[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh, bestehend aus einer aus Hartkunststoff
hergestellten Fußschale, die mit einem mittigen Längsschlitz versehen ist und deren
Schließlappen über einen Strammerverschluß miteinander verbunden sind, und aus einem
Schaft, der in eine Manschette und in eine Heckklappe unterteilt ist und der mittels
Nieten an der Fußschale angelenkt ist.
[0002] Eine bekannte Ausführung dieser Art hatte den Nachteil, daß beim Annähern der beiden
Schließlappen sich im Bereich des Ristes des Fußes Spalten bildeten, durch welche
Schnee oder Wasser in das Innere des Skischuhs eindringen konnten.
[0003] Um diesen Nachteil zu beseitigen wurde bereits der Vorschlag gemacht, zwischen dem
Innenschuh und der Manschette Abdeckteile anzubringen (s.DE-A1-37 21 465). Doch auch
diese Lösung war für den Benützer nicht befriedigend.
[0004] Bei einer anderen Konstruktion nach der DE-A1 18 06 109 war die Fußschale geschlossen.
Dabei mußte im Inneren der Fußschale im Bereich des Ristes des Fußes eine Andrückvorrichtung
eingebaut werden, welche den Fuß gegen den Fersenbereich des Skischuhs drückte. Diese
Andrückvorrichtung war aber störanfällig.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Ausführungen zu
beseitigen und einen Skischuh zu schaffen, der einfach in seinem Aufbau ist, der das
Eindringen von Wasser, Schnee und Eis in das Innere des Skischuhs verhindert und der
außerdem den Schwenkwinkel der Manschette vergrößert.
[0006] Ausgehend von einem Skischuh gemäß dem ersten Teil des Anspruches 1 wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles dieses Anspruches gelöst.
Einerseits wird durch den Einschnitt der Schwenkwinkel der Manschette nach vorne vergrößert,
anderseits wird durch den Abdeckteil eine zuverlässige Abdichtung gegen Wasser, Schnee
und Eis herbeigeführt.
[0007] Durch die im Anspruch 2 gekennzeichnete Ausbildung des Einschnittes wird das Entstehen
von unangenehmen Druckbelastungen im besonders empfindlichen Ristbereich des Fußes
zuverlässig vermieden.
[0008] Die Merkmale des Anspruches 3 gewährleisten mittels der Betätigung eines einzigen
Strammerverschlusses Maßnahmen sowohl zum Festhalten des Fußes des Skiläufers als
auch zwecks einer guten Auflage des unteren Randes des Abdeckteiles auf der Fußschale
mit gleichzeitiger Annäherung der beiden Ränder des Einschnittes zueinander.
[0009] Durch die Anlenkung des Abdeckteiles mittels eines Nietes an der Manschette nach
Anspruch 4 wird die Anpassung des Skischuhes an den Fuß des Skiläufers verbessert.
[0010] In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Fig.1 ist eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Skischuhs, Fig.2 eine
Vorderansicht und Fig.3 eine teilweise abgerissene Ansicht von hinten.
[0011] Der dargestellte Skischuh besitzt eine Fußschale 1 aus einem Hartkunststoff. Diese
Fußschale 1 ist in der Höhe des Fußknöchels mittels zweier Niete 2 mit einem Schaft
3 gelenkig verbunden. Die Fußschale 1 weist einen mittigen Längsschlitz auf, wobei
Schließlappen 1a,1b der Fußschale 1 übereinandergelegt und über einen Strammerverschluß
4,5 miteinander verbunden werden können. Letzterer besteht aus einem Strammerhebel
4, der am einen Schließlappen 1 befestigt ist, und aus einem mit Zähnen versehenen
Lagerbock 5, der am anderen Schließlappen 1 angeordnet ist.
[0012] Der Schaft 3 ist in senkrechter Richtung in zwei Hälften unterteilt, nämlich in eine
Manschette 6 und in eine Heckklappe 7. Beide Hälften 6 und 7 können um die Nieten
2 verschwenkt werden und umfassen einen Innenschuh 8. Die Heckklappe 7 ist mit einer
Feder 9 versehen, die ein Zurückschwenken der nach vorn geschwenkten Heckklappe 7
ermöglicht. Dadurch kann der Fuß des Skiläufers bequem in den Schaft 3 eingeführt
werden. Die Manschette 6 umfaßt das Bein des Skiläufers und ist in ihrem Schwenkwinkel
durch die Feder 9 begrenzt. Manschette 6 und Heckklappe 7 werden an ihren oberen Enden
durch einen weiteren, nicht bezeichneten Klettenverschluß zusammengehalten.
[0013] Die Manschette 6 weist an ihrem unteren Rand einen nach oben zulaufenden, d.h. etwa
um 180° verschwenkbar, V-förmigen Einschnitt 10 auf, der von zwei Rändern 11a,11b
begrenzt ist. Über dem Einschnitt 10 befindet sich in der Manschette 6 ein Niet 14,
an dem ein Abdeckteil 12 gelenkig gelagert ist, der den Einschnitt 10 abdeckt. In
seinem hinteren Bereich ist der Abdeckteil 12 mit einem Strammerverschluß 13 versehen,
der die Heckklappe 7 umfaßt und der auf angenähert diametral gegenüberliegenden Seiten
des Abdeckteiles 12 mittels zweier Lagerböcke 13a,13b festlegbar ist.
[0014] Der Aufbau des Strammerverschlusses 13 ist, wie man es besser der Fig.3 entnehmen
kann, wie folgt. An einem Lagerbock 13a ist mittels zweier Nieten 13a
i,13a
2 ein Strammerhebel 13c und am anderen Lagerbock 13b mittels einer Achse 13b, eine
federbelastete Ratsche 13e angelenkt. Am Strammerheblel 13c ist an einer weiteren
Achse 13c, eine mit schräg nach oben gerichteten Zähnen 13d, versehene Zahnleiste
13d verschwenkbar gelagert. Die Zahnleiste 13d ist zwischen die beiden Seitenwangen
des Lagerbockes 13b durchgeführt und ist mittels ihrer Zähne 13d, durch die Ratsche
13d, welche in Schließrichtung federbelastet ist, in der jeweils gewünschten Position
verrastbar. Ist die wirksame Länge des Strammerverschlusses 13 einmal festgelegt (d.h.vom
Skifahrer oder vom Monteur eingestellt), so ist für den Ein-und Ausstieg für den Fuß
jeweils nur der Strammerhebel 13c zu betätigen.
[0015] Will der Skiläufer mit seinem Fuß in den Skischuh einsteigen, so öffnet er alle Schließmechanismen,
d.h. den unteren Strammerverschluß 4,5, den oberen Strammerverschluß 13 und den nicht
bezeichneten Klettenverschluß, sodann schwenkt er die Heckklappe 7 des Schaftes 3
zurück und führt den Fuß in den Schaft 3 ein. Danach wird die Heckklappe 7 wieder
nach vorne gegen die Manschette 6 hin verschwenkt. Nun betätigt der Skiläufer den
Strammerhebel 4, so daß beide Schließlappen 1 a, 1 übereinander liegen. Dadurch ist
der Fuß des Skiläufers zunächst festgehalten.
[0016] Wenn diese Stellung erreicht ist, wird der dem Abdeckteil 12 zugeordnete Strammerverschluß
13 gespannt, was einerseits eine Annäherung von Manschette 6 und Heckklappe 7 bewirkt
und dadurch das Bein des Skiläufers festspannt und anderseits eine Zugwirkung auf
den Abdeckteil 12 ausübt, die eine Annäherung der beiden Ränder 11a,11b und eine daraus
folgende Auflage des unteren Randes des Abdeckteiles 12 auf der Fußschale 1 bewirkt.
Schließlich wird der weitere, nicht bezeichnete Klettenverschluß geschlossen.
[0017] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und im vorstehenden beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Vielmehr sind verschiedene Abänderungen desselben möglich, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise sollen auch Ausführungen, bei denen Strammerhebel
anderer Bauart Verwendung finden, unter den Schutz der Erfindung fallen.
1. Skischuh, bestehend aus einer aus Hartkunststoff hergestellten Fußschale (1), die
mit einem mittigen Längsschlitz versehen ist und deren Schließlappen über einen Strammerverschluß
(4,5) miteinander verbunden sind, und aus einem Schaft (3), der in eine Manschette
(6) und in eine Heckklappe (7) unterteilt ist und der mittels Nieten (2) an der Fußschale
(1) angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (6) mit einem am unteren
Querrand beginnenden, nach oben ragenden und sich in dieser Richtung verjüngenden
Einschnitt (10) versehen ist, der von einem Abdeckteil (12) abgedeckt ist, und daß
der Abdeckteil (12) einen Strammerverschluß (13) trägt.
2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einschnitt (10) von zwei
Rändern (11a,11b) begrenzt ist und etwa die Form eines um 180° verschwenkten V hat.
3. Skischuh nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strammerverschluß
(13) in an sich bekannter Weise am Abdeckteil (12) einen mittels eines ersten Lagerbockes
(13a) angelenkten Strammerhebel (13c) mit einer an diesem angelenkten Zahnleiste (13d)
und mittels eines zweiten Lagerbockes (13b), welcher am Abdeckteil (12) relativ zum
ersten Lagerbock (13a) in einem Abstand angeordnet ist, eien federbelastete Ratsche
(13e) trägt, mit welcher die Zähne (13di) der Zahnleiste (13d) wahlweise in und außer
Eingriff bringbar sind, daß der Strammerverschluß (13) an der Rückseite der Heckklappe
(7) anliegt und bei geschlossenem Strammerhebel (13a) diese in einer an die Manschette
(6) angerückten und gleichzeitig die beiden Ränder (11a,11b) des V-förmigen Einschnittes
(10) ineinander angenäherten Lage sind, wobei der untere Rand des Abdeckteils (12)
in einer auf die Fußschale (1) aufliegenden Position gehalten wird.
4. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdeckteil (12) mittels
eines Nietes (14) an der Manschette (6) angelenkt ist.