[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasteneinsatz einer Druckmaschine mit unterliegendem
Messer und mit einem sich über die Länge des Einsatzes erstreckenden Spalt für den
Farbaustritt unten an der Vorderseite des Einsatzes.
[0002] Ein Farbkasten ist üblicherweise konstruktiver Teil des Farbwerks der betreffenden
Maschine, d.h. er ist fest mit dem Farbwerk verbunden. Ein Farbwechsel ist üblicherweise
erst nach vollständigem Verbrauch der Farbe des Farbkastens möglich, wenn man den
Farbkasten nicht sehr aufwendig reinigen will.
[0003] Die US 512 562 beschreibt einen tragbaren Farbkasteneinsatz mit den Merkmalen des
Oberbegriffs von Patentanspruch 1. Das Verschlußelement für den Farbaustrittsspalt
wird dort über eine Gewindestange betätigt, die an der Innenseite der Vorderwand des
Farbkasteneinsatzes verläuft. Die Gewindestange wird durch auf eine aufgeschraubte
Gewindemutter betätigt. Dies ist nicht nur umständlich und konstruktiv aufwendig,
sondern insbesondere fällt bei dieser bekannten Konstruktion nachteilig ins Gewicht,
daß die Mechanik zum Betätigen des Schließblechs in Kontakt mit der Farbe des Farbkasteneinsatzes
kommt und daher nur schwierig zu reinigen ist.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen tragbaren Farbkasteneinsatz
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1 vorzuschlagen, der den in
der Praxis gestellten Anforderungen, insbesondere in Bezug auf Reinhaltung, gut genügt.
Auch wird eine einfache Konstruktion angestrebt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch das Kennzeichen von Anspruch 1. Man kann
somit den - mit der jeweils gewünschten Druckfarbe - gefüllten Farbkasteneinsatz in
das jeweils gewünschte Farbwerk der Maschine einsetzen und durch Öffnen des Farbaustrittsspalts
ist das Farbwerk druckbereit. Soll ein Farbwechsel stattfinden, so muß man den Einsatz
lediglich austauschen. Die dabei anfallenden Reinigungsarbeiten sind gering.
[0006] Für die Betätigung des Ventils greift am Federblech das Zugkabel an, das vorzugsweise
mit einem Handgriff versehen ist. Zieht man am Handgriff, so verbiegt sich das Vorderende
des Federblechs aus seiner Ruhelage, in der es den Farbaustrittsspalt freigibt, in
seine Schließlage, in der es sich an die Anlagefläche der Vorderwand anlegt.
[0007] Weil das Zugkabel in den Aufnahmen der Vorderwand des Farbkasteneinsatzes geführt
ist, nimmt es stets seine ordentliche Betriebslage ein und ist gut geschützt.
[0008] Weil die Vorderkante des Federblechs und die Anlagefläche der Vorderwand des Farbkasteneinsatzes
entsprechend profiliert sind, ergibt sich eine einwandfreie Abdichtung, die ggfs.
durch ein Dichtgummi an einer oder beiden profilierten Flächen unterstützt werden
kann.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:
Fig. 1 - schematisch in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht eine Farbkastenanordnung
nach der Erfindung, eingesetzt in ein Farbwerk einer Rollendruckmaschine;
Fig. 2 - eine Ansicht des in der Anordnung nach Fig. 1 verwendeten Farbkasteneinsatzes
in Richtung des Pfeiles A von Fig. 1;
Fig. 3 - eine Draufsicht auf den Farbkasteneinsatz in Richtung des Pfeiles B von Fig.
1;
Fig. 4 - vergrößert in einer Seitenansicht den unteren Bereich der Vorderwand des
Farbkasteneinsatzes mit dem Federblech in seiner Verschlußlage;
Fig. 5 - eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles C von Fig. 4, wobei zur Verdeutlichung
das Federblech fortgelassen wurde.
[0010] Die gezeigte Farbkastenanordnung hat eine Länge derart, daß damit eine oder mehrere
Buchseinten bedruckt werden können.
[0011] In geschlossenem Zustand seiner Öffnungen kann ein in Fig. 2 und 3 als Ganzes gezeigter
Farbkasteneinsatz mit Druckfarbe gefüllt werden.
[0012] Der Einsatz ist tragbar und kann dann in einen herkömmlichen Farbkasten eingesetzt
werden. Dies zeigt Fig. 1.
[0013] In dieser in Fig. 1 zeichnerisch dargestellten Betriebslage wird der Farbaustrittsspalt
des Farbkasteneinsatzes geöffnet und er gibt dann Druckfarbe an eine Ductorwalze 1
ab. Wenn die Druckfarbe ganz oder teilweise verbraucht ist, kann der Farbkasteneinsatz
geschlossen werden und der Farbkasteneinsatz kann dann auch wieder herausgenommen
werden.
[0014] Um dies zu erreichen wird der Farbkasteneinsatz in einen herkömmlichen Farbkasten
2 des Farbwerks eingesetzt, an dem auch ein unten liegendes Farbmesser 3 vorgesehen
ist, über das in herkömmlicher Art und Weise ein Farbfilm 4 auf die Ductorwalze 1
übertragen wird. Die Seitenwand des Farbkastens 2 ist bei Pos. 2a angedeutet.
[0015] Der tragbare Farbkasteneinsatz ist oben offen. Er weist eine Vorderwand 5, eine Rückwand
6, Seitenwände 7 und einen geneigten Boden 8 auf. An den Seitenwänden sind Handgriffe
9 befestigt.
[0016] Im vorderen Bereich des Bodens 8 liegt innen auf dem Boden ein Federblech 10 auf,
das eine profilierte Vorderkante 11 hat (vgl. Fig. 4). An den Enden des Blechs 10
greifen Zugkabel 12 an, die in entsprechenden Aufnahmen der Vorderwand 5 geführt sind.
Vgl. Fig. 5. Die beiden Zugkabel 12 sind über einen Handgriff 13 miteinander verbunden.
[0017] In nicht betätigtem Zustand liegt das Federbleche auf der Oberseite des Bodens 8
auf, so daß der Auslaßspalt (Auslaßöffnung) für die Farbe geöffnet ist.
[0018] Soll der Farbaustrittsspalt verschlossen werden, so wird der Handgriff 13 angehoben,
wie dies in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist. Es legt sich dann die profilierte Kante
11 des Federblechs 10 an die entsprechend profilierte Aufnahme der Vorderwand 5 an,
wodurch der Farbaustrittsspalt verschlossen wird.
[0019] Durch die beschriebenen Maßnahmen ist ein leichtes und sauberes Handhaben der Druckfarbe
möglich.
[0020] Der beschriebene Farbkasteneinsatz kann bei allen Maschinen mit Farbkästen mit unterliegendem
Farbmesser eingesetzt werden, unabhängig davon, ob es Rollen- oder Bogenmaschinen
sind oder Offset- oder Hochdruckmaschinen.
[0021] An Maschinen, die einen schnellen Farbwechsel verlangen, z.B. Zeitungsrotationsmaschinen,
bietet die Erfindung einen besonders wirtschaftlichen Vorteil. Dies ist meist an Rollenrotationsmaschinen
der Fall.
[0022] Zwischen der Vorderwand des Farbkasteneinsatzes und dem Ductor muß ein Luftspalt
vorhanden sein.Dieser Luftspalt kann durch entsprechende Anschläge oder eine durchgehende
Traverse zwischen den Seitenbacken des Farbkastens, an die sich die Farbkasteneinsätze
anlegen, sichergestellt werden. Denkbar sind auch Abstützungen mit niederem Reibkoeffizienten,
die sich direkt an die Ductorwalze anlegen.
1. Tragbarer Farbkasteneinsatz für den Farbkasten einer Druckmaschine mit einer Vorderwand
(5) und mit einem über ein Betätigungselement (13) verschließbaren Farbaustrittsspalt
am unteren, vorderen Ende des Farbkasteneinsatzes,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Betätigungselement (13) ein Zugkabel (12) verbunden ist, das in einer
Aufnahme der Vorderwand (5) des Farbkasteneinsatzes geführt ist.
2. Farbkasteneinsatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement als U-förmiger Handgriff (13) ausgebildet ist,mit dessen
Enden das Zugkabel (12) verbunden ist, das ein biegsames Federblech (10) betätigt,
das sich in der Schließlage mit einer profilierten Vorderkante (11) an eine entsprechend
profilierte Anlagefläche im Bereich der unteren Kante der Vorderwand (5) anlegt.