[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verstellen und Justieren von
in rohrförmigen Holmen gelagerten Treibrollen zum Transport von Blechen, insbesondere
in Scheren zum Besäumen und/oder zum Längs- oder Querteilen der Bleche, wobei die
Holme am Scherenständer über Lagerschilde um eine ortsfeste Achse im wesentlich quer
zur Hauptebene des durchlaufenden Bleches verschwenkbar aufgehängt und durch Vorrichtungen
relativ zum Blech verstellbar angeordnet sind, und wobei wenigstens ein Lagerschild
mit Verstell- und Justiermitteln versehen ist, die eine horizontale und/oder vertikale
Verstellung und Justierung des Holms der Treibrolle ermöglichen.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 3542007 ist eine Vorrichtung zum Verstellen
und Justieren von in Holmen gelagerten Treibrollen zum Transport von Blechen, insbesondere
in Scheren zum Besäumen und/oder zum Längs- oder Querteilen der Bleche bekannt, wobei
die Holme am Scherenständer über Lagerschilde um eine ortsfeste Achse quer zur Hauptebene
des durchlaufenden Bleches verschwenkbar aufgehängt sind. Die Lagerschilde bestehen
hierbei aus zwei Wangen, die quer zur Längsachse des Holms und etwa horizontal verstellbar
miteinaner in Verbindung stehen. Die eine Wange ist dabei auf der ortsfesten Achse
am Scherenständer gelagert, während die andere Wange den die Treibrollen lagernden
Holm trägt. Zwischen den beiden Wangen des Lagerschildes befinden sich Verstellmittel,
die aus wenigstens einer Schraubspindel bestehen, die in einer Wange drehbar und axial
unverschiebbar fixiert ist, während sie mit der anderen Wange über Stellgewinde in
Verbindung steht. Ferner sind hierbei zur Höhenjustierung der Treibrollen zwischen
dem Holm und dem Lagerschild Justierzylinder angeordnet, die aus jeweils zwei Stell-
und Stützschrauben bestehen, die von entgegengesetzten Seiten her am Arm der zweiten
Wange des Lagerschildes angreifen. Auf diese Weise soll eine zur Korrektur der Bandlaufrichtung
vorgenommene Verstellung sowie eine Justierung der Blechlaufrichtung innerhalb der
Schere ermöglicht werden, ohne daß dadurch die Einstellung des Sturzes für die Treibrollen
beeinflußt wird. Unter Sturz ist die Abweichung der Treibrollenachse von der Horizontalen
zu verstehen. Diese bekannte Vorrichtung zum Verstellen und Justieren von in rohrförmigen
Holmen gelagerten Treibrollen zum Transport von Blechen ist jedoch in ihrem konstruktiven
Aufbau verhältnismäßig kompliziert und aufgrund von Rostansätzen etc. an den zahlreichen
außenliegenden Verstell- und Justierelemenen nicht immer betriebssicher.
[0003] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung
darin, eine Vorrichtung zum Verstellen und Justieren von in rohrförmigen Holmen gelagerten
Treibrollen zum Transport von Blechen zu schaffen, die in ihrem konstruktiven Aufbau
sehr einfach und stets betriebssicher ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verstellelemente aus Keilen bestehen,
die innerhalb des Lagerschildes zwischen dem Holm der Treibrolle und dem Lagerschild
verschiebbar angeordnet sind und mit den Justierelementen in Wirkverbindung stehen.
Dadurch, daß die Keile zum Verstellen der Treibrollen innerhalb des Lagerschildes
zwischen dem Holm der Treibrolle und dem Lagerschild angeordnet sind, sind sie vor
äußeren Einflüssen, insbesondere vor Festrosten, Verklemmungen etc. mit Sicherheit
geschützt, so daß sie stets funktionsfähig sind. Da Verstellsysteme in der Betriebspraxis
zumeist ohne Wartung oft erst nach mehreren Jahren verstellt werden und beim Einsatz
in Walzwerken ständiger Hitze und Verschmutzung, Dampf und Zunder ausgesetzt sind,
kann es möglicherweise zum Festrosten einzelner Teile kommen. Selbst bei einem Festrosten
kann jedoch die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einfache Weise wieder gängig gemacht
werden, was bei bekannten Systemen nicht gegeben ist. Ferner ermöglicht diese Verstelleinrichtung
gemäß der Erfindung in besonders einfacher Weise eine von der Laufrichtung der Bleche
durch die Schere völlig unabhängige Sturzeinstellung der Treibrollen, wodurch ein
gerader Auslauf des Bleches gewährleistet wird. Darüberhinaus ist diese erfindungsgemäß
ausgebildete Vorrichtung zum Verstellen und Justieren von Treibrollen in ihrem konstruktiven
Aufbau im Vergleich zu den bisher bekannten Verstell- und Justierungseinrichtungen
für Treibrollen - wesentlich einfacher, spielfrei und betriebssicherer.
[0005] Um eine spielfreie Funktionsweise der Verstell-und Justiervorrichtung beim Verstellen
gemäß der Erfindung zu erreichen, sind in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der
Erfindung zur Justierung der Holme der Treibrollen Stellschrauben mit Tellerfedern
am Deckel des Lagerschildes angeordnet.
[0006] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Lagerschild
u-förmig ausgebildet und an der nach außen offenen Seite mit einem abnembaren Deckel
abgeschlossen. Durch diese u-förmige Ausbildung des Lagerschildes wird der Ein- und
Ausbau der Verstell- und Justierelemente gemäß der Erfindung ganz erheblich vereinfacht
und erleichtert.
[0007] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 ein am Scherenständer verschwenkbar angeordnetes Treibrollenpaar mit Verstell-
und Justiermitteln gemäß der Erfindung an der oberen Treibrolle in Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B in Figur 1.
[0009] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, sind die Treibrollen (1, 2) zum Transport von Blechen,
insbesondere zum Besäumen und/oder zum Längs-oder Querteilen der Bleche, an einem
Ständer (3), insbesondere Scherenständer, um ortsfeste, in Lagern (4, 5) angeordnete
Achsen (6, 7) quer zur Hauptebene des durchlaufenden Bleches (8) verschwenkar aufgehängt.
Hierzu sind auf der rechten Seite an den rohrförmigen Holmen (9, 10), in denen die
Treibrollen (1, 2) gelagert sind, als Verbindungselemente Lagerschilde (11, 12) vorgesehen,
während auf der linken Seite an den rohrförmigen Holmen (9, 10) als Verbindungselemente
Konsolen (13) befestigt sind. Die auf der rechten Seite an den rohrförmigen Holmen
(9, 10) angeordneten Lagerschilde (11, 12) sind u-förmig ausgebildet und an der nach
außen offenen Seite hin jeweils mit einem abnehmbaren Deckel (14) bzw. (15) abgeschlossen.
[0010] Der den rohrförmigen Holm (9) der oberen Treibrolle (1) umfassende Lagerschild (11)
ist mit Verstell- und Justiermitteln versehen, die gemäß der Erfindung aus Keilen
(16) und (17) bestehen, welche innerhalb des Lagerschildes (11) zwischen dem Holm
(9) und dem Lagerschild (11) verschiebbar angeordnet snd. Zum Verschieben der Keile
(16, 17) sind außen am Holm (9) bzw. am Lagerschild (11) Verstellschrauben (18, 19)
angeordnet, die mit den Keilen (16, 17) in Wirkverbindung stehen. Durch Verschieben
des Keiles (16) mit Hilfe der Schraube (19) erfolgt eine Verstellung des Holmes (9)
innerhalb des Lagerschildes und damit der Treibrolle (1) in vertikaler Richtung, während
durch ein Verschieben des Keiles (17) mit Hilfe der Schraube (19) eine Verstellung
des Holmes (9) innerhalb des Lagerschildes (11) und damit der Treibrolle (1) in horizontaler
Richtung erfolgt. Hierdurch wird in besonders einfacher Weise eine von der Laufrichtung
des Bleches (8) völlig unabhängige Sturzeinstellung der Treibrollen (1, 2) erreicht.
Für die Justierung des Holmes (9) und damit der Treibrolle (1) sind gemäß der Erfindung
sehr vorteilhaft Stellschrauben (20, 21) mit Tellerfedern (22) vorgesehen, die am
Deckel (14) des Lagerschildes (11) bzw. am Lagerschild (11) angeordnet sind. Um den
Holm (9) und damit die Treibrolle (1) zu verstellen, braucht man nur die Stellschrauben
(20, 21) lösen, und zwar genügt hierbei schon eine halbe Umdrehung, wobei die Tellerfedern
(22) der Stellschraube (20) sehr vorteilhaft alles spielfrei halten, dann je nach
Bedarf einen oder auch beide Keile (16, 17) verschieben und die Stellschrauben (20,
21) wieder anziehen. Bei Festrosten kann die Vorrichtung auf einfache Weise durch
Lösen der Schrauben (20, 21) wieder frei bzw. gängig gemacht werden. Im übrigen ist
zum Verschwenken der Treibrolle (1) eine an sich bekannte hydraulische Kolben-Zylindereinheit
(23) am Gehäuse oder am Scherenständer (3) angeordnet, die wie Fig. 1 zeigt, außen
am Holm (9) angreift.
[0011] Die Vorrichtung zum Verstellen und Justieren von in rohrförmigen Holmen gelagerten
Treibrollen zum Transport von Blechen, insbesondere in Scheren zum Besäumen und/oder
zum Längs- oder Querteilen der Bleche gemäß der Erfindung ist somit im Vergleich zu
den bisher bekannten ähnlichen Vorrichtungen wie insbesondere die Zeichnungsfiguren
1 und 2 zeigen, nicht nur im konstruktiven Aufbau sehr einfach und besonders leicht
zu bedienen, sondern sie ist auch stets betriebssicher.
1. Vorrichtung zum Verstellen und Justieren von in rohrförmigen Holmen gelagerten
Treibrollen zum Transport von Blechen, inbesondere in Scheren zum Besäumen und/oder
zum Längs-oder Querteilen der Bleche, wobei die Holme am Scherenständer über Lagerschilde
um eine ortsfeste Achse im wesentlichen quer zur Hauptebene des durchlaufenden Bleches
verschwenkbar aufgehängt und durch Vorrichtungen relativ zum Blech verstellbar angeordnet
sind, und wobei wenigstens ein Lagerschild mit Verstell- und Justierelementen versehen
ist, die eine horizontale und/oder vertikale Verstellung und Justierung des Holms
der Treibrolle ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellelemente aus Keilen
(16, 17) bestehen, die innerhalb des Lagerschildes (11) zwischen dem Holm (9) der
Treibrolle (1) und dem Lagerschild (11) verschiebbar angeordnet sind und mit den Justierelementen
(20, 21) in Wirkverbindung stehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Keile (16, 17) mit
Vestellschrauben (18, 19) in Verbindung stehen, die außen am Holm (9) bzw. am Lagerschild
(11) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Justierung
des Holmes (9) der Treibrolle (1) Stellschrauben (20, 21) mit Tellerfedern (22) am
Lagerschild (11) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerschild (11) u-förmig ausgebildet ist und an der nach außen offenen Seite
hin mit einem abnehmbaren Deckel (14) abgeschlossen ist.