[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Drahtheften von mehrteiligen
Druckereierzeugnissen, insbesondere Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und dergleichen.
[0002] In der DE-A-32 03 376 (und der entsprechenden US-A-4,315,588) ist eine Heftvorrichtung
beschrieben, bei der die zu heftenden Erzeugnisse zwischen jeweils zusammenwirkenden
Klammersetzelementen und Klammerbiegeelementen hindurchgeführt werden. Die Klammersetzelemente
und die Klammerbiegeelemente sind jeweils an einer endlosen, umlaufend angetriebenen
Kette befestigt, deren eine Trum parallel zur Bewegungsrichtung der Erzeugnisse und
benachbart zur Bewegungsbahn der letzteren verläuft. Die Klammersetzelemente und die
letzteren während des Heftvorganges gegenüberliegenden Klammerbiegeelemente laufen
während der Heftung synchron mit den Erzeugnissen mit.
[0003] Zur Bildung der zu setzenden Klammern ist ein weiterer Rundlauf vorgesehen, der durch
an einer endlosen, umlaufend angetriebenen Kette angebrachte Patrizen gebildet wird.
An der Umlaufbahn dieser Patrizen ist ein Drahtabschnittspender angeordnet, der an
die jeweils vorbeilaufende Patrize ein gerades Drahtstück abgibt. Letzteres wird beim
Zusammentreffen einer Patrize mit einem als Matrize wirkenden Klammersetzelement zu
einer U-förmigen Klammer gebogen, die vom Klammersetzelement zum Heftbereich transportiert
und dort in ein Erzeugnis eingedrückt wird.
[0004] Auch diese Heftvorrichtung ist von verhältnismässig aufwendiger Konstruktion, sind
doch drei Rundläufe nötig, nämlich einen für die die geraden Drahtstücke zuführenden
Patrizen, einen für die mit letzteren zur Bildung der Klammern zusammenwirkenden und
die Klammern in die Erzeugnisse eindrückenden Klammersetzelemente sowie einen für
die Klammerbiegeelemente. Im weiteren werden die Klammern nur entlang einer in Bewegungsrichtung
der Erzeugnisse verlaufenden Richtung gesetzt.
[0005] In der US-A-4,792,077 ist nun eine vereinfachte Ausführung der vorstehend erläuterten
Vorrichtung beschrieben, bei der nur noch zwei Kettenrundläufe vorgesehen sind. Die
Ketten der Rundläufe werden über Umlenkräder geführt und liegen sich mit einem zwischen
den Umlenkrädern liegenden Abschnitt gegenüber. Die Kette eines Kettenrundlaufes läuft
an einem Drahtabschnittspender vorbei, wobei gewissen Kettengliedern gerade Drahtabschnitte
übergeben werden, die sich in Umlaufrichtung der Kette erstrecken. Die zu stapelnden
Erzeugnisse werden mittels eines Zuförderers den beiden Kettenrundläufen zugeführt
und zwischen die beiden sich gegenüberliegenden Abschnitte der beiden Kettenrundläufe
eingeführt. Der weitere Transport der Erzeugnisse erfolgt dann durch Festklemmen zwischen
den Gliedern der beiden Kettenrundläufe. Letztere übernehmen damit die Doppelaufgabe
des Setzens der Drahtklammern und des Vorwärtstransportes.
[0006] Da die zu heftenden Erzeugnisse mit ihrer Falzlinie in deren Förderrichtung verlaufend
zugeführt und durch die Kettenrundläufe weitertransportiert werden, erfolgt das Setzen
der Drahtklammern entlang dieser Falzlinien in Längsrichtung der Erzeugnisse. Wird
ein Erzeugnis mit zwei Klammern versehen, so erfolgt somit das Setzen der Drahtklmmern
für ein Produkt jeweils zeitlich nacheinander.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Drahtheften
von mehrteiligen Druckereierzeugnissen zu schaffen, welche es bei einfacher Konstruktion
ermöglicht, sowohl als Einzelprodukte wie auch als Bahnen vorliegende Druckereierzeugnisse
zuverlässig und einwandfrei quer zur Richtung der Vorwärtsbewegung der zu heftenden
Erzeugnisse zu heften.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruches 1 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemässe Vorrichtung eignet sich insbesondere zum Heften von Bahnen
oder Einzelprodukten in der Falzauslage einer Rotationsdruckmaschine.
[0010] Im folgenden werden anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 und 2 in Seitenansicht eine erste Ausführungsform einer Drahtheftvorrichtung
zum Heften von Bahnen (Fig. 1) bzw. Einzelprodukten (Fig. 2),
Fig. 3 und 4 ebenfalls in Seitenansicht eine zweite Ausführungsform einer Drahtheftvorrichtung
zum Heften von Bahnen (Fig. 3) bzw. Einzelprodukten (Fig. 4),
Fig. 5 und 6 in Seitenansicht bzw. Vorderansicht eine dritte Ausführungsform einer
Drahtheftvorrichtung zum Heften von Bahnen,
Fig. 7 und 8 in zu den Figuren 5 und 6 vergleichbarer Darstellung eine Variante der
dritten Ausführungsform einer Drahtheftvorrichtung zum Heften von Einzelprodukten,
Fig. 9 in Seitenansicht die Falzauslage einer Rotationsdruckmaschine mit einer erfindungsgemässen
Drahtheftvorrichtung,
Fig. 10 in einem Schnitt im wesentlichen entlang der Linie X-X in Fig. 1 eine mögliche
konstruktive Ausgestaltung der Heftvorrichtung,
Fig. 11 die in Fig. 10 gezeigte Vorrichtung in Draufsicht,
Fig. 12 einen Schnitt entlang der Linie XII-XII in Fig 10,
Fig. 13 in Seitenansicht einen in der Vorrichtung gemäss den Figuren 10 bis 12 verwendeten
Heftkopf,
Fig. 14 einen Schnitt entlang der Linie XIV-XIV in Fig. 13, und
Fig. 15 bis 17 den Heftkopf gemäss den Figuren 13 und 14 in drei verschiedenen Phasen
eines Arbeitszyklus.
[0011] In den Figuren 1 und 2 sind in Seitenansicht und rein schematisch zwei Varianten
einer ersten Ausführungsform einer Drahtheftvorrichtung gezeigt. Die Variante gemäss
Fig. 1 dient zum Heften von in der Form einer Bahn zugeführten Druckereierzeugnisse,
während die Variante gemäss Fig. 2 zum Heften von einzeln zugeführten Druckereierzeugnissen
vorgesehen ist.
[0012] Bei beiden Varianten ist eine Heftkopfanordnung 1 sowie eine mit dieser zusammenwirkende
Klammerschliessanordnung 2 vorgesehen, zwischen denen die geradlinige Bewegungsbahn
3 der zu heftenden Druckereierzeugnisse 4, wie Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren
und dergleichen, hindurchverläuft. Bei der Variante gemäss Fig. 1 sind die einzelnen
Druckereierzeugnisse 4 Teil einer Bahn W und werden nach erfolgter Heftung entlang
der Schnittlinien 5 voneinander getrennt. Bei der Variante gemäss Fig. 2 werden die
Druckereierzeugnisse 4 einzeln entlang der Bewegungsbahn 3 zwischen Heftkopfanordnung
1 und Klammerschliessanordnung 2 hindurchgeführt.
[0013] Zur Bewegung der Bahn W (Fig. 1) in Richtung des Pfeiles A ist eine Förderanordnung
6 vorgesehen, die in Fig. 1 als Förderwalzenpaar dargestellt ist.
[0014] Die Heftkopfanordnung 1 weist Heftköpfe 7 auf, die in einem gegenseitigen Abstand
an einer endlosen Kette 8 befestigt ist, welche über zwei Umlenkräder 9 und 10 geführt
und in Richtung des Pfeiles B umlaufend angetrieben ist. Der der Bewegungsbahn 3 der
Druckereierzeugnisse 4 zugekehrte Trum 8a der Kette 8 verläuft etwa parallel zur Bewegungsrichtung
A der Bahn W. Dies bedeutet, dass die Umlaufbahn U der Heftköpfe 7 einen Abschnitt
aufweist, der parallel zur Bewegungsbahn 3 der Druckereierzeugnisse 4 verläuft. Innerhalb
der Umlaufbahn U der Heftköpfe 7 ist eine allen Heftköpfen 7 gemeinsame Drahtabschnittspendeeinheit
11 angeordnet, welche an dieser Umlaufbahn U angeordnet ist und dem jeweils vorbeilaufenden
Heftkopf 7 ein gerades Drahtstück übergibt, das während der anschliessenden Weiterbewegung
des Heftkopfes 7 zu einer U-förmigen Klammer gebogen wird, wie das noch erläutert
werden wird.
[0015] Die unterhalb der Bewegungsbahn 3 der Drukkereierzeugnisse 4 angeordnete Klammerschliessanordnung
2 weist eine Anzahl von Gegenauflagen 12 auf, welche mit einer nicht näher dargestellten
Schliessanordnung zum Umbiegen der Schenkel der Drahtklammern versehen sind. Die Gegenauflagen
12 sind ebenfalls an einer Kette 13 befestigt, welche über Umlenkräder 14 und 15 geführt
ist. Die Kette 13 und damit die Gegenauflagen 12 werden in Richtung des Pfeiles C
umlaufend angetrieben. Der der Bewegungsbahn 3 der Druckereierzeugnisse 4 zugekehrte
Trum 13a der Kette 13 verläuft im wesentlichen parallel zu dieser Bewegungsbahn 3.
Die Umlaufbahn V der Gegenauflagen 12 weist somit ebenfalls einen Abschnitt auf, der
parallel zur Bewegungsbahn 3 der Druckereierzeugnisse 4 verläuft. Die Heftköpfe 7
und die Gegenauflagen 12 sind so angeordnet, dass in dem mit Z bezeichneten Heftbereich
jeweils ein Heftkopf 7 mit einer Gegenauflage 12 zum Zusammenwirken kommen, wobei
die Umlaufgeschwindigkeit von Heftköpfen 7 und Gegenauflagen 12 der Bewegungsgeschwindigkeit
der Bahn W entspricht.
[0016] Im Heftbereich wird die wie bereits erwähnt im Heftkopf 7 geformte Drahtklammer in
das zu heftende, mehrlagige Druckereierzeugnis 4 eingedrückt, wobei die Schenkel der
Drahtklammer durch die mitlaufende Gegenauflage 12 umgebogen werden. Da während des
Heftens die Heftköpfe 7 und die Gegenauflagen 12 sich synchron mit dem Heftgut 4 bewegen,
steht für den Heftvorgang eine gewisse Zeit zur Verfügung, was ein einwandfreies Heften
ermöglicht.
[0017] Die Drahtklammern werden in Richtung von bereits vorhandenen oder späteren Falzlinien
16 gesetzt, die rechtwinklig zur Bewegungsrichtung A der Druckereierzeugnisse 4 verlaufen.
Im Regelfall werden entlang dieser Falzlinie 16 mindestens zwei Klammern gesetzt,
was bedeutet, dass eine zweite Heftkopfanordnung und eine zweite Klammerschliessanordnung
der gezeigten Art vorgesehen ist, die in Fig. 1 nicht sichtbar ist.
[0018] Eine mögliche konstruktive Ausgestaltung der Heftkopfanordnung 1 und der Klammerschliessanordnung
2 wird anhand der Figuren 10 bis 17 noch erläutert werden.
[0019] Die Variante gemäss Fig. 2 unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten Variante
nur dadurch, dass für die Zuführung der Einzelprodukte 4 ein Bandförderer 17 vorgesehen
ist. Oberhalb dieses Bandförderers 17 ist vor der Heftstation ein Förderband 18 vorgesehen,
das auf der obenliegenden Seite der Druckereierzeugnisse 4 zur Auflage kommt. Der
Heftvorgang spielt sich bei der Variante gemäss Fig. 2 gleich ab, wie das anhand der
Fig. 1 beschrieben wurde.
[0020] Die in den Figuren 3 und 4 gezeigte zweite Ausführungsform unterscheidet sich von
der ersten Ausführungsform gemäss den Figuren 1 und 2 durch eine andere Ausbildung
der Klammerschliessanordnung 2. In den Figuren 3 und 4 sind die mit Schliessanordnungen
versehenen Gegenauflagen 12 am Umfang eines Rotors 19 angeordnet, der in Richtung
des Pfeiles C umlaufend angetrieben ist. Die Bahn 4 (Fig. 3) bzw. die einzelnen Produkte
4 (Fig. 4) werden entlang einer gekrümmten Bewegungsbahn 3 über den Rotor 19 geführt.
Die die Heftköpfe 7 tragende Kette 8 ist auf nicht näher dargestellte Weise derart
geführt, dass der der Bewegungsbann 3 der Druckereierzeugnisse 4 zugekehrte Trum 8a
gekrümmt verläuft, so dass der zugeordnete Abschnitt der Umlaufbahn U der Heftköpfe
7 im Heftbereich Z wieder etwa parallel zur Bewegungsbahn der Druckereierzeugnisse
4 verläuft, d. h. im wesentlichen zur Drehachse 19a des Rotors 19 koaxial. Die Heftköpfe
7 bewegen sich somit entlang einer etwa nierenförmigen Umlaufbahn U, während die Umlaufbahn
V der Gegenauflagen 12 kreisförmig ist.
[0021] Das Heften erfolgt bei der Ausführungsform gemäss den Figuren 3 und 4 im Heftbereich
Z im wesentlichen auf die anhand der Figuren 1 und 2 beschriebene Weise.
[0022] Die in Fig. 4 gezeigte Variante unterscheidet sich von der Variante gemäss Fig. 3,
welche zum Heften von Bahnen W dient, dadurch, dass zum Führen der einzeln anfallenden
Druckereierzeugnisse 4 Förderbänder 20 und 21 vorgesehen sind, die um Umlenkrollen
22 und über den Rotor 19 geführt sind. Die Druckereierzeugnisse 4 werden durch die
in Richtung der Pfeile A' umlaufenden Förderbänder 20, 22 gehalten und entlang der
Bewegungsbahn 3 in Richtung des Pfeiles A gefördert.
[0023] Auch bei der Ausführungsform gemäss den Figuren 3 und 4 sind zwei identische Heftkopfanordnungen
1 sowie zwei Klammerschliessanordnungen 2 vorhanden. Dabei können die Gegenauflagen
12 beider Klammerschliessanordnungen 2 auf demselben Rotor 19 angeordnet sein.
[0024] In den Figuren 5 und 6 sowie 7 und 8 ist eine dritte Ausführungsform einer Drahtheftvorrichtung
gezeigt, wobei bei der Variante gemäss den Figuren 5 und 6 Bahnen W, die durch die
zu heftenden Druckereierzeugnisse 4 gebildet sind, verarbeitet werden, während die
Variante gemäss den Figuren 7 und 8 dazu dient, einzeln zugeführte Druckereierzeugnisse
4 zu heften. Im übrigen entsprechen sich diese beiden Varianten weitgehend.
[0025] Bei der Ausführungsform gemäss den Figuren 5 bis 8 sind wie bereits früher beschrieben
zwei Heftkopfanordnungen 1, 1' sowie zwei Klammerschliessanordnungen 2, 2' vorhanden,
welche in einer quer zur Bewegungsrichtung A der Druckereierzeugnisse 4 verlaufenden
Richtung voneinander beabstandet sind (s. Figuren 6 und 8). Die Klammerschliessanordnung
2 bzw. 2' ist dabei gleich ausgebildet wie diejenige der Ausführungsform gemäss den
Figuren 3 und 4. Die Gegenauflagen 12 sind nämlich auf einem in Richtung des Pfeiles
C umlaufend angetriebenene Rotor 19 befestigt und bewegen sich somit entlang einer
kreisförmigen Umlaufbahn V.
[0026] Die Heftkopfanordnungen 1 bzw. 1' unterscheiden sich jedoch von denjenigen, die in
den Figuren 3 und 4 gezeigt sind. Die Heftköpfe 7 werden entlang einer Umlaufbahn
U bewegt, welche um den Rotor 19 herum verläuft. Der im Heftbereich Z liegende Abschnitt
dieser Umlaufbahn U ist dabei koaxial zur Drehachse 19a des Rotors 19.
[0027] Wie die Figuren 6 und 8 zeigen, ist jeder Heftkopf 7 an einem Tragarm 23 bzw. 23'
befestigt, der in Achsrichtung des Rotors 19 verschiebbar in einer Halterung 24 bzw.
24' gelagert ist. Diese Halterungen 24, 24' sitzen auf der Welle 19b des Rotors 19
und drehen mit diesem synchron mit.
[0028] Während des Heftvorganges, d.h. im Heftbereich Z, befinden sich die Tragarme 23 in
ihrer eingefahrenen Position, in der die Heftköpfe 7 der zugeordneten Gegenauflage
12 gegenüberliegen.
[0029] In dieser Arbeitsstellung der Heftköpfe 7 werden diese zur Durchführung des Heftvorganges
in Richtung des Pfeiles D bewegt, z.B. mittels Steuerhebeln oder Kulissen. Nach Verlassen
des Heftbereiches Z werden die Heftköpfe 7 dann wieder abgehoben. Zudem werden die
Tragarme 23, 23' in Richtung der Pfeile E zurückgefahren, so dass die Heftköpfe 7
in eine Position gebracht werden, in der sie sich ausserhalb der Bewegungsbahn 3 der
gehefteten Druckereierzeugnisse befinden und somit deren Ablaufen vom Rotor 19 nicht
beeinträchtigen. In dieser zurückgefahrenen Stellung laufen die Heftköpfe 7 an der
Drahtabschnittspendeeinheit 11 bzw. 11' vorbei und übernehmen dort ein gerades Drahtstück,
das dann während der Weiterbewegung zu einer U-förmigen Drahtklammer gebogen wird,
wie das bereits anhand der Fig. 1 erläutert wurde. Im übrigen erfolgt das Heften gleich
wie bei den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen. In den Figuren 6 und 8 sind
mit 25 die bereits gesetzten Klammern bezeichnet.
[0030] Bei der in den Figuren 7 und 8 gezeigten Variante ist ein den Rotor umschlingendes
endloses Halteband 26 vorhanden, welches über Umlenkrollen 27 geführt ist und das
die einzeln zugeführten Druckereierzeugnisse 4 über den Rotor 19 führt.
[0031] In Fig. 9 ist rein schematisch eine mit einer erfindungsgemässen Drahtheftvorrichtung
versehene Falzauslage einer Rotationsdruckmaschine dargestellt. Diese Falzauslage
28 ist an sich von bekannter Bauart und wird daher im folgenden nur kurz erläutert.
[0032] Die aus zusammenhängenden Druckereierzeugnissen gebildete, gefaltete Bahn W (Strang)
wird mittels eines Zugwalzenpaares 29 zwischen zwei Perforierwalzen 30 hindurchgezogen,
welche an der Bahn W eine Querperforation anbringen. Die Bahn W läuft dann zwischen
einem Messerzylinder 31 und einem Sammelzylinder 32 hindurch, wobei die Bahn W in
Querrichtung geschnitten wird. Die geschnittenen Druckereierzeugnisse 4 werden durch
im Sammelzylinder 32 angeordnete Halteanordnungen 33 (Nadel- oder Greifersysteme)
festgehalten. Die am Umfang des Sammelzylinders 32 aufliegenden Druckereierzeugnisse
4 werden dann einem Falzklappenzylinder 34 übergeben und dabei ein weiteres Mal gefaltet.
Dabei wirkt jeweils ein am Sammelzylinder 32 vorgesehenes Falzmesser 35 mit einer
Falzklappe 36 zusammen, welche Teil des Falzklappenzylinders 34 bildet. Von letzterem
gelangen die gefalzten Druckereieerzeugnisse 4 über ein Umlenkrad 37 in die Abteile
eines Auslegerades 38, von wo die Druckereierzeugnisse 4 in Schuppenformation auf
ein Auslageband 39 abgelegt werden. Soweit ist die Falzauslage 28 wie bereits beschrieben
von herkömmlicher Bauart. Diese Falzauslage 28 ist nun mit einer erfindungsgemässen
Drahtheftvorrichtung ausgerüstet, welche im wesentlichen der in den Figuren 7 und
8 gezeigten Variante entspricht.
[0033] Die Klammerschliessanordnung 2 ist in dem Sammelzylinder 32 integriert. Die Gegenauflagen
12 befinden sich dabei im Bereich der Falzmesser 35 und bewegen sich entlang einer
kreisförmigen Umlaufbahn V. Die Gegenauflagen 12 können z.B. statisch wirkende Umbieger
sein, wie das in der GB-PS 740,079 gezeigt ist. Daneben ist es auch denkbar, die Gegenauflagen
12 mit gesteuerten Umbiegern zu versehen, wie das anhand der Fig. 10 noch erläutert
werden wird.
[0034] Die Heftköpfe 7 der Heftkopfanordnung 1 laufen synchron mit dem Sammelzylinder 32
bzw. den Gegenauflagen 12 entlang einer geschlossenen Umlaufbahn U um, die um den
Sammelzylinder 32 herum verläuft. An dieser Umlaufbann U ist, wie anhand der Figuren
1 bis 8 beschrieben, eine Drahtabschnittspendeeinheit 11 angeordnet, an der die Heftköpfe
7 vorbeilaufen und dabei ein gerades Drahtstück mitnehmen. Letzteres wird während
des Weiterlaufens der Heftköpfe 7 zum Heftbereich Z zu einer U-förmigen Klammer gebogen.
Gleich wie anhand der Figuren 6 und 8 erläutert, sind die Heftköpfe 7 in Richtung
der Achse 32a des Sammelzylinders 32 verschiebbar. Im Heftbereich Z befinden sich
die Heftköpfe 7 in ihrer eingefahrenen Stellung, in der sie den Gegenauflagen 12 gegenüberliegen.
Nach Verlassen des Heftbereiches Z werden die Heftköpfe 7 in ihre äussere Endstellung
zurückbewegt, in der sie sich ausserhalb der Bewegungsbahn der Druckereierzeugnisse
4 befinden.
[0035] Das Heften erfolgt auf die anhand der Fig. 1 beschriebene Weise im Heftbereich Z.
Da in diesem Heftbereich Z die Heftköpfe 7 und die zugeordnete Gegenauflage 12 synchron
mit dem zu heftenden Druckereierzeugnis mitlaufen, steht für den Heftvorgang mehr
Zeit zur Verfügung als bei bekannten Lösungen, wie sie beispielsweise in der bereits
erwähnten GB-PS 740,079 und der EP-OS 0 205 144 (und der entsprechenden US-PS 4,750,661)
beschrieben sind.
[0036] Es versteht sich, dass gleich wie anhand der Figuren 7 und 8 beschrieben zwei (oder
mehr) gleichartige Heftkopfanordnungen 1 mit zugeordneter Klammerschliessanordnung
2 vorhanden sind, um in Richtung der Falzlinie der Druckereierzeugnisse 4 zwei (oder
mehr) Drahtklammern zu setzen.
[0037] Führt der Sammelzylinder 32 zum Sammeln von Druckereierzeugnissen zwei Umdrehungen
aus, bevor die Druckereierzeugnisse an den Falzklappenzylinder 34 übergeben werden,
so werden dementsprechend die Heftköpfe derart gesteuert, dass sie während der ersten
Umdrehung nicht wirksam werden.
[0038] Als Variante zu der in Fig. 9 gezeigten Lösung ist es auch möglich, das Heften der
Bahn W (Strang) auf die anhand der Figuren 1, 3 bzw. 5 und 6 beschriebene Weise vor
dem Schneiden der Bahn W, d.h. also vor dem Messerzylinder 31, durchzuführen. Anders
ausgedrückt, wäre dann dem Messerzylinder 31 und dem Sammelzylinder 32 eine Heftvorrichtung
vorzuschalten, wie sie beispielsweise in den Figuren 1, 3 oder 5 und 6 gezeigt ist.
[0039] Bei einer weiteren möglichen Variante der Lösung gemäss Fig. 9 wird nach dem Sammelzylinder
32 und vor dem Falzaggregat eine Heftvorrichtung gemäss Fig. 2, 4 bzw. 7 und 8 eingeschaltet.
Die Einzelprodukte 4 werden dann vom Sammelzylinder abgelöst, durch die Heftvorrichtung
geführt und nach dem Heften gefaltet.
[0040] Anhand der Figuren 10 bis 17 wird nun im Zusammenhang mit der Fig. 1 eine mögliche
konstruktive Ausbildung der Drahtheftvorrichtung und insbesondere deren Heftköpfe
und deren Klammerschliessanordnung beschrieben. Diese Drahtheftvorrichtung kann selbstverständlich
auch - gegebenenfalls modifiziert - bei anderen der gezeigten Ausführungsbeispiele
Verwendung finden.
[0041] Bezugnehmend auf die Figuren 10 und 11 ist zu erkennen, dass die beiden Heftköpfe
7,7' an einem in Richtung des Pfeiles F heb- und senkbaren Querträger 40 befestigt
sind, der an jedem seiner Enden über Tragteile 41, 42 auf je einer Rückstellfeder
43 abgestützt ist. Jede dieser Fedem 43 ruht auf einer Führungsbuchse 44, 45, die
an einer Kette 46 bzw. 47 verankert ist, welche in Führungen 48, 49 geführt ist. Die
Führungsbuchsen 44, 45 sind von je einem verschiebbaren Bolzen 50, 51 durchsetzt,
der am einen Ende mit dem zugeordneten Tragteil 41 bzw. 42 zusammenwirkt und am andern
Ende ein Zentrierelement 52 bzw. 53 trägt, das auf einer weiteren Feder 54 abgestützt
ist.
[0042] Jeder Tragteil 41, 42 ist am oberen Ende mit einer Steuerrolle 55, 56 versehen, die
mit einer Kulisse 57, 58 zusammenwirkt. Der bewegte Teil jedes Heftkopfes 7 sitzt
auf einer Welle 59 bzw. 60, die über eine Ueberlastkupplung 61, 62 mit einem Zahnrad
63 bzw. 64 verbunden ist. Letzteres kämmt mit einem weiteren Zahnrad 65 bzw. 66, das
am Tragteil 41 bzw. 42 drehbar gelagert ist. An diesem Zahnrad 65, 66 ist eine Steuerrolle
67 bzw. 68 gelagert, die mit einer weiteren Kulisse 69 bzw. 70 zusammenzuwirken bestimmt
ist. Am Zahnrad 65, 66 greift eine Rückstellfeder 71, die am anderen Ende mit dem
Tragteil 41, 42 verbunden ist.
[0043] Die Gegenauflagen 12, 12' werden durch eine gemeinsame Auflageschiene 72 gebildet,
die über Tragteile 73 an Ketten 74 bzw. 75 befestigt ist, die in Führungen 76 bzw.
77 laufen. Die Klammerschliessanordnung 2, 2' weist in der Gegenauflage 12, 12' bzw.
in der Auflageschiene 72 bewegbar gelagerte Klammerschliesser 78, 79 (Fig. 10) auf,
die über ein Betätigungsglied 80 gegen die Heftköpfe 7 anhebbar sind. Das Betätigungsglied
80 ist an beiden Enden an je einen Schwenkhebel 81 bzw. 82 gelagert. Am einen Schwenkhebel
82 greift ein Verbindungsglied 83 an, welches mit einem Betätigungshebel 84 verbunden
ist. Letzterer trägt an seinem Ende eine Steuerrolle 85, die mit einer Kulisse 86
zusammenwirkt. Am Verbindungsglied 83 greift eine Rüskstellfeder 87 an.
[0044] Die Funktionsweise der in den Figuren 10 bis 12 gezeigten Anordnung ist wie folgt:
Sobald die Steuerrollen 55, 56 auf die im Heftbereich Z angeordneten Steuerkulissen
57, 58 auflaufen, wird der Querträger 40 zusammen mit den Heftköpfen 7 in Richtung
des Pfeiles F nach unten zur synchron mitlaufenden Auflageschiene 72 bewegt. Dabei
kommen die Zentrierelemente 52, 53 mit entsprechenden Zentrierabschnitten der Auflageschiene
72 in Eingriff, wodurch eine Zentrierung der Heftköpfe 7 und der Gegenauflagen 12
erfolgt. Bei der Weiterbewegung des Trägers 40 kommen nun die Kulissen 69, 70 zur
Einwirkung auf die Steuerrollen 67, 68, was über die Zahnräder 63, 64, 65, 66 ein
Drehen der Wellen 59 bzw. 60 zur Folge hat. Anhand der Figuren 13 bis 17 wird noch
erläutert werden, was beim Drehen dieser Wellen 59, 60 geschieht.
[0045] Im Zuge des weiteren Durchlaufens des Heftbereiches Z durch die Heftköpfe 7 und die
Gegenauflagen 12 werden nach dem Setzen der Klammern in das Druckereierzeugnis 4 die
Klammerschliesser 78, 79 angehoben, wodurch die Enden der Drahtklammern auf an sich
bekannte Weise umgebogen werden. Dieses Anheben der Klammerschliesser 78, 79 erfolgt
beim Auflaufen der Steuerrolle 85 auf die Kulisse 86, was ein Verschwenken der Schwenkhebel
81, 82 im Gegenuhrzeigersinn und damit ein Anheben des Betätigungsgliedes 80 zur Folge
hat.
[0046] Nach Beendigung des Heftvorganges laufen die Steuerrollen 55, 56; 67, 68 sowie 85
von den entsprechenden Kulissen 57, 58; 69, 70 bzw. 86 ab, was über die Rückstellfedern
43, 71 und 87 ein Rückstellen zur Folge hat.
[0047] Anhand der Figuren 13 bis 17 wird nun unter Bezugnahme auf den Heftkopf 7' der Aufbau
der Heftköpfe 7, 7' erläutert, wobei in den Figuren 15 bis 17 nur noch diejenigen
Teile mit den zugeordneten Bezugszeichen versehen sind, die im Zusammenhang mit der
entsprechenden Funktionsbeschreibung von Bedeutung sind. Der Aufbau und die Funktionsweise
dieser Heftköpfe 7, 7' ist im übrigen in der Schweizer Patentanmeldung Nr. 01 963/89
ausführlicher beschrieben.
[0048] Der in den Figuren 13 und 14 in seiner in der Fig. 10 gezeigten Ausgangs- oder Ruhestellung
dargestellte Heftkopf 7' besitzt einen am Querträger 40 (Figuren 10 bis 12) befestigten
Tragteil 90, der zwei in einem Abstand voneinander angeordnete, zueinander parallele
seitliche Lagerteile 90a, 90b aufweist (s. insbesondere Fig. 14). In den Lagerteilen
90a, 90b des Tragteiles 90 ist je eine Lagerhülse 91, 92 frei drehbar gelagert. Durch
die Lagerhülsen 91, 92 hindurch verläuft die Welle 59, welche bezüglich den Lagerhülsen
91, 92 frei drehbar ist (Fig. 14). Die Schwenkachse der Welle 59 ist in der Fig. 14
strichpunktiert dargestellt und mit 59a bezeichnet. Zwischen den beiden Lagerteilen
90a, 90b sind die beiden zueinander parallel verlaufenden Stempelarme 93, 94 eines
Stempels 95, die mit den betreffenden Lagerhülsen 91, 92 einstückig ausgebildet sind,
angeordnet. Die beiden Stempelarme 93, 94 sind durch einen Steg 96 miteinander verbunden
(Fig. 13). Am freien Ende weist jeder Stempelarm 93, 94 eine Mitnehmernase 97 auf,
an der ein gerader, von der Drahtabschnittspendeeinheit 11 übernommener Drahtabschnitt
98 anliegt, der auf nicht näher dargestellte Weise, z.B. durch Magnetkraft, am Stempel
95 gehalten ist.
[0049] Die Stempelarme 93, 94 weisen auf ihrer Innenseite gegeneinander offene, sich in
radialer Richtung über die gesamte Länge der Stempelarme 93, 94 erstreckende Nuten
99, 100 auf. Letztere sind am einen Ende im Bereich des Drantabschnittes 98 offen.
Zwischen den Stempelarmen 93, 94 ist ein Stössel 101 angeordnet, der mittels seines
Stösselkopfes 102 in Führungen im Stempel 95 in radialer Richtung verschiebbar geführt
ist (Fig. 14). Der Stösselkopf 102 ist mit einem Betätigungsteil 103 verbunden, an
welchem eine Zahnstange 104 ausgebildet ist. Die Zahnstange 104 verläuft parallel
zur Längserstreckung der Stempelarme 93, 94 und kämmt mit einem drehfest auf der Welle
59 sitzenden, zwischen den beiden Lagerhülsen 91, 92 angeordneten Ritzel 105. In Verlängerung
der Zahnstange 104, in Richtung gegen den Stösselkopf 102, ist am Stössel 101 ein
Führungsbolzen 106 vorgesehen, welcher beidseits über den Stössel 101 vorsteht und
in je eine von zwei identischen Steuerkulissen 107, 108, die in den Lagerteilen 90a,
90b des Tragteiles 90 ausgebildet sind, eingreift. Die Steuerkulissen 107, 108 weisen
einen ersten, zur Welle 59 koaxialen Abschnitt 108' (Fig. 13) auf, der sich etwa über
einen Winkel von 180" erstreckt. Dieser Abschnitt 108' geht anschliesend in einen
geradlinigen, sich nach unten erstreckenden und sich von der Welle entfernenden Abschnitt
108" über, der parallel zu den Nuten 99, 100 des sich in seiner KLammersetzstellung
befindenden Stempels 95 verläuft (vgl. Fig. 16).
[0050] Auf der Welle 59 sind ausserhalb der beiden Lagerteile 90a, 90b zwei Schwenkhebel
109, 110 frei schwenkbar gelagert. Im Bereich ihrer freien Enden sind die beiden Schwenkhebel
109, 110 durch ein Klammerführungglied 111 miteinander verbunden. Letzteres weist
eine über die beiden Schwenkhebel 109, 110 vorstehende Klammerführungsnase 112 auf.
Auf der der Klammerführungsnase 112 abgewandten Seite ist am Klammerführungsglied
111 eine Biegekulisse 113 (Matrize) angeformt. Die Biegekulisse 113 und das Klammerführungsglied
111 weisen parallel zueinander verlaufende Ausnehmungen 114, 115 auf (Fig. 14), in
welche beim Verschwenken des Stempels 95 von der Ruhe- in die Klammersetzstellung
die Endbereiche der beiden Stempelarme 93, 94 zu liegen kommen. Im Bereich der Klammerführungsnase
112 verjüngt sich das Klammerführungsglied 111 gegen aussen keilförmig. Die Keilfläche
ist mit 112' bezeichnet. Am einen Lagerteil 90b des Tragteiles 90 ist eine Blattfeder
116 befestigt, welche auf den einen Schwenkhebel 110 einwirkt und die beiden Schwenkhebel
109, 110 zusammen mit dem Klammerführungsglied 111 und der Biegekulisse 113 im Gegenuhrzeigersinn
gegen den Tragteil 90 drückt.
[0051] In den Figuren 13 und 14 befindet sich der Stempel 95 wie bereits erwähnt in seiner
Ruhestellung. In der Fig. 15 ist der Stempel 95 bezüglich seiner Ruhestellung im Gegenuhrzeigersinn
um 90 verschwenkt dargestellt, während er sich in der Darstellung gemäss den Figuren
16 und 17 in der Klammersetzstellung 95' befindet (nach einer Verschwenkung um 180
*). Der Stössel 101 ist in der Fig. 17 im Bereich seiner unteren Endlage gezeigt, in
welcher eine aus dem geraden Drahtabschnitt 98 gebogene Klammer 98' aus dem Stempel
95 ausgestossen und in das zu heftende Drukkereierzeugnis eingedrückt wird.
[0052] Im folgenden wird nun die Funktionsweise des Heftkopfes 7' erläutert.
[0053] Der Stempel 95 übernimmt in seiner in den Fig. 13 und 14 dargestellten Ruhestellung
von der Drahtabschnittspendeeinheit 11 einen geraden Drahtabschnitt 98. Zum Biegen
der Klammer aus diesem Drahtabschnitt 98 wird die Welle 59 wie anhand der Figuren
10 bis 12 erläutert im Gegenuhrzeigersinn verdreht. Solange sich der Führungsbolzen
106 innerhalb des Abschnittes 108' der Steuerkulissen 107, 108 befindet, kann sich
der Stössel 101 nicht in radialer Richtung bewegen. Der Stempel 95 ist über den Stössel
101 mit der Welle 59 gekuppelt und wird somit mitgedreht. Nach einer 90 "-Drehung
im Gegenuhrzeigersinn gelangt der Stempel 95 in die in der Fig. 15 gezeigte Stellung,
in welcher der Drahtabschnitt 98 auf die Biegekulisse 113 aufzulaufen beginnt. Im
Zuge der Weiterdrehung des Stempels 95 wird der Drahtabschnitt 98 durch die Biegekulisse
113 zu einer U-förmigen Klammer 98' gebogen, deren Schenkel in den Nuten 99, 100 der
Stempelarme 93, 94 geführt sind. Sobald der Stempel 95 nach einer Drehung von 180"
die in der Fig. 16 gezeigte Klammersetzstellung 95' erreicht hat, wird die Drehverbindung
zwischen der Welle 59 und dem Stempel 95 aufgehoben, da der Führungsbolzen 106 nun
in den parallel zum Stempel 95 verlaufenden Abschnitt 108" der Steuerkulissen 107,
108 einzulaufen beginnt. Beim Weiterdrehen der Welle 59 im Gegenuhrzeigersinn wird
nun der Führungsbolzen 106 entlang dieses Abschnittes 108" der Steuerkulissen 107,
108 geführt, was dazu führt, dass sich das Ritzel 105 an der Zahnstange 104 abwälzt,
was eine in radialer Richtung nach aussen gerichtete Bewegung des Stössels 101 zur
Folge hat. Dabei kommt der Stössel 102 an der Klammer 98' zur Anlage und stösst diese
in radialer Richtung aus dem Stempel 95. Der Stösselkopf 102 kommt dabei an der Keilfläche
112' der Klammerführungsnase 112 zur Anlage und schwenkt das Klammerführungsglied
111 zusammen mit den Schwenkhebeln 109, 110 entgegen der Kraft der Blattfeder 116
im Uhrzeigersinn aus dem Bereich des Stössels 101 weg. Während des Ausstossens der
Klammer 98' aus dem Stempel 95 werden die Schenkel der Klammer 98' von der Klammerführungsnase
112 in den Nuten 99, 100 der Stempelarme 93, 94 gehalten, so dass die Klammer 98'
während des gesamten Ausstossvorganges geführt ist.
[0054] Die ausgestossene Klammer 98' wird wie bereits früher erwähnt durch das zu heftende
Druckereierzeugnis hindurch gegen die Gegenauflagen gedrückt, welche ein Umbiegen
der Klammerschenkel bewirken.
[0055] Die Rückstellung des Stempels 95 erfolgt durch ein Zurückdrehen der Welle 59 im Uhrzeigersinn,
das wie anhand der Figuren 10 bis 12 beschrieben erfolgt. Das Klammerführungsglied
111 wird durch die Blattfeder 116 in die in den Figuren 13 und 14 gezeigte Ruhelage
zurückverschwenkt, sobald der Stössel 101 im Zuge der Rückstellung des Stempels 95
in radialer Richtung nach innen bewegt worden ist.
[0056] Es versteht sich, dass bei den Ausführungsbeispielen gemäss den Figuren 1 bis 9 auch
Heftköpfe verwendet werden können, die anders als wie anhand der Figuren 10 bis 17
beschrieben ausgebildet sind.
1. Vorrichtung zum Drahtheften von mehrteiligen Druckereierzeugnissen, insbesondere
Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und dergleichen, die aneinanderhängend als mehrlagige
Bahn (W) oder als Einzelprodukte (4) anfallen, gekennzeichnet durch:
a) eine Förderanordnung (6) zum Fördern der zu heftenden Erzeugnisse (4) mit ihren
Falzlinien (16) im wesentlichen rechtwinklig zur Förderrichtung (A) verlaufend entlang
einer Bewegungsbahn (3) durch einen Heftbereich (Z) hindurch,
b) wenigstens eine Heftkopfanordnung (1), bestehend aus einer Anzahl von Heftköpfen
(7) zum Setzen von Drahtklammern (98') entlang der Falzlinien (16), die im wesentlichen
mit der Bewegungsgeschwindigkeit der Erzeugnisse (4) entlang einer geschlossenen Umlaufbahn
(U) umlaufen und im Umlaufrichtung (B) in einem Abstand hintereinander angeordnet
sind, wobei die Umlaufbahn (U) im Heftbercih (Z) entlang eines Abschnittes im wesentlichen
parallel zur Bewegungsbahn (3) der Erzeugnisse (4) verläuft,
c) wenigstens eine Klammerschliessanordnung (2), bestehend aus einer Anzahl von im
Heftbereich (Z) mit den Heftköpfen (7) zusammenzuwirken bestimmten, mit einer Schliessanordnung
zum Schliessen der gesetzten Drahtklammern (98') versehenen Gegenauflagen (12), die
synchron mit den Heftköpfen (7) ebenfalls entlang einer geschlossenen Umlaufbahn (V)
umlaufen, die im Heftbereich (Z) entlang eines Abschnittes, der bezüglich der Bewegungsbahn
(3) der Erzeugnisse (4) der Umlaufbahn (U) der Heftköpfe (7) gegenüberliegt, im wesentlichen
parallel zur Bewegungsbahn (3) der Erzeugnisse (4) verläuft,
d) eine an der Umlaufbahn (U) der Heftköpfe (7) stationär angeordnete Drahtabschnittspendeeinheit
(11), an der die vorbeilaufenden Heftköpfe (7) einen Drahtabschnitt (98) übernehmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtabschnittspendeeinheit
(11) ausserhalb des Heftbereiches (7) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heftkopfanordnung
(1) von der Förderanordnung (6) getrennt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (W) bzw. die
Einzelprodukte (4) im wesentlichen gestreckt durch den Heftbereich (Z) geführt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zweite Heftkopfanordnung
(1') mit zugeordneter zweiter Klammerschliessanordnung (2'), die gegenüber der ersten
Klammerschliessanordnung (1) in eine im wesentlichen rechtwinklig zur Bewegungsrichtung
(3) der Erzeugnisse (4) verlaufenden Richtung versetzt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heftköpfe (7) an
einem über Umlenkorgane (9, 10) geführten Zugorgan (8) befestigt sind, das im Heftbereich
(Z) im wesentlichen parallel zur Bewegungsbahn (3) der Erzeugnisse (4) geführt ist
(Fig. 1 und 2, 3 und 4).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtabschnittspendeeinheit
(11) auf der Innenseite der geschlossenen Umlaufbahn (U) der Heftköpfe (7) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heftköpfe (7) entlang
einer kreisförmigen Umlaufbahn (U) umlaufen, innerhalb der die Umlaufbahn (V) der
Gegenauflagen (12) verläuft (Fig. 5-8).
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenauflagen
(12) an einem über Umlenkorgane (14, 15) geführten Zugorgan (13) befestigt sind, das
im Heftbereich (Z) im wesentlichen parallel zur Bewegungsbahn (3) der Erzeugnisse
(4) verläuft (Fig. 1 und 2).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gegenauflagen (12) am Umfang einer umlaufenden Trommel (19) angeordnet sind, über
die die Erzeugnisse (4) entlang eines den Heftbereich (Z) einschliessenden Bereichs
geführt sind (Fig. 3 und 4; 5-8).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Steuermechanismus zum
Bewegen der Heftköpfe (7) in Achsrichtung (19a) der Trommel (19) zwischen einer Arbeitsstellung
und einer Rückzugsstellung.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gegenauflage (12) am Umfang des Sammelzylinders (32) der Falzauslage (28) einer
Rotationsdruckmaschine angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenauflagen (12)
im Bereich der Falzmesser (35) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtabschnittspendeeinheit
(11) gerade Drahtabschnitte (98) an die Heftköpfe (11) abgibt, und dass diese geraden
Drahtabschnitte (98) während ihres Transportes zum Heftbereich (Z) U-förmig gebogen
werden.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass sie dem Sammel- bzw. Falzzylinder (32) der Falzauslage (28) einer Rotationsdruckmaschine
vorgeschaltet ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass sie zwischen dem Sammelzylinder (32) und der Falzeinrichtung (34) der Falzauslage
(28) einer Rotationsdruckmaschine angeordnet ist.