[0001] Die Erfindung betrifft ein Verkleidungselement für eigenstabile Gebilde, wobei das
Verkleidungselement mit dem Gebilde verbindbar ist. Unter der Bezeichnung eigenstabiles
Gebilde werden dabei in erster Linie Stützmauern, Tunneltrogwände, Haus/Garagenwände,
Erdwälle verstanden. Bevorzugt wird davon ausgegangen, daß die eigenstabilen Gebilde
auf ihrer Außenseite eben ausgebildet sind, die Erfindung ist aber auf die genannten
eigenstabilen Gebilde und deren genannte Form nicht beschränkt.
[0002] Nachteilig ist bei dem meisten eigenstabilen Gebilden, daß diese ein recht unattraktives
Äußeres aufweisen, so daß man bestrebt ist, sie durch eine Verkleidung optisch aufzuwerten,
die auch einen verbesserten Witterungsschutz darstellen kann.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verkleidungselement, das mit einem
eigenstabilen Gebilde verbindbar ist, anzugeben, daß das eigenstabile Gebilde nicht
nur optisch aufwertet, sondern neben einem Witterungsschutz auch einen erhöhten Lärmschutz
sicherstellt.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das Verkleidungselement parallel im Abstand
zueinander angeordnete, im wesentlichen senkrecht orientierte Lagerelemente und in
benachbarte Lagerelemente einsteckbare, waagerecht orientierte, übereinander angeordnete
Brettelemente aufweist, sowie das Verkleidungselement der Aufnahme von Pflanzerde
zwischen den Lagerelementen dient.
[0005] Das erfindungsgemäße Verkleidungselement ermöglicht es, die Verkleidung des eigenstabilen
Gebildes zu bepflanzen, so daß sich das eigenstabile Gebilde nunmehr als bepflanzte
Wand darstellt, die aufgrund ihrer Optik auf den Beschauer wirkt, vor einer möglichen
Verwitterung geschützt und hochschallabsorbierend ist. Wesentlich ist für die Erfindung,
daß das bepflanzte Verkleidungselement nicht eigenstabil ist, sondern die Stabilität
aufgrund der Verbindung des Verkleidungselementes mit dem eigenstabilen Gebilde gewährleistet
ist. Insofern unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verkleidungselement beispielsweise
von Stützmauern zum Abstützen von Erdreich, bei denen der Druck des Erdreiches von
der Stützmauer selbst aufgefangen wird, wobei diese Stützmauern auch als aus Fertigteilelemente
gebildeten Raumgitter-Stützmauern ausgebildet sein können, deren Zwischenräume mit
Erde zum Bepflanzen befüllt werden können, ferner unterscheidet sie sich von gleichfalls
ein eigenstabiles Gebilde darstellenden, bepflanzbaren Lärmschutzwänden.
[0006] Gemäß der Erfindung sind die Lagerelemente des Verkleidungselementes im wesentlichen
senkrecht orientiert, das heißt senkrecht zu einer waagerechten Bodenfläche und damit
parallel zur üblichen Anordnung einer Haus- oder Garagenwand. Die Lagerelemente können
aber auch gemäß der geneigten Anordnung von Stützwänden, Tunneltrögen, Erdwällen oder
dergleichen entsprechend deren Neigungswinkel aus der Senkrechten orientiert sein.
[0007] Eine besonders einfache bauliche Gestaltung des Verkleidungselementes ergibt sich,
wenn dessen Lagerelemente als sich senkrecht zum eigenstabilen Gebilde orientierte
ebene Körper ausgebildet sind, die auf ihrer dem eigenstabilen Gebilde abgewandten
Seite Schlitze zur Aufnahme der Brettelemente aufweisen. Die Schlitze sollten auf
ihrer dem eigenstabilen Gebilde abgewandten Seite offen ausgebildet sein und die Enden
jedes Brettelementes in dessen Längsrichtung formschlüssig in die den Enden zugeordneten
Schlitze der Lagerelemente einsteckbar sein. Eine derartige Gestaltung der Lagerelemente
mit den Schlitzen ermöglicht eine einfache Montage des Verkleidungselementes, wobei
in einer Weiterbildung die Schlitze jeweils der Aufnahme der Enden von zwei Brettelementen
dienen. Hierdurch ist gewährleistet, daß aufgrund der formschlüssigen Verbindung des
jeweiligen Brettelementes mit dem Lagerelement Kräfte von den Brettelementen in demselben
Bereich des Lagerelementes in dieses eingeleitet werden können, womit sich eine nur
geringe Belastung des Lagerelementes ergibt.
[0008] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß Bohlen die
Lagerelemente durchsetzen, wobei die Bohlen im wesentlichen parallel zu den Brettelementen
zwischen diesen und der dem eigenstabilen Gebilde zugewandten Seite des Verkleidungselementes
angeordnet sind. Durch die Anordnung der Bohlen zwischen den Brettelementen und dem
eigenstabilen Gebilde kann das Verkleidungselement durch Verbindung der Bohlen mit
dem eigenstabilen Gebilde sicher befestigt werden, wobei auf jeden Fall der zwischen
den Lagerelementen im Bereich der Brettelemente befindliche Raum zur Aufnahme der
Pflanzerde unbeeinträchtigt verbleibt.
[0009] Grundsätzlich kann die Verbindung des Verkleidungselementes mit dem eigenstabilen
Gebilde auf jede beliebige Art und Weise erfolgen, beispielsweise über Zugelemente.
Das jeweilige Verbindungselement greift verkleidungsseitig dabei bevorzugt an einem
Lagerelement oder einer Bohle an.
[0010] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist das eigenstabile Gebilde
als mittels Matten, insbesondere Geo-Textilmatten bewehrter Erdwall ausgebildet. Zum
Bewehren eines Erdwalles wird bei der Bildung des Erdwalles auf eine Bewehrungsmatte
Erde gelegt, diese verdichtet, die Bewehrungsmatte über die verdichtete Erde zurückgeschlagen,
wobei der zurückgeschlagene Mattenbereich den Wallrand darstellt, eine weitere Bewehrungsmatte
auf die zurückgeschlagene Bewehrungsmatte gelegt, Erde auf die weitere Bewehrungsmatte
aufgebracht, usw. Dieses bekannte Verfahren zur Bildung eines mittels Bewehrungsmatten
bewehrten Erdwalles läßt sich bezüglich des erfindungsgemäßen Verkleidungselementes
derart erweitern, daß zwischen eine zurückgeschlagene Bewehrungsmatte und die anschließend
aufzulegende weitere Bewehrungsmatte eine entsprechend den Bewehrungsmatten beschaffene
Verbindungsmatte für das Verkleidungselement eingelegt wird, die vor dem Aufbringen
der Erde um eine Bohle des Verkleidungselementes geschlungen und über ihren den erdwallseitigen
Mattenbereich zurückgeklappt wird. Über die in den Erdwall eingelegte, der jeweiligen
Bohle zugeordnete Verbindungsmatte erfolgt somit die Verbindung des Verkleidungselementes
mit dem Erdwall. Es ist dabei nicht erforderlich, daß jede Bohle von einer Verbindungsmatte
umschlungen wird, die Anzahl der Matten-Bohlen-Verbindungen hängt vielmehr von den
aufgrund der vom Verkleidungselement aufgenommenen Pflanzerde in das Verkleidungselement
eingeleiteten Kräfte ab. Bohlen können demnach auch nur dem Zweck dienen, die Verbindung
der Einzelteile des Verkleidungselementes zu optimieren. Grundsätzlich besteht auch
die Möglichkeit, auf separate Verbindungsmatten zu verzichten und die Bewehrungsmatten
bis zu den Bohlen vorzuverlegen und erst dann, gegebenenfalls unter Einschluß von
verdichteter Erde zurückzuklappen.
[0011] Vorteilhaft ist das jeweilige Lagerelement aus einzelnen aufeinandersteckbaren Teilen
ausgebildet, es sollten ferner benachbarte Teileenden eines Lagerelementes einander
zugewandte offene Ausnehmungen zur Aufnahme einer Bohle aufweisen und/oder eine Ausnehmung
das jeweilige Teil durchsetzen. Die Gestaltung des jeweiligen Lagerelementes aus einzelnen
aufeinandersteckbaren Teilen beinhaltet den Vorteil, daß das mit Pflanzerde zu befüllende
Verkleidungselement sukzessive aufgebaut werden kann, somit über die ganze Länge des
Verkleidungselementes von unten beginnend nach oben, wobei die Bohlen nacheinander
in die Teile des Lagerelementes eingesteckt bzw. in die Ausnehmungen zwischen zwei
aufeinandersteckbaren Teilen der Lagerelemente eingesetzt und in Umschlingsverbindung
mit den Matten gebracht werden können.
[0012] Das jeweilige Lagerelement kann beabstandet zum eigenstabilen Gebilde angeordnet
sein oder unmittelbar an diesem anliegen. Eine beabstandete Anordnung ist aufgrund
der zwischen dem Verkleidungselement und dem eigenstabilen Gebilde befindlichen Pflanzerde
möglich. Als bevorzugt wird jedoch der unmittelbare Kontakt des jeweiligen Lagerelementes
mit dem eigenstabilen Gebilde angesehen. Das jeweilige Lagerelement sollte allerdings
nicht über seine gesamte Längserstreckung am eigenstabilen Gebilde anliegen, sondern
Einbuchtungen aufweisen, so daß beispielsweise Feuchtigkeit über die Länge der Verkleidung
zwischen dem Verkleidungselement und dem eigenstabilen Gebilde zirkulieren kann. Um
auf einfache Art und Weise ein geneigtes Äußeres aufweisendes Gebilde bei geringem
Bauaufwand des Verkleidungselementes verkleiden zu können, ist vorgesehen, daß das
jeweilige unterste Teil eines Lagerelementes auf einer eine geneigte Lagerfläche aufweisenden
Aufstellscheibe anordbar, insbesondere auf diese aufsteckbar ist. Der Neigungswinkel
der Aufstellscheiben gibt damit die Gesamtneigung der Verkleidung vor, ohne diese
würde die Verkleidung senkrecht stehen.
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Unteransprüchen
dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von
Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0014] In den Figuren ist die Erfindung an einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt,
ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt:
Figur 1 eine Ansicht eines einen Erdwall verkleidenden, mit einer Pflanzerdschüttung
versehenen Verkleidungselementes, verdeutlicht für den Randbereich des Erdwalles und
in Längsrichtung der Verkleidung gesehen,
Figur 2 einen Längsausschnitt der Verkleidung gemäß Figur 1 in einer Frontansicht
(Pfeil A in Figur 1),
Figur 3 eine Ansicht der Hauptfläche eines Teiles eines Lagerelementes,
Figur 4 einen Schnitt durch das in Figur 3 dargestellte Teil gemäß der dortigen Linie
B-B,
Figur 5 eine Ansicht eines Brettelementes, in dessen Breitenerstreckung gesehen,
Figur 6 eine Ansicht einer Bohle, in deren Längsrichtung gesehen,
Figur 7 eine Ansicht einer Aufstellscheibe, auf deren Hauptfläche gesehen,
Figur 8 eine Ansicht der Aufstellscheibe gemäß Pfeil C in Figur 7 und
Figur 9 eine Darstellung der Pflanzerdschüttung im Bereich einiger Brettelemente.
[0015] In Figur 1 ist die Anordnung eines Verkleidungselementes 1 an einem bewehrten Erdwall
2 gezeigt. Auf den natürlichen Boden 3 ist der Erdwall 2 aufgebracht, das an der Frontfläche
des Erdwalles 2 anliegende Verkleidungselement 1 nimmt Pflanzerde auf. In der Figur
1 ist mit der Bezugsziffer 4 die außen über das Verkleidungselement 1 hervorstehende
Kontur der von diesem aufgenommenen Pflanzen bezeichnet, die Bezugsziffer 5 bezeichnet
die obere Erdwallebene.
[0016] Der Aufbau des Verkleidungselementes wird nachfolgend anhand der Figuren 1 bi 8,
insbesondere der Figuren 3 bis 8 beschrieben. Das Verkleidungselement 1 besteht aus
mehreren, parallel im Abstand zueinander angeordneten, im wesentlichen senkrecht orientierten
Lagerelementes 6, von denen in der Figur 2 fünf dargestellt sind. Jedes Lagerelement
6 ist durch vier aufeinandersteckbare Lagerplatten 7 gebildet. Wie der Darstellung
der Figuren 3 und 4 zu entnehmen ist, weist jede Lagerplatte 7 einen rechteckigen
Umriß auf, eine Längsschmalseite ist mit einer Einbuchtung 8 versehen, so daß beidseitig
der Einbuchtung 8 Anlegeansätze 9 verbleiben, die gegenüberliegende Längsschmalseite
weist drei nach außen offene Schlitze 10 auf, die hinsichtlich ihrer Schlitzgeometrie
identisch ausgebildet sind. Die Schlitzachse 11 des jeweiligen Schlitzes 10 verläuft
unter einem Winkel von etwa 30 zu den Querschmalseiten der Lagerplatte 7. In der Mitte
weisen die beiden Querschmalseiten jeweils eine nach außen offene Ausnehmung 12 auf,
deren Breite doppelt so groß ist wie die Tiefe und abgerundete Ecken besitzt. Etwa
im Schnittpunkt der Diagonalen der Lagerplatte 7 ist diese mit einer senkrecht zur
Hauptfläche 13 der Lagerplatte 7 orientierten Ausnehmung 14 versehen. Diese weist
quadratischen Querschnitt auf, ihre Kantenlänge entspricht der Breite der jeweiligen
Ausnehmung 12, sie ist gleichfalls mit gerundeten Ecken versehen. Beidseitig der Ausnehmung
12 weist eine der Querschmalseiten senkrecht zu dieser orientierte kegelstumpfförmige
Zapfen 15 auf und die andere Querschmalseite in diese eingebrachte kegelstumpfförmige
Ausnehmungen 16. Aufgrund der Gestaltung der Lagerplatten 7 läßt sich ein beliebig
hohes Verkleidungselement 1 bilden, indem eine Lagerplatte 7 auf die andere Lagerplatte
7 gesteckt wird, die Querschmalseiten der Lagerplatten 7 miteinander in Berührung
gelangen und die Zapfen 15 in die Ausnehmungen 16 eintreten und die Teile damit zueinander
fixieren. Aufgrund der Geometrie der Ausnehmungen 12 ergibt sich bei aufeinandergesteckten
Lagerplatten 7 zwischen diesen eine in Form und Größe mit der Ausnehmung 14 in der
jeweiligen Lagerplatte 7 übereinstimmende, in der Darstellung der Figur 1 gezeigte
Öffnung 17.
[0017] Damit das Verkleidungselement 1 die in der Figur 1 gezeigte, um einen Winkel von
etwa 15° aus der Senkrechten geneigte Stellung einnimmt, sind zusätzlich, in der Darstellung
der Figuren 7 und 8 im Detail gezeigt Aufstellscheiben 18 vorgesehen, deren Keilwinkel
dem Neigungswinkel des Verkleidungselementes 1 entspricht. Jede Aufstellscheibe 18
ist im Bereich derjenigen Stirnseite, die der Aufnahme der untersten Lagerplatte 7
des jeweiligen Lagerelementes 6 dient, entsprechend der Lagerplatte 7 im Bereich der
Zapfen 15 ausgebildet. Demgemäß sind die Ausnehmung 12 und die Zapfen 15 der Aufstellscheibe
18 bezeichnet.
[0018] Wie insbesondere der Darstellung der Figur 2 zu entnehmen ist, verbinden jeweils
drei Lagerelemente 6 waagerecht orientierte, übereinander angeordnete Pflanzrippenbretter
19, in der Darstellung der Figuren 1 und 2 sind zwölf Brettebenen gezeigt.
[0019] Figur 5 verdeutlicht, daß jedes Pflanzrippenbrett 19 mit drei parallel zueinander
angeordneten, in einer Hauptfläche 20 des Pflanzrippenbrettes 19 eingelassenen, sich
in Querrichtung des Pflanzrippenbrettes 19 erstreckenden Nuten 21, 22 und 23 versehen
ist. Die Nuten 21 und 22 sind dabei im Bereich der beiden Stirnseiten des Pflanzrippenbrettes
angeordnet, die Nut 23 in der Mitte des Pflanzrippenbrettes 19. Zwischen den Nuten
21 und 23 bzw. 22 und 23 ist das Pflanzrippenbrett 19 zu einer Längsschmalseite hin
verjüngt ausgebildet, was auch aus der Darstellung der Figuren 1 und 2 zu entnehmen
ist. Insbesondere der Figur 2 ist die Anordnung der Pflanzrippenbretter 19 und der
Lagerelemente 6 zu entnehmen. Die Lagerelementes 6 sind in einem solchen Abstand voneinander
angeordnet, daß das jeweilige Pflanzrippenbrett 19 mit der Nut 21 in den Schlitz 10
eines ersten Lagerelementes 6 eingreift, auf gleicher Höhe mit der mittleren Nut 23
in den Schlitz 10 eines entsprechend beabstandeten weiteren Lagerelementes 6 und schließlich
mit der weiteren äußeren Nut 22 auf gleicher Höhe in den Schlitz 10 eines weiteren,
entsprechend beabstandet angeordneten Lagerelementes 6. Die Stärke des Pflanzrippenbrettes
19 im Bereich der Nuten 21, 22 und 23 ist so bemessen, daß diese geringfügig geringer
ist als die halbe Stärke des jeweiligen Schlitzes 10 einer Lagerplatte 7. Dies ermöglicht
es, in das jeweils übernächste Lagerelement 6 zwei hinsichtlich deren Längsachse um
180° verdreht angeordnete Pflanzrippenbretter 19 einzustecken, wobei das eine Pflanzrippenbrett
19 ein erstes, zweites und drittes Lagerelement 6 in Längsrichtung des Pflanzrippenbrettes
19 formschlüssig mit diesem verbindet, während das andere Pflanzrippenbrett 19 das
dritte, vierte und fünfte Lagerelement 6 miteinander verbindet, mit einer Überlappung
der beiden Pflanzrippenbretter 19 im zugeordneten Schlitz 10 des dritten Lagerelementes
6.
[0020] Nachfolgend wird der Bau des Erdwalles 2 und des Verkleidungselementes 1 anhand der
Darstellung der Figuren 1 und 2 beschrieben. Es wird dabei vom Niveau des natürlichen
Bodens 3 ausgegangen. Bezogen auf die Kontur des später errichteten Erdwalles 2 wird
zunächst in geringfügigem Abstand zu diesem eine Ausnehmung eingebracht, die mit einer
Schottertragschicht 24 versehen wird. Auf diese werden in einem dem gewünschten Abstand
der Lagerelemente 6 entsprechenden Abstand die Aufstellscheiben 18 aufgesetzt, wobei
die geneigte obere Fläche der jeweiligen Aufstellscheibe 18 in Richtung der späteren
Neigung des Erdwalles 2 geneigt ist. Von einem Abstand X von den Aufstellscheiben
18, der mindestens ein zweifaches der Länge Y der geneigten Seite der jeweiligen Aufstellscheibe
18 beträgt, ausgehend, wird auf den natürlichen Boden 3 eine Geo-Textilmatte 25 aufgelegt,
deren Breite geringfügig geringer ist als der Abstand der einander zugewandten Flächen
benachbarter Aufstellscheiben 18. Eine solche Geo-Textilmatte wird beispielsweise
unter der Bezeichnung Fortrac, Typ 80/30-20 von der Firma Huesker Synthetic GmbH &
Co. Kunststoff- u. Textilwerk, D-4423 Gescher vertrieben. Entsprechend der Breite
des bildenden Verkleidungselementes 1 werden als Verbindungsmatten fungierende Matten
25 zwischen den beiden jeweils zugeordneten Aufstellscheiben 18 hindurchgeführt und
anschließend eine in der Stirnansicht in Figur 6 gezeigte Bohle 26 in die Ausnehmungen
12 der Aufstellscheiben 18 eingesetzt. Die Bohlen 26 entsprechen in ihrer Querschnittsform
der der Ausnehmung 14, sie weisen eine geringfügig geringere, spielfreie Montage gestattende
Querschnittsfläche auf. Wie der Darstellung der Figur 2 zu entnehmen ist, weist die
jeweilige Bohle 26 eine Länge auf, die dem Abstand vier nachfolgender Lagerelemente
6 entspricht, wobei die jeweilige Bohle 26 so angeordnet ist, daß sie mittig zwischen
zwei Lagerelementen 6 endet. Die Enden sind in Figur 2 für eine Bohle mit den Bezugsziffern
27 näher verdeutlicht. Nach dem Einbringen der Bohlen 26 in die Aufstellscheiben 18
erstrecken sich die Bohlen 26 über die Gesamtlänge des Verkleidungselementes 1, unter
den Bohlenabschnitten zwischen benachbarten Aufstellscheiben 18 befindet sich jeweils
eine Matte 25. Die jeweilige Matte 25 wird in Richtung des zu schaffenden Erdwalles
2 zurückgeklappt, so daß sie den zugeordneten Abschnitt der jeweiligen Bohle 26 umschlingt.
Mit Figur ist mit der Bezugsziffer 25a die untere Mattenlage bezeichnet, die im Abstand
X von der jeweiligen Aufstellscheibe 18 endet, die Matte 25 umschlingt die Bohle 26
und es liegt die zurückgeführte obere Mattenlage 25b auf der unteren Mattenlage 25a.
Nachdem die Matten 25 derart verlegt sind, werden in einem wesentlich größeren Abstand
von den Aufstellscheiben 18 beginnend Bewehrungsmatten 28 mit einer der Matte 25 entsprechenden
Beschaffenheit und Breite auf den natürlichen Boden 3 gelegt und von dort über die
obere Mattenlage 25b und den zugeordneten Abschnitt der Bohlen 26 in den dem Erdwall
2 abgewandten Bereich. Es wird dann auf jede Aufstellscheibe 18 eine erste Lagerplatte
7 aufgesetzt und Bewehrungserde in dem durch die schraffierte Fläche 29 dargestellten
Volumenbereich, der sich annähernd über die Länge X erstreckt, auf den zugeordneten
Teil der Bewehrungsmatte 28 gefüllt und verdichtet, womit die in dem Bereich 29 angehäufte
Bewehrungserde auf den dieser zugeordneten Bereich der Bewehrungsmatte 28 und den
darunterliegenden Bereich der Matte 25 drückt. Es werden dann die auf den Bohlen 26
aufliegenden Bereiche der Bewehrungsmatten 28 zurückgeklappt, so daß die aufgebrachte
Bewehrungserde von den unteren Lagen 28a und den oberen Lagen 28b der Bewehrungsmatten
28 eingeschlossen wird. Anschließend wird der hinter der bislang aufgetragenen Bewehrungserde
befindliche Freiraum, dargestellt durch den schraffierten Bereich 30, mit Bewehrungserde
verfüllt und auf das Niveau Z verdichtet. Es wird auf die verdichtete Bewehrungserde
und die jeweilige obere Lage 28b der Bewehrungsmatte 28 eine neue Matte 25 gelegt
und zwischen den beiden zugeordneten Lagerplatten 7 hindurchgeführt. Anschließend
werden durch die Ausnehmungen 14 der Lagerplatten 7 Bohlen 26 gesteckt, die Länge
der Bohlen 26 ist wie zuvor bemessen, die Bohlen 26 berühren sich im Bereich ihrer
Enden 27 oder sind in ihrem montierten Zustand nur geringfügig beabstandet voneinander.
Nach dem Einsetzen der Bohlen 26 wird die zweite Matte 25, wie zur ersten Matte 25
beschrieben, zurückgeklappt, die jeweiligen zweiten Matten 25 umschlingen die zugeordneten
Abschnitte der Bohle 26, es ergeben sich wiederum die oberen und unteren Mattenlagen,
die in der Darstellung der Figur aber nicht mehr näher bezeichnet sind. Auf die oberen
Matten 25 und den verdichteten Bereich 30 der Bewehrungserde wird nunmehr eine weitere
Bewehrungsmatte 28 ausgelegt, in den dem Bereich 29 entsprechenden Bereich dieser
Matte 28 Bewehrungserde aufgebracht und verdichtet, derjenige Bereich der Bewehrungsmatte
28, der zwischen den beiden zugeordneten Lagerplatten hindurchgeführt ist, zurückgeklappt,
anschließend der hinter dem Bereich 29 dieser Bewehrungsmatte befindliche Bereich
30 derselben Bewehrungsmatte 28 mit Bewehrungserde verfüllt und diese auf das Niveau
Z' verdichtet. Nach dem Anlegen des Erdwalles unter gleichzeitigem Verknüpfen mit
dem Verkleidungselement mittels der Matten 25 werden die Pflanzrippenbretter 19 in
die untersten Lagerplatten 7 eingesteckt und der Zwischenraum zwischen den Lagerplatten
7 mit Pflanzerde befüllt. Diese grenzt damit erdwallseitig unmittelbar an die bislang
aufgebrachten, beiden Bewehrungsmatten 28 an. Die Füllgeometrie des Verkleidungselementes
1 im Bereich der Pflanzrippenbretter 19 ergibt sich aus Figur 9, die den Füllkegel
der Pflanzerde 31 zwischen benachbarten Pflanzrippenbrettern 19 zeigt. Auf eine Darstellung
der eigentlichen Bepflanzung ist in Figur aus Gründen zeichnerischer Klarheit verzichtet
worden. Die weitere Bildung des Erdwalles 2 mit dem Verkleidungselement 1 ergibt sich
entsprechend dem zuvor beschriebenen. Ausgehend vom Niveau Z' werden die nächsten
Matten 25 aufgelegt, anschließend die Bohlen 26 in die den Zapfen 15 zugeordneten
Ausnehmungen 12 der Lagerelemente 7 eingesetzt, die Verbindungsmatten 25 zurückgeschlagen,
die Bewehrungsmatten 28 aufgelegt, Bewehrungserde aufgebracht und verdichtet, die
Bewehrungsmatten 28 zurückgeschlagen und der hinter dem zuletzt verdichteten Bereich
befindliche Raum mit Bewehrungserde aufgefüllt und diese auf das nächsthöhere Niveau
verdichtet. Anschließend werden die nächsten Lagerplatten 7 aufgesteckt usw., bis
schließlich ein bis zum Niveau 5 reichender Erdwall 2 mit Verkleidungselement 1 entstanden
ist. Die von den Bewehrungsmatten 28 umschlossenen Räume 29 sowie die dahinter befindlichen
Räume 30 ergeben den eigenstabilen Erdwall 2, der über die zwischen den Bewehrungsmatten
28 unter Gewichtseinfluß der Bewehrungserde gehaltenen Verbindungsmatten 25, die die
Bohlen 26 fest umschließen, die Verkleidung hält. Das durch die Lagerelemente 6, die
Bohlen 26 und die Pflanzrippenbretter 19 gebildete Verkleidungselement 1 ist selbst
nicht eigenstabil, die Matten 25 als Verbindungselement zum Erdwall 2 stellen aber
eine dauerhafte Verbindung zum Erdwall sicher. Die Lagerelemente 6 liegen im Bereich
deren Anlegeansätze 9 am Erdwall 2 an, die Einbuchtungen 8 gestatten eine Feuchtigkeitszirkulation
zwischen den einzelnen Lagerelementen 6 des Verkleidungselementes
1. Bezugszeichenliste
[0021]
1 Verkleidungselement
2 Erdwall
3 natürlicher Boden
4 Pflanzenkontur
5 obere Erdwallebene
6 Lagerelement
7 Lagerplatte
8 Einbuchtung
9 Anlegeansatz
10 Schlitz
11 Schlitzachse
12 Ausnehmung
13 Hauptfläche
14 Ausnehmung
15 Zapfen
16 Ausnehmung
17 Öffnung
18 Aufstellscheibe
19 Pflanzrippenbrett
20 Hauptfläche
21 Nut
22 Nut
23 Nut
24 Schottertragschicht
25 Matte
26 Bohle
27 Ende
28 Bewehrungsmatte
29 schraffierter Bereich
30 schraffierter Bereich
31 Pflanzerde
1. Verkleidungselement für eigenstabiles Gebilde, wobei das Verkleidungselement mit
dem Gebilde verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verkleidungselement (1)
parallel im Abstand zueinander angeordnete, im wesentlichen senkrecht orientierte
Lagerelemente (6) und in benachbarte Lagerelemente (6) einsteckbare, waagerecht orientierte,
übereinander angeordnete Brettelemente (19) aufweist, sowie das Verkleidungselement
(1) der Aufnahme von Pflanzerde (31) zwischen den Lagerelementen (6) dient.
2. Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerelemente
(6) als sich senkrecht zum eigenstabilen Gebilde (2) orientierte, ebene Körper ausgebildet
sind, die auf ihrer dem eigenstabilen Gebilde (2) abgewandten Seite Schlitze (10)
zur Aufnahme der Brettelemente (19) aufweisen.
3. Verkleidungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (10)
auf ihrer dem eigenstabilen Gebilde (2) abgewandten Seite offen ausgebildet sind und
die Enden jedes Brettelementes (19) in dessen Längsrichtung formschlüssig in die den
Enden zugeordneten Schlitze (10) der Lagerelemente (6) einsteckbar sind.
4. Verkleidungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (10)
der Aufnahme der Enden von zwei Brettelementen (19) dienen.
5. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Bohlen (26) die Lagerelemente (6) durchsetzen, wobei die Bohlen (26) im wesentlichen
parallel zu den Brettelementen (19) zwischen diesen und der dem eigenstabilen Gebilde
(2) zugewandten Seite des Verkleidungselementes (1) angeordnet sind.
6. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das eigenstabile Gebilde (2) als mittels Matten (28), insbesondere Geo-Textilmatten
(28) bewehrter Erdwall (2) ausgebildet ist.
7. Verkleidungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Matten (28)
zum Bewehren des Erdwalles (2) übereinander angeordnet sind, wobei die jeweilige Bewehrungsmatte
(28) im Randbereich des Erdwalles (2) zurückgeschlagen ist und zwischen sich verdichtete
Bewehrungserde aufnimmt, sowie über dieser Bewehrungsmatte (28) eine weitere, entsprechend
zurückgeschlagene und verdichtete Bewehrungserde aufnehmende Bewehrungsmatte (28)
vorgesehen ist.
8. Verkleidungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht zurückgeschlagene
Bereich (28a) der einen Bewehrungsmatte (28) auf dem zurückgeschlagenen Bereich (28b)
der anderen Bewehrungsmatte (28) aufliegt.
9. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
Erdwallmatten (25) die Bohlen (26) der Verkleidung umschlingen.
10. Verkleidungselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdwallmatten
weitere Verbindungsmatten (25) sind, die zusätzlich in den Erdwall (2) eingelegt sind.
11. Verbindungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Verbindsmatte (25) zwischen dem nicht zurückgeschlagenen Bereich (28a) der einen Bewehrungsmatte
(28) und dem zurückgeschlagenen Bereich (28b) der anderen Bewehrungsmatte (28) eingelegt
ist.
12. Verbindungselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die
eine zurückgeschlagene Bewehrungsmatte (28) und die anschließend aufzulegende andere
Bewehrungsmatte (28) eine Verbindungsmatte (25) eingelegt wird, die vor dem Aufbringen
von Erde um eine Bohle (26) geschlungen und über ihren erdwallseitigen Mattenbereich
(25a) zurückgeklappt wird.
13. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verkleidung über Zugelemente mit dem eigenstabilen Gebilde (2) verbindbar
ist.
14. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das eigenstabile Gebilde (2) als Stützmauer, Tunnentrogwand oder Haus-/Garagenwand
ausgebildet ist.
15. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Lagerelement (6) aus einzelnen aufeinandersteckbaren Teilen (7)
gebildet ist.
16. Verkleidungselement nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte
Teileenden eines Lagerelementes (6) einander zugewandte offene Ausnehmungen (12) zur
Aufnahme einer Bohle (26) aufweisen und/oder einer Ausnehmung (14) das jeweilige Teil
(7) durchsetzt.
17. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Lagerelement (6) unmittelbar am eigenstabilen Gebilde (2) anliegt.
18. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Lagerelement (6) auf einer eine geneigte Lagerfläche aufweisenden
Aufstellscheibe (18) anordbar, insbesondere auf diese aufsteckbar ist.
19. Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das jeweilige Brettelement (19) und/oder die jeweilige Bohle (26) mindestens drei
Lagerelemente (6) durchsetzt.