[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung mit den im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Merkmalen. Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-PS 28 16 437 bekannt.
Der Waagerechtförderer der bekannten Vorrichtung besteht aus einem Gestell, welches
eine Zeile von synchron angetriebenen Rollen und/oder eine waagerechte Kette mit daran
angebrachten Auflagern trägt, auf denen die Isolierglasscheiben mit ihrem unteren
Rand stehen, und aus einer Stützwand in Gestalt einer Luftkissenwand, an welche sich
die Isolierglasscheiben anlehnen.
[0002] An dem Gestell und/oder an einem mit dem Gestell verbundenen Turm sind eine oder
mehrere Fülldüsen angeordnet, von denen wenigstens eine quer zur Förderrichtung der
Isolierglasscheiben verschiebbar und um eine senkrecht zur Stützwand verlaufende Achse
drehbar ist, so dass mit ihnen die Randfuge einer Isolierglasscheibe automatisch gefüllt
werden kann, was auch als Versiegeln bezeichnet wird.
[0003] Die bekannte Vorrichtung eignet sich nur für das Versiegeln von rechteckigen Isolierglasscheiben
und allenfalls von halbrunden Isolierglasscheiben. Sonderformen, sogenannte Modellscheiben,
z.B. dreieckige Isolierglasscheiben, können mit der bekannten Vorrichtung jedoch nicht
versiegelt werden. Um ihre Randfuge zu füllen, wird bisher neben der automatisch arbeitenden
Vorrichtung eine Vorrichtung aufgestellt, mit welcher Isolierglasscheiben von Hand
versiegelt werden. Eine solche Vorrichtung für die Versiegelung von Hand hat üblicherweise
einen kleinen Drehtisch, auf welchem die Isolierglasscheibe waagerecht liegt und festgesaugt
wird. Mittels einer von Hand zu betätigenden Spritzpistole wird die Dichtmasse in
die Randfuge eingefüllt. Zu der von Hand bedienten Vorrichtung gehören ferner Vorratsbehälter
für die üblicherweise aus zwei Komponenten bestehende Dichtmasse sowie eine Fördereinrichtung
für die Dichtmasse (Pumpen sowie an einem Schwenkarm aufgehängte Schlauchleitungen).
Eine solche Vorrichtung zum Versiegeln von Hand kostet gegenwärtig rund DM 50.000,--.
Sie belegt darüberhinaus eine größere Stellfläche neben der automatisch arbeitenden
Versiegelungsvorrichtung und schränkt dadurch die Stellfläche ein, die im Abnahmebereich
der automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung für Transportgestelle und für
eine Hebevorrichtung benötigt wird, mit welcher die fertig versiegelten Isolierglasscheiben
vom Waagerechtförderer abgehoben und zum Abtransport in ein Lager auf die Glastransportgestelle
gestellt werden.
[0004] Da es sich bei der Versiegelungsmasse für Isolierglasscheiben üblicherweise um einen
2-Komponentenkleber handelt, dessen zwei Komponenten von zwei Fördereinrichtungen
aus zwei Vorratsbehältern in einen Mischer und von dort in die dem Mischer nachgeordnete
Fülldüse gefördert werden, gibt es zusätzliche Probleme dadurch, dass die Vorrichtung
für die Versiegelung von Hand lediglich in unregelmässigen Abständen genutzt wird:
Da 2-Komponentenkleber nach dem Vermischen ihrer beiden Komponenten alsbald beginnen
auszuhärten, müssen die Förderleitungen bei jeder Unterbrechung gespült werden, was
Materialverluste mit sich bringt und die Umwelt durch Materialabfälle und verdampfende
Reinigungsmittel belastet. Ausserdem entstehen bei jeder Inbetriebsetzung und Ausserbetriebsetzung
der Vorrichtung für die Versiegelung von Hand größere Ausfallzeiten. Die Nachteile
wirken sich um so erheblicher aus, je häufiger die Vorrichtung für die Versiegelung
von Hand zum Einsatz kommt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preiswerte Möglichkeit
für das Versiegeln von Modellscheiben von Hand zu eröffnen, welche die geschilderten
Nachteile verringert.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet eine überraschend einfache und hinsichtlich
ihrer Vorteile überzeugende Lösung für das geschilderte Problem. Sie nutzt für die
Zwecke der Handversiegelung sehr weitgehend die ohnehin vorhandenen Einrichtungen
der automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung. Es wird lediglich eine zusätzliche,
von Hand zu führende und zu betätigende Fülldüse vorgesehen, welche sich zu diesem
Zweck am einen Ende eines Schlauches oder eines Schlauchpaares befindet, durch welche
die Dichtmasse bzw. ihre Komponenten zugeführt werden, und welche nach Wahl anstelle
der Fülldüsen für die automatische Versiegelung in Betrieb genommen wird.
[0008] Um dies zu verwirklichen, kann man sich z.B. die Tatsache zunutze machen, dass die
an der automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung vorgesehene(n) Düse(n) zur
Anpassung an Isolierglasscheiben mit unterschiedlich breiten Randfugen ohnehin auswechselbar
sind. Wenn nunmehr eine Modellscheibe, die sich für das automatische Versiegeln nicht
eignet, auf dem Waagerechtförderer die automatisch arbeitende Versiegelungsvorrichtung
erreicht, wird die Modellscheibe wie bisher vom Waagerechtförderer entnommen und auf
einen neben der automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung stehenden Drehtisch
gelegt; eine für das automatische Versiegeln vorgesehene Fülldüse wird durch Lösen
der Trennkupplung abgenommen und stattdessen an ihrer Stelle eine von Hand zu betätigende
Fülldüse angeschlossen, welche zu diesem Zweck am Ende eines Schlauches, an dessen
gegenüberliegendem Ende sich die Fülldüse befindet, ein zu der Trennkupplung passendes
Kupplungsteil trägt. Schon kann die Handversiegelung beginnen. Da sie die Vorratsbehälter
und Fördersysteme der automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung nutzt, wird
dafür keine besondere Stellfläche mehr benötigt. Soweit die Fördersysteme der automatisch
arbeitenden Versiegelungsvorrichtung vor und nach dem Handversiegeln für das automatische
Versiegeln benutzt werden, gibt es keine Probleme mit dem Aushärten der Dichtmasse
in den Fördersystemen, so dass besondere Spülvorgänge entbehrlich sind, die dafür
erforderlichen Zeiten eingespart und Materialverluste sowie eine Umweltbelastung durch
Materialabfälle und Reinigungsmittel vermieden werden. Darüberhinaus werden im Vergleich
zum Stand der Technik erhebliche Investitionskosten eingespart (man benötigt zusätzlich
zur ohnehin vorhandenen automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung lediglich
eine Düse für die Handversiegelung mit Verbindungsschlauch und ggfs. einen zusätzlichen
Mischer für die zwei Komponenten der Dichtmasse vor deren Eintritt in die Düse). Die
gegenüber dem Stand der Technik eingesparten Vorrichtungsteile können nicht verschleißen
und bedürfen keiner Wartung, so dass auch erhebliche laufende Kosten eingespart werden.
[0009] Damit der Austausch der Düse rasch vonstatten geht, verwendet man als Trennkupplung
vorzugsweise eine steckbare Schnellkupplung.
[0010] Es ist bekannt, für das automatische Versiegeln vorgesehene Düsen für die Dauer ihrer
Nichtbenutzung in einem Gefriergerät (Freezer) aufzubewahren, damit die in der Düse
und dem zugehörigen Kupplungsteil enthaltene Dichtmasse nicht aushärtet. Vorzugsweise
verwendet man ein solches Gefriergerät auch zum Aufbewahren der für die Handversiegelung
vorgesehenen Düse samt dem zugehörigen Verbindungsschlauch, so dass diese nicht nach
und vor jeder Benutzung gespült werden müssen. Um sie dennoch nach Bedarf rasch in
Betrieb nehmen zu können, ist vorzugsweise ferner eine Aufwärmvorrichtung, insbesondere
ein Warmwasserbad, vorgesehen, in welche man die Düse für die Handversiegelung zum
Auftauen einlegt.
[0011] Eine andere vorteilhafte Möglichkeit zur Verwirklichung der Erfindung besteht darin,
die beiden Komponenten der Dichtmasse getrennt bis möglichst dicht an die Fülldüse
für das Handversiegeln heranzuführen. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, das Mischen
der beiden Komponenten für das Handversiegeln nicht in einem für das automatische
Versiegeln vorgesehenen Mischer vorzusehen, sondern stattdessen einen gesonderten
Mischer am Handgriff der Fülldüse für die Handversiegelung vorzusehen und diesen Mischer
durch ein Schlauchpaar mit den beiden Komponenten der Dichtmasse zu speisen. Die beiden
Schläuche wiederum werden durch die beiden für das automatische Versiegeln ohnehin
vorgesehenen Fördereinrichtungen, insbesondere Zahnradpumpen, gespeist, und damit
die beiden Komponenten der Dichtmasse nach Wahl entweder dem Mischer für das automatische
Versiegeln oder dem zusätzlichen Mischer für das Handversiegeln zugeführt werden können,
ist im Förderweg zwischen der jeweiligen Fördereinrichtung und den Mischern ein Umschaltventil
vorgesehen.
[0012] Gegenüber der zuerst genannten Ausführungsform hat dies den Vorteil, dass in dem
Schlauch, welchen man für die Handversiegelung benötigt, die beiden Komponenten der
Dichtmasse noch nicht miteinander vermischt sind, so dass keinerlei Gefahr besteht,
dass bereits im Schlauch die Dichtmasse auszuhärten beginnt. Der Schlauch muss deshalb
in Arbeitspausen weder gespült noch tiefgekühlt werden, um ein Aushärten der Dichtmasse
zu vermeiden. Lediglich die aus der Fülldüse, ihrem Handgriff und dem Mischer gebildete
Baueinheit muss in Arbeitspausen gespült oder gekühlt werden. Zu diesem Zweck kann
das Schlauchpaar vom Mischer abgetrennt werden und die abgetrennte Baueinheit aus
Düse, Handgriff und Mischer in das Gefriergerät gelegt werden. Es ist aber auch durchaus
möglich, das Schlauchpaar nicht abzutrennen, sondern die Baueinheit aus Düse, Handgriff
und Mischer in das oben offene Gefriergerät zu legen und das Schlauchpaar heraushängen
zu lassen.
[0013] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sind schematische Zeichnungen von zwei Ausführungsbeispielen
beigefügt.
Figur 1 zeigt die hier wesentlichen Elemente einer automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung
in einer Seitenansicht (Blickrichtung entgegen der Förderrichtung),
Figur 2 zeigt einen Teilbereich der automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung
im Umgebungsbereich einer Fülldüse in der Vorderansicht,
Figur 3 zeigt als Detail eine für die automatische Versiegelung vorgesehne Fülldüse
so, wie sie mittels einer Trennkupplung an der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung
angebracht ist,
Figur 4 zeigt die für das automatische Versiegeln vorgesehene Fülldüse in abgenommenem
Zustand im Schnitt,
Figur 5 zeigt den Anschluss eines Schlauches für eine von Hand zu betätigende Fülldüse
an dem Kupplungsteil, an welchem sich sonst die für die automatische Versiegelung
vorgesehene Fülldüse befindet, teilweise im Schnitt,
Figur 6 zeigt schematisch die Anordnung eines Drehtisches vor der in Figur 1 dargestellten
Vorrichtung und das Durchführen der Versiegelung einer auf dem Drehtisch liegenden
Isolierglasscheibe von Hand, und
Figur 7 zeigt in einer Darstellung wie in Figur 6 ein zweites Ausführungsbeispiel.
[0014] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Vorrichtung hat auf einem Gestell 1 einen
Waagerechtförderer 2, der durch eine Reihe von synchron angetriebenen Rollen gebildet
ist, auf denen eine Isolierglasscheibe 10 stehend gefördert wird, wobei sie sich gegen
eine etwas nach hinten geneigte Stützwand 3 in Gestalt einer Luftkissenwand lehnt,
welche über nicht dargestellte Trag- und Stützelemente mit dem Gestell 1 verbunden
ist. Hinter der Luftkissenwand 3 ist parallel zu dieser, d. h. mit entsprechender
Neigung angeordnet ein Turm 4 vorgesehen, an welchem auf Wellen 5 und 6 geführt ein
Schlitten 7 auf und ab bewegt werden kann; zu diesem Zweck ist er mit einer angetriebenen
Kette 8 verbunden. Am Ende einer vom Schlitten 7 kommenden Rohrleitung 13 befindet
sich eine Düse 9 für das automatische Versiegeln der Isolierglasscheibe 10. Die Düse
9 erstreckt sich durch einen Zwischenraum 14 zwischen zwei in Förderrichtung nebeneinander
angeordneten Luftkissenwänden 3 und 3a (siehe Figur 2) und ist in diesem Zwischenraum
mit dem Schlitten 7 auf und ab verschiebbar.
[0015] Bei der für das Versiegeln verwendeten Dichtmasse handelt es sich um einen 2-Komponentenkleber,
dessen Basiskomponente durch eine Zuleitung 11 und dessen Härterkomponente durch eine
Zuleitung 12 getrennt von Vorratsbehältern zugeführt, in einem am Schlitten 7 angeordneten
Mischer 30 gemischt und durch die Rohrleitung 13 der Düse 9 zugeführt werden. Die
Fördervorrichtung ist in Figur 1 nicht dargestellt; es kann sich bei ihr - wie in
Figur 7 dargestellt - sowohl für die Basiskomponente als auch für die Härterkomponente
um eine Zahnradpumpe 31 bzw. 32 handeln, die durch eine Kolben-Zylinder-Einheit 33
bzw. 34 gespeist wird.
[0016] Die Düse 9 ist mittels einer als Schnellkupplung ausgebildeten Trennkupplung 15 auswechselbar
am Ende der Rohrleitung 13 angebracht. Die Art der Anbringung ist in Figur 3 dargestellt.
Die Trennkupplung 15 besteht aus einem ersten, an der Rohrleitung 13 befestigten Kupplungsteil
16 mit einem gegen Federkraft verschwenkbaren Sperriegel 17 und einer Muffe 18, welche
Bestandteil der Düse 9 ist (siehe Figur 4). Die Muffe 18 hat seitlich einen Kugelkopf
19, auf welchem der Düsenkopf 20 schwenkbar gelagert ist. Die Muffe 18 wird auf das
Kupplungsteil 16 aufgeschoben, wobei der Sperriegel 17 hinter einem an der Muffe 18
vorgesehenen Kragen 21 einrastet.
[0017] Für die Handversiegelung ist ein Schlauch 22 vorgesehen, der an seinem einen Ende
über eine Drehkupplung 25 mit einer ähnlichen Muffe 23 mit Kragen 24 befestigt ist,
welche ebenfalls auf das Kupplungsteil 16 paßt. Am anderen Ende des Schlauches findet
sich eine mit einem Handgriff 26 versehene Düse 27 für die Handversiegelung.
[0018] Vor der für die automatische Versiegelung vorgesehenen Vorrichtung ist ein Drehtisch
28 vorgesehen, auf dem eine Isolierglasscheibe 29 waagerecht liegend versiegelt und
zu diesem Zweck gedreht werden kann.
[0019] Wenn nach einer Anzahl von automatisch zu versiegelnden Isolierglasscheiben auf dem
Waagerechtförderer 2 eine Isolierglasscheibe herangefördert wird, die sich wegen ihrer
Gestalt nicht zum automatischen Versiegeln eignet, dann wird sie vom Waagerechtförderer
2 heruntergenommen und auf den Drehtisch 28 gelegt. Nach Lösen der Trennkupplung 15
wird auf das an der automatisch arbeitenden Versiegelungsvorrichtung verbliebene Kupplungsteil
16 die Muffe 23 des Schlauches 22 aufgesteckt und mit der am anderen Ende des Schlauches
vorgesehenen Düse 27 die auf dem Drehtisch liegende Isolierglasscheibe 29 versiegelt.
Die sonst den Ablauf der automatischen Versiegelung bestimmende Steuerung kann durch
Betätigen eines entsprechenden Schalters für die Dauer der Handversiegelung ausser
Funktion gesetzt werden; zugleich kann dadurch eine für die automatische Versiegelung
vorgesehene etwaige zweite Fülldüse blockiert werden.
[0020] Nach Abschluss der Handversiegelung wird der Schlauch 22 wieder abgekuppelt und durch
eine Düse 9 für die automatische Versiegelung ersetzt. Für die Dauer ihrer Nichtbenutzung
können die nicht mit der Vorrichtung verbundenen Düsen 9 bzw. 27 sowie der Schlauch
22 in einem Gefriergerät aufbewahrt werden.
[0021] Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Figur 7 dargestellt. In Figur 7 sind Teile,
die mit Teilen des ersten Ausführungsbeispiels übereinstimmen oder ihnen entsprechen,
mit übereinstimmenden Bezugszahlen bezeichnet.
[0022] Das in Figur 7 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem ersten
Ausführungsbeispiel darin, dass die für die Handversiegelung vorgesehene Fülldüse
27 für Zwecke der Handversiegelung nicht gegen die Fülldüse 9 für das automatische
Versiegeln ausgetauscht wird, sondern dass dafür ein gesonderter Anschluss vorgesehen
ist.
[0023] Am Handgriff 26 der Fülldüse 27 ist ein Mischer 42 angebracht, bei welchem es sich
zweckmässigerweise um einen rohrförmigen statischen Mischer handelt. In den Mischer
42 münden zwei Schläuche 22a und 22b für die Basiskomponente bzw. die Härterkomponente
der Dichtmasse. Die beiden Schläuche 22a und 22b gehen von einer Anschlussarmatur
35 aus, welche oben am Turm 4 angebracht ist. Am Turm ist ferner ein Ausleger 36 schwenkbar
angebracht, welcher die Schläuche 22a und 22b beim Handversiegeln hält und führt.
[0024] In die Anschlussarmatur 35 münden eine Rohrleitung 37 für die Basiskomponente und
eine Rohrleitung 38 für die Härterkomponente der Dichtmasse, welche von Umschaltventilen
39 bzw. 40 ausgehen, bei denen es sich um Drehschieberventile handeln kann, die durch
einen Hebel 41 synchronisiert sind. Das Umschaltventil 39 ist einer Zahnradpumpe 31
nachgeordnet, welche durch eine Kolben-Zylinder-Einheit 33 mit der Basiskomponente
gespeist wird. Das Umschaltventil 40 ist einer Zahnradpumpe 32 nachgeordnet, welche
durch eine Kolben-Zylinder-Einheit 34 mit der Härterkomponente gespeist wird. Je nach
Stellung der Umschaltventile 39 und 40 werden die beiden Komponenten entweder in die
Zuleitungen 11 und 12 oder in die Rohrleitungen 37 und 38 gefördert.
[0025] Wenn auf dem Waagerechtförderer 2 eine Isolierglasscheibe herangefördert wird, die
sich wegen ihrer Gestalt nicht zum automatischen Versiegeln eignet, dann wird sie
auf den Drehtisch 28 überführt, die Umschaltventile 39 und 40 werden umgeschaltet
und die auf dem Drehtisch liegende Isolierglasscheibe 39 von Hand versiegelt. Nach
Abschluss der Handversiegelung werden der Mischer 42 und die Düse 27 entweder gespült
oder in ein Gefriergerät gelegt und die Umschaltventile 39 und 40 erneut umgeschaltet,
so dass die Vorrichtung wieder zum automatischen Versiegeln bereit ist.
1. Vorrichtung zum automatischen Füllen der Randfuge von Isolierglasscheiben mit einer
Dichtmasse (nachfolgend als Versiegeln bezeichnet), mit einem Waagerechtförderer für
die Isolierglasscheiben und mit wenigstens einer Fülldüse, welche durch eine Fördereinrichtung
aus einem oder mehreren Vorratsbehältern mit der Dichtmasse versorgt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass zusätzlich eine von Hand zu führende und zu betätigende Fülldüse
(27) vorgesehen ist, welche sich am einen Ende eines Schlauches (22) oder eines Schlauchpaares
(22a, 22b) befindet, und dass die Fördereinrichtung (31 bis 34) nach Wahl entweder
die Fülldüse(n) (9) für das automatische Versiegeln oder das andere Ende des Schlauches
(22) mit der Düse (27) für das Versiegeln von Hand speist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fülldüse(n) (9) für
das automatische Versiegeln mittels einer Trennkupplung (15) auswechselbar mit der
Fördereinrichtung (31 bis 34) verbunden ist und dass das andere Ende des Schlauches
(22) ein zu der Trennkupplung (15) passendes Anschlussteil (23) trägt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennkupplung (15)
als steckbare Schnellkupplung ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, in welcher für das Fördern von zwei Komponenten der
Dichtmasse zwei Fördereinrichtungen (31, 33; 32, 34) vorgesehen sind, die einen im
Leitungsweg zwischen den Fördereinrichtungen (31, 33; 32, 34) und der Fülldüse (9)
für das automatische Versiegeln liegenden Mischer (30) speisen, dadurch gekennzeichnet,
dass am Handgriff (26) der Fülldüse (27) für das Handversiegeln ein weiterer Mischer
(42) angebracht ist,
dass zwei in den weiteren Mischer (42) mündende Schläuche (22a, 22b) vorgesehen sind,
welche von den zwei Fördereinrichtungen (31, 33; 32, 34) gespeist werden,
und dass zwischen den Fördereinrichtungen (31, 33; 32, 34) und den Mischern (30, 42)
zwei Umschaltventile (39, 40) liegen, welche die beiden Fördereinrichtungen (31, 33;
32, 34) wahlweise mit den Fülldüsen (9) für das automatische Versiegeln bzw. mit der
Fülldüse (27) für das Handversiegeln verbinden.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Gefriergerät zum Aufbewahren der von Hand zu betätigenden Fülldüse (27) samt ihrem
Schlauch (22) bzw. samt ihrem Mischer (42) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Aufwärmvorrichtung für die von Hand zu betätigende Fülldüse (27) samt ihrem Schlauch
(22) bzw. samt ihrem Mischer (40) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwärmvorrichtung
ein Warmwasserbad ist.