[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Mantelstein für einen mehrschaligen Hausschornstein
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Mantelsteine für mehrschalige Schornsteine sind bekannt (vgl. z.B. DE-PS
3211536). Darüber hinaus ist bekannt, in derartige Mantelsteine Ausnehmungen für Armierungseisen
und/oder Vergußmasse aufzunehmen (vgl. DE-OS 3436536). Die hier vorgeschlagene Lösung
hat jedoch den Nachteil, daß die beidseits der Eckbereiche angeordneten Strömungskanäle
einen strömungstechnisch sehr ungünstigen Querschnitt besitzen, da sie langgestreckt
und gleichzeitig schmal sind. Außerdem ist die Form für die Herstellung der Mantelsteine
wegen der ungleichmäßigen Formgebung und der großen Zahl der Strömungskanäle aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mantelstein für mehrschalige Schornsteine
so zu gestalten, daß bei minimalen Kosten eine optimale Wirkung der Strömungskanäle
erreicht wird und gleichzeitig auch Ausnehmungen für Armierungseisen und/oder Vergußmasse
ausgebildet werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen mehrschaligen Schornstein durch die
im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Durch die Konzentration auf nur einen Belüftungsschacht in jedem Eckbereich in Verbindung
mit einer in Richtung auf den Luftschacht konzentrischen Gestaltung der Wandung der
Ausnehmung bei begrenzter Wandstärke in diesem Bereich wird ein weitgehend kompakter
Luftschacht erreicht, der eine relativ große Querschnittsfläche und gleichzeitig eine
kleine Umfangsfläche besitzt. Der für den Strömungswiderstand wichtige hydraulische
Durchmesser als Verhältnis von Querschnittsfläche und Umfangsfläche (D
h = 4
*F/U) ist damit groß. Er ergibt kleine Strömungswiderstände. Dies ist bei belüfteten
Schornsteinen von erheblicher Bedeutung, da als Antriebskraft für die Durchströmung
üblicherweise nur die sich aus der -geringen- Temperaturdifferenz zwischen Schacht
und Umgebung ergebende Auftriebskraft zur Verfügung steht. Demgegenüber wird bei der
in der DE-OS 3436536 angegebenen Lösung der eigentliche Eckbereich zur Abstützung
der Dämmschicht verwendet, wodurch für den Strömungskanal ein erheblicher Teil der
im Eckbereich nutzbaren Querschnittsfläche verloren ist. Um dies wenigstens teilweise
auszugleichen, müssen erstens zwei Kanäle in jedem Eckbereich angeordnet werden und
zweitens müssen die Kanäle sehr weit in Richtung auf den Mittenbereich des Mantelsteins
erstreckt werden. Wegen der zur Mitte hin geringen Tiefe des Kanalquerschnitts nimmt
die Stützweite, auf der die Anlage der Dämmschicht unterbrochen ist, sehr schnell
zu, während die Querschnittsfläche nur geringfügig wächst. Demgegenüber erreicht der
erfindungsgemäße Mantelstein mit nur je einem Strömungskanal in jedem Eckbereich bei
gleicher Stützweite eine größere Gesamtquerschnittsfläche der Strömungskanäle mit
günstigerer Querschnittsform und größerer Anlagefläche für die Dämmschicht.
[0006] Der erfindungsgemäße Mantelstein bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Formen
von Ausnehmungen einzusetzen, wobei man, um nicht unnötig Platz für die Strömungskanäle
zu verschenken, die Größe der Ausnehmungen so gering wie für den vorgesehenen Verwendungszweck
nötig wählen wird. Übliche Abmessungen liegen hier im Bereich von 25 mm bis 60 mm.
Sie sind damit etwas kleiner als die Wandstärke üblicher Mantelsteine, die zwischen
40 mm und 100 mm beträgt.
[0007] Die Begrenzung der Wandstärke der Ausnehmung in dem vorgesehenen Bereich bewirkt,
daß die Festigketseigenschaften und auch die Brandwiderstandsdauer der Mantelsteine
durch die Ausnehmung nicht nachteilig beeinflußt werden. Dies gilt insbesondere dann,
wenn die Summe der Einzelwandstärken größer oder gleich 100% der Wandstärke in den
angrenzenden Bereichen ist, was mit minimalem Platzaufwand ereicht wird, wenn die
Wandstärke nach allen Seiten 50% der Wandstärke in den angrenzenden Bereichen beträgt.
Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, die Wandstärke auf der Außenseite größer als
50% und auf der Seite zum Strömungskanal entsprechend kleiner als 50% zu wählen. Insbesondere
wenn die Ausnehmungen bereits im Herstellwerk, z.B. beim Zusammensetzen mehrerer Mantelsteine,
vergossen werden, kann es jedoch auch ausreichen, beide Wandungen mit nur 40% der
Wandstärke in den angrenzenden Bereichen auszubilden, da in diesem Fall die Vergußmasse
die Festigkeit des Eckbereichs erhöht.
[0008] Um den Platz im Eckbereich des Mantelsteins so auszunutzen, daß eine möglichst große
Querschnittsfläche für die Ausnehmung erreicht wird, können für die Form der Ausnehmung
z.B. dreieckige, quadratische oder ovale Querschnitte gewählt werden. Die Erstellung
kreisförmiger Ausnehmungen ist von der Formgebung her besonders einfach, sie hat zusätzlich
den Vorteil, daß eingebrachte Bewehrungseisen nach allen Seiten auf gleichen Abstand
zum Mantelstein fixiert werden können. Der Mittelpunkt der Ausnehmung wird hierbei
zweckmäßig auf der Winkelhalbierenden der Ecke des Mantelsteins angeordnet.
[0009] Für eine möglichst optimale Gestaltung der Querschnittsfläche des Strömungskanals,
sowie aus fertigungstechnischen Gründen, ist es vorteilhaft, die sich zwischen verschiedenen
Wandungen ergebenden Eckbereiche des Strömungskanals auszurunden, wobei die Ausrundung
nur einen kleinen Radius haben darf, damit der dadurch entstehende Verlust an Querschnittsfläche
vertretbar ist. Als besonders vorteilhaft wird hier eine Ausrundung mit einem Radius
von 5 mm vorgesehen.
[0010] Zur Kompensation der dem Strömungskanal durch die Ausnehmung entzogenen Fläche ist
es vorteilhaft, die seitliche Begrenzungsfläche des Strömungskanals im wesentlichen
unter einem Winkel von 80° bis 100° zum angrenzenden Wandstück, vorzugsweise senkrecht
zu diesem, anzuordnen. Bei den bisher üblichen gattungsgemäßen Mantelsteinen wurden
die seitlichen Begrenzungen jeweils parallel zur Winkelhalbierenden der Ecke angeordnet,
was bei in der Breite begrenzter Durchbruchsöffnung des Strömungskanals den vorhandenen
Platz nur teilweise nutzt.
[0011] Man erhält eine gute Abstützung der Dämmschicht am Mantelstein wenn der vom Strömungskanal
gebildete offene Durchbruch zur Dämmschicht kleiner oder höchstens gleich ist, wie
der angrenzende, die Dämmschicht abstützende Bereich des Mantelsteins. Bei Anordnung
von Strömungskanälen nur in Eckbereichen, wie dies vorzugsweise vorausgesetzt wird,
ist damit die abstützende Fläche immer mindestens 50% der gesamten Umfangsfläche.
Hierbei müssen für die Dämmschicht nicht unbedingt formstabile Schalen verwendet werden,
sondern es können auch vorgeformte, profilierte Platten eingesetzt werden, die erst
am Einbauort in Kreisform bzw. Halbkreisform gebogen werden. Hierbei reicht auch bei
Verwendung zweier Dämmplatten pro Umfang der abstützende Bereich noch zuverlässig
aus, um beide Platten sicher auf einer abstützenden Fläche zu halten.
[0012] Aus Festigkeitsgründen und aus Gründen der Brandsicherheit ist es günstig, die minimale
Wandstärke im Bereich des Strömungskanals und im gerundeten abstützenden Teil des
Mantelsteins gleich groß zu wählen. Insbesondere bei kleinen Lichtweiten der Schornsteine
im Bereich von 12 cm bis 16 cm kann es jedoch vorteilhaft sein, die Wandstärke im
Bereich des gerundeten Wandteils etwas größer zu wählen als im Bereich des Strömungskanals,
um die Fläche für den Strömungskanal bei den hier gegebenen ungünstigen geometrischen
Verhältnissen zu vergrößern. Hierbei reicht es im allgemeinen schon, die Wandstärke
um 5 mm zu vergrößern, um einen ausreichend großen Luftschachtquerschnitt zu erhalten,
wobei auch eine Vergrößerung um 10 mm aus Platzgründen meist noch akzeptiert werden
kann.
[0013] Führt man über eine begrenzte Höhe des Mantelsteins die Wandstärke des geraden Wandstücks
über den Bereich des gerundeten Wandteils als gerade Wandfläche fort, erhält man einen
zwischen den Strömungskanälen durchgehenden waagrechten Strömungskanal, durch den
Luft von einem Strömungskanal zum nächsten Strömungskanal oder diffundierter Wasserdampf
aus dem Mittenbereich des Mantelsteins zu den Strömungskanälen transportiert werden
kann. Für die zweite Aufgabe kann ein ähnlicher waagrechter Kanal auch bei einem Mantelstein
ausgebildet werden, bei dem die Wandstärke im geraden Wandstück und an der schmalsten
Stelle des gerundeten Wandteils gleich groß ist. Ein solcher Kanal stellt zwar keine
durchgehende Verbindung zwischen zwei senkrechten Strömungskanälen her. Er kann aber
dazu dienen, diffundierten Wasserdampf zum Strömungskanal zu leiten. Vorteilhaft ist
bei dieser Festlegung des Kanalquerschnitts, daß die Wandstärke des Mantelsteins im
Bereich des waagrechten Kanals nicht geringer ist als die Wandstärke im Bereich des
geraden Wandstücks, so daß das Festigkeitsverhalten und das Brandwiderstandsverhalten
des Mantelsteins nicht verschlechtert werden.
[0014] Im Rahmen der Erfindung ist vorausgesetzt, daß jeder Schornsteinzug vier jeweils
in Eckbereichen angeordnete Strömungskanäle besitzt. Bei einem einzügigen Schornstein
sind diese Eckbereiche mit den Ecken des Mantelsteins identisch. Sind in einem Mantelstein
mehrere Innenrohre oder zusätzliche Luftschächte angeordnet, so können Strömungskanäle
auch in den Zwickeln zwi schen zwei Innenrohren oder in den Eckbereichen zu einem
angrezenden Luftschacht ausgebildet sein. Auch derartige Eckbereiche können unter
Umständen für die Anordnung von Ausnehmungen herangezogen werden. Bevorzugt ist es
jedoch, die Ausnehmungen generell in den Eckbereichen des Mantelsteins anzuordnen,
und zwar auch dann, wenn an den Eckbereich kein runder Schornsteinzug angrenzt, sondern
ein im wesentlichen, d.h. von üblichen Ausrundungen abgesehen, rechteckiger Luftschacht.
Ein solcher Luftschacht wird dann im Bereich der Ausnehmung eine Ausrundung besitzen,
die spiegelbildlich zu den üblichen Ausrundungen, also vom Schacht aus betrachtet
konvex verläuft.
[0015] Mit den erfindungsgemäßen Mantelsteinen können im Herstellwerk großformatige Schornsteinelemente
hergestellt werden, indem mehrere Mantelsteine mit Mörtel aufeinander gesetzt werden,
in die Ausnehmungen Bewehrungseisen eingebracht und mit Vergußmasse vergossen oder
Gewindestangen an den Enden der Formstücke verschraubt werden. Derartige Formstücke
können geschoßhoch oder haushoch sein, wobei die Stabilität für Transport und Montage
durch die vergossene Bewehrung oder die unter Zugbeanspruchung stehenden Gewindestangen
sichergestellt wird.
[0016] Derartige Mantelsteine können aber auch dazu verwendet werden, um vor Ort auf der
Baustelle besonders stabile Schornsteine zu errichten, die in der Lage sind, statische
Belastungen, z.B. durch Windangriff, über eine größere Höhe aufzunehmen, als normale
bisher übliche Hausschornsteine, bei denen nur das Eigengewicht der Windbelastung
entgegenwirkt. Hierbei ist weniger an freistehende Schornsteine gedacht, für die die
Mantelsteine als tragende Bauteile aufgrund ihrer beschränkten Wandstärke, die auch
bei größeren Querschnittsabmessungen 10 cm nicht überschreitet, nicht geeignet sind,
sondern an Hausschornsteine, die über Dach in begrenzter Höhe ( < 3 m) Windkräften
ausgesetzt sind.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
noch näher erläutert.
[0018] Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Mantelstein mit vier verschiedenen jeweils in einem
Quadranten dargestellten Ausführungsbeispielen für die Form der Ausnehmungen .
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Quadranten eines Mantelsteins in vergrößerter Darstellung.
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Quadranten eines Mantelsteins mit unterschiedlicher
Wandstärke im Bereich des Strömungskanals und im Bereich der Rundung.
Fig. 4 einen Teilschnitt des Mantelsteins von Fig. 3.
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Mantelstein mit einem Schornsteinzug und einem Luftschacht
mit nahezu rechteckigem Querschnitt.
[0019] Alle dargestellten Mantelsteine werden üblicherweise aus Leichtbeton mit offenem
oder geschlossenem Gefüge mit einer Dichte von ca. 1,0 bis 1,8 g/cm³ hergestellt.
Die Höhe eines Formstücks beträgt überwiegend 33 cm, es können aber auch höhere Formstücke
bis zu Geschoßhöhe hergestellt werden. Die Formstücke werden für Hausschornsteine
mit Lichtweiten von 12 cm bis zu 0.8 m verwendet. Die Außenabmessungen haben eine
Länge von ca. 30 cm bis 2 m. Die Wandstärke der Formstücke beträgt bei kleinen Lichtweiten
4 cm und steigt bei großen Lichtweiten bis auf 10 cm an.
[0020] Der Mantelstein (2) in Fig. 1 zeigt in vier Quadranten vier unterschiedliche Formen
von Ausnehmungen (6) sowie vier unterschiedliche Formen von Strömungskanälen (4),
die sich als Folge unterschiedlicher Formen der Ausnehmungen (6) ergeben. Die Ausnehmung
(6) ist im linken oberen Qudranten von Fig. 1 als Quadrat, im rechten oberen Quadranten
als Kombination aus einem Dreieck und einem Halbkreis, im linken unteren Quadranten
als rechtwinkliges Dreieck und im rechten unteren Quadranten als Kreis dargestellt.
Die Ausnehmungen sind so angeordnet, daß sie jeweils symmetrisch zur Winkelhalbierenden
(36) der angrenzenden Ecke des Mantelsteins (2) sind. Der inneren Wandfläche (10)
der Ausnehmung liegt hierbei ein entsprechender Wandteil (8) auf der Seite des Strömungskanals
gegenüber, der in den beiden linken Quadranten parallel und in den beiden rechten
Quadranten konzentrisch zur Innenwand (10) der Ausnehmung verläuft.
[0021] Die Wandstärke von der Ausnehmung (6) zum Strömungskanal (4) beträgt jeweils 50%
der Wandstärke des Mantelsteins im angrenzenden, nicht von einer Ausnehmung (6) durchsetzten
Bereich (12) der Strömungskanäle (4). Die Strömungskanäle (4) werden durch die Wandung
(8) der Ausnehmung, den beiden Wandungen des geraden Wandstücks (12), den beiden seilichen
Begrenzungsflächen (16), sowie dem offenen Durchbruch zur Dämmschicht (Rundung (38)
strichliert dargestellt) gebildet. Die minimale Wandstärke des Mantelsteins im Bereich
des gerundeten Wandteils ist etwas größer als die Wandstärke im angrenzenden nicht
von einer Ausnehmung durchsetzten Bereich (12) des Strömungskanals (4).
[0022] Fig. 2 zeigt einen Quadranten eines Mantelsteins mit einer kreisförmigen Ausnehmung
in größerem Maßstab. Hierbei sind die Verhältnisse der Wandstärken des Mantelsteins
in den verschiedenen Bereichen durch eine allgemeine Vermaßung dargestellt, wobei
ein bevorzugter Wert für das Maß a bei Schornsteinlichtweiten von 12 cm bis 22 cm
ein Wert von 40 mm ist. Der dargestellte Mantelstein entspricht maßlich einem Schornstein
mit 16 cm Lichtweite und 36 cm Außenmaß.
[0023] Die Wand zwischen der Ausnehmung (6) und dem Strömungskanal (4) wird hierbei von
einem Kreisringausschnitt (14) gebildet. Die konvex gekrümmte Wand (8) des Strömungskanals
(4) geht mit einer kleinen Ausrundung (20) in das Wandstück (12) mit gleichmäßiger
Wandstärke über. Der Übergang zur angrenzenden seitlichen Begrenzungsfläche (16) und
zur kreisförmigen Begrenzungsfläche (18) des gerundeten Wandteils (42) erfolgt ebenfalls
jeweils mit einer kleinen Ausrundung (20) Die seitliche Begrenzungsfläche ist im wesentlichen
(abgesehen von den Ausrundungen) senkrecht zur Flä che des Wandstücks (12) ausgerichtet.
Die Länge der seitlichen Begrenzungsfläche ist bei den dargestellten kleinen Mantelsteinabmessungen
relativ kurz. Sie kann bei größeren Schornsteinquerschnitten eine beträchtliche Größe
erreichen, da wegen der zunehmenden Tiefe der Strömungskanäle die Breite des Kanals
nicht im gleichen Verhältnis zunehmen muß wie die lichte Weite des Schornsteins.
[0024] Bei kleinen Lichtweiten des Schornsteins kann es vorkommen, daß die Fläche des Strömungskanals
bei gleichen Wandstärken im Bereich des geraden Wandstücks (12) und an der schmalsten
Stelle des gerundeten Wandteils (42) nicht groß genug ist. Eine Vergrößerung der offenen
Durchtrittsfläche (40) des Strömungskanals zur Dämmschicht über ein Achtel der Umfangsfläche
des Mantelsteins hinaus, bringt wegen des geringen Abmessungsunterschieds zwischen
dem gerundeten Wandteil (42) und dem geraden Wandstück (12) keine wesentliche Verbesserung.
In diesem Fall kann jedoch die Wandstärke im schmalen Bereich des gerundeten Wandteils
(42) etwas größer als die Wandstärke im geraden Wandstück (12) gewählt werden, wodurch
man einen deutlich vergrößerten Strömungskanal erhält, wie Fig. 3 bei sonst gleichen
Abmessungen zu Fig. 2 zeigt. Der Unterschied in der Wandstärke im gerundeten Wandteil
(42) zwischen Fig. 2 und Fig. 3 beträgt in diesem Beispiel nur 5 mm ,entsprechend
ist auch das Außenmaß nur 1 cm größer.
[0025] Fig. 3 zeigt strichliert einen durchgehenden waagrechten Verbindungskanal (24), der
zwei Strömungskanäle (4) miteinander verbindet. Hierbei ist im Bereich des gerundeten
Wandteils (42) die innere Oberfläche (26) so zurückgesetzt, daß sie parallel zur angrenzenden
Außenwand ist und die Wandstärke derjenigen des geraden Wandstücks (12) entspricht.
[0026] Fig. 4 zeigt einen Schnitt längs der Achse A-B durch einen Mantelstein mit der Aussparung
für den waagrechten Kanal (24). Der waagrechte Kanal wird hierbei von der Aussparung,
der nach innen angrenzenden Dämmschicht und der Oberfläche des vorhergehenden Mantelsteins
gebildet.
[0027] Fig. 5 zeigt einen Mantelstein für einen Schornstein mit einem zusätzlichen nahezu
rechteckigen Luftschacht (28), wie er für die Abführung der Heizraumluft oder für
die Zuführung von Verbrennungsluft bei Luft-Abgas-Anlagen verwendet wird. Neben einer
kreisförmigen Ausnehmung (6) im Bereich des Schornsteinzuges (44) ist eine weitere
Ausnehmung (32) im Bereich des Luftschachts (28) angeordnet (linke obere Ecke von
Fig. 5). Die Ausnehmung (32) ist bezüglich Anordnung und Wandstärke in gleicher Weise
ausgebildet wie die Ausnehmung (6) im Bereich des Schornsteinzuges (44).
[0028] Die Anordnung von nur zwei Ausnehmungen hat den Vorteil, daß an den beiden anderen
Ecken des Mantelsteins kein Platz für die Strömungskanäle und Luftschächte verloren
geht. Häufig wird man jedoch Ausnehmungen in allen vier Eckbereichen vorsehen, da
bei vier Ausnehmungen durch Bewehrungseisen größere Kräfte übertragen werden können
und die Handhabung der Steine einfacher ist. Im Bereich des Schornsteinzuges (44)
sind Strömungskanäle (4) dargestellt, von denen zwei in den Eckbereichen des Mantelsteins
angeordnet sind (rechte und linke untere Ecke von Fig. 5). Zwei weitere Strömungskanäle
(4) sind in Eckbereichen zwischen dem runden Schornsteinzug und dem angrenzenden nahezu
rechteckigen Luftschacht angeordnet, wobei sich zwischen dem Schornsteinzug und dem
Luftschacht eine durchgehende Wand (30) erstreckt. Bei den oberen beiden Strömungskanälen
verlaufen die seitlichen Begrenzungsflächen (16) unter einem Winkel von 135° zur angrenzenden
Wand, da in diesem Bereich keine Querschnittsverminderung der Strömungskanäle durch
Ausnehmungen erfolgt. Man kann hierbei erkennen, daß der zusätzliche Platzgewinn durch
die senkrechte Anordnung der seitlichen Begrenzungsfläche, wie in der rechten unteren
Ecke von Fig. 5 dargestellt, den Platzverlust durch die Ausnehmung bei gleicher öffnungsweite
zur Dämmschicht weitgehend ausgleicht.
1. Mantelstein für einen mehrschaligen, belüfteten Hausschornstein mit mindestens einem
das Rauchgas führenden runden Innenrohr, einer das Innenrohr umgebenden, zylinderschalenförmigen
Dämmschicht und einem diese außen abstützenden Mantelstein mit rechteckigem Außenumfang,
in dessen Eckbereichen jeweils ein von unten nach oben verlaufender Strömungskanal
(4) für ein von außen zugeführtes und nach außen abgeführtes Belüftungsgas ausgebildet
ist, der zur Dämmschicht hin offen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens zwei Eckbereichen des Mantelsteins (2) jeweils eine zusätzliche,
parallel zur Achse des Schornsteins verlaufende, vorzugsweise am Umfang geschlossene
Ausnehmung (6) zur Aufnahme von Armierungseisen und/oder Vergußmasse angeordnet ist,
deren Wandung (8) in Richtung zum Strömungskanal im wesentlichen konzentrisch oder
parallel zum entsprechenden Teil der inneren Wandung (10) der Ausnehmung (6) verläuft,
wobei die Wandstärke in Richtung auf den Strömungskanal sowie die jeweils kleinste
Abmessung zu den beiden angrenzenden Außenflächen 40% bis 60%, vorzugsweise 50%, der
minimalen Wandstärke des Mantelsteins im angrenzenden, nicht von einer Ausnehmung
durchsetzten Bereich (12) der Strömungskanäle betragen.
2. Mantelstein nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (6) kreisförmigen Querschnitt hat, und die Wandung in Richtung
zum Strömungskanal im wesentlichen von einem Kreisringausschnitt (14) gebildet wird.
3. Mantelstein nach Anspruch 2 mit mindestens einem an den Bereich der Ausnehmung anschließenden
geraden Wandstück (12) dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang von der Wandung der Ausnehmung (8) zum geraden Wandstück (12) mit
einem kleinen Radius r < 10 mm, vorzugsweise mit r < 5 mm ausgerundet ist.
4. Mantelstein nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3 mit mindestens einem an den
Bereich der Ausnehmung anschließenden geraden Wandstück (12) dadurch gekennzeichnet, daß das Wandstück (12) auf der der Ausnehmung abgewandten Seite eine seitliche Begrenzungsfläche
(16) für den Strömungskanal besitzt, die im wesentlichen unter einem Winkel von 80°
bis 100° zum geraden Wandstück (12), vorzugsweise senkrecht zu diesem, verläuft.
5. Mantelstein nach Anspruch 4 mit mindestens einem an den Bereich der Strömungskanäle
(4) anschließenden gerundeten Wandteil (42), dessen Kreismittelpunkt der Schornsteinachse
entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang von der seitlichen Begrenzungsfläche (16) des Strömungskanals (4)
zum gerundeten Wandteil (42) mit einem kleinen Radius r < 10 mm, vorzugsweise r <
5 mm, ausgerundet ist.
6. Mantelstein nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsabmessung des vom Mantelstein gebildeten offenen Durchbruchs (38)
des Strömungskanals gegenüber der Dämmschicht kleiner oder höchstens gleich groß ist,
wie die daran angrenzende, einen Teil eines Kreisbogens bildende Begrenzungsfläche
(18) des gerundeten Wandteils (42).
7. Mantelstein nach Anspruch 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet, daß die minimale Wandstärke im Bereich des gerundeten Wandteils (42) gleich groß
oder bis zu 10 mm, vorzugsweise 5 mm, größer ist, als diejenige des geraden Wandstücks
(12).
8. Mantelstein nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des gerundeten Wandteils (42) an mindestens einer Endfläche des Mantelsteins
ein waagrechter Strömungskanal (24) verläuft, der dadurch gebildet wird, daß über
einem Teil der Höhe des Mantelsteins die Rundung unterbrochen ist, und die seitlich
angrenzende gerade verlaufende Wandung (22) des geraden Wandstücks (12) über den Bereich
des gerundeten Wandteils (42) fortgeführt ist.
9. Mantelstein für einen mehrschaligen belüfteten Schornstein mit einem das Rauchgas
führenden runden Innenrohr, einer das Innenrohr umgebenden zylinderschalenförmigen
Dämmschicht und einem diese außen abstützenden Mantelstein mit rechteckigem Außenumfang
und einem neben dem Schornstein angeordneten nahezu rechteckigen Luftschacht (28),
der durch eine im Mantelstein durchgehende Wand (30) vom Schornstein abgetrennt ist,
wobei im Mantelstein in den Eckbereichen des Schornsteins einschließlich der sich
gegenüber dem Luftschacht ergebenden Eckbereiche jeweils ein von unten nach oben verlaufender
Strömungskanal (4) für ein von außen zugeführtes und nach außen abgeführtes Belüftungsgas
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einem zum Schornstein und in mindestens einem zum Luftschacht
orientierten Eckbereich des Mantelsteins eine zusätzliche, parallel zur Achse des
Luftschachts verlaufende, vorzugsweise am Umfang geschlossene Ausnehmung (32) zur
Aufnahme von Armierungseisen und/oder Vergußmasse angeordnet ist, deren Wandung in
Richtung zum Luftschacht (28) im wesentlichen konzentrisch oder parallel zum entsprechenden
Teil der inneren Wandung der Ausnehmung (32) verläuft, wobei die Wandstärke jeweils
40% bis 60%, vorzugsweise 50% der Wandstärke des Mantelsteins im angrenzenden, nicht
von einer Ausnehmung durchsetzten Bereich beträgt.
10. Mantelstein nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (6,32) kreisförmigen Querschnitt haben, und die Wandung in
Richtung auf den Strömungskanal bzw. den Luftschacht im wesentlichen von einem Kreisringausschnitt
(14,34) gebildet wird.
11. Werkmäßig hergestelltes Formstück aus mindestens zwei Mantelsteinen nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelsteine mit Mörtel aufeinandergesetzt werden, daß in die Ausnehmungen
Bewehrungseisen eingebracht und die Ausnehmungen mit Vergußmasse vergossen werden.
12. Werkmäßig hergestelltes Formstück aus mindestens zwei Mantelsteinen nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelsteine mit Mörtel aufeinandergesetzt werden, in die Ausnehmungen Gewindestangen
eingebracht werden, die mit Gegenplatten an den Endseiten der Formstücke verschraubt
werden.
13. Mit Mantelsteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 10 errichteter mehrschaliger Schornstein
dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelsteine vor Ort mit Mörtel aufeinander gesetzt werden, daß in die Ausnehmungen
abschnittsweise Bewehrungseisen eingebracht und die Ausnehmungen abschnittsweise mit
Vergußmasse vergossen werden.