[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckklischee, insbesondere für das indirekte Tiefdruck-
oder Tampondruckverfahren, wobei das die Gravur aufweisende Klischee als ein aus Metall
bestehendes Folienklischee ausgebildet ist, das eine glatte Oberfläche aufweist und
in eine Klischeeaufnahme einer Druckmaschine einsetzbar ist.
[0002] Druckklischees in Plattenform sind seit langem bekannt. Diese Druckklischees bestehen
aus gehärtetem hochlegiertem Werkzeugstahl, der absolut plan ist und deshalb eine
relativ große Dicke aufweist, um die Planheit zu gewährleisten. Dies ist jedoch insbesondere
bei relativ großen Klischees mit hohen Kosten verbunden, da die das Druckbild aufweisende
Oberfläche geläppt und gehärtet werden muß. Gegebenenfalls wird vor der Bearbeitung
das Material des Klischees künstlich gealtert, wodurch ein späterer Verzug vermieden
wird. Aufgrund der hohen Kosten werden derart hergestellte Stahlklischees nur für
hohe Auflagen von 200.000 Drucke und mehr wirtschaftlich eingesetzt. Aufgrund der
relativ großen Dicke der Klischeestahlplatten von bis zu 10 mm und mehr sind bereits
die Materialkosten nicht unbeachtlich. Außerdem sind die Kosten für Transport und
Lagerhaltung aufgrund des hohen Gewichts und der Größe des Klischees relativ teuer.
Da oftmals für den Druck relativ aggressive Farben verwendet werden, muß als Material
für das Klischee korrosionsbeständiger Stahl eingesetzt werden, was weiterhin die
Materialkosten erhöht.
[0003] Für kleine bzw. mittlere Auflagen, d.h. für Auflagen im Bereich von wenigen 100 bis
50.000 Drucke, können anstelle der teueren Stahlklischees fotopolymere Klischees verwendet
werden. Diese Klischees weisen in der Regel eine aus Metall bestehende Stützplatte
auf und haben eine mit Kunststoff beschichtete Oberfläche, in der die Gravur eingearbeitet
ist. Über diese aus Kunststoff bestehende Oberfläche schert das Rakel, um überschüssige
Farbe von der Gravur abzustreifen. Da jedoch die aus Kunststoff bestehende Oberfläche
relativ weich ist, ist sie sowohl gegenüber dem darüber entlangstreifenden Rakel als
auch gegenüber Verunreinigungen außerordentlich empfindlich. Verunreinigungen der
Druckfarbe, Staub oder unsaubere Rakel verursachen Riefen in der Gravur und machen
das Klischee unbrauchbar.
[0004] Druckmaschinen mit geschlossenem Farb- und Rakeltopf (EP 140 165 B 1) benötigen ausschließlich
die eingangs genannten Stahlplattenklischees, da nur diese die erforderliche ebene
Oberfläche aufweisen, die bei derartigen Druckmaschinen einen sauberen Druck gewährleisten.
Die Oberflächenunebenheit darf maximal 2 µm betragen, da sonst die Gefahr besteht,
daß Farbe aus dem Rakeltopf ausläuft. Dies hätte zur Folge, daß die Maschine nach
kurzer Zeit derart mit Farbe verschmutzt ist, daß ein sauberer Druckvorgang nicht
mehr gewährleistet ist. Das fotopolymere Klischee hat aufgrund der geringen Stückzahl
an Drucke daher den Nachteil, daß der Druck oftmals unterbrochen werden muß, um das
Klischee zu wechseln. Diese Unterbrechungen bedingen niedrige Stückzahlen und erfordern
ständig präsentes Personal, das den Klischeewechsel vornimmt.
[0005] Aus der "Keramische Zeitschrift, 41. Jahrgang, Nr. 6, 1989, Seiten 395 ff" ist eine
Klischeefolie für die keramische Industrie bekannt. Als Farbe wird hier gemahlenes
Glas und dgl. verwendet, wovon eine große Menge für jeden Druck bzw. für jede Farbauftragung
benötigt wird. Da diese keramischen Farben sehr dick auftragen, muß die Gravur im
Klischee eine Mindesttiefe von 70 bis 80 µm aufweisen, um die Farbe aufnehmen zu können.
Demgemäß muß das Klischee selbst eine entsprechende Dicke von 0,5 mm bis 1 mm aufweisen,
so daß die Gravur überhaupt eingebracht werden kann und die erforderliche Steifigkeit
des Klischees noch gewährleistet ist. Klischees mit derartigen Dickenabmessungen sind
jedoch steif und weisen bei großflächigen Strichgravuren den Nachteil auf, daß eine
nicht unerhebliche Gefahr besteht, daß das Rakelmesser in die Gravur einsackt, obwohl
die Oberfläche zwar sauber geschliffen ist, jedoch eine mangelhafte Planheit aufweist.
Relativ dünne Druckfarben, wie sie bei Maschinen mit geschlossenem Farbsystem verwendet
werden, fließen aber bereits durch Spalte von 1 µm Tiefe. Es ist also unbedingt erforderlich,
daß die Folie selbst eine gleichmäßige Dicke aufweist.
[0006] Mit der DE-OS 34 12 496 ist eine Tampon-Rotationsdruckmaschine mit einer aufgespannten
Folie bekannt. Jedoch sind weder die Merkmale der Folie noch deren Abmessungen entnehmbar.
[0007] Derartige Klischees weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie, obwohl sie eine super-geschliffene
Oberfläche aufweisen, Oberflächenunebenheiten von mehreren Mikrometern besitzen. Werden
derartige Klischees in Druckmaschinen mit Rakeltöpfen eingesetzt, so besteht die Gefahr,
daß die Farbe aus dem Rakeltopf aufgrund der Oberflächenunebenheiten allmählich ausläuft.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Druckklischee der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mit dem hohe Auflagen erzielt werden können, und die Kosten für
die Herstellung und Bereithaltung des Klischees wesentlich gesenkt werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Klischee als flexible,
an die Oberfläche der Klischeeaufnahme anschmiegsame, die Kontur der Oberfläche übertragende
Metallfolie ausgebildet ist, die eine Dicke von 0,02 mm bis 0,25 mm, insbesondere
eine Dicke von 0,07 mm bis 0,15 mm, eine maximale Oberflächenunebenheit von 3 µm,
insbesondere von 2 µm, und eine für Hartmetall-Rakeltöpfe geeignete Verschleißfestigkeit
aufweist.
[0010] Dieses als Metallfolie ausgebildete Druckklischee weist die Materialeigenschaften
eines gehärteten und geläppten Präzisionsstahlklischees auf, wobei das Stahlklischee
jedoch eine Dicke von 10 mm bis 20 mm aufweist, die Metallfolie hingegen wesentlich
dünner ausgebildet ist. Die hierdurch erzielten Vorteile, wie ausgezeichnete Oberflächenebenheit,
hohe Biege- und Schlagdauerfestigkeit, ausgezeichnete Oberflächengüte und hohe Verschleißfestigkeit,
gute Ätzeigenschaften für Fotogravur und hohe Korrosionsbeständigkeit gegenüber Lösemitteln
und Verdünnern von Tampondruckfarben gewährleisten hohe Druckauflagen von über 500.000.
Die Verwendung einer Metallfolie als Druckklischee birgt auch Kostenvorteile, da nur
ein Bruchteil an Material- und Herstellungskosten anfallen, sowie die Versand- und
Lagerhaltungskosten aufgrund des geringeren Gewichts wesentlich reduziert sind. Auch
die fotochemischen Gesamtkosten fallen niedriger an, da Metallfolien wesentlich einfacher
zu handhaben sind, als die relativ schweren Massiv-Stahlklischees. So können für den
Ätzvorgang herkömmliche Anlagen zur Herstellung von Multilayer verwendet werden. Die
hervorragenden Eigenschaften dieses Folienklischees werden dadurch erzielt, daß die
die Gravur aufweisende Metallfolie die hervorragenden Oberflächeneigenschaften des
Stahlklischees besitzt. Folien mit einer derart geringen Dicke gewährleisten, daß
sich die Folie an die Klischeeaufnahme derart anschmiegt, daß die Oberflächenkontur
der Klischeeaufnahme übertragen wird. Ist die Auflagefläche der Klischeeaufnahme eben
ausgebildet, so nimmt auch das Folienklischee eine ebene Gestalt an. Dadurch, daß
sich das Folienklischee an der planen Klischeeaufnahme abstützt, auf die es entweder
durch das Rakel oder den Rakel- bzw. Farbtopf gepreßt wird, so daß sich daß Folienklischee
an die Klischeeaufnahme anschmiegen kann, nimmt das Folienklischee exakt die Oberflächenkontur
der Klischeeaufnahme an. Diese Klischeeaufnahme kann z.B. eine Stahlplatte mit hochgenau
bearbeiteter Oberfläche sein, wobei Aufnahmen aus Stein bevorzugt werden, da sie aus
einem toten Material bestehen, und daher kein Verzug der Aufnahme zu befürchten ist.
[0011] Ferner gewährleistet das erfindungsgemäße Druckklischee beim Einsatz mit Hartmetall-Rakeltöpfen
hohe Druckauflagen, da Riefenbildungen und dgl. nahezu ausgeschlossen sind und Spalte
zwischen dem Klischee und dem Rakelrand des Rakeltopfes genügend klein, d. h. im Bereich
von 1 bis 2 µm gehalten werden, da die Abnutzung minimal ist.
[0012] Bevorzugt weist die Metallfolie ein martensitisches Gefüge auf. Das martensitische
Gefüge bewirkt eine große Verschleißfestigkeit und eine gesteigerte Härte des Klischees.
[0013] Bevorzugt ist die Metallfolie als Edelstahlfolie, insbesondere als Chrommolybdänstahlfolie,
wie 7C27Mo2 ausgebildet. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Metallfolie
aus Edelstahl besteht und eine Richtlegierung von < 0,4 % c, ca. 0,4 % Si, ca. 0,6
% Mn, ca. 13 % Cr und ca. 1 % Mo besitzt. Bei einer Weiterbildung weist die Metallfolie
eine für Rakeltöpfe mit einer Hartmetallauflage und für Rakel aus Werkzeugstahl gute
Gleitoberfläche aufweist. Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß die Metallfolie
als eine galvanisch hergestellte Folie aus Nickel oder Chrom oder aus einer Nickel-Chrom-Legierung
ausgebildet ist. Derartige Metallfolien werden insbesondere beim Rotationsdruck verwendet.
Dabei stützt sich die Klischeefolie auf einer Walze ab, die Klischeeaufnahme bildet.
Die Folie kann auch aus Kupfer bestehen, die mit Edelstahl bedampft ist. Bei einer
anderen Ausgestaltung besteht die Metallfolie aus einer Federbronze-Legierung.
[0014] Bevorzugt ist die Oberfläche des Folienklischees vergütet. Die Herstellung des Druckbildes
wird dadurch vereinfacht, daß die Folie gut ätzbar ist. Dadurch, daß die Folie ein
antikorrosives Verhalten aufzeigt, können Druckfarben verwendet werden, denen aggressive
Lösemittel und Verdünner beigemischt sind, ohne daß das Folienklischee Schaden nimmt.
[0015] Eine bevorzugte Weiterbildung sieht vor, daß die Folie als Halbfertigprodukt eine
Fotoemulsion versehen mit einer lichtundurchlässigen Schutzfolie trägt. Derartige
Folienklischees können vor Ort problemlos mit der gewünschten Gravur versehen werden,
da keine aufwendigen fotochemischen Apparaturen benötigt werden. Insbesondere ist
das Folienklischee wesentlich einfacher handhabbar als das Massiv-Stahlklischee.
[0016] Eine bevorzugte Weiterbildung sieht vor, daß die Folie als ebenes, ein oder mehrere
Gravuren aufweisendes Folienband ausgebildet ist. Dieses Folienklischee ist als Bandklischee
ausgestaltet und kann eine beliebige Länge aufweisen und kann demnach mit einer beliebigen
Anzahl an Gravuren versehen werden. Dieses Bandklischee kann mittels geeignetem Vorschub
auf der Klischeeaufnahme verschoben und dadurch ein anderes Druckbild in den Eingriffsbereich
des Tampons gebracht werden. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, daß innerhalb
kürzester Zeit die Gravur gewechselt werden kann, unabhängig davon, wieviele Auflagen
von diesem Druckbild zu drucken sind. Es können somit auch für geringste Auflagen
oder für einen ständig wechselnden Druck die hierfür benötigten Druckbilder durch
gezielten Vorschub des Bandklischees an die Druckstelle herangeholt werden. Hierdurch
wird die Rüstzeit auf Sekunden herabgesetzt.
[0017] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß die Folie als zylindrische Folienhülse ausgebildet
ist. Diese Folienhülse kann z.B. mittels Druckluft oder anderer geeigneter Spannvorrichtungen
auf Walzen aufgezogen und in Rotationsdruckvorrichtungen eingesetzt werden. Die Folie
ist hierbei so ausgebildet, daß sie sich entweder über eine Spannvorrichtung oder
aufgrund der Abmessungen derart auf die Walze aufspannt und anschmiegt, daß sie die
Oberflächenkontur der Walze annimmt.
[0018] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß die Folie als ebene, eine oder mehrere Gravuren
aufweisende Folienscheibe ausgebildet ist. Diese Folienscheibe ist drehbar auf der
Klischeeaufnahme derart gelagert, daß verschiedene Sektoren dieser Folienscheibe nacheinander
unter den Tampon bewegt werden können. Hierdurch wird ebenfalls die Möglichkeit geschaffen,
daß innerhalb einer sehr kurzen Zeit Druckbilder gewechselt werden können, so daß
mit einer einzigen Druckmaschine verschiedene Drucke, insbesondere auch abwechselnd
durchgeführt werden können.
[0019] Eine einfache Halterung der Folie an der Klischeeaufnahme wird dadurch erreicht,
daß die Folie Befestigungseinrichtungen, z.B. in Form einer Randlochung aufweist.
In diese Randlochung greifen an der Oberfläche der Klischeeaufnahme vorgesehene Fangstifte.
Diese Befestigung hat zudem den Vorteil, daß das Folienklischee schnell und einfach
festgelegt und wieder von der Klischeeaufnahme entfernt werden kann. Rüstzeiten werden
dadurch erheblich verkürzt.
[0020] Um eine gute Druckqualität zu gewährleisten, weist die Folie eine Oberfläche mit
einer Rauheit von < 2 µm auf. Derartige Folien werden insbesondere in geschlossenen
Systemen eingesetzt, bei denen das Druckbild mittels eines Farbtopfes eingefärbt wird,
dessen Unterseite als Rakel ausgebildet ist. Eine Rauheit von weniger als 2 µm gewährleistet,
daß keine Farbe aus dem Farbtopf ausläuft, selbst wenn die Druckmaschine z.B. über
Nacht oder am Wochenende stillsteht.
[0021] Unabhängig von der Form und Ausgestaltung des Folienklischees kann vorgesehen sein,
daß die Folie mehrere Gravuren aufweist. Diese Gravuren können durch geeignetes Einlegen
des Folienklischees in die Druckvorrichtung zum Einsatz gebracht werden.
[0022] Eine weitere Verbesserung der Druckqualität wird dadurch erreicht, daß die die Gravur
aufweisende Oberfläche des Klischees verdichtbar ist. Diese Verdichtung wird durch
das Rakel bzw. den Rakeltopf erzielt, welcher bei jedem Druckvorgang über die Oberfläche
des Folienklischees streicht und eine auf die Oberfläche gerichtete Druckkraft auf
das Klischee ausübt.
[0023] Bevorzugt weist die das Folienklischee aufnehmende Tampondruckmaschine im Bereich
der Rakel und des Tampons eine das Druckklischee abstützende Aufnahme auf, die eine
plane Oberfläche mit einer Rauheit von < 2 µm besitzt. Diese Klischeeaufnahme bestimmt
die Ebenheit des Folienklischees und ist daher hochgenau gefertigt. Sie besteht z.B.
aus Metall, insbesondere Stahl, Stein, Glas, oder einem anderen geeigneten Material.
[0024] Um einen Wechsel des Druckbildes durchführen zu können, ist die Aufnahme derart ausgebildet,
daß das Druckklischee auf der Aufnahme entlanggleiten kann. Ist das gewünschte Druckbild
positioniert, so wird das Folienklischee in dieser Lage durch geeignete Halte- oder
Befestigungsvorrichtungen gehalten. Bei stationären Folienklischees sind diese z.B.
über Fangstifte, die in eine Randlochung des Klischees eingreifen, gehalten.
[0025] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung bevorzugte Ausführungsbeispiele
im einzelnen beschrieben sind. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform des Folienklischees mit einem an der Oberseite angedeuteten,
überschüssige Farbe abstreifenden Rakel;
- Fig. 2
- die gleiche Anordnung wie Fig. 1, wobei jedoch an der Oberseite des Folienklischees
ein Farbtopf vorgesehen ist;
- Fig. 3
- ein als Bandklischee ausgebildetes Folienklischee mit einem überschüssige Farbe abstreifenden
Rakel;
- Fig. 4
- die gleiche Ausgestaltung wie Fig. 3, wobei jedoch an der Oberseite des Bandklischees
ein Farbtopf vorgesehen ist;
- Fig. 5
- eine Druckwalze mit aufgezogener zylindrischer Folienhülse in perspektivischer Ansicht;
und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines scheibenförmig ausgebildeten Folienklischees mit
in Sektoren unterteilter Oberfläche.
[0026] In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine mit 1 bezeichnete Klischeeaufnahme
dargestellt, die z.B. aus Metall, insbesondere Stahl, Stein oder Glas besteht. Diese
Klischeeaufnahme weist eine Oberfläche mit einer Rauheit bzw. Unebenheit von < 2 µm
auf. Im Randbereich ist diese Klischeeaufnahme mit Fangstiften 2 versehen, die die
Oberfläche der Klischeeaufnahme 1 geringfügig überragen. In diese Fangstifte 2 ist
ein Folienklischee 3 eingehängt, wobei die Fangstifte 2 in Löcher einer Randlochung
(nicht dargestellt) eingreifen. Eine andere nicht gezeigte Befestigungsvorrichtung
sieht vor, daß die Folie 3 z.B. über eine magnetische Halterung auf der Aufnahme 1
festgelegt ist. Das Folienklischee 3 ist somit gegen ein Verrutschen auf der Klischeeaufnahme
1 gesichert. Ferner ist in Fig. 1 ein in vertikaler Richtung entsprechend dem Doppelpfeil
4 und in horizontaler Richtung entsprechend dem Doppelpfeil 5 beweglicher Tampon 8
gezeigt. Außerdem ist ein Rakel 6 wiedergegeben, welches überschüssige Farbe 7 vom
Klischee abstreift. Schließlich weist das Klischee eine Gravur (22, Fig. 6) auf, welches
sich unterhalb des Tampons 8 befindet.
[0027] Die Funktionsweise der Vorrichtung wird nachfolgend kurz erläutert. Nachdem das unter
dem Tampon 8 sich befindende Druckbild des Klischees 3 eingefärbt worden ist, streift
das Rakel 6 die überschüssige Farbe von der Gravur 22 dadurch ab, daß die Klischeeaufnahme
1 entsprechend dem Pfeil 9 nach links verfährt. Hat die Klischeeaufnahme 1 ihre linke
Endlage erreicht, so wird der Tampon 8 auf die Gravur gepresst und holt die in den
Vertiefungen des in das Klischee 3 eingeätzten Druckbilds sich befindende Farbe heraus,
die am Tampon 8, der aus einem Silikonkautschuk besteht, anhaftet. Sodann bewegt sich
der Tampon 8 wieder in Richtung des Pfeils 4 nach oben, und hebt vom Klischee 3 ab.
Nun fährt die Klischeeaufnahme 1 in ihre rechte Endlage gemäß Pfeil 9 und die Gravur
wird erneut eingefärbt. Da die Klischeeaufnahme 1 sich in ihrer rechten Endlage befindet,
kann der Tampon 8 nach unten über die Ebene der Klischeeaufnahme 1 hinaus bewegt und
auf einen unterhalb dieser Ebene vorgesehenen zu bedruckenden Gegenstand aufgepresst
werden. Nachdem der Tampon 8 wieder seine obere Endlage erreicht hat, fährt die Klischeeaufnahme
1 wiederum in ihre linke Endlage. Dabei streift das Rakel 6 wiederum die überschüssige
Farbe vom Druckbild ab. Da das Rakel 6 mit einer bestimmten Druckkraft 23 auf dem
Folienklischee 3 aufliegt, preßt das Rakel 6 das Folienklischee 3 auf die Oberfläche
der Klischeeaufnahme 1. Dabei nimmt das Folienklischee 3 die Kontur dieser Oberfläche
an. Da diese hochgenau und plan ausgebildet ist, nimmt auch das Folienklischee 3 eine
plane Gestalt an. Hierdurch wird gewährleistet, daß das Rakel 6 die überschüssige
Farbe sauber von der Oberfläche des Folienklischees 3 abzieht, ohne daß Farbreste
in eventuellen, durch Unebenheit der Oberfläche verursachte Vertiefungen zurückbleibt.
Das Rakel 6 besteht z.B. aus einem hochlegierten Stahl.
[0028] Bei der in der Fig. 2 wiedergegebenen Anordnung befindet sich die Druckfarbe 7 in
einem Rakel- oder Farbtopf 10, der so angeordnet ist, daß er durch die Verlagerung
der Klischeeaufnahme 1 exakt über der Gravur des Klischees 3 zu liegen kommt. Dabei
nimmt die Gravur Farbe aus dem Rakeltopf 10 auf. Wird die Klischeeaufnahme 1 wieder
in ihre linke Endlage bewegt, so streift der untere Rand 11 des Rakeltopfs 10, der
als Rakel ausgebildet ist, über die Gravur hinweg und gewährleistet, daß ausschließlich
in den Vertiefungen des Druckbilds Farbe verbleibt. Auch hier wird das Klischee 3
durch die Druckkraft 23 und das Gewicht des Rakeltopfs 10, welches in der Größenordnung
von 10 bis 15 Kilogramm liegt, auf die Klischeeaufnahme 1 aufgepresst. Dabei schmiegt
sich das Folienklischee 3 derart an die Oberfläche an, daß dessen Kontur auf die Folie
übertragen wird. Da, wie bereits oben erwähnt, die Klischeeaufnahme 1 hochgenau und
plan gefertigt ist, nimmt auch das Folienklischee 3 diese ebene Gestalt an und gewährleistet
dadurch, daß insbesondere im Bereich des Druckbilds keine durch Unebenheiten verursachten
Vertiefungen entstehen, in denen Farbreste beim Abrakeln zurückbleiben. Das gute Anschmiegen
wird insbesondere durch die geringe Dicke der Folie 3 von 0,05 mm bis 0,15 mm erzielt.
Die das Druckbild aufweisende Oberfläche des Folienklischees 3 besitzt außerdem die
ausgezeichneten Materialeigenschaften eines Massiv-Stahlklischees. Ferner ist noch
zu erwähnen, daß der Rakelrand 11 des Rakeltopfs 10 bevorzugt aus Hartmetall oder
Keramik besteht und dadurch bei einem geeigneten Folienklischee 3 die Eigenschaft
erzielt werden kann, daß sich die Oberfläche des Folienklischees 3 durch den hin-
und herfahrenden Rakeltopf 10 allmählich verdichtet, wodurch die Planheit noch weiter
erhöht wird. Ferner sei noch erwähnt, daß die Bewegungsverhältnisse von Tampon 8,
Rakel 6 bzw. Rakeltopf 10, und Klischeeaufnahme 1 mannigfaltig gewählt werden kann.
Es kann z.B. die Klischeeaufnahme 1 starr in der Druckvorrichtung angeordnet sein,
wobei nun der Tampon 8 und das Rakel 6 bzw. der Rakeltopf 10 verfahren werden.
[0029] Bei der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform ist das Folienklischee 3 als
Klischeeband ausgebildet. Die beiden Enden 12 und 13 des Folienklischees 3 sind auf
Rollen 14, die eine Folienkassette bilden, aufgewickelt. Dieses als Band ausgebildete
Folienklischee 3 weist mehrere im Abstand hintereinander angeordnete Gravuren auf.
Diese Gravuren können entweder das gleiche Druckbild zeigen, sie können aber auch
verschiedene Druckbilder aufzeigen. Im ersteren Fall wird der Vorteil erzielt, daß,
obwohl mit dem erfindungsgemäßen Folienklischee 3 sehr hohe Auflagen erzielt werden
können und daher ein Klischeewechsel erst nach längerer Zeit erforderlich ist, dieser
Klischeewechsel dadurch sehr schnell durchgeführt werden kann, daß das Folienklischee
3 über einen geeigneten Antrieb von der einen Rolle 14 abgezogen und auf die andere
Rolle 14 aufgewickelt wird. Das Folienklischee 3 wird bei diesem Vorgang um eine Strecke
weiterbewegt, bis die nächste Gravur sich in Position befindet. Dieser Vorgang kann
in Sekunden durchgeführt werden. Derartige Druckmaschinen können somit sowohl über
Nacht als auch an Wochenenden durchlaufen, ohne daß Personal zur Umrüstung benötigt
wird. Im anderen Fall können die verschiedensten Druckbilder gedruckt werden, ohne
daß das Folienklischee 3 hierfür ausgewechselt werden muß. Über eine geeignete Steuerung
kann das Folienklischee derart vor und wieder zurück bewegt werden, wobei es sich
von der einen Rolle 14 ab- und auf die andere Rolle 14 wieder aufwickelt, bis die
gewünschte Gravur auf der Klischeeaufnahme 1 sich in Position befindet. Dabei kann
ein einziger zu bedruckender Gegenstand auch abwechselnd jeweils mit zwei verschiedenen
Druckbildern bedruckt werden. Das Folienklischee 3 läuft dabei ständig vor und zurück.
Auch bei dieser Anordnung drücken sowohl das Rakel 6 als auch der Rakeltopf 10 mit
einer bestimmten Kraft auf das Folienklischee 3, so daß sich dieses an die Oberfläche
der Klischeeaufnahme 1 anschmiegt.
[0030] Die in der Fig. 5 wiedergegebene Anordnung zeigt eine Spannwalze 15, wie sie insbesondere
für den Rotationsdruck benötigt wird. Auf diese zylindrische Walze 15 mit hochgenauer
Oberfläche ist ein hülsenförmig ausgebildetes Folienklischee 3 aufgespannt. Dieses
Folienklischee 3 kann durch geeignete Wahl der Abmessungen so gestaltet sein, daß
es unter Spannung auf der Walze 15 anliegt, und sich bereits hierdurch gut an die
Oberfläche der Walze 15 anschmiegt. Dabei bildet die Walze 15 die Klischeeaufnahme.
Zusätzlich wird das Folienklischee 3 von der Rakel an die Oberfläche der Walze 15
gedrückt. Bei einer anderen, nicht gezeigten Ausgestaltung, wird das Folienklischee
3 mit einer geeigneten Spannvorrichtung auf die Walze 15 aufgespannt. Auch hier stützt
sich das Folienklischee 3 an der Oberfläche der Walze 15 ab und übernimmt deren Kontur.
[0031] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Folienklischees 3,
welches nunmehr die Form einer Scheibe aufweist. Diese Scheibe ist in einzelne Sektoren
16 bis 21 unterteilt, wobei ein jeder Sektor mit einer Gravur 22 versehen ist. Das
scheibenförmige Folienklischee 3 ist auf einer entsprechend ausgebildeten Klischeeaufnahme
1 gelagert und über einen geeigneten Antrieb derart drehbar, daß die einzelnen Sektoren
16 bis 21 derart unter den Tampon 8 und den Rakeltopf 10 bewegt werden können, daß
die Gravur 22 eingefärbt und die Farbe mit dem Tampon 8 abgenommen werden kann. Die
einzelnen Gravuren 22 können entweder gleich, ober wie in der Fig. 6 gezeigt, mit
verschiedenen Motiven bzw. Druckbildern ausgebildet sein. Durch das scheibenförmige
Folienklischee 3 wird wie bei der Ausführungsform der Figuren 3 und 4 die Möglichkeit
geschaffen, daß in sekundenschnelle ein anderes Druckbild in den Druckbereich gefahren
werden kann, so daß mit ein und derselben Druckmaschine verschiedene Drucke durchgeführt
werden können, ohne daß die Maschine umgerüstet werden muß.
1. Druckklischee, insbesondere für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren,
wobei das die Gravur (22) aufweisende Klischee (3) als ein aus Metall bestehendes
Folienklischee ausgebildet ist, das eine glatte Oberfläche aufweist und in eine Klischeeaufnahme
(1) einer Druckmaschine einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Klischee (3)
als flexible, an die Oberfläche der Klischeeaufnahme (1) anschmiegsame, die Kontur
der Oberfläche übertragende Metallfolie ausgebildet ist, die
- eine Dicke von 0,02 mm bis 0,25 mm, insbesondere eine Dicke von 0,07 mm bis 0,15
mm,
- eine maximale Oberflächenunebenheit von 3 µm, insbesondere von 2 µm, und
- eine für Hartmaterial-Rakeltöpfe (10) geeignete Verschleißfestigkeit aufweist.
2. Druckklischee nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Metallfolie
aus Edelstahl besteht und eine Richtlegierung von < 0,4 % C, ca. 0,4 % Si, ca. 0,6
% Mn, ca. 13 % Cr und ca. 1 % Mo besitzt.
3. Druckklischee nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie
ein martensitisches Gefüge aufweist.
4. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie als Edelstahlfolie ausgebildet ist.
5. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie als eine galvanisch hergestellte Folie aus Nickel oder Chrom oder
einer Chrom-Nickellegierung ausgebildet ist.
6. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie (3) oberflächenvergütet oder beschichtet und/oder gut ätzbar ist.
7. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie (3) ein antikorrosives Verhalten aufzeigt.
8. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie (3) als Halbfertigprodukt eine Fotoemulsion, versehen mit einer lichtundurchlässigen
Schutzfolie trägt.
9. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie (3) als ebenes, ein oder mehrere Gravuren (22) aufweisendes Folienband oder
Folienscheibe ausgebildet ist.
10. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie (3) als zylindrische Folienhülse ausgebildet ist.
11. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie Befestigungseinrichtungen, insbesondere eine Randlochung aufweist.
12. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie (3) mehrere Gravuren (22) aufweist.