[0001] Die Erfindung betrifft eine Drahtbiegemaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Zur Verdrahtung in elektrotechnischen Geräten sind oft isolierte Drähte aus Vollmaterial
erforderlich, die auf eine bestimmte Länge abgelängt und in eine bestimmte Form gebogen
sind, wobei die Enden der gebogenen Drähte abisoliert sein müssen, damit die Drahtstücke
ohne Nacharbeit an die entsprechenden Stellen in dem betreffenden Gerät einfügbar
und darin elektrisch leitend anschließbar sind.
[0003] Dazu wurden von einem Endlosdraht Drahtstücke bestimmter Länge abgeschnitten, entisoliert
und mittels einer Biegemaschine in die entsprechende Form gebogen. Die Biegemaschine
enthielt zwei aufeinanderzubewegbare Backen, zwischen die der zu biegende Draht manuell
eingelegt wurde; die Backen besaßen die Form, die der Draht im gebogenen Zustand erhalten
sollte, beispielsweise die Form eines L-Stückes und dergleichen. Der Biegevorgang
wurde jedesmal manuell ausgelöst.
[0004] Eine Drahtbiegemaschine, bei der das Biegeverfahren für Drahtstücke im wesentlichen
automatisch abläuft, ist bekannt. Diese Drahtbiegemaschine besitzt eine Drahtzuführstation,
die zwei Paar gegeneinanderlaufende Rollen aufweist, zwischen denen der Draht gefördert
wird; sie besitzt eine Biegestation, mittels der der Draht gebogen wird, eine Entisolierstation
und eine Abschneidestation. Die Biegestation besitzt geeignet einander zugeordnete
Backen einer gewünschten Form, ähnlich wie die Backenform der oben beschriebenen Einrichtung.
Dies bedeutet allerdings, daß immer lediglich nur eine Biegeform hergestellt werden
kann; wenn der Draht in eine andere Biegeform gebogen werden soll, müssen die Backen
der Biegestation ausgetauscht werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drahtbiegemaschine der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der ohne Austausch von Elementen und Komponenten Draht mit unterschiedlichen
Dicken in beliebige Form bei beliebiger Drahtlänge gebogen werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1.
[0007] Die Biegestation besitzt erfindungsgemäß einen um die Drahtlängsachse drehbaren Träger,
an dem ein um eine senkrecht dazu verlaufende Achse exzentrisch drehbarer Biegezapfen
gelagert ist. Wenn der exzentrisch angeordnete Biegezapfen um seine Drehachse verdreht
wird, dann kann der aus dem Träger herausragende Draht durch den Zapfen gebogen werden,
wobei die Biegerichtung abhängig ist von der winkligen Lage des Trägers und damit
der Drehachse des Biegezapfens. Damit können die Abwinkelungen in verschiedene Richtung
abgebogen werden, so daß eine beliebige Biegeform erreicht werden kann.
[0008] In zweckmäßiger Weise sind der Träger und der Biegezapfenträger, an dem der Biegezapfen
angebracht ist, unabhängig voneinander jeweils um ihre eigene Achse in Drehung versetzbar.
[0009] Dabei bestehen zwei Möglichkeiten: zum einen kann am Träger ein Motor zur Drehung
des Biegezapfenträgers befestigt sein, und zum anderen kann der Träger einen Zylinderabschnitt
und einen daran angebrachten Lagerbock mit einer zylindrischen Bohrung aufweisen,
in der die Drehachse des Biegezapfenträgers drehbar gelagert ist.
[0010] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung gemäß der zweiten Möglichkeit der Erfindung
umfaßt der Zylinderabschnitt des Trägers eine Antriebswelle (auch Antriebszapfen genannt)
mit einer zentralen Durchgangsbohrung zur Aufnahme des Drahtes, wobei zwischen dem
Zylinderabschnitt und dem Antriebszapfen oder der Antriebswelle Drehlager vorgesehen
sind. Die Antriebswelle besitzt in bevorzugter Weise ein Kegelzahnrad, welches mit
dem ebenfalls als Kegelzahnrad ausgebildeten Biegezapfenträger kämmt. Wenn man nun
den Träger einerseits und den Antriebszapfen andererseits von unterschiedlichen Motoren
in geeigneter Weise ansteuert, dann kann der Träger zusammen mit dem Antriebszapfen
und dem Biegezapfenträger so gesteuert werden, daß die Dreheebene oder besser der
vom Biegezapfen beschriebene Drehzylinder mit ihrer bzw. seiner Mittelachse jede beliebige
Winkelstellung bezogen auf die Mittelachse des zugeführten Drahtes einnehmen kann.
Demgemäß kann der Draht in jede beliebige Richtung gebogen werden. Dies ist auch dann
möglich, wenn am Träger ein Motor zum eigenen Antrieb des Biegezapfenträgers befestigt
ist; hier allerdings wird, da dann, wenn der Träger gedreht wird, sich auch der Motor
mitdrehen, so daß für den Antrieb des Trägers wegen des Gewichtes des Motors für den
Drehteller eine hohe Leistung erforderlich wird. Mit der Ausführung, bei der der Biegezapfenträger
am Träger drehbar gelagert ist und mit dem Antriebszapfen mittels der Kegelzahnradanordnung
drehbar gekuppelt wird, ist der Antriebsmotor für den Träger gegenüber der Ausführung
mit dem eigenen Motor für den Biegezapfenträger erheblich leichter und einfacher auszubilden.
[0011] Im letzteren Falle sind zwei Antriebsmotoren vorgesehen, die den Antriebszapfen und
den Träger vorzugsweise mittels eines Zahnriementriebes antreiben.
[0012] Zum Antrieb des Drahtes, also zu dessen Vorschub, sind zwei Rollenpaare vorgesehen,
die je ein angetriebenes und ein lose mitlaufendes Rad aufweisen, die den Drahtschluß
zwischen sich durch Reibschluß fördern. In deren Zwischenbereich, also in dem Bereich
zwischen den beiden Rollenpaaren ist dann wenigstens eine Entisolierstation vorgesehen.
[0013] Damit eine optimale Spannung bei der Drahtförderung im Draht herrscht, ist der Druck
des in Förderrichtung vorne befindlichen Rollenpaares auf den dazwischen befindlichen
Draht größer als der des hinteren Rollenpaares, so daß der Drahtbereich zwischen den
Rollenpaaren gespannt ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Durchmesser
wenigstens eines der Räder des in Drahtförderrichtung vorne liegenden Rollenpaares
größer ist als der der Rollen des anderen Rollenpaares, wodurch die Flächenpressung
zwischen den Rollen des vorderen Rollenpaares erhöht ist und auch die Umfangsgeschwindigkeit
der Rollen größer ist, wodurch an dem Draht gezogen und der Draht gespannt wird.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die lose mitlaufenden, nicht angetriebenen
Rollen jedes Rollenpaares von der anderen Rolle abhebbar. Dadurch wird vermieden,
daß der Draht in Richtung seiner Längsachse zwischen die Rollenpaare einzufädeln ist.
Der Draht kann dann einfach seitlich eingelegt werden.
[0015] In dem Bereich zwischen den Rollenpaaren befinden sich in bevorzugter Weise mehrere
Entisolierstationen, die Drähte unterschiedlichen Durchmessers entisolieren können.
Dabei ist jede der Entisolierstationen für jeweils einen Drahtdurchmesser zuständig.
[0016] Der Aufbau jeder Entisolierstation kann vorteilhaft so gewählt sein, daß die Entisolierstation
einen Amboß aufweist, auf den der Draht aufliegt, wobei die Aufliegefläche (Amboßfläche)
in Richtung quer zur Förderrichtung des Drahtes etwa dem Durchmesser der Seele des
Drahtes entspricht, daß ein relativ zu dem Amboß senkrecht zur Förderrichtung verschiebbares
U-förmiges Schneidelement vorgesehen ist, dessen Schenkelenden mit Schneidkanten versehen
sind, und daß der Abstand der Schenkel der Breite der Amboßfläche und damit etwa der
Dicke der Seele des Drahtes entspricht, so daß durch Bewegung des Schneideelementes
über den Amboß Isolierabschnitte an der Isolierung des Drahtes abgeschnitten werden.
[0017] Dabei sind in Drahtförderrichtung gesehen, stirnseitig vor und hinter hinter dem
Amboß bzw. dem Schneidelement jeweils damit verbundene senkrecht verlaufende Schneidmesser
so vorgesehen, daß die Isolierung des Drahtes vor und hinter dem Amboß bzw. des Schneidelementes
von oben und von unten abgetrennt wird.
[0018] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0019] Die gesamte Biegevorrichtung für Draht ist natürlich nur geeignet für Draht aus Vollmaterial.
Die gesamte Biegevorrichtung wird elektronisch mittels einer Programmsteuerung angesteuert.
Im Programm sind die Vorrichtungsdaten, die Nummer und der Abstand der Abisoliervorrichtung
vorhanden, der Abstand des Biegekopfes und der Abstand der Abschneideeinrichtung (Schere)
von einem Referenzpunkt. Dieser Referenzpunkt ist in bevorzugter Weise der Biegepunkt.
Zur Durchführung des Biegevorganges werden in die Programmsteuerung folgende Daten
eingegeben: Durchmesser des Drahtes, Länges des Drahtes zwischen Biegepunkt und Abschneidelänge,
Biegerichtung, Anzahl der gebogenen Drahtstücke, Abisolierlänge. Hieraus errechnet
sich der Rechner die Abisolierstelle, den erforderlichen Vorschub sowie den Drehwinkel
der Schrittmotoren, wobei bei der Bemessung der Abschneidelänge der Biegeradius je
nach Drahtdicke berücksichtigt wird. Weiterhin wird immer die dem Drahtdurchmesser
entsprechende Abisolierstation angesteuert.
[0020] Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0021] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Biegevorrichtung,
- Figur 2
- eine Schnittansicht durch eine erste Ausführungsform des Biegekopfes für die Maschine
gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform des Biegekopfes für eine Biegevorrichtung nach Figur
1,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht einer Abisolierstation, in schematischer Darstellung,
- Figur 5
- eine Schnittansicht durch die Abisolierstation gemäß Figur 4, nach dem Abisoliervorgang
und
- Figur 6
- eine Aufsicht auf ein Rollenpaar, mit geschnittenem Draht.
[0022] Die Biegevorrichtung gemäß Figur 1 besitzt ein Grundgestell 10, welches aus zwei
in Abstand zueinander angeordneten Füßen 11 und 12 aus U-förmigem Profilmaterial je
eine am oberen Ende jedes Fußes 11 bzw. 12 angeordnete Quertraverse 13 und 14 und
zwei an den Quertraversen 13 und 14 befestigten horizontalen Trägerrohren 15 und 16
gebildet ist. Zwischen den Trägerrohren 15 und 16 und an diesen befestigt sind mehrere
Klemmvorrichtungen 17, 18, 19, 20, 21 und 22 (wobei auf jedem Trägerrohr 15 und 16
jeweils eine Klemmvorrichtung 17 bis 22 befestigt ist, welche Klemmvorrichtungen 17
bis 22 zur Fixierung und Halterung der einzelnen Komponenten der Biegevorrichtung
an den Trägerrohren 15 und 16 dienen). Die Klemmvorrichtungen 17 bis 22 sind dabei
auf den Trägerrohren 15 und 16 in der Richtung der Trägerrohre 15 und 16 verschiebbar
befestigbar.
[0023] Auf den Klemmvorrichtungen 17 und 21 sind je eine Tragplatte 23 und 24 befestigt,
auf denen je zwei Lagerböcke 25 und 26, 25₁/26₁ und 25₂/26₂ festgeschraubt sind. Die
beiden Lagerböcke 25 und 26 haben jeweils einen Abstand zwischen sich und sind von
einer Antriebswelle 27 bzw. 28 durchgriffen. Beide Antriebswellen verlaufen quer zu
der Längserstreckung der Trägerrohre 15 bzw. 16. Auf beiden Antriebswellen 27 und
28 zwischen den beiden Lagerböcken 25 und 26 befindet sich ein Rollenrad 29 und 30,
wobei das in der Zeichnung Figur 1 links befindliche Rollenrad 29 mittels eines Antriebsmotores
31 angetrieben ist. Am freien Ende der Antriebswellen 27 und 28 befinden sich Zahnräder
32 und 33, die miteinander von einem Zahnriemen umschlungen sind, so daß sich hierdurch
ein Zahnriementrieb ergibt, durch welchen das Zahnrad 33 mit der Rolle 30 mit angetrieben
wird.
[0024] Mit den Rollen 29 und 30 wirkt jeweils eine lose mitlaufende Rolle 35 und 36 zusammen,
welche beiden Rollen 35 und 36 jeweils mittels einer Federanordnung 37 und 38 gegen
die unteren Rollen 29 und 30 gedrückt sind. Die beiden Federanordnungen 37 und 38
sind gleich, so daß lediglich die dem Beschauer zugewandte Federanordnung beschrieben
werden soll. Auf der Tragplatte 23 ist ein Haltegestell 39 befestigt, welches aus
einer Grundplatte 40, zwei quer dazu verlaufende Seitenplatten 41 und 42 sowie einer
quer dazu verlaufenden, mit einer Ausnehmung 43 versehenen Tragwand 44 gebildet ist.
Die Grundplatte 40 liegt auf der Tragplatte 23 auf und ist an dieser befestigt. Die
beiden Seitenwände 41 und 42 verlaufen senkrecht zur Grundplatte 40 und quer zur Längserstrekkung
der beiden Trägerrohre und die Trägerwand 44 verläuft senkrecht zur Grundplatte 40,
senkrecht zu den Seitenwänden 41 und 42 und parallel zu der Längserstrekkung der Trägerrohre.
An der Außenseite der Trägerwand 44 ist der Antriebsmotor 31 befestigt, und das antriebsmotorseitige
Ende der Antriebswelle 27 durchgreift die Trägerwand 44 an der Bohrung 43. An dem
der Grundplatte 40 entgegengesetzt liegenden oberen Ende der Seitenwände 41 und 42
ist eine Bohrung 45 vorgesehen, wobei lediglich die Bohrung der Seitenwand 41 sichtbar
ist. Die Bohrung 45 wird von einer Drehachse 46 durchgriffen und dient zur Lagerung
eines dreieckförmigen Halters 47, an dessen Spitze die Rolle 35 gelagert ist. Auf
der Oberfläche des Lagerbockes 25₁ ist ein Bolzen 48 befestigt, an dessen freiem Ende
eine Querplatte 49 befestigt ist. Zwischen einem am Dreieckträger 47 angebrachten
Brückenelement 50 und der Querplatte 49 befindet sich eine Druckfeder 51, die das
Brückenelement 50 und damit den Dreieckträger 47 nach unten, also gegen den Lagerbock
25₁ und damit die Rolle 35 gegen die Rolle 29 drückt. An dem spitzen Ende des Dreieckträgers
ist ein Schwenkhebel 52 drehbar gelagert, der mit seiner Spitze auf der oberen Fläche
des Lagerbockes 25₁ aufliegt. Durch Verschwenken des Schwenkhebels 52 um seine Drehachse
kann - da die Spitze eine Kreisbogenbewegung um die Drehachse des Schwenkhebels und
damit um die Drehachse der Rolle 35 ausführt - der Dreiecksträger angehoben werden,
so daß die Rolle 35 angehoben wird und ein zuzuführender Draht (nicht gezeigt) seitlich
quer zu der Rollenebene zwischen die Rollen eingeführt werden.
[0025] Die gleiche Ausführung findet sich auch im Bereich der Rolle 36, so daß mittels eines
Schwenkhebels 52₂ die Rolle 36 ebenfalls von der Rolle 30 abgehoben werden kann.
[0026] Der Durchmesser der Rolle 30 ist geringfügig größer als der Durchmesser der Rolle
29, so daß die Pressung zwischen den Rollen 30, 36 auf den Draht größer ist als die
Pressung zwischen den Rollen 35 und 29. Die Umfangsgeschwindigkeit der Rolle 30 ist
größer als die der Rolle 29, weswegen dem Draht zwischen den beiden Rollenpaaren 35/29
und 36/30 gespannt wird.
[0027] Zwischen den beiden Rollenpaaren 35/29 und 36/30 befinden sich drei Entisolierstationen
53, 54 und 55, die auf den Klemmvorrichtungen 18, 19 und 20 befestigt sind.
[0028] Jede der Entisoliervorrichtungen 53, 54 und 55 besitzt, wie aus Figur 4 ersichtlich
ist, einen feststehenden Amboß 56, an dessen in Förderrichtung des Drahtes vorderer
und hinterer Seite je ein Schneidemesser 57 und 58 angeordnet ist, welche Schneidemesser
57, 58 die obere Amboßfläche 59 entsprechend der Dicke der Isolierung des zu entisolierenden
Drahtes überragen. An dem Schneidemesser 57 bzw. 58 an dessen oberen Kante ist je
eine der Dicke der Drahtisolierung entsprechende halbkreisförmige Vertiefung 60 bzw.
61 vorgesehen. Der feststehende Amboß 56 wirkt mit einem in vertikaler Richtung verschiebbaren
Schneidelement 62 zusammen. Das Schneidelement 62 ist U-förmig ausgebildet und besitzt
demgemäß zwei Schenkel 63 und 64, deren lichter Abstand voneinander der Dicke des
feststehenden Ambosses quer zur Förderrichtung entspricht. Die Enden der Schenkel
63 und 64 sind durch eine Abschrägung 65 und 66 angeschärft und besitzen somit Schneidkanten
67 und 68. Mit dem Schneidelement 62 verbunden sind obere Schneidmesser 69 und 70,
die den unteren Schneidmessern entsprechen, in entsprechender Weise die Schneidkanten
67 und 68 überragen und ebenfalls eine Vertiefung 71 aufweisen, wobei lediglich die
vordere Vertiefung 71 in der Figur 4 sichtbar ist.
[0029] Die Figur 5 zeigt die Wirkung der Entisolierstation. Auf der oberen Amboßfläche 59
des Ambosses 56 liegt ein Draht 72 mit einer Drahtseele 73 und einer diese umhüllenden
Isolierung 74 auf. Wenn sich das Schneidelement 62 aus der in Figur 4 gezeigten Stellung
nach unten in Pfeilrichtung P bewegt, dann schneiden die Schneidkanten 67 und 68 die
Isolierungsbereiche, die die Seitenflächen des Ambosses 56 überragen, ab; die abgeschnittenen
Teilbereiche 75, 76 der Isolierung 64 sind kreissegmentartig und in der Figur 5 links
und rechts, gerade abfallend, dargestellt. Durch die vorderen und hinteren Schneidmesser
57, 58, 69, 70 wird die Isolierung 74 in vertikaler Richtung durchschnitten und wenn
der Draht 72 weiterbefördert wird, fallen die in der Figur 5 noch zwischen den Schenkeln
63 und 64 befindlichen oberen und unteren Isoliermassen 77 und 78 heraus. Der Draht
ist entisoliert. Unter Umständen kann man auch die vorderen und hinteren Schneidmesser
57, 58; 69, 70 in vertikaler Richtung beweglich anordnen. Dann schneidet man die Isolierung
bis zu einem Anschlag ab und danach werden die seitlichen Teilbereiche 75 und 76 entfernt.
[0030] Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß die Betätigung des Schneidelementes 62 mittels Kolben-Zylinderanordnungen
79, 80, 81 betätigt ist. Die Kolben-Zylinderanordnungen 79, 80 und 81 sind unten an
den Klemmvorrichtungen 18, 19 und 20 befestigt und die Übertragung der Kolben-Zylinderbewegung
erfolgt über Verbindungsbolzen 82, 83 und 84, die mit einer oberen Quertraverse 85,
86 und 87 in Verbindung stehen, an denen die Schneidelemente 62 mit den Schneidmessern
69 und 70 angebracht sind. Man erkennt die Schneidelemente 62 von außen, unterhalb
denen sich der Schneidamboß 56 befindet.
[0031] An der Klemmvorrichtung 22, die in Förderrichtung vorne liegt, ist ein Lagerbock
90 befestigt, an dem ein Biegekopf 91 aufgelagert ist. Es sei hierzu Bezug genommen
auf die Figur 2. Man erkennt schematisch den Lagerbock 91a, der eine zylindrische
Längsbohrung 92 aufweist, in dem der zylindrische Abschnitt 93 eines Trägers 94 mittels
Lagerelementen 95, vorzugsweise Kugellager, drehbar gelagert ist. Der zylindrische
Abschnitt 93 ist ebenfalls mit einer zylindrischen Bohrung 96 versehen, in deren Innerem
mittels Lagerelementen 97 eine mit einer Durchgangsbohrung 98 gelagerte Antriebswelle
oder ein Antriebszapfen 99 aufgenommen ist. An dem vorderen Ende besitzt der Antriebszapfen
ein Kegelzahnrad 100. Am hinteren Ende besitzt der Antriebszapfen 99 ein Zahnrad 101,
welches über einen Zahnriementrieb 102 mit dem Zahnritzel 103 eines ortsfest gelagerten
Antriebsmotors 104 gekuppelt ist. Man erkennt den Antriebsmotor 104 in Figur 1 auf
der in Förderrichtung des Drahtes rechten Seite. Der zylindrische Abschnitt 93 ist
an seinem in Förderrichtung gesehen hinterem Ende ebenfalls mittels eines Zahnriemenantriebes
105 mit einem Antriebsmotor 106 verbunden, welcher Antriebsmotor 106 auf der linken
Seite der Vorrichtung gelegen ist (siehe Figur 1). Der Träger 94 besitzt exzentrisch
einen Vorsprung 107, in welchem eine quer zur Förderrichtung des Drahtes verlaufende
Aufnahmebohrung 108 eingebracht ist, in der mittels Lagerelementen 109 ein Zapfen
110 aufgelagert ist, an dessen der Fördermittelachse des Drahtes, die in der Figur
2 mit M-M bezeichnet ist, zugewandten Ende ein als Biegezapfenträger dienender Drehteller
111 angebracht ist, an dem exzentrisch zur Mittelachse des Zapfens 110 ein Biegezapfen
112 angebracht ist. Dieser Biegezapfen 112 dreht sich um die Mittelachse des Zapfens
110 und beschreibt auf diese Weise einen Hohlzylinder, der von der Mittelachse der
Förderrichtung des Drahtes durchdrungen ist, so daß dann, wenn der Draht aus der Durchgangsbohrung
98 herausragt, der Biegezapfen 112 den Draht biegen kann, wenn er angetrieben über
den Drehteller 111 sich auf seinem Zylinderbogen bewegt. Der Drehteller 111 ist ebenfalls
als Kegelzahnrad ausgebildet und kämmt mit dem Kegelzahnrad 100.
[0032] Um den Biegezapfen 112 ist Drehung zu versetzen, wird mittels des Motors 104 der
Antriebszapfen 99 angetrieben, wodurch sich das Kegelzahnrad 100 und damit auch das
Kegelzahnrad 111 drehen. Wenn sich die Biegerichtung ändern soll, werden beide Motoren
104 und 106 angetrieben. Und weil die Umfangsgeschwindigkeiten der Kegelzahnräder
100 und 111 gleich sind, bleibt der Zapfen 112 in seiner winkeligen Lage bezogen auf
den Zapfen 110 stehen. Der Motor 106 bewirkt wohl die Verdrehung des Vorsprunges 107,
nicht aber der Biegezapfen 112 um seine Achse verdreht. Gegebenenfalls kann durch
einen Drehmeßaufnehmer am Motor 104 auch die Drehbewegung des Zapfens 112 um die Mittelachse
des Zapfens 110 gemessen werden, so daß keine rechten Winkel abgebogen werden, sondern
Winkel zwischen 0 und 90°. Selbstverständlich kann auch am Motor 106 ein solcher Drehmeßaufnehmer
angeordnet sein, um die winkelige Stellung des Trägers einstellen zu können.
[0033] Die Ausführung der Figur 2 ist bei der Maschine nach Figur 1 verwirklicht. Man erkennt
dort die beiden hintereinandergelegenen Zahnräder 101 und das Zahnrad 113 des Zahnriementriebes
105, die von den Motoren 104 und 106 angetrieben werden.
[0034] Die Figur 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung. In dem Lagerbock 91a
ist ein Träger 114 in Form einer hohlzylindrischen Welle gelagert. Das in Förderrichtung
gesehen hintere, in der Figur 3 links gelegene Ende ist mit einem Zahnrad 115 versehen,
das über einen Zahnriemen 116 mit einem Ritzel 117 eines Antriebsmotors 118 gekoppelt
ist. Am vorderen Ende befindet sich ein L-förmiger Halter 119, dessen einer Schenkel
120 an der Stirnfläche der Welle 114 und dessen anderer Schenkel exzentrisch zu der
Mittellängsachse des Drahtes angeordnet ist. Auf der Außenfläche des Schenkels 121
ist ein Antriebsmotor 122 befestigt, dessen Längsachse quer zur Linie M-M ausgerichtet
ist. Der den Schenkel 121 durchgreifende Motorzapfen 123 trägt einen Drehteller 124,
an dem ein Biegezapfen 125 befestigt ist. Die Wirkungsweise ist die gleiche wie die
der Vorrichtung nach Figur 2, wobei lediglich der Motor 104 als Motor 122 direkt am
Trägerkopf über den L-förmigen Halter 119 befestigt ist. Aufgrund der Gewichtsverhältnisse
des Motors 122 ist die Anordnung gemäß Figur 3 nicht ganz so optimal wie die gemäß
Figur 2.
[0035] Die Figur 6 zeigt eine Rollenanordnung bzw. ein Rollenpaar mit einer angetriebenen
Rolle 29 und einer lose mitlaufenden Rolle 35. Die lose mitlaufende Rolle 35 besitzt
einen V-förmigen Ausschnitt 126 am Umfang, so daß der Draht 72 an drei Stellen gepreßt
wird, wie durch die Pfeile P1, P2 und P3 dargestellt.
[0036] Die Antriebsmotoren 104, 106; 118 und 120 sind Schrittmotoren, die in bestimmte winklige
Stellungen ihrer Antriebszapfen verdrehbar sind.
[0037] Oben ist dargestellt worden, daß das Schneideelement 62 mittels einer Kolben-Zylinderanordnung
79, 80, 81 nach unten gezogen wird. Selbstverständlich kann auch das Schneideelement
62 ortsfest angeordnet und der Amboß 56 nach oben bewegbar sein. Unter bestimmten
Steuerungsumständen können auch beide mittels einer geeigneten Mechanik gegeneinander
bewegt werden.
[0038] Die Zentralbohrung 98 durch den Antriebszapfen 99 muß natürlich in dem Bereich, in
dem sich der Biegezapfen 112 befindet, entsprechend geformt sein. Sie besitzt demgemäß
eine in der Figur 2 nicht dargestellte Verengung an dem in Förderrichtung vorn gelegenen
Stirnende, deren Innendurchmesser dem größten Drahtdurchmesser entspricht, und am
Übergang von der Innenwandung dieser Verengung zu der äußeren Stirnfläche des Antriebszapfen,
der in der Figur 2 die äußeren Stirnfläche des Kegelrades 100 ist, ist ein kreisförmiger
Übergang vorgesehen, durch den ein Biegeradius gebildet wird. Mit anderen Worten:
dort befindet sich eine Art Trichter, dessen Trichteröffnung dem erforderlichen Biegeradius
entspricht.
[0039] Die Biegevorrichtung oder Biegemaschine wird elektronisch mittels einer Programmsteuerung
angesteuert, wobei die Programmsteuerung die Elektromotoren zum Biegen und zum Vorschieben
des Drahtes sowie Elektromagnetventile zur Betätigung der Kolben-Zylinderanordnung
79, 80 und 81 ansteuert. Dabei sind eingegeben als feste Größen die Abstände der einzelnen
Entisoliervorrichtungen, des Biegekopfes, d. h. des Biegezapfens in der Stellung,
in der er in unmittelbarer Nähe des Biegeradius sich bewegt, sowie der Abstand einer
Abtrennvorrichtung, die in Figur 1 nicht gezeigt ist, von diesem Biegepunkt; eingegeben
als variable Größen, werden der Durchmesser des Drahtes, die Länge des Drahtes zwischen
Biegepunkt und Abschneidelänge, wobei der Biegeradius mit berücksichtigt wird, die
Biegerichtung, die Anzahl der abgebogenen Drähte und die Abisolierlänge.
1. Drahtbiegemaschine für mit einer Isolierung versehenen Draht aus Vollmaterial, mit
einer Drahtzuführstation, mit einer Biegestation, mittels der der Draht umgebogen
wird, mit wenigstens einer Entisolierstation und einer Abschneidestation, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegestation einen um die Längsachse des zugeführten Drahtes drehbaren Träger
(94) für einen Biegezapfenträger (111, 124) mit daran angebrachtem Biegezapfen (112,
125) aufweist, daß der Biegezapfenträger (111, 124) um eine senkrecht zur Längsachse
des Drahtvorschubes verlaufende Achse drehbar am Träger (94, 114) gelagert und daß
der Biegezapfen (112, 125) exzentrisch am Biegezapfenträger (111, 124) befestigt ist,
wobei seine Längsachse parallel zu seiner Drehachse verläuft und seine Länge vom Biegezapfenträger
aus gemessen größer ist als der Abstand des Biegezapfenträgers von der Längsachse
des Drahtes, dergestalt, daß der Biegezapfen (112, 125) eine Bewegung durchführt,
die eine Zylinderform besitzt und die Mittelachse des Drahtes die Zylinderform durchschneidet.
2. Biegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (94, 114) und
der Biegezapfenträger (111, 124) unabhängig voneinander jeweils um ihre Achse in Drehung
versetzbar sind.
3. Biegemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (114) ein Motor
(122) zur Drehung des Biegezapfenträgers (124) befestigt ist.
4. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(114) als Hülse ausgebildet ist, die den zuzuführenden Draht zu dessen Führung umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(94) einen Zylinderabschnitt (93) und einen daran angebrachten Lagerbock (Vorsprung
107) mit zylindrischer Bohrung (108) aufweist, die von der Drehachse des Biegezapfenträgers
(111, 124) durchgriffen ist.
6. Biegemaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderabschnitt (93)
eine Antriebswelle (99) mit zentraler Durchgangsbohrung (98) zur Aufnahme des Drahtes
umgibt, daß zwischen Zylinderabschnitt (93) und Antriebswelle (99) Drehlager (97)
vorgesehen sind und daß die Antriebswelle (99) ein Kegelzahnrad (100) trägt, welches
mit dem als Kegelzahnrad ausgebildeten Biegezapfenträger (111) kämmt.
7. Biegemaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Antriebsmotoren (104, 106) vorgesehen sind, die die Antriebswelle (99) und den Träger
(94), vorzugsweise je mittels eines Zahnriementriebes (102, 105), antreiben.
8. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Antriebsmotoren
(118, 122) vorgesehen sind, von denen der eine den Träger (114) und der andere den
Biegezapfenträger (124) antreibt und am Träger (114) befestigt ist.
9. Biegemaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Antrieb des Drahtes zwei je eine angetriebene (29, 30) und eine lose mitlaufende Rolle
(35, 36) aufweisende Rollenpaare vorgesehen sind, die den Draht zwischen sich nehmen
und mittels Reibschluß fördern.
10. Biegemaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rolle (29) des in
Drahtförderrichtung hinten befindlichen Rollenpaares mittels eines Motors (31) und
daß eine Rolle (30) des vorn befindlichen Rollenpaares mittels Ketten- oder Zahnriemenantriebes
(34) angetrieben ist.
11. Biegemaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck des in
Förderrichtung vorne befindlichen Rollenpaares (35, 36) auf den dazwischen befindlichen
Draht größer ist als der des hinteren Rollenpaares (29, 35), so daß der Drahtbereich
zwischen den Rollenpaaren gespannt ist.
12. Biegemaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser wenigstens
der angetriebenen Rolle (30) des in Drahtförderrichtung vorne liegenden Rollenpaares
größer ist als der der Rollen (29, 35) des anderen Rollenpaares.
13. Biegemaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die lose mitlaufenden,
nicht angetriebenen Rollen (35, 36) jedes Rollenpaares oberhalb der angetriebenen
Rollen (29, 30) angeordnet und von der zugehörigen angetriebenen Rolle (29, 30) gegen
die Kraft einer Feder (48) nach oben abhebbar sind.
14. Biegemaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Entisolierstation (56, 59; 62, 67, 68) zwischen den Rollenpaaren angeordnet ist.
15. Biegemaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entisolierstation einen Amboß (56) aufweist, auf den der Draht aufliegt, wobei die
Aufliegefläche (Amboßfläche 59) in Richtung quer zur Förderrichtung des Drahtes etwa
dem Durchmesser der Seele des Drahtes entspricht, daß ein relativ zu dem Amboß (56)
senkrecht zur Förderrichtung verschiebbares U-förmiges Schneidelement (62) vorgesehen
ist, dessen Schenkelenden mit Schneidkanten (67, 68) versehen sind, und daß der Abstand
der Schenkel der Breite der Amboßfläche und damit etwa der Dicke der Seele des Drahtes
entspricht, so daß durch Bewegung des Schneideelementes über den Amboß (56), bei der
die Schenkel den Amboß zwischen sich nehmen, Isolierabschnitte an der Isolierung des
Drahtes abgeschnitten werden.
16. Biegemaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in Drahtförderrichtung
gesehen, stirnseitig vor und hinter dem Amboß (56) bzw. dem Schneidelement (62) jeweils
damit verbundene senkrecht verlaufende Schneidmesser (57, 58; 69, 70) vorgesehen sind,
die die Isolierung des Drahtes vor und hinter dem Amboß bzw. des Schneidelementes
von oben und von unten abtrennen.
17. Biegemaschine nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß entweder der Amboß
mit den ihm zugeordneten Schneidmessern und/oder das Schneidelement mit den im zugeordneten
Schneidmessern mittels einer Kolben-Zylinderanordnung gegeneinander verschiebbar sind.
18. Biegemaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein Gestell aufweist, welches aus zwei in Abstand zueinander vertikal ausgerichteten
Fußstützen (11, 12), jeweils einer jeder Fußstütze (11, 12) zugeordneten Quertraverse
sowie in horizontalem Abstand an den Quertraversen angebrachten Trägerrohren (15,
16) gebildet ist, wobei Klemmvorrichtungen (17, 18, 19, 20, 21, 22) vorgesehen sind,
die an den Trägerrohren (15, 16) verstellbar befestigbar bzw. festklemmbar sind und
die einzelnen Komponenten der Biegemaschine, wie Förderrollenpaare, Entisolierstationen,
Biegekopf und dergleichen tragen.