[0001] Die Erfindung betrifft einen Müllbehälter (10) mit einer im vorderen Bereich des
Öffnungsrandes vorgesehenen taschenförmigen Aufnahmeeinrichtung (12) für eine Greifklaue
einer Hubkippvorrichtung oder einer Kammleiste.
[0002] Derartige Müllbehälter sind beispielsweise schon aus der EP 288 066 A2 bekannt. Dort
ist bereits im oberen, vorderen Bereich des Behälterkörpers eine Aufnahmetasche vorgesehen.
Innerhalb der Aufnahmetasche sind senkrecht verlaufende beabstandete Rippen angeordnet.
Die unteren Kanten dieser Rippen bilden die Kontur der Wirkfläche einer dreieckigen
Greifklaue, deren Spitze nach oben weist und die eine untere, horizontale Kante hat,
nach. Hierdurch erhält der Müllbehälter, der in der Regel aus Kunststoffspritzguß
hergestellt ist, die notwendige Steifigkeit und Dauerfestigkeit gegenüber Beanspruchungen,
die sich aus dem Aufnehmen und Verkippen mit den Greifklauen einer Hubkippvorrichtung
ergeben.
[0003] Bei der Müllentsorgung, bei der beispielsweise die vorbezeichneten Müllbehälter verwendet
werden, erfolgt derzeit eine Kostenerfassung für die Entsorgungsdienstleistung von
unterschiedlichen Materialien entweder nach dem m
3-Volumen des bereitgestellten Gefäßes oder aber nach einem Pauschalpreis. Hierbei werden
aber die real anfallenden Müllmengen nur unzureichend berücksichtigt, so daß die derzeitige
Kostenberechnung ungerecht ist. Um nun eine Kostenberechnung nach dem Verursacherprinzip
durchführen zu können, wurden verschiedentlich automatische Identifikationssysteme
entwickelt. Um die Entsorgungsgebühren individuell ermitteln zu können wird als wichtigste
Kenngröße für die individuelle Gebührenermittlung das Gewicht der einzelnen Müllfraktionen
aufgenommen. Hierzu werden die Müllbehälter vor dem Entleeren gewogen. Um nun den
anfallenden Müll dem jeweiligen Verursacher zuordnen zu können, wurden bereits automatische
Müllbehälteridentifikationssystemevorgeschlagen. Hierbei werden an den Müllbehältern
Datenträger angebracht, in denen beispielsweise die Kundennummer, die Fraktionsart,
die Behältergröße und die Gesamtsumme des bereits entleerten Gewichtes gespeichert
werden können. Diese Informationen werden beim Entleeren von einem am Lifter der Hubkippvorrichtung
des Müllsammelfahrzeuges angeordneten Identifikationssystem gelesen und über einen
Datenbus an eine Zentraleinheit eines Mikrocomputers weitergegeben. Vor dem Entleeren
wird der näher identifizierte Müllbehälter mittels eines in den Lifter integrierten
Wägesystems gewogen. Auch diese Daten werden an die Zentraleinheit weitergeleitet
und sie werden gleichzeitig mittels eines im Lifter ebenfalls integrierten Schreibkopfes
in den Datenträger gespeichert. Bei der Datenübermittlung von dem müllbehälterseitigen
Datenträger zum lifterseitigen Lesekopf und umgekehrt ist eine einwandfreie Zuordnung
vom Datenträger zu dem Schreib- und Lesekopf des Identifikationssystems notwendig.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Müllbehälter
derart weiterzubilden, daß die im Datenträger des Müllbehälters gespeicherte Information
problemlos mittels eines Lesekopfs gelesen und mittels eines Schreibkopfs ergänzt
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer Ausnehmung der taschenförmigen
Aufnahmevorrichtung eine Halterung mit in dieser angeordnetem Datenträger eingesetzt
ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Datenträger in besonders einfacher Weise
und ortsgenau in der taschenförmigen Aufnahmeeinrichtung positioniert werden kann,
so daß er in der richtigen Position zu einem beispielsweise in der Greifklaue oder
in der Halteleiste angeordneten Schreib- und Lesekopf liegt.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist an der Halterung für den Datenträger
ein Rand angeformt, der im montierten Zustand in einer die Ausnehmung in der taschenförmigen
Aufnahmeeinrichtung umgebenden Nut liegt.
[0007] Die Halterung in dem integrierten Datenträger ragt vorzugsweise in das Innere der
taschenförmigen Aufnahmevorrichtung.
[0008] Innerhalb der Aufnahmetasche können die senkrecht verlaufenden, beabstandeten Rippen,
die zur Verstärkung angebracht sind, derart angeordnet sein, daß deren zum Boden hinweisenden
Kanten so abgeschrägt sind, daß sie die Kontur der Wirkfläche des Aufnahmestücks nachbilden.
Dabei wird der scheibenförmige Datenträger derart im freien Ende der Halterung aufgenommen,
daß er im gleichen Winkel wie die Kanten der Verstärkungsrippen angeschrägt ist. Nach
Eingriff der Greifklaue liegt dann der scheibenförmige Datenträger parallel zur Oberfläche
der Greifklaue, wo in vorteilhafter Weise der Schreib- und Lesekopf des Identifikationssystems
angeordnet ist. Durch diese Anordnung wird eine positionsgenaue Zuordnung von Datenträger
zu dem lifterseitigen Identifikationssystem gewährleistet.
[0009] Die Halterung kann von außen mit einer Kunststoffronde verschlossen sein, so daß
sie vor Umwelteinflüssen geschützt ist.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
[0011] Es zeigen:
Figur 1: Eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf einen teilweise demontierten
Müllbehälter gem. der vorliegenden Erfindung,
Figur 2: ein Detail entsprechend dem Sektor X in Figur 1 in Draufsicht,
Figur 3: eine Schnittdarstellung durch die Linie I-I in Figur 2,
Figur 4: einen Schnitt ähnlich zur Figur 3 mit eingebauter Halterung,
Figur 5: eine Draufsicht auf die Halterung vor Einsetzen in den erfindungsgemäßen
Müllbehälter und
Figur 6: eine Unteransicht des erfindungsgemäßen Müllbehälters.
[0012] Figur 1 zeigt einen Müllbehälter 10, wie er bereits in der europäischen Patentanmeldung
EP 288 066 A2 ausführlich beschrieben ist. Bezüglich der im folgenden nicht nochmals
im einzelnen wiedergegebenen Details wird auf die dortige Offenbarung verwiesen.
[0013] Der in Figur 1 dargestellte Müllbehälter besteht aus einem thermoplastischen Kunststoff
und hat in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ein Fassungsvermögen von 120 I. Im
vorderen Bereich des Behälterkörpers ist eine insgesamt mit 12 bezeichnete Aufnahmetasche
vorgesehen. Innerhalb der Aufnahmetasche 12 sind senkrecht verlaufende, beabstandete
Rippen angeordnet, die in der Figur 1 nicht dargestellt sind, dafür aber in der Unteransicht
gem. Figur 6 erkennbar und dort mit 24 bezeichnet sind. Die unteren Kanten dieser
Rippen bilden, wie hier nicht näher dargestellt ist, die Kontur der Wirkfläche einer
ebenfalls nicht dargestellten Greifklaue einer Hubkippvorrichtung nach. Diese Greifklaue
ist eine dreieckige Aufnahmeklaue, deren Spitze nach oben weist und die eine untere,
horizontale Kante aufweist. Durch die Ausbildung der Rippen wird ein passgenaues Eingreifen
der Greifklaue und eine Eigenzentrierung derselben bei Aufnahme des Müllbehälters
gewährleistet.
[0014] Auf der Frontseite der Aufnahmetasche 12 ist ungefähr mittig eine kreisförmige Ausnehmung
14 zur Aufnahme einer Halterung für einen Datenträger angeordnet. Den Figuren 2 und
3 ist zu entnehmen, daß am Rand der Ausnehmung 14 eine Nut 22 zurückspringt, die zur
Aufnahme eines Randes der Halterung dient. Die sonst kreisförmige Nut 22 ist einseitig
abgeflacht, so daß hierdurch eine Zentrierung der einsteckbaren Halterung ermöglicht
ist. Diese Zentrierabflachung ist mit 23 bezeichnet.
[0015] In der Schnittdarstellung gem. Figur 4 ist die Halterung 16 in die taschenförmige
Aufnahmeeinrichtung 12 eingesetzt. Der Rand 20 greift dort in die Nut 14 ein, so daß
die Halterung einerseits sicher sitzt und andererseits nicht über die Oberfläche der
taschenförmigen Aufnahmeeinrichtung 12 übersteht. Innerhalb der Halterung ist der
Datenträger 18, welcher aus einem scheibenförmigen passiven Mikrochip besteht, in
einem Sitz 19 positionsgenau gehalten. Dabei wird der Datenträger 18 gegenüber der
Wandung der taschenförmigen Aufnahmeeinrichtung 12 um einen Winkel a angeschrägt.
Dieser Winkel entspricht dem Winkel α der angeschrägten Kante 28 der Rippen 26. Wie
in Figur 4 dargestellt, verlaufen die Kanten 28 parallel zu der Abschlußfläche des
Datenträgers 18. Oberhalb der Halterung 16 endet eine Verstärkungsrippe 24.
[0016] Die Anordnung der Rippen im Verhältnis zur Halterung 16 ergibt sich am übersichtlichsten
aus Figur 6.
[0017] Die Halterung 16, die in Figur 5 ohne eingesetzten Datenträger 18 gezeigt ist, besteht
vorteilhaft aus einem Kunststoffspritzgußteil. Normalerweise wird diese Halterung
stoffschlüssig mit der taschenförmigen Aufnahmeeinrichtung 12 verbunden werden, damit
der Datenträger nicht unbefugt ausgetauscht werden kann.
[0018] Nach außen hin wird die in Figur 5 dargestellte Halterung 16 mit einem Deckel 30
(vgl. Figur 4) verschlossen. Dieser liegt auf zwei halterungsseitigen Absätzen 32
auf und schließt mit dem Rand 20 ab.
1. Müllbehälter (10) mit einer im vorderen Bereich des Öffnungsrandes vorgesehenen
taschenförmigen Aufnahmeeinrichtung (12) für eine Greifklaue einer Hubkippvorrichtung
oder mit einer Kammleiste,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Ausnehmung (14) der taschenförmigen Aufnahmeeinrichtung (12) oder der
Kammleiste eine Halterung (16) mit in dieser angeordnetem Datenträger (18) eingesetzt
ist.
2. Müllbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Halterung (16)
ein Rand (20) angeformt ist, der im montierten Zustand in einer die Ausnehmung (14)
umgebenden Nut (22) liegt.
3. Müllbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung
(16) mit integriertem Datenträger (18) in das Innere der taschenförmigen Aufnahmevorrichtung
(12) ragt.
4. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Aufnahmetasche (12) senkrecht verlaufende, beabstandete Rippen (24, 26) angeordnet
sind, deren zum Boden hinweisenden Kanten (28) so abgeschrägt sind, daß sie die Kontur
der Wirkfläche des Aufnahmestückes nachbilden und daß der scheibenförmige Datenträger
(18)

derart im freien Ende der Halterung (16) aufgenommen ist, daß er im gleichen Winkel
(a) wie die Kanten (28) angeschrägt ist.
5. Müllbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (16) von außen mit einer Kunststoffronde verschlossen ist.