[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Es handelt sich hierbei im wesentlichen um Metallhalogenid-Entladungslampen, deren
Farbwiedergabe dadurch verbessert ist, daß ein keramisches Entladungsgefäß benützt
wird. Typische Leistungsstufen sind 100 - 250 W.
[0003] Von den Natriumhochdrucklampen her ist ein Aufbau bekannt, bei dem das keramische
Entladungsgefäß aus Al₂O₃ besteht, dem evtl. geringe Zusätze an anderen Oxiden beigefügt
sind. An den Enden ist ein Niob-Rohr, dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient der
Al₂O₃-Keramik gut angepaßt ist, in einen Stopfen aus Keramik eingepaßt und durch ein
Glaslot abgedichtet. Das wesentliche Problem bei der Übertragung dieser Technik auf
Lampen mit Metallhalogenidfüllung stellt die stark korrodierende Wirkung der Metallhalogenide
auf die Niob-Rohre und das Glaslot dar. Trotz der Verwendung spezieller Glaslote,
wie sie z.B. in der EP-A 60 582 und EP-A 230 080 beschrieben sind, ist die Lebensdauer
solcher Lampen bisher auf kurze Brennzeiten begrenzt.
[0004] Eine Alternative besteht darin, statt der Niob-Durchführungen spezielle Endkappen
aus Metallkeramik (Cermet) zu entwickeln (z.B. EP-A 142 202), doch konnte sich auch
dieses System bisher nicht durchsetzen.
[0005] Eine weitere Alternative findet sich in der DE-A 38 40 577. Hier wird die fehlende
Korrosionsbeständigkeit der Niob-Durchführung dadurch grundsätzlich umgangen, daß
als Keramikmaterial AlN verwendet wird und daher die Durchführung aus korrosionsbeständigem
Material (W,Mo) bestehen kann. Dabei handelt es sich jedoch um eine völlig neuartige
Technik, die noch nicht bis zur Serienreife entwickelt ist.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 mit verbesserter Farbwiedergabe und erhöhter Lichtausbeute zu schaffen,
die eine akzeptable Lebensdauer erreicht. Eine weitere Aufgabe ist es, eine Lampe
unter Verwendung von möglichst bereits bewährten Einzelkomponenten zu schaffen, um
die Entwicklungskosten niedrig zu halten.
[0007] Diese Aufgaben werden durch eine Hochdrucklampe mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den
Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung gestattet es, an sich wohlbekannte keramische Materialien (insbes.
Al₂O₃, evtl. mit Zusätzen anderer Oxide) einzusetzen und eine an sich bekannte Durchführungstechnik
zu verwenden. Ein in etwa zylindrischer keramischer Stopfen besitzt eine zentrale
Öffnung, duch die ein Rohr oder ein massiver Drahtstift aus Niob hindurchgeführt ist.
[0009] Im Falle von unbeschichteten Niob-Materialien beobachtet man mit zunehmender Lebensdauer
Reaktionen zwischen dem Niobmaterial und den Halogeniden der Gasfüllung des Entladungsgefäßes.
Es bilden sich im Niob Einlagerungsverbindungen, die den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Niob verändern können und das Niobmaterial verspröden lassen. Dadurch erhöhen
sich die Spannungen im Verbundsystem Keramikstopfen/Glaslot/Niobdurchführung. Bei
Verwendung eines Niobrohres können diese Spannungen längere Zeit elastisch abgebaut
werden. Schließlich bilden sich im Keramikstopfen und im Glaslot, die im Vergleich
zum Niobrohr die geringere Bruchdehnung besitzen, Risse aus, die zur Undichtigkeit
des Entladungsgefäßes führen. Der Austritt der Füllung führt dann sehr schnell zum
vorzeitigen Ausfall der Lampe. Bei Verwendung eines Niobdrahtstifts läuft wegen dessen
geringerer Elastizität dieser Prozeß noch schneller ab. Ursache dieses Fehlverhaltens
ist vermutlich, daß Niob an sich nicht halogenbeständig ist und im Idealfall durch
das Glaslot einen Schutzüberzug erhält. Unglücklicherweise besitzt das Niob eine hohe
Löslichkeit in den bekannten Glasloten. Diese gelöste Niob-Phase wird von den Halogeniden
angegriffen, so daß die Schutzwirkung des Glaslots stark relativiert wird.
Die Erfindung beruht nun auf der Idee, die beiden kritischen Partner Glaslot/Niobdurchführung
nach Möglichkeit voneinander zu trennen. Dies geschieht dadurch, daß zumindest der
Durchführungsbereich der elektrischen Zuleitung mit einer Beschichtung aus halogenidbeständigem
Material, insbesondere Wolfram, Molybdän, Al₂O₃ oder Platin, versehen ist. Auf diese
Weise wird die Versprödung und damit die Rißbildung in der Keramik stark verzögert,
was sich in einer Verlängerung der Lebensdauer (von 500 Std. auf mind. 1500 Std.)
äußert.
[0010] Die Schichtdicke beträgt vorteilhaft 2-5 µm. Bei einer geringeren Schichtdicke ist
nicht zuverlässig genug sichergestellt, daß der Durchführungsbereich vollständig und
gleichmäßig abgedeckt ist. Eine dickere Schicht neigt bei Temperaturwechselbelastung
zum Abplatzen und zu inneren Spannungen. Bei Molybdän und Platin ist die Schichtdicke
nicht ganz so kritisch, da diese Materialien in ihren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
näher beim Niob liegen als Wolfram. Die Schicht wird durch Sputtern auf die Niob-Zuleitung
aufgebracht. Die Dicke der Schicht sollte möglichst gleichmäßig sein (±0,5 µm), damit
der Dichtverbund nicht durch Mikroporen und Risse in der Beschichtung beeinträchtigt
werden kann.
[0011] Die Schicht kann die Niobzuleitung, insbesondere einschließlich der Schweißstelle
zum Elektrodenschaft aus Wolfram, vollständig bedecken. Darüberhinaus ist es verfahrenstechnisch
besonders einfach, sogar den gesamten Elektrodenschaft einschließlich der Wendelelektrode
zu beschichten. In diesem Fall sollte als Beschichtungsmaterial Wolfram verwendet
werden, weil es einen sehr hohen Schmelzpunkt und einen sehr niedrigen Dampfdruck
besitzt, so daß es bei den hohen Temperaturen an der Elektrode weniger verdampft als
andere Materialien.
[0012] Die beschichtete Nioboberfläche wird beim Einschmelzen weitaus weniger vom Glaslot
angelöst als die reine, unbeschichtete Oberfläche. Dies erkennt man zum einen am Vergleich
der Benetzungswinkel des Glaslots auf der Niobzuleitung. Bei unbeschichteter Niobzuleitung
ist der Benetzungswinkel eines Glaslottropfens kleiner als 30°. Bei einer beschichteten
Niobzuleitung beträgt er etwa 60°.
[0013] Zum anderen ist auch die Färbung der Einschmelzung bei einer beschichteten Niobzuleitung
heller und keramikähnlicher.
[0014] An sich wäre es naheliegend, für ein derartiges Verbundsystem ein Niobrohr wegen
dessen Elastizität zu verwenden. In der Praxis zeigt sich jedoch, daß ein massiver
oder hohler Stift aus Niob dem Angriff der Halogenide noch wirkungsvoller entzogen
werden kann. Dies geschieht dadurch, daß der Stift mit der Innenkante des Stopfens
abschließt. Noch bessere Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn der Stift in der Durchführungsöffnung
des Stopfens vertieft eingesetzt wird. Vorzugsweise beträgt die Einsetztiefe ca. 3
mm. Der Stift hat vorteilhaft einen Durchmesser von 1-1,5 mm. Bei dieser Anordnung
ist es besonders günstig, den innerhalb der Öffnung verlaufenden Abschnitt des Elektrodenschafts
ebenfalls mit Wolfram o.ä. zu beschichten. Insgesamt ist in dieser Anordnung nicht
nur der Durchführungsbereich verkürzt, sondern auch die Angriffsfläche am Niobstift
minimiert, so daß dies den Nachteil der geringeren Elastizität im Vergleich zu einem
Niobrohr mehr als aufwiegt.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele erläutert. Es
zeigt
- Figur 1
- eine Metallhalogenidentladungslampe, teilweise geschnitten
- Figur 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel des Einschmelzbereichs der Lampe, teilweise im Schnitt
- Figur 3
- ein Zweites Ausführungsbeispiel des Einschmelzbereichs der Lampe, teilweise im Schnitt
- Figur 4-6
- weitere Ausführungsbeispiele des Einschmelzbereichs der Lampe, teilweise im Schnitt
[0016] In Figur 1 ist schematisch eine Metallhalogenidentladungslampe mit einer Leistung
von 150 W dargestellt. Sie besteht aus einem eine Lampenachse definierendenzylindrischen
(oder auch elliptischen) Außenkolben 1 aus Hartglas, der an einem Ende mit eine Kuppe
2 verschlossen ist, während am anderen Ende ein Schraubsockel 3 angebracht ist. Im
Bereich der Kuppe 2 ist ein Nippel 4 zur Halterung eines Gestells 5 ausgeformt. Letzteres
weist zwei Stromzuführungen 6 auf, die voneinander isoliert mittels einer Tellereinschmelzung
7 in das sockelseitige Ende des Außenkolbens 1 vakuumdicht eingeschmolzen sind. Das
Gestell 5 haltert ein axial im Außenkolben 1 angeordnetes zylindrisches (oder auch
ausgebauchtes) Entladungsgefäß 8 aus Al₂O₃-Keramik, in dem jeweils eine Stromzuführung
6 über einen Leiter 9 mit einer Niob-Durchführung (Zuleitung) 10, die jeweils in einem
Stopfen 11 am Ende des Entladungsgefäßes eingepaßt ist, verbunden ist. Einer der Leiter,
9a, wird vom Ende des einen Zuführungsdrahts 6a gebildet, während der andere Leiter
ein Blattfederteil 9b ist, das mit einem als Stab ausgebildeten Abschnitt der anderen
Stromzuführung 6b verschweißt ist. Diese Anordnung berücksichtigt die thermische Ausdehnung
während des Lampenbetriebs. Der als massiver Metallstab ausgebildete Abschnitt erstreckt
sich bis zur Kuppe 2 und ist dort zu einem Teilkreis gebogen, der den Nippel 4 umfaßt.
[0017] Die beiden Durchführungen oder Zuleitungen 10 aus Niob haltern entladungsseitig jeweils
Elektroden 12, bestehend aus einem Elektrodenschaft 13 und einer am entladungsseitigen
Ende aufgeschobenen Wendel 14. Die Füllung des Entladungsgefäßes besteht neben einem
inerten Zündgas, z.B. Argon, aus Quecksilber und Zusätzen an Metallhalogeniden.
[0018] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel (nicht gezeigt) ist der zylindrische Außenkolben
der Lampe zweiseitig gequetscht und gesockelt. Das axial angeordnete Entladungsgefäß
ist in der Mitte ausgebaucht, während seine beiden Enden rohrförmig sind. Die beiden
Durchführungen aus Niob sind mit den Sockeln an den beiden Enden des Außenkolbens
über kurze Stromzuführungen verbunden. Ein Gestell wird nicht benötigt.
[0019] In Figur 2 ist der Einschmelzbereich an einem Ende des Entladungsgefäßes 8 im Detail
gezeigt. Das Entladungsgefäß 8 hat an seinen beiden Enden eine Wandungsdicke von 1,2
mm. Je ein zylindrischer Stopfen 11, ebenfalls aus Al₂O₃-Keramik, dichtet die beiden
Enden des Entladungsgefäßes ab. Sein Außendurchmesser beträgt 3,3 mm bei einer Höhe
von 5 mm. In eine axiale Öffnung 15 des Stopfens ist als Durchführung ein Niob-Drahtstift
16 mit einer Länge von 12 mm und einem Durchmesser von 1,2 mm eingepaßt. Er ist in
die Öffnung 15 vertieft eingesetzt, so daß entladungsseitig eine kanalartige Vertiefung
17 von ca. 2 mm Länge im Bereich der Öffnung 15 verbleibt. Der von der Entladung abgewandte
restliche Teil der Öffnung mit einer Länge von 3 mm, der den eigentlichen Durchführungsbereich
18 bildet, ist durch den Niob-Drahtstift 16 abgedichtet; er steht an dieser Seite
außerdem noch um 7 mm am Stopfen 11 über. Der Drahtstift ist über eine gesamte Länge
mit einer Wolframschicht 19 von 2 µm Dicke bedeckt. Im Durchführungsbereich 18 ist
der Drahtstift 16 mit dem Stopfen 11 durch ein korrosionsbeständiges Glaslot 20, z.B.
einer Mischung aus den Oxiden des Aluminiums, Titans und einer oder mehrerer Seltenen
Erden, gasdicht verbunden.
An das entladungsseitige Stirnende 21 des Drahtstiftes ist der Elektrodenschaft 13
mit einem Duchmesser von 0,5 mm, der eine Wendel 14 mit 1,1 mm Außendurchmesser trägt,
stumpf angeschweißt. Von seiner Gesamtlänge von 7 mm ist der in der Vertiefung 17
befindliche Bereich des Elektrodenschaft 13 (ca. 2 mm Länge) ebenfalls mit der Beschichtung
19 versehen, so daß insbesondere auch der Bereich der Schweißung zusätzlich geschützt
ist.
[0020] Bei massiven Durchführungen (hier: Drahtstifte) erfolgt die Füllung der Lampe durch
die zweite, noch unverschlossene Öffnung. Das vorherige Verschließen der ersten Öffnung
ist unproblematisch. Das Glaslot wird außen auf die Durchführung aufgebracht, wird
erwärmt und läuft beim Schmelzen in die Kapillare zwischen Stopfen und Durchführung
hinein. Beim Abdichten der zweiten Öffnung tritt die Schwierigkeit auf, daß ein Druckausgleich
nicht mehr möglich ist. Dem Hineinlaufen des Glaslotes wird durch die Gasfüllung ein
Widerstand entgegengesetzt mit der Folge, daß der Drahtstift nach dem Erstarren nicht
immer vollständig von Glaslot bedeckt ist. Das Abdichten der zweiter Öffnung erfolgt
erst nach dem Füllen. Die Zahl der Frühausfälle ist mit der Qualität dieser zweiten
Einschmelzung bei Lampen ohne Beschichtung direkt korreliert. Eine wesentliche Verbesserung
zeigt sich bei Lampen mit beschichteten Drahtstiften, die zudem vertieft eingesetzt
sind. Weil der Durchführungsbereich verkürzt ist, ist dessen Bedeckung mit Glaslot
vollständiger. Der Anteil an Frühausfällen ist um 80% reduziert.
[0021] In Figur 3 ist ein weitgehend baugleiches zweites Ausführungsbeispiel gezeigt, wobei
Elemente gleichartiger Konstruktion die gleichen Bezugsziffern tragen. Im Unterschied
zum ersten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Durchführungsbereich 18, der mit
Glaslot 20 abgedeckt ist, über die gesamte Länge der Öffnung 15. Das gesamte System
Niobdrahtstift/Elektrodenschaft/ Wendel ist mit einer 2 µm dicken Schutzschicht 19
bedeckt. Als Beschichtungsmaterial eignet sich bei diesem Ausführungsbeispiel einzig
Wolfram, weil die Temperaturbelastung in der Nähe der Elektrodenspitze sehr hoch ist
und ein Abdampfen der Schutzschicht durch die extrem hohe Schmelztemperatur des Wolfram
verhindert wird.
[0022] Lediglich an der Elektrodenspitze ist die Stirnfläche 21 frei von der Beschichtung.
Dies geschieht durch nachträgliches Abätzen oder durch Abdecken der Spitze während
des Beschichtungsvorganges. Dadurch wird sichergestellt, daß die Elektronenaustrittsarbeit
für die aus thoriertem Wolfram bestehende Elektrode nicht erhöht wird.
[0023] Hinsichtlich der Länge des Durchführungsbereichs ist das erste Ausführungsbeispiel
für die Einschmelzung gleichermaßen geeignet, während das zweite bevorzugt für die
Einschmelzung desjenigen verwendet werden kann, das vor dem Füllen des Entladungsgefäßes
abgedichtet wird.
[0024] Bei einem dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 4) ist die Durchführung durch ein Niob-Rohr
22 realisiert, wie es bereits von Natriumhochdrucklampen her bekannt ist. Gleiche
Elemente tragen wieder die gleichen Bezugsziffern. Das Niobrohr 22 ist über seine
gesamte Länge von einer Molybdänbeschichtung 23 mit 5 µm Dicke überzogen. Das sich
verjüngende entladungsseitige Ende 24 ragt in den Entladungsraum hinein und trägt
an seiner Stirnfläche die unbeschichtete Elektrode 12. Der Durchführungsbereich 18
wird durch die gesamte Öffnung 15 des Stopfens gebildet, innerhalb dessen die Molybdänschicht
23 des Niobrohrs mit Glaslot 20 bedeckt ist. Das Füllen dieser Lampe erfolgt in an
sich bekannter Weise entweder vor oder nach dem Einschmelzen der zweiten Durchführung
, wobei im letzteren Fall dafür eine Öffnung im Rohr 22 ausgebildet ist. Das Problem
des Druckausgleichs ist dann gegenstandslos.
[0025] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere
wäre auch denkbar, daß das Rohrende so schmal ist, daß die elektrische Zuleitung (Durchführung)
ohne Stopfen in das Rohrende eingepaßt ist. Weiterhin kann für jedes der beiden Enden
des Entladungsgefäßes ein anderes Einschmelzsystem verwendet werden, wobei insbes.
eine Kombination der hier beschriebenen Ausführungsbeispiele oder auch die Kombination
eines erfindungsgemäßen Einschmelzsystems mit an sich bekannten Einschmelzsystemen
möglich ist. Ausführungsbeispiele ohne Stopfen sind in Fig. 5 und 6 dargestellt:
Statt eines massiven Drahtstiftes kann auch ein Hohlstift mit etwa denselben Abmessungen
benutzt werden (Fig.5). Der Hohlstift 16a ist entladungsseitig verschlossen (16c).
Auf diese Weise können vorteilhaft die Vorzüge eines Niobrohres (Elastizität) und
eines Drahtstiftes (verkürzter Durchführungsbereich) miteinander kombiniert werden.
[0026] Die Bohrung 16b des Hohlstiftes weist einen Durchmesser ID auf, der in etwa der Wanddicke
des Stifts, also der Hälfte der Differenz aus Außendurchmesser OD und Innendurchmesser
ID, entspricht. In diesem Ausführungsbeispiel können die Vorteile des elastischen
Rohres mit denen des Stiftes kombiniert werden, was einen verkürzten Durchführungsbereich
ermöglicht. Weiterhin wird anstelle eines separaten Stopfens ein Entladungsgefäß benützt,
das an den Enden nach innen gewandte Vorsprünge 11b besitzt, die integraler Bestandteil
des Gefäßes sind.
[0027] In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel ähnlich Fig. 2 gezeigt. Im Unterschied zu dort
ist das Entladungsgefäß 8' in der Mitte ausgebaucht (z.B. zylindrisch oder faßförmig)
und besitzt an den Enden verengte Abschnitte 11a, die die Öffnung 15 und den Durchführungsbereich
18 definieren.
[0028] Im übrigen ist der Umfang der Schutzbeschichtung nicht an die Art und Einsetztiefe
der Niob-Durchführung, wie sie in den Ausführungsbeispielen dargestellt ist, gebunden.
Wesentlich ist, daß die Schutzbeschichtung zumindest den Durchführungsbereich 18 umfaßt.
1. Hochdruckentladungslampe mit einem Außenkolben (1) und einem keramischen Entladungsgefäß
(8), das eine Füllung aus Quecksilber, Edelgas und Metallhalogeniden enthält, wobei
das Entladungsgefäß (8) zwei Enden mit Öffnungen (15) besitzt,
und wobei zwei Elektroden (12) jeweils über eine elektrische Zuleitung (10) aus Niob
mit Stromzuführungen (6) im Außenkolben verbunden sind, und wobei jeweils die Zuleitung
(10) mittels eines Glaslotes (20) vakuumdicht in der Endöffnung (15) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Durchführungsbereich (18) der Zuleitung
in den Enden mit einer Beschichtung (19;23) aus halogenidbeständigem Material versehen
ist.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des
Entladungsgefäßes durch keramische Stopfen (11) verschlossen sind, wobei die Zuleitungen
in Öffnungen der keramischen Stopfen eingesetzt sind.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das halogenidbeständige
Material Wolfram, Molybdän oder Platin ist.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung
(10) in der Öffnung vertieft (17) eingesetzt ist.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch
der Schaftbereich (13) der Elektrode, der der Zuleitung benachbart ist, mit der Beschichtung
(19) versehen ist.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaftbereich
(13) der Elektrode lediglich innerhalb der Vertiefung (17) mit einer Beschichtung
versehen ist.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung
als massiver Drahtstift (16) oder Hohlstift (16a) ausgeführt ist.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Drahtstift
oder Hohlstift einen Durchmesser von ca. 1 - 1,5 mm aufweist.
9. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß auch die gesamte
Elektrode (12) mit der Beschichtung versehen ist, wobei die Beschichtung aus Wolfram
besteht.
10. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke
zwischen 2 und 5 µm beträgt.