[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrpolige, codierte, vorzugsweise dreipolige
Gerätesteckvorrichtung mit an den Gehäusen angeformten, die Stifte bzw. Buchsenkontakte
überragenden Berührungsschutzhülsen, wobei die die Buchsenkontakte umschließenden
Berührungsschutzhülsen in die die Stifte mit Abstand umgebenden Berührungsschutzhülsen
einschiebbar sind.
[0002] Steckverbindungen, bei denen sowohl die Stiftals auch die Buchsenkontakte durch überragende
Hülsen berührungsgeschützt abgedeckt sind und die darüber hinaus meist noch eine Codierung
aufweisen, um ein Zusammenstecken nicht zusammengehöriger Steckverbinderteile oder
ein seitlich versetztes Zusammenstecken zu verhindern, sind bereits in unterschiedlichen
Ausführungsformen bekanntgeworden (siehe DE 22 06 753, DE 28 07 016, DE 31 08 744
und DE 34 40 043). Diese kommen überwiegend im industriellen, gewerblichen und Installations-Bereich
zur Anwendung, wo sie dem Zugriff von Laien entzogen sind. Weitere Vorteile der bekannten
Steckverbinder, wie z.B. die eindeutige Polzuordnung, haben jedoch immer wieder Anwender
dazu veranlaßt, diese Steckverbinder auch im Sinne einer Gerätesteckvorrichtung einzusetzen,
wodurch diese auch Eingang in den Anwendungsbereich von Haushaltsgeräten finden. Wenn
darüber hinaus eine eindeutige Zuordnung verschiedener Stromkreise zu steckbaren Stromausgängen
z.B. eines Schaltkastens oder einer Schaltzentrale durch unverwechselbare Gerätesteckvorrichtungen
gleicher Bauart gegeben ist, wird die Verdrahtung einer Anlage bzw. die Installation
z.B. eines Messestandes derart vereinfacht, daß die Endmontage häufig von Nicht-Fachleuten
vorgenommen wird.
[0003] Da Gerätesteckvorrichtungen im Einklang mit den einschlägigen Normen unter Last gezogen
werden dürfen, kann das Steckvorrichtungsteil mit den Buchsenkontakten auch in nichtgestecktem
Zustand unter Spannung stehen. Hierdurch ergibt sich aber die Gefahr, daß gerade technisch
nicht versierte Benutzer die Bedeutung der Steckerteile verkennen und versuchen, das
spannungsführende Buchsenteil beispielsweise mit einem normalen Stecker einer Haushalts-Gerätesteckvorrichtung
zu verbinden. Dies gelingt zwar wegen der unterschiedlichen Durchmesser der Buchsenkontakte
des Steckverbinderteiles und der Stifte eines genormten Schutzkontaktsteckers (Schuko-Stecker)
nicht vollständig, doch ist aufgrund der Ausbildung der Berührungsschutzhülsen bei
den bekannten Steckverbindern ein Eingreifen der Steckerstifte eines solchen Schuko-Steckers
in die Berührungsschutzhülse und damit ein Kontakt mit den spannungsführenden Buchsenkontakten
möglich.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gerätesteckvorrichtung der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß einerseits eine gefahrbringende Verwechslung
mit genormten Haushalts- oder Gerätesteckvorrichtungen, wie z.B. den als Schuko-Steckern
bekannten Schutzkontaktstekkern sicher vermieden wird und andererseits eine Reihe
unverwechselbarer Gerätesteckvorrichtungen gleicher Bauart zur Verfügung steht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Berührungsschutzhülsen
die Buchsenkontakte eng umschließen, daß die Berührungsschutzhülsen der Buchsenkontakte
vorne im Überstandsbereich über die Buchsenkontakte auf den Außendurchmesser der Stiftkontakte
eingeengt sind und daß die äußere Kontur der Berührungsschutzhülsen der Buchsenkontakte
formschlüssig und paßgenau der inneren Kontur der Berührungsschutzhülsen der Stiftkontakte
entspricht.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Vertauschung der Ausbildung der Berührungsschutzhülsen
- üblicherweise sind bei den bekannten Steckverbindern die Buchsen mit in Abstand
davon angeordneten Berührungsschutzhülsen ausgestattet, so daß zwischen die Buchsenkontakte
und die Innenwand ihrer Berührungsschutzhülsen die Berührungsschutzhülsen der Stifte
eingeführt werden können - sind die Öffnungen der Berührungsschutzhülsen der Buchsenkontakte
am vorderen Ende so stark reduziert, daß eine gefahrbringende Einführung genormter
Steckvorrichtungen wie z.B. Schutzkontaktsteckern nicht möglich ist.
[0007] Diese Gefahr ist noch dadurch weiter verkleinert, daß die Berührungsschutzhülsen
der Buchsenteile vorne im Überstandsbereich über die Buchsen auf den Außendurchmesser
der Kontaktstifte eingeengt sind. Durch diese Einengung wird das Einstecken der zugehörigen
Stiftteile der Gerätesteckvorrichtung in keiner Weise behindert, jedoch das Einführen
der Kontaktstifte von genormten Haushalts-Steckvorrichtungen auch unter erhöhtem Kraftaufwand
sicher vermieden.
[0008] Durch die formschlüssige und paßgenaue Formgebung der äußeren Kontur der Berührungsschutzhülse
der Buchsenkontakte mit der inneren Kontur der Berührungsschutzhülse der Stiftkontakte
wird erreicht, daß nur zusammengehörige Teile der Steckvorrichtung zusammengesteckt
werden können. Damit wird auch eine gefahrbringende Verwechslung mit allen international
und national genormten Gerätesteckvorrichtungen ausgeschlossen.
[0009] Die formschlüssige und paßgenaue Formgebung der Kontur der Berührungsschutzhülsen
zusammengehöriger Teile der Steckvorrichtung bietet weiterhin die Möglichkeit, durch
Abwandlung der Formgebung abweichend von der Grundform unverwechselbare Gerätesteckvorrichtungen
auszubilden, ohne die Bauart grundsätzlich verändern zu müssen. Die Unverwechselbarkeit
schließt dabei ein, daß weder ein vollständiges Zusammenstekken von Steckerteilen
mit abweichender Überstekkungskontur noch ein teilweises, seitlich versetztes Zusammenstecken
- auch von an sich zusammengehörigen Steckerteilen - möglich ist. Erfindungsgemäß
sind bis zu 40 Varianten von Gerätesteckvorrichtungen denkbar, bei denen alle oben
beschriebenen Vorteile erhalten bleiben.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der beiden Teile einer dreipoligen erfindungsgemäßen
Gerätesteckvorrichtung vor dem Zusammenstecken und
Fig. 2 einen vergrößerten Teillängsschnitt durch die Achse eines Buchsenkontakts längs
der abgewinkelten Linie 11 - 11 in Fig. 1,
Fig. 3 Beispiele für unverwechselbare Formgebungen der Kontur von Berührungsschutzhülsen
zusammengehöriger Teile der erfindungsgemäßen Gerätesteckvorrichtung.
[0011] Bei der gezeigten dreipoligen Gerätesteckvorrichtung sind am Gehäuse 1 des Stiftteils
angeformte Berührungsschutzhülsen 2 für die gegenüber den Vorderkanten der Berührungsschutzhülsen
zurückgesetzten Stifte 3 mit einem relativ großen Durchmesser ausgebildet, so daß
sie die die Buchsenkontakte 4 eng umschließenden Berührungshülsen 5 am Buchsenteilgehäuse
6 aufnehmen können. Dabei ist der Öffnungsdurchmesser 8 der Berührungsschutzhülsen
5 im vorderen Überstandsbereich 7 über die in üblicher Weise längs geschlitzten und
damit federnd die Stifte 3 aufnehmenden Buchsenkontakte 4 nahezu auf den Innendurchmesser
der Buchsenkontakte 4 eingeengt, so daß insgesamt eine im wesentlichen dem Außendurchmesser
der Stifte 3 entsprechende Außenöffnung 8 der Berührungsschutzhülsen 5 der Buchsenkontakte
4 vorhanden ist, die eine gefahrbringende Zusammensteckung mit anderen genormten Steckvorrichtungen
sicher und zuverlässig ausschließt. Durch die paarweise abgewandelte Formgebung der
Berührungsschutzhülsen (2'-5', 2"-5", 2"'-5"') zusammengehörender Steckerteile lassen
sich unverwechselbare Gerätesteckvorrichtungen gleicher Bauart ausbilden, ohne die
oben beschriebenen Vorteile aufzugeben.
[0012] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Neben
der Möglichkeit auch höherpolige Steckvorrichtungen in der erfindungsgemäßen Weise
auszugestalten, könnte selbstverständlich auch die in den Figuren angedeutete Codierung
der Berührungsschutzhülsen in anderer Weise erfolgen.
1. Mehrpolige, codierte, vorzugsweise dreipolige Gerätesteckvorrichtung mit an den
Gehäusen angeformten, die Stifte bzw. Buchsenkontakte überragenden Berührungsschutzhülsen,
wobei die die Buchsenkontakte umschließenden Berührungsschutzhülsen in die die Stifte
mit Abstand umgebenden Berührungsschutzhülsen einschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Berührungsschutzhülsen (5) die Buchsenkontakte (4) eng umschließen, daß die
Berührungsschutzhülsen (5) der Buchsenkontakte (4) vorne im Überstandsbereich (7)
über die Buchsenkontakte (4) auf den Außendurchmesser der Stiftkontakte (3) eingeengt
sind und daß die äußere Kontur der Berührungsschutzhülsen (5) der Buchsenkontakte
(4) formschlüssig und paßgenau der inneren Kontur der Berührungsschutzhülsen (2) der
Stiftkontakte (3) entspricht.
2. Gerätesteckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsschutzhülsen
(2, 5) eine von der Grundform (9) abweichende und unverwechselbare, paarweise Kontur
(z.B.: 10 bis 12) aufweisen.