(19)
(11) EP 0 471 230 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1992  Patentblatt  1992/08

(21) Anmeldenummer: 91112659.7

(22) Anmeldetag:  27.07.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05D 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.08.1990 DE 4026098

(71) Anmelder: Hüppe Form Sonnenschutz- und Raumtrennsysteme GmbH
D-26133 Oldenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Claassen, Herbert
    W-2914 Barssel (DE)
  • Klein, Werner
    W-2940 Wilhelmshaven (DE)
  • Radmacher, Manfred
    W-2900 Oldenburg-Metjendorf (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner 
Martinistrasse 24
28195 Bremen
28195 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Raumtrennwand aus versetzbaren Wandelementen


    (57) Es wird eine Formtrennwand aus versetzbaren Wandelementen (1) angegeben, die mittels Tragbolzen (32) jeweils an zwei in Führungsschienen (40) verschiebbaren und um die Tragbolzen (32) drehbaren Tragorganen hängen und entlang ihrer senkrechten Stirnseiten in dichtende Anlage aneinander bzw. an Abschlußelemente bewegbar sind. An den horizontalen Stirnseiten der Wandelemente sind Dichtleisten (16) in Anlage an den Boden bzw. die Führungsschiene (40) oder die Decke des Raumes ausfahrbar. An jedem Wandelement (1) ist einer der Tragbolzen (32) horizontal gegen den anderen Tragbolzen (32) hin verschiebbar gelagert. Um einen einfachen und raschen Transport der Wandelemente (1) auch übereck durchführen zu können, läuft in der Führungsschiene (40) ein antreibbares Endloselement (54), an dem in vorgegebenem Abstand mindestens zwei Mitnehmer (56) befestigt sind. An den Tragorganen sind vertikal ausfahrbare Mitnehmerstifte (22) angeordnet, die in ausgefahrener Position in Eingriff mit den Mitnehmern (56) gelangen und dann vom Endloselement (54) längs der Führungsschiene (40) transportiert werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Raumtrennwand aus versetzbaren Wandelementen, die mittels Tragbolzen jeweils an zwei in Führungsschienen verschiebbaren und um die Tragbolzen drehbaren Tragorganen hängen und entlang ihrer senkrechten Stirnseiten in dichtende Anlage aneinander bzw. an Abschlußelemente bewegbar sind, während an ihren horizontalen Stirnseiten Dichtleisten in Anlage an den Boden bzw. die Führungsschienen oder die Decke des Raumes ausfahrbar sind, wobei an jedem Wandelement ein Tragbolzen zum anderen Tragbolzen hin horizontal verschiebbar gelagert ist.

    [0002] Eine derartige Raumtrennwand ist aus der DE-OS 24 04 875 bekannt, bei welcher in jedem Wandelement zwei Wellen angetrieben werden, welche durch die Tragbolzen hindurchlaufen und am oberen Ende je ein Ritzel tragen, das in der Führungsschiene in eine an deren Seitenwand befestigte, also feststehende Kette oder Zahnstange eingreift. Die Energiezuführung für den Antrieb erfolgt über Schleifkontakte und Stromschienen. Falls die Führungsschienen übereck verlaufen, um in der Raumtrennwand eine Wandecke zu verwirklichen, wird an der Ecke eine Drehscheibe vorgesehen, welche die Laufwagen von einem Schienenabschnitt in den anderen umlenken. Um ein Wandelement übereck zu verfahren, fährt zuerst der in Fahrtrichtung vordere Laufwagen auf die Drehscheibe auf, anschließend kommt die Fahrtbewegung zum Stillstand und die Drehscheibe dreht den vorderen Laufwagen in die Richtung des neuen Schienenabschnitts. Anschließend wird die Fahrtbewegung fortgesetzt, bis der hintere Laufwagen auf die Drehscheibe aufläuft, die Fahrtbewegung stoppt erneut, damit nun auch der hintere Laufwagen in die neue Richtung gedreht werden kann. Notwendig ist es dabei, die beiden Ritzel über einen Elektromotor so mit Schlupf anzutreiben, daß sich die beim Verfahren übereck erforderliche Geschwindigkeitsdifferenz selbst einstellen kann. Diese bekannte Konstruktion, welche eine feste Kette sowie Stromschienen in den Führungsschienen sowie einen aufwendigen Einzelantrieb in den Wandelementen vorsieht, ist relativ aufwendig.

    [0003] Aus der DE-OS 38 02 113 ist ferner eine Raumtrennwand aus versetzbaren Wandelementen bekannt, bei der längs der Führungsschiene in vorgegebenem Abstand Reibräder vorgesehen sind, welche die Wandelemente antreiben.

    [0004] Zusätzlich sind die Wandelemente mittels je eines Anschlußelements miteinander koppelbar, und an einer Eckstelle sind Endloselemente vorgesehen, welche über einen Reibschluß mit den Wandelementen in Eingriff gelangen und die bei der Überecksteuerung zwangweise auftretenden unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten der Lauforgane durch Reibschluß zwischen den Wandelementen und den Endloselementen ermöglichen.

    [0005] Nachteilig bei dieser Konstruktion ist es, daß alle Wandelemente nur zusammengekoppelt verfahren werden können. Einzelne Wandelemente lassen sich auf diese Weise nicht verfahren.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Raumtrennwand der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß bei einfachem Aufbau ein zuverlässiger Transport einzelner Wandelemente - auch übereck - möglich ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei der Raumtrennwand der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Führungsschiene ein antreibbares Endloselement umläuft, an dem in maximalem Abstand der Tragbolzen eines Wandelements zwei Mitnehmer befestigt sind, und daß an den Tragorganen vertikal ausfahrbare Mitnehmerstifte angeordnet sind, die in ausgefahrener Position in lösbaren Eingriff mit den Mitnehmern gelangen.

    [0008] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß ein Endloselement über die gesamte Länge der Führungsschiene, also auch über eine evtl. gewünschte Eckverbindung umläuft, und daß die einzelnen Wandelemente über ausfahrbare Mitnehmerstifte in Eingriff mit Mitnehmern des Endloselements bringbar sind, so daß das betreffende Wandelement dann von dem Endloselement längs der Führungsschiene transportiert werden kann. Beim Verfahren übereck wird die Richtungsänderung der Laufrollen durch das Endloselement vorgegeben. Wesentlich ist dabei, daß einer der beiden Tragbolzen eines jeden Wandelements horizontal beweglich gelagert ist. Durch dieses Merkmal ist es möglich, ein Wandelement übereck zu verfahren, während an beiden Tragorganen - vom Endloselement aufgebracht - eine Geschwindigkeit mit konstantem Betrag in unterschiedlichen Richtungen an den beiden Tragorganen angreift, wobei sich der Abstand zwischen beiden Tragorganen zu Beginn der Übereckbewegung verringert und anschließend wieder auf den maximalen Abstand erhöht. Unter den erfindungsgemäßen Bedingungen, daß die Geschwindigkeit der beiden Tragorgane jeweils in Richtung des betreffenden Schienenabschnitts konstant ist (nämlich der Zuggeschwindigkeit des Endloselements entspricht) und daß lediglich während der Bewegung die Relativpositionen der beiden Tragorgane zueinander sich frei einstellen können, läßt sich eine rasche Übereckbewegung der einzelnen Wandelemente verwirklichen, die den wesentlichen Vorteil hat, daß unter Verzicht auf Drehscheiben die Wandelemente kontinuierlich transportiert werden. Das bei Verwendung von Drehscheiben übliche zweimalige Anhalten der Wandelemente, um die Lauforgane auf der Drehscheibe jeweils in die Richtung des nächsten Schienenabschnitts drehen zu können, kann entfallen.

    [0009] Gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt sich eine robuste, einfache Konstruktion, die einen schnellen Aufund Abbau der Wandelemente ermöglicht, wobei nur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Motoren benötigt wird, und die kosten- und steuerungsaufwendigen Drehscheiben ganz entfallen können.

    [0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung läuft in der Führungsschiene nur dasjenige Trum des Endloselements, welches die Wandelemente mitnimmt. Das gegenläufige Trum des Endlosbandes wird an den Endpositionen der Führungsschiene aus der Führungsschiene herausgeführt, um parallel zur Führungsschiene vom einen Umkehrpunkt zum anderen Umkehrpunkt zurückzulaufen.

    [0011] Besonders bevorzugt läuft das in der Führungsschiene laufende Trum des Endlosbandes in einem nach unten offenen Gleitprofil, welches eine präzise Führung des Endloselements ermöglicht und insbesondere das unerwünschte Durchhängen des Endloselements verhindert. Das Endloselement bzw. die am Endloselement befestigten Mitnehmer ragen aus dem Gleitprofil nach unten heraus und nehmen die nach oben ausgefahrenen Mitnehmerstifte in Zugrichtung mit.

    [0012] Bevorzugt ist das Endloselement als Endloskette ausgebildet, welche die notwendige Zugfestigkeit besitzt und nicht dehnbar ist. Besonders bevorzugt ist die Endloskette als Rollenkette ausgebildet, die sich über Umlenkritzel am Anfang und Ende der Führungsschiene sowie bei einer Eck-Umlenkung leicht umlenken läßt. Alternativ läßt sich als Endloselement auch ein Seil oder ein Band verwenden.

    [0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Mitnehmerstifte von dem Dichtantrieb betätigt, welcher in jedem Wandelement vorgesehen ist und die horizontalen Dichtleisten aus- und einfährt. Bevorzugt erfolgt die Bewegung der Mitnehmerstifte gekoppelt mit der Bewegung der Dichtleisten, und zwar werden beim Einfahren der Dichtleisten die Mitnehmerstifte gleichzeitig ausgefahren. Das Wandelement ist dann vom Boden und der Decke entkoppelt, es kann frei in den Führungsschienen laufen. Wird dann ein Steuerbefehl zum Verfahren des Wandelements gegeben, so wird das Endloselement in Bewegung gesetzt, und die Mitnehmer hintergreifen die ausgefahrenen Mitnehmerstifte und transportieren das Wandelement in Bewegungsrichtung des Endloselements.

    [0014] An der Anfangsposition und der Endposition der Raumtrennwand sind bevorzugt wandfeste Schaltkontakte angeordnet, die bei Betätigung durch ein Wandelement den Antrieb des Endloselements stoppen. Außerdem wird der Dichtantrieb betätigt, wenn ein Wandelement auf ein Abschlußelement oder ein schon feststehendes Wandelement aufläuft. Dadurch werden die Dichtleisten gegen Boden und Decke bzw. Führungsschiene ausgefahren. Gleichzeitig werden die Mitnehmerstifte eingefahren, so daß dann die Mitnehmer außer Eingriff mit den Mitnehmerstiften sind. Anschließend kann das Endloselement wieder aktiviert werden, bis das Mitnehmerpaar oder ein weiteres, an anderer Stelle des Endlosbandes befestigtes Mitnehmerpaar das nächste Wandelement aus einem an sich bekannten Magazin übernimmt.

    [0015] Ein derartiges Magazin enthält zwei Führungsschienenabschnitte, die im maximalen Abstand der beiden Tragbolzen eines Wandelements parallel zueinander verlaufen und am Ende der Führungsschiene rechtwinklig von dieser abzweigen. In beiden Schienenabschnitten des Magazins laufen Endloselemente um, an denen Mitnehmer einander gegenüberliegend befestigt sind. Bei Aktivierung der Endloselemente in den Magazin-Schienen verfahren die Mitnehmer - bei ausgefahrenen Mitnehmerstiften - ein Wandelement aus der Führungsschiene in das Magazin bzw. aus dem Magazin in die Führungsschiene der Raumtrennwand. Um eine störungsfreie Übergabe aus dem Magazin in die Führungsschiene bzw. aus der Führungsschiene in das Magazin zu ermöglichen, müssen die Mitnehmer der Endloselemente des Magazins geringfügig höher oder tiefer als diejenigen Mitnehmer angebracht sein, welche am Endloselement der Führungsschiene angebracht sind.

    [0016] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.

    [0017] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0018] Es zeigen:
    Fig. 1
    eine Seitenansicht eines Wandelements mit weggelassener Deckplatte und teilweise aufgebrochener Führungsschiene;
    Fig. 2
    einen Querschnitt durch eine Führungsschiene bei teilweise eingefahrenen Mitnehmerstiften;
    Fig. 3
    einen Querschnitt gemäß Fig. 2 mit ausgefahrenen Mitnebmerstiften;
    Fig. 4
    eine Aufsicht auf einen Mitnehmer, der um ein Umlenkritzel umläuft;
    Fig. 5
    eine schematische Aufsicht auf die Führungsschiene der Raumtrennwand und das Magazin beim Beginn des Aufbaus der Raumtrennwand;
    Fig. 6
    eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, welche die Übereck-Umsteuerung des ersten Wandelements beim Aufbau der Raumtrennwand zeigt; und
    Fig. 7
    eine den Fig. 5 und 6 entsprechende Darstellung, bei der das erste Wandelement nach dem Verfahren die Endposition erreicht hat.


    [0019] In Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Wandelements 1 der Raumtrennwand dargestellt. Das Wandelement besteht aus einem Metallrahmen und zwei beidseitig an diesem befestigten Deckplatten 2, wobei die dem Betrachter zugewandte Deckplatte weggelassen ist. Der Rahmen ist aus einem oberen Querholm 3, einem unteren Querholm 4 und einem mittleren Querholm 5 sowie zwei diese verbindende Stirnprofilleisten 6 gebildet. Am oberen Quer holm 3 sind Tragbolzen 32 befestigt, an deren oberen Enden Tragorgane, im vorliegenden Fall als Rollenwagen ausgebildet, drehbar gelagert sind. Jeder Rollenwagen ist in bekannter Weise mit mehreren Rollenpaaren 31 ausgerüstet, welche in ebenfalls üblicher Weise auf den Laufflächen 46 einer einen nach unten geöffneten Mittelschlitz 44 aufweisenden Führungsschiene 40 laufen, wobei die Tragbolzen 32 durch den Mittelschlitz 44 hindurchgeführt sind.

    [0020] Über dem oberen Querholm 3 sowie unter dem unteren Querholm 4 ist je eine Dichtleiste 16 angeordnet, die über ein Gestänge 12 gegen die Decke bzw. den Boden ausgefahren und wieder in das Wandelement eingefahren werden kann. Das Gestänge 12 endet an einer Spreizschere 8, die von einem Elektromotor 9 in eine Spreizstellung gebracht werden kann, in welcher die Dichtleisten 16 über das Gestänge 12 ausgefahren sind. Spreizschere 8, Elektromotor 9 und das Gestänge 12 bilden zusammen den Dichtantrieb.

    [0021] Die Tragbolzen 32 sind als Hülse ausgebildet, durch die je ein senkrechter Mitnehmerstift 22 hindurchläuft. Die beiden Mitnehmerstifte 22 sind am freien Ende je eines Schwenkhebels 20 angelenkt, dessen anderes Ende an der Dichtleisten-Stange 12 angelenkt ist. Die Hebel 20 sind beide im mittleren Bereich an einer Stützstange 18 angelenkt, die fest am mittleren Querholm 5 befestigt ist. Wenn daher die Spreizschere 8 vom Motor 9 gespreizt wird und die Dichtleisten-Stangen 12 dadurch die Dichtleisten 16 ausfahren, werden gleichzeitig die Schwenkhebel 20 um die Anlenkpunkte der Stützstangen 18 so geschwenkt, daß die Mitnehmerstifte 22 von ihrer ursprünglichen vertikal ausgefahrenen Position nach unten in eine eingefahrene Position bewegt werden. Umgekehrt werden beim Einfahren der Dichtleisten 16 die Mitnehmerstifte 22 vertikal nach oben ausgefahren.

    [0022] Einer der Tragbolzen 32, und zwar in Fig. 1 der linke Tragbolzen 32, ist im oberen Querholm 3 zum anderen Tragbolzen 32 hin horizontal verschiebbar gelagert. Damit der durch den verschiebbaren Tragbolzen 32 hindurchragende Mitnehmerstift 22 die Verschiebebewegung mitmachen kann, ist am unteren Ende dieses Mitnehmerstiftes 22 ein Zapfen vorgesehen, der in ein Langloch 21 des Schwenkhebels 20 hineinragt und eine Horizontalverschiebung dieses Mitnehmerstifts 22 gestattet.

    [0023] Wie insbesondere den Querschnitten durch die Führungsschiene, den Fig. 2 und 3 sowie den schematischen Aufsichten auf die Führungsschiene (Fig. 5 bis 7) entnehmbar ist, ist in der Führungsschiene 40 ein antreibbares Endloselement 54 vorgesehen, welches in der einen oder anderen Richtung umläuft, wenn ein Antriebsmotor das Endloselement 54 antreibt. Ein Trum des Endloselements 54 läuft in der dargestellten Ausführungsform etwa mittig in der Führungsschiene über den Tragorganen 30. Das andere Trum des Endloselements 54 läuft außerhalb der Führungsschiene 40 zurück. Um einen präzisen, durchhangfreien Lauf des Endloselements 54 zu gewährleisten, ist in der Führungsschiene ein Gleitprofil 50 befestigt, welches einen nach unten weisenden Spalt besitzt. Das Endloselement 54 wird im Gleitprofil geführt und ragt mit einem Teil seines Querschnitts durch den Spalt des Gleitprofils 50 nach unten. Das in Gegenrichtung laufende Trum des Endloselements 54 läuft - außerhalb der Führungsschiene 40 - ebenfalls in einem Gleitprofil 50, das über einen Winkel 49 an der Führungsschiene 40 befestigt ist. Am Anfang der Führungsschiene und am Ende der Führungsschiene sind Umlenkrollen 59, z.B. Umlenkritzel, angeordnet, um welche das Endloselement 54 umläuft. Eine der Umlenkrollen 59 wird von dem Antriebsmotor 55 angetrieben, wenn das Endloselement in eine Umlaufbewegung versetzt werden soll.

    [0024] Wie den Fig. 5 bis 7 entnehmbar ist, kann die Führungsschiene 40 aus einem ersten Schienenabschnitt 40a und einem zweiten Schienenabschnitt 40b zusammengesetzt sein, die unter einem vorgegebenen Winkel aufeinander auftreffen und eine Ecke im Verlauf der Raumtrennwand verwirklichen. Beide Schienenabschnitte 40a und 40b werden von einem gemeinsamen Endloselement 54 durchlaufen, welches an der Eckstelle 41 mittels eines Umlenkritzels 59 von dem einen Schienenabschnitt 40a in den anderen Schienenabschnitt 40b umgelenkt wird.

    [0025] Am Anfang der Führungsschiene 40 ist ein Magazin zum "Paketieren" der Wandelemente vorgesehen, das zwei parallele Schienenabschnitte 72, 74 enthält, die senkrecht von der Führungsschiene 40 abzweigen und voneinander einen Abstand aufweisen, welcher dem maximalen Abstand der Tragbolzen 32 der Wandelemente 1 entspricht. In den beiden Schienenabschnitten des Magazins 72 ist ebenfalls je ein Endloselement 74, 76 angeordnet, das über Umlenkrollen 78 umläuft. Die Schienenabschnitte 72 und die Anordnung der Endloselemente 74, 76 in den Schienenabschnitten 72 entspricht im übrigen der Anordnung gemäß den Fig. 2 und 3.

    [0026] Wie insbesondere den Fig. 2 und 3 und schematisch auch den Fig. 5 bis 7 entnehmbar ist, sind an dem in der Führungsschiene 40 laufenden Endloselement 54 zwei Mitnehmer 56 befestigt, die sich vom Endloselement 54 ein geringes Maß nach unten erstrecken und dann in ein horizontal verlaufendes Flachelement übergehen, dessen Eingriffskanten 57 konvex gekrümmt sind. Die beiden Mitnehmer 56 besitzen einen Abstand, der dem maximalen Abstand der beiden Tragbolzen 32 eines Wandelements 1 entspricht. In vorgegebenem Abstand von den Mitnehmern 56 sind zwei weitere Mitnehmer 58 am Endlosband 54 befestigt, deren Abstand ebenfalls dem maximalen Abstand zweier Tragbolzen 32 entspricht. Durch die Anbringung zweier Mitnehmerpaare 56, 58 wird erreicht, daß ein Mitnehmerpaar sich im Bereich des Magazins befindet und für den Transport des nächsten Wandelements 1 bereit ist, nachdem das andere Mitnehmerpaar 58 in einem vorausgegangenen Transportvorgang ein Wandelement bewegt hatte und von diesem Wandelement freigelaufen ist.

    [0027] An den beiden parallelen Endloselementen 74, 76 des Magazins 70 sind einander gegenüberliegend ebenfalls Mitnehmer 75 befestigt.

    [0028] Die durch die Tragbolzen 32 hindurchlaufenden Mitnehmerstifte 22 lassen sich vom Dichtantrieb vertikal soweit nach oben ausfahren - während gleichzeitig die Dichtleisten in das Wandelement 1 eingefahren werden -, bis die Mitnehmerstifte 22 in die Umlaufbahn der Mitnehmer 56, 58 bzw. 75 gelangen. Wenn dann das Endloselement 54 der Führungsschienen 40 bzw. wenn die beiden Endloselemente 74, 76 des Magazins 70 synchron in Lauf gesetzt werden, so hintergreifen die Mitnehmer 56 bzw. 75 die Mitnehmerstifte 22, wodurch die Wandelemente 1 von den Endloselementen 54 bzw. 74, 76 transportiert werden. Der Transport eines Wandelements kommt zum Stillstand, wenn das bzw. die betreffenden Endloselemente 54 bzw. 74, 76 anhalten und anschließend die Mitnehmerstifte 22 wieder eingefahren werden. Danach kann das bzw. die Endloselemente 54, 74, 76 zum Transport eines weiteren Wandelements erneut aktiviert werden, die Mitnehmer 56, 58 bzw. 75 laufen dann an den eingefahrenen Mitnehmerstiften 22 ungehindert vorbei, vgl. Fig. 2.

    [0029] Fig. 4 zeigt eine Aufsicht auf einen Mitnehmer 56, der an einer Endloskette 54 befestigt ist, die von einem Umlenkritzel 59 umgelenkt wird. Wie Fig. 4 entnehmbar, erleichtert die konvexe Formgebung der Mitnahmekante 57 des Mitnehmers das Umlenken der Mitnehmerstifte 22. Damit die Übergabe der Wandelemente 1 aus dem Magazin in die Führungsschiene 40 problemlos verläuft, müssen die Mitnehmer 75 der Endloselemente 74, 76 gegenüber den Mitnehmern 56, 58 des Endloselements 54 in der Höhe relativ zueinander versetzt sein.

    [0030] Anhand der Fig. 5 bis 7 wird nachstehend das Verfahren eines Wandelements 1 aus dem Magazin 70 in die Endposition der Raumtrennwand geschildert.

    [0031] Zuerst werden die Endloselemente 74, 76 des Magazins 70 synchron in Umlauf versetzt, sie fördern dabei mit ihren Mitnehmern 75 das gestrichelt dargestellte Wandelement 1 aus dem Magazin in die Führungsschiene 40. Wenn das Wandelement 1 seine gestrichelt dargestellte Position in der Führungsschiene 40 erreicht, wird vom Wandelement 1 ein Schaltkontakt 62 betätigt, der die Endloselemente 74, 76 abschaltet und das Endloselement 54 in Umlauf setzt. Daraufhin hintergreifen die Mitnehmer 56 die beiden Tragzapfen des Wandelements 1, woraufhin das Wandelement 1 in Richtung des Schienenabschnitts 40a transportiert wird, bis der vordere Mitnehmer 56 an der Umlenkrolle 59 in den Schienenabschnitt 40b umgelenkt wird und dabei den Transport des Wandelements 1 übereck einleitet. Kennzeichen dieser Übereckbewegung ist es, daß der hintere Mitnehmer mit konstanter Geschwindigkeit im Schienenabschnitt 40a, der vordere Mitnehmer mit derselben konstanten Geschwindigkeit im Schienenabschnitt 40b transportiert wird. Damit diese Zwangsbewegung störungsfrei ablaufen kann, muß einer der beiden Mitnehmerstifte, im dargestellten Beispiel der vordere Mitnehmerstift, horizontal verschiebbar gelagert sein und sich relativ zum anderen Mitnehmerstift 22 bewegen können. Beim Einleiten der Übereckbewegung nähert sich der vordere Mitnehmerstift 22 dem hinteren Mitnehmerstift 22 an, am Ende der Übereckbewegung läuft der vordere Mitnehmerstift 22 dann wieder in seine Ausgangsstellung zurück, in welcher der Mitnehmerstift 22 seinen maximalen Abstand vom anderen Mitnehmerstift einnimmt. Zur Verwirklichung dieser Ausgleichsbewegung ist einer der Tragbolzen 32 horizontal verschieblich gelagert, und der diesen Tragbolzen 32 zugeordnete Mitnehmerstift 22 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel durch den Tragbolzen hindurchgeführt und macht die Bewegung des Tragbolzens daher mit.

    [0032] Zum Ende der Übereckbewegung ist der hintere Mitnehmer 56 an der Umlenkrolle 59 ebenfalls in die Richtung des Schienenabschnitts 40b umgelenkt, vgl. Fig. 6. Anschließend wird dann das Wandelement 1 längs des Schienenabschnitts 40b bis in die Endposition verfahren und schaltet dort über den Schaltkontakt 60 den Antriebsmotor 55 für das Endloselement 54 ab. Anschließend wird der Dichtantrieb aktiviert, welcher die Dichtleisten 16 gegen Boden und Decke ausfährt und dabei gleichzeitig die Mitnehmerstifte 22 in das Wandelement einzieht. Sodann kann ein neuer Transportvorgang einsetzen, bei dem ein weiteres Wandelement aus dem Magazin in die Führungsschiene und dann längs der Führungsschiene gegen das erste Wandelement befördert wird.

    [0033] Wie insbesondere den Fig. 1 und 2 entnehmbar ist, läßt sich die Dichtleiste 16 mittels einer von Hand betätigbaren Spindel 9a soweit einfahren, daß das betreffende Wandelement von der Deckenschiene freikommen kann, während die Mitnehmerstifte 22 noch außer Eingriff mit den Mitnehmern 56 sind. In diesem Zustand läßt sich das Wandelement von Hand verfahren, um einen Notbetrieb auch dann aufrechtzuerhalten, wenn die elektrischen Steuerungen und/oder Antriebe gestört sind.


    Ansprüche

    1. Raumtrennwand aus versetzbaren Wandelementen, die mittels Tragbolzen jeweils an zwei in Führungsschienen verschiebbaren und um die Tragbolzen drehbaren Tragorganen hängen und entlang ihrer senkrechten Stirnseiten in dichtende Anlage aneinander bzw. an Abschlußelemente bewegbar sind, wobei an jedem Wandelement ein Tragbolzen zum anderen Tragbolzen hin horizontal verschiebbar gelagert ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungsschiene (40) ein antreibbares Endloselement (54) umläuft, an dem in maximalem Abstand der Tragbolzen (32) eines Wandelements (1) zwei Mitnehmer (56) befestigt sind, und daß an den Tragorganen (30) vertikal ausfahrbare Mitnehmerstifte (22) angeordnet sind, die in ausgefahrener Position in lösbaren Eingriff mit den Mitnehmern (56) gelangen.
     
    2. Raumtrennwand nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein Trum des Endloselements (54) in der Führungsschiene (40) über den Tragorganen (30) läuft, und daß das gegenläufige Trum des Endlosbandes (54) außerhalb der Führungsschiene (40) geführt ist.
     
    3. Raumtrennwand nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Tragbolzen (32) als Hülse ausgebildet sind, durch die die Mitnehmerstifte (22) vertikal verschiebbar hindurchlaufen.
     
    4. Raumtrennwand nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß das in der Führungsschiene (40) laufende Trum des Endloselements (54) in einem nach unten offenen Gleitprofil (50) geführt ist.
     
    5. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Endloselement (54) eine Endloskette bzw. ein Endlosseil oder -band ist.
     
    6. Raumtrennwand nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Endloskette als Rollenkette ausgebildet ist.
     
    7. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleisten (16) und die Mitnehmerstifte (22) von einem gemeinsamen Antrieb (8, 9) aus- und einfahrbar sind.
     
    8. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß beim Ein- und Ausfahren der Dichtleisten (16) die Mitnehmerstifte (22) jeweils entgegengesetzt aus- bzw. eingefahren werden.
     
    9. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (56) als Flachelemente mit horizontaler Erstreckung ausgebildet sind, die an den beiden einander gegenüberliegenden Eingriffskanten (57) konvex geformt sind.
     
    10. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß an den Anfangs- und Endpositionen der Raumtrennwand wandfeste Schaltkontakte (60, 62) angeordnet sind, die bei Betätigung durch ein Wandelement den Antrieb (64) des Endloselements (54) stoppen.
     
    11. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß an den vertikalen Stirnseiten der Wandelemente (1) Schaltkontakte (7) angeordnet sind, die bei Berührung eines feststehenden Wandelements (1) den Dichtantrieb (8, 9) aktivieren und ggfs. den Antrieb (64) des Endloselements (54) stoppen.
     
    12. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß pro Endloselement (54) in vorgegebenem Abstand von dem ersten Mitnehmerpaar (56) ein weiteres Mitnehmerpaar (58) angeordnet ist.
     
    13. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (40) übereck angesetzte Schienenabschnitte (40a, 40b) enthalten, und daß ein gemeinsames Endloselement (54) in allen Schienenabschnitten (40a, 40b) läuft und an der Ecke (41) mittels Umlenkrollen (59) aus dem einen Schienenabschnitt (40a) in den angrenzenden Schienenabschnitt (40b) umgelenkt wird.
     
    14. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß pro Schienenabschnitt je ein separates Endloselement umläuft, und daß die Mitnehmer des einen Endloselements in einer anderen Höhe als die Mitnehmer des Endloselements des benachbarten Schienenabschnitts angeordnet sind.
     
    15. Raumtrennwand nach einem der vorstehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß an den horizontalen Stirnseiten der Wandelemente (1) Dichtleisten (16) in Anlage an den Boden bzw. die Führungsschienen oder die Decke des Raumes ausfahrbar sind.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht