(19)
(11) EP 0 471 283 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1992  Patentblatt  1992/08

(21) Anmeldenummer: 91113286.8

(22) Anmeldetag:  08.08.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63B 51/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 11.08.1990 DE 9011721 U

(71) Anmelder: Flamm, Klaus
D-40885 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Flamm, Klaus
    D-40885 Ratingen (DE)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorgefertigtes Saitengebilde zum Bespannen von Tennisschlägern oder dergleichen


    (57) Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Saitengebilde (1) zum Bespannen von Tennisschlägern oder dergleichen, bestehend aus einzelnen, nach Art einer Gewebebindung zu einem vorgefertigten Netzwerk verkreuzten Quer- und Längssaiten (2,3) mit nach außen überstehenden, freien Enden (5,6) für eine Einzelbefestigung. Für ein schnelles Bespannen und ein einfaches Handhaben ist das vorgefertigte Saitengebilde (1) derart ausgebildet, daß die Längssaiten (2) und die Quersaiten (3) mit unterschiedlicher Einstellung eingelegt sind unter Bildung eines magazinartigen Sammelfeldes (4) einer Saitenart auf einem Teillängenabschnitt der anderen Saitenart, wobei das Sammelfeld (4) mittels einer entfernbaren Halterung (7) schließbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Saitengebilde zum Bespannen von Tennisschlägern oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Ein derartiges vorgefertigtes Saitengebilde ist aus dem G 88 13 991 bekannt, bei dem eine Anzahl einzelner Quer- und Längssaiten mit freien, abgeschnittenen Enden zu einem vorgefertigten Netz entsprechend einem gewünschten Bespannungsmuster verkreuzt sind. Mittels einer Ausrichteinrichtung, die die verkreuzten Quer- und Längssaiten in der vorgegebenen Lage zueinander hält, wird das Bespannungsmuster fixiert. Das so vorbereitete Netz braucht zum Bespannen eines Tennisschlägers oder dergleichen nur in den Schlägerkopf gelegt und die freien Enden in den jeweils zugehörigen Löchern des Schlägerrahmens befestigt zu werden.

    [0003] Der Bespannungsvorgang unter Verwendung der vorgefertigten Saitengebilde ist gegenüber dem bekannten Einziehen von mehreren Saitensträngen wesentlich vereinfacht, wobei die Bespannung mittels einzelner, freier Saiten zudem die Einstellung verschiedener Bespannungsprofile erlaubt. Die Handhabung eines Netzes mit einem fixierten Bespannungsmuster hat sich aber beim Einfädeln der freien Enden in die Löcher des Schlägerrahmens als nicht ausreichend anpaßbar an die Schlägerkopfcharakteristika herausgestellt. Desweiteren konnte für die Verpackung keine hinreichende Verkleinerung des vorgefertigten Saitengebildes erreicht werden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein vorgefertigtes Saitengebilde nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das ein schnelles Bespannen erlaubt und dabei einfach handhabbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Hierdurch wird ein vorgefertigtes Saitengebilde aus miteinander verkreuzten Längs- und Quersaiten geschaffen, dessen eine Saitenart dichter als die andere Saitenart eingelegt ist, so daß ein Sammelfeld der einen Saitenart mit der gewünschten Verkreuzungsart auf der anderen Saitenart gebildet wird. Durch die Verringerung des Abstandes zwischen den einzelnen benachbart liegenden Saiten einer Saitenart gegenüber der anderen Saitenart sind auf der Fläche des Sammelfeldes mehr Saiten von der einen Saitenart als von der anderen Saitenart pro Flächeneinheit verteilt. Ein derartiges vorgefertigtes Saitengebilde stellt somit eine Art Zwischenprodukt aus einer wählbaren Anzahl Längs- und Quersaiten mit einer festlegbaren Verkreuzungsart für eine anschließende Bespannung dar. Da für eine Bespannung nur eine gewisse Anzahl an Längs- und Quersaiten, abhängig vom Bespannungsmuster, miteinander kombiniert werden, liegen die Saiten mit einer engeren bzw. dichteren Einstellung, d.h. die Beabstandung der einzelnen Saiten der jeweiligen Saitenart zueinander, lediglich auf einem Teillängenabschnitt der Saitenart mit der weiteren Einstellung.

    [0007] Die weitere Einstellung kann entsprechend der Einstellung nach dem gewünschten Bespannungsmuster erfolgen. Gegenüber dieser Einstellung wird die Einstellung der anderen Saitenart enger gewählt, so daß ein Vorrat an verkreuzt eingelegten Saiten geschaffen wird, deren Beabstandung beim Einlegen in den Schlägerkopf oder während des Bespannungsvorgangs durch Verschieben entlang der anderen Saitenart veränderbar ist. Das erfinungsgemäße Saitengebilde besteht damit wie ein vorgefertigtes Netz aus für eine Bespannung benötigten und verkreuzt gelegten Längs- und Quersaiten, wodurch ein schnelles Bespannen möglich ist. Darüberhinaus ist das vorgefertigte Saitengebilde aber als Netzeinsatz stabiler ausgebildet und die Gefahr des Auseinanderfallens der vorgelegten Verkreuzung ist gering.

    [0008] Die Saiten des Sammelfeldes mit dichter Einstellung können entweder von den Quersaiten oder den Längssaiten gebildet werden und dabei mit geringem oder ohne Abstand nebeneinander gelegt sein. Zur Begrenzung des Sammelfeldes kann eine Halterung vorgesehen sein, die aus einer abziehbaren Haftfolie besteht oder einzelne, gegebenenfalls an den Kreuzungspunkten der Längs- und Quersaiten angreifende Verbindungselemente umfaßt.

    [0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
    Fig. 1
    zeigt teilweise eine Draufsicht eines ersten Ausführungsbeispiels des vorgefertigten Saitengebildes,
    Fig. 2
    zeigt eine Ansicht entlang der Linie I der Fig. 1,
    Fig. 3
    zeigt teilweise ein Draufsicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des vorgefertigten Saitengebildes,
    Fig. 4
    zeigt teilweise eine Draufsicht eines dritten Ausführungsbeispiels des vorgefertigten Saitengebildes,
    Fig. 5
    zeigt eine Ansicht entlang der Linie II der Fig. 4.


    [0011] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines flächigen, vorgefertigten Saitengebildes 1 zum Bespannen von Schlägern für Tennis, Federball oder dergleichen aus einzelnen Längssaiten 2 und Quersaiten 3. Die Längssaiten 2 und die Quersaiten 3 sind wie Kette und Schuß eines Gewebes in Leinwandbindung verkreuzt (vgl. Fig. 2), können jedoch auch in einer anderen Bindung miteinander verkreuzt sein. Dabei sind die Längs- und Quersaiten 2, 3 derart miteinander kombiniert, daß auf einem bestimmten Flächenabschnitt 4 des Saitengebildes 1 pro Flächeneinheit mehr Quersaiten 3 verteilt sind als Längssaiten 2. Das Abstands- bzw. Einstellungsverhältnis der Längssaiten 2 und der Quersaiten 3 ist folglich unterschiedlich gewählt, wobei die Quersaiten mit einer dichteren Einstellung, d.h. geringeren Beabstandung zueinander über den Flächenabschnitt 4 verteilt sind als die Längssaiten 2. Der Flächenabschnitt 4 definiert somit ein Sammelfeld für die Quersaiten 3 auf einem Teillängenabschnitt der Längssaiten 2, wobei vorzugsweise alle in das Saitengebilde eingelegten Quersaiten 3 auf dem Flächenabschnitt 4 verteilt sind. Über den Flächenabschnitt 4 hinaus erstrecken sich die Längssaiten 2 und die Quersaiten 3 mit freien, nach außen Überstehenden Enden 5, 6 einer solchen Länge, daß ein Bespannen verschiedener Schlägergrößen möglich ist. Vorzugsweise ist die weite Einstellung, also hier das abstandsmäßige Einlegen der Längssaiten 2, bereits gemäß der für ein gewünschtes Bespannungsmuster sich ergebenden Einstellung gewählt. Die andere Saitenart, hier die Quersaiten 3, sind mit geringerem Abstand zueinander verkreuzt eingelegt als das zu erzielende Bespannungsmuster vorsieht und bilden damit einen magazinartigen Vorrat an allerdings bereits verkreuzt eingelegten Saiten.

    [0012] Die vorstehenden Ausführungen gelten entsprechend bei einem Vertauschen von Längs- und Quersaiten. So können anstelle der Quersaiten 3 die Längssaiten 2 mit einer dichteren Einstellung als die Quersaiten auf einem Flächenabschnitt des Saitengebildes verteilt sein.

    [0013] Der Flächenabschnitt 4 definiert also ein Sammelfeld einer Saitenart gegenüber der anderen Saitenart, so daß die Saiten der einen Saitenart (Quersaiten oder Längssaiten) dicht benachbart nebeneinander liegen, während sich die Saiten der anderen Saitenart (Längssaiten oder Quersaiten) mit Abstand zueinander, gegebenenfalls entsprechend dem gewünschten Bespannungsmuster für diese Saitenart, erstrecken. Vorzugsweise ist die dichte Einstellung für die eine Saitenart so gewählt, daß diese Saiten, gemäß Figur 1 die Quersaiten 3, abstandslos oder nur mit geringem Abstand zueinander liegen.

    [0014] Dabei kann das magazinartige Sammelfeld 4 sich über einen mittigen oder randseitigen Bereich der Längserstreckung der Saitenart mit der weiteren Einstellung, also der Saitenart mit dem größeren Abstand ihrer Saiten zueinander, erstrecken.

    [0015] Die Anzahl der in das Saitengebilde 1 eingelegten Saiten richtet sich nach der Bespannung. Die Anzahl der Saiten beider Saitenarten kann entsprechend der benötigten Saitenzahl für die Bespannung gewählt werden. Vorzugsweise kann eine oder beide Saitenarten mit einer höheren Saitenzahl (z.B um 1 bis 4 Saiten höher) eingelegt sein, wodurch eine Anpassung eines vorgefertigten Saitengebildes an Bespannungen mit unterschiedlicher Saitenzahl möglich ist.

    [0016] Mittels einer Halterung 7 wird der Flächenabschnitt 4 begrenzt. Die mit der dichten Einstellung eingelegten Saiten 3 werden von der Halterung 7 in dieser gesammelten Verteilung fixiert. Gemäß den Figuren 1 und 2 wird die Halterung 7 von seitlichen Verschlußelementen gebildet, die die freien Enden 6 der dicht gelegten Saiten, hier die Quersaiten 3, umgreifen.

    [0017] Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des vorgefertigten Flächengebildes, das sich von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel allein durch eine andere Ausbildung der Halterung 7 unterscheidet. Die Halterung 7 umschließt rahmenartig den Flächenabschnitt 4 und umfaßt hierzu erste Rahmenabschnitte 8, die jeweils die freien Enden 6 der Quersaiten 3 umgreifen, und zweite Rahmenabschnitte 9, die die freien Enden 5 der Längssaiten 2 umgreifen.

    [0018] Gemäß den Figuren 4 und 5 können die Rahmenabschnitte 9, gegebenenfalls auch die Rahmenabschnitte 8, von zwei oben- und untenseitig aufsetzbaren Teilrahmen gebildet werden, die im Bereich der Begrenzungslinie des Flächenabschnitts 4 auf die randseitigen Kreuzungspunkte oder auf die Längssaiten 2 aufsetzbar sind und mittels Arretiereinrichtungen 10 lösbar aneinanderdrückbar sind. Wie insbesondere aus Figur 5 ersichtlich ist, können die Arretiereinrichtungen 10 von einzelnen Greifern gebildet werden, die die beiden Teilrahmen 9 miteinander verhaken.

    [0019] Gemäß einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Halterung als abziehbare Haftfolie für das Sammelfeld (4) ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Vorgefertigtes Saitengebilde zum Bespannen von Tennisschlägern oder dergleichen, bestehend aus einzelnen, nach Art einer Gewebebindung zu einem vorgefertigten Netzwerk verkreuzten Quer- und Längssaiten mit nach außen überstehenden, freien Enden für eine Einzelbefestigung, dadurch gekennzeichnet, daß die Längssaiten (2) und die Quersaiten (3) mit unterschiedlicher Einstellung eingelegt sind unter Bildung eines Sammelfeldes (4) einer Saitenart (2, 3) auf einem Teillängenabschnitt der anderen Saitenart (3, 2), wobei das Sammelfeld (4) mittels einer entfernbaren Halterung (7) schließbar ist.
     
    2. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quersaiten (3) als die eine Saitenart mit einer dichten Einstellung benachbart zueinander eingelegt sind, und die Längssaiten (2) als die andere Saitenart mit einer weiten Einstellung benachbart zueinander eingelegt sind.
     
    3. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längssaiten (2) als die eine Saitenart mit einer dichten Einstellung benachbart zueinander eingelegt sind, und die Quersaiten (3) als die ander Saitenart mit einer weiten Einstellung benachbart zueinander eingelegt sind.
     
    4. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer dichten Einstellung eingelegten Saiten (2, 3) abstandslos aneinanderliegen.
     
    5. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Sammelfeld (4) über einen mittigen oder randseitigen Bereich der mit einer weiten Einstellung eingelegten Saiten (2, 3) erstreckt.
     
    6. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die weite Einstellung der Saiten der anderen Saitenart (2, 3) der Einstellung des gewünschten Bespannungsmusters entspricht.
     
    7. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (7) aus einer abziehbaren Haftfolie besteht.
     
    8. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (7) von einzelnen an den Kreuzungspunkten der Längs- und Quersaiten (2, 3) angreifenden Verbindungselementen gebildet wird.
     
    9. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (7) von Klemmelementen gebildet wird, die die freien Enden der Längssaiten (3) und/oder der Quersaiten (2) umgreifen.
     
    10. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Klemmelemente zu einem das Sammelfeld (4) umschließenden Rahmen (8, 9) miteinander verbunden sind.
     
    11. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (8, 9) von oben- und untenseitig aufsetzbaren Teilrahmen gebildet wird, die mittels Arretiereinrichtungen (10) lösbar verhakbar sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht