[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur elektronischen (tastenbetätigbaren) Freigabe
der Türverriegelung eines Warenautomaten, insbesondere eines Zigarettenautomaten,
wobei der Warenautomat mit einer verschiebbaren Riegelstange versehen ist, deren Zuhaltungen
bei verschlossener Tür hinter Anformungen/Ausnehmungen an der Innenseite der Tür eingreifen
sowie ein verfahren zur Betätigung einer derartigen Einrichtung. Bei Warenautomaten
muß die stets zur Befüllung mit Waren vorhandene Tür ausreichend gegen unbefugtes
Öffnen gesichert sein. Es ist bekannt, die Türen derartiger Warenautomaten mit schlüsselbetätigbaren
Schlössern zu versehen, wobei die Schlösser auf eine im Warenautomaten angeordnete,
mechanisch äußerst stabile Riegelstange einwirken, deren Zuhaltungen mit der Tür in
Eingriff stehen. Trotz mannigfaltiger Aufbohrsicherungen (Härtung der Schlösser etc.)
kommt es jedoch häufig vor, daß die Schlösser bzw. die Warenautomaten aufgebohrt und
unbefugt geöffnet werden.
[0002] Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, einen Warenautomaten bzw. dessen
Türverriegelung so auszubilden, daß ein verbesserter Schutz gegen unbefugtes Öffnen
der Automatentür erzielt wird.
[0003] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine elektromagnetische Verriegelungs-/ Freigabeeinrichtung
vorgesehen ist, die auf die Riegelstange einwirkt, daß eine manuell betätigbare Tastatur
an der Außenseite des Warenautomaten vorgesehen ist, daß voreinstellbare Codierschalter
im Inneren des Warenautomaten vorgesehen sind, und daß die Tastatur sowie die Codierschalter
auf eine elektronische Vergleichsschaltung einwirken, deren Ausgang mit der Verriegelungs-/
Freigabeeinrichtung verbunden ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.
[0004] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die elektromagnetische
Freigabe-/Verriegelungseinrichtung derart geschützt an einer Stelle im Warenautomaten
angeordnet werden dann, daß sie gegen Zugriff von außen mittels Aufbohrversuchen weitestgehend
geschützt ist. Daneben kann zusätzlich noch ein bislang verwendetes mechanisches Schloß
vorgesehen sein, so daß hier eine doppelte Sicherung vorhanden ist. Insbesondere wenn
die ohnehin vorhandenen Wahltasten eines Warenautomaten zur Eingabe der Öffnungscodierung
verwendet werden, kann der Betrachter des Automaten nicht erkennen, ob eine elektronische
Türsicherung in dem Warenautomaten vorhanden ist oder nicht.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
[0006] Es zeigen
- Fig. 1
- die schematische Ansicht der Türverriegelung eines Warenautomaten,
- Fig. 2
- die Ansicht der Freigabe-/Verriegelungseinrichtung in der Verriegelungsstellung,
- Fig. 3
- die Ansicht der Freigabe-/Verriegelungseinrichtung in der entriegelten Stellung, und
- Fig. 4A-4C
- die Ansichten einer modifizierten Freigabe-/Verriegelungseinrichtung.
[0007] In der Fig. 1 sind in einer schematischen Darstellung die wesentlichen Elemente einer
Türverriegelung eines Warenautomaten dargestellt. Die Türverriegelung besteht im wesentlichen
aus einer verschiebbaren Riegelstange 1, deren Zuhaltungen 2 mit Anformungen 3 bzw.
entspr. Ausnehmungen der Automatentür zusammenwirken. Zum Öffnen der Automatentür
wird die Riegelstange durch einen hier nicht näher dargestellten Türgriff oder ein
entspr. schlüsselbetätigbares Schloß so verschoben, daß die Zuhaltungen außer Eingriff
gelangen und die Tür geöffnet werden kann.
Der Warenautomat weist weiterhin ein von außen zugängliches Tastenfeld 4 mit Wahltasten
5 für die Warenauswahl auf. Beim Betätigen der Wahltasten werden jeweils elektrische
Schalter 6 betätigt. Des weiteren ist eine elektromagnetisch betätigbare
Verriegelungs-/Freigabeeinrichtung für die Riegelstange 1 vorgesehen, die im wesentlichen
aus einem Sperrmagneten 7 und einem Freigabemagneten 8 sowie einem Sperrhebel 9 besteht.
Der Sperrhebel ist schwenkbar gelagert und derart im Verschiebeweg der Riegelstange
angeordnet, daß ein Ansatz 10 des Hebels entweder die Verschiebung der Riegelstange
blockiert oder bei entspr. Schwenkung freigibt. Dabei ist die Lagerung des Sperrhebels
so getroffen, daß dieser durch entspr. statisches Ungleichgewicht stets bestrebt ist,
in die Freigabestellung zu schwenken (Pfeilrichtung A), oder es ist ggfs. eine geeignet
bemessene Zugfeder vorgesehen.
Der Sperrhebel ist mit dem Sperrmagneten 7 gekoppelt, wobei bei Bestromung des Sperrmagneten
der Sperrhebel so geschwenkt wird, daß der Ansatz 10 des Hebels in den Verschiebeweg
der Riegelstange ragt und deren Verschiebung (Öffnung der Automatentür) blockiert.
Die Bestromung des Sperrmagneten erfolgt dabei über einen Schalter 11, der von der
Riegelstange bei deren Verschiebung in die Schließstellung der Automatentür betätigt
wird. Der Sperrmagnet benötigt nur einen kurzen Impuls zu seiner Betätigung und entspr.
Einleitung der Sperrstellung des Sperrhebels, und es ist daher ein entspr. Impulsformer
12 in der Verbindung zwischen dem Schalter 11 und dem Sperrmagneten 7 vorgesehen.
In der Sperrstellung des Sperrhebels gelangt ein weiterer, nasenförmiger Ansatz 13
des Hebels hinter das Ankerteil 14 des Freigabemagneten 8, und der Sperrhebel wird
dadurch an einer Rückbewegung aus der Sperrstellung heraus behindert. Diese Bewegung
des Sperrhebels in seine Freigabestellung wird erst ermöglicht, wenn der Freigabemagnet
8 bestromt wird und dessen Ankerteil den Sperrhebel freigibt.
[0008] Schließlich ist in dem Warenautomaten noch eine elektronische Vergleichsschaltung
15 vorgesehen, die einerseits mit den Schaltern 6 der Wahltasten 5 und andererseits
mit Codierschaltern 16 verbunden ist. Der Ausgang der Vergleichsschaltung ist mit
dem Freigabemagneten 8 verbunden und bei Ausgabe eines entspr. Signals (Impulses)
wird der Freigabemagnet erregt und dessen Ankerteil angezogen, wodurch der Sperrhebel
in seine Freigabestellung schwenken kann. Die Wirkungsweise der Vergleichsschaltung
ist dabei folgende:
Die bei Betätigung der Wahltasten durch die Schalter 6 erzeugten Impulse werden der
Vergleichsschaltung zugeleitet, wobei die Reihenfolge und Anzahl der Tastenbetätigungen
mit einer zuvor an den Codierschaltern eingestellten Codierung verglichen wird. Erst
wenn die mittels der Wahltasten eingegebene Codierung mit der voreingestellten Codierung
übereinstimmt, wird durch die Vergleichsschaltung ein Signal an deren Ausgang generiert.
Es kann dabei vorgesehen sein, daß die Wahltasten nacheinander in einer bestimmten
Reihenfolge betätigt werden müssen, und daß bei Betätigung einer "falschen" Taste
die gesamte zuvor eingegebene Tastenkombination gelöscht wird und der vollständige
Ablauf von Beginn an neu gestartet werden muß. Hierdurch wird das versuchsweise Ermitteln
der gültigen Tastenkombination weitestgehend verhindert. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, daß eine bestimmte Tastenkombination gleichzeitig betätigt werden muß, um nach
Vergleich mit den Codierschaltern ein Ausgangssignal zu erzeugen. Dabei kann ggfs.
auch vorgesehen sein, daß nach einer bestimmten Anzahl von fehlerhaften Tastenkombinationen
die Vergleichsschaltung für eine bestimmte Zeit in eine Sperrstellung gesetzt wird,
in der ein Öffnen der Automatentür - auch bei Eingabe der richtigen Kombination -
nicht mehr möglich ist.
[0009] In den Fig. 2 und 3 ist die Freigabe-/Verriegelungseinrichtung nochmals auszugsweise
dargestellt, wobei in der Fig. 2 die Stellung des Sperrhebels 9 in der Stellung gezeigt
ist, in der die Riegelstange 1 blockiert und das Öffnen der Automatentür verhindert
ist, während in der Fig. 3 die Stellung des Sperrhebels 9 in der Freigabestellung
gezeigt ist und die Riegelstange 1 derart verschoben ist, daß die Zuhaltungen 2 außer
Eingriff sind und die Automatentür geöffnet werden kann.
[0010] Schließlich ist in den Fig. 4A bis 4C noch eine modifizierte Freigabe-/Verriegelungseinrichtung
dargestellt, wobei in der Fig. 4A die Grundstellung der Einrichtung, in der die Riegelstange
blockiert ist, in der Fig. 4B die Stellung der Einrichtung, in der die Riegelstange
zur Verschiebung freigegeben ist, und in der Fig. 4C die Stellung der Einrichtung,
in der die Riegelstange zur Öffnung der Automatentür verschoben ist, zu sehen ist.
Hierbei ist nur ein einziger Elektromagnet, nämlich der Freigabemagnet 8 vorgesehen,
der auf den Sperrhebel 9 einwirkt, und bei Bestromung des Magneten mit einem entspr.
Impuls wird der Sperrhebel in die Freigabestellung bewegt. Es ist weiterhin ein schwenkbar
gelagerter, L-förmiger Arretierhebel 17 vorgesehen, dessen Lagerstelle so vorgesehen
ist, daß der Hebel durch statisches Ungleichgewicht stets bestrebt ist, in Pfeilrichtung
B zu schwenken. Ggfs. kann zur Erzeugung dieser Schwenkrichtung auch eine entspr.
Feder am Arretierhebel vorgesehen sein. Der Arretierhebel ist so in bezug auf den
Sperrhebel angeordnet, daß sein senkrechter Arm 18 mit dem Ansatz 13' des Sperrhebels
zusammenwirkt und in der Grundstellung der Einrichtung (Fig. 4A) vor diesem Ansatz
liegt. Bei Bestromung des Freigabemagneten wird der Sperrhebel in die Freigabestellung
bewegt, und der Arm 18 des Arretierhebels bewegt sich hinter/unter dem Ansatz 13'.Der
Sperrhebel ist somit daran gehindert, in seine Sperrstellung zurückzukehren, auch
wenn die Bestromung des Freigabemagneten abgeschaltet ist (vgl. Fig. 4B). Die Lagerung
des Sperrhebels ist dabei so getroffen, daß dieser durch entspr. statisches Ungleichgewicht
stets bestrebt ist, in die Sperrstellung zu schwenken (Pfeilrichtung C), oder es ist
eine geeignet bemessene Federkraft vorgesehen.
An der Riegelstange 1 ist ein Nocken 19 vorgesehen, der bei Verschiebung der Riegelstange
in die Freigabestellung (Türöffnung ermöglicht) auf den waagerechten Arm 20 des Arretierhebels
einwirkt und diesen so verschwenkt, daß der Sperrhebel freigegeben wird und sich nach
dem Verschieben der Riegelstange in die Sperrstellung (Tür geschlossen) in seine Sperrposition
zurückbewegt.
1. Einrichtung zur elektronischen (tastenbetätigbaren) Freigabe der Türverriegelung eines
Warenautomaten, insbesondere eines Zigarettenautomaten, wobei der Warenautomat mit
einer verschiebbaren Riegelstange versehen ist, deren Zuhaltungen bei verschlossener
Tür hinter Anformungen/Ausnehmungen an der Innenseite der Tür eingreifen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine elektromagnetische
Verriegelungs-/Freigabeeinrichtung vorgesehen ist, die auf die Riegelstange (1) einwirkt,
daß eine manuell betätigbare Tastatur (4, 5) an der Außenseite des Warenautomaten
vorgesehen ist,
daß voreinstellbare Codierschalter (16) im Inneren des Warenautomaten vorgesehen sind,
und
daß die Tastatur sowie die Codierschalter auf eine elektronische Vergleichsschaltung
(15) einwirken, deren Ausgang mit der Verriegelungs-/Freigabeeinrichtung verbunden
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungs-/Freigabeeinrichtung
aus einem auf die Riegelstange (1) einwirkenden, schwenkbar gelagerten Sperrhebel
(9) und einem elektromagnetisch betätigbaren Freigabemagneten (8) besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrhebel (9) mit einem
Arretierhebel (17) zusammenwirkt, der nach Betätigung des Freigabemagneten (8) und
dabei erfolgter Schwenkung des Sperrhebels (9) in die Freigabestellung diesen in dieser
Stellung mechanisch festhält, und
daß ein an der Riegelstange (1) vorgesehener Nocken (19) bei deren Betätigung (Öffnen
der Automatentür) derart auf den Arretierhebel einwirkt und diesen so schwenkt, daß
der Sperrhebel in seine Sperrstellung zurückfällt bzw. zurückfallen kann.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungs-/Freigabeeinrichtung
aus einem auf die Riegelstange (1) einwirkenden, schwenkbar gelagerten Sperrhebel
(9) sowie einem elektromagnetisch betätigbaren Sperrmagneten (7) und einem Freigabemagneten
(8) gebildet ist, wobei der Freigabemagnet (8) mit der Vergleichsschaltung (15) verbunden
ist und der Sperrmagnet (7) mit einem von der Riegelstange betätigten Schalter (11)
elektrisch verbunden ist.
5. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Tastatur zur Eingabe des Öffnungscodes die Waren-Auswahltasten (6) verwendet
werden.
6. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Verschiebung der Riegelstange (1) durch einen Türgriff oder durch
ein schlüsselbetätigbares Schloß erfolgt.
7. Verfahren zur Betätigung einer Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichsschaltung (15) so ausgelegt ist, daß zur Erzielung eines Ausgangssignales
eine voreingestelle Tastenkombination eingegeben werden muß, wobei die Tasten (6)
nacheinander in der voreingestellten Kombination betätigt werden müssen, und daß bei
Eingabe einer "ungültigen" Taste die Vergleichsschaltung in ihre Null-Stellung gesetzt
wird und die Eingabe neu begonnen werden muß.
8. Verfahren zur Betätigung einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch
gekennzeichnet,
daß die vergleichsschaltung (15) so ausgelegt ist, daß zur Erzielung eines Ausgangssignals
eine voreingestellte Tastenkombination eingegeben werden muß, wobei die Tasten (6)
in der entspr. Kombination gleichzeitig betätigt werden können.