[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Zufuhr von flüssigen Kraftstoffen
zu einem Mengenmeßgerät für die Abgabe der Kraftstoffe mit einem zwischen einer Kraftstoffpumpe
und dem Mengenmeßgerät angeordneten Gasabscheider und mit einem den Zufluß zum Mengenmeßgerät
unterbrechenden Ventil, das in Abhängigkeit vom Gasanteil eines durch eine Düse erzeugten
Kraftstoffstrahls gesteuert ist, der vom Kraftstofffluß hinter dem Druckstutzen der
Kraftstoffpumpe abzweigt.
[0002] Eine Vorrichtung der voranstehend beschriebenen Art ist aus der österreichischen
Patentschrift 227 112 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung verhindert, daß dem Mengenmeßgerät,
beispielsweise einem bekannten Kolbenzähler, mit Gasblasen durchsetzter Kraftstoff
zugeführt und dementsprechend eine falsche Kraftstoffmenge gemessen wird. Bei der
bekannten Vorrichtung wird zu diesem Zweck vom Kraftstofffluß hinter dem Druckstutzen
der Kraftstoffpumpe ein Kraftstoffstrahl abgezweigt, der auf einen federbelasteten
Kolbenschieber gerichtet ist, der seinerseits ein Differential-Absperrventil steuert,
das zwischen der Kraftstoffpumpe und dem Mengenmeßgerät angeordnet ist. Sofern der
durch eine Düse erzeugte Kraftstoffstrahl keinen bzw. einen vernachlässigbar kleinen
Gasanteil enthält, bewirkt der gebündelte Strahl eine derartige Belastung des Kolbenschiebers,
daß dieser entgegen der Kraft der ihn belastenden Feder in eine Stellung überführt
wird, in der der Kolbenschieber das Differential-Absperrventil derart steuert, daß
dieses den Zufluß zum Mengenmeßgerät freigibt. Enthält der Kraftstoffstrahl jedoch
einen einen vorgegebenen Wert übersteigenden Gasblasenanteil, reicht die durch den
infolge des Gasanteils divergierenden Kraftstoffstrahl auf den Kolbenschieber ausgeübte
Kraft nicht mehr aus, diesen entgegen der Kraft der ihn belasteten Feder in die voranstehend
erwähnte Stellung zu überführen. Die Feder drückt den Kolbenschieber in eine Stellung,
in der dieser das Differential-Absperrventil schließt. Der von der Kraftstoffpumpe
erzeugte Kraftstofffluß zum Mengenmeßgerät wird demzufolge so lange unterbrochen,
bis der Gasblasenanteil auf einen zulässigen Wert zurückgeht, der im Gasabscheider
abgeschieden wird.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung hat sowohl der federbelastete Kolbenschieber als auch
das von diesem gesteuerte Differential-Absperrventil einen komplizierten Aufbau, der
nicht nur eine verhältnismäßig teure Herstellung, sondern auch eine aufwendige Einstellarbeit
erfordert. Darüber hinaus ist die Wirkung beider Bauteile verschleißabhängig, so daß
außer regelmäßigen Wartungsarbeiten ein turnusmäßiger Austausch der Verschleißteile
durchgeführt werden muß.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, daß sich durch Verwendung verschleißfreier und einfacherer
Bauteile eine preisgünstigere Herstellung der Vorrichtung bei gleichzeitiger Erhöhung
ihrer Funktionssicherheit ergibt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse auf einen den Druck des Kraftstoffstrahls in ein elektrisches Signal
umwandelnden Sensor gerichtet ist, der das als Magnetventil ausgebildete Ventil in
der zum Mengenmeßgerät führenden Leitung über eine elektrische Auswerteschaltung steuert.
[0006] Durch die Verwendung eines den Druck des Kraftstoffstrahls in ein elektrisches Signal
umwandelnden Sensors, der über eine elektronische Auswerteschaltung das in der zum
Mengenmeßgerät führenden Leitung angeordnete Magnetventil steuert, ergibt sich eine
wesentlich einfachere und damit preiswertere Ausgestaltung der Vorrichtung, wobei
die verschleißfreie Wirkung des Sensors zugleich die funktionssicherheit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erhöht.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Sensor durch ein Piezo-Element
gebildet, das gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung hinter einer kalibrierten
Öffnung angeordnet ist. Der Durchmesser der kalibrierten Öffnung entspricht hierbei
dem Durchmesser des durch die Düse erzeugten, gebündelten Kraftstoffstrahls, solange
dieser keinen Gasblasenanteil enthält. Hierdurch ergibt sich eine sehr zuverlässige
Überwachung des Gasblasenanteils in dem von der Kraftstoffpumpe erzeugten Kraftstofffluß.
[0008] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Düse im Kraftstoffaustrittsbereich
des Gasabscheiders angeordnet. Der zur Steuerung des Magnetventils verwendete Kraftstoffstrahl
wird somit an einer Stelle des Gasabscheiders abgezweigt, an der der zum Mengenmeßgerät
geführte Kraftstoff normalerweise keinen Gasblasenanteil mehr enthalten darf. Auf
diese Weise wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugleich die Wirkung das Gasabscheiders
überwacht.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist der Gasabscheider
ein mit einem tangentialen Zulauf und Ablauf versehenes rohrförmiges Gehäuse und ein
den Ablauf durchdringendes, zentrisch in das rohrförmige Gehäuse hineinragendes Gassammelrohr
auf, wobei die Düse im Ablauf des rohrförmigen Gehäuses angeordnet ist. Durch den
tangentialen Zu- und Ablauf wird im rohrförmigen Gehäuse des Gasabscheiders ein Drall
erzeugt, der dafür sorgt, daß der dem Gasabscheider zugeführte Kraftstoff das rohrförmige
Gehäuse auf einer wendelförmigen Bahn durchströmt, wogegen sich der Gasanteil in der
Mitte des rohrförmigen Gehäuses sammelt, so daß das Gas über das zentrisch angeordnete
Gassammelrohr abgezogen werden kann. Die im Ablauf des rohrförmigen Gehäuses angeordnete
Düse zur Erzeugung des Kraftstoffstrahls wird auf diese Weise im Normalfall mit entgastem
Kraftstoff beschickt, so daß über den vom Kraftstoffstrahl beaufschlagten Sensor ein
Schließen des Magnetventils nur dann erfolgt, wenn der Gasblasenanteil im Ablauf des
Gasabscheiders den zulässigen Wert übersteigt.
[0010] Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, die elektronische Auswerteschaltung
als Mikrocomputer auszubilden, der zur Steuerung des Magnetventils den vom Sensor
aufgenommenen Druckverlauf über der Zeit im Vergleich zu tabellarisch gespeicherten
oder aufgrund mathematischer Funktionen errechneten Werten auswertet. Auf diese Weise
ist es mit der Erfindung möglich, kurzfristige Störungen bei der Gasabscheidung dann
unberücksichtigt zu lassen, wenn es sich um Störungen handelt, die keinen ins Gewicht
fallenden Einfluß auf die vom Mengenmeßgerät festgestellten Kraftstoffmengen haben.
[0011] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt,
und zwar zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie 11 - 11 in Fig.1, wobei in diesem
Querschnitt der Schnittverlauf für den Teilschnitt I - in Fig.1 eingetragen ist.
[0012] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ein Gehäuseunterteil
1, in dem eine als Zellenpumpe ausgebildete Kraftstoffpumpe 2 angeordnet ist. Diese
von einem nicht dargestellten Motor angetriebe Kraftstoffpumpe 2 fördert den aus dem
Druckstutzen 3 der Kraftstoffpumpe 2 austretenden Kraftstoff in einen Gasabscheider
4, der innerhalb eines auf das Gehäuseunterteil 1 aufgesetzten Gehäuseoberteils 5
angeordnet ist.
[0013] Der Gasabscheider 4 weist ein rohrförmiges Gehäuse 6 auf, das mittels eines tangentialen
Zulaufes 7 an den Druckstutzen 3 der Kraftstoffpumpe 2 angeschlossen ist. Dem aus
dem Druckstutzen 3 der Kraftstoffpumpe 2 austretenden Kraftstoff wird demzufolge ein
Drall erteilt, so daß der Kraftstoff entlang einer wendelförmig verlaufenden Bahn
das rohrförmige Gehäuse 6 durchströmt, wie dies in Fig.1 dargestellt ist. Am anderen
Ende des rohrförmigen Gehäuses 6 ist ein Ablauf 8 vorgesehen, der den Kraftstoff einem
Verbindungskanal 9 im Gehäuseunterteil zuführt. Die Erzeugung des Dralls im Zulauf
7 ist am besten in Fig.2 zu erkennen, die unter anderem einen Teilschnitt durch den
Zulauf 7 zeigt.
[0014] Durch die Drallerzeugung im Zulauf des rohrförmigen Gehäuses 6 konzentrieren sich
etwaige im Kraftstoff vorhandene Gasblasen in der Mitte des rohrförmigen Gehäuses
6, wie dies in Fig.1 angedeutet ist. Diese Gasblasen werden aus dem Kraftstoff durch
ein den Ablauf 8 durchdringendes, zentrisch in das rohrförmige Gehäuse 6 hineinragendes
Gassammelrohr 10 abgezogen, das an seinem im Ablauf 8 gelagerten Ende über eine Öffnung
11 mit dem durch das Gehäuseoberteil 5 gebildeten Gassammelraum verbunden ist. Aus
diesem Gassammelraum wird das dem Kraftstoff entzogene Gas über eine Abführleitung
12 abgeführt. Der in den Verbindungskanal 9 eintretende, entgaste Kraftstoff wird
über ein als Magnetventil 13 ausgebildetes Ventil einem auf der Zeichnung nicht dargestellten
Mengenmeßgerät zugeführt.
[0015] Dieses Magnetventil 13 unterbricht den Zufluß zum Mengenmeßgerät, sobald der Gasanteil
des den Gasabscheider 4 verlassenden Kraftstoffes einen zulässigen Wert übersteigt.
Zu diesem Zweck wird innerhalb des Gasabscheiders 4 von einer Düse 14 ein Kraftstoffstrahl
erzeugt, der das Magnetventil 13 in der vom Gasabscheider 4 zum Mengenmeßgerät verlaufenden
Leitung steuert. Wie aus Fig.1 hervorgeht, ist der durch die Düse 14 erzeugte Kraftstoffstrahl
auf einen Sensor 15 gerichtet, der vorzugsweise durch ein Piezo-Element gebildet wird.
Dieser Sensor 15 ist in der Lage, den Druck des Kraftstoffstrahls in ein elektrisches
Signal umzuwandeln, das über eine Meßleitung 16 einer elektronischen Auswerteschaltung
17 zugeführt wird. Bei dieser elektronischen Auswerteschaltung 17 handelt es sich
vorzugsweise um einen Mikrocomputer, der über eine Steuerleitung 18 das Magnetventil
13 steuert.
[0016] Solange in dem von der Düse 14 erzeugten Kraftstoffstrahl kein oder nur ein vernachlässigbar
kleiner Gasanteil enthalten ist, erzeugt der Druck des auf den Sensor 15 auftreffenden
Strahles ein elektrisches Signal, das in der Auswerteschaltung 17 als Signal zum Offenhalten
des Magnetventils 13 erkannt wird. Enthält der von der Düse 14 erzeugte Kraftstoffstrahl
jedoch einen größeren Gasanteil, tritt eine Aufweitung des ansonsten gebündelten Kraftstoffstrahles
ein, die zu einer Reduzierung des auf den Sensor 15 ausgeübten Drukkes führt. Der
Sensor 15 gibt über die Meßleitung 16 demzufolge ein reduziertes Signal an die Auswerteschaltung
17, die nach Überprüfen dieses Signales über die Steuerleitung 18 das Magnetventil
13 so lange schließt, wie der vom Sensor 15 ermittelte Druckabfall anhält. Hierdurch
wird verhindert, daß dem dem Magnetventil 13 nachgeschalteten Mengenmeßgerät Kraftstoff
mit einem erhöhten Gasanteil zugeführt wird, wodurch sich falsche Meßwerte der Mengenmessung
ergeben.
[0017] Um die Empfindlichkeit des Sensors 15 zu erhöhen, kann der vorzugsweise durch ein
Piezo-Element gebildete Sensor 15 hinter einer kalibrierten Öffnung 19 angeordnet
sein, die beim Ausführungsbeispiel nach Fig.1 innerhalb der Wand des Gehäuseoberteils
5 ausgebildet ist. Die durch einen Mikrocomputer gebildete elektronische Auswerteschaltung
17 ist darüber hinaus bei entsprechender Ausgestaltung in der Lage, nicht nur die
unmittelbar aufgenommenen, aus dem Druck des Kraftstoffstrahls resultierenden elektrischen
Signale auszuwerten, sondern auch den vom Sensor 15 aufgenommenen Druckverlauf über
der Zeit im Vergleich zu tabellarisch gespeicherten oder aufgrund mathematischer Funktionen
errechneten Werten. Auf diese Weise ist es möglich, kurzzeitige Druckabfälle am Sensor
15 als solche zu erkennen und ein unnötiges kurzzeitiges Öffnen und Schließen des
Magnetventils 13 zu vermeiden.
Bezugszeichenliste:
[0018]
1 Gehäuseunterteil
2 Kraftstoffpumpe
3 Druckstutzen
4 Gasabscheider
5 Gehäuseoberteil
6 rohrförmiges Gehäuse
7 Zulauf
8 Ablauf
9 Verbindungskanal
10 Gassammelrohr
11 Öffnung
12 Abführleitung
13 Magnetventil
14 Düse
15 Sensor
16 Meßleitung
17 Auswerteschaltung
18 Steuerleitung
19 kalibrierte Öffnung
1. Vorrichtung zur Regelung der Zufuhr von flüssigen Kraftstoffen zu einem Mengenmeßgerät
für die Abgabe der Kraftstoffe mit einem zwischen einer Kraftstoffpumpe (2) und dem
Mengenmeßgerät angeordneten Gasabscheider (4) und mit einem den Zufluß zum Mengenmeßgerät
unterbrechenden Ventil (13), das in Abhängigkeit vom Gasanteil eines durch eine Düse
(14) erzeugten Kraftstoffstrahls gesteuert ist, der vom Kraftstofffluß hinter dem
Druckstutzen (3) der Kraftstoffpumpe (2) abzweigt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (14) auf einen den Druck des Kraftstoffstrahls in ein elektrisches Signal
umwandelnden Sensor (15) gerichtet ist, der das als Magnetventil (13) ausgebildete
Ventil in der zum Mengenmeßgerät führenden Leitung über eine elektronische Auswerteschaltung
(17) steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (15) durch
ein Piezo-Element gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Piezo-Element
hinter einer kalibrierten Öffnung (19) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (14) im Kraftstoffaustrittsbereich des Gasabscheiders (4) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasabscheider (4) ein mit einem tangentialen Zulauf (7) und Ablauf (8) versehenes
rohrförmiges Gehäuse (6) und ein den Ablauf (8) durchdringendes, zentrisch in das
rohrförmige Gehäuse (6) hineinragendes Gassammelrohr (10) aufweist und daß die Düse
(14) im Ablauf (8) des rohrförmigen Gehäuses (6) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronische Auswerteschaltung (17) als Mikrocomputer ausgebildet ist, der
zur Steuerung des Magnetventils (13) den vom Sensor (15) aufgenommenen Druckverlauf
über der Zeit im Vergleich zu tabellarisch gespeicherten oder aufgrund mathematischer
Funktionen errechneten Werten auswertet.