
die Öffnungslage der Sohlenhalter (13) eine deutlich größere Winkelbewegung als der
Handöffnungshebel (15) ausführt.
6. Fersenbacken nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sohlenhalter (13) einen um 5° bis 20°, insbesonder 5 bis 15° und vorzugsweise
größenordnungsmäßig 10° größeren Schwenkbereich als der Handöffnungshebel (15) hat.
7. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sohlenhalter (13) einen Schwenkbereich von 50 bis 70° insbesondere 60 hat.
8. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handöffnungshebel (15) einen Schwenkbereich von 400 bis 60° insbesondere etwa 50 hat.
9. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querachse (14) sich zwischen dem Niederhalter (13') und dem Trittsporn (13")
und zwar vorzugsweise innerhalb von 30 bis 70 %, vorzugsweise 40 bis 60 % und insbesondere
bei etwa 50 % des Abstandes des Niederhalters (13') und des Trittsporns (13") befindet.
10. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Querachse (14) von der Verbindungslinie (13' 13") so gering ist,
daß sich bei geschlossener Bindung der Hinterrand (24') der Skistiefelsohle (24) in
geringem Abstand von der Querachse (24) befindet.
11. Fersenbacken nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Querachse (24) von der Verbindungslinie des Niederhalters (13')
und des Trittsporns (13") 30 bis 70 %, vorzugsweise 40 bis 60 % und insbesondere etwa
50 % der Länge dieser Verbindungslinie beträgt.
12. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe aus einem vorzugsweise am Sohlenhalter (13) befindlichen Rastnocken
(18) und einer vorzugsweise an einem in Richtung des Sohlenhalters (13) verschiebbar
im Gehäuse (12) gelagerten Schieber (17) vorgesehenen Kulissenbahn (26) mit einem
Totpunkt (26') besteht.
13. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handöffnungshebel (15) durch den Sohlenhalter (13) in der Öffnungslage fixiert
ist.
14. Fersenbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sohlenhalter (13) allein durch die Skistiefelsohle (24), die Handöffnungshebel
(15) und/oder die Auslösefeder (16) bewegbar ist.
15. Fersenbacken nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungsanschlagfläche (20) des Anschlagarmes (15") des Handöffnungshebels
(15) sich an einem Steg (20') befindet, der sich bis vor eine Anschlagfläche (17')
des relativ zum Sohlenhalter (13) beweglichen Getriebeteiles, insbesondere Schiebers
(17) erstreckt und bei in der Schließlage befindlichem Sohlenhalter aufgrund der über
die in Berührung befindlichen Betätigungsanschläge (19, 20) übertragenen Schließkräfte
mit der Anschlagfläche (17') in Berührung kommt.