[0001] Die Erfindung betrifft ein Drahtgliederband, insbesondere als Papiermaschinenbespannung,
mit einer ersten, für die Auflage einer zu transportierenden Bahn bestimmten und einer
zweiten, dazu abgewandten Bandseite, wobei das Drahtgliederband eine Vielzahl von
nebeneinander angeordneten, ineinandergefügten Drahtwendeln hat, die abwechselnd aus
Kopfbögen und diese jeweils verbindenden Windungsschenkeln bestehen und über Steckdrähte
scharnierartig gekuppelt sind.
[0002] Es sind schon sehr frühzeitig Vorschläge gemacht worden, derartige Drahtgliederbänder
als Bespannungen von Papiermaschinen einzusetzen, um damit die Papierbahn durch die
Papiermaschine zu führen und abzustützen. Ein für Papiermaschinen brauchbares Drahtgliederband
ist jedoch erst durch die Erfindung nach der DE-OS 24 19 751 entstanden. Derartige
Drahtgliederbänder werden aus einer Vielzahl von in Laufrichtung nebeneinander angeordneten,
sich quer zur Laufrichtung erstreckenden Drahtwendeln aus thermofixierbarem Kunststoff
zusammengefügt, indem die Windungen einer Drahtwendel mit ihren Kopfbögen in die Lükken
zwischen den Windungen der schon an ein Bandstück angefügten Drahtwendel eingeschoben
werden, wobei die Überlappung derart hergestellt wird, daß ein von Kopfbögen umschlossener
Kanal entsteht, durch den ein Steckdraht zur Kupplung der jeweils benachbarten Drahtwendeln
geschoben wird. Auf diese Weise kann ein endloses Drahtgliederband hergestellt werden,
das sich wegen der Scharnierbeweglichkeit zwischen den jeweils benachbarten Drahtwendeln
durch gute Anpassungsfähigkeit auszeichnet.
[0003] Der Draht einer Drahtwendel hat grundsätzlich einen schraubenförmigen Verlauf, wobei
die Steigung innerhalb einer Windung durchaus unterschiedlich sein kann. Um eine glatte
Oberfläche zu erzielen, sind die Drahtwendeln bei den meisten Drahtgliederbändern
abgeflacht. Auf diese Weise ergeben sich gerade gestreckte Windungsschenkel an den
flächigen, d.h. ersten und zweiten Bandseiten des Drahtgliederbandes, welche jeweils
zwei Kopfbögen verbinden. In der Regel überlappen sich die jeweils benachbarten Drahtwendeln
mit ihren Kopfbögen und umschlingen dabei den dort verlaufenden Steckdraht.
[0004] Abweichend von dem aus der DE-OS 24 19 751 bekannten Grundtyp können bei Drahtgliederbändern
auch Doppeldrahtwendeln verwendet werden, wie sie sich aus der EP-A-0 116 894 ergeben.
Bei diesen Drahtgliederbändern umschlingen sich schraubenförmig die Windungen jeweils
von zwei nebeneinander angeordneten Drahtwendeln derart, daß dort Steckdrähte nicht
erforderlich sind, sondern nur zur Verbindung der Doppeldrahtwendeln. Auf diese Weise
kann die Hälfte der Steckdrähte wegfallen.
[0005] In der EP-A-0 018 200 sind Drahtgliederbänder verschiedenster Ausführungsformen offenbart.
So können Drahtgliederbänder auch doppellagig ausgebildet werden, wobei die Verbindung
der Lagen über zusätzliche, beide Lagen umschlingende Drahtwendeln erfolgen. Auch
sind dieser Druckschrift Drahtwendeln zu entnehmen, die sich jeweils über drei benachbarte
Steckdrähte erstrecken und bei denen sich zwei benachbarte Drahtwendeln über jeweils
zwei Steckdrähte überlappen. Aus dieser Druckschrift ist auch bekannt, die jeweils
benachbarten Drahtwendeln mit mehr als zwei Steckdrähten zu kuppeln.
[0006] Zur Herabsetzung der Luftdurchlässigkeit wird in der EP-A-0 128 436 und der EP-A-0
050 374 vorgeschlagen, Füllmaterial in die von den Windungsschenkeln eingeschlossenen
Hohlräume einzubringen. Ein weiterer Versuch, die Luftdurchlässigkeit eines Drahtgliederbandes
zu verringern, besteht darin, die Windungsschenkel zumindest an der der Papierbahn
zugewandten Seite abzuflachen, d. h. breiter als im Bereich der Kopfbögen zu machen
und dadurch die Zwischenräume zwischen den Windungsschenkeln einzuengen (vgl. DE-PS
32 43 513).
[0007] Daneben ist es bekannt, solche Drahtgliederbänder zumindest an der der Papierbahn
zugewandten Seite mit einer zusätzlichen Schicht zu versehen, beispielsweise in Form
eines aufgenadelten oder angeklebten Faservlieses (vgl. DE-OS 24 19 751, Figur 3,
in Form eines Gewebes (vgl. EP-B-0 080 713) oder in Form von gelochten Folien (vgl.
EP-B 0 211 471). Diese zusätzlichen Schichten sollen eine gleichmäßigere Oberfläche
erzeugen und zusätzlich die Luftdurchlässigkeit auf einen gewünschten Wert herabsetzen.
[0008] Die vorgenannten Drahtgliederbänder werden insbesondere beim Einsatz in einer Papiermaschine
teilweise sehr stark umgelenkt, wenn sie über Leitwalzen oder Trockenzylinder laufen.
Bei jedem Umlenkvorgang scharnieren die einzelnen Drahtwendeln um die sie verbindenden,
im Querschnitt kreisrunden Steckdrähte, wobei die Schwenkachse in der Mittelachse
der Steckdrähte liegt. Dies führt zu einer Relativbewegung zwischen der Papierbahn
und dem Drahtgliederband an deren Kontaktflächen, teilweise verbunden mit einer Dehnung
bzw. Stauchung der Papierbahn. Dies ist bei der Herstellung von hochqualitativen und
staubfreien Papierbahnen unerwünscht und kann im Extremfall auch Bahnbeschädigungen
insbesondere beim Führen um besagte Führungswalzen zur Folge haben.
[0009] Um den vorbeschriebenen Einfluß gering zu halten, werden die Drahtgliederbänder möglichst
dünn ausgeführt, was beispielsweise mit der Verwendung von Flachdrähten für die Drahtwendeln
erreichbar ist (vgl. DE-PS 34 02 620). Dem Verringern der Drahtgliederbandstärke sind
jedoch Grenzen gesetzt, insbesondere hinsichtlich der Festigkeitsanforderungen. Entsprechend
lassen sich Relativbewegungen an Kontaktflächen zwischen der Papierbahn Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drahtgliederband der eingangs genannten Art so zu
gestalten, daß eine Gleitbewegung zwischen der zu transportierenden Bahn, insbesondere
Papierbahn, und dem Drahtgliederband sowie eine Stauchung oder Dehnungderselben verringert
wird, ohne daß hierbei auf die Dicke des Drahtgliederbandes besondere Rücksicht genommen
werden muß.
[0010] Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Abstützung
der Drahtwendeln an den Steckdrähten derart ausgebildet ist, daß die Drahtwendeln
jeweils um Scharnierachsen verschwenken, die gegenüber der Mittelebene des Drahtgliederbandes
zu deren ersten Bandseite hin verschoben sind. Durch die erfindungsgemäße Verlagerung
der Scharnierachsen in Richtung auf die Kontaktfläche zwischen der zu transportierenden
Bahn und dem Drahtgliederband verringert sich die Relativbewegung des Drahtgliederbandes
gegenüber der Bahn beim Verschwenken der Drahtwendeln, und zwar um so mehr, je geringer
der Abstand der Scharnierachsen zu der Kontaktfläche ist. Auf diese Weise werden Stauchungen
oder Dehnungen sowie ein Aufrauhen der Bahn weitestgehend oder ganz vermieden. Dabei
muß keine besondere Rücksicht auf die Dicke des Drahtgliederbandes genommen werden.
d. h. sie kann insoweit entsprechend den jeweiligen Anforderungen optimal gestaltet
werden.
[0011] Der Grundgedanke der Erfindung läßt sich auf unterschiedliche Weise konkret verwirklichen.
Bei einer in Frage kommenden Ausführungsform weisen die Steckdrähte jeweils zwei Abstützkanten
auf, die in Längsrichtung parallel zueinander verlaufen und an denen die die erste
Flachseite bildenden Windungsschenkel anliegen, wobei jeweils zwischen dem Steckdraht,
dem Kopfbogen und den die zweite Bandseite bildenden Windungsschenkel Freiräume vorhanden
sind, die ein Verschwenken der Drahtwendeln um eine der Abstützkanten zulassen. Bei
dieser Ausführungsform liegen also die Steckdrähte mit zwei Abstützkanten an den die
erste Bandseite bildenden Windungsschenkeln an. Bei einer Umlenkung des bildenden
Windungsschenkeln an. Bei einer Umlenkung des Drahtgliederbandes verschwenken dann
die benachbarten Drahtwendeln jeweils um die kopfbogennahe Abstützkante. Da die Abstützkanten
erheblich näher zur ersten Flachseite liegen als die Mittelachsen der Steckdrähte,
hat dies eine wesentliche Herabsetzung der Relativbewegung zwischen der zu transportierenden
Bahn und der ersten Bandseite zur Folge.
[0012] Vorzugsweise sollten die Steckdrähte jeweils zwischen den beiden Abstützkanten eine
zu der Unterseite der benachbarten Windungsschenkel parallele Oberfläche haben, damit
insoweit eine gute Abstützung bei geradem Verlauf des Drahtgliederbandes gegeben ist.
In Richtung auf die die zweite Bandseite bildenden Windungsschenkel sollte sich der
Querschnitt der Steckdrähte verjüngen, um die Schwenkbewegung um die Abstützkanten
nicht oder nicht wesentlich zu behindern. Zusätzliche Freiräume können dadurch gewonnen
werden, daß die Kopfbögen innenseitig derart ausgebaucht sind, daß zwischen Steckdrähten
und Kopfbögen jeweils ein von der kopfbogennahen Abstützkante in Richtung auf den
die zweite Bandseite bildenden Windungsschenkel zunehmender Freiraum vorhanden ist.
Schließlich ist es empfehlenswert, daß die Innenseite der die zweite Bandseite bildenden
Windungsschenkel und der dazu benachbarte Bereich der Steckdrähte derart aneinander
angepaßt sind, daß die Steckdrähte bei der Verschwenkung der Drahtwendeln zueinander
an diesen Windungsschenkeln in Anlage bleiben, abgesehen von einem in den meisten
Fällen vorhandenen Spiel. Hierdurch ist eine optimale Führung der Drahtwendeln gegenüber
den Steckdrähten beim Verschwenken gewährleistet.
[0013] Der Grundgedanke der Erfindung läßt sich auch in der Weise verwirklichen, daß die
Steckdrähte und die Übergangsbereiche der die zweite Bandseite bildenden Windungsschenkel
zu den Kopfbögen auf Abstützbögen aneinander anliegen, deren Radiusmittelpunkte auf
der zu den Abstützbögen entfernten Seite der Mittelebene des Drahtgliederbandes liegen,
und daß jeweils zwischen dem Steckdraht, den Kopfbögen und dem die erste Bandseite
bildenden Windungsschenkeln Freiräume vorhanden sind, die ein Verschwenken der Drahtwendeln
gegenüber den Steckdrähten durch Gleitbewegung auf den Abstützbögen um die Radiusmittelpunkte
zulassen. Bei dieser Ausführungsform bilden die vorerwähnten Übergangsbereiche und
die Steckdrähte lagerschalenförmige Abstützbögen, wobei deren Radien über die Mittelachse
der Steckdrähte in Richtung auf die erste Bandseite hinausgehen. Auf diese Weise liegt
die mit den Radiusmittelpunkten zusammenfallende Schwenkachse nahe an der ersten Bandseite
und kann sogar je nach Ausbildung der Abstützbögen in die Ebene der ersten Bandseite
gelegt werden. In diesem Fall findet bei einer Umlenkung des Drahtgliederbandes praktisch
keine Relativbewegung zwischen der ersten Bandseite und der zu transportierenden Bahn
statt. Dabei sorgen Freiräume dafür, daß die Schwenkbewegung auf den Abstützbögen
innerhalb eines gewünschten Schwenkwinkels nicht behindert wird.
[0014] Zweckmäßigerweise liegen die Steckdrähte und die Drahtwendeln über zueinander komplementäre
Abstützbögen aneinander an, so daß zumindest eine linienförmige Abstützung durch aneinander
angepaßten Verlauf des Kontaktes zwischen den Steckdrähten und dem Übergangsbereich
zwischen Kopfbogen und Windungsschenkel gegeben ist.
[0015] Um eine für die Verschwenkung der Drahtwendeln genügenden Freiraum zu schaffen, sollten
sich die Steckdrähte in Richtung auf die die erste Bandseite bildenden Windungsschenkel
im Querschnitt verjüngen. Dies kann zum einen dadurch geschehen, daß die der ersten
Bandseite benachbarte Seite der Steckdrähte einen konvexen Anlagebogen hat, wobei
der Radius von Abstützbögen und Anlagebögen gleich sein kann. Es bietet sich dann
ein linsenförmiger oder ovaler Querschnitt an. Zum anderen können die der ersten Bandseite
benachbarten Seiten der Steckdrähte einen dreiecksförmigen Querschnitt unter Bildung
einer Anlagekante haben.
[0016] Im übrigen lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Drahtgliederband grundsätzlich alle
im Stand der Technik für die konventionellen Drahtgliederbänder bekannten Ausführungsformen
verwirklichen. So unterliegt die Erfindung keinen Beschränkungen hinsichtlich der
Querschnittsformgebung der Drähte der Drahtwendeln, d. h. es lassen sich Flachdrähte
einsetzen und auch Drahtformen verwirklichen, wie sie sich aus der DE-PS 32 43 512
und der EP-A-0 211 471 ergeben. Grundsätzlich sind auch mehrlagige Ausführungsformen
verwirklichbar, ähnlich wie sie sich der EP-A-0 018 200 entnehmen lassen. Als Material
für die Drahtwendeln und Steckdrähte kommen vornehmlich thermofixierbare Kunststoffe
in Frage, z. B. Polyamide oder Polyester.
[0017] Ferner kann das erfindungsgemäße Drahtgliederband auch mit einer Auflage in Form
eines Faservlieses, Gewebes oder einer Folie (vgl. DE-OS 24 19 751; EP-A-0 080 713;
EP-A-0 211 471) versehen werden. Bei Bedarf ist es auch nicht ausgeschlossen, zusätzlich
Füllmaterial in die noch freigebliebenen Räume des Drahtgliederbandes aufzunehmen,
beispielsweise in Form von Schaumstoffen, textilen Fäden oder Profildrähten.
[0018] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
Figur (1) eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Drahtgliederband;
Figur (2) eine teilweise Seitenansicht des Drahtgliederbandes gemäß Figur (1
Figur (3) eine teilweise Seitenansicht eines anderen Drahtgliederbandes und
[0019] Das in Figur (1) ausschnittsweise dargestellte Drahtgliederband (1) hat eine Längserstreckung
in Richtung eines Doppelpfeils (A), in der es auch in einer Maschine, beispielsweise
einer Papiermaschine umläuft. Es ist in dieser Richtung endlos. In Querrichtung hat
es eine bestimmte, den jeweiligen Anforderungen angepaßte Breite.
[0020] Das Drahtgliederband (1) weist eine Vielzahl von in Längsrichtung (A) nebeneinander
angeordneten, sich axial in Querrichtung ertreckenden Drahtwendeln (2, 3, 4, 5) auf,
wobei abwechselnd jeweils eine Drahtwendel (2, 4) rechtsgängig und eine Drahtwendel
(3, 5) linksgängig gewunden sind. Jeweils zwei benachbarte Drahtwendeln (2, 3, 4,
5) sind mit ihren Windungen derart auf Lücke ineinandergefügt, daß sie sich überlappen
und jeweils einen in Querrichtung erstreckenden Kanal bilden. In die Kanäle sind Steckdrähte
(6, 7, 8) eingesetzt, wobei sich alle Steckdrähte, (6, 7, 8) über die gesamte Breite
des Drahtgliederbandes (1) erstrekken. Die Steckdrähte (6, 7, 8) bilden praktisch
Scharniergelenke zwischen jeweils zwei benachbarten Drahtwendeln (2, 3, 4, 5).
[0021] In die Drahtwendel (4) ist eine Abdeckleiste (9) eingesetzt, und zwar in den von
den Windungen dieser Drahtwendel (4) eingeschlossenen Kanal. Hierdurch wird die Luftdurchlässigkeit
quer zur Ebene des Drahtgliederbandes (1) herabgesetzt.
[0022] Figur (2) zeigt in vergrößerter Darstellung eine ausschnittweise Seitenansicht des
Drahtgliederbandes (1) mit den Drahtwendeln (2, 3, 4) und den Steckdrähten (6, 7).
Die Windungen der Drahtwendeln (2, 3, 4) bestehen jeweils aus gerade gestreckten,
obenseitigen Windungsschenkeln (10, 11, 12) und ebenfalls gerade gestreckten, untenseitigen
Windungsschenkeln (13, 14, 15), wobei die Enden der Windungsschenkel (10, 11, 12,
13, 14, 15) abwechselnd über linksseitige und rechtsseitige Kopfbögen (16, 17, 18,
19) miteinander verbunden sind. Wie aus Figur (1) zu ersehen ist, folgen bei der Drahtwendel
(2) - von unten nach oben gesehen - zunächst ein untenseitiger Windungsschenkel (14),
ein linksseitiger Kopfbogen (16), ein obenseitiger Windungsschenkel (11) und ein rechtsseitiger
Kopfbogen (19) aufeinander. Die Windungsschenkel (10, 13) und der Kopfbogen (18) gehören
zur Drahtwendel (2), während der Kopfbogen (179 und die Windungsschenkel (12, 15)
Teil der Drahtwendel (13) sind.
[0023] Die Kopfbögen (16, 17, 18, 19) sind nicht - wie im Stand der Technik bekannt - halbkreisförmig
ausgebildet, obwohl dies auch für das hier gezeigte Drahtgliederband (1) möglich wäre.
Sie gehen jeweils schräg abwärts zu den untenseitigen Windungsschenkeln (13, 14, 15),
und zwar jeweils nach außen gerichtet, so daß die untenseitigen Windungsschenkel (13,
14, 15) entsprechend länger sind als die obenseitigen Windungsschenkel (10, 11, 12).
[0024] Der Querschnitt der Steckdrähte (6, 7) ist nicht - wie bei den vorbekannten Drahtgliederbändern
- kreisrund. Vielmehr weist jeder Steckdraht (6, 7) eine ebene Oberseite (20, 21)
auf, die an den Seiten jeweils von einer linksseitigen Abstützkante (22, 23) und einer
rechtsseitigen Abstützkante (24, 25) begrenzt werden. Die Abstützkanten (22, 23, 24,
25) verlaufen parallel zueinander über die gesamte Länge der Steckdrähte (6, 7).
[0025] Nach unten hin verjüngen sich die Querschnitte der Steckdrähte (6, 7), und zwar einmal
halbkreisförmig (Steckdraht (6)) und einmal dreiecksförmig (Steckdraht (7)). Aufgrund
dieser Gestaltung der Steckdrähte (6, 7) - selbstverständlich kommt bei einem bestimmten
Drahtgliederband nur eine einzige Steckdrahtform zum Einsatz - und zusätzlich der
Kopfbögen (16, 17, 18, 19) entstehen zwischen diesen und den Steckdrähten (6, 7) im
wesentlichen dreiecksförmige, nach unten jeweils breiter werdende linksseitige Freiräume
(28, 29) und rechtsseitige Freiräume (30, 31).
[0026] Die obenseitigen Windungsschenkel (10, 11, 12) bilden eine erste Bandseite (32),
die für die Auflage beispielsweise einer Papierbahn (33) - gestrichelt angedeutet
- bestimmt ist. Die untenseitigen Windungsschenkel (13, 14, 15) definieren eine zweite
Bandseite (34).
[0027] Wenn das Drahtgliederband (1) um einen Trokkenzylinder in der Trockenpartie einer
Papiermaschine mit Kontakt der Papierbahn (33) an der Heizwalze geführt wird, wird
die erste Bandseite (32) konkav gebogen. Es kommt zu Schwenkbewegungen der Drahtwendeln
(2, 3, 4) um die Steckdrähte (6, 7), wobei die rechtsseitigen Kopfbögen (16, 17) um
die rechtsseitigen Abstützkanten (24, 25) und die linksseitigen Kopfbögen (16, 17)
um die linksseitigen Abstützkanten (22, 23) verschwenken. Auf Grund der Freiräume
(28, 29, 30, 31) wird diese Verschwenkung nicht behindert.
[0028] Die Verschwenkung ist entsprechend umgekehrt, wenn das Drahtgliederband (1) mit seiner
zweiten Bandseite (17) über eine Leitwalze läuft. In diesem Fall wird die erste Bandseite
(32) konvex gebogen und verschwenken folglich die Drahtwendeln (2, 3, 4) über die
jeweils kopfbogenfernen Abstützkanten, also die rechtsseitigen Kopfbögen (18, 19)
über die linksseitigen Abstützkanten (22, 23) und die linksseitigen Kopfbögen (16,
17) über die rechtsseitigen Abstützkanten (24, 25).
[0029] In beiden Fällen findet die Verschwenkung der Vielzahl der Drahtwendeln (2) in einer
strichpunktiert angedeuteten, neutralen Ebene (35) statt, die etwa im Bereich der
Unterseite der obenseitigen Windungsschenkel (10, 11, 12) verläuft. Bei den vorbekannten
Drahtgliederbändern mit runden Steckdrähten befindet sich diese neutrale Ebene in
der Mittelebene des Drahtgliederbandes (1), durch die die Achsen der Steckdrähte gehen.
Bei dem Drahtgliederband (1) gemäß den Figuren (1) und (2) ist die neutrale Ebene
(35) näher zur Papierbahn (33) verschoben, d. h. der Abstand zwischen Papierbahn (33)
und neutraler Ebene (35) ist wesentlich kleiner. Aufgrund dessen ist auch die Relativbewegung
zwischen der Papierbahn (33) und erster Bandseite (32) bei Umlenkungen des Drahtgliederbandes
(1) geringer. Dies hat eine Schonung der Papierbahn (16) zur Folge, d.h. sie wird
weniger gestaucht bzw. gestreckt, und auch die Aufrauhungen der Kontaktfläche zur
ersten Bandseite (15) werden herabgesetzt.
[0030] In Figur (3) ist ein weiteres Drahtgliederband (41) dargestellt, und zwar beschränkt
auf eine vergrößerte Seitenansicht im Bereich der Kupplung zweier benachbarter Drahtwendeln
(42, 43). Das Drahtgliederband (41) stimmt in seinem grundsätzlichen Aufbau mit dem
Drahtgliederband (1) nach den Figuren (1) und (2) überein, nur daß die Formgebung
der Drahtwendeln (42, 43) und der die Drahtwendeln (42, 43) kuppelnden Steckdrähte,
von denen hier nur der eine Steckdraht (44) gezeigt ist, abweichend sind.
[0031] Auch hier bestehen die Windungen der Drahtwendeln (42, 43) jeweils aus gerade gestreckten,
obenseitigen Windungsschenkeln (45, 46) und ebenfalls gerade gestreckten, untenseitigen
Windungsschenkel (47, 48), wobei die Enden abwechselnd über linksseitige und rechtsseitige
Kopfbögen (49, 50) miteinander verbunden sind. Im vorliegenden Fall gehört der linksseitige
Kopfbogen (49) zu den Windungsschenkel (46, 48) der Drahtwendel (43) und der rechtsseitige
Kopfbogen (50) zu den Windungsschenkel (45, 47) der Drahtwendel (42).
[0032] Die Kopfbögen (49, 50) haben - von oben nach unten gesehen - zunächst eine scharfe
Biegung (51, 52) nach unten und gehen dann in einen Viertelkreisbogen (53, 54) über,
der dann jeweils tangential in den anschließenden untenseitigen Windungsschenkel (47,
48) ausläuft. Die Viertelkreisbögen (53, 54) bilden innenseitig Abstützbögen (55,
56) für den Steckdraht (44).
[0033] Der Steckdraht (44) ist zur Vertikalebene symmetrisch ausgebildet und wird untenseitig
von einem kreisbogenförmigen Abstützbogen (57) begrenzt. Dessen Radius stimmt im wesentlichen
mit den Radien der Abstützbögen (55, 56) überein, so daß zwischen den Abstützbögen
(55, 56, 57) eine Linienberührung bei im Querschnitt runden Drahtwendeln (42, 43)
oder eine Flächenberührung bei im Querschnitt rechteckigen Drahtwendeln (42, 43) gegeben
ist.
[0034] An der den obenseitigen Windungsschenkeln (45, 46) zugewandten Seite ist der Steckdraht
(44) in Querschnitt dachförmig unter Bildung einer sich längs des Steckdrahtes (44)
erstreckenden Anlagekante (58) gestaltet. Aufgrund dieser dachförmigen Gestaltung
ergeben sich zu beiden Seiten der Anlagekante (58) dreiecksförmige, jeweils nach außen
größer werdende Freiräume (59, 60).
[0035] Der Radius der Abstützbögen (55, 56, 57) ist so groß, daß dessen Radiusmittelpunkt
in etwa in einer Ebene liegt, die von den Oberseiten der obenseitigen Windungsschenkel
(45, 46) gebildet wird und eine erste Bandseite (61) definiert. Diese Bandseite (61)
ist für die Auflage und den Transport beispielsweise einer Paperbahn (62) bestimmt.
Alle Radiusmittelpunkte liegen dann in einer strichpunktiert angedeuteten neutralen
Ebene (63), die in etwa mit der ersten Bandseite (61) zusammenfällt.
[0036] Wenn das Drahtgliederband (41) um einen Trokenzylinder mit Kontakt der Papierbahn
(62) an dem Trockenzylinder geführt wird, wird die erste Bandseite (62) konkav gebogen.
Es kommt dann zu Schwenkbewegungen der Drahtwendeln (42, 43) um die jeweiligen Steckdrähte
(44), wobei die Abstützbögen (55, 56) der Kopfbögen (49, 50) nach Art eines Lagers
auf dem Abstützbogen (57) des Steckdrahtes (47) ablaufen. Entsprechend dem Radius
der Abstützbögen (55, 56, 57) geschieht dabei die Verschwenkung um eine in der neutralen
Ebene (63) liegende Achse. Da diese Ebene (63) praktisch in der Ebene der Papierbahn
(62) liegt, findet keine Relativbewegung zwischen Papierbahn (62) und der Bandseite
(61) statt.
[0037] Dies gilt auch für den umgekehrten Fall, wenn das Drahtgliederband (41) mit seiner
unteren, zweiten Bandseite (64) über eine Leitwalze läuft. In diesem Fall wird die
erste Bandseite (61) konvex gebogen, wobei auch dann die Schwenkachsen in der neutralen
Ebene (63) bzw. in der Ebene der Papierbahn (62) liegen. In beiden Fällen sorgen die
Freiräume (59, 60) dafür, daß die Schwenkbewegungen der Drahtwendeln (42, 43) zueinander
innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs nicht behindert wird.
[0038] Statt des dachförmigen Profils der Oberseite des Steckdrahtes (44) besteht die Möglichkeit,
diese Oberseite auch als konvexen Kreisbogen - in Figur 3 gestrichelt angedeutet -
auszubilden, wobei der Kreisbogen den gleichen Radius haben kann wie denjenigen der
Abstützbögen (55, 56, 57). Es ergibt sich dann ein linsenförmiger Querschnitt, wobei
die seitlich aufeinandertreffenden Kanten der Bögen abgerundet sein können.
1. Drahtgliederband (1, 41) , insbesondere als Papiermaschinenbespannung, mit einer
ersten, für die Auflage einer zu transportierenden Bahn (33, 62) bestimmten und einer
zweiten, dazu abgewandten Bandseite (32, 34; 61, 64), wobei das Drahtgliederband (1,
41) eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten, ineinandergefügten Drahtwendeln
(2, 3, 4, 5; 42, 43) hat, die abwechselnd aus Kopfbögen (16, 17, 18, 19; 49, 50) und
diese jeweils verbindenden Windungsschenkeln (10, 11, 12, 13, 14, 15; 45, 46, 47,
48) bestehen und über Steckdrähte scharnierartig gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützung der Drahtwendeln (2, 3, 4, 5; 42, 43) an den Steckdrähten derart
ausgebildet ist, daß die Drahtwendeln (2, 3, 4, 5; 43, 43) jeweils um Scharnierachsen
verschwenken, die gegenüber der Mittelebene des Drahtgliederbandes (1, 41) zu dessen
ersten Bandseite (32, 61) hin verschoben sind.
2. Drahtgliederband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckdrähte (6,
7, 8) jeweils zwei Abstützkanten (22, 24; 23, 25) aufweisen, die in Längsrichtung
parallel zueinander verlaufen und an den die die erste Bandseite (32) bildenden Windungsschenkeln
(10, 11, 12) anliegen, wobei jeweils zwischen Steckdraht (6, 7, 8), Kopfbogen (16,
17, 18, 19) und die zweite Flachseite (34) bildenden Windungsschenkel (13, 14, 15)
Freiräume (28, 29, 30, 31) vorhanden sind, die ein Verschwenken der Drahtwendeln (2,
3, 4, 5) um die Abstützkanten (22, 24,; 23, 25) zulassen.
3. Drahtgliederband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckdrähte (6,
7, 8) jeweils zwischen den beiden Abstützkanten (22, 24; 23, 25) eine zu der Unterseite
der benachbarten Windungsschenkel (10, 11, 12) parallele Oberfläche (20, 21) haben.
4. Drahtgliederband nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt
der Steckdrähte (6, 7, 8) in Richtung auf die die zweite Bandseite (34) bildenden
Windungsschenkel (13, 14, 15) im Querschnitt verjüngen.
5. Drahtgliederband nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kopfbögen (16, 17, 18, 19) innenseitig derart ausgebaucht sind, daß zwischen Steckdrähten
(6, 7, 8) und Kopfbögen (16, 17, 18, 19) jeweils ein von der kopfbogennahen Abstützkante
(22, 23, 24, 25) in Richtung auf den die zweite Flachseite (34) bildenden Windungsschenkeln
(13, 14, 15) zunehmender Freiraum (28, 29, 30, 31) vorhanden ist.
6. Drahtgliederband nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenseiten der die zweite Bandseite (34) bildenden Windungsschenkel (13, 14,
15) und der dazu benachbarte Bereich der Steckdrähte (6, 7, 8) derart aneinander angepaßt
sind, daß die Steckdrähte (6, 7, 8) bei der Verschwenkung der Drahtwendeln (2, 3,
4, 5) zueinander an diesen Windungsschenkeln (13, 14, 15) in Anlage bleiben.
7. Drahtgliederband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckdrähte (44)
und die Übergangsbereiche der die zweite Bandseite (64) bildenden Windungsschenkel
(47, 48) zu den Kopfbögen (49, 50) auf Abstützbögen (55, 56, 57) aneinander anliegen,
deren Radiusmittelpunkte auf der zu den Abstützbögen (55, 56, 57) entfernten Seite
der Mittelebene des Drahtgliederbands (41) liegen, und daß zwischen Steckdraht (44),
Kopfbögen (49, 50) und die erste Bandseite (61) bildenden Windungsschenkeln (45, 46)
Freiräume (59, 60) vorhanden sind, die ein Verschwenken der Drahtwendeln (42, 43)
gegenüber den Steckdrähten (44) durch Gleitbewegung auf den Abstützbögen (55, 56,
57) um die Radiusmittelpunkte zulassen.
8. Drahtgliederband nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Radiusmittelpunkte
der Abstützbögen (55, 56, 57) in der Ebene der ersten Bandseite (61) des Drahtgliederbandes
(41) liegen.
9. Drahtgliederband nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckdrähte
(44) und die Drahtwendeln (42, 43) über zueinander komplementäre Abstützbögen (55,
56, 57) aneinander anliegen.
10. Drahtgliederband nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Steckdrähte (44) in Richtung auf die die erste Bandseite (61) bildenden Windungsschenkel
(45, 46) im Querschnitt verjüngen.
11. Drahtgliederband nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die der ersten
Bandseite (61) benachbarte Seite der Steckdrähte (44) einen konvexen Anlagebogen hat.
12. Drahtgliederband nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der
Abstützbögen (55, 56, 57) und der Anlagebögen gleich ist.
13. Drahtgliederband nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckdrähte
(44) linsenförmigen oder ovalen Querschnitt haben.
14. Drahtgliederband nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die der ersten
Bandseite (61) benachbarten Seiten der Steckdrähte (44) einen dreiecksförmigen Querschnitt
unter Bildung einer Anlagekante (58) haben.