[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schornsteinbauteil nach Art eines Formsteins
oder Formstücks, welches über dessen Querschnitt oder Querschnittsbereich einen äußeren
Bereich oder Mantelbereich, einen zur Innenseite hin angeordneten Dämmbereich sowie
ein an der Innenseite des Dämmbereichs angeordnetes Rauchgasrohr aufweist.
[0002] Die aus dem Stand der Technik bekannten Schornsteinbauteile sind mehrteilig, sie
bestehen aus einem aus Beton gefertigten sog. Mantelstein, an dessen innerer Ausnehmung
eine Dämmplatte aus dämmendem Material eingesetzt wird, welche wiederum das innenliegende
Rauchgasrohr umgibt. Es handelt sich hierbei folglich um eine dreiteilige Konstruktion,
die einzelnen Bestandteile werden isoliert hergestellt und erst nachträglich zusammengesetzt.
Die Herstellung des Schornsteinbauteils erweist sich demzufolge einerseits aufgrund
der Notwendigkeit des nachträglichen Zusammenbaus der Einzelteile andererseits aufgrund
der vergleichsweise aufwendigen Herstellungsverfahren der einzelnen Teile (Gießen
des Beton-Mantelsteins, Herstellung der Dämmplatte) als aufwendig. Darüber hinaus
erfordert der nachträgliche Zusammenbau der einzelnen Teile bei eventuellen Maßungenauigkeiten
zusätzliche Bearbeitungsschritte, was die Kosten eines Schornsteinbauteils der gattungsgemäßen
Art erheblich erhöhen kann. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein gattungsgemäßes
Schornsteinbauteil zu schaffen, welches bei hoher Wärmedämmung, ausreichender Beständigkeit
gegen aggressive insbesondere gasförmige oder flüssige Bestandteile, Außerdem soll
das Schornsteinbauteil bei guter mechanischer Festigkeit möglichst einfach und kostengünstig
herstellbar sein.
[0003] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zumindest Mantelbereich und
Dämmbereich einstückig ausgebildet sind, kontinuierlich oder diskontinuierlich ineinander
übergehen und aus gebranntem, in Hochlochtechnik hergestelltem Ton bestehen. Die Erfindung
gewährleistet den Vorteil des Einsatzes des sog. Strangpreß- oder Extrudierverfahrens,
mit dem zumindest der Mantel- bzw. Dämmbereich eines Schornsteinbauteils in einem
kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden kann, ohne daß eine aufwendige Herstellung
und/oder ein nachträglicher Zusammenbau einzelner Teile stattfinden muß. Es ist höchstens
erforderlich, das Schornsteinbauteil geringfügig nachzubearbeiten, was jedoch bei
der Verwendung von gebranntem Ton vergleichsweise einfacher durchzuführen ist als
beim Stand der Technik. Der Mantel- und Dämmbereich kann einerseits zueinander unterschiedlich
d. h. diskontinuierlich oder aber kontinuierlich ineinander übergehend ausgebildet
sein, so ,daß im letzteren Fall eine visuelle Trennung von Mantelbereich und Dämmbereich
nicht mehr vollzogen werden kann. Der Baustoff gebrannter Ton oder auch "Ziegel" genannt
gewährleistet eine ausreichend gute Wärmedämmfähigkeit, Schalldämmung sowie Brandschutzdämmung
bei gleichzeitig guter mechanischer Fertigkeit und chemischer Beständigkeit. Letztlich
liegt die Erfindung auch sozusagen "im Trend", da das Bauen mit Ziegel immer beliebter
wird.
[0004] Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist der Mantel- und/oder
Dämmbereich einen einen Zuluftschacht beeinhaltenden Fortsatz auf ,welcher ebenfalls
sofort im Strangpreß- bzw. Extrudierverfahren mitgeformt werden kann.
[0005] Durch die Ausbildung von einstückig eingeformten Vorsprüngen an der Innenseite des
Dämmbereichs z. B in Form von Noppen, Stegen oder dergleichen wird die Zentrierung
eines separat einzusetzenden Rauchgasrohres erleichtert, welches zweckmäßigerweise
ein Glasrohr, Metallrohr, Kunstoffrohr oder Steinzeugrohr sein kann.
[0006] Zur zusätzlichen Erhöhung der Wärmedämmung kann zweckmäßigerweise zwischen dem Rauchgasrohr
und dem Mantel-bzw. Dämmbereich eine zusätzliche Isolierschicht vorgesehen sein. Diese
gewährleistet gleichzeitig einen guten Halt des Rauchgasrohrs.
[0007] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteiles
ist dadurch gekennzeichnet, daß Mantelbereich, Dämmbereich und Rauchgasrohr einstückig
ausgebildet sind und aus gebranntem Ton bestehen. Es kann folglich das komplette Schornsteinbauteil
kontinuierlich im Strangpreß- bzw. Extrudierverfahren hergestellt werden, ein nachträgliches
Einsetzen des Rauchgasrohres entfällt. Einzig und allein die oberen und unteren Flächen
des jeweiligen Schornsteinbauteils müssen plangeschliffen werden.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils ist
das Rauchgasrohr zur Innenseite des Dämmbereichs über eingeformte Distanzelemente
beabstandet, wodurch Zwischenräume geschaffen werden, die als Hinterlüftungskanäle
verwendet werden können.
[0009] Zweckmäßigerweise kann die Innenseite des Rauchgasrohres beschichtet, vorzugweise
z. B. glasiert sein.
[0010] Durch die Verwendung eines Rauchgasrohrs in Form eines Glasrohrs, Metallrohrs, Kunstoffrohrs
oder aber Steinzeugrohrs und/oder durch Beschichtung der Innenwand des Rauchgasrohrs
beispielsweise durch eine Glasur wird die Haltbarkeit eines Schornsteins wesentlich
erhöht. Dies ist dadurch bedingt, daß durch diese Maßnahmen der Betrieb einer feuchtigkeitsunempfindlichen
Schornsteinanlage ermöglicht wird. Die Schadstoffbelastung der Luft durch den Hausbrand
und die knappen Energie-Ressourcen sind bekannt. Umweltschonende und energiesparende
Heizsysteme werden daher zukünftig unbedingt erforderlich sein. Um dieser Entwicklung
Rechnung zu tragen, werden künftig kondensierende Niedertemperaturheizsysteme immer
mehr an Bedeutung gewinnen. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen kann ein aus solchen
Schornsteinbauteilen aufgebauter Kamin auch für kühle und aggressive Abgase, die ein
aggressives Kondensat bilden können, verwendet werden.
[0011] Um bei einem aus den erfindungsgemäßen Schornsteinbauteilen aufgebauten Schornstein
ein hohes Maß an Dichtigkeit zu erreichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß seine
zur Schornsteinachse senkrechten Begrenzungsflächen plangeschliffen sind, wobei vorzugsweise
die Stirnflächen gegengleiche Profilierungen aufweist.
[0012] Dabei kann auch durch Einlegen von temperaturbeständigen, säurebeständigen und feuchtigkeitsunempfindlichen
Dichtungen ein sehr hohes Maß an Dichtigkeit erreicht werden. Solche Dichtungen können
aus Kunstoff, insbesondere aus Elastomeren (Synthesekautschuk), wie z. B. Polychloropren
oder Chlorbutadien oder auf mineralischer bzw. keramischer Basis gebildet sein. Die
plangeschliffenen zur Schornsteinrichtung senkrechten Begrenzungsflächen, die die
Lagerfugen der Schornsteinbauteile begrenzen, gewährleisten einen feuchtigkeitsunempfindlichen,
überdruckdichten Schornstein, der für kondensierenden Niedertemperaturheizsysteme
besonders geeignet ist.
[0013] Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß im Mantel-und/oder Dämmbereich konzentrisch
verlaufende Lochscharen vorgesehen sind, wobei vorzugweise den Löchern der einen Schar
die zwischen den Löchern befindlichen Massebereiche der anderen Schar gegenüberliegen.
Durch diese Maßnahme ergibt sich eine sozusagen selbsttragende Stützung des die Extrudiermatrix
verlassenden, noch plastischen Strangs, welcher in diesem Stadium auch und gerade
aufgrund der großen Abmessungen eines kompletten Schornsteinbauteils zum Einfallen
bzw. zur Verformung neigt. Aufgrund der versetzten Anordnung der Löcher zueinander
werden direkte Pfade mit geringerem Wärme-Durchlasswiderstand ausgeschlossen.
[0014] Eine weitere Erhöhung des Wärmedurchlasswiderstandes ergibt sich in diesem Zusammenhang
dadurch, daß man Löcher mit länglichem Querschnitt ausbildet, wobei die Löcher entlang
ihrer Breitseiten konzentrisch angeordnet sind. Der Wärmedurchtritt erfolgt somit
regelmäßig senkrecht zur Breitseite des betreffenden Lochs, wodurch sich ein vergleichsweise
höherer Wärmedurchlasswiderstand ergibt.
[0015] Weiterhin ist vorgesehen, daß durch Variation des Volumens bzw. der Querschnittsfläche
der Löcher ein Volumengradient in Radialrichtung einstellbar ist. Auf diese Weise
kann das Volumen und damit die Wärmedämmeigenschaft in Radialrichtung den jeweiligen
Anforderungen entsprechend eingestellt werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Lehre ist nicht lediglich auf einstückige Schornsteinbauteile
mit oder ohne Rauchgasrohr beschränkt, es ist vielmehr erfindungsgemäß auch vorgesehen,
daß das Schornsteinbauteil aus mehreren einstückigen Schalenteilen besteht, welche
über Formschlußmittel, insbesondere über nut- und federartige Vorsprünge und Vertiefungen
verbunden sind. Dies ist insbesondere bei Schornsteinen mit sehr großen Abmessungen
zweckmäßig, da die einzelnen Schalenteile aufgrund ihres geringeren Gewichts noch
von einem einzigen Arbeiter gehandhabt werden können, die erfindungemäßen Vorteile
dennoch auch hier voll zum Tragen kommen. Um eine besonders hohe Passgenauigkeit der
einzelnen, einstückigen Schalenteile zueinander zu gewährleisten, sind die Formschlußmittel,
vorzugsweise in Form von nut- und federartige Vorsprüngen und Vertiefungen vorgesehen,
die im übrigen auch eine Ausrichtung der einzelnen Schalenteile zueinander wesentlich
erleichtern.
[0017] Wie bereits eingängs erwähnt, kann es aufgrund der Plastizität des Materials beim
Strangpressen bzw. Extrudieren - und hier insbesondere beim Strangpressen bzw. Extrudieren
von Schornsteinbauteilen mit großen Dimensionen zu einem Einfallen des die Strangpreßmatrix
verlassenden Strangs kommen. Zur Verhinderung dieses Einfallens des frisch erzeugten
Stranges ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß mindestens ein sog. Stützabschnitt oder
Stützsteg, welcher quer zur Längsachse des Schornsteinbauteils verläuft, während des
Strangpressen miteingeformt wird. Der mindestens eine während des Strangpressens bzw.
Extrudierens eingeformte Stützabschnitt bzw. Stützsteg soll in der Weise quer zur
Längsachse des Schornsteinbauteils verlaufen, daß eine Stützwirkung des extrudierten
Rohlings erzielbar ist. Neben der Stützung des Strangs unmittelbar nach Verlassen
der Strangpreßmatrix wird eine Stützwirkung auch während des Trocknungsvorgangs erreicht,
bei dem es unter Umständen durch Ausdampfen von Feuchtigkeit zu einer Nachplastifizierung
kommen kann.
[0018] Zweckmäßigerweise ist der Stütztabschnitt oder Stützsteg als Masseabschnitt bzw.
Massesteg im Hochlochquerschnitt ausgebildet.
[0019] Dadurch, daß erfindungsgemäß der Masseabschnitt bzw. Massesteg mindestens eine Lochreihe
von in Axialrichtung durchgehenden Löchern aufweist, wird zum einen eine Gewichtseinsparung
erreicht, zum anderen die Möglichkeit geschaffen, Seitenbereiche des Schornsteinbauteils
entlang der Löcher des Masseabschnitts bzw. Massestegs vom Grundkörper des Schornsteinbauteils
in einfacher Weise zu trennen. Die Löcher des einzelnen Masseabschnitts bzw. Massestegs
wirken folglich auch als Sollbruchstellen oder Solltrennstellen.
[0020] Verlaufen gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils
vorzugsweise zwei Stützabschnitte oder Stützstege zu dem das Rauchgasrohr aufnehmenden
Kanal tangential und sind die Stützabschnitte oder Stützstege als mit Löchern versehene
Masseabschnitte bzw. Massestege ausgebildet, kann der Bereich des Schornsteinbauteils
zwischen den beiden Stützstegen in einfacher Weise entfernt und durch eine Kamintür
oder dergleichen ersetzt werden oder das Bauteil als einseitig offenes Bauteil verwendet
werden.
[0021] Eine besonders hohe Stützwirkung ergibt sich dadurch, daß mehrere Stützabschnitte
bzw. Stützstege bzw. spiegel- und /oder punktsymmetrisch angeordnet sind und vorzugsweise
senkrecht zur Außenfläche des Schornsteinbauteils verlaufen.
[0022] In vorteilhafter Weise liegen die Stützabschnitte bzw. Stützstege in der unteren,
d. h. der Auflage zugeordneten Hälfte des Querschnitts des Schornsteinbauteils.
[0023] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Stützabschnitt bzw. Stützsteg
in der Querschnittsebene des daß Rauchgasrohr aufnehmenden Kanals oder in der Querschnittsebene
des Rauchgasrohres angeordnet ist. Durch einen solchen Stützsteg wird ebenfalls das
Einfallen des extrudierten Stranges während der Herstellung verhindert. Dabei kann
ein solcher Stützsteg nach dem Brand des Schornsteinbauteils durch Herausschlagen
entfernt werden, so daß sich letztlich ein freier Querschnitt des Kanals ergibt.
[0024] Zweckmäßigerweise können zur Erleichterung der Herausschlagens des Stützstegs einformte
Sollbruchstellen vorgesehen sein.
[0025] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Mehrfach-Schorn steinsystem
zu schaffen, welches in einfacher Weise aufgebaut werden kann, mit einer möglichst
geringen Anzahl von Einzelteilen auskommt und möglichst platzsparend ist.
[0026] Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß ein Schornsteinbauteil gemäß mindestens einem
der Ansprüche 1- 18 als Basisbaustein vorgesehen ist und die einzelnen Bausteine über
Formschlußmittel miteinander verbindbar sind. Durch einfaches Aneiandersetzen der
einzelnen Bausteine kann gleichsam wie bei einem Baukasten ein Mehrfach-Schornsteinsystem
in verblüffend einfacher Weise hergestellt werden. Die Lagerhaltung ist sehr einfach,
es müssen nämlich nur genügend Schornsteinbauteile bereit gehalten werden. Die Verwendung
von gebranntem Ton als Werkstoff bietet den Vorteil eines relativ geringen Gewichts
bei einer guten Bearbeitbarkeit. Durch die Formschlußmittel, z. B. in Form von nut-
und federartigen Vertiefungen und Vorsprüngen, wird eine erhöhte Ausrichtung der Bausteine
zueinander und damit eine höhere Passgenauigkeit bei der Vermauerung der Formsteine
erzielt. Durch die Möglichkeit des Aufbaus eines Kaminsystems aus mehreren in jeweils
einer Ebene angeordneten Schornsteinbauteilen kann ein mehrzügiger Schornstein in
besonders einfacher Weise auch von einem einzigen Arbeiter fertiggestellt werden.
Die bekannten Mantelsteine des Standes der Technik für mehrzügige Schornsteine sind
dagegen regelmäßig einteilig ausgebildet und bestehen aus Beton, wodurch sich entsprechende
Gewichtsprobleme ergeben. So sind beispielsweise zum Versetzen der herkömmlichen Mantelsteine
mindestens zwei Arbeiter oder sogar ein Hebezeug erforderlich, was durch die vorliegende
Erfindung wirksam ausgeschlossen wird.
[0027] Desweiteren zeichnet sich eine weitere Ausgestaltung des beanspruchten Mehrfach-Schornsteinsystems
dadurch aus, daß zumindest ein Teil der als Bausteine verwendeten Schornsteinbauteile
längs zumindest einer Seite des Mantelbereichs bis auf eine Anlagefläche, die mit
den Verbindungs- bzw. Formschlußmitteln versehen ist, offen ist. Die Entfernung eines
Seitenbereichs des Schornsteinbauteils zur Herstellung einer offenen Seite kann dann
- wenn gewünscht - in vorteilhafter Weise vor Ort erfolgen. Die Verwendung einseitig
offener Bausteine gewährleistet eine erhöhte Einsparung von Platzbedarf, was im Baugeschäft
immer mehr an Bedeutung gewinnt.
[0028] Die Erfindung betrifft schließlich auch ein Verfahren zur Herstellung eines Schornsteinbauteils,
insbesondere eines Schornsteinbauteils nach den Ansprüchen 1 - 18. Dieses Verfahren
ist erfindungsgemäß durch folgende Schritte gekennzeichnet:
a) Verwendung von Ton als Grundmasse;
b) Formen des gesamten Schornsteinbauteils oder eines Schalenteils desselben im Strangpreß-
oder im Extrudierverfahren und zwar als Hochlochstein, wobei neben den eigentlichen
Hochlöchern quer zur Pressrichtung wirksame Stützabschnitte oder Stützstege in Form
von Massestegen einformt werden;
c) Schneiden, Trocknen und Brennen des Rohlings;
sowie
d) ggf. manuelles oder automatisches Nachbearbeiten des Schornsteinbauteils.
[0029] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zweckmäßigerweise
vorgesehen sein, daß die Stützabschnitte oder Stützstege nach dem Trocknen oder Brennen
herausgebrochen werden.
[0030] Darüber hinaus werden in weiterer Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens während
der Formgebung gemäß Merkmal b) in Anspruch 22 die Massestege mit mindestens einer
Lochreihe versehen und ein zwischen zwei derartig ausgebildeten Massestegen befindliches
Seitenteil des Schornsteinbauteils nach dem Brennen herausgebrochen.
[0031] Zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils werden im folgenden
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0032] Es zeigen:
Fig. 1 und 2,
6 - 8 erfindungsgemäße Schornsteinbauteile für einschalige Schornsteine
Fig. 3 - 5 erfindungsgemäße Schornsteinbauteile für
8 - 12 zweischalige Schornsteine;
Fig. 13 - 15 erfindungsgemäße Schornsteinbauteile, die aus einzelnen, zusammengesetzten
Schalenteilen bestehen,
Fig. 16 und 17 jeweils ein Mehrfach-Schornsteinsystem unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Schornsteinbauteile.
[0033] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schornsteinbauteil 1, welches einen i. w. quadratischen
Querschnitt aufweist und im Inneren ein zentrisch angeordneter kreisrunder Kanal 2
vorgesehen ist. Das Schornsteinbauteil 1 besteht aus gebranntem Ton (Ziegel), welcher
in Hochlochtechnik im sog. Strangpreß- bzw. Extrudierverfahren hergestellt wird. Konzentrisch
zu dem Kanal 2 sind mehrere Reihen von Löchern 3, 3′ angeordnet, wobei die Löcher
der einzelnen benachbarten Lochscharen gegeneinander versetzt sind.
[0034] Das Schornsteinbauteil 1 weist einen Mantelbereich 16 sowie einen weiter innen liegenden
Dämmbereich 17 auf, wobei Mantelbereich 16 und Dämmbereich 17 kontinuierlich ineinander
übergehen. Eine genaue Trennung dieser beiden Bereiche kann bei der in Figur 1 dargestellten
Ausgestaltung des Schornsteinbauteils 1 nicht vollzogen werden.
[0035] Das Schornsteinbauteil 1 weist weiterhin Stützstege 4 auf, die i. w. tangential zum
Kanal 2 verlaufen und mit kleineren in Achsrichtung des Schornsteinbauteils 1 verlaufenden
Reihen einzelner Löcher 5 versehen sind. Die Stützstege 4 sind als Massestege ausgebildet.
Trotz der Löcher 5 weisen die Stützstege 4 einen höheren Masseanteil auf als die übrigen
Bereiche des Schornsteinbauteils 1. Die Stützstege 4 verlaufen bei der Ausgestaltung
nach Fig. 1 i. w. senkrecht zur Mantelfläche 6 des Schornsteinbauteils 1 und liegen
in der unteren Hälfte des Schornsteinbauteils 1, d. h. in dem der Auflage zugewandten
Bereich.
[0036] Die Stützstege 4 sind bei der Herstellung des Schornsteinbauteils 1 wichtig, da sie
ein Einfallen des frisch extrudierten Stranges verhindern. Eine zusätzliche Stützwirkung
wird auch durch die konzentrische Anordnung und Ausbildung der Löcher 3, 3′ in Form
von länglichen Löchern erzeugt.
[0037] Die Löcher 5 in den Stützstegen 4 erleichtern zudem ein Ausbrechen von Öffnungen
im Schornsteinbauteil 1, z. B. zur Aufnahme einer Kamintüre oder dergleichen. Dabei
sind neben den Löchern 5 in den durchgehenden Stützstegen weitere Löcher 5′ vorgesehen,
die ebenfalls zur Erleichterung des Ausbrechens einer Öffnung bzw. zur Verbreiterung
des randnahen Bereiches einer solchen Öffnung dienen, um z. B. den Rahmen einer Kamintüre
einzusetzen.
[0038] Das Formstück nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Formstück
lediglich dadurch, daß dieses einen rechteckigen Querschnitt aufweist und neben dem
Kanal 2 einen einstückig angeformten Fortsatz 21 besitzt, welcher einen Zuluftschacht
7 beinhaltet.
[0039] Erfindungsgemäß sind auch im Bereich des Zuluftschachts 7 Stützstege 4′ angeordnet,
die ebenfalls mit Reihen kleiner Löcher 5 versehen sind. Zweckmäßigerweise sind die
Stützstege 4′ im Bereich der Ränder des Querschnittes des Lüftungskanals 7 angeordnet,
da sie hier eine optimale Stützwirkung entfalten.
[0040] Die Querschnittsfläche der Löcher 3 ist im Innenbereich des Schornsteinbauteils 1
sowie in dessen äußeren Eckbereichen gering und steigt zur Mitte des Schornsteinbauteils
1 an, wodurch sich ein gewisser Volumengradient über der Radialerstreckung ergibt.
[0041] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Schornsteinbauteile 1 sind zum Betrieb von
sog. "einschaligen"Schornsteinen bestimmt.
[0042] Fig. 3 zeigt ein Schornsteinbauteil 1, das sich vom Schornsteinbauteil 1 aus den
Figuren 1 und 2 i. w. durch den Querschnitt des Kanals 2′ unterscheidet. Der Querschnitt
des Kanals 2′ weist an seiner Innenseite Vorsprünge 8 auf, die ein einfaches Zentrieren
eines in den Kanal 2′ eingesetzten Rauchgasrohres 9 ermöglichen. Dieses Rauchgasrohr
9 kann beispielsweise aus Glas, Metall, Kunstoff oder Steinzeug (Keramik) hergestellt
sein, wodurch ein auf solche Weise hergestellter Kamin auch für Niedertemperaturheizsysteme,
bei denen es zur Bildung eines sehr aggressiven Kondensats kommen kann, geeignet ist.
Bezugszeichen 12 bezeichnet die sog. Hinterlüftungskanäle, welche über dem Querschnitt
symmetrisch angeordnet sind.
[0043] Das in Fig. 4 dargestellte Schornsteinbauteil 1 entspricht i. w. einer Kombination
der Ausgestaltungen gemäßen der Figuren 2 und 3.
[0044] Fig. 5 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Schornsteinbauteil 1, das dem nach der
Figur 3 weitgehend entspricht, lediglich mit dem Unterschied, daß der Querschnitt
des Kanals 2 i. w. kreisförmig ausgebildet ist jedoch mit einstückigen Vorsprüngen
8′ versehen ist, welche das im Inneren des Kanals 2 einzufügende Rauchgasrohr 9′ zentrieren
sollen. Das in Fig. 5 dargestellte Rauchgasrohr 5′ besitzt, beispielsweise als Schamotte-Rauchgasrohr,
eine höhere Wandstärke.
[0045] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 6 verlaufen die Lochreihen der Löcher 5 der Stützstege
4 längs einer gebrochenen Linie, wodurch eine Durchbrechung mit einer Erweiterung
im Bereich der Mantelfläche 6 auf besonders einfache Weise herstellbar ist.
[0046] Fig. 7 zeigt ein erfindungsgemäßes Schornsteinbauteil 1, welches sowohl hinsichtlich
des Mantelbereichs 16, des Dämmbereichs 17 als auch des Rauchgasrohrs 9 einstückig
hergestellt ist. Das Rauchgasrohr 9 ist über Distanzelemente 13 von der Innenseite
des Dämmbereichs 17 etwas beabstandet, wodurch großvolumige Hinterlüftungsschächte
10 erzielbar sind.
[0047] Die Ausgestaltung nach Fig. 8 unterscheidet sich von jener nach Fig. 7 lediglich
durch das Fehlen des Zuluftschachtes 7.
[0048] Das Schornsteinbauteil nach Fig. 9 ist ebenfalls zur Aufnahme eines Rauchgasrohres
9 ausgebildet. Das Rauchgasrohr 9 ist jedoch in dem Kanal 2 mit erheblichem Spiel
gehalten. Hierbei ist vorgesehen, daß der Spalt zwischen dem Rauchgasrohr und der
Innenwand des Kanals 2 zur zusätzlichen Erhöhung der Wärmedämmung und/oder zur Fixierung
des Schornsteins mit einem Isoliermaterial ausgefüllt wird.
[0049] Das Schornsteinbauteil 1 nach Fig. 10 unterscheidet sich von jenem nach Fig. 9 lediglich
darin, daß ein einstückig angeformter Zuluftschacht 7 vorgesehen ist.
[0050] Die Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils 1 nach den Figuren
11 und 12 weisen neben den von einer Mantelfläche 6 des Schornsteinbauteils 1 ausgehenden
Stützstegen 4 bzw. 4′ noch einen weiteren Stützssteg 49 auf, welcher den i. w. runden
Querschnitt des Kanals 2 diametral durchsetzt. Dieser Stützsteg 49 weist Sollbruchstellen
18, 19 auf, die ein Herausschlagen bzw. Herausbrechen des Stützsteges 49 nach dem
Brand bzw. beim Versetzen des Schornsteinbauteils 1 erleichtern.
[0051] Die Figuren 13 und 14 zeigen eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils
1. Das Schornsteinbauteil 1 besteht hierbei aus zwei im Strangpreßverfahren einstückig
hergestellten Schalenteile 11, 11′, die über Anlageflächen 22 sowie Formschlußmittel
insbesondere in Form von nut- und federartigen Vorsprüngen 23 und Vertiefungen 24
miteinander verbunden werden.
[0052] Auch hier kann zur Erhöhung der Wärmedämmung zusätzlich Wärmedämmaterial zwischen
der Innenseite des Kanals 2 und dem Rauchgasrohr 9 angeordnet sein. Die Schalenteile
11 aus den Figuren 13 und 14 sind der Übersichtlichkeit halber lediglich in ihrem
Umriß dargestellt, um zu zeigen,wie die Schalenteile 11 sowie 11′ zusammenwirken.
Sie sind jedoch in ihrem Aufbau identisch zu den Schalenteilen 11′.
[0053] Der übrige Aufbau der Schalenteile 11 und 11′, insbesondere die Anordnung der Löcher
3 sowie der Stützstege 4 mit den die Löcher 5 aufweisenden Lochreihen gleicht den
zuvor beschriebenen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schornsteinbauteils 1.
[0054] Fig. 15 zeigt ein erfindungsgemäßes Schornsteinbauteil, welches aus insgesamt 4 einstückigen
Schalenteilen 11" aufgebaut ist. Die Schalenteile 11" liegen an den Flächen 22 aneinander
und greifen über die nut- und federartigen Vorsprünge 23 und Vertiefungen 24 ineinander,
wodurch eine bessere Ausrichtung und Zentrierung der einzelnen Schalenteile 11" zueinander
erzielbar ist. Der übrige Aufbau dieser Ausgestaltung des Schornsteinbauteils gleicht
i. w. den vorstehend beschriebenen Schornsteinbauteilen. Auch die Schalenteile 11"
weisen insbesondere Stützstege 4 mit Löchern 5 auf. Der übersichtlichkeithalber sind
auch in Fig. 15 die beiden Schalenteile 11" der linken Hälfte des Schornsteinbauteils
lediglich als Umriß dargestellt. Die Gesamtheit der Schornsteinbauteile 11" umgibt
einen Kanal 2, in dem ein Rauchgasrohr 9 z. B. durch Isoliermaterial gehalten ist.
[0055] Fig. 16 zeigt den Aufbau eines Mehrfach-Schornsteinsystems mit einem Zuluftkanal
7. Dabei ist ein Schornsteinbauteil 40 vorgesehen, welches bis auf Anlageflächen 41
längs einer Mantelfläche, eine Öffnung 20 aufweist. Der übrige Aufbau des Schornsteinbauteils
40 gleicht, insbesondere im Hinblick auf die Stützstege 4 und die Löcher 3 den bereits
beschriebenen Schornsteinbauteilen 1.
[0056] Die Anlageflächen 48 weisen Vorsprünge 42 auf, die mit Vetiefungen 43 des angrenzenden
Schalenteils 41 zusammenwirken. Das Schalenteil 41 ist, wie auch die übrigen in Hochlochtechnik
ausgebildet und mit durchgehenden Löchern versehen. Die weiteren Anlageflächen 44
des Schalenteils 41, welches gemeinsam mit dem als Basisbaustein 45 wirkenden Schornsteinbauteils
einen Zuluftkanal 7 begrenzt, sind mit Vorsprüngen 46 versehen, die mit Vertiefungen
47, welche in den Eckbereichen des Basisbauteils 45 angeordnet sind, zusammenwirken.
Das Basisbauteil 45 gleicht in seinem Aufbau i. w. dem Schornsteinbauteil 1 nach Fig.
9.
[0057] Fig. 17 zeigt einen ähnlichen Aufbau wie Fig. 16. Dabei liegen zwei Schornsteinbauteile
40, welche beide eine seitliche Öffnung 20 aufweisen, aneinander, wobei im rechten
Winkel dazu ein Schalenteil 41 zur Bildung eines Zuluftschachtes 7 anliegt. An diesem
Schalenteil 41 liegt ein Basisbaustein 45 an, an welchem wieder ein Schornsteinbauteil
40 angrenzt. Auf diese Weise kann in sehr einfacher Weise ein Mehrfach-Schornsteinsystem
mit Zuluftschacht bei besonderer Einsparung von Platz aufgebaut werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0058]
- 1
- Schornsteinbauteil
- 2, 2′
- Kanal
- 3, 3′
- Loch
- 4, 4′, 4˝
- Stützsteg
- 5
- Loch (Stützsteg)
- 6
- Mantelfläche
- 7
- Zuluftschaft bzw. -kanal
- 8, 8′
- einstückige Vorsprünge
- 9, 9′
- Rauchgasrohr
- 10
- Hinterlüftungsschacht
- 11, 11′,11˝
- Schalenteil
- 12
- Hinterlüftungskanal
- 13
- Distanzelemente
- 16
- Mantelbereich
- 17
- Dämmbereich
- 18
- Sollbruchstelle
- 19
- Sollbruchstelle
- 20
- Öffnung
- 21
- Fortsatz
- 22
- Anlagefläche
- 23
- Erhöhung
- 24
- Vertiefung
- 40
- Schornsteinbauteil (Fig. 16, Fig. 17)
- 41
- Schalenteil (Fig. 16, Fig. 17)
- 42
- Vorsprung
- 43
- Ausnehmung
- 44
- Anlagefläche
- 45
- Basisbauteil
- 46
- Vorsprung
- 47
- Ausnehmung
- 48
- Anlagefläche
- 49
- Stützsteg
1. Schornsteinbauteil, welches über dessen Querschnitt oder Querschnittsbereich einen
äußeren Bereich oder Mantelbereich, einen zur Innenseite hin angeordneten Dämmbereich
sowie ein an der Innenseite des Dämmbereichs angeordnetes Rauchgasrohr aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest Mantelbereich (16) und/oder (17) Dämmbereich einstückig ausgebildet
sind, insbesondere kontinuierlich oder diskontinuierlich ineinander übergehen und
aus gebranntem, in Hochlochtechnik hergestelltem Ton bestehen.
2. Schornsteinbauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mantel- (16) oder Dämmbereich (17) einen einen Zuluftschacht (7) beinhaltenden
Fortsatz (21) aufweist.
3. Schornsteinbauteil nach Anspruch 2 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenseite des Dämmbereichs (17) einstückige Vorsprünge (8, 8′) z. b. in
Form von Noppen, Stegen oder dergleichen angeordnet sind.
4. Schornsteinbauteil nach den Ansprüchen 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Rauchgasrohr (9) ein Glasrohr, Metallrohr, Kunstoffrohr oder Steinzeugrohr
vorgesehen ist.
5. Schonrsteinbauteil nach den Ansprüchen 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Rauchgasrohr (9) und dem Mantel-(16) bzw. Dämmbereich (17) eine zusätzliche
Isolierschicht vorgesehen ist.
6. Schornsteinbauteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mantelbereich (16), Dämmbereich (17) und Rauchgasrohr (9) einstückig ausgebildet
sind und aus gebranntem Ton bestehen.
7. Schornsteinbauteil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rauchgasrohr (9) zur Innenseite des Dämmbereich (17) über eingeformte Distanzelemente
(13) beabstandet ist.
8. Schornsteinbauteil nach den Ansprüchen 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenseite des Rauchgasrohres (9) beschichtet, vorzugsweise z. b. glasiert
ist.
9. Schornsteinbauteil nach den Ansprüchen 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Mantel-(16) und/oder Dämmbereich (17) konzentrisch verlaufende Lochscharen
vorgesehen sind, wobei vorzugsweise den Löchern (3, 3′) der einen Schar die zwischen
den Löchern (3; 3′) der anderen Schar befindlichen Massebereiche gegenüberliegen.
10. Schornsteinbauteil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Variation des Volumens bzw. der Querschnittsfläche der Löcher (3, 3′) ein
Volumengradient in Radialrichtung einstellbar ist.
11. Schornsteinbauteil nach den Ansprüchen 1- 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schornsteinbauteil (1) aus mehreren einstückigen Schalenteilen (11, 11′, 11˝)
besteht, welche über Formschlußmittel, vorzugsweise über nutund federartige Vorsprünge
(23) und Vertiefungen (24) verbunden sind.
12. In Hochlochtechnik hergestelltes Schornsteinbauteil, insbesondere nach den Ansprüchen
1 - 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Stützabschnitt oder Stützsteg (4 4′ oder 49) vorgesehen ist, welcher
derart angeordnet ist, daß beim Strangpressen bzw. Extrudieren eine Stützwirkung des
extrudierten Rohlings erzielbar ist.
13. Schornsteinbauteil nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützabschnitt oder Stützsteg (4, 4′) als Masseabschnitt bzw. Massesteg im
Hochlochquerschnitt ausgebildet ist.
14. Schornsteinbauteil nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Masseabschnitt bzw. Massesteg mindestens eine Lochreihe von in Achsrichtung
durchgehenden Löchern (5, 5′) aufweist.
15. Schornsteinbauteil nach den Ansprüchen 12 - 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Stützabschnitt oder Stützsteg (4 oder 4′) vorzugsweise zwei Stützabschnitte
oder Stützstege (4, 4′) in Richtung zu dem das Rauchgasrohr (9) aufnehmenden Kanal
(2) tangential verlaufend angeordnet sind.
16. Schornsteinbauteil nach den Ansprüchen 12 - 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Stützabschnitte bzw. Stützstege (4, 4′) spiegel- und/oder punktsymmetrisch
angeordnet sind und vorzugsweise senkrecht zur Außenbegrenzungsfläche (6) des Schornsteinbauteils
(1) verlaufen.
17. Schornsteinbauteil nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützabschnitt bzw. Stützsteg (49) in der Querschnittsebene des das Rauchgasrohr
(9) aufnehmenden Kanals (2 oder 2′) oder in der Querschnittsebene des Rauchgasrohres
(9) angeordnet ist.
18. Schornsteinbauteil nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützabschnitt bzw. Stützsteg (49) eingeformte Sollbruchstellen (18, 19) aufweist.
19. Mehrfach-Schornsteinsystem mit einer Mehrzahl parallel nebeneinander verlaufender
Schornsteine, wobei gegebenenfalls mindestens ein Hinterlüftungsschacht vorgesehen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schornsteinbauteil gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 -
18 als Basisbaustein (45) vorgesehen ist und die einzelnen bausteine über Formschlußmittel
miteinander verbindbar sind.
20. Mehrfach-Schornsteinsystem nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Formschlußmittel nut- und federartige Vertiefungen und Vorsprünge (42, 43,
46,47) vorgesehen sind.
21. Mehrfach-Schornsteinsystem nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der als Bausteine verwendeten Schornsteinbauteile längs zumindest
einer Seite des Mantelbereichs bis auf eine Anlagefläche (48), die mit dem Formschlußmittel
versehen sind, offen sind.
22. Verfahren zur Herstellung eines Schornsteinbauteils insbesondere eines Schornsteinbauteils
nach den Ansprüchen 1 - 18,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Verwendung von Ton als Grundmasse;
b) Formen des gesamten Schornsteinbauteils oder eines Schalenteils desselben im Strangpreß-oder
Extrudierverfahren und zwar als Hochlochstein, wobei neben den eigentlichen Hochlöchern
quer zur Preßrichtung wirksame Stützabschnitte oder Stützstege in Form von Massestegen
eingeformt werden;
c) Schneiden, Trocknen und Brennen des Rohlings;
sowie
d) manuelles oder automatisches Nachbearbeiten des Schornsteinbauteils;
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützabschnitte oder Stützstege nach dem Trocknen oder Brennen herausgebrochen
werden.
24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Formgebung gemäß Merkmal b) in Anspruch 22 die Massestege mit Lochreihen
versehen werden und ein zwischen zwei Massestegen befindliches Seitenteil des Bauteil
nach dem Brennen herausgebrochen wird.