[0001] Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Saitengebilde zum Bespannen von Tennisschlägern
oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges vorgefertigtes Saitengebilde ist aus dem G 88 13 991 bekannt, bei
dem eine Anzahl einzelner Quer- und Längssaiten mit freien, abgeschnittenen Enden
zu einem vorgefertigten Netz entsprechend einem gewünschten Bespannungsmuster verkreuzt
sind. Mittels einer Ausrichteinrichtung, die die verkreuzten Quer- und Längssaiten
in der vorgegebenen Lage zueinander hält, wird das Bespannungsmuster fixiert. Das
so vorbereitete Netz braucht zum Bespannen eines Tennisschlägers oder dergleichen
nur in den Schlägerkopf gelegt und die freien Enden in den jeweils zugehörigen Löchern
des Schlägerrahmens befestigt zu werden.
[0003] Der Bespannungsvorgang unter Verwendung der vorgefertigten Saitengebilde ist gegenüber
dem bekannten Einziehen von mehreren Saitensträngen wesentlich vereinfacht, wobei
die Bespannung mittels einzelner, freier Saiten zudem die Einstellung verschiedener
Bespannungsprofile erlaubt. Die Handhabung eines Netzes mit einem fixierten Bespannungsmuster
hat sich aber beim Einfädeln der freien Enden in die Löcher des Schlägerrahmens als
nicht ausreichend anpaßbar an die Schlägerkopfcharakteristika herausgestellt. Desweiteren
konnte für die Verpackung keine hinreichende Verkleinerung des vorgefertigten Saitengebildes
erreicht werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein vorgefertigtes Saitengebilde nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, das ein schnelles Bespannen erlaubt und dabei einfach
handhabbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Hierdurch wird ein vorgefertigtes Saitengebilde aus miteinander verkreuzten Längs-
und Quersaiten geschaffen, dessen eine Saitenart dichter als die andere Saitenart
eingelegt ist, so daß ein Sammelfeld der einen Saitenart mit der gewünschten Verkreuzungsart
auf der anderen Saitenart gebildet wird. Durch die Verringerung des Abstandes zwischen
den einzelnen benachbart liegenden Saiten einer Saitenart gegenüber der anderen Saitenart
sind auf der Fläche des Sammelfeldes mehr Saiten von der einen Saitenart als von der
anderen Saitenart pro Flächeneinheit verteilt. Ein derartiges vorgefertigtes Saitengebilde
stellt somit eine Art Zwischenprodukt aus einer wählbaren Anzahl Längs- und Quersaiten
mit einer festlegbaren Verkreuzungsart für eine anschließende Bespannung dar. Da für
eine Bespannung nur eine gewisse Anzahl an Längs- und Quersaiten, abhängig vom Bespannungsmuster,
miteinander kombiniert werden, liegen die Saiten mit einer engeren bzw. dichteren
Einstellung, d.h. die Beabstandung der einzelnen Saiten der jeweiligen Saitenart zueinander,
lediglich auf einem Teillängenabschnitt der Saitenart mit der weiteren Einstellung.
[0007] Die weitere Einstellung kann entsprechend der Einstellung nach dem gewünschten Bespannungsmuster
erfolgen. Gegenüber dieser Einstellung wird die Einstellung der anderen Saitenart
enger gewählt, so daß ein Vorrat an verkreuzt eingelegten Saiten geschaffen wird,
deren Beabstandung beim Einlegen in den Schlägerkopf oder während des Bespannungsvorgangs
durch Verschieben entlang der anderen Saitenart veränderbar ist. Das erfinungsgemäße
Saitengebilde besteht damit wie ein vorgefertigtes Netz aus für eine Bespannung benötigten
und verkreuzt gelegten Längs- und Quersaiten, wodurch ein schnelles Bespannen möglich
ist. Darüberhinaus ist das vorgefertigte Saitengebilde aber als Netzeinsatz stabiler
ausgebildet und die Gefahr des Auseinanderfallens der vorgelegten Verkreuzung ist
gering.
[0008] Die Saiten des Sammelfeldes mit dichter Einstellung können entweder von den Quersaiten
oder den Längssaiten gebildet werden und dabei mit geringem oder ohne Abstand nebeneinander
gelegt sein. Zur Begrenzung des Sammelfeldes kann eine Halterung vorgesehen sein,
die aus einer abziehbaren Haftfolie besteht oder einzelne, gegebenenfalls an den Kreuzungspunkten
der Längs- und Quersaiten angreifende Verbindungselemente umfaßt.
[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt teilweise eine Draufsicht eines ersten Ausführungsbeispiels des vorgefertigten
Saitengebildes,
- Fig. 2
- zeigt eine Ansicht entlang der Linie I der Fig. 1,
- Fig. 3
- zeigt teilweise ein Draufsicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des vorgefertigten
Saitengebildes,
- Fig. 4
- zeigt teilweise eine Draufsicht eines dritten Ausführungsbeispiels des vorgefertigten
Saitengebildes,
- Fig. 5
- zeigt eine Ansicht entlang der Linie II der Fig. 4.
[0011] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines flächigen, vorgefertigten Saitengebildes
1 zum Bespannen von Schlägern für Tennis, Federball oder dergleichen aus einzelnen
Längssaiten 2 und Quersaiten 3. Die Längssaiten 2 und die Quersaiten 3 sind wie Kette
und Schuß eines Gewebes in Leinwandbindung verkreuzt (vgl. Fig. 2), können jedoch
auch in einer anderen Bindung miteinander verkreuzt sein. Dabei sind die Längs- und
Quersaiten 2, 3 derart miteinander kombiniert, daß auf einem bestimmten Flächenabschnitt
4 des Saitengebildes 1 pro Flächeneinheit mehr Quersaiten 3 verteilt sind als Längssaiten
2. Das Abstands- bzw. Einstellungsverhältnis der Längssaiten 2 und der Quersaiten
3 ist folglich unterschiedlich gewählt, wobei die Quersaiten mit einer dichteren Einstellung,
d.h. geringeren Beabstandung zueinander über den Flächenabschnitt 4 verteilt sind
als die Längssaiten 2. Der Flächenabschnitt 4 definiert somit ein Sammelfeld für die
Quersaiten 3 auf einem Teillängenabschnitt der Längssaiten 2, wobei vorzugsweise alle
in das Saitengebilde eingelegten Quersaiten 3 auf dem Flächenabschnitt 4 verteilt
sind. Über den Flächenabschnitt 4 hinaus erstrecken sich die Längssaiten 2 und die
Quersaiten 3 mit freien, nach außen Überstehenden Enden 5, 6 einer solchen Länge,
daß ein Bespannen verschiedener Schlägergrößen möglich ist. Vorzugsweise ist die weite
Einstellung, also hier das abstandsmäßige Einlegen der Längssaiten 2, bereits gemäß
der für ein gewünschtes Bespannungsmuster sich ergebenden Einstellung gewählt. Die
andere Saitenart, hier die Quersaiten 3, sind mit geringerem Abstand zueinander verkreuzt
eingelegt als das zu erzielende Bespannungsmuster vorsieht und bilden damit einen
magazinartigen Vorrat an allerdings bereits verkreuzt eingelegten Saiten.
[0012] Die vorstehenden Ausführungen gelten entsprechend bei einem Vertauschen von Längs-
und Quersaiten. So können anstelle der Quersaiten 3 die Längssaiten 2 mit einer dichteren
Einstellung als die Quersaiten auf einem Flächenabschnitt des Saitengebildes verteilt
sein.
[0013] Der Flächenabschnitt 4 definiert also ein Sammelfeld einer Saitenart gegenüber der
anderen Saitenart, so daß die Saiten der einen Saitenart (Quersaiten oder Längssaiten)
dicht benachbart nebeneinander liegen, während sich die Saiten der anderen Saitenart
(Längssaiten oder Quersaiten) mit Abstand zueinander, gegebenenfalls entsprechend
dem gewünschten Bespannungsmuster für diese Saitenart, erstrecken. Vorzugsweise ist
die dichte Einstellung für die eine Saitenart so gewählt, daß diese Saiten, gemäß
Figur 1 die Quersaiten 3, abstandslos oder nur mit geringem Abstand zueinander liegen.
[0014] Dabei kann das magazinartige Sammelfeld 4 sich über einen mittigen oder randseitigen
Bereich der Längserstreckung der Saitenart mit der weiteren Einstellung, also der
Saitenart mit dem größeren Abstand ihrer Saiten zueinander, erstrecken.
[0015] Die Anzahl der in das Saitengebilde 1 eingelegten Saiten richtet sich nach der Bespannung.
Die Anzahl der Saiten beider Saitenarten kann entsprechend der benötigten Saitenzahl
für die Bespannung gewählt werden. Vorzugsweise kann eine oder beide Saitenarten mit
einer höheren Saitenzahl (z.B um 1 bis 4 Saiten höher) eingelegt sein, wodurch eine
Anpassung eines vorgefertigten Saitengebildes an Bespannungen mit unterschiedlicher
Saitenzahl möglich ist.
[0016] Mittels einer Halterung 7 wird der Flächenabschnitt 4 begrenzt. Die mit der dichten
Einstellung eingelegten Saiten 3 werden von der Halterung 7 in dieser gesammelten
Verteilung fixiert. Gemäß den Figuren 1 und 2 wird die Halterung 7 von seitlichen
Verschlußelementen gebildet, die die freien Enden 6 der dicht gelegten Saiten, hier
die Quersaiten 3, umgreifen.
[0017] Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des vorgefertigten Flächengebildes,
das sich von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel allein durch eine andere
Ausbildung der Halterung 7 unterscheidet. Die Halterung 7 umschließt rahmenartig den
Flächenabschnitt 4 und umfaßt hierzu erste Rahmenabschnitte 8, die jeweils die freien
Enden 6 der Quersaiten 3 umgreifen, und zweite Rahmenabschnitte 9, die die freien
Enden 5 der Längssaiten 2 umgreifen.
[0018] Gemäß den Figuren 4 und 5 können die Rahmenabschnitte 9, gegebenenfalls auch die
Rahmenabschnitte 8, von zwei oben- und untenseitig aufsetzbaren Teilrahmen gebildet
werden, die im Bereich der Begrenzungslinie des Flächenabschnitts 4 auf die randseitigen
Kreuzungspunkte oder auf die Längssaiten 2 aufsetzbar sind und mittels Arretiereinrichtungen
10 lösbar aneinanderdrückbar sind. Wie insbesondere aus Figur 5 ersichtlich ist, können
die Arretiereinrichtungen 10 von einzelnen Greifern gebildet werden, die die beiden
Teilrahmen 9 miteinander verhaken.
[0019] Gemäß einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Halterung als
abziehbare Haftfolie für das Sammelfeld (4) ausgebildet sein.
1. Vorgefertigtes Saitengebilde zum Bespannen von Tennisschlägern oder dergleichen, bestehend
aus einzelnen, nach Art einer Gewebebindung zu einem vorgefertigten Netzwerk verkreuzten
Quer- und Längssaiten mit nach außen überstehenden, freien Enden für eine Einzelbefestigung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längssaiten (2) und die Quersaiten (3) mit unterschiedlicher
Einstellung eingelegt sind unter Bildung eines Sammelfeldes (4) einer Saitenart (2,
3) auf einem Teillängenabschnitt der anderen Saitenart (3, 2), wobei das Sammelfeld
(4) mittels einer entfernbaren Halterung (7) schließbar ist.
2. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quersaiten
(3) als die eine Saitenart mit einer dichten Einstellung benachbart zueinander eingelegt
sind, und die Längssaiten (2) als die andere Saitenart mit einer weiten Einstellung
benachbart zueinander eingelegt sind.
3. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längssaiten
(2) als die eine Saitenart mit einer dichten Einstellung benachbart zueinander eingelegt
sind, und die Quersaiten (3) als die ander Saitenart mit einer weiten Einstellung
benachbart zueinander eingelegt sind.
4. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit einer dichten Einstellung eingelegten Saiten (2, 3) abstandslos aneinanderliegen.
5. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Sammelfeld (4) über einen mittigen oder randseitigen Bereich der mit
einer weiten Einstellung eingelegten Saiten (2, 3) erstreckt.
6. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die weite Einstellung der Saiten der anderen Saitenart (2, 3) der Einstellung
des gewünschten Bespannungsmusters entspricht.
7. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (7) aus einer abziehbaren Haftfolie besteht.
8. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (7) von einzelnen an den Kreuzungspunkten der Längs- und Quersaiten
(2, 3) angreifenden Verbindungselementen gebildet wird.
9. Vorgefertigtes Saitengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (7) von Klemmelementen gebildet wird, die die freien Enden der Längssaiten
(3) und/oder der Quersaiten (2) umgreifen.
10. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Klemmelemente zu einem das Sammelfeld (4) umschließenden Rahmen (8, 9)
miteinander verbunden sind.
11. Vorgefertigtes Saitengebilde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
(8, 9) von oben- und untenseitig aufsetzbaren Teilrahmen gebildet wird, die mittels
Arretiereinrichtungen (10) lösbar verhakbar sind.