[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Elektrodenstromregelung in wenigstens
zwei parallel geschalteten Elektrodenstromkreisen einer elektrolytischen Anlage mittels
Regeltransistoren, wobei sich in jedem Elektrodenstromkreis eine Kollektor-Emitter-Strecke
des über jeweils einen ersten Differenzverstärker angesteuerten Regeltransistors befindet
und die Verbindung zwischen dem Emitter und einem Emitterwiderstand mit einem ersten
Eingang eines ersten Differenzverstärkers verbunden ist und wobei ein zweiter Eingang
des ersten Differenzverstärkers jeweils mit einem Teilspannungsabgriff eines in einem
Referenzstromkreis geschalteten Spannungsteilers verbunden ist, der wenigstens einen
verstellbaren Widerstand aufweist.
[0002] Aus der DE-PS 29 51 708 ist eine Vorrichtung zur automatischen Regelung von Teilstromstärken
eines Gleichrichters für ein galvanisches Bad bekannt, wobei die Regelung sowohl Kathodenströme
als auch Anodenströme und auch die gleichzeitige Regelung beider betreffen kann, um
unterschiedliche Abscheidungsgeschwindigkeiten und damit unterschiedliche Schichtdicken
bei der galvanischen Beschichtung mehrerer Teile zu vermeiden. Dabei enthält jeder
Teilstromkreis einen Meßwiderstand, von denen einer dieser Meßwiderstände sich in
einem beliebig gewählten Referenzstromkreis befindet und mit jedem der übrigen Meßwiderstände
über Differenzverstärker gepaart ist, wobei die Aus- gänge der Differenzverstärker
mit den Basen von Regeltransistoren, die sich in allen Teilstromkreisen außer dem
Referenzstromkreis befinden, verbunden sind. Der Referenzstromkreis enthält anstelle
eines Regeltransistors einen Vorwiderstand, der den gleichen Widerstandswert besitzt
wie die Regeltransistoren in der Mitte ihres Regelbereiches. Als Meßwiderstände können
auch Potentiometer eingesetzt sein.
[0003] Als problematisch erweist sich bei der bekannten Vorrichtung, daß der Referenzstromkreis
zum Betrieb einer Elektrode dient und somit als Elektrodenstromkreis einer erhöhten
Ausfallgefahr, beispielsweise durch Kurzschluß zwischen den Elektroden, ausgesetzt
ist. Hieraus ergibt sich dann ein Totalausfall der gesamten Vorrichtung.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Elektrodenstromregelung
anzugeben, die einen vom Elektrodenbetrieb völlig unabhängigen Referenzstromkreis
aufweist. Dabei soll der Ausfall einzelner Elektrodenstromkreise keinerlei Auswirkungen
auf die übrigen nach sich ziehen. Weiterhin soll eine zentrale Stromeinstellungs-
und Überwachungsmöglichkeit geschaffen werden.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Teilspannungsabgriff mit dem Eingang
eines zweiten Differenzverstärkers verbunden, dessen Ausgang mit den jeweils zweiten
Eingängen der die Regeltransistoren ansteuernden ersten Differenzverstärker verbunden
ist. Der verstellbare Widerstand des Spannungsteilers ist dabei je nach Anwendungsfall
in Stufen oder kontinuierlich einstellbar. In jedem Elektrodenstromkreis sind jeweils
vier Elektroden durch Parallelschaltung miteinander verbunden. Weiterhin sind in einer
bevorzugten Ausführungsform die Eingänge der den Regeltransistor steuernden ersten
Differenzverstärker jeweils mit den Eingängen eines dritten Differenzverstärkers parallel
geschaltet, dessen Ausgang mit einem Alarmgeber zur Überwachung der Teilstromkreise
verbunden ist.
[0008] Als vorteilhaft erweist sich die exakte Einstellbarkeit der vorgegebenen Ströme in
den Elektrodenstromkreisen. Ein weiterer Vorteil ist in der zentralen Einstellmöglichkeit
für eine beliebig große Anzahl von Elektrodenstromkreisen zu sehen. Der Ausfall einzelner
Kreise wird sofort durch Alarm signalisiert, wobei der Ausfall einzelner Elektrodenstromkreise
keinen Einfluß auf die übrigen Stromkreise nach sich zieht.
[0009] Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Figuren 1 und 2 näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine prinzipielle Schaltungsanordnung der Gesamtvorrichtung, während
- Figur 2a
- ausschnittsweise die Vorrichtung mit ihren Regel- und Alarmkreisen darstellt.
- Figur 2b
- zeigt ausschnittsweise die Regelung mehrerer parallel geschalteter Einzelkathoden.
[0010] Gemäß Figur 1 versorgt ein am Wechselspannungsnetz betriebener Gleichrichter 1 mit
seinem positiven Anschluß 2 die zueinander parallel geschalteten, symbolisch dargestellten
Anoden 4, 4' 4'' in einem elektrolytischen Bad 5, denen jeweils die Kathoden 6, 6'
zugeordnet sind. Im folgenden wird auf die Nennung der Elektroden 4'' und 6'' sowie
der zugehörigen Schaltelemente verzichtet, da diese prinzipiell den Elektroden 4'
und 6' sowie deren zugehörigen Schaltelementen entsprechen. Die Kathoden 6, 6' 6''
sind jeweils über die Kollektoremitterstrecken eines Regeltransistors 7, 7' jeweils
mit einem Emitterwiderstand 8, 8' verbunden, der an den negativen Anschluß 3 des Gleichrichters
angeschlossen ist. Die Basen der Regeltransistoren 7, 7' sind jeweils mit dem Ausgang
eines ersten Differenzverstärkers 9, 9' verbunden, dessen jeweils erster Eingang 10,
10' mit dem Verbindungspunkt 11, 11' zwischen Emitter und Emitterwiderstand 8, 8'
verbunden ist. Der zweite Eingang 12, 12' der Differenzverstärker 9, 9' ist jeweils
über einen Verbindungspunkt 13 mit dem Ausgang eines zweiten Differenzverstärkers
14 verbunden, dessen erster Eingang 15 mit dem Mittelabgriff 16 eines Spannungs- teilers
17 verbunden, der mit seinen Anschlüssen 18, 19 an eine konstante Spannungsquelle
20 angeschlossen ist. Die Spannungsquelle 20 besteht ihrer- seits wiederum aus einem
am Wechselspannungsnetz gespeisten Gleichrichter 21, dessen Gleichspannungsausgänge
22, 23 mit einer Serienschaltung eines Ohmschen Widerstandes 24 und einer Z-Diode
25 verbunden sind. Dabei sind die Ausgänge 18, 19 der Gleichspannungsquelle mit der
Z-Diode 25 so verbunden, daß Z-Diode 25 und Spannungsteiler 17 zueinander parallel
geschaltet sind.
[0011] Anstelle der symbolisch dargestellten Kathoden 6, 6' ist es möglich, jeweils vier
Einzelkathoden vorzusehen, welche hier jedoch zwecks besserer Übersicht nicht mehr
dargestellt sind. Darüber hinaus ist es auch möglich, weitere Anoden/Kathodenpaare
vorzusehen, welche entsprechend den dargestellten Elektroden 4, 4', 6, 6' über Regeltransistoren
gesteuert werden und wie oben bereits erläutert, mit 4'' und 6'' bezeichnet sind..
[0012] Weiterhin ist es möglich, anstelle des mittels Potentiometer symbolisch dargestellten
Spannungsteilers 17 eine Reihenschaltung eines Ohmschen Widerstandes und eines stufenweise
verstellbaren Ohmschen Widerstandes einzusetzen, so daß sämtliche Elektrodenströme
zentral in bestimmten Abstufungen vorgegeben werden können.
[0013] Parallel zu den Eingängen 15, 26 des zweiten Differenzverstärkers 14 sind die Eingangsklemmen
27, 28 eines dritten Differenzverstärkers 29 geschaltet, an welchen sich eine Zeitverzögerungsschaltung
30 und eine Schwellwertschaltung 31 anschließen. Der Ausgang der Schwellwertschaltung
31 ist mit einem Alarmgeber 32 verbunden. Dies gilt entsprechend für die Beschaltung
der Elektroden 4', 4'', 6', 6''.
[0014] Zur Inbetriebnahme der Vorrichtung werden die Arbeitspunkte der Regeltransistoren
7, 7' durch Einstellung der Ausgangsspannungen der Differenzverstärker 9, 9' eingestellt.
Eine Überprüfung der Elektrodenströme erfolgt durch Spannungsmessung an den Emitterwiderständen
8, 8'. Nach Voreinstellung der stationären Werte wird mit Hilfe des Mittelabgriffs
16 des von der Gleichspannungsquelle 20 gespeisten Spannungsteilers 17 eine Spannung
vorgewählt, welche einen optimalen Ablauf der elektrolytischen Funktion, z. B. im
Abscheidungsverfahren, anspricht. Dabei ist es selbstverständlich auch möglich, während
des Verfahrens das Potentiometer nach einer Zeitfunktion zu verstellen. Weiterhin
ist es möglich, anstelle der kontinuierlichen Verstellung mittels Potentiometer eine
stufenweise Verstellung der Elektrolytströme durchzuführen, wobei ebenfalls eine Zeitfunktion
für die Elektrolytströme vorgegeben werden kann. Bei einer zu großen Differenz zwischen
dem Ausgangssignal des zweiten Differenzverstärkers 14 und dem Potential am Verbindungspunkt
11 wird nach einer zeitlichen Verzögerung des Zeitverzögerungsgliedes 30 der Schwellwertschalter
31 freigegeben, welcher dann über Alarmgeber 32 ein Signal auslöst. Mit Hilfe des
Zeitverzögerungsgliedes werden kurzzeitige Regelabweichungen, wie sie beispielsweise
bei Verstellung des Spannungsteilers 17 oder bei Arbeiten im elektrolytischen Bad
5 auftreten, die Signale des Differenzverstärkers 29 verzögert an den Schwellwertschalter
31 ausgegeben, so daß bei kurzzeitigen Störungen kein Alarm ausgelöst wird.
[0015] Im stationären Betrieb sind die an den Emitterwiderständen 8, 8' gemessenen Spannungen
und damit die Elektrodenströme gleich groß, wobei zwischen den Potentialen der Verbindungspunkte
11, 11' und dem Potential des Verbindungspunktes 13 keine Differenz besteht, so daß
an den Eingängen der ersten Differenzverstärker 9, 9' keine Differenzspannungen anliegen.
Falls sich nun in einem der beiden Teilstromkreise die Stromstärke ändert, ändert
sich auch der Spannungsabfall am Verbindungspunkt 11, 11' zwischen Emitterwiderstand
8, 8' und Emitter, so daß ein Spannungssignal entsteht, welches dem ersten Differenzverstärker
9, 9' zugeführt wird und dort solange anliegt, bis über den Ausgang des ersten Differenzverstärkers
9, 9' die Basis des Regeltransistors 7, 7' solange angesteuert ist, daß die Spannungsdifferenz
am Eingang des ersten Differenzverstärkers wiederum Null wird.
[0016] Wie bereits oben erwähnt, ist eine solche Elektrodenstromregelung auch bei Einsatz
von jeweils vier parallel geschalteten Kathoden pro Elektrodenstromkreis möglich,
wobei eine beliebige Zahl solcher Regeltransistoren 9, 9' mit den entsprechenden Elektrodenpaaren
eingesetzt werden kann.
[0017] Figur 2 a zeigt die eigentliche Regel- und Alarmelektronik im Ausschnitt, wobei drei
Regeltransistoren 7, 7', 7'' vorgesehen sind, deren Kollektoren mit den symbolisch
dargestellten Elektroden 6, 6' und 6'' verbunden sind. Die zweiten Eingänge 12, 12',
12'' der ersten Differenzverstärker 9, 9', 9'' sind über Verbindungspunkt 13 mit dem
Ausgang des zweiten Differenzverstärkers 14 verbunden. Verbindungspunkt 13 ist darüber
hinaus mit dem Eingängen 28, 28' der dritten Differenzverstärker 29, 29' usw. verbunden,
deren zweite Eingänge 27 jeweils mit den Verbindungspunkten 11, 11' zwischen Emitter
und Emitterwiderstand 8, 8' verbunden sind. Die Ausgänge der dritten Differenzverstärker
29, 29' sind über ein Zeitverzögerungsglied 30 mit den als Schwellwertschalter arbeitenden
vierten Differenzverstärkern 31 verbunden, an die sich jeweils Alarmgeber 32 anschließen.
Die Zeitverzögerung ist durch Potentiometer 33 einstellbar, während die Schwellwerte
der vierten Differenzverstärker 31 über Potentiometer 34 einstellbar sind. Darüber
hinaus ist auch noch ein zentraler Schwellwertschalter in Form eines fünften Differenzverstärkers
35 vorgesehen, an den ein zentraler Alarmgeber 36 angeschlossen ist. Die Einstellung
des Alarmschwellwertes erfolgt hier ebenfalls über Potentiometer 34. Das eigentliche
Auslösesignal für den zentralen Schwellwertschalter kann beispielsweise über ein mit
den Eingängen der vierten Differenzverstärker 31 verbundenes ODER-Glied zugeführt
werden.
[0018] Auch hier ist es möglich, anstelle der Einzelkathoden jeweils mehrere parallel geschaltete
Kathoden 40, beispielsweise 4 Kathoden pro Elektrodenstromkreis, anzuschließen, wie
es anhand der Figur 2b dargestellt ist.
[0019] Die hier beschriebene Anordnung stellt lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
dar. Es ist selbstverständlich möglich, die beschriebene Elektrodenstromregelung nicht
nur für Kathoden, sondern auch für Anodenstromkreise bzw. sowohl für Anoden- als auch
für Kathodenstromkreise einzusetzen.
1. Vorrichtung zur Elektrodenstromregelung in wenigstens zwei parallel geschalteten Elektrodenstromkreisen
einer elektrolytischen Anlage mittels Regeltransistoren, wobei sich in jedem Elektrodenstromkreis
eine Kollektor-Emitter-Strecke des über jeweils einen ersten Differenzverstärker angesteuerten
Regeltransistors befindet und die Verbindung zwischen dem Emitter und einem Emitterwiderstand
mit einem ersten Eingang eines ersten Differenzverstärkers verbunden ist und wobei
ein zweiter Eingang des ersten Differenzverstärkers jeweils mit einem Teilspannungsabgriff
eines in einem Referenzstromkreis geschalteten Spannungsteilers verbunden ist, der
wenigstens einen verstellbaren Widerstand aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannungsteiler (17) an eine spannungsstabilisierte Gleichspannungsquelle (20) angeschlossen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilspannungsabgriff
(16) des verstellbaren Widerstandes (17) mit dem Eingang (15) eines zweiten Differenzverstärkers
(14) verbunden ist, dessen Ausgang mit den jeweils zweiten Eingängen (12, 12') der
die Regeltransistoren (7, 7') ersten ansteuernden Differenzverstärker (9, 9') verbunden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Widerstand
des Spannungsteilers (17) in Stufen einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Widerstand
des Spannungsteilers (17) kontinuierlich einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Elektrodenstromkreis mit wenigstens zwei zueinander parallel
geschalteten Elektroden verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in jedem Elektrodenstromkreis zu den Eingängen (10, 12) des ersten
Differenzverstärkers (9) die Eingänge (27, 28) jeweils eines dritten Differenzverstärkers
(29) parallel geschaltet sind, daß der Ausgang des dritten Differenzverstärkers (29)
mit dem Eingang eines zentral einstellbaren Zeitverzögerungsglieds (30) verbunden
ist, dessen Ausgang mit dem ersten Eingang (36) jeweils eines als Schwellwertschalter
dienenden vierten Differenzverstärkers (31) verbunden ist, dessen zweiter Eingang
(37) mit einem zentral einstellbaren Potentialwertgeber (34) verbunden ist und dessen
Ausgang mit dem Eingang eines Alarmgebers (32) für jeden Elektrodenstromkreis verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an das Zeitverzögerungsglied
(30) zusätzlich ein als Schwellwertschalter dienender fünfter Differenzverstärker
(35) angeschlossen ist, dessen erster Eingang (38) an ein ODER-Glied und dessen zweiter
Eingang (39) an das Potentiometer (34) angeschlossen ist und dessen Ausgang mit einem
zentralen Alarmgeber (32) verbunden ist.