(19)
(11) EP 0 471 353 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1992  Patentblatt  1992/08

(21) Anmeldenummer: 91113620.8

(22) Anmeldetag:  14.08.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 75/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL

(30) Priorität: 17.08.1990 DE 9011919 U

(71) Anmelder: Jos. Zimmermann GmbH & Co. KG
D-52064 Aachen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gilljam, Hans Nicolaus
    W-5100 Aachen (DE)
  • Illig, Heinz-Peter
    W-5132 Übach-Palenberg (DE)
  • Butzheinen, Karl-Heinz
    W-8900 Augsburg 21 (DE)

(74) Vertreter: König, Werner, Dipl.-Ing. 
Habsburgerallee 23-25
D-52064 Aachen
D-52064 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schrumpfhülse


    (57) Bei der Schrumpfhülse, insbesondere für Filament-Glattgarn, mit einem rotationssymmetrischen Körper, der einen eine Tragfläche für das Garn bildenden Mantel mit in Längsrichtung zwischen Endringen (1,2) verlaufenden in Umfangsrichtung über verformbare Schrumpfelemente (8) aneinander abgestützten Tragstegen (5,6) aufweist, richtet sich ihre Verformung nach dem Restschrumpf des zu bearbeitenden Materials und baut sich flexibel bis zum Maximalschrumpf aus. Das Garnpaket wird dabei nicht deformiert, und eine Direktverarbeitung des aufgespulten Garns ist möglich. Die Tragstege (5,6) sind unmittelbar an die Endringe (1,2) angeschlossen. Zwischen den Tragstegen (5,6) sind im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Stützstege (7) angeordnet, deren Enden sich jeweils über verformbare Schrumpfelemente (8) an einem Tragsteg (7) abstützen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schrumpfhülse, insbesondere für Filament-Glattgarn, mit einem rotationssymmetrischen Körper, der einen eine Tragfläche für das Garn bildenden Mantel mit in Längsrichtung zwischen Endringen verlaufenden, in Umfangsrichtung über verformbare Schrumpfelemente aneinander abgestützten Tragstegen aufweist.

    [0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Schrumpfhülse der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß sich ihre Verformung nach dem Restschrumpf des zu bearbeitenden Materials, insbesondere eines Filament-Glattgarns, richtet und sich flexibel bis zum Maximalschrumpf ausbaut. Das Garnpaket soll dabei nicht deformiert werden, so daß eine Direktverarbeitung des aufgespulten Garns möglich ist.

    [0003] Diese Aufgabe wird bei einer Schrumpfhülse der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tragstege unmittelbar an die Endringe angeschlossen sind, daß zwischen den Tragstegen im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Stützstege angeordnet sind, deren Enden sich jeweils über verformbare Schrumpfelemente an einem Tragsteg abstützen.

    [0004] Die Verformung der Schrumpfhülse erfolgt dabei in Abhängigkeit von dem in dem zu bearbeitenden Material noch gegebenen Restschrumpf. Der Garnwickel bleibt in seiner Form erhalten, so daß das Garn nach dem Schrumpfen ohne weiteres von der Schrumpfhülse direkt abgespult und weiter verarbeitet werden kann.

    [0005] Die erfindungsgemäße Schrumpfhülse kann ferner so ausgebildet sein, daß die Stützstege jeweils einen in einer Radialebene liegenden Kranz bilden.

    [0006] Die erfindungsgemäße Schrumpfhülse kann ferner so ausgebildet sein, daß die Stützstege im Bereich ihrer Längsmitte mit mindestens einem Tragsteg starr verbunden sind. Dadurch wird der Aufbau der Schrumpfhülse besonders stabil, ohne die radiale Nachgiebigkeit zu stören.

    [0007] Die erfindungsgemäße Schrumpfhülse kann ferner so ausgebildet sein, daß die in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Tragstege alternierend mit Stützstegen ausschließlich starr oder ausschließlich über Schrumpfelemente verbunden sind.

    [0008] Die erfindungsgemäße Schrumpfhülse kann ferner so ausgebildet sein, daß die Schrumpfelemente bügelförmig ausgebildet sind, sich mit ihren Schenkein an einem Tragsteg abstützen und im mittleren Bereich eines Quersteges mit einem Stützsteg verbunden sind. Die Schrumpfelemente sind dabei vorzugsweise U-förmig, V-förmig oder bogenförmig ausgebildet.

    [0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß die Schrumpfelemente mit Schrumpfbegrenzungselementen versehen sind, die beim radialen Zusammendrücken mit dem zugehörigen Tragsteg zusammenarbeiten. Somit kann der Umfang, auf den die Schrumpfhülse maximal zusammengedrückt werden kann, genau definiert werden.

    [0010] Die erfindungsgemäße Schrumpfhülse kann ferner so ausgebildet sein, daß die Tragstege an ihren beiden sich an die Endringe anschließenden Enden reduzierten Querschnitt haben. Hierdurch wird die Verformung am Übergang zwischen den Endringen einerseits und den Tragstegen andererseits erleichtert und einem bestimmten Bereich der Tragstege zugeordnet.

    [0011] Die erfindungsgemäße Schrumpfhülse kann ferner so ausgebildet sein, daß die Außenflächen der Tragstege an ihren beiden sich an die Endringe anschließenden Enden in Richtung auf die Endringe nach radial innen abfallen. Durch das radiale Zusammendrücken wird die somit anfänglich in der Tragfläche nahe den Endringen vorhandene Neigung reduziert und abgebaut. Dadurch wird ein Abrutschen in den Randzonen des Garnwickels verhindert.

    [0012] Die erfindungsgemäße Schrumpfhülse kann ferner so ausgebildet sein, daß zumindest auf einem Endring Raum zur Aufnahme einer Fadenreserve vorgesehen ist.

    [0013] schließlich kann die erfindungsgemaße Schrumpfhülse so ausgebildet sein, daß der an einem Ende eines ersten Wickelträgers befindliche Endring in den am anderen Ende eines zweiten Wickelträgers befindlichen Endring zumindest zum Teil einsteckbar ist. Auf diese Weise wird der erforderliche Stapel- und Transportraum wesentlich reduziert.

    [0014] Im folgenden Teil der Beschreibung werden einige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
    Fig.1
    eine Seitenansicht - teilweise geschnitten - einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse in Ausgangsposition,
    Fig. 2
    einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1,
    Fig. 3
    eine Seitenansicht - teilweise geschnitten - der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse in maximal komprimierter Position,
    Fig. 4
    einen Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 3,
    Fig. 5
    eine Seitenansicht - teilweise geschnitten - einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse in Ausgangsposition,
    Fig. 6
    einen Schnitt nach der Linie 6-6 in Fig. 5,
    Fig. 7
    eine Seitenansciht - teilweise geschnitten - der zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse in der maximal komprimierten Position,
    Fig. 8
    einen Schnitt nach der Linie 8-8 in Fig. 7,
    Fig. 9
    eine Teilansicht der Tragfläche der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse mit V-förmig ausgebildeten Schrumpfelementen in Ausgangsposition und
    Fig. 10
    eine Teilansicht der Anordnung gemäß Fig. 9 in maximal komprimierter Position.


    [0015] Die in den Fig. 1 - 4 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse hat einen unteren Endring 1 und einen oberen Endring 2. Dabei ist der untere Endring 1 in den oberen Endring 2 eines axial benachbarten Wickelträgers einsetzbar. Der obere Endring 2 hat eine Mantelfläche 3 und ist mit einer Fadenreservenut 4 versehen.

    [0016] Es sind parallel zur Achse des Wickelträgers verlaufende Tragstege 5, 6 vorgesehen, die sich an ihren Enden jeweils an den unteren Endring 1 bzw. den oberen Endring 2 anschließen.

    [0017] In Umfangsrichtung wechseln jeweils Tragstege 5 und Tragstege 6 ab, wobei die Tragstege 5 starr mit Stützstegen 7 verbunden sind, die in Umfangsrichtung verlaufen und dabei beiderseits um das gleiche Maß über einen Tragsteg 5 hinausreichen. Die von dem jeweiligen Tragsteg 5 abgewandten Enden der Stützstege 7 schließen mittig an nachgiebige, bogenförmig ausgebildete Schrumpfelemente 8, die an ihren beiden Enden 9 an einen Tragsteg 6 angeschlossen sind. Die Tragstege 6 sind mit Ausnahme der Anbindung der Schrumpfelemente 8 ebenso ausgebildet wie die Tragstege 5.

    [0018] Die Schrumpfelemente 8 sind mit Schrumpfbegrenzungselementen 10 versehen, die in der Ausgangsposition (Fig. 1) mit Abstand von dem zugehörigen Tragsteg 6 liegen. Der Abstand zwischen den Schrumpfbegrenzungselementen 10 und dem zugehörigen Tragsteg 6 definiert das Maß, um welches der Umfang der Schrumpfhülse maximal reduziert werden kann.

    [0019] Im Ausführungsbeispiel bilden die Stützstege 7 in Umfangsrichtung unter Zwischenschaltung der Schrumpfelemente 8 und der Tragstege 6 einen in einer Radialebene liegenden Kranz. Derartige Kränze sind äquidistant über die Höhe der Schrumpfhülse verteilt.

    [0020] Die Außenflächen der Tragstege 5, 6 definieren eine Trag- oder Wickelfläche für das aufzunehmende Garn. Diese Tragfläche fällt in der Ausgangsposition der Schrumpfhülse (Fig. 1) nahe den Endringen 1, 2 nach radial innen ab, bildet also eine zum jeweiligen Ende hin geneigte Konusfläche 11. Die Kornusflächen 11 sind im Bereich des unteren Endrings 1 durch einen Ringbund 12 und im Bereich des oberen Endrings durch eine Schulter 13 begrenzt.

    [0021] Wenn nun auf eine Schrumpfhülse gemäß Fig. 1 ein Garn, z. B. ein Filament-Glattgarn, mit Restschrumpf aufgespult wird, dann führt die Schrumpfung des Garns zur Verformung der Schrumpfhülse aus der in Fig. 1 dargestellten Ausgangsposition in die in Fig. 3 dargestellte geschrumpfte Position. In dieser Position stellt sich die Trag- oder Wickelfläche im wesentlichen zylindrisch dar. Die bogenförmigen Schrumpfelemente sind in ihrem mittleren Bereich eingedrückt, und die Schrumpfbegrenzungselemente 10liegen an den Tragstegen 6 an.

    [0022] Die radiale Wandstärke der Tragstege 5 und 6 ist im Bereich der Kornusflächen 11 in Richtung auf den jeweiligen Endring zunehmend reduziert, um die Verformung der Tragstege 5, 6 in diesem Bereich zu erleichtern. Dadurch wird ein Abrutschen in den Randzonen des Garnwickels verhindert und eine anschließende Direktverarbeitung ermöglicht.

    [0023] Die in den Fig. 5 - 8 dargestellte weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse weicht lediglich durch die Ausgestaltung der Schrumpfelemente 8 von der zuvor beschriebenen Ausführungsform ab. Nach Fig.5 - 7 sind diese Schrumpfelemente 8 U-förmig ausgebildet, haben also jeweils zwei parallel zueinander verlaufende Schenkel 15 und einen in der Ausgangsposition (Fig. 5) parallel zum Tragsteg 6 verlaufenden Quersteg 14. An diesen Quersteg 14 ist mittig jeweils ein Stützsteg 7 angelenkt.

    [0024] In den Fig. 9 und 10 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schrumpfhülse dargestellt, welche ebenfalls allein die Ausbildung der Schrumpfelemente 8 betrifft. Hier sind diese Schrumpfelemente 8 V-förmig ausgebildet, haben also in Richtung auf den angeschlossenen Stützsteg 7 aufeinanderzu geneigte Schenkel 16.

    [0025] In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Schrumpfelemente 8 jeweils an einen Stützsteg 6 angeschlossen, während die Stützstege 5 frei von solchen Schrumpfelementen sind. Es ist aber auch möglich, z. B. alternierend an ein und demselben Tragsteg 5, 6 in axialer Richtung Schrumpfelemente 8 und starre Verbindungen mit Stützstegen 7 aufeinanderfolgen zu lassen.

    [0026] Die Schrumpfhülsen nach den beschriebenen Ausführungsformen sind aus thermoplastischem Kunststoff in Spritzverfahren herstellbar.

    Bezugzeichenliste



    [0027] 
    1
    unterer Endring
    2
    oberer Endring
    3
    Mantelfläche
    4
    Fadenreservenut
    5
    Tragsteg
    6
    Tragsteg
    7
    Stützsteg
    8
    Schrumpfelement
    9
    Ende
    10
    Schrumpfbegrenzungselement
    11
    Konusfläche
    12
    Ringbund
    13
    Schulter
    14
    Quersteg
    15
    Schenkel
    16
    Schenkel



    Ansprüche

    1. Schrumpfhülse, insbesondere für Filament-Glattgarn, mit einem rotationssymmetrischen Körper, der einen eine Tragfläche für das Garn bildenden Mantel mit in Längsrichtung zwischen Endringen verlaufenden, in Umfangsrichtung über verformbare Schrumpfelemente aneinander abgestützten Tragstegen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstege (5,6) unmittelbar an die Endringe (1,2) angeschlossen sind, daß zwischen den Tragstegen (5,6) im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Stützstege (7) angeordnet sind, deren Enden sich jeweils über verformbare Schrumpfelemente (8) an einem Tragsteg (6) abstützen.
     
    2. Schrumpfhülse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstege (7) jeweils einen in einer Radialebene liegenden Kranz bilden.
     
    3. Schrumpfhülse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstege (7) im Bereich ihrer Längsmitte mit mindestens einem Tragsteg (5) starr verbunden sind.
     
    4. Schrumpfhülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Tragstege (5,6) alternierend mit Stützstegen (7) ausschließlich starr oder ausschließlich über Schrumpfelemente (8) verbunden sind.
     
    5. Schrumpfhülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfelemente (8) bügelförmig ausgebildet sind, sich mit ihren Schenkeln (15;16) an einem Tragsteg (6) abstützen und im mittleren Bereich eines Quersteges (14) mit einem Stützsteg (7) verbunden sind.
     
    6. Schrumpfhülse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfelemente (8) U-förmig ausgebildet sind.
     
    7. Schrumpfhülse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfelemente (8) V-förmig ausgebildet sind.
     
    8. Schrumpfhülsen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfelemente (8) bogenförmig ausgebildet sind.
     
    9. Schrumpfhülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfelemente (8) mit Schrumpfbegrenzungselementen (10) versehen sind, die beim radialen Zusammendrücken mit dem zugehörigen Tragsteg (6) zusammenarbeiten.
     
    10. Schrumpfhülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstege (5,6) an ihren beiden sich an die Endringe (1,2) anschließenden Enden reduzierten Querschnitt haben.
     
    11. Schrumpfhülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der Tragstege (5,6) an ihren beiden sich an die Endringe (1,2) anschließenden Enden in Richtung auf die Endringe (1,2) nach radial innen abfallen.
     
    12. Schrumpfhülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest auf einem Endring Raum zur Aufnahme einer Fadenreserve vorgesehen ist.
     
    13. Schrumpfhülse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der an einem Ende eines ersten Wickelträgers befindliche Endring in den am anderen Ende eines zweiten Wickelträgers befindlichen Endring zumindest zum Teil einsteckbar ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht