[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulisch betriebene Schlagdrehbohrvorrichtung, insbesondere
zum Ankerlochbohren, mit einem Schlagkolben und einer dessen Bewegungsrichtung wechselweise
umschaltenden Steuerung und mit einem vom Schlagkolben beaufschlagbaren, in dessen
Längsrichtung verschiebbar gehaltenen Werkzeug-Einsteckende, das mittels eines Drehwerks
antreibbar ist.
[0002] Einen wesentlichen Einsatzbereich für Schlagdrehbohrvorrichtungen stellt das sogenannte
Ankerlochbohren dar, bei dem mit großen Bohrdurchmessern (u.U. mit einem Doppelgestänge
bestehend aus ineinander angeordneten Bohrrohren) und großen Bohrtiefen gearbeitet
wird.
Problematisch ist es, daß bei den für derartige Beanspruchungen geeigneten Schlagdrehbohrvorrichtungen
die beiden Arbeitseinheiten (Schlagwerk und Drehwerk) zwar jeweils die erforderliche
hohe Leistung aufweisen können, daß jedoch eine gleichzeitig auftretende hohe Leistungsabnahme
an beiden Arbeitseinheiten eine Überlastung der Übertragungselemente des Drehwerks
(Bohrerhülse und Einsteckende) zur Folge hat. Beim Bohren mit hoher Drehwerksleistung
besteht außerdem die Gefahr, daß durch zusätzlich auftretende Widerstände - hervorgerufen
durch Änderungen im Bohrmaterial (beispielsweise durch weiche, harte oder zähe Schichtungen)
oder durch Verklemmungen - das Bohrgestänge festgesetzt wird; ein derartiger Vorfall
zieht entweder einen erheblichen Zeitaufwand für das Lösen des Bohrgestänges, ggf.
dessen Beschädigung oder dessen Verlust nach sich.
[0003] Für den in Rede stehenden Einsatzbereich ist es also notwendig, die Einzelschlagenergie
der Schlagdrehbohrvorrichtung ohne zu starkes Absinken der Schlagzahl herabzusetzen,
falls die Leistung des Drehwerks bzw. dessen Drehmoment über einen vorgegebenen Grenzwert
hinaus ansteigt. Ein zu starkes Absinken der vom Schlagwerk erzeugten Schlagzahl würde
das Schwingungsverhalten des Bohrgestänges nachteilig beeinflussen, welches für die
Überwindung der Mantelreibung mit dem Bohrmaterial erforderlich ist.
[0004] Bisher sind Ausführungen hydraulisch betriebener Bohrgeräte und Schlaggeräte bekannt,
bei denen die Einzelschlagenergie bei gleichzeitiger Veränderung der Schlagzahl durch
einen von außen zugeführten Steuerdruck verändert werden kann (DE-PS 26 58 455). Die
Herabsetzung der Einzelschlagenergie erfolgt dabei durch eine stufenweise auslösbare
Verkürzung des Schlagkolbenhubes, verbunden mit einem Anstieg der Schlagzahl. Angewandt
auf Schlagdrehbohrvorrichtungen weist diese Art der Regelung den Nachteil auf, daß
die erhöhte Schlagzahl zunehmenden Verschleiß und Reibverschweißungen an den bereits
erwähnten Übertragungselementen zur Folge hat, die bedingt sind durch eine hohe Flächenpressung
in Verbindung mit einer großen Anzahl kleinster Bewegungen in axialer Richtung. Weiterhin
wirkt sich das stufenartige Umschalten zur Verkürzung des Arbeitshubes ungünstig auf
den Bohrvorgang aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulisch betriebene Schlagdrehbohrvorrichtung
in der Weise auszugestalten, daß - nach Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes
- in Abhängigkeit von der Belastung des Drehwerks die Leistung des Schlagwerks stufenlos
herabgesetzt wird; dabei wird gleichzeitig die Schlagzahl des Schlagwerks in der Weise
beeinflußt, daß sie weniger stark absinkt, als dies sonst der Fall wäre.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine Schlagdrehbohrvorrichtung gelöst, welche die Merkmale
des Anspruchs 1 aufweist.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Schlagdrehbohrvorrichtung zusätzlich
mit zwei Steuergliedern auszustatten, über welche sich durch Beeinflussung des den
Schlagkolben antreibenden Arbeitsdrucks die Leistung des Schlagwerks absenken bzw.
durch Beeinflussung des Ausschiebedrucks, gegen welchen der Schlagkolben entgegen
der Schlagrichtung rückführbar ist, dessen Schlagzahl verändern läßt. Diese Veränderung
kann auf zweierlei Weise herbeigeführt werden: Entweder durch Beaufschlagung des betreffenden
Steuergliedes mit dem Arbeitsdruck entweder des Drehwerks oder des Schlagwerks.
[0008] Bei der erstgenannten Ausführungsform werden beide Steuerglieder nach Überschreiten
eines Arbeitsdruck-Grenzwertes unmittelbar in Abhängigkeit vom Drehwerk-Arbeitsdruck
betätigt. Bei der anderen Ausführungsform wird das zweite Steuerglied nach Überschreiten
eines Arbeitsdruck-Grenzwertes in Abhängigkeit vom Schlagwerk-Arbeitsdruck betätigt,
also lediglich mittelbar in Abhängigkeit vom Drehwerk-Arbeitsdruck.
Das erste Steuerglied ist in jedem Fall derart ausgebildet, daß es nach Überschreiten
eines Arbeitsdruck-Grenzwertes in Abhängigkeit vom Drehwerk-Arbeitsdruck bei dessen
Anstieg den Schlagwerk-Arbeitsdruck herabsetzt. Über das zweite Steuerglied läßt sich
mit dem Anstieg des Schlagwerk- oder des Drehwerk-Arbeitsdrucks über eine Erhöhung
oder eine Absenkung des Ausschiebedrucks die Schlagzahl des Schlagkolbens vermindern
bzw. erhöhen.
[0009] Falls die Schlagdrehbohrvorrichtung in bekannter Weise eine Steuerung in Gestalt
eines Steuerschiebers aufweist, welcher - bei fortwährender Druck-Beaufschlagung der
die Rückhubbewegung bewirkenden kleineren Rückhubfläche des Schlagkolbens - wechselweise
die in Schlagrichtung wirksame größere Arbeitshubfläche des Schlagkolbens mit der
Druckleitung bzw. einer Rücklaufleitung verbindet, ist das zweite Steuerglied zweckmäßig
derart ausgestaltet, daß es in dem Verbindungskanal zwischen der Steuerung und der
Rücklaufleitung wirksam wird (Anspruch 2).
[0010] Um die Arbeitsweise der Schlagdrehbohrvorrichtung erforderlichenfalls ohne größeren
Aufwand und feinfühlig beeinflussen zu können, sollte zumindest das erste Steuerglied
derart ausgestaltet sein, daß sich der seine Betätigung auslösende Arbeitsdruck-Grenzwert
verändern läßt (Anspruch 3). Dies kann in einfacher Weise dadurch bewirkt werden,
daß eine dem Arbeitsdruck entgegenwirkende Rückstellkraft vergrößert oder verkleinert
wird.
[0011] Vorzugsweise sind die Steuerglieder als Drosselventile ausgebildet, über welche jeweils
die Größe eines mit einer Rücklaufleitung verbundenen Austrittsquerschnitts beeinflußbar
ist (Anspruch 4). Beispielsweise hat eine Vergrößerung des jeweils zugehörigen Austrittsquerschnitts
das Absinken des Schlagwerk-Arbeitsdrucks bzw. des bereits erwähnten Ausschiebedrucks
zur Folge.
Bei einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes weist jedes Drosselventil zumindest
einen Kolben auf, der unter Druckbeaufschlagung mit dem in Frage kommenden Arbeitsdruck
gegen eine Rückstellkraft verschiebbar ist (Anspruch 5).
Vorzugsweise ist das das erste Steuerglied bildende Drosselventil mit einem gegen
ein Rückstellelement verschiebbaren Steuerkolben ausgestattet, an dem sich ein den
Austrittsquerschnitt mitbegrenzender Drosselkolben federnd abstützt (Anspruch 6).
Das Rückstellelement für den Steuerkolben kann dabei insbesondere als mechanisch wirksames
Federelement ausgebildet sein.
Die Verschiebung des druckbeaufschlagten Steuerkolbens hat zur Folge, daß die am Drosselkolben
angreifende Vorspannkraft absinkt: Der Arbeitsdruck-Grenzwert, welcher den Drosselkolben
entgegen der Vorspannung verschieben und damit einen Austrittsquerschnitt öffnen kann,
ist somit entsprechend niedriger bemessen.
Bei einer bevorzugten Ausbildung des ersten Steuergliedes ist die Vorspannkraft des
Rückstellelements für den Steuerkolben einstellbar (Anspruch 7). Der Steuerkolben
führt daher erst dann eine entsprechende Bewegung aus, wenn der ihn beaufschlagende
Arbeitsdruck des Drehwerks eine die Vorspannkraft übersteigende Verstellkraft erzeugt.
[0012] Abhängig davon, ob das zweite Steuerglied über den Drehwerk- oder den Schlagwerk-Arbeitsdruck
betätigt wird, beeinflußt dieses den Ausschiebedruck ggf. in der Weise, daß dessen
Größe bei abnehmendem Drehwerk-Arbeitsdruck zunimmt bzw. bei abnehmendem Schlagwerk-Arbeitsdruck
abnimmt und dementsprechend die Schlagzahl (bei erhöhtem Ausschiebedruck) absinkt
bzw. (bei abgesenktem Ausschiebedruck) ansteigt.
Falls also beide Steuerglieder unmittelbar in Abhängigkeit vom Drehwerk-Arbeitsdruck
verstellt werden, führt dessen Anstieg über einen vorgegebenen Grenzwert hinaus parallel
zu einer Absenkung des Schlagwerk-Arbeitsdrucks und einer relativen Erhöhung der Schlagzahl.
Bei der anderen Ausführungsform zieht die Absenkung des Schlagwerk-Arbeitsdrucks eine
relative Erhöhung der Schlagzahl nach sich.
[0013] Die Ausgestaltung und die sich daraus ergebende Arbeitsweise der Steuerglieder muß
unter Berücksichtigung der Ausbildung der Schlagdrehbohrvorrichtung an die zu erwartenden
Einsatzbedingungen angepaßt sein.
[0014] Soweit nicht besondere Umstände Abänderungen erforderlich machen, kann der Erfindungsgegenstand
im Hinblick auf die Ausbildung der beiden Steuerglieder folgende Merkmale aufweisen:
- das erste Steuerglied wird erst wirksam, falls die Belastung des Drehwerks 50 bis
80 % seiner Nennleistung überschreitet;
- unter Einwirkung des ersten Steuergliedes ist die Schlagwerkleistung höchstens um
50 % seiner Nennleistung absenkbar und
- das Absenken der Schlagwerkleistung mittels des ersten Steuergliedes hat aufgrund
der Einwirkung des zweiten Steuergliedes eine relativ höhere Schlagzahl zur Folge
als ohne seine Einwirkung.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- stark schematisiert einen Teilschnitt durch eine hydraulisch betriebene Schlagdrehbohrvorrichtung,
die als Hauptbestandteile ein Schlagwerk und ein mit diesem zusammenwirkendes Drehwerk
aufweist,
- Fig. 2
- in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab einen Teilausschnitt des Schlagwerks mit
einem andersartig ausgebildeten ersten Steuerglied und
- Fig. 3
- in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab einen Teilausschnitt des Schlagwerks mit
einem andersartig ausgebildeten zweiten Steuerglied.
[0016] Die Schlagdrehbohrvorrichtung weist als Hauptbestandteile ein Schlagwerk 1 mit einem
Gehäuse 2, einem in diesem hin- und herbeweglichen Schlagkolben 3 und einer Steuerung
4 sowie ein Drehwerk 5 mit einem an das Gehäuse 2 angeflanschten Drehwerksgehäuse
6 und einem daran befestigten Hydraulikmotor 7 auf, mit dem ein im Drehwerksgehäuse
6 abgestütztes Antriebsritzel 8 in beiden Drehrichtungen angetrieben werden kann.
Das Drehwerksgehäuse nimmt weiterhin - abgestützt an zwei Axiallagern 9 und 10 - ein
als Zahnrad ausgebildetes Gegenlager 11 auf, in dessen Verzahnung 11a das Antriebsritzel
8 eingreift.
Mit dem Gegenlager 11 ist über eine Drehmomentverbindung in Form eines Keilwellenprofils
12a ein Einsteckende 12 für ein nicht dargestelltes Bohrwerkzeug in axialer Richtung
beweglich verbunden; der Bewegungsspielraum des Einsteckendes bezüglich des Drehwerksgehäuses
6 und des Gegenlagers 11 ist durch einen Absatz 12b begrenzt.
Das unter Einwirkung des Hydraulikmotors 7, des Antriebsritzels 8 und des Gegenlagers
11 in Drehung versetzte Einsteckende 12 überträgt die vom Schlagkolben 3 erzeugte
Einzelschlagenergie auf das nicht dargestellte Bohrwerkzeug; die Schlagkolbenspitze
1a, die mit dieser zusammenwirkende Aufschlagfläche 12c des Einsteckendes 12 und die
Flächen des Keilwellenprofils 12a sind dabei einer erheblichen Beanspruchung ausgesetzt.
[0017] Innerhalb des Gehäuses 2 sind voneinander durch den Schlagkolben getrennt drei Räume
vorhanden, nämlich (in ihrer Aufeinanderfolge von der Schlagkolbenspitze 1a aus betrachtet)
ein Druckraum 13, ein Umsteuerraum 14 und ein Raum 15, in den das rückwärtige Schlagkolbenende
1b mehr oder weniger hineinragt. Der letztgenannte Raum ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
drucklos gehalten; er kann ggf. jedoch auch mit Druckgas gefüllt sein. Zur Abdichtung
gegen die Umgebung ist das Gehäuse 2 auf der Seite der Schlagkolbenspitze 1a mit zwei
Dichtelementen 16 sowie im Bereich zwischen den Räumen 14 und 15 mit zwei Dichtelementen
17, 18 ausgestattet.
Der Bewegungsspielraum des Schlagkolbens 3 ist durch einen in dem Druckraum 13 liegenden
Ringvorsprung 1c begrenzt, welcher auf der dem Schlagkolbenende 1b zugewandten Seite
in einen schmaleren Zylinderabschnitt 1d übergeht. In Richtung auf die Schlagkolbenspitze
1a weist der Ringvorsprung 1c einen Kegelstumpfabschnitt 1e auf, welcher die Bildung
eines die Schlagkolbenbewegung abbremsenden Druckpolsters ermöglicht.
Der Zylinderabschnitt 1d ist hinsichtlich seines Durchmessers derart ausgelegt, daß
er den Bohrungsabschnitt 19 gegen den Druckraum 13 absperren kann, der sich an ersteren
in Richtung auf das Kolbenende 1b anschließt.
[0018] Der Schlagkolben 3 wird unter Einwirkung der an sich bekannten Steuerung 4 derart
druckbeaufschlagt, daß er wechselweise einen Arbeitshub in Schlagrichtung (Pfeil 20)
oder einen Rückhub in dazu entgegengesetzter Richtung (Pfeil 21) ausführt. Die in
Richtung des Rückhubes wirksame, kleinere Rückhubfläche 1f ergibt sich aus dem Flächenunterschied
zwischen dem Zylinderabschnitt 1d und dem Schlagkolbenabschnitt 1h auf der gegenüberliegenden
Seite des Ringvorsprungs 1c.
Die Steuerung besteht im wesentlichen aus einem Steuerschieber 22 mit einer Durchgangsbohrung
22a, der in einer Zylinderkammer 23 in Längsrichtung hin- und herverschiebbar gehalten
ist und über diese mit einer Druckleitung 24 sowie über deren Verlängerung 24a mit
dem Druckraum 13 in Verbindung steht; die Druckleitung 24 wird über eine nicht dargestellte
Druckölquelle während des Betriebes mit dem für das Schlagwerk 1 vorgesehenen Arbeitsdruck
p
S beaufschlagt.
Die Druckleitung 24 mit ihrer Verlängerung 24a steht unter Zwischenschaltung eines
noch zu beschreibenden ersten Steuergliedes 25 mit einer drucklos gehaltenen Rücklaufleitung
26 in Verbindung; in diese mündet weiterhin ein Leckagekanal 27 ein, welcher Lecköl
aus dem Bereich zwischen den beiden Dichtelementen 17, 18 ableitet.
[0019] Abhängig von der Stellung des Steuerschiebers 22 innerhalb der Zylinderkammer 23
ist der Umsteuerraum 14 über einen Umsteuerkanal 28, die Zylinderkammer 23 und einen
Verbindungskanal 29 an die Rücklaufleitung 26 bzw. über die Bestandteile 28 und 23
an die Druckleitung 24 anschließbar.
[0020] Die Druckbeaufschlagung des Schlagkolbens 3 ist in an sich bekannter Weise derart
beschaffen, daß dessen Rückhubfläche 1f über die Druckleitung 24, 24a mit Arbeitsdruck
beaufschlagt ist. Im Gegensatz dazu wird die den Arbeitshub auslösende, größere Arbeitshubfläche
1g nur zeitweilig dann mit Arbeitsdruck beaufschlagt, wenn der Steuerschieber 22 sich
(durch Ausführen einer Bewegung nach links) in die andere, nicht dargestellte Endstellung
verschiebt. Die Bewegung des Steuerschiebers 22 nach links hat zur Folge, daß durch
den Abschnitt 22b die Verbindung zwischen den Kanälen 28 und 29 unterbrochen sowie
gleichzeitig der Umsteuerkanal 28 an die Druckleitung 24 angeschlossen wird.
[0021] Der Steuerschieber 22 ist hinsichtlich der Größe seiner beiden Stirnflächen 22c,
22d und der weiteren beiden Ringflächen derart bemessen, daß er die in Fig. 1 dargestellte
Rückhubstellung einnimmt, solange über den Kanal 30 die der Stirnfläche 22c benachbarte
Ringfläche 22e (wie in der Zeichnung dargestellt) ausreichend druckbeaufschlagt ist.
Sobald - abhängig von der Stellung des Schlagkolbens 3 - der Druck im Kanal 30 absinkt,
verschiebt sich der Steuerschieber 22 unter der Einwirkung der dann größeren Druckkraft
an der Stirnfläche 22d nach links mit der bereits erwähnten Folge, daß durch Beaufschlagen
des Umsteuerraumes 14 mit dem Arbeitsdruck der Arbeitshub in Richtung des Pfeiles
20 ausgelöst wird. Die Umschaltung des Steuerschiebers 22 wird dabei dadurch herbeigeführt,
daß im Laufe der Rückhubbewegung die dem Zylinderabschnitt 1d nachfolgende Ringnut
1i den Kanal 30 über einen Ablaufkanal 50 mit der Rücklaufleitung 26 verbindet; dies
zieht den bereits erwähnten Druckabfall an der Ringfläche 22e nach sich.
[0022] Das bereits erwähnte erste Steuerglied 25 zur Beeinflussung des Betriebsverhaltens
der Schlagdrehbohrvorrichtung ist als Drosselventil ausgebildet. Es weist einen Steuerkolben
31 auf, der in der Ruhelage unter der Wirkung einer vorgespannten Rückstellfeder 32
an einer Anschlagfläche 33 in Anlage gehalten wird. An dem schmaleren Vorderabschnitt
31a des Steuerkolbens stützt sich unter Zwischenschaltung einer Feder 34 ein im wesentlichen
kegelstumpfförmiger Drosselkolben 35 ab; dessen Führung besteht aus einem im Gehäuse
2 beweglich gehaltenen Führungszapfen 35a.
[0023] Solange der Drosselkolben 35 unter Einwirkung der Feder 34 an der Wand des Bohrungsabschnitts
36 anliegt, ist kein Austrittsquerschnitt vorhanden, d.h. es besteht keine Verbindung
zwischen der Druckleitung 24, 24a und der Rücklaufleitung 26.
Die Anschlagfläche 33 ist Bestandteil einer Ringkammer 37, in welche eine Steuerleitung
38 einmündet. Diese steht ihrerseits über ein Umschaltventil 39 jeweils mit der Leitung
(beispielsweise Leitung 7a) in Verbindung, welche mit dem Arbeitsdruck für den Betrieb
des Hydraulikmotors 7 beaufschlagt ist. Dieser kann also, ohne daß die Funktion der
Steuerleitung 38 beeinflußt wird, in beiden Drehrichtungen arbeiten.
Um den Aufbau eines unerwünschten Gegendrucks im Bereich der Rückstellfeder 32 auszuschließen,
ist die die Teile 31 und 32 aufnehmende Kammer 40 über einen Entlastungskanal 41 an
die Rücklaufleitung 26 angeschlossen.
[0024] Falls - bedingt durch eine entsprechende Belastung des Drehwerks 5 - der zugehörige
Arbeitsdruck auch in der Steuerleitung 38 einen Grenzwert erreicht, der größer ist
als die von der Rückstellfeder 32 erzeugte Rückstellkraft, wird der Steuerkolben 31
von der Anschlagfläche 33 wegbewegt, wodurch sich die auf den Drosselkolben 35 einwirkende
Federkraft ändert. Dieser gibt einen Austrittsquerschnitt zwischen den Leitungen 24a
und 26 frei und führt somit eine die Leistung des Schlagwerks 1 vermindernde Senkung
des Arbeitsdrucks herbei. Der Erfindungsgegenstand reagiert also auf eine erhöhte
Leistungsabnahme am Drehwerk 5 mit einer Reduzierung der Schlagleistung und verhindert
auf diese Weise eine zu hohe Beanspruchung im Bereich der Übertragungselemente, d.h.
im Bereich der Bohrerhülse und des Einsteckendes.
[0025] Um ggf. zusätzlich die Schlagzahl des Schlagwerks 1 beeinflussen zu können, ist ein
zweites, ebenfalls als Drosselventil ausgestattetes Steuerglied 42 vorhanden. Dieses
besteht aus einem Steuerkolben 43, der in der Ruhelage unter Einwirkung einer vorgespannten
Rückstellfeder 44 an einer Anschlagfläche 45 anliegt; in deren Bereich ist der Steuerkolben
43 über eine an die Druckleitung 24 angeschlossene Steuerleitung 46 mit Arbeitsdruck
beaufschlagbar.
Der Steuerkolben 43 weist auf der der Rückstellfeder 44 zugewandten Seite einen Drosselstift
43a mit einem kegelstumpfförmigen Endabschnitt 43b auf, welcher den Querschnitt des
Verbindungskanals 29 mehr oder weniger verschließt.
Auf der der Rückstellfeder 44 gegenüberliegenden Seite ist die den Steuerkolben 43
aufnehmende Kammer 47 über einen Entlastungskanal 48 an die Rücklaufleitung 26 angeschlossen
und damit druckentlastet.
[0026] Da die Stellung des Endabschnitts 43b bezüglich des Verbindungskanals 29 die Größe
des Austrittsquerschnitts in die Rücklaufleitung 26 und damit den Ausschiebedruck
festlegt, den der Schlagkolben während des Rückhubes überwinden muß, läßt sich durch
Verschieben des Steuerkolbens 43 in Abhängigkeit vom Arbeitsdruck für das Schlagwerk
1 entgegen der Wirkung der Rückstellfeder 44 die Schlagzahl des Schlagkolbens 3 verändern.
Falls der Arbeitsdruck in der Druckleitung 24 einen (durch die Vorspannung der Rückstellfeder
44) vorgegebenen Grenzwert übersteigt, wird über den Steuerkolben 43 der bereits erwähnte
Austrittsquerschnitt im Verbindungskanal 29 verkleinert, wodurch sich der Ausschiebedruck
während des Rückhubes erhöht und die Schlagzahl absinkt.
Ausgehend von einer Betriebslage des Steuerkolbens 43, welche durch einen Arbeitsdruck
oberhalb des zugehörigen Grenzwertes hervorgerufen ist, führt ein Absinken des Arbeitsdrucks
zu einer Vergrößerung des Austrittsquerschnitts am Verbindungskanal 29 und damit zu
einem relativ geringeren Absinken der Schlagzahl.
[0027] Durch das Zusammenwirken der beiden Steuerglieder 25 und 42 ist also sichergestellt,
daß eine durch den Drehwerk-Arbeitsdruck hervorgerufene Herabsetzung der Schlagwerkleistung
ggf. eine erwünschte, weniger starke Reduzierung der Schlagzahl nach sich zieht, da
sich aufgrund des abgesenkten Schlagwerk-Arbeitsdrucks selbsttätig eine vergleichsweise
höhere Schlagzahl einstellt.
[0028] Bei der Ausführungsform des ersten Steuergliedes 25 gemäß Fig. 2 läßt sich die von
der Rückstellfeder 32 auf den Steuerkolben 31 ausgeübte Vorspannkraft stufenlos verändern.
Zu diesem Zweck stützt sich der Bestandteil 32 über eine Gewindebuchse 49 mit außenliegendem
Sechskantkopf 49a an dem Gehäuse 2 ab.
Durch Drehen der Gewindebuchse 49 in Richtung auf den an der Anschlagfläche 33 anliegenden
Steuerkolben 31 kann die Vorspannung der Rückstellfeder 32 stufenlos erhöht werden,
wodurch der Arbeitsdruck-Grenzwert ansteigt, nach dessen Überschreiten das Steuerglied
25 anspricht.
[0029] Bei der in Rede stehenden Ausführungsform sind die Bestandteile 31 und 49 zur Aufnahme
der Rückstellfeder 32 teilweise hohl ausgebildet; der Entlastungskanal 41 liegt im
Bereich zwischen den genannten Bestandteilen 31 und 49.
[0030] Das in Fig. 3 dargestellte zweite Steuerglied 42 wird - im Gegensatz zur Ausführungsform
gemäß Fig. 1 - nach Überschreiten eines Grenzwertes (vorgegeben durch die Vorspannung
der Rückstellfeder 44) in Abhängigkeit vom Arbeitsdruck für das Drehwerk gesteuert;
der Steuerkolben 43 ist dementsprechend ebenso an die Steuerleitung 38 angeschlossen
wie das (in Fig.1 dargestellte) erste Steuerglied 25.
Die Rückstellfeder 44 liegt auf der vom Drosselstift 43a abgewandten Seite des Steuerkolbens
43, der teilweise hohl ausgebildet ist.
Die in Rede stehende Ausführungsform läßt sich - in Anlehnung an die Ausgestaltung
des ersten Steuergliedes gemäß Fig. 2 - durch Einbau einer Gewindebuchse ohne weiteres
in der Weise abändern, daß sich die Vorspannkraft der Rückstellfeder 44 ebenfalls
einstellen läßt.
Die Anbindung des Steuerkolbens 43 an die Steuerleitung 38 hat zur Folge, daß beide
Steuerglieder nach Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes unmittelbar in Abhängigkeit
von der Größe des Drehwerk-Arbeitsdrucks betätigt werden.
[0031] Das Steuerglied 42 ist dabei derart ausgebildet und geschaltet, daß ein ausreichender
Druckanstieg in der Steuerleitung 38 die Verschiebung des Steuerkolbens 43 entgegen
der Wirkung der Rückstellfeder 44, eine Vergrößerung des Austrittsquerschnitts im
Verbindungskanal 29 und damit eine Absenkung des Ausschiebedrucks (mit relativem Anstieg
der Schlagzahl) zur Folge hat.
[0032] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß unter bestimmten Voraussetzungen
die Schlagwerkleistung in Abhängigkeit von der Belastung des Drehwerks beeinflußt
wird und daß gleichzeitig der vom Schlagkolben zu überwindende Ausschiebedruck in
der Weise verändert wird, daß die Schlagzahl auch bei einer Reduzierung der Schlagleistung
nicht unerwünscht stark absinkt. Die in dieser Weise ausgestaltete Schlagdrehbohrvorrichtung
ist insbesondere für das Ankerlochbohren und Einsatzfälle mit vergleichbaren Arbeitsbedingungen
geeignet.
1. Hydraulisch betriebene Schlagdrehbohrvorrichtung, insbesondere zum Ankerlochbohren,
mit einem Schlagkolben und einer dessen Bewegungsrichtung wechselweise umschaltenden
Steuerung und mit einem vom Schlagkolben beaufschlagbaren, in dessen Längsrichtung
verschiebbar gehaltenen Werkzeug-Einsteckende, das mittels eines Drehwerks antreibbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckleitung (24) für die Zuführung des Antriebsmittels zum Schlagkolben
(3) mit einem ersten Steuerglied (25) ausgestattet ist, welches den den Schlagkolben
antreibenden Arbeitsdruck - nach Überschreiten eines Grenzwertes des Drehwerk-Arbeitsdrucks
- mit dessen Anstieg herabsetzt, und daß ein zweites Steuerglied (42) vorhanden ist,
über welches der Ausschiebedruck, gegen den der Schlagkolben (3) entgegen der Schlagrichtung
(Pfeil 20) rückführbar ist, nach Überschreiten eines Grenzwertes in Abhängigkeit von
der Größe eines der Arbeitsdrücke - nämlich des Schlagwerk- oder des Drehwerk-Arbeitsdrucks
- derart veränderbar ist, daß mit ansteigendem Arbeitsdruck die Größe des Ausschiebedrucks
zunimmt oder abnimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die die Rückhubbewegung bewirkende kleinere Rückhubfläche
des Schlagkolbens ständig mit Arbeitsdruck beaufschlagt und die Steuerung als Steuerschieber
ausgebildet ist, welcher - abhängig von der Stellung des Schlagkolbens - dessen in
Schlagrichtung wirksame größere Arbeitshubfläche wechselweise mit der Druckleitung
und einer Rücklaufleitung verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Steuerglied (42) wirkungsmäßig in dem Verbindungskanal (29) zwischen
der Steuerung (4) und der Rücklaufleitung (26) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzwert-Einstellung zumindest des ersten Steuergliedes (25) veränderbar
ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerglieder (25, 42) als Drosselventile ausgebildet sind, über welche jeweils
die Größe eines mit einer Rücklaufleitung (26) verbundenen Austrittsquerschnitts (35,
36 bzw. 29, 43b) beeinflußbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Drosselventil (25,
42) zumindest einen Kolben (31 bzw. 43) aufweist, der unter Druckbeaufschlagung gegen
eine Rückstellkraft (Rückstellfeder 32 bzw. 44) verschiebbar ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das das erste Steuerglied (25) bildende Drosselventil einen gegen ein Rückstellelement
(32) verschiebbaren Steuerkolben (31) aufweist, an dem sich ein den Austrittsquerschnitt
(Bohrungsabschnitt 36) mitbegrenzender Drosselkolben (35) federnd abstützt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannkraft des Rückstellelements
(32) für den Steuerkolben (31) einstellbar ist.