[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gießrad, bestehend aus einem Innenkörper und einem
darauf festgelegten Gießring mit einer äußeren zylindrischen Mantelfläche, wobei unter
der Mantelfläche ein sich axial erstreckender Ringraum für ein Kühlmittel vorgesehen
ist, an dessen beiden Rändern über den Umfang verteilt radiale Zu- und Ableitungen
für das Kühlmittel angeschlossen sind.
[0002] Gießräder dieser Art sind bekannt. In der Regel ist der sich axial erstreckende Ringraum
in Form von axialen, über den Umfang verteilten Bohrungen in dem Gießring ausgebildet.
Die Zu- und Ableitungen für das Kühlmittel bestehen aus Kammern, die beidseitig einer
mittigen Trennwand sich befinden, die Teil des Innenkörpers ist und einen felgenartigen
äußeren Körper trägt, auf dem der Gießring mittels Schraubverbindungen festgelegt
ist.
[0003] Ein solches Gießrad hat eine Reihe von Nachteilen. Der Wechsel des Gießringes ist
wegen der Festlegung mittels Schraubverbindungen aufwendig. Diese Festlegung kann
darüber hinaus dazu führen, daß bei Wärmeausdehnung der Gießring sich verformt und
dabei seine Kreisform verliert. Schließlich ist der Aufbau des Gießringes selbst wegen
der durch ihn verlaufenden axialen Kanäle aufwendig und vergleichsweise schwergewichtig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gießrad der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem mit einfach gestaltetem Gießring dessen Wechsel auf dem Innenkörper
mit geringem Aufwand möglich ist und bei dem die Gefahr, daß er sich unter Wärmeeinwirkung
unregelmäßig verformt mindestens vermindert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gießring durch innenseitig
an seinen beiden Rändern angreifenden, radial nach außen wirkenden, anstellbaren Druckgliedern
festgelegt ist.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Gießrad wird der Gießring durch ihn radial beaufschlagende
Druckglieder gehalten, so daß er bei einer Ausdehnung infolge von Wärme zentrisch
geführt bleibt. Diese Druckglieder sorgen gleichzeitig dafür, daß auch die axiale
Arretierung erhalten bleibt. Da die Druckglieder in ihrer Druckkraft einstellbar sind,
kann der Druck so bemessen werden, daß es nicht zu einer polygonalen Verformung des
Gießringes kommt.
[0007] Die Druckglieder sollten aus einem Werkstoff mit geringem Wärmeausdehnungskoeffizienten
bestehen. Unterschiedliche Temperaturen an den an verschiedenen Stellen angeordneten
Druckgliedern können dann nicht zu einer Verformung des Gießringes führen.
[0008] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung greifen die Druckglieder in innenseitige Ringnuten
des Gießringes ein. Dieser Eingriff erleichtert die Montage, weil sie eine umfangsmäßige
Zuordnung zwischen den Druckgliedern und dem Gießring überflüssig macht. Dieser Eingriff
stellt darüber hinaus eine sichere axiale Fixierung des Gießringes sicher.
[0009] Vorzugsweise sind die Druckglieder Spannstangen, die im Innenkörper geführt sind
und die in ihrer Spannkraft zentral von einer Einstellvorrichtung beaufschlagt sind.
Diese Ausgestaltung dient der Erleichterung der Montage und Demontage, denn durch
die Betätigung der Einstellvorrichtung wird der Gießring an allen Angriffspunkten
der Druckglieder gegenüber dem Innenkörper gelöst. Konstruktiv läßt sich diese Ausgestaltung
auf einfache Weise dadurch verwirklichen, daß die Einstellvorrichtung mit einem Spannkeil
auf die Spannstangen einwirkt. Für sämtliche Spannstangen kann ein gemeinsamer Spannkeil
vorgesehen sein. Die selbständige Entriegelung der Druckglieder bei Entlastung durch
den Spannkeil kann dadurch gefördert werden, daß an den Druckgliedern Rückholfedern
angreifen, die bei einer Entlastung der Druckglieder durch den Spannkeil die Druckglieder
außer Eingriff mit dem Gießring bringen. Für die Betätigung des Spannkeils ist vorzugsweise
ein axial einstellbares Stellglied vorgesehen. Das Stellglied kann eine pneumatische
oder hydraulische Zylinderkolbeneinheit sein.
[0010] Insbesondere dann, wenn für den Eingriff der Druckglieder innenseitige Ringnuten
im Gießring vorgesehen sind, ist es günstig, wenn der Ringraum für das Kühlmittel
zwischen der inneren Mantelfläche des Gießringes und der äußeren Mantelfläche des
Innenkörpers ausgebildet ist.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
- Figur 1
- ein Gießrad im Axialschnitt und
- Figur 2
- das Gießrad gemäß Figur 1 im Querschnitt nach Linie I-I der Figur 1.
[0012] Ein Gießrad 1 ist mit einer Antriebswelle 2, auf der es drehfest angeordnet ist,
mittels Lager 3,4 auf einem Lagerbock 5 drehbar gelagert. Angetrieben wird die Antriebswelle
2 mit einem auf ihr drehfest sitzenden Antriebsrad 6.
[0013] Das Gießrad besteht aus einem Innenkörper 7 und einem darauf festgelegten Gießring
8. Der Innenkörper 7 ist durch eine Schulter 9 der Antriebswelle 2 und einen auf der
Antriebswelle 2 befestigbaren Ring 10 axial festgelegt. Der Innenkörper 7 ist als
Hohlkörper ausgebildet. In seinen beiden stirnseitigen Wänden 11,12 verlaufen radiale,
über den Umfang verteilte Bohrungen 13,14 für ein Kühlmittel und dazwischen angeordnete
radiale Bohrungen 15,16 für als Spannstangen 17,18 ausgebildete Druckglieder aus einem
Werkstoff mit geringem Wärmeausdehnungskoeffizienten. Ein dafür geeigneter Werkstoff
ist beispielsweise "Invarstahl". Die radialen Bohrungen 13,14 sind mit axialen Zuleitungen
19 und Ableitungen 20 in der Antriebswelle 2 für Kühlmittel und mit einem axialen
Ringraum 21 verbunden, der zwischen der inneren Mantelfläche des Gießringes 8 und
der äußeren Mantelfläche des Innenkörpers 7 ausgebildet ist. Der Ringraum 21 ist an
seinen beiden axialen Rändern durch jeweils eine zwischen dem Innenkörper 7 und dem
Gießring 8 wirkende Dichtung 21a,21b abgedichtet. Hierbei kann es sich um eine aufblasbare
Dichtung handeln, die drucküberwacht ist beziehungsweise mit einem Druckspeicher verbunden
ist. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß auch bei sich ausdehnendem Gießring 8
der Ringraum 21 verschlossen bleibt.
[0014] Die axialen Zu- und Ableitungen 19,20 sind mit einem aus der Antriebswelle 2 herausgeführten
mitdrehenden inneren Teils 22a eines Verteilers 22 verbunden, an dessen äußerem Teil
22b Anschlüsse für die Kühlmittelzu- und Kühlmittelabfuhr anschließbar sind.
[0015] Die Spannstangen 17,18 greifen mit ihren radial äußeren Enden in Ringnuten 23,24
an der inneren Mantelfläche des Gießringes 8 ein. Dadurch wird der Gießring 8 in einer
beliebigen Drehstellung axial auf dem Innenkörper 7 festgelegt. An ihren inneren Enden
sitzen auf den Spannstangen 17,18 Keilkörper 25,26, die in Entriegelungsrichtung der
Spannstangen 17,18 von Federn 27,28 und in Verriegelungsrichtung von zentralen, kolbenförmigen
Keilkörpern 29,30 beaufschlagt sind. Die kolbenförmigen Keilkörper 29,30 sind auf
einer Kolbenstange 31 einer doppelseitig beaufschlagbaren Zylinderkolbenanordnung
32 in der Antriebswelle 2 angeordnet. Die Beaufschlagung der Zylinderkolbenanordnung
32 erfolgt über einen Verteiler 33, der ähnlich dem Verteiler 22 aus einem inneren
mitdrehenden und einem äußeren feststehenden Teil besteht.
[0016] Die Keilkörper 25,26,29,30, die Federn 27,28 und die Zylinderkolbenanordnung 32 mit
der Kolbenstange 31 bilden eine Einstellvorrichtug, mittels der es möglich ist, die
auf den Gießring 8 über die Spannstangen 17,18 ausgeübte Druckkraft so einzustellen,
daß es nicht zu einer unerwünschten polygonalen Verformung des kreisförmigen Gießringes
8 kommt.
[0017] Die Montage des Gießringes 8 auf dem Innenkörper 7 erfolgt bei druckentlasteten Dichtungen
21a,21b und bei in der Zeichnung nach links verschobenen kolbenförmigen Keilkörpern
29,30. In dieser Lage der Keilkörper 29,30 befinden sich die Spannstangen 17,18 aufgrund
ihrer Beaufschlagung durch die Federn 27,28 in ihrer radialen inneren Endlage. Der
Gießring 8 kann also behinderungsfrei aufgeschoben werden. Nach axialer Positionierung
des Gießringes 8 wird die Zylinderkolbeneinheit 32 beaufschlagt, so daß die Keilkörper
25,26,29,30 wirksam werden und die Spannstangen 17,18 zum Eingriff in die Ringnuten
23,24 bringen. Nach Aufblasen der beiden Dichtungen 21a,21b kann das Kühlmittel in
den Ringraum 21 eingeleitet und das Gießrad in Betrieb genommen werden.
1. Gießrad, insbesondere für eine Einwalzengießmaschine, bestehend aus einem Innenkörper
(7) und einem darauf festgelegten Gießring (8) mit einer äußeren zylindrischen Mantelfläche,
wobei unter der Mantelfläche ein sich axial erstreckender Ringraum (21) für ein Kühlmittel
vorgesehen ist, an dessen beiden Rändern über den Umfang verteilte radiale Zu- und
Ableitungen (13,14) für das Kühlmittel angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gießring (8) durch innenseitig an seinen beiden Rändern angreifende, radial
nach außen wirkende, anstellbare Druckglieder (17,18) festgelegt ist.
2. Gießrad nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckglieder (17,18) aus einem Werkstoff mit kleinem Wärmeausdehnungskoeffizienten
bestehen.
3. Gießrad nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckglieder (17,18) in innenseitige Ringnuten (23,24) des Gießringes (8)
eingreifen.
4. Gießrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckglieder (23,24) Spannstangen sind, die im Innenkörper (7) geführt sind
und die in ihrer Spannkraft zentral von einer Einstellvorrichtung (25-32) beaufschlagt
sind.
5. Gießrad nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung (25-32) mit einem Spannkeil (29,30) auf die Spannstangen
(17,18) einwirkt.
6. Gießrad nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein gemeinsamer Spannkeil (29,30) für sämtliche Spannstangen (17,18) vorgesehen
ist.
7. Gießrad nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Druckgliedern (17,18) Rückholfedern (27,28) angreifen, die bei Entlastung
der Druckglieder (17,18) durch den Spannkeil (29,30) die Druckglieder (17,18) außer
Eingriff mit dem Gießring (8) bringen.
8. Gießrad nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spannkeil (29,30) durch ein Stellglied (31) axial verstellbar ist.
9. Gießrad nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (21) für das Kühlmittel zwischen der äußeren Mantelfläche des Innenkörpers
(7) und der inneren Mantelfläche des Gießringes (8) ausgebildet ist, wobei der Ringraum
(21) an seinen beiden Rändern durch, insbesondere aufblasbare und gegebenenfalls drucküberwachte
Dichtungen abgedichtet ist.