[0001] Die Erfindung betrifft einen obenliegenden Türschließer, bei dem ein Türschließerarm
in einer türzargenseitigen Gleitschiene mit einem Gleitstück geführt und zur Begrenzung
des Führungsbereiches eine einrichtbare mechanische Vorrichtung vorgesehen ist.
[0002] Ein solcher Türschließer ist aus der Firmenschrift "GEZE TS 5000", Druckvermerk 8.88)
bekannt. Es handelt sich dabei um einen obenliegenden Zahntriebtürschließer mit einer
Gleitschiene. Über eine mechanische Feststellung läßt sich der Öffnungswinkel, in
dem die geöffnete Tür feststellbar ist, stufenlos zwischen 80° und 130° einstellen.
[0003] In der Praxis stellt sich die Forderung, Türen mit derartigen Türschließern und eingerichteten
Feststellwinkeln in bestimmten Situationen auch vollständig öffnen zu können. Bei
dem bekannten Türschließer ist eine solche vollständige Öffnung bzw. Schließung nur
durch Überdrücken einer Keilbremse möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem obenliegenden Türschließer der
eingangs genannten Art die einrichtbare mechanische Feststellvorrichtung von außen
in einfacher Weise außer Kraft zu setzen bzw. wieder einzurichten.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem obenliegenden Türschließer im Zusammenwirken sämtlicher
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Bei diesem Türschließer besteht die Möglichkeit, die Feststellvorrichtung, die die
zugehörige Tür bei einem bestimmten Öffnungswinkel feststellt, außer Kraft zu setzen,
so daß sie beispielsweise vollständig geöffnet werden kann. Auf einfache Weise ist
es möglich, die Feststellvorrichtung auch wieder zuzuschalten.
[0007] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Türschließers wird mit Anspruch 2 angegeben. Über
die Verschiebung der zugehörigen Schiebehülse wird beim Verfahren des verdrillten
Übergangsstückes die unrunde Stange verdreht, aufgrund des sich ändernden Außendruckmessers
wird das Blockierungselement in axialer Richtung verschoben und bildet zusammen mit
dem schienenseitigen Arretierungselement bzw. einer Gleitschienenwandung die mechanische
Feststellvorrichtung.
[0008] Die Einrichtung der Feststellvorrichtung kann gemäß Anspruch 4 über die Verschiebung
des Arretierungselementes oder gemäß Anspruch 5 durch einen einrichtbaren Aufsatz
an der verdrehbaren Stange erfolgen.
[0009] Die Feststellvorrichtung kann gemäß Anspruch 10 nach dem Prinzip einer Rutschkupplung
ausgelegt werden, um bei überlast eine Überbeanspruchung des Türschließers bzw. seiner
zugehörigen Teile zu vermeiden.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Ansicht einer prinzipiellen Anordnung eines obenliegenden Türschließers mit Türschließerarm
und zugehöriger Gleitschiene,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch die Gleitschiene, bei der die Feststellvorrichtung außer
Kraft ist,
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, in der die Feststellvorrichtung wirksam werden
kann bei entsprechender Verschiebung des Türschließerarmes,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Darstellung in Fig. 2,
- Fig. 5
- einen Schnitt nach der Linie I - I in Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 2,
- Fig. 7
- einen Längsschnitt durch eine veränderte Gleitschiene mit modifizierter Feststellvorrichtung
in der nichtfestgesetzten Stellung,
- Fig. 8
- eine Darstellung entsprechend Fig.7 in der festgesetzten Position,
- Fig. 9
- einen Schnitt nach der Linie III - III in Fig. 7
und
- Fig. 10
- einen Schnitt der Linie IV - IV in Fig. 8.
[0011] Zunächst wird auf die Figuren 1 - 6 Bezug genommen. An dem in Fig. 1 erkennbaren
Türschließer bzw. dessen Gehäuse 1 ist der gelenkig mit dem im Gehäuse aufgenommenen
Getriebe verbundene Türschließerarm 2 erkennbar, der in der türzargenseitig zu befestigenden
Gleitschiene 3 mit seinem Ende geführt ist. Wie Fig. 2 zeigt, ist das entsprechende
Ende des Türschließerarmes 2 gelenkig mit einem Gleitstück 4 verbunden, welches in
der im Querschnitt C-förmigen, nach unten offenen Gleitschiene 3 geführt. Durch die
in Fig. 5 erkennbare zylindrische Bohrung 41 des Gleitstückes 4 hindurch ist mit geringem
Spiel eine im Querschnitt quadratische Stange 5 geführt, die an ihren Enden in den
Endstopfen 32 und 33 der Gleitschiene 3 drehbar gelagert ist. Der Durchmesser der
Bohrung 41 entspricht dabei etwa der Diagonale des Querschnittes der Stange 5.
[0012] An einem Ende weist diese Stange 5 ein um 45° verdrilltes Übergangsstück 51 auf.
Eine Schiebehülse 6 ist mit einer entsprechenden Bohrung formschlüssig auf die Stange
5 aufgesetzt und in axialer Richtung von außen über das Griffelement 61 verschiebbar.
Überfährt diese Schiebehülse 6 das Übergangsstück 51, so wird die Stange 5 jeweils
um 45° verdreht. Durch diese Verschiebung der Schiebehülse 6 bzw. die sich ergebende
Verdrehung der Stange 5 wird eine nachfolgend beschriebene Feststellvorrichtung betätigt.
[0013] Im Gleitstück 4 ist in einer nach oben zur Gleitschienenwandung 31 hin offene Kammer
42 vorgesehen, in der formschlüssig, jedoch radial verschiebbar ein plattenartiges
Blockierungselement 8 vorzugsweise aus Kunststoff aufgenommen ist. Dieses Blockierungselement
8 ruht auf der unrunden, vorzugsweise im Querschnitt quadratischen Stange 5. Beim
Verdrehen der Stange 5 wird also dieses Blockierungselement 8 angehoben bzw. abgesenkt.
In einem Schlitz 311 in axialer Richtung verschiebbar ist ein geringfügig in die Gleitschiene
3 hineinragendes Arretierungselement 7 vorgesehen. Bei entsprechender Verschiebung
des Türschließerarmes 2 bzw. des daran angelenkten Gleitstückes 4 schiebt sich bei
entsprechender Bemessung das in Fig.3 dargestellte angehobene Blockierungselement
8 gegen das Arretierungselement 7 und setzt sich daran fest. Der entstandene Reibschluß
reicht aus, um die entsprechend geöffnete, nicht dargestellte Tür in der zugehörigen
Öffnungslage festzusetzen. Durch Überwindung des Reibschlusses kann die Tür wieder
in Schließrichtung gedrückt werden, wobei sich das Blockierungselement 8 vom Arretierungselement
7 löst.
[0014] Durch Verschiebung der Schiebehülse 6 aus der Position in Fig. 3 in die Position
entsprechend Fig. 2, wobei sie das Übergangsstück 51 überfahren hat, wird die Stange
6 verdreht. Das Blockierungselement 8 ruht dann nicht mehr auf einer Kante der Stange
sondern auf einer Flachseite und senkt sich ab. Damit ist die Feststellvorrichtung
außer Kraft gesetzt. Das Gleitstück 4 kann ohne Berührung unter dem Arretierungselement
7 verschoben werden. Durch entsprechende Verschiebung der Schiebehülse 6 läßt sich
die Feststellvorrichtung wieder aktivieren.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 - 10 ist lediglich die Einrichtung der
Feststellvorrichtung geändert. Ihre Inkraftsetzung erfolgt in der gleichen Weise über
die Verschiebung der Schiebehülse 6 und die damit verbundene Verdrehung der Stange
5. Auf dieser Stange mit dem endseitigen um 45° verdrillten Übergangsstück 51 ist
in Achsrichtung einrichtbar ein Aufsatz 52 mit unrundem Querschnitt, vorzugsweise
wiederum quadratisch, aufgesetzt. Seine Befestigung erfolgt beispielsweise mit zwei
Klemmschrauben 53. Durch Verdrehung der Stange 5 wirkt bei entsprechendem Eingriff
in das Gleitstück 104 durch die Bohrung 141 der Aufsatz 52 mit seinem Mantel gegen
das im Gleitstück 104 in der nach oben offenen Kammer 142 formschlüssig aufgenommene,
plattenartige Blockierungselement 108, welches wiederum vorzugsweise aus Kunststoff
oder Gummi besteht. In der in den Figuren 8 und 10 dargestellten Feststellungsposition,
die dem entsprechenden Feststellwinkel der geöffneten zugehörigen Tür entspricht,
greift eine Kante des Aufsatzes 52 in die Kammer 142 hinein und drückt das Blockierungselement
108 klemmend gegen die Innenseite der oberen Gleitschienenwandung 131 der Gleitschiene
103, sodaß das Gleitstück 104 und damit auch der daran angebundene Türschließerarm
festgesetzt ist. Durch Verdrehen der Stange 5 in die in den Figuren 7 und 9 dargestellten
Position ist die Feststellvorrichtung außer Kraft.
1. Obenliegender Türschließer, bei dem ein Türschließerarm in einer türzargenseitigen
Gleitschiene mit einem Gleitstück geführt und zur Begrenzung des Führungsbereiches
eine einrichtbare mechanische Vorrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Gleitstück (4, 104) hindurch eine in der Gleitschiene (3, 103) von
außen verdrehbar gelagerte, unrunde Stange (5) geführt ist, bei deren Verdrehung ein
in dem Gleitstück (4, 104) in axialer Richtung fest aufgenommenes, jedoch radial verschiebbares
Blockierungselement (8, 108) gegen eine Gleitschienenwandung (131) oder gegen ein
an einer Gleitschienenwandung (31) angeordnetes Arretierungselement (7) festsetzbar
ist.
2. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Endbereich der unrunden Stange (5) ein um ca. 45° verdrilltes Übergangsstück
(51) ausgebildet ist, über welches eine in der Gleitschiene (3, 103) geführte Schiebehülse
(6) axial verschiebbar ist zur Verdrehung der Stange (5).
3. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt quadratische Stange (5) durch eine zylindrische Bohrung (41,
141) im Gleitstück (4, 104) hindurchgeführt ist, wobei durch Verdrehung der Stange
(5) das in dem Gleitstück (4, 104) aufgenommene Blockierungselement (8, 108) radial
in Richtung auf die Gleitschienenwandung (31, 131) bzw. auf ein dort axial einrichtbares
Arretierungselement (7) verschiebbar ist.
4. Türschließer nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierungselement (7) in einem Schlitz (311) in der oberen Gleitschienenwandung
(131) in axialer Richtung verschiebbar und mittels Klemmschraubenverbindung festsetzbar
ist.
5. Türschließer nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Stange (5) in axialer Richtung einrichtbar ein unrunder, im Querschnitt
quadratischer Aufsatz (52) angeordnet ist, der bei Verdrehung der Stange (5) im Gleitstück
(104) die radiale Verschiebung des Blockierungselementes (8) gegen die obere Gleitschienenwandung
(131) bewirkt.
6. Türschließer nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierungselement (8, 108) in einer nach oben zur Richtung der oberen Gleitschienenwandung
(31, 131) offenen Kammer (42, 142) des Gleitstückes (4, 104) formschlüssig aufgenommen
ist und diese Kammer (42, 142) zur axialen Bohrung (41, 141) hin offen ist.
7. Türschließer nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (5) mit ihren Enden jeweils in der Gleitschiene (3, 103) stirnseitig
eingesetzten Endstopfen (32, 33) gelagert ist.
8. Türschließer nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebehülse (6) mit einem aus der Gleitschiene (3, 103) nach unten herausragenden
Griffelement (61) verschiebbar ist.
9. Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebehülse (6) mit einer axialen Bohrung formschlüssig auf die Stange (5)
aufgesetzt ist.
10. Türschließer nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Blockierungselement (8, 108) aus Kusntstoff besteht und in der Festsetzungposition
bei Überlast auf den Türschließerarm (2) zusammen mit dem Gegenelement (Arretierungselement
7, Gleitschienenwandung 131) in der Art einer Rutschkupplung wirkt.